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Thema: (?) (80) Österreich: Portobestimmung von Belegen
Eric Scherer Am: 12.09.2013 19:21:15 Gelesen: 41351# 1 @  
Ich habe die nachfolgende Antwortkarte vom 28.03.1923 von Frankreich nach Österreich zurück gelaufen. Freigemacht mit zusammen 900 Kronen.

Stimmt dieses Porto? Zu welchem Zeitraum war es gültig?

Danke für jede Hilfe.


 
JFK Am: 12.09.2013 19:40:55 Gelesen: 41348# 2 @  
@ 8049home [#14]

a) Porto stimmt.
b) gültig vom 1.11.1922 - 31.7.1923

Nette Grüße
JFK
 
Eric Scherer Am: 12.09.2013 19:47:03 Gelesen: 41345# 3 @  
Danke.
 
Baber Am: 13.09.2013 09:48:51 Gelesen: 41311# 4 @  
@ 8049home [#14]

Ein sehr schöner Beleg aus der Inflationszeit.

Gruß
Baber
 
abrixas Am: 13.05.2014 10:20:32 Gelesen: 41018# 5 @  
Bei mir geht es um diese Postkarte vom 30.November 1923 mit bayerischen Bahnpoststempel. Stimmt dieses Porto? Zu welchem Zeitraum war es gültig? Um was für eine Ganzsache handelt es sich?

Ich besitze zwar den passenden EUROPA-Katalog von MICHEL, aber Postgebühren werden darin nicht aufgezeigt - und so speziell sammle ich Österreich nicht, sondern Bayern.



Danke für jede Hilfe.
 
Wachauer Am: 13.05.2014 18:31:35 Gelesen: 40984# 6 @  
@ abrixas [#26]

Du zeigst die Postkarte Mi.Nr.251 (ANK Nr.255, Schneiderbauer Nr. 259) "Werteindruck Wappenadler quadratisch, Wertangabe im Dreieck", 200 Kronen hellrosa.

Die Karte ist portorichtig am Letzttag ! der 11. Infla-Portoperiode gelaufen (1.8.1923 - 30.11.1923), Porto für Postkarte 300 Kronen. Die für die 10. Portoperiode vorgesehene Karte (Postkartenporto 200 K.) weist daher die Zusatzfrankatur von 100 K. auf, abgedeckt mit 2 x 50 K. (ANK 374a - "Landschaft, Gewerbe, Industrie"). Interessant auch der wieder gestrichene Taxvermerk.

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
abrixas Am: 14.05.2014 09:06:17 Gelesen: 40953# 7 @  
@ Wachauer [#27]

Herzlichen Dank für die Info!

Ich kann noch etwas zur Postbeföderung anmerken: Die Bahnpost-Kursstempel dieses Typs aus der K.B. Bahnpostzeit waren ab 1904 im Einsatz.

Interessant finde ich auch, dass die Karte aus Reutte (genauer Pflach) nach Wien über Bayern lief. Die heutige Strecke der Ausserfernbahn zeige ich gleich dazu.


 
abrixas Am: 19.05.2014 11:43:55 Gelesen: 40899# 8 @  
@ Wachauer [#27]

Deine Bemerkung Interessant auch der wieder gestrichene Taxvermerk war für mich sehr hilfreich! Danke dafür!

Erklärungsversuch: Die beiden aufgeklebten Marken waren speziell als Zusatzfrankatur auf Ganzsachen länger frankaturgültig und zwar bis zum 31. Dezember 1923. Dieser Sonderregelung wurde offenbar anfänglich keine Beachtung geschenkt, und erst nach dem Bemerken des Irrtums wurde das „T“ mit Blaustift wieder gestrichen.
 
Wachauer Am: 19.05.2014 16:48:02 Gelesen: 40880# 9 @  
@ abrixas [#8]

Die beiden aufgeklebten Marken waren speziell als Zusatzfrankatur auf Ganzsachen länger frankaturgültig und zwar bis zum 31. Dezember 1923. Dieser Sonderregelung wurde offenbar anfänglich keine Beachtung geschenkt, und erst nach dem Bemerken des Irrtums wurde das „T“ mit Blaustift wieder gestrichen.

Mit diesem Erklärungsversuch für den wieder gestrichenen Taxvermerk bin ich nicht ganz einverstanden - die Freimarkenausgabe "Landwirtschaft, Gewerbe, Industrie" war gültig bis zum 30.9.1925.

Ich vermute, der Postbeamte der die Karte von der Bahnpost übernommen hat, war bereits auf den ab 1.12. höheren Tarif fixiert und bei Erkennen des Irrtums wurde der Taxvermerk wieder gestrichen.

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
abrixas Am: 19.05.2014 22:47:11 Gelesen: 40856# 10 @  
@ Wachauer [#9]

OK! Dann zeige ich Dir nur noch den Scan aus dem MICHEL Katalog, und wenn das nicht den Tatsachen entspricht, fände ich das super, wenn Du das mit der Redaktion zurechtrückst!

LG abrixas


 
Wachauer Am: 20.05.2014 00:55:34 Gelesen: 40847# 11 @  
@ abrixas [#10]

Hallo abrixas,

du hast Recht - ich war im Irrtum und bin somit der Blamierte!

Ich war zu vorschnell, habe mich von einem Blick in den ANK in die Irre führen lassen:



Auch im Buch "Inflation in Österreich" von Heinrich Karasek werden die Angaben im Michel bestätigt, u.A. die 50 Kronen-Marke war gültig bis 30.9.1923, als Zusatzfrankatur auf Ganzsachen bis 31.12.1923. Bitte entschuldige meinen Irrtum.

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
abrixas Am: 20.05.2014 11:19:37 Gelesen: 40813# 12 @  
@ Wachauer [#11]

So schnell blamiert man sich nicht - Irren ist menschlich! Und übrigens: Der Postler, der das "T" drauf geschrieben hat, hat sich auch geirrt (meinetwegen auch blamiert).

Ich sehe das Ganze extrem positiv: Ich hatte einen Beleg ersteigert, dessen Behandlung sich nicht auf den ersten Blick erschließt - und ich gehe mit Sicherheit nicht fehl in der Annahme: Der Beleg ist ein seltenes Unikat! Warum sollte ich mich darüber grämen? Absolut nicht!

Liebe Grüße und nochmals "dankeschön"

Klaus
 
bayern klassisch Am: 02.09.2014 13:35:06 Gelesen: 40563# 13 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ums Porto ging es auch hier, allerdings datiert der Brief in eine andere Zeit hinein, nämlich die des deutschen Brunderkrieges von 1866.





Der Wiener Absender schrieb am 11.7.1866 eine Brief an Louis Roederer in Reims, dem berühmten und bekannten Champagnerhersteller, eine Firma, die es heute noch gibt.

