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Thema: Sudetenland: Verborgene Schätze
Das Thema hat 128 Beiträge:
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hajo22 Am: 11.06.2013 13:32:24 Gelesen: 112313# 29 @  
Vom Zeppelin der Sudetenlandfahrt wurden Propagandazettel für die Wahl am 4.12.38 abgeworfen.

Nach meinen Informationen gab es 4 verschiedene ("Führer")-Parolen auf 4 verschieden farbigen, einseitig bedruckten Zetteln.

Hier die rechte Seite eines solchen Abwurfzettels mit gedrucktem Zeppelinstempel (auf der linken Seite befand sich eine Propaganda-Parole).



Diese Zettel sind nicht häufig anzutreffen.

Der Abwurf von Propaganda-Zetteln aus Zeppelinen war im Deutschen Reich während der NS-Zeit gängige Praxis.

Schönen Tag.
Jochen
 
Germaniafan Am: 07.05.2014 12:46:41 Gelesen: 109500# 30 @  
Hallo ins Forum.

Hier noch eine Ansichtskarte aus dem Jahr 1938. Das genaue Datum ist zumindest für mich nicht lesbar.



Befreiungsstempel Postamt Deutsch Gabel

Schöne Grüße
Guido
 
filunski Am: 07.05.2014 13:07:20 Gelesen: 109486# 31 @  
@ Germaniafan [#30]

Hallo Guido,

das genaue Datum müsste der 17. Oktober (auf diesem Stempel in Buchstaben) 1938 sein.

Schöne Grüße,
Peter
 
Germaniafan Am: 07.05.2014 13:45:40 Gelesen: 109473# 32 @  
@ filunski [#31]

Danke Peter,

auf ein O von Oktober bin ich nicht gekommen. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Also 17. OKT. 1938 (Jahreszahl voll ausgeschrieben).

Schöne Grüße
Guido
 
volkimal Am: 01.11.2014 14:00:59 Gelesen: 108219# 33 @  
Hallo zusammen,

hier ein tschechischer Brief aus dem früheren Sudetenland mit einem Behelfsstempel aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg.



Der Einschreibezettel "Aich (Sudeten)" stammt noch aus der Deutschen Zeit. Er wurde mit dem Gummistempel "Český Dub" überstempelt.

Da der Brief nicht frankiert ist, gehe ich davon aus, dass links vom Stempel ein Gebührenvermerk ist. Wer kann den Gebührenvermerk übersetzen?

Viele Grüße
Volkmar
 
Altmerker Am: 01.11.2014 14:29:01 Gelesen: 108210# 34 @  
Das scheint eindeutig placeno zu heißen, auf Deutsch bezahlt, die Zahl ist die Portohöhe.

Gruß
Uwe
 
volkimal Am: 01.11.2014 21:01:00 Gelesen: 108156# 35 @  
@ Altmerker [#34]

Hallo Uwe,

vielen Dank. Ich habe es zwar mit dem Google Übersetzer versucht, aber auf "placeno" konnte ich nicht kommen. Auch jetzt habe ich noch Probleme damit, denn vor dem "laceno" stehen für mich mehrere Buchstaben und nicht nur ein einfaches "p". Gibt es noch ein anderes Wort, dass dafür in Frage kommt oder wie ist mein Problem zu erklären?

Viele Grüße
Volkmar
 
bignell Am: 01.11.2014 21:12:23 Gelesen: 108146# 36 @  
@ volkimal [#35]

Hallo Volkmar,

placeno dürfte passen. Für Übersetzungen aus dem Tschechischen verwende ich Slovnik [1].

Lg, harald

[1] http://slovnik.cz/
 
volkimal Am: 01.11.2014 21:42:50 Gelesen: 108127# 37 @  
@ bignell [#36]

Hallo Harald,

ich bezweifle ja nicht, dass placeno passt - es passt sogar sehr gut.

Ich habe halt nur Probleme mit dem ersten Buchstaben, dem "p" - ich sehe ihn einfach nicht.



Aber ich muss wohl davon ausgehen, dass es ein sehr seltsames handschriftliches "p" ist.

