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Thema: Rumänien Ganzsachen
Das Thema hat 310 Beiträge:
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Lars Boettger Am: 11.12.2016 17:06:27 Gelesen: 168898# 161 @  
Ganzsache zum Inlandstarif für Postkarten - 1895 aufgegeben in Galati an eine bekannte luxemburgische Adresse in Rumelange. Das Auslandsporto hat wohl 10 Bani betragen, 6 1/4 Centimes war der Fehlbetrag. Der wurde auf 12,5 Centimes verdoppelt und auf 15 Centimes aufgerundet und eingezogen.

Beste Grüsse!

Lars


 
Heinz 7 Am: 27.02.2017 22:14:02 Gelesen: 165811# 162 @  
Ich habe beim Thema "Belege bekannter Sammler, Händler, Prüfer und Auktionatoren" eine Ganzsache an das Briefmarkenhaus Senf gepostet (siehe Beitrag 160). Anbei stelle ich einen ähnlichen, aber 9 Jahre älteren Beleg vor.

Auch diese Anfrage wurde von Cernauti / Czernowitz (Bukowina) gesandt, und zwar am 12. JUL 1921. Verwendet wurde die Postkarte P67. Interessant ist die Zusatzmarke von 1921: eine Zwangszuschlagsmarke "Asistenta-Sociala-Marke" zu 10 Bani (Katalog Nr. 9). Sie wurde bereits GEBRAUCHT auf die Karte geklebt und wurde am 12.7.1921 ein zweites Mal entwertet.



Herr Edmund Jarosiewicz schreibt dem Briefmarkenhaus Senf, dass er die Zwangszuschlagsmarke anbietet. Wie zu lesen ist, schreibt er "Da diese Bfm. hier noch nicht zur Ausgabe gelangten, habe ich auf die Karte eine gebr. geklebt, die ich von einem Briefe, den ich aus dem alten Königr. erhielt, genommen habe".

Ob so eine Zwangszuschlagsmarke (natürlich noch ungebraucht) geschuldet gewesen wäre, kann ich nicht mit Sicherheit bestätigen; ich habe schon mehrere Belege aus dieser Zeit OHNE solche Zwangszuschlagsmarken gesehen.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
fogerty Am: 02.03.2017 22:32:59 Gelesen: 165678# 163 @  
Eigentlich eher etwas für Mineraliensammler, Ganzsache mit Stempel aus Oradea, Datum leider unleserlich.



Grüße
Ivo
 
Gerhard Am: 03.03.2017 10:06:12 Gelesen: 165668# 164 @  
@ fogerty [#163]

Hallo Ivo,

16.08.84 würde ich sagen.

PhG
Gerhard
 
10Parale Am: 04.03.2017 10:22:35 Gelesen: 165644# 165 @  
@ fogerty [#163]

Rumänien ist reich an Mineralienvorkommen. Habe einen Freund, der Mineralien sammelt und wir haben schon Planungen im Kopf, nach Rumänien zu reisen und die Bergwerke in den Karpaten zu besuchen.

Da wir alle nun wohl sehnlichst auf den Frühling warten und die ersten warmen Sonnenstrahlen, hier ein Ganzsachenumschlag mit dem Motiv Frühling.

Liebe Grüße

10Parale


 
Michael Mallien Am: 04.03.2017 12:03:35 Gelesen: 165632# 166 @  
@ 10Parale [#165]

Ja, der Frühling darf sehr gerne kommen!

Gestern und heute präsentiert er sich bei uns im Norden Deutschlands bei Sonnenschein mit vielen Krokussen auf dem Rasen.

Ich vermute das Erscheinungsjahr 2003 oder 2004 für die Ganzsache, richtig?

In der Portoperiode vom 3.11.2003 bis 31.7.2004 kostete der einfache Inlandsbrief bis 20g nämlich genau 4.000 Lei.

Viele Grüße
Michael


.... hier noch das Bild dazu :)


 
Heinz 7 Am: 05.03.2017 17:29:37 Gelesen: 165605# 167 @  
@ fogerty [#163]
@ Gerhard [#164]

Hallo Ivo,

ich dachte, ich könne dir die Nummer der Ganzsache melden, aber leider finde ich sie nicht! Ich tippe auf das Erscheinungsjahr 1994 (nicht 1984), der Stempel "passt" meines Erachtens dazu. Und, wichtig, die Wertstufe ebenso! Ein Grossteil der Sonderwertstempel 1994-Umschläge trägt die Nominale 60 Lei. 1984 war die Nominale der meisten Umschläge erst bei 2 Lei.

