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Thema: Ansichtskarten aus Ägypten
Cantus Am: 01.12.2013 03:53:41 Gelesen: 16191# 1 @  
Ägypten war vor gut hundert Jahren und mehr ein internationaler Ort, wo sich Franzosen, Italiener, Deutsche, Österreicher, Briten und Vertreter anderer Nationen trafen. Recht schnell hatten die Besucher oder auch zeitweiligen Bewohner Ägyptens das Bedürfnis, persönliche Eindrücke in die Heimat zu schicken. Das war der Auftakt zu einer beispiellosen Fülle von Ansichtskarten unterschiedlichster Fotografen und Kartenherstellern, wie ich es aus keinem anderen Land der Erde kenne. Schon in jungen Jahren faszinierte mich diese Vielfalt unterschiedlichster Nationen in einem mir damals noch so exotischen Land, was schließlich dazu führte, dass ich begann, alte gelaufene Ansichtskarten von Ägypten zusammenzutragen. Die Sammlung ruht inzwischen seit gut einem Jahrzehnt und einige wenige ungebrauchte Karten haben sich nun doch noch dazwischengeschlichen, insgesamt aber kann ich eine Vielzahl von geografischen oder kulturellen Themen aus Ägypten durch Bilder belegen. Einige davon will ich euch so nach und nach zeigen, habe aber die Überschrift so gewählt, dass auch Andere z.B. neuere Karten zeigen können.

Ich beginne mit einigen Karten aus Port-Said, der Hafenstadt am Mittelmeer und am nördlichen Ende des Suez-Kanals. Zunächst ein Blick von See auf die Stadt; die Karte lief am 1.12.1912 von Port-Said nach Altenburg in Sachsen-Anhalt.



Die nächste Karte zeigt das Panorama der Stadt, wieder vom Wasser aus gesehen; die Karte lief am 22.9.1906 von Port-Said nach London.



Es folgt ein Blick auf den Quai Francois Joseph, französisch geschrieben, gemeint ist aber der österreichische Kaiser; die Karte ist ungelaufen.



Die Moschee Tessfick war damals wohl die größte Moschee in Port-Said. Es gibt eine Vielzahl von Ansichtskarten zu diesem Gebäude, das hier ist also nur eine davon. Die Karte lief am 20.6.1914 von Port-Said und anschließend mit der Deutschen Seepost Ost-Afrika nach Müncheberg bei Berlin.



Schließlich noch ein Blick auf das Office der Suez-Kanal-Gesellschaft, die meines Wissens ihren Hauptsitz in Port Said hatte. Die Karte ist ungelaufen.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 10.12.2013 19:10:58 Gelesen: 16125# 2 @  
Port Said (Bur Sa‘id)

Port Said wurde erst 1860 gegründet und zählte 1882 bereits 16.560 Einwohner, davon 5.867 Europäer.

Port Said, die Ägypter nennen es Bur Sa‘id, entstand mit dem Suezkanal, wurde nach dem Vizekönig Muhammad Said benannt und war zunächst nur ein Camp für die beim Bau beschäftigten Arbeiter. Als die ersten Schiffe kamen und hier an der Einfahrt zum Kanal auf die Freigabe der Passage warteten, ließen sich Händler, Schiffsagenten, Schankwirte und Prostituierte am neuen Hafen nieder. „Verderbtheit gibt es in vielen Teilen der Welt, Sünde überall, aber die konzentrierte Essenz aller Laster und Sünden f indet sich in Port Said“, notierte Rudyard Kipling 1899 in „The Light that Failed“ und beschrieb ausführlich die Spieltische, Salons und Tanzlokale. „In Port Said ist alles käuflich.“

Auch Aldous Huxley ließ sich über die englisch-französische Kolonialstadt unter dem Regime der Kanalgesellschaft aus: „Sie sprechen alle Sprachen und nehmen jede Währung. Doch im Gegenzug rauben sie aus, und die Gabe ihrer Zungen benutzen sie nur für Betrügereien.“ (Quelle: http://www.michael-mueller-verlag.de/ xtras/ pdf/ sinai_rotes_meer_leseprobe_2.pdf)

Die Stadt, in deren besseren Klassen im neunzehnten Jahrhundert das französische Element überwog (das Araberviertel lag etwas entfernt im Westen), war sehr regelmäßig angelegt worden, machte aber bei völliger Baumlosigkeit mit ihren zum Teil hölzernen Häusern einen unfertigen, nicht angenehmen Eindruck. Am Hafen, der aus mehreren Bassins gebildet wurde, lagen die Werkstätten und Docks der Kanalkompanie, des Österreichisch-Ungarischen Lloyd, der Messageries Maritimes, Peninsular und Oriental Steamship Company, der Russischen Dampfschiffahrts- und Handelsgesellschaft u.a.m.

