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Thema: Rumänien Ganzsachen
Das Thema hat 310 Beiträge:
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10Parale Am: 26.12.2014 22:16:58 Gelesen: 184138# 61 @  
Guten Abend,

so nach längerer Zeit hier wieder mal 2 Ganzsachen aus späterer Zeit.

P131 (1947) Kopf König Michaels nach rechts 140 Lei braunviolett, sämisch, mit Zusatzfrankatur aus der Freimarkenserie König Michael I 1947

P137 (1947) Kopf König Michaels nach links, 7,50 Lei grau, sämisch mit Zusatz-Mischfrankatur Michel Nr. 1066 und Michel Nr. 36 I Zwangszuschlagsmarke

Philatelistischer Inhalt bei P131, interessant zu lesen, wir erfahren u.a. die Parität des Franken zum Lei 1 Franken = 34,80 Lei

Liebe Grüße

10Parale




 
10Parale Am: 07.01.2015 20:43:50 Gelesen: 183997# 62 @  
Hallo,

hier die Ganzsache K11 Kopf König Karls I. nach links, 1903/04, 15 Bani violett, eine aufklappbare Ganzsache mit einem netten Text. Abgeschlagen in Bukarest am 28. Februar 1906.

Besonders gefällt mir aber der rückseitige Ankunftsstempel von Alexandria, einer von zwei Typen B4 (TypI - kleines Posthorn) - es gibt noch Typ VI (etwas größeres Posthorn). Sicher ein seltener Stempel.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 15.02.2015 12:11:31 Gelesen: 183613# 63 @  
Schönen Sonntag!

Wenn ein Sammler im Katalog das Gesuchte nicht findet, fängt das Rätselraten an: "Ist diese Variante tatsächlich nicht katalogisiert?". Was für Briefmarken sehr selten ist, ist vielleicht für Ganzsachen weniger "eine Sensation".

Sehen wir uns dieses Telegrammblatt an. Gemäss Michel-Ganzsachen-Katalog Europa Ost 2001/02 sind 1900-1908 vierzehn TB gelistet plus vier weitere Nummern (13A, 13B, 13C, 13D). TB 15 von 1909 hat bereits eine völlig andere Zeichnung.

Von TB 1-14 haben nur TB 3, TB 7 und TB 14 die Nominale 25 Bani. Alle Wertstufen sind blau, aber bei TB 3 und TB 7 ist der Wertstempel rechts auf der Ganzsache; einzig bei TB 14 ist der Wertstempel links.

Das Formular ist aber nach dem Katalog weiss, und dies ist bei meinem Stück nun ganz anders; der Karton ist dunkelrot.



Ein Blick in den "Grossen Ganzsachen-Katalog 1928" von Altmeister Dr. Ascher rückt dann aber eine weitere Möglichkeit in den Fokus: Vielleicht hat Michel nicht gut aufgepasst? Vielleicht ist die Katalognotierung "weiss" falsch?

Bei Ascher steht (Seite 970, unten, zu "Glückwunschtelegramme"): "Schwarzer Textdruck, bis 1905 weisses, dann rotes Papier". Die Ganzsache TB 14 kam 1908 heraus. Ascher listet sogar zwei Formate. Er schreibt explizit: "1908 (Dez.). Wertstempel links, rotes Papier, Abschnitt rechts." Von weissem Papier ist nirgends etwas zu finden...

Der Fall scheint also meines Erachtens klar: Michel hat seit vielen, vielen Jahren eine nicht richtige Katalogisierung. Es müsste wohl "rot" statt "weiss" stehen.

Natürlich hätte ich lieber eine "Neuentdeckung" gehabt als einen Fehler entdeckt. Ich werde meine Beobachtung Michel einmal melden. Es ist nicht meine einzige Bemerkung zum Thema "Ganzsachen Rumänien".

