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Thema: Alliierte Besetzung: Zehnfachfrankaturen
Bodo35 Am: 09.05.2008 17:29:42 Gelesen: 104930# 1 @  
Am 21.6.48 (0 Uhr, Sendungen aus der ersten Briefkastenleerung durften noch zum alten Reichsmarktarif frankiert sein) wurde in den drei westlichen Besatzungszonen die Währungsreform durchgeführt. Um möglichst kurzfristig die benötigten Markenmengen zu erreichen, wurden Marken der kursisierenden Freimarkenserie Kontrollratausgabe I und II mit Aufdruck versehen. Die Vergabe der Aufträge für diese Druckarbeiten wurden den Oberpostdirektoren übertragen, die Privatfirmen ihres OPD-Bezirks mit der Durchführung beauftragt.

Die bisher in Deutschland (ohne französische Zone) gültigen Kontrollratausgaben durften vom 21. bis zum 23 Juni (erste Briefkastenleerung) zu 1/10 ihres Nennwertes aufgebraucht werden.

Hier stelle ich einen Beleg vom 23.6.48 - 8.00 Uhr (erste Briefkastenleerung) von Neustadt a.Rbge nach Seelze vor.

Bodo35


 
Bodo35 Am: 09.05.2008 17:39:59 Gelesen: 104926# 2 @  
Hier ein weiterer aus philatelistische Mache vom 21.6.48 ab Hameln.

Bodo35


 
Richard Am: 11.05.2008 09:28:51 Gelesen: 104898# 3 @  
Diesen Brief habe ich heute vor einer Woche für 3,15 Euro erworben:

"Zehnfachfrankatur Bizone, Brief, Mi.Nr. 947(2), 951(9), Stempel Hünfeld 22. 6. 48 -16-17"

Hünfeld ist mein Nachbarort und Kreishauptstadt, der Empfänger trägt meinen Nachnamen, aber ich kenne ihn nicht. Sieht nicht nach philatelistischer Einflussnahme aus.
 


Bodo35 Am: 04.06.2008 17:19:29 Gelesen: 104785# 4 @  
Eine Drucksache Zehnfachfrankatur aus Iserlohn vom 22.6.48 nach Hildesheim mit 2 x MiNr. 928.


 
Bodo35 Am: 04.06.2008 17:31:15 Gelesen: 104782# 5 @  
Hier noch zur alten Reichsmarkwährung fälschlicher Weise frankiert zugelassen aus Lübeck vom 21.6.48 1-2N nach Hameln.

Dies ist wahrscheinlich ein Versehen/Toleranz des Postbeamten, denn es war die alte Währung nur bis zur ersten Briefkastenleerung (bis 10.00 Uhr) zugelassen. Ein sehr interessantes Stück.


 
doktorstamp Am: 04.06.2008 22:02:22 Gelesen: 104761# 6 @  
@ Bodo35 [#5]

Nicht unbedingt, denn bis die Sachen aus den Briefkasten zum Postamt und zur folgenden Bearbeitung kamen, sind einige Stunden vergangen.

mfG

Nigel
 
Pommes Am: 16.06.2009 23:03:13 Gelesen: 104226# 7 @  
@ Stempelwolf

mit einer Zehnfachfrankatur kann ich dienen und irgendwer muss sie auch ganz gelassen haben. Ich werde das auf JEDEN Fall tun!



Aber Versandrolle - Fehlanzeige!

Hier kann ich zeigen, was es alles schönes aus meiner Heimatstadt gibt.

mit freundlichen Sammlergrüßen
THOMAS
 
Hawoklei (RIP) Am: 14.01.2010 10:38:18 Gelesen: 103562# 8 @  


Hallo an die Runde,

dieses Thema scheint mir ein wenig eingeschlafen zu sein - deshalb hier ein paar lupenreine Mi-Nr. 951 Zehnfachfrankaturen vom 22.6.48 zum Anschauen.

Ein Beleg ist leider nur ein Fensterumschlag aber wenigstens mit Absender!

Kann mir jemand antworten, wie ich an eine Katalogisierung kommen kann? Steht sowas im MICHEL Briefekatalog?

Danke im Voraus!
Grüsse Hans
 
BD Am: 14.01.2010 19:25:20 Gelesen: 103518# 9 @  
Hallo Hawoklei,

habe mal in meinem alten Michel-Briefe von 2003 nachgeschaut.

Da steht bei Mehrfachfrankatur in der Zeit der Zehnfachfrankaturen in den Westzonen bei der 951 in der Tabelle 8 Euro.

Für einen Brief mit Zehnfachfrankatur in den Westzonen gibt es für den 22.6.1948 einen Zuschlag von 40 Euro, für den 21.6. nur 20 Euro.

Da es für die erste Briefkastenentleerung am 23.6. einen Zuschlag von 80 Euro gibt, überlege ich angestrengt, wann denn die 8 Euro gelten.

Egal, jeder deiner Briefe hat also einen Katalogwert von 48 Euro.

Einen Kommentar dazu gebe ich lieber nicht.

Mit besten Grüssen Bernd
 
Hermes65 Am: 15.01.2010 11:07:17 Gelesen: 103456# 10 @  
Ich habe auch noch einen schönen Beleg vom 22.6.48 -18 UHR gefunden. Mischfrankatur mit Posthörnchen-Überdruck 2 Pf.

Portogerechte Postkarte im Fernverkehr 12 Pf. plus 60 Pf. Einschreibegebühr.


 
Hawoklei (RIP) Am: 15.01.2010 13:10:11 Gelesen: 103443# 11 @  
@ Hermes65 [#10]

Hallo Hermes,

die Postkarte ist mit 7 Mark und 2 Pfg frankiert. Ist das dann 10fach? Müßte doch eigentlich 7,20 Mark sein!

Portogerecht?

Gruss Hans
 
Hermes65 Am: 15.01.2010 14:22:44 Gelesen: 103433# 12 @  
Mitnichten 7,20 Mark, denn die 2 + 5 Mark gelten nur zu einem zehntel ihres Wertes, also 70 Pf (DM-Währung) in der Zeit vom 21.6.-23.6.1948!

Die 2 Pf.-Marke gilt zum DM-Wert von 0,02 DM.
 
Rore Am: 22.02.2012 15:33:06 Gelesen: 99389# 13 @  
Möchte auch eine Postkarte zeigen wegen einer Warenlieferung von Düsseldorf nach Nürnberg mit einer 10 Fach Frankatur.

Gruß
Rore


 
sachsen-teufel Am: 27.07.2012 22:38:27 Gelesen: 98188# 14 @  
Hallo,

hier eine Karte mit Zehnfachfrankatur von Annaberg (Erzgebirge) nach Berlin, Stempeldatum 24.07.1948.



Insgesamt mit 200 Pf "beklebt", also "normaler" Wert 20 Pfennig. Lt. Postgebührentabelle (ab 15.09.1947) mußten für eine Postkarte im Fernverkehr 12 Pf berappt werden. Ist diese Karte überfrankiert oder übersehe ich da was ?

Gruß
Michael
 
Kontrollratjunkie Am: 28.07.2012 00:10:39 Gelesen: 98177# 15 @  
@ sachsen-teufel [#14]

Hallo Michael,

auch ich kann nicht erkennen, warum die Firma Zehner so großzügig bei der Frankatur war. M.E. wollte man wohl überschüssige Marken loswerden. Der Beleg ist überfrankiert.

Gruß
KJ
 
Kontrollratjunkie Am: 28.07.2012 00:15:53 Gelesen: 98174# 16 @  
Dann auch von mir ein Beleg für die Zehnfachzeit. Portorichtiger Brief Zehnfach West vom zweiten Tag 22.06.1948 von Lüneburg nach Bardowiek, freigemacht mit einer reinen Mehrfachfrankatur von 20 Marken der 12 Rpf der II. Einheitsausgabe (Mi.Nr. 947). Der Gesamtwert von 240 Rpf wurde zu einem Zehntel, also 24 Pf angerechnet.

