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Thema: Alliierte Besetzung SBZ Mecklenburg-Vorpommern: Literaturübersicht
Das Thema hat 29 Beiträge:
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Briefmarkentor Am: 03.12.2013 17:54:56 Gelesen: 41886# 5 @  
Eine erste Spezialisierung auf dem Gebiet der OPD Schwerin ist sicher das Zusammentragen der verschiedenen Farbvarianten. Beispielhaft zeige ich die Briefmarke zu 15 Rpf der zweiten Freimarkenausgabe auf gelblichem, wolkigen Papier:



Von links nach rechts: gelbbraun - dunkelbraunorange - schwärzlichgelbbraun - mittelgelbbraun - mittelsiena - orangebraun

Der oben abgebildete Michel Deutschland Spezial [#2] bietet hier eine gute Grundlage. Wer sich selber an der Bestimmung der Farben versuchen will, macht mit der Anschaffung des Farbenführer [1] aus dem Hause Michel sicher nichts verkehrt.

Zusätzlich sollte der interessierte Sammler über die Anschaffung der Hefte über die Ausgaben der OPD Schwerin von Thomas Köhne [2] nachdenken. Herr Köhne veröffentlichte drei Hefte, welche sich nach der erste Freimarkenausgabe, den Sondermarkenausgaben und der zweite Freimarkenausgabe gliedern. Neben den Markenausgaben in ihren verschiedenen Farben werden auch Abarten und Plattenfehler vorgestellt. Wer Herrn Köhne, bzw. dessen Sammlung kennt, hat eine ungefähre Ahnung, wie umfangreich diese Hefte ausfallen.

[1] http://www.briefmarken.de/shop/index.php?p=1
[2] http://www.arge-thueringen-sachsen.de/publikationen.html?publik=opd-spezial.html
 
jahlert Am: 05.12.2013 00:58:34 Gelesen: 41843# 6 @  
@ Briefmarkentor [#5]

Hallo Marko,

der OPD Schwerin-Teil umfasst im Universalkatalog aus 1986 etwa 10 Seiten.

Zur gezeigten Briefmarke bietet er für die Bestimmung der Farbe drei andere Möglichkeiten: d'braun, rotbraun, h'orangebraun. Und im Gegensatz zum Michel kennt er nur eine Papiersorte.

Tja, man wird einem Sammelanfänger jedenfalls nicht raten können, sich beide Kataloge zu beschaffen. ;-)

Viele Grüße nach Bremen
Jürgen
 
Briefmarkentor Am: 05.12.2013 19:46:32 Gelesen: 41809# 7 @  
Ein weiteres spannendes Teilgebiet bei den Briefmarken der OPD Schwerin stellen die Plattenfehler dar.

Ich persönlich mag den Begriff Plattenfehler für dieses Sammelgebiet gar nicht verwenden. Branchenfremde Druckereien mussten unter schwierigsten Bedingungen, zum Teil in kürzester Zeit mit kaum vorhandenen Werkstoffen, Werkzeugen und Maschinen diese Marken produzieren. Dadurch hat vielmehr fast jedes Feld auf einem Markenbogen seine spezifischen Merkmale.

Dieses Sammelgebiet ist letztendlich so groß, das sich einige Sammler auf nur einzelne Wertstufen der Freimarkenausgaben (z.B. 6 Rpf der ersten Freimarkenausgabe) beschränken.

Als Ergänzung zu der schon oben angeführten Literatur kann ich den Plattenfehlerkatalog der Firma Philotax [1] nennen. In diesem werden die Briefmarken farbig abgebildet und die Plattenfehler/Feldmerkmale gesondert markiert.

Ein weiterer, wenn auch schwer erhältlicher Katalog erschien schon im Jahre 1959. Herausgeber war die ARGE Mecklenburg-Vorpommern im BDPh [2]. Dieser enthält neben der Auflistung der herausgegebenen Briefmarken als solche einen Überblick über Zwischenstege, Doppeldrucke, Aufdruckfälschungen, Essays und Kehrdrucke. Das Herausragende dieses Kataloges sind aber die handgezeichneten Feldmerkmale der einzelnen Wertstufen der ersten Freimarkenausgabe.



[1] http://www.philotax.de/
[2] Kontakt über den Leiter der ARGE, Herrn Hans-Ludwig Kramp - http://www.bpp.de/de/_verifications/#!&view=profile&id=53
 
sammler-ralph Am: 05.12.2013 21:41:50 Gelesen: 41790# 8 @  
2 weitere Grundlagenwerke:

Heinz Büchner: Beiträge zur Postgeschichte Mecklenburg-Vorpommern (aus dem Jahr 1971: Dieses Buch beschreibt ausführlich die Postgeschichte des Gebietes mit einem Schwerpunkt auf die Notentwertungen.