Um 7 Uhr Abends gab man den Brief unfrei auf - eventuell traute man sich nicht zu frankieren, denn eine Frankatur war natürlich möglich und hätte 25 Neukreuzer je 10g Briefgewicht gekostet (das waren damals 3 Mittagessen).

Dem Brief lagen jedoch Papiere bei, die ihn erschwerten. Man hatte ihn dann auf die 3. Gewichtsstufe taxiert und mit 24 Decimes korrekt ausgerechnet (3 mal 8 Decimes = 24 Dec.).

Wegen des Krieges von 1866, den Österreich gegen Preußen hochkant verlor, war die Post von Anfang Juni 1866 bis Anfang August 1866, wenn der Zielort in Frankreich lag, nur noch über Strasbourg zu dirigieren, womit die sonst genutzten Grenzübergänge bei Saarbrücken/Forbach (Preußen - Frankreich), Erquellines (Preußen - Frankreich) und Valenciennes (Preußen - Belgien - Frankreich) aus logischen Gründen ausfallen mussten.

In Fällen, in denen nur noch eine bestimmte Leitung, statt mehrerer gewählt wurde, sprechen wir von einer Kriegsumleitung.

Wie schnell die Post von Österreich über Bayern, Württemberg und Baden war, zeigt uns der vorne abgeschlagene Grenzübergangsstempel/Vertragsstempel von Strasbourg, der 2 Tage später appliziert wurde. Mit der französische Bahnpost ging es dann hurtig nach Reims, wo er am 14.7. ausgetragen wurde.

Die französische Post duldete keine "fremde" Vortaxe von 24 Decimes und strich sie, da dergleichen im Postvertrag bzw. seinen Ausführungsbestimmungen auch nicht vorgesehen war. Zwar waren die 24 Decimes richtig, doch notierte man sie mittig sehr groß in typischer Schreibweise.

Briefe der 3. Gewichtsstufe, noch dazu aus der Kriegszeit mit Umleitung, sind wahrlich kein Massenware und ich bin sehr froh, hier einen solchen zeigen zu können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
diva Am: 22.10.2014 11:46:36 Gelesen: 40458# 14 @  
Republik Österreich

Hallo Österreich Sammler und Freunde,

habe einen Brief mit Österreichischen Freimarken gefunden. Er ist mit 1150,- Kronen frankiert. Frage an Euch: Ist die Frankierung in Ordnung und ist dieser Brief Sammlungswürdig, und wie hoch wäre evtl. der Wert dieses Briefes?

Für Eure Bemühungen im voraus vielen Dank

m.f.G.
Diva


 
Baber Am: 22.10.2014 15:17:25 Gelesen: 40420# 15 @  
@ diva [#14]

Hallo Diva,

wenn ich das Datum des Briefes richtig gelesen habe, ist er im Februar 1923 verschickt worden. Für Deutschland galten damals Inlandsgebühren.

Ein Brief der ersten G-Stufe kostete 320 Kronen. Das sind die 320 Kronen auf der linken Vorderseite des Briefes. Der Zuschlag für Einschreiben betrug zu dieser Zeit 800 Kronen. Der Brief ist also portogerecht frankiert.

Gruß
Baber
 
10Parale Am: 22.10.2014 20:35:45 Gelesen: 40384# 16 @  
@ bayern klassisch [#13]

Da bekommt man ja Lust Champagner zu trinken. Sie liefern eine höchst einleuchtende Erklärung der vielen Zeichen (für den Laien wohl Geheimzeichen), die diesen Brief nach Reims begleiten. Dazu noch 2 Fragen:

1. Bedeutet die handschriftliche 3 auf der Vorderseite, dass es sich um einen Brief der 3. Gewichtsstufe handelte?

2. Ich kann leider den 2 Tage später abgeschlagenen Grenzübergangsstempel von Strasbourg nicht erkennen - nur erahnen -?

Ich zeige hier auch einen alten Brief vom 11. Juli 1851. Ich habe ihn mit dieser Erklärung erhalten:

"Briefhülle von Wien nach Hermannstadt vom 11. Juli 1851, 9 Kreuzer Handpapier (HP) Type IIb, dunkelblau, Stempel Wien Mü.Nr. 3214i

Rückseite: K.K.Fil.Brf.Aufg.Amt MüNr.3215a MüP.75"

Weiss jemand was MüNr. bedeutet - bestimmt eine Katalogisierung von Stempeln nach einem österreichischen Stempelforscher ähnlich wie in Rumänien beispielsweise Kiriac Dragomir.

Liebe Grüße

10Parale



 
bignell Am: 22.10.2014 21:37:57 Gelesen: 40365# 17 @  
@ 10Parale [#16]

Hallo 10Parale,

hier geht es um "Edwin Mueller's Handbuch der Entwertungen von Österreich und Lombardei-Venetien".

Die Müller-Nummer bezeichnet den Stempel, die Müller-Punkte die relative Wertigkeit des Stempels, wobei der Wert eigentlich nur gilt, wenn der Abschlag allein auf der Marke sitzt.

Lg, harald
 
diva Am: 22.10.2014 21:57:10 Gelesen: 40359# 18 @  
@ Baber [#15]

Hallo Baber, und guten Abend,

vielen Dank für Deine Info. Ich habe leider noch keinen Österreich Katalog,
also nochmal vielen Dank. Kannst Du mir vielleicht auch den ca. Wert von diesem Brief sagen, und ob derselbe Sammlungswürdig ist.

Danke und noch einen schönen Abend.

M.F.G.
Diva
 
Baber Am: 24.10.2014 10:23:50 Gelesen: 40302# 19 @  
@ diva [#18]

Hallo Diva,

der Brief ist auf jeden Fall sammelwürdig, denn in der Inflationszeit änderten sich die Portosätze ja sehr schnell. Das Briefporto von 320 Kronen und die Einschreibegebühr von 800 Kronen war z.B. nur vom 1.11.1922 - 1.8.1923 gültig. Da ich Österreich vor 1945 nicht sammle, kann ich zum Wert schlecht etwas sagen. Ich würde den Sammlerwert des Briefes so zwischen 8 - 15 Euro schätzen.

Gruß
Baber
 
diva Am: 24.10.2014 10:36:21 Gelesen: 40298# 20 @  
@ Baber [#19]

Hallo Baber,

vielen Dank für Deine Info, ich denke dieser Brief kommt ins Album, danke nochmals. Wenn Du Österreich nach 1945 sammelst, ich habe noch einen ganzen Karton. Wenn Du noch was benötigst, kann ich Dir gerne weiter helfen.

Ein schönes Wochenende
Diva
 
Baber Am: 24.10.2014 11:12:05 Gelesen: 40288# 21 @  
@ diva [#20]

Hallo Diva,

danke für das Angebot. Ich habe mit Einführung des Euro Österreich aufgehört, weil mir die Ausgabepolitik nicht mehr gefällt. Bis dahin habe ich außer den Rennerblocks und den Überdrucken von 1945 alles. Für meine Express-Belege Sammlung suche ich noch einige Belege, aber die sind so selten, dass sie sich wohl kaum in Deinem Karton versteckt haben.