Gruß
KJ


 
guy69 Am: 28.07.2012 06:19:29 Gelesen: 98156# 17 @  
Hallo Gemeinde,

den habe ich schon oft gezeigt. Beleg vom 23.06.1948 6-7 gelaufen als Ortsbrief in Hochheim am Main als MeF (20) mit 16 Pf. Porto. Was könnte so was Wert sein?


 
guy69 Am: 28.07.2012 06:24:54 Gelesen: 98154# 18 @  
Und der war halt zu spät. 24.06.1948 7-8


 
Baldersbrynd Am: 28.07.2012 13:43:37 Gelesen: 98099# 19 @  
@ guy69 [#17]

Nach Michel Briefkatalog Euro 80,00 für einen Brief, gesendet am 23.6.1948 bis 10 Uhr, dazu kommt Euro 12,00 für Brief mit 8 Pf. Mehrfach, beide Wertangaben sind Michel Euro.

Ich zeige einen Brief aus Schleswig nach Kopenhagen, gesendet am 21.6.1948, frankiert mit 501 Pf. geteilt durch 10 = 50 DPf. = Auslandsporto für den Brief bis 20g.

Viele Grüße
Jørgen


 
armeico Am: 25.06.2013 18:50:49 Gelesen: 96343# 20 @  
Das ist ein interessantes Thema, wo ich auch ein paar Belege habe.

Als erstes ein Beleg vom 21.7.1948.



Gruß
Arthur
 
armeico Am: 25.06.2013 18:52:49 Gelesen: 96342# 21 @  
Der nächste Beleg ist vom 26.6.48.



Gruß
Arthur
 
armeico Am: 25.06.2013 18:55:05 Gelesen: 96340# 22 @  
Und die Nr 3 im Bunde:

Ein Brief vom 28.7.48



Gruß
Arthur

Schön wäre es, wenn einer weiß, was die Belege ca an Wert haben. Ich bin ja auch neugierig. :-)
 
armeico Am: 25.06.2013 20:31:29 Gelesen: 96319# 23 @  
Einen habe ich noch gefunden. :-)



Gruß
Arthur
 
Briefmarkentor Am: 26.06.2013 13:57:24 Gelesen: 96287# 24 @  
Sowjetische Besatzungszone - OPD Schwerin



Inlandsbrief im Fernverkehr bis 20 g vom 24. Juni 1948 aus Schwerin nach Halle, portogerecht frankiert mit 240 Pfennig alter Währung = 24 Pfennig neue Währung (10 x Mi.-Nr. 951).
 
Briefmarkentor Am: 26.06.2013 13:59:14 Gelesen: 96285# 25 @  
Sowjetische Besatzungszone - OPD Schwerin



Geschäftspapier bis 100 Gramm (Umschlag doppelt verwendet) vom 24. Juni 1948 aus Teterow nach Malchin, portogerecht frankiert mit 159 Pfennig alter Währung = 16 Pfennig neue Währung (1 x Mi.-Nr. 922, 6 x Mi.-Nr. 946, 4 x Mi.-Nr. 949, 1 x Mi.-Nr. 950).
 
Briefmarkentor Am: 26.06.2013 14:00:44 Gelesen: 96284# 26 @  
Sowjetische Besatzungszone



Inlandsbrief im Fernverkehr bis 20 g vom 01. Juli 1948 aus Barth nach Berlin, portogerecht frankiert mit 240 Pfennig alter Währung = 24 Pfennig neue Währung (10 x Mi.-Nr. 951).
 
Briefmarkentor Am: 26.06.2013 14:02:20 Gelesen: 96283# 27 @  
Sowjetische Besatzungszone - OPD Schwerin



Inlandspostkarte im Fernverkehr vom 02. Juli 1948 aus Bützow nach Magdeburg, portogerecht frankiert mit 120 Pfennig alter Währung = 12 Pfennig neue Währung (4 x Mi.-Nr. 947, 3 x Mi.-Nr. 951).
 
Briefmarkentor Am: 26.06.2013 14:04:17 Gelesen: 96281# 28 @  
Sowjetische Besatzungszone - OPD Schwerin



Inlandsbrief im Fernverkehr bis 20 g vom 02. Juli 1948 aus Gnoien nach Malchin, portogerecht frankiert mit 240 Pfennig alter Währung = 24 Pfennig neue Währung (5 x Mi.-Nr. 925, 5 x Mi.-Nr. 951).
 
Briefmarkentor Am: 26.06.2013 14:06:00 Gelesen: 96280# 29 @  
Sowjetische Besatzungszone



Inlandsbrief im Fernverkehr bis 20 g vom 02. Juli 1948 aus Stavenhagen nach Malchin, mit 288 Pfennig alter Währung (= 29 Pfennig neuer Währung) 5 Pfennig neuer Währung überfrankiert (2 x Mi.-Nr. 912, 2 x Mi.-Nr. 920, 12 x Mi.-Nr. 947, 1 x Mi.-Nr. 950, 4 x Mi.-Nr. 951).
 
Briefmarkentor Am: 26.06.2013 14:08:01 Gelesen: 96279# 30 @  
Sowjetische Besatzungszone - OPD Schwerin



Inlandsbrief im Fernverkehr über 250 bis 500 g als Einschreiben vom 28. Juli 1948 aus Bad Sülze nach Wismar, portogerecht mit 140 Pfennig frankiert. Als R-Zettel fand die erste Nachkriegsausgabe für die SBZ Verwendung.

Das Porto berechnet sich wie folgt:

Reichsmarkwährung: 100 Pfennig / 10 = 10 Pfennig neue Währung

Neue Währung: 130 Pfennig

(2 x Mi.-Nr. 921, 1 x Mi.-Nr. 946, 5 x Mi.-Nr. 947, 1 x Mi.-Nr. 182, 1 x Mi.-Nr. 184, 1 x Mi.-Nr. 185, 2 x Mi.-Nr. 187, 1 x Mi.-Nr. 188, 2 x Mi.-Nr. 189, 1 x Mi.-Nr. 190)
 
Stefan Am: 30.06.2013 17:28:33 Gelesen: 96165# 31 @  
Nachfolgend ein Beleg, der der auf dem heutigen Tauschtag aus der Krabbelkiste befreit und unbedingt mitgenommen werden wollte. :-)

Zur Portobestimmung kann ich derzeit nichts sagen. Der Umschlag wurde am 24.06.1948 in Wittenberge (Bezirk Potsdam) als Nachnahmesendung (in Höhe von 7,50 DM) + Eilboten frankiert und die Marken gestempelt; die Sendung wurde an eine Privatperson in Postdam-Babelsberg adressiert. Es wurden verklebt:

- 1,40 RM in alter Währung = 0,14 DM in neuer Währung und
- 0,74 DM (Ost) in neuer Währung (drei Marken der Bezirkshandstempelaufdrucke aus 36 Wittenberge)
-> gesamt: 0,88 DM (Ost) in neuer Währung



Die Briefvorderseite ist an zwei Stellen beschädigt, als ob jemand etwas entfernt hat - unterhalb der Marke zu 10Pf und rechts neben der Marke zu 2Pf. Die Briefumschlagrückseite selbst weist keinerlei Merkmale auf und die Absenderangabe fehlt. Der Briefumschlag selbst ist Marke Eigenbau. Zur Erstellung des Umschlags wurde ein Vordruckblatt für Marken des Deutschen Reiches von 1941 verwendet.

Gruß
Pete
 
Kontrollratjunkie Am: 30.06.2013 20:10:06 Gelesen: 96139# 32 @  
Hallo Pete,

ein sehr schöner Beleg !