Michel U 1625 - 1716 sind alles Sonderwertstempel 1994-Umschläge, aber die Abbildung mit der Mineralie habe ich dabei nicht gesehen.

Liebe Grüsse
Heinz
 
ginonadgolm Am: 05.03.2017 19:49:06 Gelesen: 165592# 168 @  
@ fogerty [#163]
@ Gerhard [#164]
@ Heinz 7 [#167]

Hallo Heinz,

eine Abbildung wirst Du im MICHEL nicht finden, denn das ist vermutlich eine Privatganzsache. Der Hinweis ist im Katalog hinter U 1648 zu finden.

Beste Grüße von
Ingo aus dem Norden
 
nor 42 Am: 06.03.2017 12:13:48 Gelesen: 165570# 169 @  
Nur eine kurze Ergänzung, Privatganzsachen so wie wir sie aus Deutschland und Österreich kennen, gab es in Rumänien vor 2000 nicht, es gibt dort nur private Zudrücke auf offiziellen Ganzsachen.

Nor 42
 
10Parale Am: 08.03.2017 20:17:49 Gelesen: 165509# 170 @  
@ Michael Mallien [#166]

Ich freue mich sehr über deinen Entschluss in die ARGE Rumänien einzutreten. Gratulation!

Heute zeige ich eine Ganzsache P17 mit einer Knicklinie rechts, die mit einem auffälligen Stempel von MIHAILENI 29/4 abgeschlagen wurde.

Es handelt sich um den eher selteneren der beiden Stempel mit Agraffe von MIHAILENI A77 (fig. 427 K. Dragomir) in violetter Farbe.

Mich wundert die sehr späte Verwendung, die deutlich aus der Rückseite der Ganzsache hervorgeht. Der Brief wurde am 17. April 1889 verfasst. ging aber erst 12 Tage später auf den Postweg und erreichte Botosani (Stempel B2) am 30. April 1889.

Leider gibt K. Dragomir für diesen Stempel keine genaueren Verwendungsdaten bekannt. Anhand der Verwendungszeiten der anderen Agraffenstempel halte ich den gezeigten für eine "Spätverwendung".

An eine Stempelfälschung mag ich nicht denken, welchen Zweck hätte sie verfolgt, lief der Brief doch tatsächlich von MIHAILENI nach BOTOSANI.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 10.03.2017 21:49:05 Gelesen: 165488# 171 @  
@ 10Parale [#170]

Das ist wirklich ein Stück, das zum Nachdenken anregt.

Die Agraffen-Stempel A 65 (fig. 371-421) erschienen 1865 und wurden ergänzt durch die Stempel A68-A70 (fig. 422-429). Nach der Logik von Dragomir erschienen diese Stempel also in den Jahren 1868 bis 1870. Zu fig. 427 steht "A77 Mihaileni", also dürfen wir annehmen, dass der Stempel 1877 erschien.

Das wäre dann deutlich später als der T69 Stempel "MIHAILENI" (fig. 471/472) oder "D" (ab 1871) (fig. 553+554).

Wir würden wirklich 1889 diesen Agraffen-Stempel nicht erwarten, aber ich denke, Deine Vermutung "Spätverwendung" ist legitim. Ich weiss leider nicht, ob die Stempel jeweils eingezogen wurden, sobald ein neuer ausgegeben wurde, oder ob er auf dem Postamt verblieb und eben auch Jahre später noch zum Einsatz gelangen konnte.

Der Beleg ist ja ansonsten nichts "Besonderes", also glaube ich auch nicht an eine Verfälschung! Der Stempel (fig. 427) ist meines Wissens recht selten. Ich habe ihn nicht.

Interessant!

Schöne Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 15.03.2017 19:44:09 Gelesen: 165335# 172 @  
@ Heinz 7 [#171]

Das Stück habe ich letztendlich nur wegen dem Stempel (fig 427) erworben, vielen Dank für Deine stets guten Zusätze.