Gruß
Baber
 
Mondorff Am: 02.03.2015 20:51:28 Gelesen: 40159# 22 @  
Guten Abend,

es geht um den unten abgebildeten Brief Österreich - Luxemburg.

Ist der portogerecht frankiert, oder weist der Blaustiftvermerk T 10 auf Unterfrankierung hin?



Poststempeldatum: 10.8.1901

Mit Dank für eine Antwort
und freundlichen Grüßen
DiDi
 
bignell Am: 02.03.2015 21:10:51 Gelesen: 40150# 23 @  
@ Mondorff [#22]

Hallo DiDi,

Dr. Ferchenbauer schreibt: Ab Mai 1878 galten für Luxemburg die Portosätze des Allgemeinen (Welt-)Postvereins, nämlich 10 Kreuzer für den Frankobrief, 20 Kreuzer für den Portobrief, 5 Kreuzer für die Postkarte und 3 Kreuzer je 50 Gramm für Drucksachen. Die Einschreibegebühr und die Gebühr für ein Retourrezepiß beliefen sich auf je 10 Kreuzer, die Expreßgebühr auf 15 Kreuzer.

Müsste also portogerecht sein (abhängig vom Gewicht), allerdings steht das T oft für Taxe.

Lg, harald
 
10Parale Am: 02.03.2015 21:20:50 Gelesen: 40141# 24 @  
@ bignell [#23]

Gibt es eine Quellenangabe zu diesem Buch von Herrn Ferchenbauer? Persönliches Interesse.

Danke

10Parale
 
bignell Am: 02.03.2015 21:29:17 Gelesen: 40136# 25 @  
@ 10Parale [#24]

Hallo 10Parale,

Ferchenbauer Österreich 1850-1918 Handbuch und Spezialkatalog, Wien 2000, siehe [1]

Lg, Harald

[1] http://www.klassische-philatelie.ch/oe/oe_lit_1.html
 
Mondorff Am: 03.03.2015 17:30:19 Gelesen: 40093# 26 @  
@ bignell [#23]

Mit besten Dank für die Aufklärung

und freundlichen Grüßen
DiDi
 
Wachauer Am: 03.03.2015 19:19:22 Gelesen: 40080# 27 @  
@ Mondorff [#22]

Natürlich ist der Brief "taxiert" - das Porto für einen Auslandsbrief (je 20 Gramm) betrug ab 1.1.1900 25 Heller. Der Brief ist daher um 5 Heller unterfrankiert und wurde mit der doppelten Fehlgebühr taxiert.

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
10Parale Am: 01.05.2015 15:41:37 Gelesen: 39827# 28 @  
Hallo Österreich-Spezialisten,

dieser mit 2 Siegel B.P. (BERNARD PALME) versehene eingeschriebene (recommandirte) Brief von Wien nach Kronstadt (Siebenbürgen)vom April 1865 ist vorderseitig freigemacht mit Österreich Michel Nr. 34, 15 Kreuzer und rückseitig mit Österreich Michel Nr. 33, 10 Kreuzer, also insgesamt mit 25 Kreuzer.

Von den beiden auf die Marken abgeschlagenen roten Stempel habe ich einmal gehört, dass es sich um einen speziellen Stempel von Wien handelte, mit dem recomanndierte Briefe versehen wurden.

Aus dem Studium mancher Briefe hier bei philaseiten weiss ich, dass eine Portobestimmung nicht immer einfach ist. Ich vermute, 25 Kreuzer betrug das Porto für solch ein Einschreiben. Dass die 10 Kreuzer Marke rückseitig angebracht wurde, wer kann es erklären ? Die rote Taxierung 69,5 hat wohl was mit der Bedeutung des Briefes zu tun, der Brief ist schwer und 2-seitig.

Schlägt man den Brief auf, findet man noch 2 alte Gebührenmarken der von 30 Kreuzern und 6 Kreuzern. Ein interessantes Dokument, aber nicht einfach einzuspuren. Vielleicht schafft es einer der Spezialisten hier im Forum.

Schöne 1. Mai wünscht 10Parale




 
bignell Am: 01.05.2015 16:00:01 Gelesen: 39818# 29 @  
@ 10Parale [#28]

Hallo 10Parale,

das Porto von Wien nach Kronstadt betrug 15 Neukreuzer, die Gebühr für Einschreiben 10 Neukreuzer, die sind vorschriftsgemäss rückseitig anzubringen gewesen. Die Zahl 695 dürfte keine Taxierung sein, sondern die laufende Nummer des Einschreibens. Die Stempelmarken innenliegend waren für die Abgeltung der Stempelgebühr anzubringen.

Ein sehr schöner Brief, besonders weil die rückseitige Marke unverletzt erscheint, was nicht so häufig der Fall ist.

Liebe Grüsse, harald
 
10Parale Am: 01.05.2015 17:01:03 Gelesen: 39808# 30 @  
@ bignell [#80]

Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen.

"Ein sehr schöner Brief, besonders weil die rückseitige Marke unverletzt erscheint, was nicht so häufig der Fall ist."

Irgenwie mussten die Briefe ja geöffnet werden, und dass da nicht so auf Siegel und Marken geachtet wurde, sei verziehen.

Was du damit aber wirklich meinst, möchte ich noch an Hand dieser alten Briefhülle demonstrieren, die ich noch in meiner Sammlung fand. Es handelt sich um ein Einschreiben "RECOM" mit handschriftlichem Vermerk "Retoure-Recepisse" - also eine Art Rückschein von Hermannstadt nach Mühlbach, was damals zur k.u.k. Monarchie gehörte.

Vorne klebt eine Österreich Michel Nr. 3 zu 3 Kreuzern und rückseitig leider nur noch die Hälfte einer ehemaligen Michel Nr. 4 zu 6 Kreuzern. Auf Grund der niedrigeren Gebühr als aus dem Brief aus [#28] und [#80] ordne ich den Brief einmal zeitlich in die 60er Jahre des 19. Jahrhunderts.

Danke für die geschätzte Erklärung.

10Parale


 
Postgeschichte Am: 01.05.2015 17:45:41 Gelesen: 39797# 31 @  
@ 10Parale [#30]

Ich datiere den Brief Einschreiben-Rückschein in der Zeit vom 1.6.1850 und 30.10.1858. Er lief von Hermannstadt (Sibiu) nach Mühlenbach (Sebes), Entfernung etwa 60 km (unter 10 Meilen).

Zu zahlen waren m.E. für den Brief 3 Kreuzer, Einschreiben 6 Kreuzer (Rückseite - zur Hälfte sichtbar) und 6 Kreuzer für die Retourrecipisse (Rückseite - fehlt, Klebestelle rechts neben Ankunftstempel MÜHLENBACH sichtbar).