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Cantus Am: 15.02.2015 16:43:51 Gelesen: 183598# 64 @  
@ Heinz 7 [#63]

Hallo Heinz,

hier ist ein kleiner Auszug aus dem Higgins & Gage; vielleicht hilft er dir weiter.



Viele Grüße
Ingo
 
Heinz 7 Am: 15.02.2015 23:27:02 Gelesen: 183584# 65 @  
@ Cantus [#64]

Danke!

Higgins & Gage listen auch nur: "blue on red", es scheint diese Ganzsache also nicht auf weissem Karton zu geben.

Der Michel Ganzsachen-Katalog für Europa erscheint seit 1977 (Ausgabe 1978). Schon in diesem ersten GS-Katalog war für Rumänien TB 14 diese Angabe gemacht: "weiss". Ich vermute, dass da ein Fehler passiert ist, der seit Jahrzehnten nicht korrigiert wurde.

H & G listen unter der Nummer 20 und 20a zwei Varianten auf. Ich nehme aber an, dass es sich um Unterschiede im Format handelt, so wie das bei Dr. Ascher ja auch schon festgehalten wurde.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 20.02.2015 20:57:37 Gelesen: 183515# 66 @  
@ Heinz 7 [#56]

Eine weitere P13, Tiraju 1878, diesmal nicht ganz so sauber, abgeschlagen vermutlich am 28. März 1879 (bald mal 136 Jahre alt!) in Ploesti, rückseitig sehr interessanter Ankunftsstempel vom Samstag, den 29. März 1879 CRAIOVA in bläulicher Farbe. Solch ein Einkreisstempel (K1) habe ich bislang nicht entdecken können. Vermutlich handelt es sich um den Stempel B1 (Kiriac Dragomir Seite 133, Stampilografie postala) von Craiova.

Absender war übrigens ein D. Lazar.

Liebe Grüße

10Parale


 
Cantus Am: 26.02.2015 23:17:37 Gelesen: 183365# 67 @  
Von mir eine Karte der Ausgabe von 1925/26, Mi. P 73, geschrieben am 16.5.1926 und am 22.5.1926 am Zielort in Mannheim angekommen.



Viele Grüße
Ingo
 
Heinz 7 Am: 25.03.2015 18:56:52 Gelesen: 183102# 68 @  
@ 10Parale [#66]

10 Parale sagt, meines Erachtens mit Recht, dass er sich nur schwer an die Ährenausgabe heranwage. Ich habe auch grössten Respekt vor dieser sehr vielseitigen Ausgabe mit ihren x Besonderheiten.

Bei meinem Versuch, meine Sammlung genauer zu bestimmen, ist mir ein sehr hübscher Beleg in die Hände gekommen, den ich Euch nun unter "Ganzsachen" vorstelle, da es sich um eine (Inland-) Postkarte mit Zusatzfrankatur handelt. So konnte diese Postkarte ins Ausland versandt werden; sie ging 1903 nach Paris. Der Grund des Schreibens war ein geschäftlicher.



P 38 unterscheidet sich von P 35 nur durch den ersten Buchstaben "D" in der ersten Anschriftenzeile; bei P 38 ist dies in Schreibschrift. Ergänzt wurde diese Postkarte P 38 mit zwei 1 Ban-Marken braun (Mi 128) und einer 3 Bani-Marken (Mi. 131).

Das alles bewegt sich katalogmässig im einstelligen Euro-Bereich. Als Kombination ist es aber ganz nett anzusehen. Der rote Firmen-Absenderstempel macht den Beleg noch farbiger und attraktiver, finde ich, und ich freue mich sehr über dieses schöne Stück.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 25.03.2015 19:00:23 Gelesen: 183100# 69 @  
@ Cantus [#67]

Hallo Ingo,

ein schöner Beleg! Warum der wohl zensuriert wurde? 1926 war ja keine Kriegszeit? Wer hat das wohl bestimmt?

