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Thema: 2. Weltkrieg: Kriegsgefangenenpost USA
Belgiensammler Am: 27.12.2013 15:57:01 Gelesen: 9567# 1 @  
Hallo Freunde,

ich habe da ein kleines Problem. Philatelistisch ist eigentlich alles klar. Nur mit der Geschichte komme ich nicht zurecht. Die Karte ist am 18. Mai 1944 geschrieben, Poststempel 15. Juni 1944 New York. Im Text steht: Habe deine Briefe nach langem wieder erhalten. Der Gefangene muß also schon länger in den USA sein. Zwar wurde offiziell 1941 USA der Krieg erklärt. Aber wo kommen diese Gefangenen her, wo waren die? Kann mir jemand da genaueres sagen?

Karl


 
Holzinger Am: 27.12.2013 16:34:18 Gelesen: 9553# 2 @  
Es gibt viele Gründe für die Überstellung von Gefangenen in die USA. Sicher weiss ich, das die Briten deutsche Gefangene in Afrika den Amerikanern überstellt haben. Grund war die Entlastung der kämpfenden Truppe vor Bewachungs- und Versorgungsaufgaben. Außerdem wurden sie als Hilfskräfte für die Armee (allgemeine Aufgaben) benutzt. Einige wurden auch an Farmer "ausgeliehen". Was war mit den Gefangenen aus der Marine usw?

Ich denke, hier bietet die Google-/WIKI-Suche ausreichend Informationen.
 
lueckel2010 Am: 27.12.2013 16:39:31 Gelesen: 9550# 3 @  
Hallo, Karl!

Der Absender des Faltbriefes (keine Postkarte!) war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Angehöriger des deutschen Afrikakorps. Die "Amis" griffen bereits 1942 in die Kampfhandlungen in Nordafrika ein, um die Engländer zu unterstützen.

(Fast) alle bei diesen Kämpfen gemachten deutschen Kriegsgefangenen wurden, teilweise mit "Umwegen" über Großbritannien, in die USA verbracht.

Viele Grüße und einen "guten Rutsch", Gerd Lückert
 
angim Am: 27.12.2013 22:04:50 Gelesen: 9513# 4 @  
Hallo Karl !

Hier habe ich etwas zu Deiner Kriegsgefangenensendung gefunden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fort_Chaffee

Grüsse Thomas
 
Belgiensammler Am: 28.12.2013 17:00:34 Gelesen: 9468# 5 @  
Vielen Dank für die Hilfe und die Hinweise.

Allen ein gutes Neues Jahr, Gesundheit, Glück und Erfolg.

Karl
 
Thorius Am: 27.03.2021 12:21:42 Gelesen: 4719# 6 @  
Kriegsgefangenenpost aus den USA

Hallo,

bin eigentlich kein Feldpost Sammler. Bekam aber diese Briefe gestern.

Fand sie aber trotzdem interessant.

Gruss




 
Regis Am: 27.03.2021 18:18:11 Gelesen: 4680# 7 @  
@ Thorius [#6]

Brief 1 frankiert 1,20 RM ist mit Clipper ab Lissabon geflogen - Tarif 0,40 RM / 5 Gr.
Brief 2 mit 8o Pf. freigemacht 10 Gr. Luftpost wie Nr. 1
Brief 3 Seeweg Basisversand für alle 3 Briefe gebührenfrei.

Gruß Regis
 
ChristianSperber Am: 28.03.2021 12:10:15 Gelesen: 4650# 8 @  
@ Thorius [#6]

Hallo Thorius,

bei dem Beleg mit dem Luftpostzuschlag 1.20 RM verwundert mich der Vermerk "REPATRIATED" als Grund einer Rücksendung (?) nach Streichung der Anschrift.

Ist innen oder rückseitig irgendetwas erkennbar, dass der Brief entsprechend lange bei der Zensur hängengeblieben ist?

Gruß

Christian
 
Thorius Am: 28.03.2021 13:15:19 Gelesen: 4631# 9 @  
Hallo,

innen steht nichts.

Gruss
 
lueckel2010 Am: 29.03.2021 17:30:24 Gelesen: 4576# 10 @  
@ Thorius [#6]
@ ChristianSperber [#8]

Guten Abend,

der Stempel "REPATRIATED" besagt, dass der Empfänger repatriert (= aus der Gefangeschaft entlassen) und der Brief daher -weil in den USA nicht mehr zustellbar- zurückgeschickt wurde, vermutlich nach Flensburg-Mürwik.

