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Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
Das Thema hat 770 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 26.06.2019 11:02:46 Gelesen: 185711# 346 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief aus dem Königreich Italien, aus Porto Maurizio, nach Nürnberg vom 12.05.1868, frankiert mit 40 Centesimi = 12 Kreuzer über Österreich. Das Franko wurde zwischen Italien und Bayern halbscheidig geteilt.



Siegelseitig sehen wir die Leitung sehr gut: Genova = Genua, Milano = Mailand und Verona zeigen den Postenlauf perfekt, am 15.05. war er dann endlich in Nürnberg und wurde dem Stadtbriefträger Nr. 8 zugeteilt.



Der Inhalt ist sehr interessant, teilte man doch der Firma in Nürnberg mit, dass ein Akzept einer dritten Firma beigefügt worden war, aber auch einen Brief für die Nürnberger Firma Grundherr & Hertel. Diesen Brief schloß man bei und sparte sich so 11 Kreuzer, weil F. Bernard Uhle in Nürnberg ihn sicher mit 1 Kreuzer frankiert als billigen Ortsbrief aufgegeben haben sollte.

All das war in diesem einen Brief verpackt und er war noch bis 1 Loth immer einfachen Gewichts. Es gibt nur wenige Briefe, aus denen so klar hervor geht, dass man einen Brief schmuggelte, dazu mag ich die vielen Transitstempel sehr, die jedem Brief ein tolles Gesicht verleihen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Michael D Am: 26.06.2019 18:05:34 Gelesen: 185694# 347 @  
@ Gernesammler [#345]

Hallo Rainer,

ich lese da f(ranco) 4 und nach der Zahl noch klein daneben 1/2 oder 1/4.

Im Moment erinnere ich mich aber nur an 4 Sgr. Weiterfranko an Bayern (und nicht 4 1/2 oder einen ähnlichen Bruchbetrag), müsste mal zu Hause nachschauen.

Lieber Ralph,

es ist manchmal erstaunlich, was man bei 15 Gramm alles schmuggeln konnte. Schönes Stück!

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 26.06.2019 18:09:44 Gelesen: 185693# 348 @  
@ Michael D [#347]

Lieber Michael,

ich lese bei Rainers Brief 4 1/4 Sgr. Weiterfranko, also im Klartext 15 Kreuzer. Da wird sich Bayern gefreut haben, wenn sie die bekommen haben.

Zu meinem Brief - ja, es ist immer wieder erstaunlich, was die Leute alles in ihre Briefe gepresst haben - aber i. d. R. blieb es auch bei der 1. Gewichtsstufe. Sonderbarerweise ist kaum einmal ein Brief in der 2. Gewichtsstufe, dem expressis verbis Inlagen folgten. Oder es hätte sich nicht mehr rentiert.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.06.2019 19:16:44 Gelesen: 185684# 349 @  
@ Michael D [#347]
@ bayern klassisch [#348]

Hallo Ihr Beiden,

vielen Dank für die letzten Infos zum Brief, jetzt kann er beschrieben und abgelegt werden. Ist ja auch ein schönes Stück.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 09.08.2019 20:15:29 Gelesen: 183647# 350 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diese Karte vom 10.11.1871 bekommen, die aus dem Nord Deutschen Postbezirk (Frankfurt) nach München spediert wurde.

Die Karte war an Herr Piloty Lochle gerichtet und wurde versendet von Herrn Ferdinand Flinsch wohl Inhaber einer Versicherungsfirma wo er auf der Karte die Aufwartung seines Reisenden Herrn Hatzler ankündigt.

Für das Franko nahm man eine NDP Nr.19 zu einem Kreuzer und gestempelt wurde mit Einkreiser von Frankfurt a/M auf der Rückseite ist noch der Ankunftsstempel von München.