Nördlich von der Stadt, am Kanal und Meeresufer, steht ein 53 m hoher Leuchtturm, dessen elektrisches Licht 20 Seemeilen weit sichtbar war.

In das Meer hinaus ragten zwei riesige Molen aus Betonblöcken, von denen die östliche 1.600 m, die westliche 2.250 m lang war. Das Fahrwasser zwischen ihnen bis hinaus ins Meer wurde durch Leuchtschiffe sichtbar gemacht.

Port Said war damals Sitz eines deutschen Konsuls. (Quelle: Meyers Konversations-Lexikon, 1889).

Und später?

Von der Kolonialzeit sind im Stadtbild noch viele Spuren auszumachen: Port Fuad, der Ortsteil am Ostufer des Kanals, wurde 1926 als Wohnquartier für die Angestellten der Kanalgesellschaft angelegt und hat sich seither kaum verändert. Auf dem Westufer schafft die Kolonialarchitektur mit rechtwinkligen Straßenzügen, Arkaden und Holzbalkonen eine für Ägypten völlig untypische Atmosphäre, wie man sie eher aus den indischen Kolonialvierteln kennt. Auf verblichenen Schildern preisen Schiffsagenten ihre Dienste in Griechisch, Englisch und Französisch an. Hier kann man „Lloyd’s Register“ den Verlust eines Schiffes melden, dort seinem Konsul das Verschwinden des Passes. Beim Justizpalast führen die Dominikanerinnen noch immer das Hospital Délivrande, Franziskanerschwestern betreiben in der Gumhuriya-Straße eine französische Schule. Heute sind die Kais von Port Said unterbelegt. Da der Kanal hier in beiden Richtungen befahren werden kann und Zeit für die Reedereien bares Geld geworden ist, legen nur noch wenige Schiffe im Hafen an. Im Junikrieg wurden große Teile der Stadt zerstört, die Schließung der Wasserstraße ruinierte die Händler.

Als Ausgleich für diese Schäden und zur Wiederbelebung der Wirtschaft bekam Port Said 1975 erneut den Status einer Freizone: Gegenüber dem Ausland gibt es keine Zölle, Import und Export sind ebenso steuerfrei wie jedes Gewerbe im Stadtgebiet. Damit hoffte man, ausländische Konzerne zum Bau von Fabriken bewegen zu können, deren Produkte dann wieder – duty free – ins Ausland verschifft werden könnten. Gekommen ist es anders. Die Stadt wurde zu einem riesigen Supermarkt mit ausländischen Konsumgütern, die von Verbrauchern aus dem Delta und Kairo bei Einkaufsfahrten erworben und ins ägyptische Zollgebiet mitgenommen werden. Für fast jeden Geschmack und Geldbeutel gab es lukrative Angebote: Neben den Waren für den kleinen Mann, etwa die Unterwäsche aus Taiwan, fand die Hausfrau aus der Mittelschicht günstigen Kaffee oder Ananaskonserven. Doch zum Leid der Händler wurde die Zollbefreiung Schritt für Schritt abgebaut und lief 2012 aus. (Quelle: http://www.michael-mueller-verlag.de/ xtras/ pdf/ sinai_rotes_meer_leseprobe_2.pdf)

In Port Said lebten 2010 nach einer Berechnung 607.353 Einwohner. Die Stadt hat nach dem rund 220 Kilometer westlich gelegenen Alexandria den zweitwichtigsten ägyptische Hafen. Er ist Umschlagplatz für Baumwolle und Reis. Wichtige Industriezweige sind die chemische Industrie, die Zigarettenproduktion, die Salzgewinnung und der Fischfang. Port Said ist ein wichtiges Seebad und Anlaufpunkt internationaler Kreuzfahrtschiffe. Ein neues Hafengebiet entsteht in der Nachbarstadt Port Fuad (East Port Said). (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Port_Said)