Hans-J. Richter: Mecklenburg-Vorpommern, die Stempel der Postämter, Zweigpostämter und Poststellen 1945-1952 (aus dem Jahr 2004).

Gruß
Ralph
 
Briefmarkentor Am: 07.12.2013 14:47:29 Gelesen: 41737# 9 @  
@ sammler-ralph [#8]

Hallo Raplh,

danke für die Aufzählung der zwei Titel. Auf beide werde ich später noch einmal eingehen.

Viele Grüße

Marko
 
Briefmarkentor Am: 07.12.2013 14:55:24 Gelesen: 41734# 10 @  
Neben den Briefmarken wurden von der OPD Schwerin auch Ganzsachen verausgabt.



Diese Ganzsachen werden unter anderem im Michel Ganzsachen-Katalog Deutschland



aber auch im Stollberger-Ganzsachen-Katalog vorgestellt



Der Katalog von Michel ist wie immer sehr ausführlich. Hier werden die einzelnen OPD-Ausgaben aufgeführt und nach Farben des Kartons unterteilt. Bewertungen werden für unbenutzte und gebrauchte Ganzsachen angegeben.

Der Katalog von Stollberg verfolgt einen anderen Ansatz. Er führt nur die einzelnen Ausgaben ohne Farbunterscheidungen. Dafür geht man hier bei der Bewertung auf einzelne Versendungsformen und Zusatzfrankaturen ein.
 
Briefmarkentor Am: 07.12.2013 15:41:08 Gelesen: 41725# 11 @  
An dieser Stelle werde ich einen Schnitt machen und die klassische Untergliederung der Kataloghersteller verlassen. Aus Rücksicht auf die Übersichtlichkeit der Kataloge ist diese Einteilung nach Gebieten sicher erforderlich. Geschichtlich aber auch geografisch ist sie für das Sammelgebiet der OPD Schwerin nach meinem Dafürhalten aber hinderlich. Diese Behauptung möchte ich auch gerne begründen.

Das Land "Mecklenburg-Vorpommern", später nur noch "Mecklenburg" ist ein Konstrukt der Nachkriegszeit. Eigentlich bewegen wir uns auf dem Gebiet des Landes Mecklenburg, vormals den beiden Freistaaten Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Zu Zeiten des Dritten Reiches war für dieses Gebiet die RPD Schwerin zuständig. Außerdem beinhaltete das Land "Mecklenburg-Vorpommern" die dem Deutschen Reich verbliebenen Reste der preussischen Provinz Pommern. Zu Zeiten des Dritten Reiches war für dieses Gebiet die RPD Stettin zuständig.

Der westliche Teil des Landes Mecklenburgs einschließlich der Stadt Schwerin wurde erst von amerikanischen, dann bis zum 30. Juni 1945 von britischen Truppen besetzt. In dieser Zeit war für dieses Gebiet die RPD Hamburg zuständig. Der restliche Teil Mecklenburgs und Pommerns war sowjetisch besetzt. Da die Stadt Stettin dem polnischen Staatsgebiet zugeschlagen wurde, hatten große Landesteile zeitweise faktisch keine Führung durch eine RPD mehr.

Ein anderer interessanter Ansatzpunkt ist die Bestehensdauer der OPD Schwerin. Diese existierte nämlich bis zum 31. Dezember 1952.

Diese Erkenntnisse spiegeln sich natürlich auch in der möglichen Literatur wieder.

Wer sich einen allgemeinen Überblick über damalige Verhältnisse in der SBZ verschaffen möchte, dem sei das Buch "Der Werden einer demokratischen Postverwaltung - Vom Chaos zum Zweijahrplan" empfohlen. Der Autor ist kein geringerer, als der Präsident der Hauptverwaltung Post und Fernmeldewesen der Deutschen Wirtschaftskommission für die sowjetische Besatzungszone, später Ministeriums für Post und Fernmeldewesen der Deutschen Demokratischen Republik, Herr Dr. Wilhelm Schröder.



Anhand von Reden und Aufsätzen Herrn Schröders aber auch anderer Materialien und Fotografien wird der Wiederaufbau des Postwesens in der SBZ im Zeitraum 1945 bis 1949, und somit auch auf dem Gebiet der OPD Schwerin, dargestellt. So wusste ich z.B vor der Lektüre dieses Buches nicht, das die Fahrzeuge und Postkästen statt der heute üblichen gelben Farbe zu Zeiten des Dritten Reiches rot und davor blau gestrichen waren. Man muss aber auch darauf hinweisen, das dieses Buch nicht gänzlich frei von Ideologien ist.