Viele Grüße und vielen Dank
Volkmar
 
Marcel Am: 01.11.2014 21:49:23 Gelesen: 108122# 38 @  
@ volkimal [#37] [#35]

Hallo Volkmar,

das Wort heißt vyplaceno und steht für franko, also haben Harald und Uwe recht das hier das Porto von 4,20 Kc bezahlt wurde.

schöne Grüße
Marcel
 
bignell Am: 01.11.2014 22:08:24 Gelesen: 108115# 39 @  
Die Lorbeeren gebühren Uwe. Ich wollte nur auf slovnik aufmerksam machen, weil das meiner Meinung nach die beste Quelle für Übersetzungen aus dem Tschechischen ist. :)
 
volkimal Am: 02.11.2014 13:38:29 Gelesen: 108068# 40 @  
Hallo Marcel,

jetzt ist es klar! Danke an alle, die bei der Entzifferung mitgeholfen haben.

Volkmar
 
Gerd Am: 17.01.2015 13:22:42 Gelesen: 107313# 41 @  
@ hajo22 [#26]

Werte Freunde des Sudetenlandes,

mir fiel eine tschechische Ganzsache mit Zusatzfrankatur in die Hand. Diese möchte mal hier vorstellen und eure Meinungen dazu hören. Die Nachricht ist auch sehr interessant und ist datiert vom 15.3.39.


 
Gerd Am: 18.01.2015 13:29:06 Gelesen: 107208# 42 @  
@ sudetenphilatelie [#1]

Hallo Gerhard,

Dein Nachsatz erscheint mir sehr passend zu meiner Ganzsache zu sein. Denn es gab unter der Bevölkerung nicht nur Verlierer! Das belegt, die schon in dieser Rubrik erwähnte Nachricht, mit dem Zusatzstempel: Wir sind frei.
 
Stefan Am: 18.01.2015 17:21:01 Gelesen: 107170# 43 @  
@ Gerd [#41]

Die Nachricht ist auch sehr interessant und ist datiert vom 15.3.39.

Der Ort Iglau gehörte zum Überbleibsel der CSR (Rest der Tschechoslowakei (1) nach der Abspaltung des Sudetenlandes im Herbst 1938 und "Unabhängigkeit" der Slowakei einen Tag zuvor), welche am 15.03.1939 seitens des Deutschen Reiches annektiert und in das Protektorat "Böhmen und Mähren" umbenannt wurde. Die Ganzsache wäre daher als Vorläufer des Protektorates einzuschätzen, da eigene Briefmarken erst später erschienen.

Gruß
Pete

(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Zerschlagung_der_Rest-Tschechei
 
stampmix Am: 08.02.2015 11:17:36 Gelesen: 106923# 44 @  
Hallo zusammen,

hier ein Satzbrief des Winterhilfswerk 1938 - Ostmarklandschaften und Alpenblumen.

Ein Beleg der ersten Probefahrt des Luftschiffes Graf Zeppelin II ZR-130 am 2.12.1938 in das befreite Sudetenland (Sieger-456).

Das erforderliche Porto von 1 RM wurde mit dem Satz des Winterhilfswerkes 1938 (Mi.675-683) (über)-frankiert. Sonderbestätigungsstempel in ziegelroter Farbe und rückseitiger AKS des Abwurfes über Reichenbach vom 2.12.38.



mit bestem Gruss
stampmix

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich: Satzfrankaturen"]
 
hajo22 Am: 10.04.2015 18:08:31 Gelesen: 106347# 45 @  
Dienstcouvert "Frei durch Ablösung Reich" mit gedrucktem Dienstsiegel aus Aussig vom 28.11.1938 mit Werbestempel-Einsatz "Am 4. Dezember Dein >Ja< dem Führer". "Bezirkshauptmann" wurde handschriftlich in "Landrat" geändert. Der Brief ist an den Bürgermeister in Dubitz gerichtet. In roter Handschrift lese ich: "Pferdeuntersuchung".



VG, hajo22
 
Ron Alexander Am: 26.02.2018 16:47:32 Gelesen: 87541# 46 @  
Hallo zusammen,

na, da möchte ich den Thread doch mal wieder aus der Versenkung holen. Ich selbst habe über die Jahre eine Rumburg Sammlung zusammen getragen, nicht viel aber dennoch. Faszinierend sind hier m.E. die Umstände unter diesen die Marken verausgabt wurden.

In ethnischer Hinsicht war Sudetenland ein Sammelbegriff für die Gebiete Böhmens, Mährens und Tschechisch Schlesiens, in denen deutschstämmige Einwohner lebten, deutsche Muttersprache und Brauchtum pflegten. Unter Mitwirkung der Alliierten Frankreich und England wurde das Sudetenland 1938 an das Deutsche Reich angegliedert. Einzelheiten der Durchführung regelte das Münchner Abkommen.