Eine Stadt, die eine so bewegte Vergangenheit hat und trotz allerlei widriger Umstände auch heute noch eine so bedeutende Rolle in Ägypten spielt, verdient es durchaus, wenn ihre Vergangenheit etwas intensiver durch die Vorstellung alter Ansichtskarten gewürdigt wird. Ich werde daher mit meinen Karten noch eine Weile im Stadtgebiet bleiben, ehe ich mich intensiver dem Hafen und den Schiffen zuwende. Entsprechende Bilder folgen in Kürze.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 11.12.2013 22:51:03 Gelesen: 16094# 3 @  
Guten Tag allerseits,

heute will ich euch ein paar allgemeine Einblicke in und Ausblicke auf Port Said ermöglichen. Zunächst eine gezeichnete Farbkarte, die einen Straßenzug abbildet, der, sieht man einmal von den vielen hölzernen Vorbauten ab, auch irgendwo in Europa liegen könnte. Die Karte lief am 8.7.1902 von Port Said nach Berlin.



Hier ein ähnlicher Straßenzug. Es ist bemerkenswert, wie exakt manche Details auf der ansich doch kleinen Ansichtskarte zu erkennen sind. Die Karte lief am 24.7.1905 von Port Said nach Plauen im Vogtland.



Nun ein Blick auf den Friedhof von Port Said und hinauf zur Zitadelle, die über der Stadt errichtet wurde. Diese Karte lief am 20.12.1907 von Port Said nach Fiume.



Es folgt eine Ansicht der Stadt aus einer etwas anderen Richtung. Diese Karte lief am 22.8.1914 von Port Said nach Turin.



Schließlich noch ein Stadtbild irgendwo in Port Said, zwar ohne Straßenangabe, aber mit NESTLÉ-Werbung an einer Hauswand. Diese Karte lief am 22.9.1927 von Port Said nach Triest.



Weiteres folgt in den nächsten Tagen.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 23.09.2015 00:55:07 Gelesen: 15031# 4 @  
In Port Said gab es allerlei Hotels, zwei davon will ich heute zeigen.

Zunächst das Eastern-Exchange Hotel, in dem auch der Cercle Francais untergebracht war. Die Karte ist ungelaufen, datiert von der Machart her aber so um 1910.



Die nächste Karte zeigt eine Straßenszene neben diesem Hotel. Diese Karte lief am 25.6.1911 von Port Said nach Lodovica Bodnic in Fiume.



An anderer Stelle befand sich das Savoy Hotel, das offensichtlich nicht so exponiert und nicht so prächtig war. Die Karte gehört zu den Ansichtskarten, die damals mit dem sichtbaren ungewöhnlichen Format in Gebrauch waren; es gibt allerlei verschiedene Karten in diesem Format. Diese hier lief am 12.2.1920 von Port Said nach München.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 24.05.2016 01:50:46 Gelesen: 14221# 5 @  
Damit dieses Thema nicht ganz in Vergessenheit gerät, heute ein Farblitho "Greetings from Port Said". Die Karte lief am 19.7.1898 von Post Said nach Castelnovo, damals in Österreich gelegen.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 29.12.2016 18:05:05 Gelesen: 13326# 6 @  
Heute ein Blick auf den Hafen von Port Said, rechts im Bild ein Gewürzhändler. Die Karte lief am 1.1.1905 von Port Said nach Rostock.



Viele Grüße
Ingo
 
Fips002 Am: 29.12.2016 20:27:56 Gelesen: 13313# 7 @  
@ Cantus [#1]

Hallo Ingo,

Deine sehr schönen Karten habe ich mir etwas näher angesehen, besonders den Text der Karte mit der Moschee Tessfick. Diese Karte mit dem Seepoststempel
DEUTSCHE SEEPOST/OST/AFRIKA/LINIE/20.6./14, KB "b" ist postgeschichtlich sehr interessant. Dieser Stempel wurde auf dem Reichspostdampfer "Gertrud Woermann" geführt. Der Dampfer verließ am 29.5.1914 Hamburg, lief über Rotterdam, Southampton, Lissabon, Tanger, Marseille, Neapel, Port Said 19.6.14 und war am 20.6.1914 in Suez, wo die Karte den Seepoststempel erhielt. Der Reichspostdampfer "PRINZREGENT" war am 30.6.14 in Suez und am 2.7.14 in Port Said und nahm die Karte mit nach Hamburg.

Von Suez lief die Gertrud Woermann nach Aden, Mombasa, Daressalam, Zansibar, Lourenzo Marques, Durban, Capstadt, Lüdritzbuch und Swakopmund an. Wegen Ausbruch des 1.WK flüchtete der Dampfer nach Rio de Janeiro, wurde 1917 von Brasilien beschlagnahmt. Der Name wurde dreimel umgeändert. Am 28.8.1943 strandete die ehemalige Gertrud Woermann an der brasilianischen Küste.