Rekonstruierter Briefkasten des ehemaligen kaiserlichen Postamtes in Torgelow (Pommern)


 
Briefmarkentor Am: 10.12.2013 20:15:37 Gelesen: 41659# 12 @  
Wie bereits im Beitrag [#11] erwähnt, war das westliche Mecklenburg bis zum 30. Juni 1945 britisch besetzt und unterstand er RPD Hamburg.

Um sich in die Geschehnisse der damaligen Zeit auf dem Gebiet der RPD Hamburg und somit auf dem Gebiet Westmecklenburgs anhand historischer Unterlagen und Bekanntmachungen einzulesen, empfiehlt sich des Heft "Die Wiederaufnahme des zivilen Postdienstes in der britischen Zone Deutschlands im Jahre 1945" aus der Reihe Postgeschichtliche Blätter Hamburg.



Bekannt dürfte die Verwendung von Ganzsachen in diesem Zeitraum sein.


Beispielhafte Abbildung

Nach den im dem Heft aufgeführten Schriftstücken bestand ab dem 25. Juni 1945, 8 Uhr aber auch die Möglichkeit der Verwendung folgender Postwertzeichen:



Zumindest theoretisch und natürlich nur bis zum 30. Juni 1945.
 
sammler-ralph Am: 11.12.2013 10:06:33 Gelesen: 41631# 13 @  
@ Briefmarkentor [#12]

Sind denn die AM-Post-Marken überhaupt in Mecklenburg verwendet worden? Ich kann mich nicht erinnern, einen solchen Beleg einmal gesehen zu haben.

Gruß
Ralph
 
Briefmarkentor Am: 11.12.2013 11:35:34 Gelesen: 41615# 14 @  
@ sammler-ralph [#13]

Hallo Ralph,

die AM-Post-Marken waren nach Aktenlage ab dem 25. Juni 1945 auf dem britisch besetzten Teil Mecklenburgs zugelassen.

Ob tatsächlich noch Marken nach Schwerin und die umliegenden Postämter geliefert wurden, gilt es zu erforschen. Der Abzug der Briten zum 30. Juni 1945 war mit Sicherheit längst bekannt und auch die Tatsache, das die Verwaltung und somit auch das Postwesen durch die Sowjets übernommen werden würde. Auch wären nur wenige Ortschaften westlich der Linie Insel-Poel, Wismar, Bad-Kleinen, Schwerin, Plate, Ludwigslust bis zur Elbe in Höhe der Stadt (Festung) Dömitz betroffen gewesen.

Aber diese Frage können wir ja an die Spezialisten für AM-Post-Marken hier im Forum weitergeben. Wer kann sein Wissen beisteuern oder auf entsprechende Literatur verweisen?

Viele Grüße

Marko
 
Briefmarkentor Am: 12.12.2013 20:17:15 Gelesen: 41572# 15 @  
Unter der sowjetischen Besatzung Mecklenburg-Vorpommerns gab es bis zum

- 28. August 1945 (Briefmarke zu 12 Rpf = Porto Inlandsbrief im Fernverkehr bis 20 g)
- 31. August 1945 (Briefmarke zu 6 Rpf = Porto Inlandspostkarte im Fernverkehr)

keine Briefmarken. Gleichwohl bestand schon vor diesem Zeitpunkt ein Postverkehr.

Gegen diesen Umstand behalf man sich bei der Post mit der Barfrankatur.



Wie schon zu Zeiten der Inflation verwendete man benutzte man dabei neben handschriftlichen Vermerken die Gebührenstempel. Da zum Teil Stempel aus der Zeit der Inflation benutzt wurden, lohnt sich die Anschaffung des Heftes "Gebührenstempel der Inflationszeit" von Johannes Nawrocki. Dieses schon im Jahr 1940 veröffentlichte Handbuch (Nachdruck von 1977) listet akribisch die in den einzelnen Orten verwendeten Stempel auf. Alle Stempeltypen sind zusätzlich bildlich dargestellt.


 
Briefmarkentor Am: 12.12.2013 20:37:19 Gelesen: 41566# 16 @  
In drei Ortschaften des Landes Mecklenburg-Vorpommern (Altentreptow, Demmin, Grabow) wurden von Seiten der Post lokale Briefmarkenausgaben (Lokalausgaben) genutzt.



Nun sind solche Ausgaben ja mit einiger Vorsicht zu geniessen. Häufig stand wohl der finanzielle Aspekt vor der postalischen Notwendendigkeit dieser Marken.