Heute abend habe ich in drei verschiedenen Katalogen geforscht und kann folgende Beschreibungen zitieren:

Michel Ganzsachenkatalog Europa Ost 2004/05:

P7 5 Bani blau/sämisch - in der 1. Zeile der Fußnote "vendu Particularilor"

CMPR 74 Dragomir/Supratenau: C.P.7 / 5 B. albastru / Carton galbul, Variante CP7.n ocrrespondenta (in loc de correspondenta)

Emanuel A. Savoiu Romanian Postal Stationery:

PC 9 - Varieties c. Type H ca. Large D Par.2 occrespon-denta instead of correspon-denta.

Ob nun einfach P7 oder CP7.n oder PC 9 Type H, ich bin froh hier diese Variante in ungebrauchter Qualität vorstellen zu können.

Liebe Grüße

10Parale

  
 
Heinz 7 Am: 02.07.2017 15:51:18 Gelesen: 160013# 173 @  
In Beitrag [#4] habe ich Euch vorgestellt, was ein Kartenbrief ist. Wir haben zu diesem Thema "Rumänien Ganzsachen" noch nicht viele Kartenbriefe vorgestellt, also ist ein neuer Beitrag vielleicht willkommen.

Ich zeige anbei einen Kartenbrief mit Nummer K 3 (Michel) von 1901



Auffallend ist, dass der 5 Bani Kartenbrief wertmässig praktisch "verzehnfacht" wurde. Neben den 5 Bani Grundtaxe (für die Ganzsache) wurde mittels Zusatzfrankatur der 14. Ausgabe (Ährenausgabe) nicht weniger als 44.5 Bani hinzugeklebt. Es wurden 5 verschiedene Marken dafür verwendet, sodass die Vermutung naheliegt, dass der Absender dem Empfänger eine philatelistische Freude bereiten wollte.

Ob die 49.5 Bani (aufgerundet: 50 Bani) postalisch nötig gewesen seien, diese Frage sollte sich anhand der Tarifhandbücher klären lassen. Wir sehen, dass der Kartenbrief als Einschreiben verschickt wurde. Unklar ist mir der rote Vermerk: heisst das "4"? Was bedeutet er für diesen Beleg? Der Brief kann nicht unterfrankiert gewesen sein, denn alle Postwertzeichen waren 1901 gültig.

Noch etwas fällt uns an dem Beleg auf: Der Empfänger hat die Nachricht, die ihm (eingeklebt) verschickt wurde, nie gelesen! Der Rand des Kartenbriefes hätte abgerissen werden müssen, um den Inhalt des Kartenbriefes lesen zu können (siehe Beitrag 4). Warum dies nicht geschah, wissen wir nicht. Wahrscheinlich war der Empfänger, der Herr Professor aus Ungarn, Philatelist und erfreute sich an der 5-Farben-Zusatzfrankatur. Ein philatelistisch motiviertes Schreiben? Es ging nicht um die Mitteilung, sondern um die Frankatur/die philatelistische Verwendung? Wahrscheinlich!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 04.07.2017 20:56:27 Gelesen: 159860# 174 @  
@ Heinz 7 [#173]

Ein interessanter Beleg, bei dem ein Sammler dem anderen wohl eine Freude bereiten wollte. Laut Calin Marinescu (siehe Tabelle 217) kostete ein eingeschriebener Kartenbrief zu jener Zeit 25 Bani zzgl. Einschreibegebühr 25 Bani = insgesamt 50 Bani. Ob aufgerundet wurde, oder in Zombor womöglich 4 Kreuzer nacherhoben wurden entzieht sich meiner Kenntnis.

Kartenbriefe erhielten seit der Einführung 1891 eine eigene Portostufe.

Mir fallen noch die beiden unterschiedlichen Stempel RECOMMANDAT unten und RECOMANDE oben auf. Die französische Schreibweise dürfte wohl für Auslandskorrespondenz reserviert worden sein.

Ich habe nicht so viele Kartenbriefe in meiner Sammlung und möchte hier diesen Kartenbrief K4 aus dem Jahr 1894 zeigen. Er wurde am 6. September 1899 von Jassy nach Burdujeni befördert. Mir gefallen die beiden riesigen Bahnhofsstempel.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 04.07.2017 22:25:44 Gelesen: 159845# 175 @  
@ 10Parale [#174]

Lieber 10 Parale,

danke für das Nachschlagen. In meinem "alten" Marinescu (1993) ist diese Information nicht enthalten. Ich muss mir die Neuauflage, den Zweibänder, von Marinescu auch kaufen.