Schade, dass der Beleg keinerlei Hinweise (z. B. einen handschriftlichen Vermerk, einen Poststempel) auf den Zeitpunkt der Rückgabe an die Absenderin enthält.
Insgesamt gesehen, aber ein äußerst interessantes zeitgeschichtliches Dokument und daher aufhebenswert!

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
Briefuhu Am: 06.06.2021 18:31:28 Gelesen: 4096# 11 @  
Hier ein Bief eines Kriegsgefangenen aus den USA, Aliceville, Alabama nach Schwanebeck, Brandenburg vom 24.07.1943 mit Zensurstempel



Schönen Gruß
Sepp
 
hajo22 Am: 14.11.2021 12:36:05 Gelesen: 3539# 12 @  
Kriegsgefangenen-Brief aus Ebingen vom 11.12.1944 in ein Lager in den USA per Luftpost (5 gr. = 40 Pfg.). Luftpost-Gebühr bezahlt mit 40 Pf. AH-Marke. Der Brief wurde 2-fach zensiert: Links deutsche Zensur ("Zensurstelle" = SS-Zensur) und rechts amerikanische Zensur.

Natürlich war es auch möglich einen Kriegsgefangenen-Brief aus den USA per Luftpost ins "Reich" zu schicken (gegen entsprechende Gebühr mit amerikanischen Marken).

Leider kann ich keinen entsprechenden KG-Postbeleg aus den USA zeigen. Dafür beispielhaft einen KG-Beleg aus Kanada mit Marken für die Luftpostgebühr.



Und aus Kanada (Beispiel):



hajo22
 
Briefuhu Am: 27.12.2021 10:23:26 Gelesen: 3247# 13 @  
Habe hier einen Brief vom 28.08.1946 nach Osterode/Harz. Frankiert mit ägyptischer Briefmarke auf einem Umschlag des amerikanischen Roten Kreuzes. Eine weitere Marke dürfte abgefallen sein. Dort war eine nicht passende Marke mit Falz angebracht. Trotz dieses Fehlers für mich nicht ganz uninteressant.

Absender ist ein "Prisoner of War" on Board of "Marine Robin" auf der Fahrt nach Bremerhaven. Der Brief wurde geöffnet und ein entsprechender Vermerk angebracht. Die USS Marine Robin war ein Schiff der US-Streitkräfte das als Truppentransporte ab er auch zur Rückführung von Kriegsgefangenen eingesetzt war.



Schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 27.12.2021 11:16:33 Gelesen: 3232# 14 @  
@ Briefuhu [#13]

Hallo Sepp,

ein interessanter Brief. Wenn ich das Datum richtig lese, ist der Brief vom 28. J?. 1946. Die Marine Robin war das erste Repatriierungsschiff, das nach dem Ende des Krieges von China aus nach Deutschland fuhr. Repatriieren bedeutet, Kriegs- bzw. Zivilgefangene in die Heimat entlassen. Es waren insgesamt 1122 Deutsche aus Peking, Tientsin, Tsingtau, Nanking und Shanghai an Bord.

Die Marine Robin verließ Tsingtau am 27. Juni 1946. Daher kommt bei deinem Brief nur der 28. Juli 1946 in Frage. Hier ein Bild der Titelseite der letzten Bordzeitung vom 3. August 1946. Am 5. August 1946 kam die Marine Robin in Bremerhaven an.



Woher weiß ich das ganze? Mit an Bord der Marine Robin waren die beiden Cousins meines Vaters Willi und Hellmut Matzat. Die Kontakte zu China sind eines der interessantesten Kapitel meiner Sammlung Familiengeschichte und Philatelie. In den Gildebriefen erzähle ich zur Zeit in ca. 8 - 10 Beitägen, wie Familie Matzat nach China kam, was sie dort erlebt hat usw.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 27.12.2021 11:27:32 Gelesen: 3227# 15 @  
@ volkimal [#14]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Erläuterungen. Das ist ja wirklich hochinteressant. Und ich wollte den Brief schon wegen der abgefallenen Marke entsorgen. Jetzt bekommt er natürlich einen Platz in meiner Sammlung.

Schönen Gruß
und einen guten Rutsch
Sepp
 
Briefuhu Am: 01.05.2022 11:23:16 Gelesen: 2674# 16 @  
Habe hier Kriegsgefangenenpost und zwar einmal eine Postkarte und einmal einen Brief, beide Belege sind leider ohne postalische oder sonstige Stempel, haben aber den Empfänger erreicht.





Schönen Gruß
Sepp
 
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