Heinz
 
Heinz 7 Am: 28.03.2015 15:33:29 Gelesen: 183061# 70 @  
@ roteratte48 (Anfrage: Ungarn)

Hallo Rolf,

jetzt habe ich statt auf "Vorschau" schon auf "ins Forum" gedrückt, und als ich meine Aussage verifizieren wollte, kam mir Ingo voraus, jetzt kann ich den Beitrag (bei Ungarn, aber zu Rumänien) nicht mehr korrigieren.

Darum jetzt nachträglich noch richtig:

Thema "Rumänien Ganzsachen": Eröffnung 12.7.2013.

Die fleissigsten Schreiber:
1) 27 Beiträge: 10 Parale
2) 21 B. Heinz 7
3) 14 B. Cantus/Ingo
übrige 5 Personen: zusammen 7 Beiträge
= Summe 69 bis heute

10 Parale gebührt also quasi "die Krone"!

Heinz
 
10Parale Am: 28.03.2015 17:29:09 Gelesen: 183048# 71 @  
@ Heinz 7 [#70]
@ Cantus

Hallo zusammen,

die Krone gebe ich gerne weiter an Euch. Auch wenn ich ab und zu empfindlich reagiere, - bitte um Verzeihung, Cantus -, nehmt mich bitte nicht so ernst, es ist wirklich nur mein Hobby.

Da die Krone ein schönes Motiv ist, hier eine pittoreske Postkarte für den Philatelisten, die jedoch meines Wissens im Michel nicht katalogisiert ist.

Liebe Grüsse

10Parale


 
Heinz 7 Am: 28.03.2015 23:13:49 Gelesen: 183029# 72 @  
@ 10Parale [#71]

Danke, 10 Parale, für Deinen Beitrag. In "Rumänien für Sammler" habe ich erklärt, warum diese sogenannte "Postkarte" im Ganzsachen-Katalog nicht aufgeführt wird; weil es KEINE Ganzsache im philatelistischen Sinn ist.

Anbei eine schöne "richtige" Ganzsache (mit Werteindruck; eigenständiges Wertzeichen, keine Zusatzfrankatur mehr nötig).

Alles ist schön an dieser Karte:



Die Postkarte an sich (minimale Mängel einmal ausgeklammert)
die Schrift
der Abgangsstempel in blau von 1905
der Ankunftsstempel Bukarest
der Posthörnchen-Briefträgerstempel

Obwohl wir alles lesen können, weiss ich doch nicht, wo der Abgangsort der Ganzsache war, denn diesen Stempel "BASARABI / GARA" kenne ich nicht und habe ihn auch nicht gefunden bei Kiriac Dragomir.

Laut Wikipedia gibt es zwei Dörfer mit diesem Namen:
Basarabi (Dolj), Dorf im Kreis Dolj
Basarabi (Suceava), Dorf im Kreis Suceava

Welcher wird es wohl sein?

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Cantus Am: 29.03.2015 01:17:46 Gelesen: 183024# 73 @  
@ 10Parale [#71]

Hallo,

solche Postkarten, bei denen auf der Bildseite Briefmarken abgebildet sind, gibt es von vielen Staaten der Erde, dabei z.B. auch von den altdeutschen Staaten oder auch von ganz exotischen Ländern, z.B. aus Afrika. Diese Motive haben sich lange gehalten, denn noch nach dem 2.Weltkrieg sind solche Motive ab und zu anzutreffen. Auch wenn so eine Postkarte eigentlich zu den Ansichtskarten gehört, bildet sie hier doch eine hübsche Ergänzung zur Auflockerung.

Viele Grüße
Ingo
 
10Parale Am: 29.03.2015 18:02:15 Gelesen: 183005# 74 @  
@ Heinz 7 [#72]

Bei dem Stempel "BASARABI" handelt es sich um den Bahnpoststempel PG10. Die Beförderung der Post mit der Bahn wurde hier ab ca. 1888/91 vorgenommen. Siehe Kiriac Dragomir "STAMPILOGRAFIE POSTALA" Seite 201 ff.

