Thema: (?) (254) Einschreiben: Belege und Informationen
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Stempelwolf Am: 28.06.2009 01:06:00 Gelesen: 269930# 55 @  
Bei diesem Bank-Brief aus Aichtal (9.10.1984) nach Stuttgart wurde nicht nur nachträglich das Porto eingezogen sondern es wurde auch bei der Ankunft festgestellt, dass der Einschreibezettel fehlte. Daher trägt dieser Beleg den R-Stempel: "R Nr. .... Nummernzettel fehlt. Als Ebf behandelt .... Unterschrift" und diesen befüllt mit dem Ankunftstempel von Stuttgart 10.10.1984 sowie einem handschriftlichen Kürzel des Postbeamten.



Bei diesem Bank-Brief aus Zaberfeld nach Stuttgart wurde bei der Ankunft der links unten angebrachte R-Zettel übersehen. Es wurde der R-Stempel aufgebracht und bereits mit dem Ankunftstempel versehen als der R-Zettel doch bemerkt wurde. Also hat man den R-Stempel wieder mit Blaustift ausgestrichen.



Bei diesem Bank-Brief aus Haigerloch nach Stuttgart wurde bei der Aufgabe der R-Zettel so unglücklich von der Rolle abgerissen, dass ein Drittel der Registrierungsnummer fehlte. Kurzerhand wurde die Nummer und der Rahmen des Zettels mit Kugelschreiber ergänzt.



Beste Grüße
Wolfgang
 
AfriKiwi Am: 28.06.2009 10:37:04 Gelesen: 269914# 56 @  
@ Pilatus [#53]

Hallo Pilatus,

Danke, jetzt bin ich auch schon schlauer. ;)

Erich
 
Carolina Pegleg Am: 15.07.2009 17:03:21 Gelesen: 269704# 57 @  
Ich hatte es falsch thematisch plaziert als Randbemerkung einmal im Thema "Die ersten Jahre des Streifbandes bzw. Kreuzbandes als Ganzsache" unter #13 angesprochen. Jedenfalls, so ist es in den USA vorgeschrieben:

Einschreibebriefe sind auf der Vorderseite mit dem Wort "REGISTERED" in Grossbuchstaben und der Registriernummer zu kennzeichnen. Auf der Rückseite sind zwei lesbare Stempelabschläge vorgeschrieben, wenn möglich über dem Verschluss des Umschlages. Es gibt hierfür teils besondere Poststempel mit der Inschrift "registered." Der Poststempel darf nicht auf der Vorderseite abgeschlagen werden. Die Marken werden daher typischweise mit sonstigen reinen Entwertungsstempeln entwertet. Für die Entwertung der Marken ist schwarze Farbe vorgeschrieben, für die Stempel auf der Rückseite violett. Auf der Rückseite findet sich dann noch der vorgeschriebene Eingangsstempel des Empfängerpostamtes. Abweichung und Fehler aus Nachlässigkeit finden sich natürlich gelegentlich, z. B. Fehlverwendung des registered Poststempels zur Markenentwertung etc.

Die Einschreibegebühr betrug seit dem 1.1.1900 8 cent zusätzlich zum Briefporto. Am 1.11.1909 wurde die Gebühr auf 10 Cent erhöht. Dieser Tarif galt bis 1920. Der gezeigte Brief von 1914 von Chicago nach Orlando hat noch die weitere zusätzliche Dienstleistung "return receipt" = Rückschein.




Kein besonders schönes Stück. Ich musste ganz schön wühlen einen passenden Brief zu finden, da ich sowas nicht sammele. Auch sind mir die Scans vielleicht ein bisschen klein geraten, da ich bei dem grossformatigen Brief etwas zu viel korrigiert habe. Ich denke man kann die Merkmale trotzdem noch erkennen.
 
Carolina Pegleg Am: 15.07.2009 17:22:55 Gelesen: 269700# 58 @  
@ Carolina Pegleg [#57]

Hier noch ein weiterer vorschriftsmässiger Einschreibebrief. Gesendet in 1942 von einem Soldaten von Florence, SC nach Mount Vernon, NY. Anstelle eines ovalen Killers, wurden die Marken mit einem stummen Doppelkreis entwertet. Ansonsten sind alle Merkmale identisch.


 
Gerd Am: 21.10.2009 13:08:57 Gelesen: 268258# 59 @  
Hallöchen,

ich habe etwas sehr Seltenes gefunden: Eine Einschreibkarte! Und noch dazu vor 1945! War das damals üblich?



Auf der Rückseite (eigentlich Vorderseite) ist das zu sehen.