Jetzt zu den Briefmarken, hierbei handelt es sich um Ausgaben aus Rumburg heute Rumburk. Die Stadt Rumburg mit 1938 ca. 10.000 Einwohnern liegt an der Mandau im nördlichen Randgebiet Böhmens und unweit zur deutschen Grenze. Das Sammelpostamt Rumburg war für den gesamten Postbezirk Rumburg zuständig und umfasste ca. 50 Städte und Gemeinden mit 42 Postämtern und ca. 117.000 Einwohnern.

In der Größe des Gebietes und der dezentralen Verteilung der Postämter lag auch die für das Sudetenland relativ hohe Auflage begründet. Teilweise existieren noch postfrische Originalbogen. Nicht verkaufte Bestände wurden nach Berlin abgeliefert. Was mit diesen Restbeständen geschah, ist bis heute nicht geklärt. Dank diesen Beständen lassen sich aber Feldmerkmale identifizieren und daraus resultierend erlaubt dies auch eine Prüfung der Marken. Bei den anderen Ausgabe des Sudetenlandes ist dies leider nicht immer gewährleistet.

Als Ursprungsmarken dienten die Ausgaben der Tschechoslowakei. Diese wurden bei der Buchdruckerei Heinrich Pfeiffer überdruckt. Dagegen wurden alle Ganzsachen in einer anderen Schriftart von der Buchdruckerei August Bartel in Rumburg überdruckt. Der Überdruck erfolgte mit dem Buchdruckverfahren.

Quelle: Sudetenland 1938 – Handbuch der Sudetenphilatelie – von Gerhard A. Späth.

MiNr. 1, Auflagenzahl: 2.790



MiNr. 2, Auflagenzahl: 29.800



MiNr. 3, Auflagenzahl: 81.800



MiNr. 4, Auflagenzahl: 3.680



MiNr. 5, Auflagenzahl: 48.900



Hier noch ein 4er Streifen vom Unterrand:



MiNr. 7 viererblock vom rechten unteren Bogenrand, Auflagenzahl: 33.800



MiNr. 8 viererblock Auflagenzahl: 21.800



MiNr. 9 viererblock vom rechten unteren Bogenrand & ein OR Stück, Auflagenzahl: 124.200



MiNr. 11 viererblock vom rechten unteren Bogenrand Auflagenzahl: 8.600



MiNr. 15 viererblock vom unteren Bogenrand Auflagenzahl: 9.700



Grüße,
Ron
 
hajo22 Am: 26.02.2018 18:31:18 Gelesen: 87504# 47 @  
@ Ron Alexander [#46]

Sind die von Dir vorgestellten Rumburg-Marken aktuell kompetent geprüft, z.B. durch Herrn Brunel ?

Ich zeige eine relativ häufige Propagandakarte von Asch frankiert mit einer Asch Nr. 3 und gestempelt Asch, nicht gelaufen.



Literatur: Dr. Hörr und Dr. Dub "Die Postwertzeichen des Sudetenlandes" 2. Auflage 1963

hajo22
 
Ron Alexander Am: 27.02.2018 07:28:09 Gelesen: 87432# 48 @  
@ hajo22 [#47]

Guten Morgen hajo22,

die Marken sind Signiert von Hr. Brunel, Osper, Hörr und natürlich dem Klassiker Dr. Dub ;-). Alle höherwertigen haben aber eine Signatur von Hr. Brunel.

Nein Aktuell sind sie nicht geprüft, Hr. Brunel's Prüfung war vor einigen Jahren als er noch im BPP war. Aber auch dort, sind ihm die ein oder andere Besonderheit, wie geneigtes HK etc. nicht aufgefallen. Hier hat aber auch Gerhard Späth sehr viel in der Forschung erreicht. Kann daher auch sein das dies damals noch nicht bekannt war.

Ich reiche keine Marken mehr zur Prüfung ein wenn sie schon geprüft sind. Oben genannte Besonderheit kenne ich, dass genügt mir. Weiterhin müsste ich dann ja noch mal dafür bezahlen und da kommt dann doch der Schwabe raus. ;-) Da ich nicht beabsichtige zu verkaufen ist es derzeit m.E. nicht notwendig.

Grüße,
Ron
 
Markus Pichl Am: 27.02.2018 09:04:19 Gelesen: 87408# 49 @  
@ Ron Alexander [#48]

Kann daher auch sein das dies damals noch nicht bekannt war.

