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Thema: Uraltbelege aus aller Welt
Das Thema hat 109 Beiträge:
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Jürgen Witkowski Am: 06.04.2008 18:21:16 Gelesen: 121163# 10 @  
Zur Abwechslung mal ein deutscher Beleg. Diese Postkarte aus Bayern wurde am 23. Mai 1911 in München abgestempelt. Hier kam schon ein Maschinenstempel zu Einsatz. Stempelmaschinen wurden in Deutschland bereits seit 1867 erprobt und seit ca. 1900 in größerem Umfang in einigen Großstädten verwendet.

Der Adressat der Karte, der jüdische Kunstmaler Alfred Wiener, war Namensgeber für die in London beheimatete Wiener Library. Sie ist die weltweit älteste Holocaust-Forschungseinrichtung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Library

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Pilatus Am: 09.04.2008 20:16:11 Gelesen: 121140# 11 @  
Auch aus Deutschland, zwei Postkarten aus 1902 bzw. 1903 mit unterschiedlichen Portostufen. Ortsverkehr Dresden und Überlandverkehr, Chrimitschau liegt schon einige km entfernt.

Mit besten Sammlergrüßen Pilatus


 
Jürgen Witkowski Am: 11.04.2008 21:57:11 Gelesen: 121120# 12 @  
Die im Jahr 1907 von Krakau nach Wien gelaufene Karte ist mit einer österreichischen 5 Heller Marke frankiert. Südpolen mit seiner Hauptstadt Krakau gehörte damals noch zur österreichischen K.u.k.-Monarchie. Das änderte sich erst 1918, als nach dem 1. Weltkrieg der neue polnische Staat gegründet wurde.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 14.04.2008 12:57:09 Gelesen: 121097# 13 @  
Am 15. Juni 1898 wurde diese Postkarte in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires aufgegeben. Am 11. Juli traf sie in Hamburg ein.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 19.04.2008 00:08:10 Gelesen: 121058# 14 @  
In Boston, Massachusetts wurde die Postkarte, eine Ganzsache mit Zusatzfrankatur, am 20. Mai 1905 abgeschickt. Am 4. Juni 1905 kam sie im schwedischen Karlshamm an.

Der Stempel von Boston ist ein American Flag Cancel (Amerikanischer Flaggenstempel) der American Postal Machines Company. Diese frühen Maschinenstempel gehören zu den beliebtesten Sammelobjekten von Stempelsammlern. Es sind davon nahezu 7.000 verschiedene Typen bekannt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
AfriKiwi Am: 19.04.2008 11:06:46 Gelesen: 121043# 15 @  
@ Concordia CA [#14]

Eine 5Pfg Postkarte von Deutsch Neu Guinea mit Stempel Herbe(rthö)he 28 4 04 mit Ankunftstempel Woollahra MY 10 04

Adressiert an eine Fräulein Minnie Haines in Sydney, Australien.

Hinten auf der Karte steht von einem Sammler Kühne dass er/sie, diese Karte gerne gestempelt hätte.

Erich


 
duphil Am: 19.04.2008 12:22:57 Gelesen: 121038# 16 @  
@ AfriKiwi [#15]

Hallo AfriKiwi,

da fehlt ja leider eine Briefmarke. Aber trotzdem schöner Beleg mit seltener Verwenung als Karte nach Australien.

Mit freundlichen Gruß

duphil
 
AfriKiwi Am: 19.04.2008 12:38:51 Gelesen: 121033# 17 @  
@ duphil [#16]

Hallo duphil,

ich glaube es Dir aber erkläre es mir mal.

Erich
 
duphil Am: 19.04.2008 13:09:00 Gelesen: 121028# 18 @  
@ AfriKiwi [#17]

Hallo AfriKiwi,

nach meinen Unterlagen (MICHEL Postgebühren-Handbuch Deutschland) kostete diese Karte als Auslandskarte 10 Pfennig Porto.

Außerdem meine ich, das links neben dem eingedruckten Wertzeichen eine Marke war, die entweder abgefallen ist oder abgelöst wurde.

Mit freundlichen Gruß

duphil
 
AfriKiwi Am: 19.04.2008 13:40:23 Gelesen: 121024# 19 @  
@ duphil [#18]

Hallo duphil,

ganz scharf ! Ich habe leider kein Postgebühren Handbuch und danke Dir für Deine Aussage.

Habe mich schon gewundert über den schlechten Stempel und wenn man die Karte so schräg gegen das Licht hält sieht man deutlich wo die andere 5Pfg Marke war.

Das gekrocksel unter der gedruckten Marke zeigt auch dass die Karte mal nass wurde.

Nun, warum ist da keine Marke ?