Habe auch noch Schweizer Briefe. Aber von schön kann dabei keine Rede sein.

MfG Gerd
 
Gisi Am: 04.12.2009 07:10:00 Gelesen: 267477# 60 @  
Hallo liebe Spezialisten!

Darf ich annehmen, dass es sich bei diesem Beleg um ein Einschreiben handelt, was ausserdem für einen bestimmten Wert versichert ist (Wertbrief?). Auf dem Siegel steht The National Bank Limited London.

Für mich ist das ein besonders interessanter Beleg. Fräulein von Anker war Hofdame am Hause Sachsen Coburg Gotha und hatte ihre Residenz in der Oberen Klinge 1 bis zu ihrem Tode im Jahr 1946, eine Adresse, die mir bekannt ist.

Würde mich freuen mehr Auskunft über diesen Beleg zu bekommen.

Besten Dank,
Sammlergruss,
Gisi



 
asmodeus Am: 04.12.2009 07:28:31 Gelesen: 267473# 61 @  
@ Gisi [#60]

Es ist eine Einschreibeganzsache Michel EU 36 oder 37. Schau mal, ob unter dem R- Zettel ein dicker Formatbuchstabe ist. Wenn ja, ist es EU 37.

Deine Ganzsache war ein versicherter Wertbrief über den Betrag von 12 Pfund und 10 Shilling. R-Zettel und Druckbemerkung Einschreibegebühr wurden durchgestrichen. Der Brief wog 22 gr.
 
Gisi Am: 05.12.2009 01:20:59 Gelesen: 267428# 62 @  
@ asmodeus

Besten Dank für die ausführliche Beschreibung des versicherten Wertbriefes. Er wurde an der rechten Seite geöffnet und es ist etwas schwierig durch den dicken Umschlag den R-Zettel zu "durchleuchten".

Könnte es sein, dass ein dickes G der Formatbuchstabe ist?

Nochmals vielen Dank,
Gruss Gisi
 
Martinus Am: 06.12.2009 14:53:08 Gelesen: 267384# 63 @  
Warum wurde der R Zettel handschriftlich geändert?



Habe heute diesen Brief ertauscht. Meine Frage, warum wurde der R-Zettel handschriftlich geändert, vor allem da das Postamt ja auch nicht diese Nummer trägt?



Und was ist das ab im München Stempel?

Vielen Dank für die Info.

Martinus
 
Martinus Am: 11.12.2009 21:04:07 Gelesen: 267219# 64 @  
Habe direkt noch eine Frage, warum ist diese Portoverwendung im Briefekatalog nicht aufgeführt?

Es ist doch portogerecht, heißt 24 Pfennig für den Brief und 60 Pfennig für das Einschreiben!

Kann mir jemand helfen?
 
Jürgen Witkowski Am: 11.12.2009 21:19:03 Gelesen: 267216# 65 @  
@ Martinus [#63]

Bei dem Münchner Stempel handelt es sich um einen aptierten Stempel aus dem III. Reich, der weiter verwendet wurde. Das "ab" sind die Unterscheidungsbuchstaben.

Einige Vergleichsstücke findest Du unter diesem Thema im Beitrag [8]:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=858&CP=0&F=1

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Stefan Am: 12.12.2009 17:21:55 Gelesen: 267187# 66 @  
@ Martinus [#64]

Habe direkt noch eine Frage, warum ist diese Portoverwendung im Briefekatalog nicht aufgeführt ?

Der Michel-Briefe-Katalog listet im Normalfall lediglich Einzel- (EF), Mehrfach- (MeF) und Mischfrankaturen (MiF) auf, unabhängig davon, wie diese zustande kommen. Wichtig ist hierbei nur, dass der Beleg mit entsprechender Frankatur portogerecht ist.

Wenn man nach den Verwendungsarten sammelt, können je nach Verwendungsdauer einer Serie (z.T. über mehrere Portoperioden hinweg) verschiedene Verwendungsarten zustande kommen.

So kann es sein, dass die Einzelfrankatur einer bestimmten Briefmarke für Beleg A die Normalerhaltung darstellt, während Beleg B und C mit dieser Einzelfrankatur (große) Seltenheiten darstellen (Bsp. von muemmel siehe Beiträge 48, 49 und 50: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1155&CP=0&F=1#newmsg).

Bei der Masse an Portostufen kann der Michel nicht jede einzelne Verwendungsform (in deinem Beispiel als Einschreiben) darstellen, speziell wenn es sich um Mehrfachfrankaturen handelt. Gerade unter der Verwendung von kleinen Nominalen kann sich der Sammler richtig "austoben" (Bsp. Verwendung der kleinen Werte aus der aktuellen Dauerserie "Blumen" ab Beitrag 78 von Henry: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?F=1&ST=472&CP=0&page=3).

