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Thema: Rumänien Ganzsachen
Das Thema hat 345 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 10.03.2017 21:49:05 Gelesen: 193051# 171 @  
@ 10Parale [#170]

Das ist wirklich ein Stück, das zum Nachdenken anregt.

Die Agraffen-Stempel A 65 (fig. 371-421) erschienen 1865 und wurden ergänzt durch die Stempel A68-A70 (fig. 422-429). Nach der Logik von Dragomir erschienen diese Stempel also in den Jahren 1868 bis 1870. Zu fig. 427 steht "A77 Mihaileni", also dürfen wir annehmen, dass der Stempel 1877 erschien.

Das wäre dann deutlich später als der T69 Stempel "MIHAILENI" (fig. 471/472) oder "D" (ab 1871) (fig. 553+554).

Wir würden wirklich 1889 diesen Agraffen-Stempel nicht erwarten, aber ich denke, Deine Vermutung "Spätverwendung" ist legitim. Ich weiss leider nicht, ob die Stempel jeweils eingezogen wurden, sobald ein neuer ausgegeben wurde, oder ob er auf dem Postamt verblieb und eben auch Jahre später noch zum Einsatz gelangen konnte.

Der Beleg ist ja ansonsten nichts "Besonderes", also glaube ich auch nicht an eine Verfälschung! Der Stempel (fig. 427) ist meines Wissens recht selten. Ich habe ihn nicht.

Interessant!

Schöne Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 15.03.2017 19:44:09 Gelesen: 192898# 172 @  
@ Heinz 7 [#171]

Das Stück habe ich letztendlich nur wegen dem Stempel (fig 427) erworben, vielen Dank für Deine stets guten Zusätze.

Heute abend habe ich in drei verschiedenen Katalogen geforscht und kann folgende Beschreibungen zitieren:

Michel Ganzsachenkatalog Europa Ost 2004/05:

P7 5 Bani blau/sämisch - in der 1. Zeile der Fußnote "vendu Particularilor"

CMPR 74 Dragomir/Supratenau: C.P.7 / 5 B. albastru / Carton galbul, Variante CP7.n ocrrespondenta (in loc de correspondenta)

Emanuel A. Savoiu Romanian Postal Stationery:

PC 9 - Varieties c. Type H ca. Large D Par.2 occrespon-denta instead of correspon-denta.

Ob nun einfach P7 oder CP7.n oder PC 9 Type H, ich bin froh hier diese Variante in ungebrauchter Qualität vorstellen zu können.

Liebe Grüße

10Parale

  
 
Heinz 7 Am: 02.07.2017 15:51:18 Gelesen: 187576# 173 @  
In Beitrag [#4] habe ich Euch vorgestellt, was ein Kartenbrief ist. Wir haben zu diesem Thema "Rumänien Ganzsachen" noch nicht viele Kartenbriefe vorgestellt, also ist ein neuer Beitrag vielleicht willkommen.

Ich zeige anbei einen Kartenbrief mit Nummer K 3 (Michel) von 1901



Auffallend ist, dass der 5 Bani Kartenbrief wertmässig praktisch "verzehnfacht" wurde. Neben den 5 Bani Grundtaxe (für die Ganzsache) wurde mittels Zusatzfrankatur der 14. Ausgabe (Ährenausgabe) nicht weniger als 44.5 Bani hinzugeklebt. Es wurden 5 verschiedene Marken dafür verwendet, sodass die Vermutung naheliegt, dass der Absender dem Empfänger eine philatelistische Freude bereiten wollte.

Ob die 49.5 Bani (aufgerundet: 50 Bani) postalisch nötig gewesen seien, diese Frage sollte sich anhand der Tarifhandbücher klären lassen. Wir sehen, dass der Kartenbrief als Einschreiben verschickt wurde. Unklar ist mir der rote Vermerk: heisst das "4"? Was bedeutet er für diesen Beleg? Der Brief kann nicht unterfrankiert gewesen sein, denn alle Postwertzeichen waren 1901 gültig.