Gruß
Manfred
 
10Parale Am: 01.05.2015 18:47:27 Gelesen: 39787# 32 @  
@ Postgeschichte [#31]

Vielen Dank für die Erläuterung. Ein Bild einer siebenbürgischen Postkutsche wie sie vielleicht in Hermannstadt zu jener Zeit unterwegs war, soll meine Fragen abschliessen.

10Parale


 
bignell Am: 02.05.2015 00:24:25 Gelesen: 39758# 33 @  
@ 10Parale [#30]

Hallo 10Parale,

korrekt, die rückseitige Marke wurde oft als Verschlussmarke geklebt und beim Öffnen zertrennt.

Bzgl des 3-Kreuzer-Briefs: links oben steht "I.tip", soll wahrscheinlich Type I heissen, was ich ehrlich gestanden bezweifle. Am Scan ist es nicht genau zu sagen, aber es dürfte sich um Maschinpapier handeln, somit Type III, auch glaube ich bei der 3 Kreuzer rechts eine gespaltene Wappenschildlinie zu erkennen, was somit auch Typ III bedeuten würde. Das schränkt das Datum 1.12. ein auf die Zeit 1854-58. Die Stempel Hermannstadt (Müller 981c) bzw Mühl(en)bach (Müller 1765c) waren bereits zu Beginn der österreichischen Markenzeit (1850) in Verwendung, lassen somit keine genauere Eingrenzung zu. Also würde ich den Mittelwert annehmen, ca 1856.

Lg, harald
 
10Parale Am: 03.05.2015 16:21:45 Gelesen: 39698# 34 @  
@ bignell [#33]

Vielen Dank für die Präzisierung. Es ist an der Zeit mir zu überlegen, den Michel Spezial Katalog Österreich anzuschaffen. Das Buch von Herrn Müller über die Abstempelungen ist eine Rarität und ich habe es nur in einem Shop gefunden für satte, aber gerechtfertigte 120,-- Euro.

Hier noch ein hochauflösender (1200 dpi) Scan der besagten 3-Kreuzer Marke. Vielleicht gibt es mal einen Thread über die ersten österreichischen Markenausgaben, der die einzelnen Papier- und Typenunterschiede erläutert.

Liebe Grüsse

10Parale


 
bignell Am: 03.05.2015 17:09:28 Gelesen: 39689# 35 @  
@ 10Parale [#34]

Hallo 10Parale,

eindeutig Typ III (gespaltene Wappenlinie), und sieht auch nach Maschinpapier aus - kann man am besten durch Fühlen unterscheiden. Handpapier = dünn und rauh, Maschinpapier = dick und glatt.

Lg, harald
 
bignell Am: 03.05.2015 18:42:55 Gelesen: 39671# 36 @  
@ 10Parale [#34]

Hallo 10Parale,

zur Typenunterscheidung: Wenn die Wappenlinie gespalten ist wie hier deutlich zu sehen,



dann handelt es sich immer um Type III. Bei fettem Druck können die beiden Linien wieder zusammenfliessen, deshalb ist das nicht das einzige Merkmal, aber das meist am besten erkennbare.

Lg, harald
 
Stefan Am: 10.12.2017 12:15:10 Gelesen: 32152# 37 @  
Nachfolgend eine Sendung vom 26.11.1955, welche innerhalb von Wien als Ortssendung lief:



Am 26.11.1955 wurde eine Nachportomarke zu 1,00 Schilling verklebt und vom Postamt Wien 55 entwertet. Die Sendung selbst trägt einen Handstempelabschlag, worin verwiesen wird, dass die "Postgebühr beim Empfänger einheben" sei. Später (?) wurde die Nachportomarke mittels Handstempelabschlag "UNGÜLTIG" erneut entwertet.

Lässt sich klären, weshalb für die Sendung kein Nachporto erhoben wurde?

Danke.

Gruß
Pete
 
Baber Am: 10.12.2017 16:17:52 Gelesen: 32132# 38 @  
@ Pete [#37]

Hallo Pete,

ich kann die Rückseite nicht deutlich lesen, aber wenn sie darauf hinweist, dass vergeblich versucht wurde, die Sendung beim Empfänger zuzustellen, wäre das eine Erklärung.

Das Auslieferungspostamt wollte die 1S Gebühr beim Empfänger einheben und hatte dies schon mit der Nachportomarke dokumentiert. Wenn aber niemand zahlt, muss die Marke als ungültig erklärt werden, damit die Abrechnung im Postamt wieder stimmt.

Gruß
Bernd
 
Stefan Am: 11.12.2017 18:21:11 Gelesen: 32092# 39 @  
@ Baber [#38]

ich kann die Rückseite nicht deutlich lesen, aber wenn sie darauf hinweist, dass vergeblich versucht wurde, die Sendung beim Empfänger zuzustellen, wäre das eine Erklärung.

Danke dir für deinen Hinweis. Ich hatte auch den Eindruck, dass die Sendung bei dem Empfänger nicht zustellbar war (oder die Annahme verweigert wurde), weshalb eine Entlastung der Kasse bezüglich des verauslagten Portos von 1,00 Schilling erfolgen musste.

Ich kann leider die Handschrift auf der Briefumschlagrückseite ebenfalls nicht entziffern. Das dort angegebene Datum vom 09.08.1955 datiert allerdings vor der Aufgabe der Sendung bei der Post (wenn die Stempeldaten stimmen, wovon ich ausgehe).

Gruß
Pete
 
Heinrich3 Am: 25.12.2017 11:21:21 Gelesen: 31787# 40 @  
Hallo,

dieses "Sammlerstück" ist echt gelaufen, ich habe Namen und Anschrift im Scan gelöscht.

Meine Frage: Ist die Ergänzung des Portos um 3,65 Euro für Wertbrief zu 20 gr. nötig oder wollte man die Entwertung der Stickereimarke vermeiden?

Ein Entwerter-Stempel ist nicht auf dem Beleg, auch nicht auf der Rückseite.



Heinrich
 
cilderich Am: 25.12.2017 12:11:08 Gelesen: 31777# 41 @  
@ Heinrich3 [#40]

Hallo,

die Ursache liegt in der Wertversendung. Diese Versendungsform ist in Österreich seit geraumer Zeit nur noch markenfrei versendbar. Somit ist die Marke auch nicht zu berücksichtigen oder zu stempeln.

Gruß cilderich
 
Baber Am: 25.12.2017 17:05:02 Gelesen: 31753# 42 @  
@ Heinrich3 [#40]

Hallo,

der Frankaturwert der Stickereimarke ist in der Tat nicht angerechnet worden, wie cildrich (#41) schon bemerkt hat.