Zehnfach Ost mit Mischfrankatur Bezirkshandstempel hat schon was. Dazu kommt, dass es sich um den Ersttag für die Verwendung der Bezirkshandstempelmarken handelt.

Nun zum Porto. Da bekomme ich bei der Ansicht der Briefvorderseite auch Schwierigkeiten. Verklebt wurden 88 Pfennig in alter und neuer Währung. Ein Fernbrief zweiter Gewichtsstufe kostete 48 Pf, die Nachnahmegebühr betrug 40 Pf. Insofern wäre der Brief portorichtig. Dazu passt natürlich der Eilzettel nicht. Die Verwendung als Eilbrief hätte noch 60 Pf extra gekostet. Bitte stelle noch einmal die Rückseite des Beleges ein. Wenn der Brief mit Eilboten versandt wurde, müssen zwingend entsprechende Stempel / Vermerke vorhanden sein. Ansonsten gehe ich davon aus, dass der Eilzettel nachträglich aufgeklebt wurde, Oder der Brief lief dann doch als Normalversendung, der Eilzettel wurde dann postseitig nicht beachtet.

Wie gesagt, die Briefrückseite wird zur weiteren Klärung beitragen.

Gruß
KJ
 
Stefan Am: 01.07.2013 16:49:33 Gelesen: 96093# 33 @  
@ Kontrollratjunkie [#32]

danke für deine Infos. :-)

Bitte stelle noch einmal die Rückseite des Beleges ein. Wenn der Brief mit Eilboten versandt wurde, müssen zwingend entsprechende Stempel / Vermerke vorhanden sein.

Rückseitig sind wie beschrieben, keinerlei Merkmale vorhanden, weder postalische Bestandteile (z.B. Stempel) noch eine Absenderangabe (welche für eine Nachnahmesendung Pflicht gewesen wäre, oder?). Die Zustellung der Sendung per Eilboten ist (unter Berücksichtigung deiner Portodarstellung) daher auch nicht wahrscheinlich.



Kurios finde ich bei drei der vier nicht überdruckten Marken die schwarzen Flecke rechts oben auf der jeweiligen Marke. Hatte hier der klebende Postmitarbeiter noch die Stempelfarbe an den Fingern, welche dieser für die Herstellung der Bezirkshandstempelaufdrucke benötigte? Ich ging bisher eher davon aus, dass die Bezirkshandstempelaufdrucke (meistens) in der Nacht für den darauf folgenden Arbeitstag produziert wurden.

Oder lag der Beleg bereits einem Prüfer vor und jemand hat das (negativ ausgefallene) Prüfergebnis entfernt? Das würde auch die dünnen Stellen im Papier unterhalb der Marke zu 10Pf und rechts neben der Marke zu 2Pf erklären. Auf allen drei Marken meine ich links zu Beginn des Flecks den Buchstaben "f" (und daneben teilweise Kratzspuren auf dem Papier) zu erkennen.







Gruß
Pete
 
reichswolf Am: 21.06.2014 03:29:38 Gelesen: 93779# 34 @  
@ Kontrollratjunkie [#16]

Hier ein ebenfalls mit zwanzig Marken der MiNr. 947 frankierter Brief vom 22.06.1948. Entwertet wurden die Marken mit dem uralten Vorkriegsstempel AACHEN * 1 c. Bei diesem Kreisgitterstempel ist der Stern nur abgenutzt, nicht aptiert. Dafür wurde die Datumszeile beim Wiedereinsatz des Gerätes leicht verändert (V bzw N steht jetzt vor der Uhrzeit). Gelaufen ist der Brief in die Eifel nach Hellenthal, wohin der Evangelische Gemeindedienst für innere Mission Aachen wohl eine Ferienfahrt für Kinder plante.





LG,
Christoph
 
Kontrollratjunkie Am: 21.06.2014 23:31:49 Gelesen: 93731# 35 @  
@ reichswolf [#34]

Schöner Beleg, Christoph, und vor allem ein sehr interessanter Stempel.

Danke für die Vorstellung.

Gruß
KJ
 
briefmarkenwirbler24 Am: 28.07.2014 12:33:31 Gelesen: 93412# 36 @  
Guten Morgen,

handelt es sich hierbei um eine Zehnfachfrankatur?



MfG

Kevin
 
Kontrollratjunkie Am: 28.07.2014 14:12:01 Gelesen: 93391# 37 @  
Moin Kevin,

schwer zu sagen. Das Datum passt mit dem 22.06.1948 jedenfalls. Allerdings kann ich den Stempelort schon mal nicht entziffern. Dann ist es ein Fensterumschlag, somit ist der Zielort unbekannt. Was war es ? Ortsbrief ? Fernbrief ? Drucksache ? Ist der Brief unverschlossen versandt worden ?

Das nächste Problem ist die Frankatur. Ich zähle 1,21 RM, das wären im Zehnfachaufbrauch 12 Pf. Selbst der Ortsbrief kostete schon 16 Pf, die Drucksache der zweiten Gewichtsstufe jedoch nur 8 Pf.

Es passt alles irgendwie nicht. Es sei denn, es hat sich jemand einen Umschlag optisch hübsch beklebt und dann am Schalter (schlecht lesbar) stempeln lassen.

Gruß
KJ
 
briefmarkenwirbler24 Am: 29.07.2014 11:47:52 Gelesen: 93295# 38 @  
@ Kontrollratjunkie [#37]

Hallo Rüdiger,

vielen Dank für deine Antwort, ich habe mir schon gedacht, dass sich aufgrund des schlecht lesbaren Datums und der Tatsache, dass es sich um einen Festerumschlag handelt keine Aussage darüber treffen lässt, ob es sich um eine Zehnfachfrankatur handelt.

MfG

Kevin
 
diva Am: 18.10.2014 11:24:49 Gelesen: 92724# 39 @  
Habe hier noch einen Brief mit verschiedenen Frankaturen, ist dieser Brief noch für eine Sammlung in Ordnung ?

Für Eure Bemühungen im voraus besten Dank.



m.f.G.
Diva
 
LK Am: 18.10.2014 11:46:11 Gelesen: 92716# 40 @  
@ diva

Hallo,

Zehnfachfrankatur wohl aus dem Briefkasten 23.6.48 --9

Delmenhorst - Hamburg Fernbrief, Portorate 24 Pfg.

Tatsächliches Porto 238 Pfg alte Währung (neue 23,8 Pf) es fehlen also 0,2 Pf.

Da aus dem Briefkasten hat bei der Post wohl niemand nachgerechnet.

Ohne Nachporto befördert.

Derartige Belege sind obwohl etwas fleckig immer sammelwürdig.

Gruß

LK
 
diva Am: 18.10.2014 11:53:55 Gelesen: 92712# 41 @  
@ LK [#40]

Hallo LK,

vielen Dank, dann kommt der Brief zur Sammlung, war nur etwas nachdenklich wegen der Flecken. Danke nochmals für die Info.

Liebe Grüße
Diva
 
stampmix Am: 18.10.2014 14:04:25 Gelesen: 92681# 42 @  
@ LK [#40]

Wenn mans genau nimmt, fehlt da nichts: 7*(6+8) + 4*(12+24) = 7*14 + 4*36 = 98 + 144 = 242Rpf /10 = 24,2Pf >24Pf.

Da hat der Absender im Aufbrauch glatt 2 Rpf verschenkt. Echter Bedarf.

beste Grüsse
stampmix
 
diva Am: 18.10.2014 15:06:27 Gelesen: 92668# 43 @  
Hallo und einen guten Tag,

ich möchte mich bei Dir ganz herzlich bedanken für diese Info. Vielen Dank und einen schönen Tag.