Noch etwas fällt uns an dem Beleg auf: Der Empfänger hat die Nachricht, die ihm (eingeklebt) verschickt wurde, nie gelesen! Der Rand des Kartenbriefes hätte abgerissen werden müssen, um den Inhalt des Kartenbriefes lesen zu können (siehe Beitrag 4). Warum dies nicht geschah, wissen wir nicht. Wahrscheinlich war der Empfänger, der Herr Professor aus Ungarn, Philatelist und erfreute sich an der 5-Farben-Zusatzfrankatur. Ein philatelistisch motiviertes Schreiben? Es ging nicht um die Mitteilung, sondern um die Frankatur/die philatelistische Verwendung? Wahrscheinlich!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 04.07.2017 20:56:27 Gelesen: 187423# 174 @  
@ Heinz 7 [#173]

Ein interessanter Beleg, bei dem ein Sammler dem anderen wohl eine Freude bereiten wollte. Laut Calin Marinescu (siehe Tabelle 217) kostete ein eingeschriebener Kartenbrief zu jener Zeit 25 Bani zzgl. Einschreibegebühr 25 Bani = insgesamt 50 Bani. Ob aufgerundet wurde, oder in Zombor womöglich 4 Kreuzer nacherhoben wurden entzieht sich meiner Kenntnis.

Kartenbriefe erhielten seit der Einführung 1891 eine eigene Portostufe.

Mir fallen noch die beiden unterschiedlichen Stempel RECOMMANDAT unten und RECOMANDE oben auf. Die französische Schreibweise dürfte wohl für Auslandskorrespondenz reserviert worden sein.

Ich habe nicht so viele Kartenbriefe in meiner Sammlung und möchte hier diesen Kartenbrief K4 aus dem Jahr 1894 zeigen. Er wurde am 6. September 1899 von Jassy nach Burdujeni befördert. Mir gefallen die beiden riesigen Bahnhofsstempel.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 04.07.2017 22:25:44 Gelesen: 187408# 175 @  
@ 10Parale [#174]

Lieber 10 Parale,

danke für das Nachschlagen. In meinem "alten" Marinescu (1993) ist diese Information nicht enthalten. Ich muss mir die Neuauflage, den Zweibänder, von Marinescu auch kaufen.

Der Tarif von 50 Bani ist hoch, aber offenbar stimmt er! (49.5 Bani sollte doch akzeptiert worden sein!). Aber was die "rote 4" (?) bedeutet, weiss ich nicht.

Ich muss noch etwas berichtigen. Der Absender sandte wohl eine Nachricht, und diese wurde auch gelesen, denn der Kartenbrief wurde geöffnet! Nicht, indem der Rand an der Perforation aufgerissen wurde, sondern indem vermutlich mit einem scharfen Messer sorgfältig zwischen die verklebten Stellen eingedrungen wurde und die Verklebung somit gelöst wurde!

Es ist ein Beleg von H. Birnbach, Bucarest! Das war ein bekannter Philatelist und Briefmarkenhändler.

Schön, dass Du eine K 4 zeigen kannst. Sie sind gar nicht so einfach zu finden. Wenn so ein Beleg drei verschiedene Stempel trägt, dann kann man seinen Laufweg ganz genau verfolgen. Und das 118 Jahre, nachdem das Schreiben verschickt wurde.

Wo sind in 118 Jahren all die elektronischen Nachrichten verschwunden? Lagern sie dann in Riesenrechnern in der Wüste von Nevada? - Dann doch lieber einen Kartenbrief 1899/2017!

Heinz
 
nor 42 Am: 06.07.2017 19:03:34 Gelesen: 187286# 176 @  
@ Heinz 7 [#173] und [#175]

Die beiden Bücher der Neuauflage Calin Marinescu sind für jeden Rumäniensammler nützlich, doch betreffend des Portosatzes für die gezeigte Karte findet man die nötige Information auch in dem Büchlein von 1993 auf Seite 39.