Die Briefgebühr betrug 2005 55 Cent, Einschreiben 2,10 €, Wertgebühr bei 100 € 0,10 € ergibt in Summe 3,65 € wie im Schalterfreistempel vermerkt.

Gruß
Bernd
 
Heinrich3 Am: 25.12.2017 18:38:10 Gelesen: 31745# 43 @  
@ cilderich [#41]
@ Baber [#42]

Euch beiden vielen Dank! Als Laie kommt man nicht gleich drauf, daß die Post gültige Briefmarken nicht anerkennt.

Daran hat vermutlich der Absender auch nicht gedacht; er wollte sicher nur, daß die Stickereimarke nicht "verloren" geht.

Heinrich
 
Baber Am: 25.12.2017 20:49:07 Gelesen: 31727# 44 @  
@ Heinrich3 [#43]

Wenn der Absender den Stickereiblock portogerecht verschicken wollte, hat er sich dabei aber zu allem Unglück auch noch verrechnet. Hätte er als Wertangabe 110 Euro angesetzt, wäre die Summe genau auf die 3,75€, das Nominale der Stickereimarke ausgegangen.

Ich habe mich oben verschrieben die Wertgebühr war 1 % bei 100 € also 1 € und bei 110 € wäre sie 1,10 € gewesen.

Gruß
Bernd
 
Franz88 Am: 27.07.2019 12:26:52 Gelesen: 24848# 45 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Brief von ?Ratz vermutlich Graz nach Grafenstein (Kärnten). Stempel Ratz am 1.10.1862. Auf der Siegelseite unleserlicher Stempel "? P?TAU". Frankatur 5 Kreuzer.

Briefgebühr ab 1.11.1858 bis 31.12.1865:

Entfernung bis 20 Meilen = 10 Kreuzer (Bis 1 Loth) 1Postmeile= 7,58 km

Entfernung bis 10 Meilen = 5 Kreuzer (Bis 1 Loth)

Die Entfernung Graz-Grafenstein beträgt über 130 Kilometer also über 10 Meilen.
Könnt ihr mir bitte erklären weshalb hier nur 5 Kreuzer frankiert wurden.
Weshalb wurde die Marke mit Text beschrieben? Wurde die Marke vielleicht als Stempelmarke verwendet, und war der Brief eventuell portofrei?

Bitte um eure Hilfe.




Liebe Grüße
Franz
 
bignell Am: 27.07.2019 12:37:36 Gelesen: 24842# 46 @  
Hallo Franz,

es handelt sich um Gratzen [1], nicht Graz. Der Brief ging an an die Clam-Gallassche Verwaltung [2], somit kommt nur Burg Grabstejn [3] als Zielort in Frage, der Stempel rückseitig lautet Grottau [4].

Das korrekte Porto hätte also 15 Neukreuzer betragen, vielleicht ist eine 10-Kreuzer-Marke abgefallen, am Scan scheint der Brief beschnitten zu sein, deshalb kann ich das nicht sagen. Die Überschreibung der Marke erfolgte wohl vom Empfänger, der hier Notizen machte, mit fiskalischer Verwendung hat das nichts zu tun. Portofreiheit kann ausgeschlossen werden, es handelt sich um einen gewöhnlichen Geschäftsbrief.

Liebe Grüße, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Nové_Hrady
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Clam-Gallas
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Grabštejn
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Hrádek_nad_Nisou
 
Franz88 Am: 27.07.2019 14:31:23 Gelesen: 24824# 47 @  
Hallo Harald,

herzlichen Dank für Deine Antwort. Super! Auf Gratzen und Grottau wäre ich nie gekommen. Auf Grabstejn (Grafenstein) in Tschechien wäre ich auch nicht gekommen. Beim nächsten mal werde ich mir den Empfänger genauer ansehen. Der Brief ist vollständig, ich habe beim Scannen nur ein Wort abgeschnitten. (Bild unten)

Bei der genauen Untersuchung des Briefes konnte ich keine Stelle finden, auf der eventuell eine Marke geklebt haben konnte.



Liebe Grüße aus der Steiermark
Franz
 
Franz88 Am: 27.07.2019 22:09:39 Gelesen: 24775# 48 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Auslandsbrief nach Florenz (Italien). Florenz gehörte ab 1861 zu Italien. Frankatur 2*3 Soldi +10 Soldi. Der Brief wurde im Dezember 1862 geschrieben. Leider kann ich das Aufgabedatum und den Aufgabeort nicht lesen. Auf der Siegelseite ist der Stempel Bologna am 12.12 und der Stempel Ferrara am?? erkennbar. Den dritten Stempel kann ich nicht lesen.

Meine Frage: Ist es möglich, trotz des unleserlichen Aufgabestempels das Porto zu bestimmen. Wie kommt man auf die 16 Soldi?

Bitte um eure Hilfe.





Liebe Grüße
Franz
 
bignell Am: 27.07.2019 22:24:17 Gelesen: 24771# 49 @  
@ Franz88 [#48]

Hallo Franz,

16 Neukreuzer / Soldi für erste österreichische in die zweite sardische Sektion ist korrekt (siehe Handbuch Dr Ferchenbauer Seite 126). Aufgabeort könnte Treviso sein, aber das ist am Scan schwer zu erkennen. Dr Ferchenbauer bewertet den Brief mit 2.500 €.

Lg, harald
 
Franz88 Am: 28.07.2019 12:28:22 Gelesen: 24741# 50 @  
@ bignell [#49]

Hallo Harald,

vielen Dank für Deine Antwort. Super!

Liebe Grüße
Franz
 
Martin de Matin Am: 28.07.2019 15:09:49 Gelesen: 24695# 51 @  
@ Franz88 [#48]
@ bignell [#49]

Ich hätte noch ein paar Ergänzungen zu dem Beleg bezüglich der Stempel.

Ich habe mir den Aufgabestempel genauer betrachtet, und habe beide Aufgabestempel gedreht und auf gleiche Höhe gebracht.



Bei dem linken Stempel sieht man vier Buchstaben(LINO ?) rechts meiner senkrecht eingefügten Linie. Links davon ist aber viel mehr Platz als für drei Buchstaben, wenn es Treviso wäre. Auf dem rechten Stempel sieht man Farbspuren, die auf einen längeren Namen hindeuten. Die Ortsnamen auf den Stempeln sind wohl symmetrisch mittig angeordnet. Also muss der Ort einen längeren Namen haben. Zur Hilfe kam mir der Text im Innern des Briefes.



Man kann die ersten zwei Buchstaben deutlich als "Ba" erkennen. Wenn man dann im Stempelhandbuch von Müller nach "BA" am Anfang und "LINO" am Ende sucht wird man schnell bei dem Ort Bardolino fündig. Bardolino liegt am Gardasee westlich von Verona. Das Aufgabedatum 10.12.1862 ist deutlich auf der rechte 3Soldi in Verbindung mit dem inneren Text erkennbar.