Liebe Grüße
Diva
 
alemannia Am: 28.11.2014 19:04:43 Gelesen: 92233# 44 @  
Hallo zusammen,

Belege, wie auch dieser in [#39] gezeigte Brief mit geringer Überfrankierung von 2 Rpf, kommen öfters vor.

Man muss bedenken, dass die alten Kontrollratsausgaben ungültig wurden, da wurde eben "verklebt" was ging.

Der 23.6.48, erste Briefkastenleerung, war ja die letzte Möglichkeit einer Zehnfachfrankatur.

Danach waren nur noch die neuen, in DM zu bezahlenden Marken, mit Posthörnchenaufdruck zugelassen.

Gruß

Guntram
 
diva Am: 29.11.2014 17:38:54 Gelesen: 92190# 45 @  
@ alemannia [#44]

Hallo und guten Abend,

vielen Dank für die umfassende Info. Ich wünsche noch ein schönes Wochenende und nochmals danke.

Grüße
Diva
 
Manne Am: 01.12.2014 09:14:26 Gelesen: 92142# 46 @  
Hier eine 10-fach Frankatur vom 23.2.48 als Drucksache von Schwenningen in die Schweiz.

Gruß
Manne


 
jmh67 Am: 01.12.2014 09:42:06 Gelesen: 92134# 47 @  
@ Manne [#46]

Das ist zwar ein schöner Beleg mit zehn gleichen Marken, aber keine Zehnfachfrankatur im engeren Sinne. Diese kommen nur kurz nach der Währungsumstellung im Juni 1948 vor, als die alten Marken noch einige Tage zu 1/10 ihres Nennwerts weitergalten.

Jan-Martin
 
alemannia Am: 01.12.2014 09:44:04 Gelesen: 92134# 48 @  
@ Manne [#46]

Hallo zusammen,

das ist keine Zehnfachfrankatur, sondern eine normale, mit 10 Pf. portogerechte Drucksache von der FZ in die Schweiz vom 23.2.48 und nicht vom 23.6.48.

Gruß

Guntram
 
Manne Am: 01.12.2014 13:30:24 Gelesen: 92101# 49 @  
@ alemannia [#48]

Vielen Dank für die Richtigstellung.

Gruß
Manne
 
Manne Am: 01.12.2014 13:32:19 Gelesen: 92098# 50 @  
Dann müsste dieser Brief passen, 21.6.48.

Gruß
Manne


 
alemannia Am: 01.12.2014 14:09:40 Gelesen: 92084# 51 @  
@ Manne [#50]

Hallo,

die Reichsmark-Marken der Französischen Zone verloren am 20.06.1948 ihre Frankaturgültigkeit, konnten aber am Vormittag des 21.06.48 (1. Briefkastenleerung) noch verwendet werden.

Zehnfachfrankaturen waren in der Französischen Zone nicht vorgesehen, wurden aber geduldet, lt. Michel-Spezial in Württemberg bis zum 23.06.48 bzw. teilweise sogar bis 26.06.48.

Somit dürften auch die verklebten 10 Marken der Michel-Nr. 8 (Tarif Inland bis 20 g = 24 Pfennig) von Württemberg-Hohenzollern vom 21.06.48-15 Uhr eigentlich nicht mehr offiziell zulässig gewesen sein.

Ein schöner Beleg, wenn er echt gelaufen ist, findet

Guntram
 
Eilean Am: 11.03.2015 16:57:52 Gelesen: 91153# 52 @  




Hier drei schöne Belege, für mich als nicht zehnfach-Sammler: Sind denn Beleg 1+2 portogerecht? Alles in München gelaufen, teils als Ortsbrief.

Gruß
Andreas
 
alemannia Am: 11.03.2015 18:04:53 Gelesen: 91138# 53 @  
Hallo zusammen,

meine Meinung zur Freimachung:

Beleg 1: Portogerechte Drucksache zu 6 Pfennig

Beleg 2: Brief im Ortsverkehr vom 23.06.48 - 8 Uhr,erste Briefkastenleerung und somit letzte Verwendungsmöglichkeit der alten RM-Marken

Die Postgebühren im Ortstarif betrugen für Briefe bis 20 g = 16 Pfennig und in der 2. Gewichtsstufe (20-250 g) = 32 Pfennig.

Somit wäre der Beleg überfrankiert, was aber nicht selten war, denn die alten Marken wurden ja frankaturungültig und es wurde "verklebt", was noch vorhanden war.

Gruß

Guntram
 
jokama Am: 22.05.2015 13:27:50 Gelesen: 90483# 54 @  
Hallo Forum,

ich bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen und habe eine (vielleicht) interessante Information.

Es betrifft den Beitrag von Pepe vom 30.6.13 und kontrollratjunkie, gleiches Datum.

Dieser Brief aus Wittenberge stammt von einem Briefmarkenhändler Wilhelm Horn. Er hat viele dieser Briefe "gemacht", auch Nachnahmebriefe (siehe meine Webseite). Die Marken sind wahrscheinlich nicht auf dem Postamt mit dem Bezirksstempel versehen worden.

http://www.manfredkaiser.de/berlin_48-49.html#24.6.48o

Ich habe noch einen anderen Beleg an die gleiche Adresse. Wenn Interesse besteht, kann ich auch den anderen Brief abbilden.

Auf meiner Webseite findet Ihr meine Mailadresse. Über einen Meinungsaustausch würde ich mich freuen.

Gruß

Manfred
 
Stefan Am: 23.05.2015 09:39:15 Gelesen: 90378# 55 @  
@ jokama [#54]

Ich habe noch einen anderen Beleg an die gleiche Adresse. Wenn Interesse besteht, kann ich auch den anderen Brief abbilden.

Bitte auch den anderen Brief aus Wittenberge analog dem Stück aus Beitrag [#31] (Fortsetzung in Beitrag [#32] und [#33]) zeigen.

http://www.manfredkaiser.de/berlin_48-49.html#24.6.48o

Die Website ist interessant und schön bebildert mit Belegen aus der Zeit von 1948/49 (was halt alles in Berlin möglich war).

Danke.

Gruß
Pete
 
jokama Am: 23.05.2015 15:22:06 Gelesen: 90341# 56 @  
Hallo Pete,

ich habe beide Briefe gescannt.

Der Nachnahmebrief ist aus einer Briefmarken-Album-Seite gebastelt. Ich habe Vorder- und Rückseite abgebildet. Ich hatte wegen des Nachnahmebriefes vor längerer Zeit mit einem Prüfer für Bezirksstempel 36 telefoniert, leider ist mir der Name entfallen, ich glaube er war in Magdeburg zu Hause. Dieser Prüfer hat mir erzählt, dass der Herr Horn in Wittenberge viele dieser Briefe gemacht hat, auch die Nachnahmebriefe, die mit Phantasiefrankaturen versehen wurden.





Gruß

Manfred
 
Stefan Am: 25.05.2015 17:54:37 Gelesen: 90246# 57 @  
@ jokama [#56]

Dieser Prüfer hat mir erzählt, dass der Herr Horn in Wittenberge viele dieser Briefe gemacht hat, auch die Nachnahmebriefe, die mit Phantasiefrankaturen versehen wurden.

Ok. Demnach handelt es sich bei den Briefen um Attrappen. Bliebe die Frage, ob die Bezirkshandstempelaufdrucke und die Stempelentwertungen ebenfalls gefälscht wurden (Ganzfälschung oder Rückdatierung echter Stempel) oder ob es sich bei den Briefattrappen um Gefälligkeitsentwertungen aufgrund einer Vorlage am Schalter handelt.

Gruß
Pete
 
jokama Am: 25.05.2015 18:35:09 Gelesen: 90233# 58 @  
Hallo Pete,

ich meine, die Briefe sind gelaufen, aber die Handstempel sind verfälscht. Es war ja möglich, Marken im Besitz eines Händlers von einem Freund auf der Post abstempeln zu lassen. Das ist häufig passiert. Auf meiner Webseite kannst Du einen "Sparke-Brief" sehen, von Dr. Böheim ist die Handstempelmarke als verfälscht markiert.