Mich interessiert jetzt nur, ist dies eine private Postkarte oder ist das eher als Vertreterkarte anzusiedeln.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.08.2019 20:21:50 Gelesen: 183646# 351 @  
@ Gernesammler [#350]

Hallo Rainer,

wenn da steht "Reisender", ist das eine klassische Vertreterkarte.

Hübsches Stück, "by the way". :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 25.08.2019 10:43:45 Gelesen: 182855# 352 @  
Liebe Freunde,

für den folgenden Brief könnte man mehrere Überschriften wählen: Frankreich - Baden - Bayern, oder Baden - Bayern, oder Schmuggelbriefe oder Wer Augen hat, der sehe ...



Auf der Avers steht oben links "Factura (= Rechnung) von Strasburg" und als Anschrift lesen wir "Herrn Carl. Ant. Venino Würzburg". Die Aufgabe erfolgte nicht in Strasbourg im Elsaß, sondern über den Rhein im badischen Kehl, wo man für den einfachen Briefe 12 Kreuzer mit Rötel taxierte bis zur bayer. Grenze bei Tauberbischofsheim. Ab da kamen für Bayern bei einer Entfernung bis zum Zielort 3 Kreuzer in Ansatz, so dass der Empfänger total 15 Kreuzer zu zahlen hatte.

Der Absender, die Firma D. Druprat & Müller, hatte ihn am 15.2.1816 in Strasburg verfasst; am 20.2. kam er in Würzburg an und am 8. Juni (!) wurde er beantwortet. Mir ist derzeit kein anderer Geschäftsbrief geläufig, der 3 1/2 Monate seiner Beantwortung harrte.

Zum Inhalt: Venino hatte einen Auftrag erteilt, denn die Franzosen in rheinischer Münze bezahlt wissen wollten (ja, Napoleon hatte gerade den Krieg verloren und die eigene Währung war wohl nicht so sicher, wie die Rheinische). Der Betrag von läppischen 452 Gulden und 24 Kreuzern war im 24 Gulden Fuß zu bonifizieren. Wenn das erfolgt war, wollte man das Schiff von Mainz aus nach Würzburg abgehen lassen.

Kommen wir zur Ersparnis: Bei einer korrekten Postaufgabe in Frankreich wären 6 Kreuzer (2 Decimes) aus dem 1. französischen Rayon fällig geworden. Baden hätte auch 12 Kreuzer für seinen Transit angesetzt und für Bayern hätte es auch eines 3 Kreuzer Portos bedurft, so dass die Ersparnis hier allein beim Kunden lag, der 6 Kr. Porto weniger zu berappen hatte. Dafür hat er sich dann aber auch viel Zeit gelassen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 05.09.2019 20:03:50 Gelesen: 182288# 353 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Stuttgart von Carl Meinel vom 26.4.1865 über Ulm - Kempten nach Obergünzburg an Carl Hang. Der Brief wurde als Muster ohne Wert aufgegeben leider ist das Muster nicht mehr da. Für das Franko nahm man eine Württemberg Nr.27 zu 6 Kreuzer für den Postverkehr im DÖPV über 10-20 Meilen.

Gestempelt mit Dreikreiser von Stuttgart - Stempel vom Fahrpostamt da die Ware die in der Rechnung beschrieben wird ab Bruchsal mit der Bahn spediert wurde dann Zweikreiser von Ulm am 27.4. in Kempten gestempelt mit Halbkreisstempel (Winkler Nr.14) und Ankunftsstempel in Obergünzburg Halbkreisstempel (Winkler Nr.11b).

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 05.09.2019 20:30:21 Gelesen: 182280# 354 @  
@ Gernesammler [#353]

Hallo Rainer,

erst einmal Glückwunsch zu diesem nicht häufigen Brief, denn Briefe mit Muster anhängend waren seltener, als Briefe mit inliegenden Mustern.

Der hier hatte einen Brief unter 1 Loth und das anhängende Muster wog mit dem Brief zusammen max. 2 Loth. Ein gewöhnlicher Brief mit inliegendem Muster hätte also das Doppelte gekostet - nur weil das Muster anhängend war, kostete er also nur 6 Kreuzer.