Nun zu den Stempeln auf der Rückseite. Der Stempel vom 12.12.(Dic-embre)aus Bologna ist klar ersichtlich. Schwieriger wird es mit den anderen zwei Stempeln. Zuerst betrachten wir den unteren Stempel (Ferrara ?)



Ich habe den Stempel gedreht und bei der rechten Abbildung alle Stempelteile die nur zu einem anderen Stempel gehören entfernt. Man sieht das die Buchstaben (PONTI?) links von Ferrra in anderer Richtung geschrieben sind. Das Wort Ponti oder Ponte bedeutet Brücke. Es sind noch weitere Buchstaben danach zu erkennen. Wenn man sich eine Karte der Umgebung von Ferrara ansieht, sieht man schnell das dort früher die Grenze zu Lombardei und Venezien verlief, Und ein Ort südlich am Fluß Po und nördlich von Ferrara fällt einem direkt auf. Es ist Pontelagoscuro in der Provinz Ferrara. Die Wortlänge und die vorhandenen Buchstaben im Stempel stimmen überein.

Es bleibt nur noch der Stempel in der Mitte.



Ich habe den Stempel wieder gedreht und soweit es möglich war Teile der anderen Stempel entfernt. Ich gehe davon aus das es ein Stempel von Firenze (Florenz) ist. Nur mit dem Ankunftsdatum (13 oder 15) bin ich mir nicht sicher.

Nun zum Weg des Briefes; ich vermute er ist in Bardolino aufgegeben worden, ging über Verona, Pontelagoscuro, Bologna nach Florenz.

Gruss
Martin
 
Franz88 Am: 29.07.2019 10:43:37 Gelesen: 24627# 52 @  
@ Martin de Matin [#51]

Hallo Martin,

herzlichen Dank für Deine Info. Du hast ja eine Menge herausgefunden. Super, damit hast du mir sehr geholfen.

Liebe Grüße
Franz
 
22028 Am: 30.08.2019 16:13:47 Gelesen: 24241# 53 @  
Overland Mail Haifa-Baghdad: Portozuschläge der Österreichischen Post

Ein Freund machte mich auf die Portozuschläge der Österreichischen Post für die Benutzung der Overland Mail Haifa-Baghdad aufmerksam, zumindest kenne ich nun die Zuschläge und Vorschriften ab 1929.

Kann mir jemand die Normalportis (bis 20 Gramm, je weitere 20 Gramm, Postkarte, Einschrieben etc. von Österreich ins Ausland (Irak/Persien) ab 1923 - ca. 1940 nennen?

Details zu den Zuschlägen melde ich schnellstmöglich nach.

Und, kennt jemand eine Onlinequelle mit scans der Österreichischen Postvorschriften?
 
buzones Am: 30.08.2019 17:50:48 Gelesen: 24225# 54 @  
Hallo Rainer,

versuch's mal bei ALEX, der Datenbank für Rechts- und Gesetzestexte der Österreichischen Nationalbibliothek!

Hier als Beispiel ein Link zum Bundesgestzblatt vom November 1923 mit den entsprechenden Postgebühren: [1].

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf

[1] http://alex.onb.ac.at/cgi-content/al...seite=00001879
 
22028 Am: 30.08.2019 18:02:35 Gelesen: 24220# 55 @  
Ralf,

Danke, da werde ich mich mal umsehen.
Die Redaktion hat beim Zusammenfügen der Beiträge scheinbar einen Link gekillt.., hier der funktionierende link:
http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=bgb&datum=19230004&seite=00001879

Evtl. kent jemand anderes ja noch weitere Quellen!
 
Baber Am: 30.03.2020 09:13:17 Gelesen: 22565# 56 @  
Kann jemand sagen, ob für den Inlandsversand dieser runden Ansichtskarte 1978 4,50S portogerecht war?

Ich weiß nur, dass für runde Postkarten ein Zuschlag verlangt wurde oder die Briefgebühr fällig war. Ein Brief hätte aber damals nur 3,00 S gekostet. 4,50 S wäre das Porto für einen Brief der 2. Gewichtsstufe gewesen.



Gruß
Bernd
 
Eric Scherer Am: 01.04.2020 10:34:27 Gelesen: 22530# 57 @  
Ich habe eine Österreichische-Antwortpostkarte 1971:

- Auslandsantwortkarte zu 2 Schilling mit Wertstempel "Klagenfurt - Lindwurmbrunnen"
- Zusatzfrankatur - sehr wahrscheinlich auch 2 Schilling "Klagenfurt - Lindwurmbrunnen"

Die Karte wurde von Indien zurückgesendet. Hier wurden 75 pies zufrankiert.

Kann mir jemand das österreichische Porto 1971 aufschlüsseln:

- Wie hoch war das reguläre Auslandpostkartenporto 1971? Für welchen Zeitraum galt dieses Porto?
- Wie hoch war der Luftpostzuschlag 1971? Für welchen Zeitraum galt dieses Porto?

Jeder Hinweis ist willkommen!


 
Baber Am: 01.04.2020 11:30:27 Gelesen: 22517# 58 @  
@ 8049home [#57]

Hallo,

1971 (vom 1.1.67-30.6 71) kostete eine Postkarte nach Indien 2,00 Schilling, der Luftpostzuschlag wäre nochmal 2,00 S gewesen.

Wenn die Karte nur mit 2,00 S frankiert ist, müßte sie auf dem Landweg nach Indien gelaufen sein. Ist es eine Antwortpostkarte?

Entweder der Luftpostaufkleber gilt nur für die Rücksendung aus Indien (er ist aber österreichisch) oder er wurde später aufgeklebt.

Gruß
Bernd
 
Eric Scherer Am: 01.04.2020 11:42:54 Gelesen: 22516# 59 @  
@ Baber [#58]

Vielen Dank für die Antwort.

Das ist der Antwortteil. Er war also mit 2 Schilling für das Auslandspostkartenporto und 2 Schilling für den Luftpostzuschlag vorfrankiert. Nach UPU-Richtlinien konnte man aber nur das Postkartenporto im Voraus entrichten. D.h. der Luftpostzuschlag hätte in jedem Fall in Indien mit indischen Wertzeichen bezahlt werden müssen.

Die Karte wurde in Indien mit 75 pies zufrankiert, was dem Postkartenporto plus dem Luftpostzuschlag entsprach. Die Karte ist also de facto überfrankiert. Leider kenne ich die Portoaufteilung von Indien noch nicht, daher kann ich im Moment nicht sagen, wie hoch die Überfrankatur war.

Danke!
 
Baber Am: 01.04.2020 13:14:28 Gelesen: 22501# 60 @  
@ 8049home [#59]

Hallo,

so wie Du das jetzt geschildert hast, funktioniert die Rechnung nicht ganz oder klebt auf der Antwortteil-Ganzsache zu 2,00 S noch zusätzlich eine 2,00S Briefmarke völlig nutzlos?