Gruß Dieter
 
Cantus Am: 31.12.2016 22:19:11 Gelesen: 13246# 8 @  
Hallo Dieter,

es freut mich, dass dir meine Karten gefallen, mehr aber noch freut es mich, dass du mit deinem Spezialwissen, das sicher noch viele andere Sammler interessiert, meine Beiträge ergänzen kannst. Als ich vor etwa dreißig Jahren begonnen hatte, parallel zu einer Ganzsachensammlung von Ägypten auch eine Sammlung mit alten Ansichtskarten von Ägypten zu beginnen, hatte ich dieses Sammelthema auf ausschließlich gelaufene Karten beschränkt, unabhängig davon, wie die Adressseite aussieht. Ungelaufene Karten stellen daher innerhalb meiner Sammlung nur Einzelfälle dar, die nur dann aufgenommen wurden, wenn das Motiv selten ist oder irgendwelche Karten gelaufen einfach nicht aufzutreiben waren.

In einem anderen Sammlerforum hatte ein Sammler regelmäßig Karten aus dem alten Ägypten gezeigt, da hatte ich mich mit Beteiligungen aber zurückgehalten, um nicht seine Art der Vorstellung seiner Sammlung zu unterbrechen. Da aber bei den PhilaSeiten Beiträge zu Ägypten kaum gegründet worden waren, hatte ich voller Begeisterung das Thema hier in die Welt gesetzt, später aber wieder vergessen. Inzwischen hat zwar mein Elan spürbar nachgelassen, da viele andere Themen auch noch zu berücksichtigen sind, meine Sammlung existiert aber weiterhin und wartet nur darauf, einmal irgendwo gezeigt zu werden.

Nachdem du jetzt so eine interessante Ergänzung veröffentlicht hast, werde ich wieder regelmäßiger Karten mit ihren Rückseiten vorstellen, allerdings aus Zeitgründen nicht mehr mit so vielen Ausführungen wie weiter oben, und hoffe dabei auf Ergänzungen anderer Forenteilnehmer.

Heute nun verschiedene Souvenierkarten und als Abschluss ein seltenes Ansichtskartenmotiv aus Port Said.



Poststempel vom 19.7.1896



Einweihung des Monumentes zu Ehren von Ferdinand de Lesseps
Poststempel vom 22.6.1901



Poststempel vom 1.11.1898 von Port Said und als Ergänzung ein - vermutlich französischer - Schiffspoststempel



Poststempel vom 1.12.1901



Postkarte mit Ankunftsstempel vom 21.5.1899

Und zum Schluss eine ungelaufene Karte mit dem Bild des Süßwasserreservoirs von Port Said.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 11.01.2018 18:58:04 Gelesen: 11574# 9 @  
Heute eine Karte aus dem Eingeborenenviertel von Port Said, gelaufen am 23.1.1906 von Port Said nach Lübeck.



Viele Grüße
Ingo
 
henrique Am: 19.07.2020 23:51:23 Gelesen: 7417# 10 @  
Hallo,

2 Ansichtkarten eines Freundes. Rückseite ohne Landesmarke, da erst zu Hause verschickt.



"Luxor: Die Nobelgräber"



"Tal der Königinnen: Grab von Nefertari"

Henrique
 
Ichschonwieder Am: 16.09.2020 17:31:49 Gelesen: 6978# 11 @  
Ansichtskarte aus Karnak nach Wernigerode von 1992

25.02.1991 Mi. Nr. 1701 Kunst und Moscheen, dabei handelt es sich um eine Flugpostmarke zu 70 Ägyptischer Piaster



Klaus Peter
 
10Parale Am: 17.09.2020 19:37:31 Gelesen: 6957# 12 @  
@ Cantus [#1]

Ein schönes Sammelgebiet und es freut mich, dass es dich in deiner Jugend schon fasziniert hat.

Ich steuere diese Ansichtskarte aus Alexandrie bei, man blickt auf den Canal Mahmoudieh. Links oben noch eine Kamelreitertruppe. Der 72 km lange Kanal wurde erbaut, um frisches Nil-Wasser nach Alexandria zu transportieren.