Bei Württemberg hieß die Bahnpost "Fahrendes Postamt" - mit der Fahrpost hatte das nichts zu tun.

Bruchsal lag in Baden (und liegt noch dort) - Württemberg gab niemals Post für das rechtsrheinische Bayern an Baden zum Transport - das Verhältnis beider Länder war gespannt und man gönnte dem Anderen wenig bis nichts.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.09.2019 19:29:46 Gelesen: 182245# 355 @  
@ bayern klassisch [#354]

Hallo Ralph,

danke für die netten Worte zum Brief, hatte mich da auch sehr gefreut auch wenn etwas teurer.

Meine Frage dazu weil Du ja erwähnst das Bruchsal nicht ginge was ich auch glaube, aber warum steht auf der Rechnung im Brief "durch die Bahn ab Bruchsal" das leuchtet mir nicht ein.

Ich hoffe Du kannst das beantworten damit ich den Brief wie immer sauber einordnen kann mit einer super Beschreibung.

Schon mal Danke im voraus!

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 06.09.2019 19:33:44 Gelesen: 182243# 356 @  
@ Gernesammler [#353]

Hallo Rainer,

ehe ich es vergesse - bitte die häßlichen Falze entfernen mit ein wenig lauwarmen Wasser; nicht, dass diese noch durchfärben, das wäre für den Brief suboptimal.

Die Bahnstrecken hießen so, wie der Ursprungsort. Die Bahn lief von Bruchsal via Stuttgart nach Ulm, daher bezeichnete man diese Linie als Bruchsaler Bahn. Der Brief und die Ware haben Bruchsal aber nie gesehen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
mausbach1 (RIP) Am: 09.09.2019 09:46:13 Gelesen: 182143# 357 @  
Eine Karte 1891 von Yezd/Persien nach Weissenburg in Bayern





Postkarte Katalog-Nr. 4 (nach Hartmann) mit Zusatzfrankatur MiNr. 71

Text: Herr Rahmat-allah hat die Karte geschrieben. Ein hat von jemandem ein Telegramm erhalten. Dieses betraf einen Scheck (pers. Barat), der in zu geringer Höhe ausgestellt war. Herr Rahmat-allah möchte dieses Problem mit dem Absender des Telegramms klären.
 
bayern klassisch Am: 09.09.2019 10:00:40 Gelesen: 182138# 358 @  
@ mausbach1 [#357]

Hallo Mausbach1,

das ist eine ganz wundervolle Karte - herzlichen Glückwunsch zu dieser Pretiose; wer hätte sie nicht gerne in seiner Sammlung?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.09.2019 10:01:08 Gelesen: 182137# 359 @  
Liebe Freunde,

Briefe aus Hamburg / Taxispost nach Bayern sind hinsichtlich ihrer Datierbarkeit dankenswert - der hier porto gelaufen am 27.7.1851 sowieso. Aber warum ist das Datum, gerade im Jahr 1851, so wichtig?



Nun - die Hansestädte waren mit dem Beitritt einiger Gebiete der thurn und taxischen Lehenspost mittelbar zum Postverein gekommen, so auch Hamburg. Da Thurn und Taxis zum 1.5.1851 mit Frankfurt am Main seine Zentralstelle dem Postverein anschloß, galten ab diesem Datum Briefe auch von und nach den Hansestädten mit Vermittlung taxischer Posten als Postvereinsbriefe. Offiziell wurden die Hansestädte aber erst zum 1.1.1852 als Mitglieder des DÖPV ausgeschrieben, so dass es eine halbjährliche Interimsphase gab, in die dieser Brief fiel.