Aus meiner Jugendzeit in Berlin (ja, ich bin schon so alt) weiß ich, dass in Westberlin, wo diese Bezirksstempel auch existierten, Marken so gestempelt wurden, dass nur 3 Berlin zu erkennen war (z.B. Berlin N20).

Doch zu Herrn Horn. Bei ebay ist ein Brief im Angebot, der sehr nach Horn, Wittenberge aussieht.



Gruß

Manfred
 
jokama Am: 25.05.2015 18:57:36 Gelesen: 90223# 59 @  
Zur Ergänzung des Themas hier ein Auszug aus der Webseite des Spezialisten Dr. Boeheim

http://www.briefmarken-boeheim.de/einfuehrung.htm

Ein weiteres großes Sammelgebiet bei den Bezirkshandstempelaufdrucken ist das Sammeln von Fälschungen und fraglichen Aufdrucken. Hier kann man eine Vergleichs- und Forschungssammlung aufbauen und dadurch mit der Zeit selbst zum Experten werden. Zudem wird dieses Material häufig günstig angeboten. Fälschungen zum Schaden der Post sind auf nicht philatelistisch beeinflußten Bedarfsbriefen und Paketkarten nur sehr selten verwendet worden, solche Stücke sind sehr gesucht, erzielen heute hohe Preise.

Nur von geringem Handelswert, aber als Vergleichmaterial interessant, sind dagegen die zahlreich und in sehr vielen Varianten vorkommenden Machwerke, die aus der Zusammenarbeit von gewinnsüchtigen Briefmarkenhändlern und bestechlichen Postbeamten entstanden sind: In vielen Fällen wurden bereits während der Kurszeit der Marken und noch viel mehr in den ersten Monaten danach (manchmal auch noch Jahre später) illegal Aufdrucke mit Originalstempeln auf privaten Urmarkenbeständen hergestellt, die nicht offiziell abgerechnet wurden und nie regulär an einem Postschalter verkauft wurden. Diese Marken werden seit 1993 mit dem neu eingeführten Prüfzeichen "verfälscht" signiert.

Daneben gibt es noch eine weite Grauzone von ungeklärten Aufdrucken, bei denen auch die heutigen Prüfer noch keine sichere Prüfentscheidung treffen können. Außerdem gibt es auch zahlreiche Fälschungen, die mit nachgemachten Stempeln oder offiziell nicht verwendeten Bezirksstempeln hergestellt wurden (Prüfzeichen: "falsch").

Die in den ersten Jahren im Großhandel und in Neuheitenabonnements verkauften Bezirkshandstempelmarken waren überwiegend "verfälschte" Stücke. Dies besserte sich erst, als die ersten Bezirkshandstempelprüfer ihre Tätigkeit aufnahmen, auch wenn diese anfangs noch nicht den von heutigen Prüfern erreichten Wissensstand hatten und darum im Laufe der Jahre manche Prüfentscheidung wieder korrigiert werden mußte.

Allen Anfängern und Nichtspezialisten, die nur echte Marken sammeln wollen, würde ich daher empfehlen, nicht zu sehr auf vorhandene Altprüfzeichen zu vertrauen und bei Neueinkauf alle besseren Stücke von einem BPP-Prüfer nachprüfen zu lassen soweit die Marken nicht bereits von einem amtierenden BPP-Prüfer geprüft sind.


Der ganze Artikel kann unter der oben angegeben Adresse nachgelesen werden.

Manfred
 
Redfranko Am: 03.08.2015 20:57:03 Gelesen: 89291# 60 @  
Hallo zusammen,

nun kann ich auch mal eine Zehnfachfrankatur bieten. Eine Postkarte gestempelt am 22.06.1946 um 20 Uhr von Gudensberg (Bz. Kassel) nach Deute (seit 1972 ein Stadtteil von Gudensberg). Frankiert mit:

14 x MiNr. 944 = 84 PF
1 x MiNr. 943 = 2 PF
1 x MiNr. 946 = 10 PF
1 x MiNr. 951 = 24 PF
auf MiNr. P 962 = 12 PF
 

Ergibt insgesamt 120 PF / 10 = 12 PF Porto Postkarte im Fernverkehr.



Gruß
Frank
 

alemannia Am: 04.08.2015 21:08:23 Gelesen: 89222# 61 @  
@ Redfranko [#60]

Hallo zusammen,

da komme ich auf 132 RPf, also mit 12 RPf überfrankiert.

Gruß

Guntram
 
Redfranko Am: 04.08.2015 22:04:26 Gelesen: 89208# 62 @  
@ alemannia [#61]

Hallo Guntram,

da hast Du natürlich recht *rotwerd*. Hatte die 12 Pf von der Karte übersehen.

Gruß, Frank
 
Manne Am: 06.09.2015 19:07:16 Gelesen: 88559# 63 @  
Guten Abend,

beim Tauschabend am vergangenen Freitag erworben.

Karte vom 21.6.48 und Brief vom 23.6.48 aus Schwenningen.

Gruß
Manne


 
Bautenfünfer Am: 22.01.2016 23:01:32 Gelesen: 86401# 64 @  
Hallöchen,

kann mir Bautenserie1948-Fachidiot mal wer sagen, warum hier gleich ein Attest vorliegt und was denn dieser Brief so etwa wert ist?



Ist nicht so mein Sammelgebiet und ich habe keine Ahnung. im Gegensatz zur Bautenserie.
 
alemannia Am: 23.01.2016 10:37:34 Gelesen: 86359# 65 @  
Hallo,

der Wert des Briefes ergibt sich natürlich am Markt bei einem Verkauf.
Der Michelwert dürfte lt. meinem Michel-Briefe 2005/06 ca. 170,00 € betragen:

Michel-Nr. ZF 2 b - ZF-Frankatur vom 22.6.48 = 40,00 €

Aufschlag für Einschreiben (2) = 20,00 €

Aufschlag für Eilbrief (3) = 80,00 €

Zuschlag für die Frankatur 20 x 1,50 = 30,00 €

Zuschlag für die Frankatur 3 x 0,80 = 2,40 €
 

Wie geschrieben, das ist nur der Wert nach der Systematik des Michel-Briefe-Kataloges.

Wenn der Brief nicht mehr benötigt wird, könnte man ihn z.B. einfach hier bei PPA mit dem Mindestverkaufspreis einstellen und abwarten.

Wie auch befundet, ist die Frankatur mit alten 17,20 RM und somit 1,72 neue DM, portogerecht:

32 Pfennig für Brief Ortsverkehr bis 50 g, zzgl. Einschreiben mit 60 Pfennig zzgl. Eilzustellung 80 Pfennig.

Gruß

Guntram
 

Bautenfünfer Am: 24.01.2016 18:49:35 Gelesen: 86271# 66 @  
Aha, Danke für die Infos! Habe ich für 3 Euro gekauft!
 
Max78 Am: 03.09.2016 19:10:33 Gelesen: 81949# 67 @  
Hallo zusammen,

hier einmal ein Beleg, der finde ich wunderbar zeigt, wie eng der Zeitraum für mögliche Zehnfachfrankaturen wirklich war. Dieser Umschlag wurde, wie es in den Zeiten von Papiermangel öfter geschah, zweimal verwendet. Zuerst mit einer Mi. 949 EF portogerecht mit 16 Pf. innerhalb Dresden am 26.05.48 versendet, wurde der Umschlag am 28.06.48 "umgemodelt" und mit 40 x 6 Pfennigen (Mi. 944) portogerecht mit 240 Pfennigen frankiert:





Zwar von der Versendungsart her etwas relativ gewöhnliches, aber in Verbindung mit der zweifachen Verwendung, finde ich, ganz ansprechend.

mit Grüßen Max
 
zaubermann Am: 03.01.2017 20:41:45 Gelesen: 79408# 68 @  
@ Max78 [#67]

Guten Abend zusammen,

ich hätte auch ein paar Fragen zu folgenden Belegen:

Diese Karte ist wohl am 23.6.1948 gelaufen, aber der Stempel ist nur auf einem mini Eck.