Zur Einarbeitung in das Thema der Lokalausgaben von Demmin und Altentreptow sei dem Interessierten der Buch "Die Etiketten-Marken von Demmin und Altentreptow" der Autoren Arenz, Kairies und Wiemer ans Herz gelegt.



Vorgestellt werden in diesem Buch die lokalen Bestimmungen des Postverkehrs, die einzelnen Etiketten, die verwendeten Tagesstempel und die bekannten Stempeldaten.

Zum Sammelgebiet Grabow ist das Buch "Die Schwärzungen von Grabow (Meckl)" von Herrn Quak erschienen.



Auch in diesem Buch setzt sich der Autor mit den lokalen Bestimmungen, den Auflagezahlen, Stempeltypen und Stempeldaten auseinander.

Natürlich enthalten beide Bücher auch Abbildungen von echten Belege.

Neben diese drei lokalen Ausgaben von Briefmarken gab es übrigens noch eine Reihe von Notausgaben bei den Ganzsachen.



Diese sind ausführlich in den Rundbriefen der ARGE Mecklenburg-Vorpommern beschrieben.
 
Briefmarkentor Am: 12.12.2013 21:22:36 Gelesen: 41553# 17 @  
Zu den Beiträgen [#15] und [#16] noch folgende Nachträge:

Vom Berliner Philatelisten-Klub von 1888 erschien in der Festnummer Neue Folge Nr. 43 aus dem November 1967 ein umfangreicher Artikel von Heinz Büchner zum Thema Barfreimachungsmaßnahmen.

Dieser gliedert sich wie folgt:

- Abriß der Geschichte der Barfreimachungsmaßnahmen in Deutschland bis zur Inflationszeit
- Zeitliche Begrenzung der Barfreimachungsmaßnahmen
- Ganzstücke ohne Gebührenvermerke u. ä.
- "Mache" bei bar freigemachten Ganzstücken
- Die Notausgaben Altentreptows und Demmins
- Anzahl der besprochenen Postorte bzw. Stempel
- Schemata der Barfreimachungsmaßnahmen
- Handschriftliche Barfreimachungen und "Mixturen"
- Farben der Gebührenstempel
- Gebührenstempel, die mit Hilfe von Handdruckkästen hergestellt sind
- Einzeilige Gebührenstempel
- Zweizeilige Gebührenstempel
- Zustellgeld- und Zustellgebührenstempel
- Gebührenstempel mit kleingeschriebenen Anfangsbuchstaben
- "Bezahlt"-Stempel
- Runde Gebührenstempel
- Einzelgänger
- Gebührenstempel als Beweis für die Gültigkeit der Frankatur
- Ganzsachen mit Gebührenvermerken, die im Druckverfahren hergestellt sind; dazu Exkurs: Die Ochsenkopfkarten
- Teilfrankaturen
- Firmenfreistempler
- Bisher nicht aufgetauchte Stempelformen
- Seltenheit und Wert der Gebührenstempel
- Ortverzeichnis
- Schlußwort

Außerdem veröffentlichte Herr Büchner in der Folge Nr. 44 des Berliner Philatelisten-Klub von 1888 aus dem Januar 1968 einen Nachtrag zu dem obigen Artikel.

Nun ein Buch nicht zum Thema Briefmarken, aber ein Buch, das uns die Verhältnisse der damaligen Zeit verstehen helfen kann.



Im Buch "Das Kriegsende in Demmin 1945", herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern berichten Augenzeugen über die Verwüstung der unversehrt eingenommenen Stadt durch die Rote Armee und den Massenselbstmord der Demminer Bevölkerung. Ein Schicksal, das die Stadt mit vielen Orten der damaligen Zeit in Europa und Asien teilte.
 
Briefmarkentor Am: 14.12.2013 18:42:47 Gelesen: 41489# 18 @  
Um sich eine erste Übersicht über die bestehende Ortschaften auf dem Gebiet des Landes Mecklenburg-Vorpommern zu verschaffen, empfehlen sich entsprechende Gemeindeverzeichnisse.

Ich habe mir vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege, Postfach 11 12 52 in 19011 Schwerin das komplette Gemeindeverzeichnis des Landes Mecklenburg aus dem Jahr 1947 (Stand 1946) kopieren und zuschicken lassen. Die Kosten beliefen sich dafür auf unter 20 EUR und der Kontakt war sehr freundlich.



