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Thema: Deutsches Reich: Schwärzung Hindenburg Marken
baerandre Am: 27.08.2013 21:23:27 Gelesen: 6290# 1 @  
Hallo liebe Sammlergemeinde,

ich habe einen Beleg mit den Freimarken Hindenburg Nr. 482 und 487. Die 483 ist 6x auf diesem Beleg, aber komplett geschwärzt. Hat da jemand ne Idee warum wieso weshalb?

Gruß

Andre


 
heku49 Am: 27.08.2013 21:48:55 Gelesen: 6271# 2 @  
Vielleicht, weil die Marken nicht entwertet waren, eine neue Verwendung verhindern. Fürs Porto waren sie nötig.

Gruß Helmut
 
baerandre Am: 27.08.2013 22:00:41 Gelesen: 6263# 3 @  
Ob die Antwort darauf so einfach ist? Warum wurden die dann mit einem Roller komplett geschwärzt und nicht, wie ich es auch schon gesehen habe, handschriftlich oder mit Stempel nachträglich entwertet?
 
juni-1848 Am: 27.08.2013 22:02:33 Gelesen: 6257# 4 @  
@ baerandre [#1]

Der Brief ist korrekt frankiert als Fernbrief mit 12 Pfennigen und weiteren 30 Pfennigen für die Einschreibegebühr. Entwertet wurden bei der Schalterauflieferung nur die 12-Pfennig- und die beiden 3-Pfennig-Marken mit dem Tagesstempel. Der 6er-Streifen der 4 Pfennige wurde entweder in Oberhausen bei der Einlieferung oder nachträglich bzw. nachträglich in Köln mit einem sogenannten "Grobsendungsstempel" (hier evtl. ein Metall- oder Gummistück), wie er häufig in der Inflationszeit (etwa bei Massenaufbräuchen kleiner Wertstufen nach der nächsten Portoerhöhung) verwendet wurde. Derlei Stempel nennt der ein oder andere Sammler auch Killerstempel oder Paketstempel.

Ein sehr schöner und dekorativer Heimatbeleg.

Ünrigens hat er rein gar nichts zu tun mit den "Sächsischen Schwärzungen" der SBZ-Zeit - die in seltenen Fällen auch auf Hindenburg-Wertstempeln zu finden sind.
 
baerandre Am: 27.08.2013 22:08:55 Gelesen: 6254# 5 @  
Ich danke für die Antwort. :-)
 
Steffen.B Am: 10.10.2022 21:38:05 Gelesen: 1766# 6 @  
Moin in die Runde,

Hab hier etwas was ich nicht wirklich zuordnen kann und weiß auch nicht ob das vielleicht einfach nur "Schrot" ist. Im Michel ist ein Vermerk unter der Serie, wo diese 468 enthalten ist: "Gültig bis Mai 1945, mit Schwärzungen bis Mitte August 1945 möglich. Ich find auch im Spezial nix dazu.

Hat jemand eine Idee?



Ganz liebe Grüße
Steffen
 
mark94 Am: 11.10.2022 17:37:29 Gelesen: 1660# 7 @  
In ungebrauchter Erhaltung dürfte das kaum zu klären sein. Ich meine, dass es dazu auch eine Notiz im Michel gibt.
 
Stefan Am: 11.10.2022 18:17:42 Gelesen: 1645# 8 @  
@ Steffen.B [#6]

Hab hier etwas was ich nicht wirklich zuordnen kann und weiß auch nicht ob das vielleicht einfach nur "Schrot" ist. Im Michel ist ein Vermerk unter der Serie, wo diese 468 enthalten ist: "Gültig bis Mai 1945, mit Schwärzungen bis Mitte August 1945 möglich. Ich find auch im Spezial nix dazu.

Ich halte die Entwertung nicht für eine Maßnahme für eine sog. sächsische Schwärzung sondern für eine Entwertung eines Grobsendungsstempels. Dieser bestand meist aus Kork oder Hartgummi und wurde von Postbeamten selbst geschnitzt (wie ein Kartoffelstempel in der eigenen Kindheit). Im Forum existieren dazu verschiedene Themen, einfach mal durchscrollen und die Bilder anschauen. ;-)

[1] "Grobsendungsstempel zur Entwertung von Frankatur"
[2] "Not- und Behelfsentwertungen im Inflationzeitraum bis 1923"
[3] "Grobsendungsstempel, Notentwertung oder Sicherungsstempel ?"

Derartige Entwertungen kamen zuerst vor allem auf Paketkarten zur Entwertung höherer Frankaturen als Schutzmaßnahme gegen Diebstahl durch Sammler, später auch auf eher unebenen Päckchensendungen (zuerst im ersten Weltkrieg = Päckchenstempel) und vor allem in der Zeit der Deutschen Inflation bis 1923 zur Stempelung von Massenfrankaturen vor. Aber auch nach 1923 wurden derartige Entwertungen beibehalten, speziell für die Stempelung unebener Sendungen wie Päckchen (bspw. in der Zeit des zweiten Weltkriegs) oder als Warensendung oder Muster ohne Wert. Auch vor 90 oder 100 Jahren wurde alles Mögliche versucht per Brief zu verschicken, was irgendwie in einen Umschlag passte oder daran festgeklebt werden konnte. Nicht alles war maschinenfähig zur Stempelung und auch geübte Handstempler mit einem Fauststempel (normaler Tagesstempel) mussten eher bei unebenen Sendungen passen, überall einen lesbaren Stempelabdruck anzubringen.

Gruß
Stefan

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1893&CP=0&F=1 (ähnliches Beispiel in Beitrag 48)
[2] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=4947&CP=0&F=1
[3] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=8968&CP=0&F=1
 
Steffen.B Am: 13.10.2022 15:46:57 Gelesen: 1557# 9 @  
@ Stefan [#8]

Hallo Stefan,

vielen lieben Dank für die umfangreiche Information, hat schon mal sehr weitergeholfen. :D

Wünsche dir ein baldiges schönes Wochenende. :)

Liebe Grüße
 
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