Beim Antwortteil ist die Rücksendung auf den Landweg vorausbezahlt. Wenn der Absender sich eine Rücksendung per Luftpost gewünscht hat, so konnte er dies nicht vorausbezahlen sondern war auf den Rücksender angewiesen, dass dieser den Zuschlag aus eigener Tasche bezahlt.

Gruß
Bernd
 
Eric Scherer Am: 01.04.2020 13:52:51 Gelesen: 22498# 61 @  
@ Baber [#60]

Wie ja oben geschrieben, klebt da noch eine 2 S Marke - völlig nutzlos. Das ist korrekt.
 
Baber Am: 01.04.2020 14:32:54 Gelesen: 22489# 62 @  
Das könnte ich auf dem Bild nicht sehen, daher meine dumme Frage. Nachdem damals die Länder ziemlich unterschiedliche Luftpostgebühren hatten war es vom Absender sehr naiv zu glauben mit 2 S könnte er die Rücksendung per Luftpost aus Indien bezahlen.

Gruß Bernd
 
Eric Scherer Am: 01.04.2020 14:46:14 Gelesen: 22485# 63 @  
@ Baber [#62]

Dass die Gebühren für Zusatzleistungen - Einschreiben, Express, später Luftpost - immer im Absendeland auffrankiert werden sollten, wurde schon 1878 beim UPU-Kongress von Paris festgelegt. Damals waren die Gebühren noch absolut einheitlich (bis 1922), da alles auf einer Goldfrankenkonvetierung basierte.

Das Vorfrankieren von Zusatzleistungen war ein häufiger Fehler des Kunden, der am Ende zum Einstellen dieses Dienstes geführt hat, da 1971 internationale Postkarten auf dem Landweg einfach kaum mehr Sinn machten.
 
alemannia Am: 11.08.2020 16:14:40 Gelesen: 21164# 64 @  
Hallo zusammen,

da Österreich nicht mein Sammelgebiet ist und ich auch keine Portotabelle besitze, habe ich eine sicherlich einfache Frage:

Wie hoch war im Januar 1948 die Postgebühr in Österreich für einen Fernbrief im Inland mit Zusatzleistung Einschreiben?

Da im Dezember 1947 aufgrund der österreichischen Währungsreform der alte Schilling 3:1 abgewertet wurde, musste natürlich in neuer Währung gezahlt werden.

Dank vorab und Gruß

Guntram
 
Baber Am: 11.08.2020 16:42:04 Gelesen: 21156# 65 @  
@ alemannia [#64]

Hallo Guntram,

die Postgebühren wurden schon vor der Währungsreform am 1.9.1947 massiv erhöht.

Die Briefgebühr für den Fernbrief stieg von 18 g auf 40 g und die Einschreibgebühr von 30 g auf 1,00 S.

Dies blieb dann bis 31.5.1949 unverändert. Nur war es dann nach der Währungsreform 3 mal teurer.

Gruß
Bernd
 
Baber Am: 22.11.2021 18:16:42 Gelesen: 15390# 66 @  
Wer kann dieses österreichische Porto erklären ?

Am 13.12.1972 schickte die Ärztliche Kraftfahrervereinigung (was es alles gibt) eine Drucksache zu 70 Groschen an einen Tierarzt in Thomasroith. Der war aber wohl gerade beim Bundesheer auf dem Truppenübungsplatz in Hochfilzen.

Jemand hat auf dem Umschlag die neue Adresse geschrieben und die Sendung am 18. 12.72 mit 2 Schilling Porto wieder aufgegeben. Warum 2 S ? Als Brief hätte es 3 S gekostet und als Drucksache 70 Groschen. 2 S wäre das Porto für eine Drucksache bis 500 g gewesen. Der Beleg sieht aber nicht so aus als wenn so etwas Schweres dazugesteckt worden wäre.



Gruß
Bernd
 
Henry Am: 22.11.2021 19:03:30 Gelesen: 15364# 67 @  
@ Baber [#66]

Hallo Bernd,

ich kann nicht mit einer fundierten Aussage dienen. Wie der zweite Scan erahnen lässt, wurde das Kuvert zugeklebt, dürfte deshalb wohl als Brief befördert worden sein. Meine Idee zur Umleitung auf den Truppenübungsplatz: Gibt es in Österreich evtl. so etwas wie einen "Feldposttarif", der hier angewendet worden sein könnte?

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Baber Am: 22.11.2021 20:28:22 Gelesen: 15329# 68 @  
@ Henry [#67]

Hallo Henry,

im Prinzip gibt es Feldpost für Angehörige des Bundesheeres im aktiven Dienst. Dann müßte aber "Feldpost" auf dem Brief stehen und er wäre gebührenfrei.

Gruß
Bernd
 
Wachauer Am: 23.11.2021 22:56:50 Gelesen: 15247# 69 @  
@ Baber [#66]

Postgebühr für einen Brief im Inlandsverkehr bis 20 Gramm betrug 2,- von 1.1.1967 bis 31.12.1975.

Die Drucksache wurde zugeklebt und als Brief portogerecht nachgesendet.

Herzliche Sammlergrüße
Wachauer
 
Baber Am: 24.11.2021 08:55:01 Gelesen: 15221# 70 @  
@ Wachauer [#69]

Hallo Gerhard,

so einfach ist die Lösung, wenn man die richtige Information liest. Ich verlasse mich beim Suchen von österreichischen Posttarifen immer auf das Buch von Herbert Kotal: Die Gebühren der Briefpost der 2. Republik. Das ist viel übersichtlicher als in den Katalogen nachzuschauen. Aber wie immer bei Büchern mit Sekudärinformationen können Fehler passieren. Kotal hat die Erhöhung der Briefgebühr von 2 S auf 3 S bereits für die Gebührenperiode 1.10.71-31.12.75 verzeichnet und nicht erst ab 1.1.76. Möglicherweise wurden am 1.10.71 die Brieftarife für die höheren Gewichtsstufen angepasst, der Standardbrief bis 20 g blieb aber wie Du richtig schreibst auf 2S.

Gruß
Bernd
 
volkimal Am: 19.06.2022 21:59:32 Gelesen: 11785# 71 @  
Hallo zusammen,

ein Eilbrief von Österreich nach Deutschland vom 15.11.1982 - 10 Uhr:



Mit meinem uralten Österreich-Spezialkatalog komme ich mit dem Porto nicht klar.
Zuschlag für Eilzustellung (ab 1.3.1981): 10 Schilling - mittels Postfreistempel aufgebracht.

Gebühr für einen Auslandsbrief (ab 1.3.1982): 7 Schilling. Es ist aber nur eine 6 Schilling Marke aufgeklebt. Nach meinem Katalog galt die Gebühr von 6 Schilling nur bis zum 28.2.1982. Habe ich den Katalog richtig gelesen und es fehlt ein Schilling Porto?

