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Thema: Fiskalphilatelie: Frachtbriefe aus Ghana
Stefan Am: 04.12.2013 21:28:23 Gelesen: 4265# 1 @  
Am vergangenen Sonntag ergab es sich, einen Posten von mehreren Frachtbriefen aus Ghana zu erwerben. Bis auf eine Ausnahme datieren diese aus der zweiten Hälfte der 1970er Jahre und weisen Briefmarken aus Ghana auf, welche fiskalisch verwendet wurden. Die Entwertung der verklebten Briefmarken erfolgte nicht durch Poststempel. Allen Frachtbriefen gemein ist, dass diese (zusammen mit der exportierten Ware) vom Hafen Takoradi in Ghana aus verschifft wurden. Bei den Zielhäfen handelte es sich um Rotterdam und Bremen, in einem Fall Nordenham. Die Frachtbriefe selbst waren auf Empfänger (Händler) in London bzw. Hamburg ausgestellt. Die Mehrheit der vorliegenden Stücke weist eine Gebühr in Höhe von 0,24 Cedi – der damaligen Landeswährung in Ghana - auf, welche meist durch drei oder vier Briefmarken dargestellt wurde. Auffällig ist, dass für einen Frachtbrief nicht nur ein Original (und eine Kopie – markenlos) ausgestellt wurde, sondern sich in dem Posten teilweise Hinweise auf bis zu fünf durchnummerierte Originalfrachtbriefe fanden, welche individuell mit Fiskalmarken versehen wurden. Die Frachtbriefe selbst bestehen aus einem Papier ähnlich Pauschpapier. Die Entwertung der Marken erfolgte scheinbar zentral mittels einzeiligem Datumsstempel.



Frachtbrief der Ghana Timbers Limited via Suma Line vom 10.03.1977 nach Rotterdam mit einer Gebühr von 0,24 Cedi



Frachtbrief der Nkawkaw Sawmills Limited via Suma Line vom 28.08.1979 nach Bremen mit einer Gebühr von 0,24 Cedi



Frachtbrief der Bibiani Logging & Lumber Co. Limited via Deutsche Afrika-Linie Woermann-Linie vom 13.12.1978 nach Rotterdam mit einer Gebühr von 0,24 Cedi



Frachtbrief der Atwima Timbers Limited via Deutsche Afrika-Linie Woermann-Linie vom 31.12.1975 nach Bremen mit einer Gebühr von 0,24 Cedi



Frachtbrief der Krah Brothers Limited vom 07.05.1987 nach Nordenham mit einer Gebühr von 1,00 Cedi

Wenn man sich vorstellt, dass jahrzehntelang gewerblich tätige Empfänger, welche Fracht per Schiff aus Übersee erhielten, zusätzlich Frachtbriefe, u.U. beklebt mit Briefmarken bzw. Fiskalmarken, erhielten, kann man sicherlich zweifelsohne annehmen, dass sehr viele Marken verwendet wurden und sich im Einzelfall in dem ein oder anderen Archiv befinden und darauf warten, von interessierten Sammlern aufgearbeitet zu werden.

Gruß
Pete
 
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