Im Jahr 1950 kam es in den fünf Ländern der Deutschen Demokratischen Republik zu Kreisreformen. Im Zuge dieses Reform wechselten einzeln Ortschaften vom Land Mecklenburg zum Land Brandenburg und vom Land Brandenburg zum Land Mecklenburg. Beispielhaft sei hier der Landkreis Randow angeführt. Dieser Landkreis wurde zum 01. Juli 1950 aufgelöst und das Gebiet auf den Landkreis Pasewalk (ehemals Ueckermünde) in Mecklenburg und die Landkreise Angermünde und Prenzlau (Brandenburg) aufgegliedert. Um sich einen Überblick über diese Gebietswechsel zu verschaffen, empfiehlt sich das Vorläufige Gemeindeverzeichnis des Landes Mecklenburg, Stand 31.07.1950.


 
Briefmarkentor Am: 15.12.2013 17:23:25 Gelesen: 41464# 19 @  
Nachdem man sich anhand der Gemeindeverzeichnisse einen Überblick der Ortschaften auf dem Gebiet Mecklenburg-Vorpommerns verschaffen konnte, lassen sich mit den Ortsverzeichnissen die Orte mit Postämtern und -amtstellen ermitteln.

Dies sind:



Ortsverzeichnis I - Verzeichnis der Postämter und -amtsstellen sowie der Bahnhöfe und Eisenbahnen, der Schiffsanlegeplätze und Flughäfen in Großdeutschland - Ausgabe 1944



Verzeichnis der Postanstalten in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und in Berlin - Ausgabe



Verzeichnis sämtlicher Ortschaften des Landes Mecklenburg - Ausgabe 1951



Ortsverzeichnis I - Verzeichnis der Postämter und Postamtsstellen im Bereich der deutschen Postverwaltung - Ausgabe 1952
 
Briefmarkentor Am: 18.12.2013 21:20:22 Gelesen: 41405# 20 @  
Ein problematisches Thema bei den Ausgaben der OPD Schwerin stellen die Stempel dar.

Durch die Wirren des Krieges kam es bei einer Anzahl von Postanstalten zu Notmaßnahmen. Die Erkenntnis, das eine geringe Anzahl von Briefmarken mit Verwendung in einem relativ kurzen Zeitraum kaum die Nachfrage der Sammler decken konnte, rief außerdem schon früh Fälscher auf den Plan.

Um sich hier einen Überblick verschaffen zu können, empfiehlt sich die Anschaffung von Hans-J. Richters Buch "Mecklenburg-Vorpommern die Stempel der Postämter, Zweigpostämter und Poststellen 1945-1952".



Neben einer Einführung, in der die allgemeine Situation in Mecklenburg-Vorpommern sowie die postalische Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg dargestellt wird, sind die einzelnen Postanstalten nebst der verwendeten Stempeltypen und der ungefähren Verwendungszeiträume angegeben. Zusätzlich ist zu jedem Stempel eine preisliche Bewertung aufgeführt. Den Abschluss bildet eine Übersicht der Barfreimachungsstempel.

Interessant für eine spätere Auflage wäre aus meiner Sicht die Aufnahme der Stempel, die unmittelbar vor Kriegsende Verwendung gefunden haben. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

Ein weitere interessante Zusammenstellung erschien mit Horst Brommann-Schmidt Katalog "Bahnpoststempel in Mecklenburg-Vorpommern nach 1945"



Dieser Katalog gliedert sich nach

- Stempeln der Bahnposten, die mindestens einen Ort aus Mecklenburg-Vorpommern im Stempeltext enthalten
- Stempel der Bahnposten die durch Mecklenburg-Vorpommern verkehrten
- Polnische Bahnpost Stettin-Berlin
 
sammler-ralph Am: 03.02.2014 21:29:22 Gelesen: 41138# 21 @  
@ Briefmarkentor [#20]

Ich würde mich freuen, wenn die interessate Literatur-Präsentation weitergehen könnte.

Gruß
Ralph
 
Briefmarkentor Am: 11.04.2014 19:39:54 Gelesen: 40682# 22 @  
Hallo Sammlerfreunde,

heute stelle ich ein Buch vor, welches sich überhaupt nicht mit Briefmarken oder der Philatelie der OPD Schwerin beschäftigt, welches ich jedem Interessiertem aber trotzdem empfehlen möchte:

Die Städte Mecklenburgs im Dritten Reich - Ein Handbuch zur Stadtentwicklung im Nationalsozialismus, ergänzt durch ein biographisches Lexikon der Bürgermeister, Stadträte und Ratsherren, Michael Buddrus und Sigrid Fritzlar, Herausgegeben von der Stiftung Mecklenburg und dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin; ISBN 978-3-8378-4029-2

Was macht dieses Buch für mich so interessant?