Je nach Größe des eigenen Sammelgebietes kann man relativ zügig ein Gefühl dafür bekommen, welche Portostufendarstellungen mittels Briefmarken häufig (d.h. die Regel) und welche selten sind. Hierbei zu beachten sind auch die Möglichkeit des Verwendungszeitraumes (Ausgabedatum der Marke - maximal Gültigkeitsende) über Verfügbarkeit am Schalter (abhängig von der Briefmarkenmenge bzw. Verteilung an die Schalter seitens der Oberpostdirektion bzw. dessen Nachfolger) bzw. Automaten bis hin zum Verkauf und Akzeptanz bei der Bevölkerung (letzteres dürfte die relative Seltenheit aktueller nassklebender Sondermarken erklären, d.h. selbstklebende Marken werden bevorzugt in der Postfiliale/ Postpoint verkauft). Gerade einige Infla-Marken wie z.B. die MiNr. 307 ist deswegen echt gestempelt so selten, weil diese Marke nur an einigen (wenigen) Orten im Deutschen Reich und nur wenige Wochen als EF, MeF bzw. MiF vernünftig verwendbar war, ohne gleich ganze Bogenteile bzw. Schalterbogen für die Frankatur eines einzigen Briefes aufwenden zu müssen.

Es ist doch portogerecht, heißt 24 Pfennig für den Brief und 60 Pfennig für das Einschreiben! Kann mir jemand helfen?

Richtig; 24 Pf für den Versand als Fernbrief bis 20g in der Portoperiode vom 01.03.1946 - 31.08.1948 und zusätzlich 60 Pf Einschreibegebühr. Eine Auflistung der Portostufen ab dem 01.12.1933 findet sich z.B. im Michel-Deutschland-Spezial-Katalog Band 2 vor der BRD Mi-Nr. 111.

Gruß
Pete

Nachtrag:

Ich hatte mir vor einigen Jahren einmal den Spaß gemacht, die Verwendungsmöglichkeiten der Briefmarken des Abstimmungsgebietes Oberschlesien (4 Portoperioden, verteilt auf knapp 2,5 Jahre von 1920-1922) in den häufigsten Verwendungsformen (Postkarte, Drucksache, Brief in diversen Gewichtsstufen mit/ ohne Zusatzleistung Einschreiben) als Einzel- und Mehrfachfrankatur für das In- und Ausland darzustellen. Da kam einiges zusammen, wie man die Briefmarken (Nennwerte von 2,5Pf - 20Mk) verwenden konnte. Hinzu kam zeitgleich die erstmalige Erstellung einer Auflistung der Druckdaten (Angabe ausschließlich der Tages- und Monatsangabe ohne Jahresangabe auf den Schalterbogen) der Briefmarken in zeitlicher Reihenfolge, verteilt auf die gesamte Abstimmungszeit (in Zusammenarbeit mit einem Sammlerkollegen), um Rückschlüsse auf das Vorhandensein diverser Marken am Postschalter ziehen zu können. Die Ergebnisse erklärten teilweise einiges an vorhanden Frankaturarten (EF; MeF; MiF) zur jeweiligen Portoperiode.
 
Martinus Am: 15.12.2009 20:45:32 Gelesen: 267088# 67 @  
Danke für die Hilfen !
 
Martinus Am: 26.02.2010 22:41:13 Gelesen: 265826# 68 @  
Neulich habe ich diese Karte bei ebay ersteigert. Dabei ist mir nun aufgefallen, dass im R-Zettel gar kein Ort steht. Ferner könnte ich mir denken, dass diese Karte gar nicht postalisch befördert wurde. Zum Stempel: Gibt es die Abkürzung Thüringerw. ? Wer kann mir dazu helfen?



Ich habe hier den Stempel einzeln eingescannt.

Hier nun der Beleg.


 
Kalmimaxiss Am: 27.02.2010 11:26:18 Gelesen: 265794# 69 @  
Es dürfte sich um ein R-Zettel-Provisorium handeln und der Name dürfte ausgeschrieben "Thüringerwald" bedeuten (siehe auch die Anschrift des Empfängers!).

Der Beleg ist sicher echt gelaufen!
 
Martinus Am: 27.02.2010 14:47:42 Gelesen: 265777# 70 @  
Die Frage ist aber, warum im R-Zettel keine Ortsangabe steht?