Absender Birnbach, Aufgabe eines Kartenbriefes als Reko und die farbenfrohe Frankatur deuten auf einen philatelistischen Beleg. Doch wurden zur damaligen Zeit auch nicht-philatelistische Sendungen als Zeichen der Freundschaft gerne farbenfroh frankiert. Der Text würde hier weiterhelfen.

Es fehlen 1/2 Bani gleich damals mit 1/2 Kreuzer. Ungarn hatte vor 1903 keine Portomarken, ob die "4" als Nachzahlung zu deuten ist, ist fraglich. Man muß nachschauen ob damals vielleicht in Ungarn so etwas wie ein Nachtaxierungsminimum vorgeschrieben war.

Nor 42
 
Heinz 7 Am: 10.07.2017 13:45:40 Gelesen: 187102# 177 @  
@ nor 42 [#176]

Lieber Herr nor 42,

ich danke für den Hinweis auf Marinescu 1993. Ist es tatsächlich so, dass Kartenbriefe damals gleich frankiert werden mussten wie normale Briefe? Ganzsachen sind ja ansonsten in der Regel günstiger. Wann wurde dies verfügt/festgelegt?

Birnbach sah seine Frankatur tatsächlich als Lieferung von gesuchten Marken. Das Schreiben war die Beantwortung einer philatelistischen Anfrage.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 12.07.2017 21:54:59 Gelesen: 186985# 178 @  
@ Heinz 7 [#173]

Bei dem in [#173] gezeigten Kartenbrief handelt es sich meiner Meinung nach um den Kartenbrief K3 (oder LC3 nach Savoiu - siehe dort Seite 119).

Die Kartenbriefe K1 K3 K5 K7 K8 K11 K13 waren alle mit der Aufschrift "Valabila numai in raionul (raza) orasilor" versehen. Übersetzt bedeutet dies in etwa:

"nur gültig im Stadtgebiet" - ich zeige im Folgenden ein Scan einer solchen Ganzsache K3, wie sie tatsächlich am 22. August 1896 "porto- bzw. kartengerecht" innerhalb des Stadtgebietes von Bukarest gelaufen ist.

Die von Dir gezeigte Ganzsache K3 ging nun aber ins "Ausland". Ist ja eigentlich nichts ungewöhnliches Wir kennen ebenfalls Ganzsachen mit Zusatzfrankatur (siehe dein Beitrag #95), da diese gerade nun mal zusammen mit den gültigen Frankaturwerten vorhanden waren.

Der Tarif für Kartenbriefe war eingehend ab der Portoänderung vom 19.Jun/1.Jul. 1892 bis zum 31. Dezember 1921 (siehe Tabelle 232) bis zu Ihrem Verschwinden gleich wie das Porto für einen einfachen Brief bis zu 15 gramm, wird bei Marinescu aber gesondert ausgewiesen, also sozusagen einen eigenen Charakter besaßen.

Ich spekuliere nun mal über einen Fall B: - der Postbeamte erkannte a. die geringfügige Unterfrankatur und die Tatsache, dass b. ein zweckentfremdeter Verbrauch der o.g. nur im Stadtverkehr gebrauchten Postkarten für das Ausland und c. eine absichtliche philatelistische Verwendung vorlag und reagierte prompt damit, dass er eine in früheren Zeiten gebräuchliche "Bonificatie pentru Romania" anwendete. Die besagte, dass ein unterfrankierter Brief nach Österreich-Ungarn mit 10bani bzw. 4 Kreuzer "Bonusporto" nachtaxiert werden musste. (siehe Tabelle 130 Seite 32) - siehe auch Fußnote auf Seite 33 "Conform Art. 11 din Conventia cu Austria intreaga bonificatie ramanea tarii care a perceput taxele postale".

