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Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
Das Thema hat 757 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 23.11.2023 20:22:16 Gelesen: 8765# 733 @  
@ Koban [#732]

Hallo Koban,

P.D.-Stempel wurden nur an mit dem Ausland kartierenden Poststellen ausgegeben und dort auch nur an den jeweiligen Spitzenbeamten, oder bei sehr großen Ämtern, den jeweiligen Spitzenbeamten. Ein solch unbedeutender Ort hätte also niemals solch einen Stempel bekommen, dazu war der viel zu wichtig.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Koban Am: 23.11.2023 22:26:07 Gelesen: 8752# 734 @  
@ bayern klassisch [#733]

PD = "Port Payé jusqu'a destination" = "Bezahlt bis zum Bestimmungsort".

Ich ging bislang immer davon aus, dass in Frankreich der PD-Stempel bereits bei der Briefaufgabe/ im Einlieferungspostamt angebracht wurde.

Spontan finde ich in meiner Literatur jedoch keine Hinweise wo bzw. von wem der Stempel angebracht wurde, nehme Deine Erklärung also erstmal hin.

Gruß,
Koban
 
bayern klassisch Am: 23.11.2023 22:43:44 Gelesen: 8746# 735 @  
@ Koban [#734]

Danke!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 11.12.2023 11:23:15 Gelesen: 7190# 736 @  
Liebe Freunde,

Briefe an die Firma Friedrich Huth in London gibt es über 150.000 Stück, womit sie wohl die umfangreichste Firmenkorrespondenz des 18. und 19. Jahrhunderts darstellt.



Aber Briefe von dieser Firma nach Bayern kenne ich nur 3 Stück - mit diesem hier, der in London E(ast) C(entral) am 4.3.1873 "Via Ostende" an Fräulein Ludowica Naeher in Lindau im Bodensee abging und mit 6 Pence als doppelt schwerer Brief nebst Lochung frankiert wurde. 2 Tage später erreichte er das liebliche Lindau. Schön zu sehen auch die Klappenprägung des Kuverts mit Fr. H. & Co. für Friedrich Huth & Company.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 31.12.2023 12:36:22 Gelesen: 6086# 737 @  
Liebe Freunde,

zum Jahresabschluß darf ich einen Einschreiber aus Ulm mit Postaufgabe in Neu-Ulm vom 07.07.1860 zeigen, der an Johannes Fehl in Bad-Kreuth gerichtet war. Der Absender gab ihn noch am selben Tag in Neu-Ulm auf und zog für weitere 6 Kreuzer einen Postschein mit der Nr. 292, womit der Brief mit 24 1/2 Gulden versichert war.



In Kreuth hatte man soviel zu tun, dass man den Brief nicht Ankunft stempeln konnte, sonst wäre der Dienstbetrieb völlig zum Erliegen gekommen, also ließ man es einfach.

Es handelt sich hier um einen Privatbrief, was sehr selten ist, da ca. 95% der mir bekannten Schmuggelbriefe über die Donau Firmenbriefe sind und 1% Dienstbriefe (die es so gar nicht geben dürfte).

Die Strecke von Ulm nach Bad Kreuth (heute: Wildbad Kreutz) betrug 156 km und hätte ergo ein Franko von 9 Kr. von Ulm aus erfordert, so innerbayerisch über 12 Meilen nur 6 Kr., also wieder 3 Kr. gespart.

Über den Schnitt der Marke sieht der versierte Postgeschichtler geflissentlich hinweg und freut sich mit dem damaligen Absender, jener über seine Ersparnis zu Gunsten der bayerischen Post und ich über die Existenz seines Briefen noch nach über 163 Jahren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 31.12.2023 12:49:53 Gelesen: 6083# 738 @  
Liebe Freunde,

heute durfte ich in fremdem Terrain wildern, aber diese handgemachte Schleife aus Ulm an die Gemeinde Vorstehung von Mittenwald im Werdenfelser Land in Bayern hatte es mir angetan, auch wenn die durchstochene 1 Kreuzer Marke am 12.01. um 07.00 Uhr suboptimal getroffen wurde.



Hinten glaube ich die Stempel von Weilheim und Mittenwald zu erkennen, leider fehlt mir das Jahr der Verwendung.

Drucksachen aus dem Ausland an bayerischen Behörden sind meiner Erfahrung nach nicht häufig, Streifbänder extrem selten und so war ich froh, überhaupt eines/dieses zeigen zu können.

Liebe Grüsse und guten Rutsch von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 31.12.2023 14:07:28 Gelesen: 6070# 739 @  
@ bayern klassisch [#738]

Hallo Ralph,

für das Alter sieht das Streifband doch ganz gut aus, auch wenn der Stempelabdruck wirklich nicht der Beste auf der Marke ist.

Die durchstochenen Marken kamen 1869 in Verwendung, der 20 a Mittenwald war von 1870-1875 im Einsatz und der 20 a von Weilheim kam 1872 heraus, somit hast Du eine Zeiteingrenzung 1872-1875.