War so was damals üblich?
 
Martinus Am: 15.03.2010 21:09:06 Gelesen: 265461# 71 @  
Hier gleich noch ein Beleg! Wie kam es zu der langen Laufzeit? Ist dieser Brief doch in Kaiserslautern erst am 22.04.1944 zugestellt worden!


 
Polen-Anton Am: 24.03.2010 20:00:03 Gelesen: 265233# 72 @  
Hallo Sammlerfreunde,

zur Frage über den blanko R-Zettel kann ich aus meiner Erfahrung mit polnischen Belegen sagen, dass solche 'blinde R-Zettel' auf manchem Postamt vorhanden waren, bzw. dorthin im Notfall befördert wurden.

Dann gibt es mehrere Möglichkeiten:

1. der Zettel wird ohne Ortsangabe gebraucht
2. der Name der Postanstalt wird handschriftlich eingetragen
3. der Name des Postamt wird mit einem Stempel eingetragen (auch bei deutschen Belegen bekannt)

Mit freundlichem Gruss,

Polen-Anton
 
chuck193 Am: 19.06.2010 05:09:28 Gelesen: 263183# 73 @  
@ Pilatus [#46]

Hallo Pilatus,

mit dem Brief von Canada, so etwas kommt in diesem Land schon öfter vor, meistens handelt es sich dabei um Briefe mit älteren Marken, die von den Post verarbeitenden Maschinen nicht anerkannt wurden, und aussortiert wurden.

Dann sollten die aber per Hand abgestempelt werden, was in vielen Fällen nicht gemacht wurde. Ich habe selbst einige Briefumschläge die von Calgary Stamps an mich kamen. Die haben alle Marken aus den '50er Jahren, obwohl sie in den '90er Jahren aufgegeben sind. Nur eine kleine Aufklärung für Deinen Brief.

Schöne Grüsse aus Canada,
Chuck
 
reichswolf Am: 19.06.2010 13:12:53 Gelesen: 263158# 74 @  
Zwei Belege aus meiner Heimatstadt Herzogenrath möchte ich heute zeigen, obwohl es sich leider nur um Briefvorderseiten handelt. Beide Einschreiben sind an die ASEAG in Aachen adressiert, beide sind frankiert mit der MiNr. 936 der Gemeinschaftsausgaben der Allierten Besetzung.

Beim ersten Beleg vom 22.04.1947 wurde wurde die Marke entwertet mit dem Zweikreisstegstempel HERZOGENRATH (KR AACHEN) g. Interessant an dem Beleg ist aber der geschnittene Noteinschreibezettel mit dem einzeiligen Gummistempel Herzogenrath sowie der Siegelstempel des Absenders, der liafarbene Einkreisstempel Zollgrenzkommissar Herzogenrath, der in der Mitte noch das Wappen der Rheinprovinz zeigt.



Der zweite Beleg zeigt den Tagesstempel MERKSTEIN 2 über HERZOGENRATH (KR AACHEN) a vom 31.03.1948. Auch hier ist für mich das interessanteste der Noteinschreibezettel, hier mit dem Einzeiler Merkstein 2.



Beste Grüße,
Christoph
 
Hawoklei (RIP) Am: 19.06.2010 19:42:42 Gelesen: 263123# 75 @  
@ reichswolf [#74]

Hallo Christoph,

nachdem ich Deine schönen Belege angeschaut habe, fand ich in meinem Bestand gleich 4 Stücke mit Einschreibemarke + Handstempel der Orte!

Meinst Du nicht, dass es wohl mehr der Normalfall war in den ersten Jahren nach Kriegsende? Es haperte doch an allen Ecken und Enden!

Beste Sammlergrüsse
Hans


 
reichswolf Am: 19.06.2010 20:20:44 Gelesen: 263114# 76 @  
@ Hawoklei [#75]

Hallo Hans,

natürlich war das ganz normal, da, wie du richtig schreibst, der Mangel- der Normalzustand war. Interessant sind diese Belege dennoch, in meinem Fall brauche ich sie für meine Heimatsammlung.

Man kann aber z.B. auch eine generelle Sammlung zum Thema Notmaßnahmen aufbauen, in der dann die Noteinschreibezettel, Notganzsachen, Notentwertungen, Barfrankaturen etc. gezeigt werden.

Eine solche Sammlung kam im November 2009 bei Harlos unter den Hammer, der Katalog dazu ist eine wahre Wonne für jeden einigermaßen Interessierten.