Zu deutsch in etwa: Gemäß dem Vertrag mit Österreich verbleibt das nacherhobene Entgelt in dem Land, welches das Porto erhoben hat.

Das wäre nun mal ein Ansatz, um die 4 auf deinem eingeschriebenen Kartenbrief zu erklären. Wie gesagt, eine gewagte Spekulation, da diese Regelung wohl nur bis 1875 galt.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 28.07.2017 22:49:04 Gelesen: 186015# 179 @  
@ 10Parale [#178]

Lieber Sammlerfreund,

vielen Dank für Deinen Beitrag und die Bestätigung, dass Kartenbriefe (= Ganzsachen) gleich viel kosteten wie normale Briefe. Und - leider wissen wir wohl nie genau, ob der Empfänger tatsächlich 4 Kreuzer nachzahlen musste. Das wäre - bei einem Fehlporto von lediglich 0.5 Bani (1 % von 50 Bani!) wirklich eine ärgerliche Angelegenheit für den Empfänger.

Ich zeige anbei eine K 1, welche 1891 herausgegeben wurde. Auch sie trägt den Text, den Du in Deinem Beitrag genannt hast. Das Schreiben anbei ist eine astreine Lokal-Verwendung von Bukarest nach Bukarest. Das zeigt die Anschrift "Loco" und die Stempel (Abgang und Ankunft).



Ganzsachen zu finden in perfekter Erhaltung ist gar nicht so einfach: Stempel äusserst klar, Ganzsache gar nicht fleckig, Schrift sehr schön. Das macht Freude.

Ich wundere mich aber über den Ankunftsstempel, der anscheinend erst 6 Tage nach dem Abgangstempel angebracht wurde. Das war natürlich nicht üblich.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 28.07.2017 23:43:41 Gelesen: 186010# 180 @  
@ Heinz 7 [#179]

Ich komme zurück auf meinen obigen Beitrag [#179]. Ich machte soeben eine verblüffende Entdeckung.

Der 5-Bani Wertstempel auf der Ganzsache K 1 wurde ebenfalls am 18. April 1894 abgestempelt, so wie der rückseitige Ankunftsstempel!

Dass auf der Vorderseite ein zweiter Stempel ist, datiert (eindeutig) "12 April" veranlasst uns zu Fragen. Zuerst hielt ich diesen Stempel für massgebend, aber dem ist wohl nicht so!

Solche Ganzsachen wurden üblicherweise (und meines Wissens: vorschriftsgemäss) zweimal abgestempelt. Beim flüchtigen Hinsehen nehmen wir (natürlich) an, dass derselbe Stempel zweimal hintereinander abgeschlagen wurde.

Nun, am 18. April 1894 scheint aber der Postbeamte die "Carta Postala" zuerst nur EINMAL gestempelt zu haben (18 APRIL 1894). Vermutlich merkte er später, dass der (vorschriftsgemässe) zweite Stempel fehlte. Der Postbeamte nahm also nochmals einen Stempel zu Hand und brachte die zweite Abgangs-Abstempelung an.

ABER ...

Es war ein ANDERER Stempel! Bei genauer Betrachtung der beiden Stempel sehen wir geringe Unterschiede zwischen den zwei "BUCURESCI"-Stempeln. Und, vermutlich zufällig, war der zweite Stempel offenbar nicht richtig eingestellt (Datum-mässig)!

Der Kartenbrief wurde spediert und bei der Ankunft am selben Tag rückseitig gestempelt "BUCURESTI - 18 APR". Der Stempel "12 APRIL" war ein Stempel-Irrtum! - Kurios!

Ich glaube nicht an eine Fälschung oder etwas Unlauteres, sondern einfach an die täglich sich ereignenden kleinen Fehler.

Heinz
 
nor 42 Am: 30.07.2017 17:48:42 Gelesen: 185877# 181 @  
[#180]

Vielleicht sollte man sich auch den Text anschauen, denn meistens ist dort ein Datum vermerkt und dann sich wieder den Stempeln zuwenden.