Der Tarif von 50 Bani ist hoch, aber offenbar stimmt er! (49.5 Bani sollte doch akzeptiert worden sein!). Aber was die "rote 4" (?) bedeutet, weiss ich nicht.

Ich muss noch etwas berichtigen. Der Absender sandte wohl eine Nachricht, und diese wurde auch gelesen, denn der Kartenbrief wurde geöffnet! Nicht, indem der Rand an der Perforation aufgerissen wurde, sondern indem vermutlich mit einem scharfen Messer sorgfältig zwischen die verklebten Stellen eingedrungen wurde und die Verklebung somit gelöst wurde!

Es ist ein Beleg von H. Birnbach, Bucarest! Das war ein bekannter Philatelist und Briefmarkenhändler.

Schön, dass Du eine K 4 zeigen kannst. Sie sind gar nicht so einfach zu finden. Wenn so ein Beleg drei verschiedene Stempel trägt, dann kann man seinen Laufweg ganz genau verfolgen. Und das 118 Jahre, nachdem das Schreiben verschickt wurde.

Wo sind in 118 Jahren all die elektronischen Nachrichten verschwunden? Lagern sie dann in Riesenrechnern in der Wüste von Nevada? - Dann doch lieber einen Kartenbrief 1899/2017!

Heinz
 
nor 42 Am: 06.07.2017 19:03:34 Gelesen: 159723# 176 @  
@ Heinz 7 [#173] und [#175]

Die beiden Bücher der Neuauflage Calin Marinescu sind für jeden Rumäniensammler nützlich, doch betreffend des Portosatzes für die gezeigte Karte findet man die nötige Information auch in dem Büchlein von 1993 auf Seite 39.

Absender Birnbach, Aufgabe eines Kartenbriefes als Reko und die farbenfrohe Frankatur deuten auf einen philatelistischen Beleg. Doch wurden zur damaligen Zeit auch nicht-philatelistische Sendungen als Zeichen der Freundschaft gerne farbenfroh frankiert. Der Text würde hier weiterhelfen.

Es fehlen 1/2 Bani gleich damals mit 1/2 Kreuzer. Ungarn hatte vor 1903 keine Portomarken, ob die "4" als Nachzahlung zu deuten ist, ist fraglich. Man muß nachschauen ob damals vielleicht in Ungarn so etwas wie ein Nachtaxierungsminimum vorgeschrieben war.

Nor 42
 
Heinz 7 Am: 10.07.2017 13:45:40 Gelesen: 159539# 177 @  
@ nor 42 [#176]

Lieber Herr nor 42,

ich danke für den Hinweis auf Marinescu 1993. Ist es tatsächlich so, dass Kartenbriefe damals gleich frankiert werden mussten wie normale Briefe? Ganzsachen sind ja ansonsten in der Regel günstiger. Wann wurde dies verfügt/festgelegt?

Birnbach sah seine Frankatur tatsächlich als Lieferung von gesuchten Marken. Das Schreiben war die Beantwortung einer philatelistischen Anfrage.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 12.07.2017 21:54:59 Gelesen: 159422# 178 @  
@ Heinz 7 [#173]

Bei dem in [#173] gezeigten Kartenbrief handelt es sich meiner Meinung nach um den Kartenbrief K3 (oder LC3 nach Savoiu - siehe dort Seite 119).

Die Kartenbriefe K1 K3 K5 K7 K8 K11 K13 waren alle mit der Aufschrift "Valabila numai in raionul (raza) orasilor" versehen. Übersetzt bedeutet dies in etwa:

"nur gültig im Stadtgebiet" - ich zeige im Folgenden ein Scan einer solchen Ganzsache K3, wie sie tatsächlich am 22. August 1896 "porto- bzw. kartengerecht" innerhalb des Stadtgebietes von Bukarest gelaufen ist.

Die von Dir gezeigte Ganzsache K3 ging nun aber ins "Ausland". Ist ja eigentlich nichts ungewöhnliches Wir kennen ebenfalls Ganzsachen mit Zusatzfrankatur (siehe dein Beitrag #95), da diese gerade nun mal zusammen mit den gültigen Frankaturwerten vorhanden waren.