Der Schrift nach, war die Karte nicht im Wasser und ich vermute auch daß das Luder einfach abgefallen ist und eine Nachgebühr Marke (Wieviel ?) links oben über (18 Y ?) draufgeklebt wurde (sieht man auch noch). Sonst kann die Minnie uns das nicht mehr erzählen.

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 21.04.2008 18:11:03 Gelesen: 121002# 20 @  
Im fernen Santa Fe in Argentinien wurde die Postkarte am 18. Juli 1910 auf die Reise nach Breslau geschickt, wo sie am 11. August ankam.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 26.04.2008 08:21:49 Gelesen: 120960# 21 @  
Im mährischen Ort Slavkov, zu deutsch Austerlitz, wurde diese österreichische Ganzsache am 1. November 1903 abgeschickt.

Das waren nicht ganz 98 Jahre nach der berühmten Schlacht bei Austerlitz am 2. Dezember 1805, bei der Napoleon dem österreichischen und dem russischen Heer eine deftige Niederlage beibrachte.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 01.05.2008 15:34:57 Gelesen: 120929# 22 @  
An die "Hochwohlgeborene Frau Director Held" in das bayrische Tegernsee am gleichnamigen See lief dieser Kartenbrief aus Hall in Tirol vom 22. Juli 1907. Bestimmt verbrachte die Frau Director dort den Sommer.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 10.05.2008 22:34:11 Gelesen: 120889# 23 @  
Aus dem italienischen Firenze (Florenz) nach München lief diese Karte mit insgesamt 4 Stempeln.

Der Aufgabestempel von Firenze vom 17. Januar 1894 ist ein Kreisstempel im Rostviereck. Der englische Name Squared Circle ist vielleicht geläufiger.

Bei den 3 anderen Stempeln muss ich ein wenig raten. Ich bitte um Korrektur, wenn ich daneben liege.

Der nächste Stempel München BÜ vom 18. Januar 1894 5-6 Nm ist ein Transitstempel. BÜ könnte Briefübergabe heissen, wo die Briefe aus dem Ausland weiterverteilt wurden.

München 8 18. Januar 1894 7-8 Nm ist vermutlich der Stempel des Auslieferungspostamtes.

Der kleine Stempel neben dem Wappen ist der Briefträgerstempel II 15.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 18.05.2008 11:46:35 Gelesen: 120849# 24 @  
Der thüringische Ort Steinach war weltbekannt für seine hochwertigen Schiefergriffel. Die Firma C.F. Wittig lieferte diese Griffel in alle Welt.

Auf dieser Karte fragt Herr Gottschalck aus Kopenhagen im Jahr 1910 an, ob er die Generalvertretung für die Fa. Wittig in Dänemark übernehmen könne.

Ganzsachen-Postkarte Ascher-Nr. 34
Zusatzfrankatur Dänemark MiNr. 53

Für Liebhaber von Maschinenstempeln schön anzusehen ist der Band-Stempel (postalisch Maschinen-Ganzstempel). In Deutschland waren ähnliche Band-Stempel ab dem Jahr 1905 im Einsatz.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 26.05.2008 21:44:22 Gelesen: 120804# 25 @  
Innerhalb der USA lief diese Postkarte. In Selma, Alabama wurde sie am 29. Oktober 1894 abgeschickt. In New York kam sie am 1. November 1894 an.

Scott-Nr. PC7

Bei dem Stempeltyp bin ich mir nicht ganz sicher. In den größeren Postämtern wurden sogenannte Metal Duplex Handstamps verwendet, die aus Datumsteil und Killerteil bestehen und in einem Gesamtstempel zusammengefasst sind. In den kleineren Postämtern gab es diese Stempel nicht. Das veranlasste die Postmaster, sich selbst Stempel zu basteln, die diesen Duplex Stempel zum Verwechseln ähnlich sahen. Sie werden als Steel Duplex Mimics bezeichnet.

Bei dieser Postkarte könnte es sich um einen solchen Steel Duplex Mimic Handstamp handeln, den Präsident Jefferson auf das rechte Auge gedrückt bekommen hat.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
AfriKiwi Am: 27.05.2008 00:44:03 Gelesen: 120796# 26 @  
@ Concordia CA [#25]

Hallo Jürgen,

Immerhin ein schöner Stempel. Aber weil Du meinst 'den Präsident Jefferson', ist es dann nicht sein linkes Auge ?

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 27.05.2008 11:44:45 Gelesen: 120788# 27 @  
@ AfriKiwi [#26]

Das war nur ein Test, ob der Beitrag auch gelesen wird.

Falls noch weitere Fragen kommen:

Nein, ich bin keine Frau.
Ja, ich kann rechts und links unterscheiden.