Nun müsste man auf alten Bahnkarten studieren, wo dieser Ort lag, denn es ist nicht einfach, den zum Stempel zugehörigen Ort zu finden. Zu aller Überraschung bezeichnet D.Kiriac in seiner Auflistung den Ort BASARABI im Kreis VS, was bedeutet: VASLUI.....

also hätten wir:

1. Basarabi im Kreis (judetul) Dolj
2. Basarabi im Kreis Suceava
3. Basarabi im Kreis Vaslui

4. Der Ort Murfatlar (wo der berühmte Rotwein herkommt) im Kreis Constanta hiess ebenfalls Basarabi, allerdings von 1924 bis 1965 und 1980 bis 2007

Lieber Heinz, ich weiss tatsächlich "im Moment" keine Lösung. Das violette Posthörnchen ist ja wunderschön.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 29.03.2015 21:56:09 Gelesen: 182988# 75 @  
Hallo,

in [#42] habe ich eine 50 Bani Ganzsache P69 vorgestellt, die von Bukarest nach Chemnitz gelaufen ist und mit insgesamt 4,50 Lei Zusatzfrankatur versehen wurde.

Mittlerweile habe ich mir das Werk "TARIFELE TAXELE SI GRATUITATELE POSTALE IN ROMANIA" Band 1 - 2 zugelegt und in Band (Vol.2) steht auf Seite 107, dass ab dem 01. September 1924 der Tarif für eine einfache Postkarte von Rumänien hier nach Deutschland 6 LEI betrug. Tatsächlich war die Postkarte unterfrankiert und wurde wohl mit 20 Pfennig nachtaxiert.

Die Tabellen kann man auch als Nicht-Rumäne sehr gut verstehen und dieses Werk ist bestenfalls zu empfehlen.

Liebe Grüsse

10 Parale


 
10Parale Am: 01.04.2015 15:35:38 Gelesen: 182947# 76 @  
Hallo,

bei dieser Ganzsache "König Karl I nach links im Oval in geänderter Ausführung" habe ich so meine Probleme mit der Bestimmung.

Zunächst ist die Karte morgen taggenau mit dem Stempel von IASI vom 2. April 1897 118 Jahre alt. Die mit der 5 Bani blau der Dauerserie "Spic de Griu" zusätzlich frankierte Postkarte lief von Jaassy nach Leipzig. Absender ist der Musikhändler Bernstein in Jassy, ein Name, der gewisse Assoziationen in der Musik-Welt bewirkt. Ein schöner Ankunftsstempel von Leipzig belegt die Expedition.

Im Michel Ganzsachenkatalog (Europa Ost Seite 317) würde ich auf P33 tippen, aber es fehlen die Instruktionslinien. Der Michel Katalog 04/05 bewertet diese Karten mit 1,50 €. Obwohl sie noch relativ häufig zu finden sind, finde ich sie immer wieder sehr attraktiv und sie belgen einen regen Handel zwischen Südosteuropa und Westeuropa.

Ausserdem finden sich immer wieder Namen, bei denen es sich lohnt, nach der Provenienz zu forschen, wie ich demnächst an Hand einer Ganzsache aufzuzeigen versuche.

Liebe Grüsse

10Parale


 
Heinz 7 Am: 02.04.2015 00:27:09 Gelesen: 182927# 77 @  
@ 10Parale [#76]

Lieber 10 Parale,

Du zeigst uns eine schöne Karte. Sie ist nicht selten, aber so sauber, wie sie hier erscheint, doch auch nicht gewöhnlich und natürlich mit Euro 1.50 sehr tief bewertet. "Zu tief", sagen Viele, meines Erachtens völlig zu Recht. So gelingt es vielen Händlern, solche Karten zum Zehnfachen des KW zu verkaufen, oder auch zum 20- oder 30-fachen des Katalogpreises. Trotzdem sind viele Käufer mit ihrem Einkauf ganz zufrieden, und auch das kann man (ich) verstehen. Soviel zum Thema "Wert von Briefmarken" (ein "unendliches" Thema, mit viiiiel Konfliktpotential und seeeehr konträren Meinungen). Ich will im Moment nicht vertieft DARAUF eintreten, sondern lieber Deine Frage beantworten.