Der Tarif für Kartenbriefe war eingehend ab der Portoänderung vom 19.Jun/1.Jul. 1892 bis zum 31. Dezember 1921 (siehe Tabelle 232) bis zu Ihrem Verschwinden gleich wie das Porto für einen einfachen Brief bis zu 15 gramm, wird bei Marinescu aber gesondert ausgewiesen, also sozusagen einen eigenen Charakter besaßen.

Ich spekuliere nun mal über einen Fall B: - der Postbeamte erkannte a. die geringfügige Unterfrankatur und die Tatsache, dass b. ein zweckentfremdeter Verbrauch der o.g. nur im Stadtverkehr gebrauchten Postkarten für das Ausland und c. eine absichtliche philatelistische Verwendung vorlag und reagierte prompt damit, dass er eine in früheren Zeiten gebräuchliche "Bonificatie pentru Romania" anwendete. Die besagte, dass ein unterfrankierter Brief nach Österreich-Ungarn mit 10bani bzw. 4 Kreuzer "Bonusporto" nachtaxiert werden musste. (siehe Tabelle 130 Seite 32) - siehe auch Fußnote auf Seite 33 "Conform Art. 11 din Conventia cu Austria intreaga bonificatie ramanea tarii care a perceput taxele postale".

Zu deutsch in etwa: Gemäß dem Vertrag mit Österreich verbleibt das nacherhobene Entgelt in dem Land, welches das Porto erhoben hat.

Das wäre nun mal ein Ansatz, um die 4 auf deinem eingeschriebenen Kartenbrief zu erklären. Wie gesagt, eine gewagte Spekulation, da diese Regelung wohl nur bis 1875 galt.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 28.07.2017 22:49:04 Gelesen: 158452# 179 @  
@ 10Parale [#178]

Lieber Sammlerfreund,

vielen Dank für Deinen Beitrag und die Bestätigung, dass Kartenbriefe (= Ganzsachen) gleich viel kosteten wie normale Briefe. Und - leider wissen wir wohl nie genau, ob der Empfänger tatsächlich 4 Kreuzer nachzahlen musste. Das wäre - bei einem Fehlporto von lediglich 0.5 Bani (1 % von 50 Bani!) wirklich eine ärgerliche Angelegenheit für den Empfänger.

Ich zeige anbei eine K 1, welche 1891 herausgegeben wurde. Auch sie trägt den Text, den Du in Deinem Beitrag genannt hast. Das Schreiben anbei ist eine astreine Lokal-Verwendung von Bukarest nach Bukarest. Das zeigt die Anschrift "Loco" und die Stempel (Abgang und Ankunft).



Ganzsachen zu finden in perfekter Erhaltung ist gar nicht so einfach: Stempel äusserst klar, Ganzsache gar nicht fleckig, Schrift sehr schön. Das macht Freude.

Ich wundere mich aber über den Ankunftsstempel, der anscheinend erst 6 Tage nach dem Abgangstempel angebracht wurde. Das war natürlich nicht üblich.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 28.07.2017 23:43:41 Gelesen: 158447# 180 @  
@ Heinz 7 [#179]

Ich komme zurück auf meinen obigen Beitrag [#179]. Ich machte soeben eine verblüffende Entdeckung.

Der 5-Bani Wertstempel auf der Ganzsache K 1 wurde ebenfalls am 18. April 1894 abgestempelt, so wie der rückseitige Ankunftsstempel!

Dass auf der Vorderseite ein zweiter Stempel ist, datiert (eindeutig) "12 April" veranlasst uns zu Fragen. Zuerst hielt ich diesen Stempel für massgebend, aber dem ist wohl nicht so!

Solche Ganzsachen wurden üblicherweise (und meines Wissens: vorschriftsgemäss) zweimal abgestempelt. Beim flüchtigen Hinsehen nehmen wir (natürlich) an, dass derselbe Stempel zweimal hintereinander abgeschlagen wurde.

Nun, am 18. April 1894 scheint aber der Postbeamte die "Carta Postala" zuerst nur EINMAL gestempelt zu haben (18 APRIL 1894). Vermutlich merkte er später, dass der (vorschriftsgemässe) zweite Stempel fehlte. Der Postbeamte nahm also nochmals einen Stempel zu Hand und brachte die zweite Abgangs-Abstempelung an.

ABER ...