Wie ist so was zu bewerten?



Bei diesem Brief scheint alles zu passen. Stempel vom 23.6.1948

Ist der Brief portogerecht frankatiert worden?



Dieser Brief gibt mir Rätsel auf.

Er wurde erst am 28.6.1948 gestempelt. Allerdings habe ich irgendwo gelesen, dass in in der Sowjetischen Zone und in Ost-Berlin aufgrund der durchgeführten eigenen Währungsreform Zehnfachfrankaturen ebenfalls möglich waren, allerdings dort für den Zeitraum vom 24.06. bis 31.07.1948. Auch in Westberlin endete die Möglichkeit der Verwendung der alten RM-Marken mit 1/10 Frankaturwert am 31.7.1948.

Ist das so richtig?



Da ich diese Belege über E-Bay verkaufen möchte, könntet ihr mir bitte sagen, was die einzelnen Belege an Wert haben?

Ich bedanke mich für eure Hilfe!

Viele Grüße

Mike
 
lueckel2010 Am: 03.01.2017 21:05:05 Gelesen: 79399# 69 @  
@ zaubermann [#68]

Viele Fragen, von denen ich die letzte beantworten möchte:

Über Zehnfachfrankaturen im Zusammenhang mit der Währungsreform im Bereich der SBZ kannst Du auf zwei im Michel Briefe-Katalog alles nachlesen. Der gezeigte Beleg (Mi.-Nr. 951 ZF) wird mit 5.00 M€ bewertet (2012/ 2013). Aus diesem Katalogpreis dürfte sich dann der E-Bay-Einstellpreis ableiten lassen.

MfG, "lueckel2010"
 
zaubermann Am: 03.01.2017 21:17:09 Gelesen: 79392# 70 @  
@ lueckel2010 [#69]

Vielen Dank, lueckel2010,

leider habe ich diesen Katalog nicht zur Hand.
 
alemannia Am: 03.01.2017 22:12:54 Gelesen: 79365# 71 @  
@ zaubermann [#68]

Hallo zusammen,

Beleg 1: Die PK ist mit 2 alten RPf überfrankiert. Das ist normal, da die Marken ungültig wurden. Der Beleg mit Stempel " 23.6.48-12 Uhr" wurde beanstandet und mit 18 neuen Pfennig (12+6 Pfennig) beanstandet, da er nicht aus der ersten Briefkastenleerung stammt.

Beleg 2: Der Brief ist mit 240 alten RPf portogerecht frankiert und wurde mit "23.6.48 - 5 Uhr" gestempelt und dürfte somit aus der ersten Briefkastenleerung stammen.

Die Qualität beider Belege ist allerdings sehr schlecht und selten sind sie dazu auch nicht. Wenn überhaupt, würde ich die 3 Belege für je 1,00 € einstellen und hoffen, dass beboten wird.

Gruß

Guntram
 
zaubermann Am: 04.01.2017 14:52:25 Gelesen: 79283# 72 @  
@ alemannia [#71]

Hallo Guntram,

herzlichen Dank für deine Hilfe!

Viele Grüße

Mike
 
mumpipuck Am: 01.03.2017 20:38:10 Gelesen: 78364# 73 @  
Dieser Beleg mit Stempel vom 22.06.1948 aus Ratzeburg gefiel mir wegen der Frankatur und des reinen Bedarfs, auch wenn der Zustand mäßig ist. Die 1,20 RM = 12 Pf. neu wurden mit einer Marke 1RM Brieftaube und 10 x 0,02RM zusammengesetzt. Beide Marken dürften auf echten Bedarfsbelegen nicht häufig vorkommen, da sie wohl in Privathaushalten kaum vorrätig waren. Besonders nett die 9er-Einheit der 0,02 RM.

Wohl dem zeitbedingen Mangel dürfte geschuldet sein, dass das Amtgericht Ratzeburg ein Schreiben in einer Vormundschaftsangelegenheit offen als Postkarte an die Stadtverwaltung Ratzeburg sendet.

Beim heutigen Datenschutz undenkbar! Auch der Beleg würde heute wohl nicht der Vernichtung entgehen.

Eigentlich hätte 1RM Porto doch genügt, da es eine Ortspostkarte ist, oder ?

Jedenfalls findet der Beleg Eingang in meine Heimatsammlung Herzogtum Lauenburg.



Herzliche Grüße
Burkhard
 
jokama Am: 02.03.2017 19:48:17 Gelesen: 78315# 74 @  
Hallo Interessenten für Zehnfachfrankaturen,

ich habe auf meiner Internetseite [1] einige Briefe aus meiner Sammlung gezeigt. Vielleicht ist es für das Thema interessant.

Über feedback und Diskussion würde ich mich freuen. Hier ein Beispiel Westberlin 31.8.48



Gruß

Manfred

[1] http://www.manfredkaiser.de/10fach.html
 
Stempelfreund Am: 19.03.2017 11:06:21 Gelesen: 77979# 75 @  
Hallo zusammen,

gerade bekam ich eine schöne Bedarfs-Postkarte mit Zehnfachfrankatur vom 22.6.1948 aus Stuttgart, die ich hier zeigen möchte.



Und als zweites eine schöne Drucksache aus der SBZ, wo ja die Zehnfachfrankaturen zwischen 23. und 30.6.1948 zulässig waren.Meine ist vom 29.6.1948 und enthält eine Einladung zur Silberhochzeit.



Einen schönen Tag noch. Gruß
Stempelfreund
 
alemannia Am: 19.03.2017 11:24:55 Gelesen: 77970# 76 @  
@ Stempelfreund [#75]

Hallo,

kleine Korrektur:

In der SBZ, ebenso in Ost- und West-Berlin waren Zehnfachfrankaturen bis zum 31.7.1948 möglich.

Gruß

Guntram
 
Stempelfreund Am: 19.03.2017 13:13:49 Gelesen: 77940# 77 @  
Hallo Guntram,

danke für die Korrektur.

Gruß
Christian
 
Max78 Am: 28.06.2017 21:17:50 Gelesen: 75389# 78 @  
@ alemannia [#76]

Servus zusammen,

hier noch ein Brief als Beispiel der Letzttagverwendung im Ortstarif, gestempelt Neugersdorf (Sachsen) 31.7.48:



Nimmt man es genau, dann war der Brief mit 0,2 Pfennigen überfrankiert.

@ Stempelfreund [#75]

Ich habe selten einen so aussergewöhnlichen Poststellenstempel gesehen, ohne UB und vollständiger Jahresangabe ohne Uhrzeit. Danke für's Zeigen!

mit Grüßen Max
 
Gerhard Am: 29.06.2017 09:31:01 Gelesen: 75334# 79 @  
@ Max78 [#78]

Sehr schöner Bedarf und trotz etwas hastiger Öffnung gut erhalten. Glückwunsch dazu.

MphG
Gerhard
 
alemannia Am: 29.06.2017 11:09:38 Gelesen: 75310# 80 @  
Hallo zusammen,

Zehnfachfrankaturen waren in der SBZ und in Berlin erst ab 24.6.1948, nicht schon am 23.6.1948, gültig.