Ich habe die Problematik der fehlenden Instruktionslinie auch schon bemerkt! Ich habe folgende Lösung gefunden (siehe nachfolgend), bin aber nicht absolut sicher, ob ich richtig liege.

Der Michel-Katalog zeigt uns nur drei Nummern mit dem Wert 5-Bani-"Ährenausgabe" in blau, nämlich P 33 und P 34 F und P 34 A. Ich zeige in scans P 33 und P 34 (unzertrennt; verkleinert wiedergegeben (in Realität gleich breit wie P 33))




Was fällt auf? Die Einzelkarte hat KEINE Instruktionslisten, der FRAGETEIL der (doppelten) Antwortkarte HAT diese zwei Zeilen Erklärungen. Vermutlich zeigen die Abbildungen im Michel-Katalog also nicht P 34 A und P 33, sondern P 34 A und P 34 F (abgetrennt). P 33 wird im Michel-Katalog (2001/02) NICHT gezeigt.

Deine Karte ist also (nach meinem Dafürhalten) P 33, dazu kommt die Zusatzfrankatur 5 Bani Michel Nr. 102 X oder Y (Unterschied unwichtig). Mit dieser Zusatzfrankatur wurde eine INLANDPOSTKARTE für den Auslandgebrauch aufgewertet.

Die Strecke Iasi - Leipzig ist nach heutigem Routenplaner (Michelin) 1456 Kilometer lang (oder noch weiter). Auch wenn vielleicht eine Bahn-Distanz-Karte etwas andere Werte ergibt, erkennen wir doch, dass die Distanz recht beachtlich war. Dass die Postkarte trotzdem schon zwei Tage nach dem Absenden am Bestimmungsort ankam, finde ich beeindruckend. Sicherlich hat das ausgedehnte Bahnnetz der 2. Hälfte des XX. Jahrhunderts diesbezüglich viele Verbesserungen gebracht.

Es wäre eine schöne Aufgabe für uns Philatelisten, die Normal-Transportzeiten von Poststücken etwas übersichtlich darstellen zu können. Im Thema "Rumänien - Transportwege" können wir solche Überlegungen etwas weiter verfolgen. Ich hoffe, Du machst mit.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
roteratte48 Am: 02.04.2015 11:05:28 Gelesen: 182899# 78 @  
@ Heinz 7 [#77]

Anschließend an die Vorstellung Deiner Doppelkarte mit 5 Bani-Ährenmotiv möchte ich eine andere Doppelkarte zeigen, die sich in der Herstellung etwas ungewöhnlich zeigt. In nahezu allen Ländern, (auch in Rumänien, wie Deine obige Karte zeigt), wurden Karten mit anhängendem Antwortteil so hergestellt, daß sie an der Längsseite zusammenhängen. Diese hier aus den 1890er Jahren hängt seitlich zusammen:



Eine Sache, die mich interessiert, ist die Herstellung der Karten in dieser Zeit. Nach dem, was ich bisher gesehen habe, wurden Ganzsachen in den 80er bzw. 90er Jahren offenbar (ähnlich den Belegen meines Sammelgebietes, der frühen Postscheine), in Druckbögen mit sechs, maximal acht Karten gedruckt und vertikal wie horizontal perforiert. Daraus erklärt sich auch der Formatunterschied, der in einem früheren Beitrag bereits angesprochen wurde. Oberrand- und Unterrandstücke (zweiseitig perforiert) sind in der Höhe um einige mm bis zu zwei cm größer als die Stücke aus dem Mittelteil, die dreiseitig perforiert sind. Eine Karte dieser frühen Ausgaben, die vierseitige Perforationsspuren zeigt, habe ich noch nicht gesehen. Hat jemand eventuell einen solchen Bogenteil, um die These zu stützen? Es wäre schön, so etwas mal zu sehen.