Bemerkenswert finde ich auch, dass der Brief noch am selben Tag (24 Uhr) in Düssseldorf angekommen ist. Wurde er dann auch nachts noch zugestellt? Ich weiß es nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
Wachauer Am: 20.06.2022 00:16:48 Gelesen: 11773# 72 @  
@ volkimal [#71]

Hallo Volkmar,

ab 1.3.1982 für die CEPT-Länder Porto 6,- ATS.

Herzliche Sammlergrüße
Wachauer
 
volkimal Am: 20.06.2022 09:07:34 Gelesen: 11757# 73 @  
@ Wachauer [#72]

Hallo Wachauer,

dankeschön! Diese Angabe haben sie wohl im Katalog vergessen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 28.07.2022 14:58:03 Gelesen: 11025# 74 @  
Hallo zusammen,

wie man auf diesem Briefumschlag und dem Absenderfreistempel aus Wien lesen kann, gab es den Austria-Philatelisten aus dem Verlag Adolf Kosel seit 1945.



Im Jahre 1969 erschien er somit im 25. Jahrgang. Der Verlag hat immer noch eine Internetseite, auf der man den Austria-Philatelisten noch Online (AP-Online) aufrufen kann. Ich fand dort aber kaum noch einen Eintrag. Wie lange die Zeitschrift in Papier-Form erschienen ist, weiß ich nicht.

Zum Porto einer Zeitungsdrucksache kann ich nichts sagen. Meine Vermutung ist, dass die 4 Schilling das Inlandsporto sind und die 1 Schilling die Ergänzung zum Auslandsporto. Liege ich mit meiner Vermutung richtig?

Viele Grüße
Volkmar
 
22028 Am: 02.08.2022 10:36:04 Gelesen: 10914# 75 @  
Österreich-Irak, ca. 1934, Portofrage

Hier wieder mal was von Österreich in den Irak. Der Brief ist mit 38 Groschen frankiert, was eigentlich nicht korrekt ist, das Porto für einen Normalbrief war zu der Zeit eigentlich 40 Groschen. Die Marken wurden im August 1934 ausgegeben, also fällt er in die Portoperiode vom 1.5.1934 - 3.4.1938 was eigentlich 60 Groschen bedeutet. Es scheint kein Durchgangs- oder Ankunftsstempel auf der Rückseite zu sein.

Ergo kommt mir das Porto seltsam vor, hat jemand eine Erklärung dazu?

Kann jemand den Rahmenstempel auf der Vorderseite identifizieren? [1]



[1] https://fuchs-online.com/overlandmail/content/01/01_eastwards_Austria.htm
 
saintex Am: 02.08.2022 12:41:56 Gelesen: 10893# 76 @  
@ 22028 [#75]

Hallo Rainer,

Du gehst nach meiner Ansicht für deinen Brief von einem falschen Jahr aus. Vermutlich datiert dein Brief in den Irak nach dem "Anschluss" Österreichs im Jahre 1938. Nach meinen Portoinformationen zu Österreich betrug das Auslandsporto in den Irak ab dem 04.04.1938 38 Groschen (= 25 Pf.)[1].

Damit korrespondiert auch der Kastenstempel auf der Vorderseite. Es handelt sich hierbei (wohl) um einen Stempel der deutschen Devisenzensur, die ihre Tätigkeit unmittelbar nach dem Einmarsch der deutschen Truppen am 12.03.1938 aufnahm. Den Stempeltext kann ich nur teilweise entziffern: "Devisenkontrolle Wien" (?)[2].

[1] Kohl, Die Flugpost von Österreich - Kaiserreich und 1. Republik, Wien 1998 Seite 175
[2] vgl. Riemer, Devisenkontrolle im Auslandsbrief-und Paketverkehr im Deutschen Reich 1933 bis 1939, Düsseldorf 1983 Seite 36ff.

Wolfgang
 
22028 Am: 02.08.2022 16:54:25 Gelesen: 10862# 77 @  
@ saintex [#76]

Danke,

ähnliches wurde mit schon im Altpostgeschichte Forum genannt. Ich habe den Brief nicht und kann nur schreiben was ich von Anbieter weiss.
 
22028 Am: 16.08.2022 14:46:47 Gelesen: 10540# 78 @  
@ 22028 [#77]

Habe den Brief nun erhalten und wollte noch ein besseres Bild nachreichen, dazu noch etwas Hintergrundinfo.

Der Anschluss von Österreich an das Deutsche Reich erfolgte am 13.3.1938 und ab 1.4.1938 war die Rechnungslegung der Post in Reichsmark vorgeschrieben. Die Umrechnung erfolgt zum Kurs von 1,5 Schilling = 1 Reichsmark und es war kaufmännisch zu runden.

Ab 4.4.1938 war die Verwendung von Briefmarken des Deutschen Reichs in der Ostmark, wie das frühere Österreich nun hieß, zugelassen. Übergangsweise wurden vom in der Zeit vom 4.4.1938 bis 31.7.1938 die Posttarife des ehemaligen Österreich und des Deutschen Reiches kombiniert. Dies führte teilweise zu politisch gewollten günstigeren Portosätzen. Zum Beispiel verbilligte sich der einfache Fernbrief von ehedem 24 Groschen (=16 Rpf.) auf 12 Rpf.

Ab dem 1 August 1938 galten die Postgebühren des Deutschen Reichs und die Österreichischen Groschen Marken waren bis 31 Oktober 1938 frankaturgültig.



Brief von Radenthein (24 Mai 1938) nach Baghdad. Frankatur 38 Groschen was 25 RPf. entsprach. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich konnten ab dem 4.4.1938 Österreichische Freimarken bis zum 31 Oktober 1938 aufgebraucht werden.
 
22028 Am: 22.08.2022 15:46:18 Gelesen: 10318# 79 @  
@ 22028 [#78]

Im Österreichischen Briefmarken-Forum bekam ihn noch folgende Infos:

Bei Deinem Brief nach Bagdad ist ausserdem die Devisenzensur in Villach interessant.
Diese ist sicher selten, im Handbuch Kärnten 2014 schreibt Seebald von 2 bekannten Exemplaren in der 1. Republik, in der Ostmark habe ich einen derartigen Beleg noch nicht gesehen.

 
ostsee63 Am: 20.01.2024 18:10:36 Gelesen: 987# 80 @  
Hier ist die Hilfe der Österreich-Spezialisten gesucht.



Der Brief stammt aus dem Jahr 1920 und wurde in den Niederlanden dann mit insgesamt 140 Cent Nachgebühr belegt.

Da beide Länder nicht zu meinem Sammelgebieten gehören und ich keine passende Literatur habe, würde mich interessieren, welche Portosätze galten und welchen Anteil die Portomarken begleichen, denn der Brief selbst ist dekorativ.

Beste Grüße aus dem Norden
 
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