Fernbrief der SBZ vom 24.06.1948 - 15 Uhr (Ersttag) von Wurzen/Sachsen nach Nerchau - 24 Pfennig für Inlandsbrief bis 20 g

Gruß

Guntram
 
Totalo-Flauti Am: 29.06.2017 21:29:08 Gelesen: 75248# 81 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich möchte Euch einen Leipziger Ortsbrief zu 160 Pfennige gleich 16 Pfennige neue Währung vom 29.6.1948 zeigen. Für die Freimachung wurde 2x Mi 943, 7x Mi 947 und 3x Mi 951 verwendet.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
volkimal Am: 17.02.2018 19:09:26 Gelesen: 65635# 82 @  
Hallo zusammen,

diese etwas überfrankierte Zehnfachfrankatur ist zu spät aufgegeben worden:



Zehnfachfrankaturen waren in den westlichen Zonen nur am 21./22.6.1948 möglich. Allerdings wurde die Post, die man am 23.6.1948 morgens im Briefkasten fand auch noch als Zehnfachfrankatur angenommen.

Diese Karte wurde erst danach eingeworfen, so dass die Marken als ungültig markiert wurden. Die Karte ist entsprechend mit einer Nachgebühr von 18 Pfg., dem 1,5-fachen des fehlenden Portos von 12 Pfg. belegt worden.

Viele Grüße
Volkmar
 
hajo22 Am: 17.02.2018 22:11:07 Gelesen: 65607# 83 @  
@ alemannia [#80]

Zehnfachfrankaturen waren in der SBZ und in Berlin erst ab 24.6.1948, nicht schon am 23.6.1948, gültig.

Kleine Korrektur: Westberlin Zehnfachfrankaturen ab 25.6.1948, Ostberlin wie SBZ 24.6.48.

Allerdings: Briefe aus den Westsektoren Berlins frankiert nach dem alten Tarif am 24.6. nach Ostberlin oder in die SBZ wurden mit Nachgebühr belegt. Also eine Art "Postkrieg" bereits am 24.6.48.

hajo22
 
Totalo-Flauti Am: 03.06.2018 11:34:43 Gelesen: 62080# 84 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ab 24.06.1948 galten in der SBZ die "alten" Marken nur noch zum zehnfachen ihres Nennwertes. Bei meinem Ortsbrief (16 Pfennige für den einfachen Brief) vom 24.06.1948 wurde je eine MiNr. 921, 926, 931, 952 und eine 955 für zusammen 160 Pfennige verklebt. Ich denke, das sich hier ein Sammler ein kleines Souvenir gebastelt hat. Der verwendete Stempel ist mehrfach aptiert worden. 1944 kam die Postgebietsleitzahl hinzu und Ende 1945 wurden das Doppel M und "REICHSMESSESTADT" entfernt.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Baldersbrynd Am: 22.11.2018 14:02:46 Gelesen: 57759# 85 @  
Hallo Alle

Brief aus Berlin Neukölln nach Stadthagen über Hannover, gesendet am 20.7.1948. Frankiert mit Zehnfach Briefmarken zusammen 248 Pf. = 24,8 DPf.

Warum wurde der Brief belastet mit Nachgebühr 36 Pf.?

Hatte BRD nicht diese Briefmarken akzeptiert, weil sie waren ungültig in BRD?
Ich meine nicht, dass das Brief in 2. Gewichtsklasse war.

Viele Grüße
Jørgen


 
StefanM Am: 22.11.2018 14:49:48 Gelesen: 57745# 86 @  
@ Baldersbrynd [#85]

Im Grunde ist der Brief gar nicht frankiert, denn die Zehnfachfrankaturen waren nur am 21. und 22. Juni 1948 gültig. Der Brief wurde jedoch im Juli 1948 mit ungültigen Marken verschickt.

Gruß
Stefan
 
Baldersbrynd Am: 22.11.2018 15:25:10 Gelesen: 57733# 87 @  
@ StefanM [#86]

Hallo Stefan,

der Brief geht von West-Berlin Neukölln und da hier die alte Reichsmark Währungs Briefmarken noch gültig waren bis 31.7.1948.

Viele Grüße
Jørgen
 
hajo22 Am: 22.11.2018 16:20:33 Gelesen: 57720# 88 @  
@ Baldersbrynd [#87]

Wie Du richtig schreibst, waren die RM-Marken bis 31.7.1948 zu 1/10 auch in den Westsektoren Berlins gültig wie im gesamten Gebiet der Sowjetzone einschließlich Ostberlins. Während die Währungsreform in Ostberlin und der SBZ am 24.6.1948 stattfand, wurde sie in den Westsektoren Berlins am 25.6.48 durchgeführt.

Das hat mit der BRD nichts zu tun, die gab es noch garnicht, sondern eine Trizone (frz., brit. und amerik. Zone). Außerdem hatte Groß-Berlin einen Sonderstatus als 4-Sektoren-Stadt.

Man sang den Schlager: Wir sind die Eingeborenen aus Trizonesien...

Eine Nachgebühr hatte deshalb auf Deinem Beleg nichts zu suchen. Das war Unwisssenheit.

hajo22
 
Baldersbrynd Am: 22.11.2018 23:15:44 Gelesen: 57689# 89 @  
@ hajo22 [#88]

Danke für Deine Beschreibung.

Die Trizone habe ich noch nicht gehört und das Lied kenne ich auch nicht.

Als es ein Unwissenheit war, ist auch ein möglichheit.

Viele Grüße
Jørgen
 
mumpipuck Am: 22.11.2018 23:26:15 Gelesen: 57686# 90 @  
@ hajo22 [#88]

Wenn ich die Markengröße ansehe scheint der Brief überformatig zu sein. Vielleicht war er auch einfach zu schwer (über 20 gr.). Dann hätte er 48 Pf. gekostet. Ich bin kein Nachgebührenexperte, aber ich meine mal gehört zu haben, dass 50% des Fehlbetrages als "Strafe" hinzukamen. Dann würden die 36 Pf. Nachgebühr stimmen.

Burkhard
 
hajo22 Am: 23.11.2018 12:57:23 Gelesen: 57642# 91 @  
@ mumpipuck [#90]

Ja, das könnte auch sein. Dann stimmen die 36 Pf. Nachgebühr: 24 Pf. fehlt + 12 Pf. Zusatzgebühr = 36 Pf.

Allerdings ist kein Vermerk > 20 gr vorhanden.

hajo22
 
Baldersbrynd Am: 24.11.2018 10:04:15 Gelesen: 57595# 92 @  
@ mumpipuck [#90]
@ hajo22 [#91]

Ich meine auch meist das ist ein Brief von 20 bis 40 Gramm.

Hier ist die Rückseite, sie ist ganz glatt, wenn ein Brief über 20 Gr. ist, dann kann man das meistens sehen in den Kanten. Ein Brief über 20 Gr. ist mit mindesten 4 A4 Seiten (80 Gr).

Viele Grüße

Jørgen


 
spain01 Am: 12.12.2018 11:53:09 Gelesen: 56980# 93 @  
Plattenfehler auf Brief

Hallo Allerseits,

ich bekam dieser Tage u.a. diese Zehnfachfrankatur mit 480 Pf, somit für einen Brief im Fernverkehr bis 50 g portogerecht frankiert.



Für mich nicht nachvollziehbar ist, warum die eine 20er über die Öffnungskante geklebt wurde. :(

Die Besonderheit dieses Briefes ist aber folgendes: die Alliierte Besetzung MiNr. 936 I ist als einziger Plattenfehler dieser Ausgabe in meinem 2017er Spezial auf Brief bisher unbekannt.

Hier ist er:



Somit sollte sich eine weitere Lücke im Spezial schließen, wenn auch nur mit -.-

Diesen und weitere Briefe werde ich natürlich bei der ARGE prüfen lassen.