Hier zwei untere linke Bogenecken (Perforation oben und rechts, Höhe der rechten Karte 10,8 cm):



Eine rechte obere Bogenecke, Höhe 10,3 cm; der Oberrand ist etwas ungleichmäßig, aber definitiv ohne Perforierungsreste; sie war (wie aus der Notiz l.o. zu schließen) wohl noch einige mm höher:



Und schließlich zwei Belege vom rechten Bogenrand, dreiseitig perforiert, Höhe 9,8 cm:



Gruß vom Oberrhein - Rolf
 
10Parale Am: 02.04.2015 22:12:50 Gelesen: 182870# 79 @  
@ roteratte48 [#78]

"Eine Karte dieser frühen Ausgaben, die vierseitige Perforationsspuren zeigt, habe ich noch nicht gesehen."

Eine solche Postkarte kann ich Dir heute gerne zeigen. Sie ist 4-seitig perforiert, es handelt sich um die Ganzsache Michel P 17 schwarz "Achteckige Wertziffer. Große Ziffer im Hochoval".

Höhe: 9,8 cm

Das könnte die Vermutung bestärken, dass diese Postkarten ebenfalls in Bögen zu mindestens 8 Karten hergestellt wurden. Einen Bogenteil habe ich leider nicht, werde aber danach Ausschau halten.

Empfänger dieser Postkarte, verfasst in PLOESCI im Juli 1885 ist übrigens eines der ersten Kaufhäuser in Paris, Les magasins du printemps. Monsieur Jaluzot war der Gründer dieses Kaufhauses in Paris (Ankunftsstempel Paris Etranger).

Liebe Grüsse

10Parale


 
roteratte48 Am: 03.04.2015 10:11:47 Gelesen: 182851# 80 @  
@ 10Parale [#79]

Und zack - schon sieht man was Neues - und schon ist meine Theorie widerlegt, denn das Vorhandensein einer vierseitig perforierten Karte setzt einen Druckbogen von mindestens 9 Karten voraus; nur das "Herzstück" bei einer Anordnung von 3 x 3 Karten im Bogen konnte vierseitig Perforation aufweisen. Das erklärt auch, warum ich (bei der geringen Menge der Karten in meinem Besitz) eine solche noch nicht gesehen habe - nur jede neunte Karte konnte diese Eigenheit aufweisen.

Lieben Dank fürs Zeigen und ein frohes Festwochenende!

Gruß aus Lahr - Rolf
 
Heinz 7 Am: 03.04.2015 12:28:02 Gelesen: 182839# 81 @  
@ 10Parale [#79]
@ roteratte48 [#80]

Hallo Kollegen,

dass die Ganzsachen in Einheiten gedruckt wurden, weiss man und gelegentlich findet man auch noch zusammenhängende Einheiten bei Streifbändern, siehe z.B. Beitrag 8, oder das Streifband anbei



("1 BAN" (nicht "Bani", wie S 4) im "Dreierstreifen" = Michel S 7 B b, wobei B für das Format steht (42 mm Höhe) und b für die Farbe des Papiers (grauweiss), Streifband vom 8. Oktober (?) 1902 gestempelt "BUCURESTI CURSA I" auf Lokal-Sendung (rückseitig niedlicher Posthörnchen-Stempel "91" von Bukarest), vermutlich an einen Konsul (?) Riviera Joachim, im Palatul Nifon adressiert.

(Alles noch "ohne Gewähr" - zu "Palatul Nifon" liefert Google aber "passende", phantasie-anregende Bilder! Da muss man aber vorsichtig sein! Zum Teil werden bei Google völlig falsche Zusammenhänge konstruiert!! Die Bilder zu "Carsi Riviera Joachim" passen z.B. eher weniger. Ein gutes Beispiel, das Lust macht auf vertiefte Abklärungen!).