Nor 42
 
Heinz 7 Am: 04.08.2017 17:46:55 Gelesen: 185549# 182 @  
@ nor 42 [#181]

Lieber Sammlerkollege,

ich habe mir tatsächlich den Text angesehen, aber ich sehe keinen Hinweis, wann die Karte genau geschrieben wurde. Ich bin mir aber sicher, dass dies am 18.4.1894 geschah. Am selben Tag erfolgte der Irrtum des Postlers, der einen nicht richtig eingestellten (Datum) Stempel verwendete, um den zuvor bereits gestempelten Beleg nochmals zu stempeln.

Ich habe meine Bestände durchforstet und tatsächlich einen weiteren, ähnlichen Beleg gefunden:



Hier sieht man sehr schön, wie ein Orts-Schreiben (Kartenbrief) von Bukarest versandt wurde ("loco"). Abgangs- und Ankunftsstempel (vorne und hinten) sind vom selben Tage.

Wir sehen, dass der Empfänger den Kartenbrief nicht geöffnet hat; der Perforationsrand ist unangetastet. Vermutlich hat also hier ein Ganzsachen-Sammler den Beleg als Ganzes erhalten wollen. Ferner sehen wir, dass die Ganzsache vorschriftsgemäss (?) zweimal gestempelt wurde.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.09.2017 19:21:41 Gelesen: 181975# 183 @  
Am Freitag (29.9.) eröffnet die GABRA in Burgdorf ihre Tore und veranstaltet eine dreitägige Ausstellung, die sicher einen Besuch wert ist! Der Schweizer Ganzsachen-Verein ist der Organisator!

Schweizerischer Ganzsachen-Sammler-Verein (SGSSV)

Es kommt hoher Besuch: Das Consilium veranstaltet ein Seminar und die Royal Philatelic Society London wird auch da sein.



Liebhaber von Ganzsachen kommen in Burgdorf voll auf ihre Kosten! Anbei eine Post-Anweisung aus dem Jahre 1916.

Liebe Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 28.09.2017 14:56:20 Gelesen: 181909# 184 @  
@ Heinz 7 [#183]

Wie es der glückliche Zufall will, habe ich am Samstag Zeit und werde mit dem Zug zur GABRA nach Burgdorf reisen. Von meinem Wohnort aus sind es etwas mehr wie eine Stunde Zugfahr mit der SBB.

Vielen Dank für diesen wertvollen Tipp.

Post-Anweisungen habe ich bislang nicht gesammelt, aber gesehen, dass sie in solch guter Qualität und mit solch schönen Abstempelungen nicht immer einfach zu haben sind.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 30.09.2017 00:16:08 Gelesen: 181801# 185 @  
@ 10Parale [#184]

Ich wünsche viel Vergnügen an der GABRA in Burgdorf.

Besonders empfehle ich Dir das Exponat 83 von Friederike Märki; ich habe sie mir heute erneut angesehen (sie war auch schon in einer Wettbewerbsausstellung): Ganzsachen Rumänien: 5 Rahmen. Da sieht man wirklich schöne Sachen.

Ich zeige anbei eine ungebrauchte Ganzsache aus dem Jahr 1907/11: die P 53 Doppelpostkarte. Der Frageteil ist oben, unten, auf der Rückseite, ist der Antwortteil "RASPUNS"



So eine Karte ist bewertet mit nur Euro 5. Aber kaum ein Händler hat je solche Karten. Ganzsachen-Sammler brauchen einen langen Atem.

Heinz
 
bignell Am: 24.10.2017 18:41:07 Gelesen: 180364# 186 @  
Hallo,



10-Bani-Postkarte von Galatz nach Wien, kann man das Jahr irgendwie eingrenzen?