Wenn ich Heimatsammler bin, kann ich gestempelte Briefmarken oder Belege problemlos den einzelnen Orten zuordnen. Diese Orte sind mir ja bekannt. Ich kenne die Größe, die Geschichte, die örtlichen Gegebenheiten. Schwieriger wird es da schon bei einem größeren Sammelgebiet, wie einem ganzen Land, in meinem Fall des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Viele Städte kenne ich nur dem Namen nach. Die Größe, die wirtschaftliche Bedeutung und die Geschichte sind mir aber unbekannt. Will ich aber abschätzen, ob ein Beleg aus einem Ort zwangsläufig nicht häufig vorkommen kann, benötige ich nähere Informationen zu diesem Ort.

Und genau an diesem Punkt bietet mir diese Buch eine Fülle an Informationen. Aufgeführt werden die 60 Städte des Landes (Gau) Mecklenburg. Neben den Daten zum Stadtrecht, der geographischen Lage und dem Stadtgebiet werden folgende Informationen geliefert:

- Verkehrswege - Interessant zum Beispiel beim Thema Bahnstempel oder Häfen, die ein erhöhtes Postaufkommen versprechen
- Entwicklung der Bevölkerung mit Daten zu den Jahren 1875, 1900, 1933, 1936, 1939, 1942, 1946 und 2009
- Häuser, Haushaltungen, Bevölkerungsdichte
- Zusammensetzung der Bevölkerung, hinsichtlich der Erwerbsquote, der Sozial- und Berufsstruktur sowie der altersmäßigen Zusammensetzung
- Städtische Einrichtungen (bspw. Rathaus, Kirchen, Post, Gerichte ect.)
- Angaben zur Wirtschaft
- Einrichtungen und Dienstellen der NSDAP
- Angaben zu militärischen Einrichtungen
- Angaben zur Besetzung durch alliierte Truppen und zu Kriegsschäden.
 
Briefmarkentor Am: 14.04.2014 18:53:43 Gelesen: 40620# 23 @  
Die umfangreichsten Quellen zum Themengebiet SBZ Mecklenburg-Vorpommern stellen die Rundbriefe diverser Arbeitsgemeinschaften dar. An erster Stelle ist hier natürlich der ARGE Mecklenburg-Vorpommern im BDPh e.V. zu nennen. Diese veröffentlicht bereits seit Februar 1963 Rundbriefe. Interessante Artikel finden sich auch in den Rundbriefen der ARGEN DEUTSCHE NOTMAßNAHMEN AB 1945 E.V., Alliierter Kontrollrat 1946/48 e.V., Bezirkshandstempel und der ARGE SBZ. Diese Aufstellung ist nicht abschließend.

In den nächsten Beiträgen werde ich die Themen der einzelnen Rundbriefe der ARGE Mecklenburg-Vorpommern im BDPh e.V. vorstellen, soweit mir diese vorliegen. Ein großer Teil dieser Rundbriefe liegt unter anderem in der Philatelistischen Bibliothek Hamburg e.V. - http://www.philatelistische-bibliothek.de/ - vor.
 
Briefmarkentor Am: 14.04.2014 19:13:51 Gelesen: 40615# 24 @  
Rundbrief Nummer 1 der ARGE Mecklenburg-Vorpommern im BDPh e.V. vom Februar 1963

Inhalt

- Vorwort
- Augenzeugenbericht zu den Vorgängen um die Produktion von Postwertzeichen in der Druckerei Paul Niemann in Ludwigslust

Rundbrief Nummer 2 der ARGE Mecklenburg-Vorpommern im BDPh e.V. vom April 1963

Inhalt

- Vorwort
- Beschreibung der Briefmarkenausgaben der Oberpostdirektion (OPD) Schwerin (ohne Abbildungen)

Rundbrief Nummer 3 der ARGE Mecklenburg-Vorpommern im BDPh e.V. vom 1963

Inhalt

- Preisübersicht der Briefmarkenausgaben der Oberpostdirektion Schwerin
- Tauschgesuche
- Interna

Rundbrief Nummer 4 der ARGE Mecklenburg-Vorpommern im BDPh e.V. vom Oktober 1963

Inhalt

- Vorwort
- Bayerische Briefmarken als grafisches Vorbild der ersten Freimarkenausgabe der Oberpostdirektion Schwerin
- Verkaufsangebote
- Interna

Rundbrief Nummer 5 der ARGE Mecklenburg-Vorpommern im BDPh e.V. vom November 1963

Inhalt

- Vorwort
- Bildtafel der Feldfehler des Postwertzeichens zu 6 Rpf
- Reaktion auf den Beitrag Bayerische Briefmarken als grafisches Vorbild der ersten Freimarkenausgabe der Oberpostdirektion Schwerin aus dem Rundbrief Nummer 4
- Angebote
- Tabellarische Aufstellung mit Bewertung der Feldfehler des Postwertzeichens zu 6 Rpf
 
Detlef Am: 15.04.2014 10:23:44 Gelesen: 40574# 25 @  
Ich möchte mich an der interessanten Zusammenstellung der Literatur zum Thema "Mecklenburg - Vorpommern" beteiligen, in dem ich Bücher vorstelle, welche ich in meinem Besitz habe.