Er wurde daher korrekt wie ein gewöhnlicher Postvereinsportobrief mit 9 Kreuzern (über 20 Meilen Hamburg - Mittenwald an der Isar) und 3 Kreuzern Portozuschlag = 12 Kreuzer taxiert. Emfpänger war das bekannte Verlagshaus (mit eigener Instrumentenherstellung) Joh. A. Baader & Compagnie. Der Ankunftsstempel fehlt von dort, wie praktisch immer, so dass wir nicht wissen, wann er ankam. In Ermangelung anderer Stempel siegelseitig ist aber die Leitung (langsam!) über Nordhessen nach Frankfurt am Main und von dort via Aschaffenburg - Würzburg - München zu unterstellen.

Vor dem 1.5.1851 hätte man einen kleinen Gebührenbaum gesehen, der das taxische Porto von Hamburg bis Aschaffenburg gezeigt hätte und das bayerische Inlandsporto nach dem Reglement vom 1.12.1810 (!) bei einer halblöthigen Einteilung (jetzt aber das alte Münchener Loth, statt des Zolllothes) und der Brief hätte ganz, ganz anders ausgesehen.

Aber für meine Mini - Sammlung "1851" ist er mir so gerade recht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.09.2019 19:47:47 Gelesen: 181751# 360 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 21.7.1862 aus Frankfurt an Fräulein Louise Leschow wohnhaft bei Herrn M. Wirsching in Würzburg. Genommen für den Brief wurde die Ganzsache U 15 A (147 x 84 mm) zu 6 Kreuzer. Gestempelt mit Dreiringstempel Nr.220 und dem Zweikreisstempel von Frankfurt sowie auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Würzburg. Auch wenn hier die Jahreszahl nicht richtig zu sehen ist, der Ganzsachen Umschlag U 15 kam 1861 zum Verkauf bei der Thurn und Taxischen Post.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 18.09.2019 19:59:24 Gelesen: 181722# 361 @  
Hallo Sammlerfreunde,

nochmals ein Ganzsachen Brief U 15 A zu 6 Kreuzer von der Thurn und Taxischen Post vom 26.12.186? (ich gehe hier auch von 1861 aus) spediert an Dr. Hartmann Kgl. Advokat in Würzburg.

Der Brief wurde am gleichen Tag über Frankfurt befördert wann dieser ankam da gibt es leider keinen Ankunftsstempel. Gestempelt mit Vierringstempel Nr. 166 und Zweikreisstempel von Biebrich sowie auf der Rückseite der Stempel von Frankfurt, es könnte sein das es noch einen Ankunftsstempel von Würzburg gab aber die rechte Seite der Briefklappe fehlt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 18.09.2019 20:27:43 Gelesen: 181716# 362 @  
@ Gernesammler [#361]

Hallo Rainer,

alles schön blau hier (meine Lieblingsfarbe!). :-)

Wann immer er in Frankfurt am Main war, war er am selben Tag auch in Würzburg. Ich vermute auch, dass der Würzburger Zweikreisstempel auf der jetzt leider fehlenden Klappe abgeschlagen worden war.

Der Biebrich - Stempel ist auch ganz wunderbar. Chapeau!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 09.10.2019 10:01:14 Gelesen: 180775# 363 @  
Liebe Freunde,

eigentlich ein Brief aus Frankreich (Strasbourg), aber aus finanziellen Gründen erfolgte die Postaufgabe im nahen Kehl am 10.5.1870, also kurz vor dem Krieg. Der Absender zahlte ab 1.1.1868 nur noch 3 Kreuzer bis 1 Loth, statt 40 Centimes = 12 Kreuzer für 10g. Günstiger war das also schon deutlich für 300 m Überfahrt auf dem Rhein bzw. über die Brücke zu gehen, vor allem, wenn man mehrere Briefe nach und über Deutschland aufzugeben gewillt war.





Ankunft in Passau schon am Folgetag, besser als heute also und die Firma Ullmann in Strasbourg wird schon ihr Geschäftchen gemacht haben. Ob die Antwortbriefe des Passauers poste restante Kehl gerichtet wurden, oder für 12 Kreuzer zum Empfänger durchfrankiert worden waren, kann ich leider nicht sagen ...