Beste Grüße und guten Rutsch
Rainer
 
bayern klassisch Am: 31.12.2023 14:20:38 Gelesen: 6069# 740 @  
@ Gernesammler [#739]

Hallo Rainer,

vielen dank - 1872-1875 ist doch schon mal eine Ansage!

Liebe Grüsse und guten Rutsch zurück,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 19.01.2024 10:39:03 Gelesen: 5175# 741 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief, leider ohne Inhalt, aus Adelsheim in Baden (mit dem Rayon 2 - Stempel) an Herrn Obersteiger (?) Sulzbeck in Würzburg, der siegelseitig mit 4 und 9 Kreuzer for beide Postgebiete frankiert worden war.



Ich denke, dass es ein Behördenbrief war, weil oben rechts eine vierstellige Geschäftsnummer zu sehen ist, was bei einem Privatbrief äußerst unwahrscheinlich wäre.

Hinten lesen wir: Befindet sich nicht mehr in Würzburg, und soll in Griechenland seyn".

Und jetzt wird es lustig, denn der Bayer Otto wurde 1832 König in Griechenland (bis 1862) und es könnte durchaus möglich sein, den guten Herrn Sulzbeck in irgend einem Dokument zu finden, das genau diesen Unzug belegt.

Leider habe ich trotz langer Google-Suche nichts gefunden. Es wäre schön, wenn ich zu dieser Person weitere Angaben hätte.

Weil er nicht mehr in Würzburg weilte, sandte man ihn nach Korrektur der Adresse zurück ("verte" = siehe hinten).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 19.01.2024 11:09:25 Gelesen: 5169# 742 @  
@ bayern klassisch [#741]

Hallo Ralph,

schau mal hier [1] rein, etwas weiter unten sind die Bergleute verzeichnet unter anderem auch ein Herr Sulzbeck, vielleicht findest Du hiermit mehr raus.

Gruß Rainer

[1] https://www.graecogermanica.gr/index.php/de/blog/item/79-die-deutschen-bergleute-bei-kymi
 
bayern klassisch Am: 19.01.2024 13:28:49 Gelesen: 5141# 743 @  
@ Gernesammler [#742]

Hallo Rainer,

phantastisch, was du da ergoogled hast. 1000 Dank.

Hier noch der entscheidende Abschnitt zu unserem Gesuchten:

"Sulzbeck, Franz Xaver: Bergoffiziant aus Würzburg-Untermain, Sohn eines Kaufmanns, geboren 3.3.1803. Von 1821 bis 1825 war er im Kriegsdienst als Philhellene. Als Freiwilliger diente er in der Mineur-Kompagnie. Er war mit Franziska Häußl aus Würzburg, Hebamme daselbst, verheiratet. Kinder: Heinrich Joseph, geboren um 1829. Er besaß ein Vermögen von 600 Fl."

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Droenix Am: 19.01.2024 18:30:31 Gelesen: 5116# 744 @  
Liebe Freunde,

hier ein nicht so spektakulärer Brief der von Preußen portofrei lt. Ablösung von der Königlichen Preussischen Bade- und Brunnendirektion EMS nach Bayern, Bruck b. Köditz verschickt wurde. Nachdem der Empfänger dort nicht erreicht werden konnte ging der Brief mit Nachfrankatur weiter nach Kairo in Ägypten.


 
hajo22 Am: 19.01.2024 18:46:01 Gelesen: 5109# 745 @  
@ Droenix [#744]

Toller Beleg. Gratuliere!

hajo22
 
bayern klassisch Am: 19.01.2024 19:13:14 Gelesen: 5099# 746 @  
@ Droenix [#744]

Von vorne ein Traum - Rückseite hat der Brief keine mehr?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Droenix Am: 19.01.2024 19:21:40 Gelesen: 5097# 747 @  
Hier die Rückseite:


 
Gernesammler Am: 19.01.2024 19:22:46 Gelesen: 5096# 748 @  
@ Droenix [#744]

Hallo Droenix,

ein sehr toller Beleg, nicht nur wegen seines schönen Aussehens und dem speziellen Laufweg sondern auch wegen seiner Provenienz. [1] [2]

Gruß Rainer

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Brandstein
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_August_Mammen
 
Droenix Am: 19.01.2024 20:07:37 Gelesen: 5090# 749 @  
Danke Gernesammler für die höchst informativen Zusatzinformationen!
 
bayern klassisch Am: 19.01.2024 20:39:25 Gelesen: 5088# 750 @  
@ Droenix [#747]

Danke fürs Zeigen der Rückseite - ein Brief bestand und besteht ja nicht nur aus der Vorderseite, wenn er so interessante Wege zurückgelegt hat.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Droenix Am: 19.01.2024 21:23:36 Gelesen: 5083# 751 @  
@ bayern klassisch [#750]

jetzt versuche ich Vorder- und Rückseite zu zeigen.

Brief vom Kirchenstaat aus Rom nach Nürnberg vom 9.3.1869.