Wo die Karte am 26.VII.03 abgeschlagen wurde, kann ich nicht sagen, aber die STADT beginnt mit BA.... (Bubastis ist es nicht!).

Liebe Grüße

10Parale


 
Lars Boettger Am: 17.09.2020 20:14:54 Gelesen: 6952# 13 @  
@ 10Parale [#12]

Das ist m.E. der Stempel von BACUS [1].

Beste Grüße!

Lars

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Bakos,_Alexandria
 
10Parale Am: 18.09.2020 10:29:37 Gelesen: 6933# 14 @  
@ Lars Boettger [#13]

Super, vielen Dank!

10Parale
 
Ichschonwieder Am: 21.09.2020 17:31:12 Gelesen: 6899# 15 @  
01.04.1993 Mi. Nr. 1766 Kopf einer Frau aus der Serie Archäologie / Kunst



VG Klaus Peter
 
Ichschonwieder Am: 21.09.2020 17:44:47 Gelesen: 6896# 16 @  
20.06.2002 Mi. Nr. 2089 Maske von Pharao Psubennes I.



VG Klaus Peter
 
Cantus Am: 25.09.2020 21:08:40 Gelesen: 6864# 17 @  
Ferdinand Marie Vicomte de Lesseps [1] (* 19. November 1805 in Versailles; † 7. Dezember 1894 in La Chesnaye bei Guilly, Département Indre) war ein französischer Diplomat und Unternehmer. Er ist bekannt als erfolgreicher Erbauer des Sueskanals (1854/59–1869) und anschließend erfolgloser erster Erbauer des Panamakanals (1879/81–1889).

Nach dreijährigen Bemühungen, den politischen Widerstand Großbritanniens auszuräumen und die Geschäftswelt Europas für Investitionen in das Projekt zu gewinnen, was ihn an den Rand des Bankrotts brachte, rief er Ende 1858 zur Zeichnung von Aktien auf und gründete die Sueskanal-Gesellschaft. Am 25. April 1859 wurden die Bauarbeiten feierlich auf dem Strandabschnitt eröffnet, an dem später der zu Ehren von Said Pascha „Port Said“ genannte Ort gebaut wurde. Nach Überwindung vielfältiger technischer, finanzieller und diplomatischer Schwierigkeiten konnte er am 17. November 1869 die Eröffnung des Kanals feiern[1].

Ferdinand de Lesseps zu Ehren wurde am nördlichen Ende des Sueskanals in Port Said ein Denkmal errichtet, das von einer Vielzahl von Fotografen als Motiv für Ansichtskarten genutzt wurde. Eine Auswahl solcher Karten will ich euch heute vorstellen.



Diese erste Karte wurde nach Fiume geschickt, der Poststempel ist leider nicht lesbar. Das Ziel Fiume gilt auch für die folgende Karte, die am 25.6.1902 in Port Said abgeschickt wurde.



Es folgt eine Karte, die im Jahr 1911 nach Mainz gelaufen ist.



Auch München war einmal Ziel eines Kartengrußes, wie diese Karte vom 3. Oktober 1904 belegt.



Am 28.Juni 1906 wurde eine farbige Karte, die die Lage des Denkmals im Wasser gut dokumentiert, nach Turin geschickt.



Die letzte Karte ist ungebraucht, zeigt aber sehr eindrucksvoll die Statue weit draußen, quasi dem Wasser verbunden.



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_de_Lesseps
 
Dorianus Am: 17.09.2021 18:50:50 Gelesen: 4595# 18 @  
eine sehr schöne Karte kann ich heute zum Besten geben:

Bildpostkarte von Kairo nach Nagyszombat/Ungarn

Aufgabestempel: CAIRE 8 XI 98 VI
Ankunftstempel : NAGY-SZOMBAT 98 NOV. 17. N6
roter Hinweisstempel Hongrie
Frankatur: 5 Millimes, karmin (MiNr. 38)

lila Cachet-Stempel:
Absender: Erste internationale Ansichtskartengesellschaft BERLIN S.W. Friedrichstr. 240/241
runder Umschrifttext des Cache: Abonnement de la compagnie internationale des cartes postales Ilustrees / Paris Berlin Vienna Budapest

Text auf der Bildseite:
Von des gelben Wüstensandes Gluthen, -
von des Niles schildbekränzten Fluthen
Grüsst Dich Jussuf...
(Mirza-Schally)

Herstellervermerk: Verlag der Ersten Internationalen Ansichtskarten-Gesellschaft Berlin-Wien



 
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