Anton Schinkowski: Aus der Postgeschichte der Stadt Schwerin", erschienen im Verlag Stock & Stein

Die Themen in diesem Buch u.a.:

- Die Botenanlagen in Schwerin
- Anfänge einer Postanstalt
- Beginn der staatlichen Postverwaltung
- Staatliche Postordnung
- Das Schweriner Postamt in Wittenförden
- Französische Okupation
- Einführung der Poststempel
- Beginn des Eisenbahnzeitalters
- Freimarken von Mecklenburg-Schwerin
- 750 Jahre Schwerin
- Das Postwesen nach dem 2. Weltkrieg
- 800-Jahrfeier Schwerin
- Schweriner Postämter im Jahr 1960
- Einführung der vierstelligen und fünfstelligen PLZ
- Die Deutsche Einheit
- Die Postämter im Jahr 1994
- Ende der staatlichen Postverwaltung

Anton Schinkowski: Schweriner Werbe- und Sonderstempel

Auflistung der Sonder- und Werbestempel der Stadt Schwerin aus den Jahren 1891 (1. Sonderstempel) bis Juli 1993 (nicht ganz vollständig)

Viele Stempel werden im Bild dargestellt und es wird die Laufzeit angegeben.

In Ergänzung zu anderen Katalogen werden hier auch Maschinen-Werbestempel gezeigt, die nur ortsbezogen angewendet wurden.

Georg Albert: Die Postbriefstempel von Mecklenburg-Schwerin, seit ihrer
Einführung im Jahre 1810


Die Broschüre enthält eine geschichtliche und postgeschichtliche Übersicht und 112 Stempelabbildungen, sowie Bewertungen nach dem Stande des Jahres 1966.

Anton Schinkowski, Günter Theile, Hans-Heinrich Rieckhof: Vom Botenbrief zum Brief 2000 in Schwerin, Obotritendruck GmbH, Schwerin, 2001

Das Buch gibt einen Überblick über die Geschichte des Postwesen sin Schwerin, behandelt das Thema "Schwerin auf Briefmarken" und stellt vor:
Schweriner Arbeitsgemeinschaften
- Briefmarkenausstellungen in Schwerin
- Schweriner Aussteller und Juroren auf nationalen und internationalen Ausstellungen
- Philatelistische Auszeichnungen an Schweriner Sammler
- Philatelistische Veröffentlicheungen und Bücher Schwetriner Sammler

Horst Zänger: Das Post- und Nachrichtenwesen in Mecklenburg-Schwerin, Verlag Reinhard Thon, 1995

Neben der geschichtlichen Entwicklung der Briefpost in Mecklenburg-Schwerin, wie sie auch in vielen anderen Schriften enthalten ist, wird in diesem Buch
auch die Geschichte des Telegrafen - und Nachrichtendienstes dargestellt. Alles wird an vielen Abbildungen verdeutlicht. Den Abschluss bildet eine Chronik der Post in Mecklenburg-Schwerin.

Hans-Heinz Schütt: SCHWERIN, Eine Stadt zwischen Seen, Wäldern und Gärten im Spiegel der Philatelie - Der etwas andere Stadtführer -, produktionsbüro TINUS Schwerin, 2013

In dem Buch wird auf auf 172 Seiten mit mehr als 200 Abbildungen die Stadt Schwerin mit ihrer Geschichte und ihren Sehenswürdigkeiten durch Philatelistisches Material vorgestellt, dazu sehr lesenswert.

Festschrift Mecklenburg-Salon 2006, Verein zur Förderung der Postgeschichte und Philatelie in Mecklenburg-Vorpommern e.V.,Obetritendruck GmbH Schwerin

Die Broschüre, die bereits mehrfach auf philatelistischen Veranstaltungen ausgezeichnet wurde, enthält neben dem Katalog der Aussteller und Exponate, die im Einzelnen kurz erläutert weden, eine vielzahl sehr guter und interessanter Beiträge zur Postgeschichte mit zahlreichen Abbildungen.