Der Stempel ist leider undeutlich, und sonst finde ich keinen für mich deutbaren Vermerk. Ich würde etwa 1921 schätzen. Vielleicht kann jemand Licht reinbringen?

Vielen Dank,
harald
 
Michael Mallien Am: 24.10.2017 19:42:09 Gelesen: 180356# 187 @  
@ bignell [#186]

Hallo Harald,

das müsste die Nr. 56 der Ausgabe von 1912/14 sein.

Viele Grüße
Michael
 
10Parale Am: 24.10.2017 21:14:00 Gelesen: 180338# 188 @  
@ Michael Mallien [#187]
@ bignell [#186]

exakt P56 - lt. Michel.

Savoiu (Romanian Postal Stationery - Handbuch) registriert diese Postkarte als die PC55. Zur zeitlichen Abgrenzung nennt er als frühestes bekanntes Datum den 10. September 1912 (BRAILA) und als spätestes bekanntes Datum den 29. Juli 1915 in Bukarest.

Liebe Grüße

10Parale
 
bignell Am: 24.10.2017 21:31:42 Gelesen: 180332# 189 @  
@ Michael Mallien [#187]
@ 10Parale [#188]

Hallo,

vielen Dank für die Infos, dann nehme ich ca 1914 - ich lege die Scans nach Jahren ab, deshalb ist die Info für mich relevant.

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 24.10.2017 21:39:39 Gelesen: 180326# 190 @  
Hier der kleine Bruder, 5+5 Bani von Galatz nach Urdingen (Uerdingen/Krefeld?) - das Jahr 1910 wurde auf der Rückseite vermerkt, im Stempel wäre es wieder nicht klar gewesen.



Lg, harald
 
10Parale Am: 24.10.2017 22:39:28 Gelesen: 180318# 191 @  
@ bignell [#190]

Ja, die lieben Stempel sind wahre Auskunft-Büros, sofern sie lesbar abgeschlagen sind. Diese PC32 (rumänische Katalogisierung) vom 5. Dezember 1894 erreichte Crefeld 3 Tage später und auch die Ankunft ist wunderschön dokumentiert.

So entsteht eine kleine Stempelpartnerschaft, ähnlich der einst im Europa-Gedanken fundierten Städtepartnerschaften. Manche Karten erhalten erst mit ihrer Zweckbindung einen ideellen Wert.

Liebe Grüße

10Parale


 
bignell Am: 24.10.2017 22:57:42 Gelesen: 180312# 192 @  
@ 10Parale [#191]

Hallo 10Parale,

Städtepartnerschaft der anderen Art anno 1895:



Leider nicht so schön erhalten, aber kurios: Während die 5 Bani-Marke in Bukarest entwertet wurde, wurde der Wertstempel in Wien mit dem Nachentwertungsstempel W1 entwertet. Ohje in einem Satz viermal das Wort "Wert" zu verwenden bürgt nicht für guten Stil.

Lg, harald
 
10Parale Am: 30.10.2017 00:55:37 Gelesen: 179941# 193 @  
@ bignell [#192]

Apropos Wien, da hab ich auch noch was.

Für das militärische Personal wurde die P 86 im Jahr 1931 herausgegeben. Nominalwert 1 Lei.

Im vorliegenden Fall war im Mai 1931 also portogemäss 4 Bani Zusatzfrankatur notwendig, um diese Postkarte nach Wien zu befördern. Der Absender behilft sich dabei mit 2 Marken.

Michel Nr. 397 aus dem Satz Königreich Rumänien, 1 Lei Karl II., Auflage nur 200.000 Stück

Michel Nr. 379 aus dem Satz König Karl II., 3 Lei karmin

Der Michelwert dieser Postkarte liegt bei 4,-- Euro.