Marken von 5 Cent., 10 Cent. und 40 Cent. (Mi.Nr. 21b, 22x u. 24a).
Rückseite Nürnberg Bahnhof 14.3.1869.


 
bayern klassisch Am: 19.01.2024 22:14:47 Gelesen: 5075# 752 @  
@ Droenix [#751]

Eine schöne 3-Farben-Frankatur bei der Leitung über Frankreich (Civitavecchia - Marseille - Strasbourg - Nürnberg) voll frankiert bis 7,5g.

Alle anderen Leitwege (Italien über die Schweiz bzw. über Österreich) ließen eine volle Frankatur in den DÖPV nicht zu und die Briefe waren nur bis zur Ausgangsgrenze des Kirchenstaats zu frankieren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.01.2024 17:52:08 Gelesen: 4650# 753 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte mit Werteindruck von 2 Kreuzern vom 18.5.1875 aus Marienbad, spediert an L.E. Oppenheimer in Würzburg dort kam die Karte am 19.5.1875 zur Ausgabe.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Marienbad sowie zur Ankunft mit dem Einkreisstempel Würzburg II (Winkler 20a) verwendet 1870-1875.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 31.01.2024 11:49:58 Gelesen: 4459# 754 @  
Liebe Freunde,

ein Brief, so wunderschön und vollständig er auch ist, macht hinsichtlich seiner Gewichtstarifierung Probleme.

Verfasst am 13.06.1835 in Triest wurde er bis zur bayer. Grenze mit siegelseitig notierten 56 Kreuzern Conventionsmünze (14+14+14+14) als Brief bis 2 Wiener Loth inkl. für die 4. Gewichtsstufe frankiert.



Bayern bekam 20 Kreuzer rheinisch für den einfachen, bis 1/2 Münchener Loth wiegenden Brief im Transit durch Taxis nach Preussen und rechnete jetzt 20+10+10+10 = 50 Kreuzer rheinisch links in sepia Tinte. Eigentlich nur ein Brief der in der 3. Gewichtsstufe liegen sollte und daher auch nur 40 Kreuzer rh. Transitentschädigung nach sich gezogen haben sollte.

Preussen reduzierte diese in 12 1/2 Gutegroschen um nach dem Altvertrag von 1816 (1 Ggr. = 4 Kreuzer rh.) und addierte für sich 2 Ggr. + 1 Ggr. + 1 Ggr. + 1 Ggr. = 5 Ggr. als Transitentschädigung für die 4. Gewichtsstufe dazu und belastete somit die belgische Post mit total 17,5 Ggr., wobei Preussen die alten Gutegroschen nach dem Postvertrag Niederlande/Belgien - Preussen von 1817 in Rechnung stellen konnte, . Preussen rechnete intern mit dem Loth zu 14,6g als einfach und je weiteres halbes Loth als 50% davon, also kam man dort auf maximal 29,2g., allerdings war im PV von 15g als einfach die Rede, so dass wir auch hier bei max. 30g liegen.

Belgien addierte diese Fremdforderung und sein Inlandsporto zu 35 Stuiver bzw. Decimes (eine Decime = 2,8 bis 2,85 Kreuzer rh.) und vermerkte oben links noch "32g" als ermitteltes Gewicht.

Für weiterführende Gedanken und Lösungen wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Postgeschichte-Kemser Am: 05.02.2024 16:15:44 Gelesen: 4229# 755 @  
Hallo in die Runde,

dann will ich auch mal eine Kleinigkeit hier zeigen:

Ein Brief aus Tokyo, dort aufgegeben am 24. August 1904 "via America" an den Oberleutnant Ludwig Freiherr von Malsen beim Königlich Bayer. Leibregiment in München, Ankunft 26. September 1904 (vor 8-9).

Dort nicht angetroffen, wurde ihm der Brief am 28. September von München nach Possenhofen (Ank. 28.9. - 12-1 Nm) nachgesandt und erneut nicht zustellbar nach Bad Reichenhall weitergeleitet, wo er noch am gleichen Tage um 9-10 Uhr Abends eintraf.

Leider bleibt uns der Absender des Briefes verborgen - aber der Brief ist ja auch so schon "aufregend" genug.

Beste Grüße
Postgeschichte-Kemser


 
bayern klassisch Am: 05.02.2024 16:46:10 Gelesen: 4220# 756 @  
@ Postgeschichte-Kemser [#755]

Hallo Schorsch,

Glückwunsch zu dieser Oberrosine - die hat alles, was man sich wünschen kann.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.02.2024 15:18:06 Gelesen: 2146# 757 @  
Hallo Sammlerfreunde,

leider nur eine Briefvorderseite, aber ich fand den Adressaten interessant genug um diese mitzunehmen.

Der Brief war vom 22.6.1853 und wurde als Rechnung an die C.Reichbachsche Maschinenfabrik in Augsburg spediert [1].

Für das Franko nahm man eine Württemberg Nr.3 zu 6 Kreuzer, gestempelt mit Dreikreisstempel von Stuttgart.

Gruß Rainer



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_August_Reichenbach
 

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