Jürgen Jänecke: Die Bahnpoststempel der Dienstpoststempel der Deutschen Post auf dem Gebiet der DDR von 1945 bis 1995, Teil 1 und 2, Auflage 2012, Selbstverlag

Alpabetisch geordneter Katalog der Bahnpoststempel auf 172 Seiten mit über mit über 1250 Abbildungen. Jürgen Jänecke ist Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Bahnpost e.V. im BDPh.

Schriftenreihe "Die Briefmarken der Währungsreform", Heft 6, Bezirk 37/38, OPD Schwerin,

Die Erforschungsstelle für Bezirksaufdruckmarken bei der Sektion Philatelie "Hallensia" im Kulturbund hat bereits 1948 diese Broschüre herausgegeben.
Kurzer geschichtlicher Abriss der OPD Schwerin und Stettin, Katalog der Handaufdruckstempel nach Orten, Tabelle der in den einzelne Orten verwendeten Ganzsachen und Bewertungstabellen.

Staatliches Museum Schwerin, Ausstellungskatalog Mecklenburgische Briefe und Briefmarken vom 24. 08.- 28. 09. 1963

Kurzer postgeschichtlicher Abriss und Vorstellung der postgeschichtlichen Sammlung des Staatlichen Museums Schwerin, in dessen Besitz sich über 500 Briefe aus vorphilatelistischer Zeit befinden und über 100 Briefe mit Schilling-Frankaturen sowie eine Stempelsammlung.
 
Detlef Am: 24.11.2014 17:16:11 Gelesen: 39408# 26 @  
@ Detlef [#25]

Ich möchte meine Liste erweitern:

Festschrift Mecklenburg-Salon 2014,Verein zur Förderung der Postgeschichte und Philatelie in Mecklenburg-Vorpommern e.V.,erschienen im Eigenverlag 2014, Gesamtherstellung und Druck: produktionsbüro TINUS Schwerin

Die Broschüre enthält auf über 200 Seiten neben dem Katalog der Aussteller und Exponate, die im Einzelnen kurz erläutert sind, eine Vielzahl sehr interessanter Beiträge zur Postgeschichte Mecklenburgs, insbesondere der von Mecklenburg-Strelitz, mit zahlreichen Abbildungen.
 
Detlef Am: 22.04.2015 08:02:20 Gelesen: 37860# 27 @  
Ich möchte meine Liste erweitern.

Aus der Schriftenreihe NEUES HANDBUCH DER BRIEFMARKENKUNDE gibt es das Heft 18,

"Die Briefmarken von Mecklenburg - Schwerin".

Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Neues Handbuch der Briefmarkenkunde e.V. im BdPH, von Georg Albert, Hans v. Rudolphi und Oscar Schulz.

Erschien 1964 in Frankfurt am Main.
 
Briefmarkentor Am: 09.04.2016 11:20:52 Gelesen: 34053# 28 @  
Eine Quelle zahlreicher Informationen zu den Dorfpostämtern und Postagenturen im Gebiet von Mecklenburg-Strelitz stellt das Buch

"Dorfpostämter und Postagenturen im Bereich der Ober/Reichs-Postdirektion Schwerin, Postgeschichte 1868-1945, Band 2 Strelitz-Ratzeburg"

der Autoren Puskeiler und Wickboldt dar.



Auf 332 Seiten werden insgesamt 47 Ämter behandelt. Neben den Daten der Eröffnung und den Fundstellen zur Bekanntgabe der Eröffnung finden sich die Namen der Postbediensteten und der versorgten Ortschaften. Die verwendeten Stempelgeräte werden unter Nennung der Verwendungszeiträume bildlich dargestellt. Außerdem finden sich Abbildungen zahlreicher Belege und alter Ansichtskarten.

Ein beachtliches Werk, gerade wenn man um die Seltenheit des Materials weiß.
 
obelix27 Am: 17.04.2020 12:55:20 Gelesen: 15336# 29 @  
Hallo,

hier ist schon lange nichts mehr vorgestellt worden, leider. Ist doch dies Sammelgebiet extrem vielfältig und eine "Wundertüte" für Plattenfehlersammler..

Auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft SBZ findet man unter Publikationen mehrere Plattenfehlerkataloge über die Ausgaben verschiedener Oberpostdirektionen der SBZ. Dabei sind auch 3 Bände über Plattenfehler, Reihentypen, etc. von Mecklenburg-Vorpommern. Zugegeben, nicht ganz preiswert - für den Spezialsammler aufgrund der guten Abbildungen und Feldzuordnungen sicherlich hilfreich und empfehlenswert. Hier der Link:

http://www.arge-thueringen-sachsen.de/publikationen.html?publik=opd-spezial.html

Grüße - Klaus
 

Das Thema hat 29 Beiträge:
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