Zu gerne hätte ich so einen Gegenbrief, zumal ja bald nach diesem der Krieg ausbrach und die Situation völlig veränderte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.10.2019 09:20:56 Gelesen: 180215# 364 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief aus Ulm der Firma Ludwig Meggle (stellen die heute Butter her ?) vom 5.10.1864, der am Folgetag in Neu-Ulm mit 6 Kreuzern frankiert als bayerischer Inlandsbrief über 12 Meilen bis 1 Loth inklusive an die Firma Dressel Kister & Co aufgegeben wurde, um dort am 8.10. anzukommen.





Der Absender fungierte als Vermittler von 5 Fässern Porzellan Erde der Herren Sohn & Schneegans in Strasbourg (!) und gab die Waren dem Schiffer Jacob Heilbronner franko Passau auf dem Flußweg mit. Als "Porti" setzte er satte 24 Kreuzer an, wohl, weil er interne Auslagen hatte bzw. Post aus Strasbourg erst zu bezahlen hatte (ein Portobrief von dort plus die 6 Kreuzer hier könnten da hinkommen).

Die Ersparnis hier betrug nur 3 Kreuzer, aber das war sicher nicht das erste und letzte Mal, dass die Firma Meggle Post nach Bayern in Bayern aufgab.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 13.10.2019 12:06:31 Gelesen: 180188# 365 @  
Liebe Sammelfreunde,

einen netten Brief vom 03.07.1835 von Magdeburg nach Würzburg kann ich zeigen.



Eigentlich hätte ich eine "5" erwartet - Taxe in Sgr. bis Hof. Jedoch sind nur 18x, der reduzierte Betrag im Würzburger Auslagenstempel zu sehen. Darunter weitere 8x für den bayrischen Weg -> gesamt somit 26x, was der Empfänger zu zahlen hatte.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 13.10.2019 15:38:12 Gelesen: 180150# 366 @  
@ Magdeburger [#365]

Lieber Magdeburger,

ab 1.4.1835 gab es den neuen Postvertrag Bayern - Preussen, der jetzt als Rechnungsgrundlage den Silbergroschen (Sgr.) vorsah, der 3,5 Kreuzern entsprach. Der alte Gutegroschen hatte ausgedient.

Daher 5 Sgr. = 18 Kreuzer im Auslagestempel von Hof (rote, preussische Tinte!) völlig korrekt berechnet.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 06.11.2019 19:43:49 Gelesen: 178715# 367 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Leider nur die Vorderseite mit dem Rest der Rückseite eines Briefes aus Rottweil in Württemberg vom 14.9.1859 an Anton Maurer & Sohn in Schwabmünchen hier kam der Brief am 15.9.1859 an.

Verklebt für das Franko wurden jeweils eine Marke zu 3 Kreuzer und 6 Kreuzer (so wie es aussieht beide ohne Seidenfaden).

Gestempelt mit Zweikreisstempel mit Zierstücken von Rottweil sowie auf der Rückseite der Halbkreisstempel von Schwabmünchen (Winkler 11b).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 18.11.2019 12:15:37 Gelesen: 178007# 368 @  
Liebe Freunde,

oft findet man sie nicht, die Portobriefe aus dem Ausland, aber wenn einer so daher kommt, konnte ich ihn nicht liegen lassen.



Amsterdam, 7.1.1866, via Preussen und Taxis nach Mittenwald an die Firma Neuner & Hornsteiner.

Maßgebend war der PV vom 1.1.1864 mit der Modifikation vom 1.1.1866. Portobriefe unter 1 Loth (15 g) wie hier kosteten 14 Kreuzer.