Aber kehren wir zurück zu der vierseitig gezähnten Postkarte. Die ist hochinteressant! Ich meine, mich erinnern zu können, dass ich einmal einen Achterbogen unzertrennter Postkarten gesehen habe (2 Karten pro Reihe, 4 Reihen). Da wäre die Zähnung dann: (oben/rechts/unten/links):

Karte 1: ungez. - gez. - gez. - ungez.
Karte 2: ungez. - ungez. - gez. - gez.
Karte 3: gez. - gez. - gez. - ungez.
Karte 4: gez. - ungez. - gez. - gez.
Karte 5: wie Karte 3
Karte 6: wie Karte 4
Karte 7: gez. - gez. - ungez. - ungez.
Karte 8: gez. - ungez. - ungez. - gez.

Die Karte von 10 Parale spricht für einen Neuner- (oder 12er-) Bogen mit 3 Karten pro Reihe (3 oder 4 Reihen).

Ich versuche, mich einmal weiter zu informieren, da möchte ich mehr wissen.

Rolf, auch auf Deinen grossen Beitrag [#78] möchte ich noch näher eingehen. Danke!

Herzliche Grüsse
Heinz
 
zockerpeppi Am: 04.04.2015 21:13:35 Gelesen: 182830# 82 @  
Mein bescheidener Beitrag: rumänische Ganzsache gestempelt in Lipova am 24.1.1969 nach Bukarest (Ankunft am 27.1.69)



schönes Osterfest noch
Lulu

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Motiv: Hirsch und Rehwild"]
 
Cantus Am: 05.04.2015 19:02:40 Gelesen: 182793# 83 @  
@ Heinz 7 [#81]

Hallo Heinz, hallo alle,

ich tippe auf 9er Bögen. Ich hatte auch vorgehabt, das anhand einer anderen Postkarte zu belegen, habe bisher aber noch nicht alle neun Varianten auftreiben können. Sobald ich wieder zum Scannen komme, werde ich das nachholen.

Viele Grüße
Ingo
 
roteratte48 Am: 05.04.2015 19:32:09 Gelesen: 182788# 84 @  
@ Cantus [#83]

Auch ich tendiere zum Bogen mit 9 Karten - und wenn Du tatsächlich so etwas zeigen könntest, wäre das großartig!

Für heute noch zwei weitere Karten aus etwas späterer Zeit; zum ersten eine Karte aus Bukarest, deren Wertstempel den Überdruck "8.Juni 1930" trägt. Auffrankiert mit einem leider beschädigten Viererstreifen der 1 Leu lief sie nach Berlin (im Text Voucher-Verrechnung des Grand-Hotel du Boulevard):



Die zweite Karte ist ebenfalls auf 6 Lei auffrankiert - hier fiel mir der Stempel auf. Die Karte lief von Teregova 1936 nach Detmold, abgestempelt in Domasnea (etwa 12 km entfernt). War diese Stempelform mit dem Zusatz "Mandate" in Rumänien üblich? :



Euch noch einen schönen Abend!

Gruß - Rolf
 
10Parale Am: 05.04.2015 22:12:02 Gelesen: 182769# 85 @  
Hier mal eine etwas seltenere Destination auf einer rumänischen Ganzsache, Brasilien, Sao Paulo. Zugegeben, die beiden Marken zu je 5 Cent sind nicht besonders schön, aber der Ankunftsstempel von S.Paulo vom 1. September 1903 gibt schon einiges her. Die Karte wurde am 9. August vermutlich von einem Angehörigen der Britischen Matrosenschule in Sulina verfaßt.

In Sulina waren die Engländer im 19. Jahrhundert sehr fleißig damit beschäftigt, die reichen Getreidevorkommen der Moldau und Walachei über den Schifffahrtsweg der Donau nach England und Irland zu transportieren. Dies bescherte im Gegenzug Prosperität für die Exporteure.

Liebe Grüße

10Parale


 

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