Es war ein ANDERER Stempel! Bei genauer Betrachtung der beiden Stempel sehen wir geringe Unterschiede zwischen den zwei "BUCURESCI"-Stempeln. Und, vermutlich zufällig, war der zweite Stempel offenbar nicht richtig eingestellt (Datum-mässig)!

Der Kartenbrief wurde spediert und bei der Ankunft am selben Tag rückseitig gestempelt "BUCURESTI - 18 APR". Der Stempel "12 APRIL" war ein Stempel-Irrtum! - Kurios!

Ich glaube nicht an eine Fälschung oder etwas Unlauteres, sondern einfach an die täglich sich ereignenden kleinen Fehler.

Heinz
 
nor 42 Am: 30.07.2017 17:48:42 Gelesen: 158314# 181 @  
[#180]

Vielleicht sollte man sich auch den Text anschauen, denn meistens ist dort ein Datum vermerkt und dann sich wieder den Stempeln zuwenden.

Nor 42
 
Heinz 7 Am: 04.08.2017 17:46:55 Gelesen: 157986# 182 @  
@ nor 42 [#181]

Lieber Sammlerkollege,

ich habe mir tatsächlich den Text angesehen, aber ich sehe keinen Hinweis, wann die Karte genau geschrieben wurde. Ich bin mir aber sicher, dass dies am 18.4.1894 geschah. Am selben Tag erfolgte der Irrtum des Postlers, der einen nicht richtig eingestellten (Datum) Stempel verwendete, um den zuvor bereits gestempelten Beleg nochmals zu stempeln.

Ich habe meine Bestände durchforstet und tatsächlich einen weiteren, ähnlichen Beleg gefunden:



Hier sieht man sehr schön, wie ein Orts-Schreiben (Kartenbrief) von Bukarest versandt wurde ("loco"). Abgangs- und Ankunftsstempel (vorne und hinten) sind vom selben Tage.

Wir sehen, dass der Empfänger den Kartenbrief nicht geöffnet hat; der Perforationsrand ist unangetastet. Vermutlich hat also hier ein Ganzsachen-Sammler den Beleg als Ganzes erhalten wollen. Ferner sehen wir, dass die Ganzsache vorschriftsgemäss (?) zweimal gestempelt wurde.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.09.2017 19:21:41 Gelesen: 154412# 183 @  
Am Freitag (29.9.) eröffnet die GABRA in Burgdorf ihre Tore und veranstaltet eine dreitägige Ausstellung, die sicher einen Besuch wert ist! Der Schweizer Ganzsachen-Verein ist der Organisator!

Schweizerischer Ganzsachen-Sammler-Verein (SGSSV)

Es kommt hoher Besuch: Das Consilium veranstaltet ein Seminar und die Royal Philatelic Society London wird auch da sein.



Liebhaber von Ganzsachen kommen in Burgdorf voll auf ihre Kosten! Anbei eine Post-Anweisung aus dem Jahre 1916.

Liebe Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 28.09.2017 14:56:20 Gelesen: 154346# 184 @  
@ Heinz 7 [#183]

Wie es der glückliche Zufall will, habe ich am Samstag Zeit und werde mit dem Zug zur GABRA nach Burgdorf reisen. Von meinem Wohnort aus sind es etwas mehr wie eine Stunde Zugfahr mit der SBB.

Vielen Dank für diesen wertvollen Tipp.

Post-Anweisungen habe ich bislang nicht gesammelt, aber gesehen, dass sie in solch guter Qualität und mit solch schönen Abstempelungen nicht immer einfach zu haben sind.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 30.09.2017 00:16:08 Gelesen: 154238# 185 @  
@ 10Parale [#184]

Ich wünsche viel Vergnügen an der GABRA in Burgdorf.

Besonders empfehle ich Dir das Exponat 83 von Friederike Märki; ich habe sie mir heute erneut angesehen (sie war auch schon in einer Wettbewerbsausstellung): Ganzsachen Rumänien: 5 Rahmen. Da sieht man wirklich schöne Sachen.

Ich zeige anbei eine ungebrauchte Ganzsache aus dem Jahr 1907/11: die P 53 Doppelpostkarte. Der Frageteil ist oben, unten, auf der Rückseite, ist der Antwortteil "RASPUNS"



So eine Karte ist bewertet mit nur Euro 5. Aber kaum ein Händler hat je solche Karten. Ganzsachen-Sammler brauchen einen langen Atem.

Heinz
 

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