Frankierte Briefe kosteten 8 Kreuzer für Bayern und 4 Kreuzer für die Niederlande = 12 Kreuzer, Portobriefe aus Bayern wurden mit 2 3/4 Silbergroschen für Bayern angerechnet, die paritätisch gerechnet 10 Kreuzern entsprachen. Die Niederlande bekamen also immer 4 Kreuzer, egal ob Franko oder Porto hin bzw. her, aber bei einem Portobrief Bayern - Niederlande bekam Bayern 10 Kreuzer gut geschrieben, bei einem Frankobrief aber nur 8 Kreuzer.

Die hier taxierten 14 Kreuzer entsprachen paritätisch 4 Silbergroschen, so dass bei diesem Brief Preussen von Bayern 14 Kreuzer erhielt als 1. Aufgabepost im Postverein und man 3,5 Kreuzer = 1 Silbergroschen an die Niederlande abführte. Bayern erhielt von den 14 Kreuzern hier gar nichts.

Der Gewinner war Preussen, die de facto 3 Silbergroschen einsackten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 23.11.2019 17:09:48 Gelesen: 177617# 369 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus Spanien an Fürst von Wrede, Königlich Baierischer Feldmarschall und Generalisimo der Königlich Baierischen Armee München.

Der Brief hat oben im roten Stempel "Andalusia" mit im Text (wie genau ist der Wortlaut des Stempeltextes. Spediert werden sollte der Brief über Madrid und Paris nach München. Das Porto ist gesamt 1 Gulden 14 Kreuzer wovon 8 Kreuzer an Bayern gehen und der Rest 1 Gulden 6 Kreuzer auf der linken Seite ist Fremdporto, wie setzt sich dieses zusammen. Gestempelt mit ESPAGNE PAR BAYONNE, es sollte der Stempeltyp 1073b im van der Linden sein da das letzte E in Bayonne größer ist.

Nachdem er sich bei den Gefechten bei Brienne und Rosnay-l'Hospital (1. und 2. Februar 1814), bei Bar-sur-Aube (27. Februar 1814) und Arcis-sur-Aube (20. und 21. März 1814) wiederum besonders ausgezeichnet hatte, wurde er mit Armeebefehl vom 7. März 1814 zum Feldmarschall erhoben. Zudem wurde ihm am 9. Juni 1814 der Fürstentitel verliehen und die fürstliche Herrschaft Ellingen überlassen.

Somit lässt sich der Brief ab 1814 datieren, auf der Rückseite ist nur ein Siegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 24.11.2019 07:58:21 Gelesen: 177575# 370 @  
@ Gernesammler [#369]

Hallo Rainer,

erstmal Glückwunsch zu dieser Oberrosine - den hätte ich auch mit Kußhand genommen, sind doch Briefe aus Spanien an andere Adressen, als eine spezielle (Förster & Günther in Nürnberg) recht selten und kaum einmal aufzutreiben.

Das war ein Teilfrankobrief, der in Spanien abgegolten war und für den Frankreich 1 Gulden 6 Kreuzer von Baden beim Übergang in Rheinhausen bonifiziert bekam.

Baden erhielt 8 Kreuzer für seinen Transit, so dass der Empfänger 1 Gulden 14 Kreuzer zahlen musste - aber kein bayerisches Porto, denn vom Inlandsporto war er als Fürst ausgenommen worden (passive Postportofreiheit).

Der rote Stempel sollte heißen " ? ? ? ANDALUCIA BAXA" - was fehlt, ist der Ort. Vermutlich ist der schwer heraus zu bekommen, weil man alle Stempelformen des frühen 19. Jahrhunderts kennen müsste. Ich kenne keine 10 Stempel von dort aus dieser Zeit und dieser entspricht keinem mir bekannten. Ein Spanienkenner dürfte das aber klären können.

Wie sich die 1 Gulden 6 Kreuzer zusammen setzen, weiß ich nicht, aber der Brief sollte von 1814 bis 1821 datieren, weil er adressmäßig davor anders aussehen würde und danach taxmäßig.

Liebe Grüsse,
Ralph
 

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