Beste Grüße,
Christoph
 
reichswolf Am: 10.09.2010 22:46:13 Gelesen: 261427# 77 @  
@ Hawoklei [#75]

Heute habe ich einen weiteren Beleg bekommen, der gut zu unserem letzten Thema, den Notmaßnahmen, passt. Es handelt sich dabei um einen eingeschriebenen Brief der zweiten Gewichtsstufe vom 26.06.1946, frankiert mit einer MiNr. 925W (= Walzendruck, erkennbar an den Walzenstrichen auf dem Unterrand) und einer 936 der Gemeinschaftsausgaben der Alliierten Besetzung. Die verklebten 108 Pfennig setzen sich zusammen aus 48 Pfennig für den Brief und 60 Pfennig für die Einschreibung.

Die Marken wurden entwertet mit dem wiederverwendeten Vorkriegsstempel AACHEN 4 d. Bei diesem Stempel wurde der Stern vor der 4 aptiert. Er wurde nach Kriegsende wiederverwendet, weil ein Mangel an neuen Stempel herrschte. Ebenso fehlte es an Einschreibezetteln, weswegen das Postamt Aachen 4 einen Gummistempel mit der Inschrift R Aachen 4a anschaffte, in den die Einschreibenummer handschriftlich eingetragen wurde.

Der Brief lief nach Hofheim am Taunus, wo er rückseitig ebenfalls einen wiederverwendeten Vorkriegsstempel als Ankunftstempel bekam. Leider ist dieser schlecht abgeschlagen und kaum mehr lesbar.



Beste Grüße,
Christoph
 
DL8AAM Am: 03.08.2011 19:08:25 Gelesen: 252951# 78 @  
Ich wollte dieses Thema wieder reaktivieren, da ich gestern einen schönen passenden Einschreibebrief aus Chile bekommen habe, der rückseitig auch ein Benachrichtigungslabel der DPAG zeigt:



Einschreibebrief der Gemeindeverwaltung von Juan Fernández, mit Sitz im kleinen 600 Einwohnerort San Juan Bautista auf der Insel Robinsón Crusoe (bis 1966 "Isla Más a Tierra"), einer Inselgruppe etwa 600-700 Kilometer westlich vor dem chilenischen Festland sehr isoliert und einsam im Südpazifik gelegen. Interessanterweise finde ich keinerlei Frankierhinweis auf dem Umschlag (sind Gemeindeverwaltungen in Chile portofrei > Dienststempel?), es wurde lediglich ein Tagesstempel der Filiale ("Sucursal") "Isla Robinsón Crusoe" vom 8. Juli 2011 abgeschlagen. Das ursprüngliches Einschreibelabel (mit gleicher RR...CL-Sendungssummer) wurde 10 Tage später am 18. Juli überklebt ("Sucursal Admission Grandes Usuarios", ich glaube das heisst sowie "Eingang bei der Hauptpostfiliale"? in Santiago?).

Interessanterweise steht hier auch wieder "$0", ggf. ein weiterer Hinweis auf eine portofreie Behandlung? In Deutschland von der DPAG erneut gelabelt und später mit einem Lagerungsablaufstempel 9.8.2011 versehen. Das dazugehörige Benachrichtigungslabel vom 01.08.2011 findet sich rückseitig, d.h. der Brief brauchte von dieser Südseeidylle knapp 1 Monat bis zu mir. ;-)

Die Insel Robinsón Crusoe ist übrigens wirklich der Schauplatz des gleichnamigen Romans von Daniel Defoe ("kürzlich" haben Archäologen auch passende Artefakte ausgraben können), nur das der echte Robinson eigentlich Alexander Selkirk hiess, ein schottischer Seemannder der Anfang des 18. Jahrhunderts (um ca. 1705) hier einige Jahre verbringen durfte. Nach ihm selbst wurde Ende der 1960er Jahre eine Nachbarinsel benannt. Im ersten Weltkrieg erlangte die Insel wieder etwas Berühmtheit, da sich 1915 hier der deutsche Kreuzer Dresden nach einem Gefecht selbst in die Luft sprengte, aber erst nachdem sich die gesamte Mannschaft inklusive Bordhund und Bordpapagei auf die Robinsón Crusoe-Insel retten konnte, mit dabei auch ein junger Leutnant namens Canaris.

Der Handstempel ist gerade auch in die Stempeldatenbank, als erster chilenischer Stempel, hochgeladen. ;-)

Gruß
Thomas
 
Manne Am: 06.08.2011 16:13:44 Gelesen: 252836# 79 @  
Hallo zusammen,

hier ein Einschreiben von Schwenningen vom 9.9.1893.

Gruß
Manne


 

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