Hallo Ron,

die geneigten Hakenkreuze, welche bei den Aufdrucken auf Zeitungs- und Portomarken vorkommen, wurden bereits im Jahre 1939 und 1963 in den Handbüchern von Dr. Hörr aufgezeigt und beschrieben. Im Michel sind diese auch schon seit einer halben Ewigkeit gelistet. Durchaus kann es vorkommen, dass man an einer Einzelmarke diesen Sachverhalt übersieht.

Bei den Marken MiNr. 19-23 und 27-35 kommt das nach links geneigte Hakenkreuz jeweils in der letzten senkrechten Bogenreihe vor.

MiNr. 19 im Viererblock aus der rechten unteren Bogenecke, die beiden rechten Marken dementsprechend mit nach links geneigtem Hakenkreuz.



MiNr. 28, rechte Marke aus rechter oberer Bogenecke mit nach links geneigtem Hakenkreuz im Vergleich mit einer Marke aus den ersten neun senkrechten Bogenreihen. Ein Bogen besteht hier aus 10x10 Marken.



Bei MiNr. 36 bis 43 ist das linke Hakenkreuz in der letzten senkrechten Reihe im Bogen nach rechts geneigt. Auch hier bestand ein Bogen aus 10x10 Marken.

Von den beiden nachstehenden Marken zeigt die blaue MiNr. 43 (100 H. auf 1 Kc) das nach rechts geneigte Hakenkreuz auf.



Es handelt sich bei den vorstehenden Scans um im Laufe der Zeit von mir selbst erstellte.

Beste Grüße
Markus
 
hajo22 Am: 27.02.2018 09:59:51 Gelesen: 87381# 50 @  
@ Ron Alexander [#48]

Ich reiche keine Marken mehr zur Prüfung ein, wenn sie schon geprüft sind.... Weiterhin müsste ich dann ja noch mal dafür bezahlen und da kommt dann doch der Schwabe raus. ;-) Da ich nicht beabsichtige zu verkaufen ist es derzeit m.E. nicht notwendig.

Mit "aktuell geprüft" meine ich nicht "gestern geprüft", sondern in den letzten 10 oder 20 Jahren. Auch bei vorhandenen Prüfzeichen muß man bekanntlich aufpassen, es soll auch gefälschte geben. Aufdrucke auf Marken, die den Wert der Marke dadurch erheblich erhöhen, sind immer fälschungsgefährdet.

Hier eine (nicht so häufige wie in [#47] gezeigte) Propaganda-Karte, die die geographische Lage des Gebietes zeigt.



Anschriftsseite frankiert mit einer 1 Kc. Masaryk-Marke mit privatem Erinnerungsüberdruck "Abertham/4.X.38/HK", Souvenirkarte, blanko. Abertham gehörte bis 1945 zum Landkreis Neudek. Die Marke entwertet mit Propagandastempel "Breitenbach im befreiten Sudetenland/HK/4.10.1938/Einmarsch".

hajo22
 
Markus Pichl Am: 27.02.2018 10:10:09 Gelesen: 87374# 51 @  
@ hajo22 [#50]

Hallo hajo22,

es ist kein Propagandastempel, sondern ein sogenannter Befreiungsstempel.

Beste Grüße
Markus
 
Ron Alexander Am: 27.02.2018 10:26:16 Gelesen: 87361# 52 @  
@ Markus Pichl [#49]
@ hajo22 [#50]

Danke für das Aufzeigen, die Zeitungsmarken kommen noch, habe mit den Freimarken mal begonnen. Einige Marken habe ich vor einigen Jahren auch direkt bei Herrn Brunel gekauft, er betreibt ja einen eBay Shop. Dort war das geneigte Hakenkreuz nicht vermerkt, ist mir selbst erst später aufgefallen. Nehme also an das es sich hierbei um Originale handelt, zumal sie alle entsprechenden Charakteristika aufweisen.

Sehr schöne Viererblocks, vor allem der MiNr. 19 vom unteren rechten Bogenrand! Hatte auch mal begonnen, eine Viererblock Sammlung aufzubauen, aber geht leider ganz schön ins Portmonee.

Grüße,
Ron
 
hajo22 Am: 27.02.2018 11:37:24 Gelesen: 87334# 53 @  
@ Markus Pichl [#51]

Was sind "Befreiungsstempel" denn sonst als pure Propaganda?

hajo22
 

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