Auf dieser Ganzsache (Scott-Nr. U349) befindet sich ein Metal Duplex Handstamp vom 25. Mai 1897 aus Nashville, Tennessee, Centennial Station. Ein typisches Merkmal sind die Jahreszahl zwischen Datumsstempel und Killerteil, sowie die Ziffer im Killerteil.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 03.06.2008 18:25:46 Gelesen: 120741# 28 @  
Zur Abwechslung einmal ein alter Beleg aus deutschen Landen, genauer gesagt, aus meiner Heimatstadt Essen.

Essen war im Jahr 1868 preussisch und gehörte zum Regierungsbezirk Düsseldorf. Daher war mit Briefmarken des Norddeutschen Postbezirkes zu frankieren.

Herr Westermann aus Essen-Überruhr mahnte in dem Brief vom 22. April 1868 an die Herren Gebrüder Zeppenfeld in der Nachbarstadt Mülheim an der Ruhr die Lieferung einer Ware an, die ich leider im Brief nicht entziffern kann.

Frankiert mit NDP MiNr. 4 zu 1 Groschen. Abgestempelt mit 2 Aufgabestempeln Essen R.B. Düsseldorf 22 4 68. 4-5 und dem Briefträgerstempel Ausg. 22 4 N° 55.

Interessant ist die Falttechnik der damaligen Zeit, die aus dem doppelten Papierblatt einen kleinen Brief werden liess, der mit einem Siegel verschlossen wurde.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen




 
Henry Am: 03.06.2008 18:33:04 Gelesen: 120739# 29 @  
@ Concordia CA [#28]

Der Herr Westermann hatte 1 Fass Essig bestellt.

mit philatelistischem Gruß
Henry
 
duphil Am: 03.06.2008 21:10:43 Gelesen: 120732# 30 @  
@ Henry [#29]

Also, wenn ich das richtig lese, sind es sogar Essig-Gurken, die Herr Westermann bestellt hatte.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Henry Am: 03.06.2008 21:22:36 Gelesen: 120729# 31 @  
@ duphil [#30]

Ich lese den Text so:

Ich habe Ihnen vor 8 bis 10 Tagen geschrieben. Sie sollten mir ein Faß Essig schicken. Bis hierhin habe ich noch nichts erhalten. Ich habe schon seit Sontag kein Essig mehr gehabt. Wenn Sie mit Ihrem Fuhrwerk keine Gelegenheit haben, schicken Sie mir doch mit der Eisenbahn als Eilgut ein Faß.

Mit den Punkten am Satzende hatte es der Schreiber nicht so. Beim Sontag wurde üblicherweise nur 1 "n" geschrieben mit einem strich darüber. Den Strich hat der Schreiber gespart. Von Gurken ist nirgends die Rede.

mit klärendem Gruß
Henry
 
duphil Am: 03.06.2008 21:29:14 Gelesen: 120727# 32 @  
@ Henry [#31]

Danke für die Aufklärung. Eine Schrift hatte dieser Herr Westermann, fast wie heute mein Arzt. :)

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 17.06.2008 11:29:35 Gelesen: 120653# 33 @  
YMCA APO 721

Mrs. Ken aus Independence, Montana schreibt an Mr. Ken beim American YMCA in Paris.

Frankatur zu insgesamt 3 Cent bestehend aus MiNr. 207 und 208. Abgestempelt am 9. Dezember 1918 1 PM mit einem Flaggenstempel Typ American.

Als erstes fällt mir auf, dass der sonst übliche Durchgangsstempel von New York fehlt, von wo aus die Post im Regelfall nach Europa transportiert wurde.

Die zweite Auffälligkeit ist die durchgestrichene Adresse in Paris, die dann auch mit der dritten Besonderheit in Verbindung zu stehen scheint. Die neue Adresse lautet: YMCA APO 721. Das würde bedeuten, dass der Brief über ein in Europa tätiges Army Post Office der Amerikaner zugestellt wurde. Der 1. Weltkrieg war gerade erst am 11. November 1918 beendet. Daher ist eine Präsenz der Amerikaner zu diesem Zeitpunkt in Paris sehr plausibel.

Wer hat Deutungshinweise für den Beleg?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
AfriKiwi Am: 17.06.2008 12:09:04 Gelesen: 120651# 34 @  
@ Concordia CA [#33]

Hallo Jürgen,

da kein Zensur Stempel dabei ist bin ich nicht so sicher daß das APO als Army Post Office gemeint wird. Vielleicht YMCA American oder Auxilliary P.O.!?

Besuche mal: http://www.dickkeiser.com/servlet/Detail?no=3747

Es kann ja zu tun haben mit APO 721, Medical Dept, 2nd US Engineers !

Vielleicht hat C.P. mehr dazu.

Erich
 

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