Liebe Grüße

10Parale


 
buzones Am: 30.10.2017 19:55:09 Gelesen: 179865# 194 @  
Lieber 10Parale,

ich korrigiere dich höchst ungern, aber natürlich beträgt die Zusatzfrankatur hier nicht 4 Bani, sondern 4 Lei. Portorichtig ist dies aber auch nicht, denn der ermäßigte Auslandstarif für Postkarten nach Österreich betrug vom 1.9.1924 bis 31.10.1938 4,50 Lei (UPU-PK-Tarif waren damals 6 Lei). Schau hierzu mal in die Tabelle N° 24 in C. Marinescus Evoluţia Tarifelor Poştale [...] 1852-1992. Die gezeigte Karte ist somit um 50 Bani überfrankiert.

Dennoch interessant, dass die Nominale der Inlands-Miltärkarte regelwiedrig auf einer Auslandssendung anerkannt wurde! Ich zeige nachfolgend eine portorichtig auffrankierte 2 Lei Ganzsachenkarte (CP 84 - Alba Julia) aus dieser Tarifperiode vom 21. März 1926 nach Österreich; von dort nachgesandt nach Berlin.



Als kleines Schmankerl nachfolgend noch eine Neuerwerbung aus Sindelfingen vom letzten Donnerstag: Eine blaue Inlandskarte zu 5 Bani (CP 39 - Carol) von Constanţa nach Bukarest. Diese Allerweltskarte wird aufgewertet durch einen glasklaren Luxusabschlag des 1895 eingeführten Bahnpoststempels AMB. N° XIV (Dragomir PA 7.1a) vom 23. April 1896 und durch einen ebenso sauber abgeschlagenen violetten Briefträgerstempel ( goarna postale veche) N° 94, eine Nummer, die in Dragomirs Auflistung (S. 293) fehlt.



Philatelistische Grüße
Ralf
 
10Parale Am: 31.10.2017 19:05:18 Gelesen: 179785# 195 @  
@ buzones [#194]

Ich gratuliere sehr herzlich zu der Ganzsache vom 23. April 1896 aus Bukarest. Ich würde sagen, - ein Volltreffer -, aus vielerlei Hinsicht. Vor allem die Stempel sind glasklar und sauber abgeschlagen, das ist nicht einfach zu finden.

Die Briefträgerstempel der Stadtpost Bukarest tauchen tatsächlich erst im Jahr 1896 auf, lt. Kiriac Dragomir frühester Beleg vom 3. März 1896. Die Briefträgerstempel dienten der Überwachung und Kontrolle der Postzustellung in den vielen Distrikten der Großstadt Bukarest.

Da es zuvor bei der Zustellung zu Verspätungen und Fehlzustellungen kam, waren sie notwendig geworden. Wirklich interessant und rar zu sammeln sind solche Belege, die mit 3 - 5 verschiedener solcher Posthornstempelchen versehen waren. Belege mit 5 Posthornstempeln sind eine große Rarität!

Es konnte ja sein, dass ein Empfänger nicht zu Hause war, oder sogar umgezogen, so dass ein 2.ter oder 3.ter Zustellversuch innerhalb der Stadtgrenzen von Bukarest unternommen werden mußte.

Noch etwas zu der Nummer 94: Laut meiner Literatur, - ich besitze noch einen anderen Artikel von Mihai Bauer aus dem Buch "INDRUMAR AL FILATELISTULUI" (Wegweiser für Philatelisten). Nach diesem gibt es Stempel von der Nummer 1 - 208, und man staune, lt. einem Philatelisten (der Artikel nennt leider keinen Namen", soll es im Jahr 1915 sogar noch einen Briefträgerstempel mit der Nummer 483 gegeben haben.

Insofern ist das wirklich ein sehr interessantes Sammelgebiet für sich, da die Stempel auch verschiedenen Formen aufwiesen.

Aus dem obigen Artikel scanne ich einmal einige Hörnchen ab, die man auf Grund der Form nicht als solch erkannt hätte.

Übrigens lasse ich mich sehr gerne korrigieren, vielen Dank dafür, habe da wirklich gepennt.

Liebe Grüße

10Parale


 

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