Gruß
Michael
 
spain01 Am: 12.12.2018 12:54:52 Gelesen: 56969# 94 @  
Aus der selben Lieferung:



Mit 482 Pf ist er um 2 Pf bzw. 0,2 Pf überfrankiert.

Interessant könnten die beiden "hellen" 10er (MiNr. 946) sein, auf jeden Fall aber die vorhandene MiNr. 951 I:



Gruß
Michael
 
spain01 Am: 12.12.2018 13:19:25 Gelesen: 56959# 95 @  
Der folgende Brief wirft für mich Fragen auf:



Zunächst ist er mit 170 Pf für einen Ortsbrief um 10 Pf überfrankiert. Die Marken der französischen Zone wurden wohl zu Recht reklamiert, gekennzeichnet und nicht entwertet. Mannheim lag aber in der französischen Zone.

Die akzeptierten Marken haben einen Frankaturwert von 127 Pf, damit war/wäre der Brief um 33 Pf unterfrankiert. Durch die Nachgebühr von 6 Pf wurde der Brief dann wieder teurer als der eigentliche Tarif von 160 Pf bzw. der regulären 16 Pf.

Wurde hier eine "Strafgebühr" erhoben?

Wie ist ein solcher Brief zu bewerten? Im 2017er Mi-Spez auf Seite 813 steht "Beanstandete Zehnfachfrankaturen ... Zuschlag 150,-". Trifft das hier zu oder müssen andere Maßstäbe angelegt werden?

Gruß
Michael
 
guy69 Am: 12.12.2018 13:44:59 Gelesen: 56953# 96 @  
Ein ganzer Tag zu spät. Oder was ist hier passiert?


 
Frankenjogger Am: 12.12.2018 14:07:08 Gelesen: 56943# 97 @  
Hallo guy69,

ja die Marken waren nicht mehr gültig. Somit galt der Brief als nicht frankiert und es wurde die 1,5-fache Nachgebühr erhoben.

Hallo Michael,

Mannheim gehörte zur Amerikanischen Zone, auch wenn es zu Baden gehört. Dort waren die Marken der französischen Zone nicht gültig.

Bei deinem Brief fehlten, wie du schon festgestellt hast, 33 Pf, die als 3,3 Pf neue Währung gerechnet wurden. Dieser Wert wurde auf 4 Pf Fehlbetrag aufgerundet und dann wurde der 1,5-fache Betrag als Nachgebühr erhoben.

Über den Wert kann ich leider keine Auskunft geben.

Viele Grüße, Klemens
 
spain01 Am: 12.12.2018 14:16:52 Gelesen: 56939# 98 @  
Danke für die Info, Klemens!
 
spain01 Am: 20.05.2019 16:21:13 Gelesen: 53948# 99 @  
Hallo Allerseits,

heute bekam ich einen Brief, dessen Stempelung eine mir nicht nachvollziehbare Kuriosität zeigt:



Der Brief wurde in Bad Schwartau aufgegeben und mit Datum 21.6.48-18 gestempelt. Der auf der Rückseite lila markierte Stempel ist von Hamburg 21.6.48.9-10...



Wie kann es sein, dass der Stempel vom Ankunftsort vor dem Absendedatum liegt? Und dann auf der rückseitig einzigen nicht entwerteten Marke? Wurde hier "platz gelassen" für den Ankunftsstempel?

Es wäre doch sicherlich ein sehr großer Zufall, wenn eine nicht entwertete Briefmarke (gut, auf der Vorderseite sind genau genommen auch 2 Marken nicht entwertet) von einem nicht auf den nächsten Tag umgestellten Stempel entwertet worden wäre. Oder kam der Brief tatsächlich innerhalb von 3-4 Stunden in Hamburg an?

Die Marke links des markierten Stempels ist übrigens die All. Bes. MiNr. 951 I.

Gruß
Michael
 
sammler-ralph Am: 20.05.2019 16:36:14 Gelesen: 53939# 100 @  
@ spain01 [#99]

Viele Ämter haben Ihre Stempel nicht mehrmals am Tag umgestellt. Vermutlich hat Bad Schwartau den ganzen Tag über mit 18 Uhr gestempelt. Der Ankunftstempel zeigt übrigens die Uhrzeit 9-10 N, das N steht für nachmittags (also 21-22 Uhr). Somit könnten die Uhrzeiten sogar direkt stimmen, sind ja nur rund 70 Kilometer.

Gruß
Ralph
 
GSFreak Am: 12.11.2019 21:27:30 Gelesen: 50435# 101 @  
Hier eine portogerecht frankierte Postkarte aus Göttingen 2 nach Elberberg über Fritzlar vom 22.06.1948. Ergänzend zum 10 Rpf. Wertstempel der P 961 sind 1,10 RM zugeklebt (Mi.-Nrn. 937 und 946), das sind denn 120 Rpf = 12 Pf.



Gruß Ulrich
 
Fips002 Am: 30.06.2020 19:03:09 Gelesen: 45480# 102 @  
Ganzsachen Postkarte P 962 der II. Kontrollratsausgabe 1947-1948 mit Zehnfachfrankatur von Wittgendorf(Kreis Zittau) 26.7.1948 nach Hirschfelde/Sachsen. Die Karte ist mit 1 Pfennig überfrankiert.



Dieter
 
Fips002 Am: 04.07.2020 19:17:21 Gelesen: 45334# 103 @  
Brief mit Zehnfachfrankatur an das Finanzamt in Eutin. Entwertet wurde die Frankatur mit dem Bahnpoststempel Kiel-Lübeck am 21.6.1948.



Dieter
 
Franz-Karl Lindner Am: 04.10.2020 13:15:37 Gelesen: 43337# 104 @  
Hallo zusammen,

bilde einmal einen R-Brief aus Niendorf/Ostsee nach Bad Mergentheim vom 22.06.1948 ab, Vorder- und Rückseite. Was haltet ihr von der Frankatur? Gab es hier nicht einen Rechenfehler, oder stimmt die Frankatur doch? Wer hilft?

Danke Franz-Karl


 
hajo22 Am: 04.10.2020 13:30:28 Gelesen: 43329# 105 @  
@ Franz-Karl Lindner [#104]

Wenn ich richtig gerechnet habe, ergeben sich 810 Reichspf. = 81 "neue" DPf.

Frankatur: Einschreiben 60 Pf. (oder 600 Pf. alt) + 24 Pf. (oder 240 Pf. alt).

Der RBrief ist demnach um 3 neue Pf. oder 30 alte Pf. unterfrankiert.

Und keiner hat's gemerkt.

hajo22
 
Franz-Karl Lindner Am: 04.10.2020 14:35:47 Gelesen: 43312# 106 @  
Danke, da hat einer wohl nicht rechnen können!
 
alemannia Am: 04.10.2020 14:41:48 Gelesen: 43310# 107 @  
@ Franz-Karl Lindner [#104]

Hallo zusammen,
hallo Franz-Karl,

unbeanstandet gelaufene unterfrankierte Zehnfachfrankaturen kommen in der Bizone vor, wenn auch relativ selten.

Insbesondere findet man sie bei Mischfrankaturen mit mehreren Marken unterschiedlicher Wertstufe, die aufgrund fehlenden Platzes auf der Vorderseite, auch rückseitig verklebt werden mussten.

Zu dem gezeigten Beleg zeige ich ein weiteres Beispiel eines R-Briefes bis 20 g, der mit 4 alten RPf unterfrankiert war:



Um das rechnerisch ohne Taschenrechner festzustellen, musste ich schon etwas Zeit aufwenden.

Gruß

Guntram
 
GSFreak Am: 10.11.2020 12:06:28 Gelesen: 42189# 108 @  
Eine Zehnfachfrankatur vom 08.07.1948 aus BERLIN-WEISSENSEE 1 (sowj. Sektor) nach Hann.Münden. Hier hat einer auch nicht richtig gerechnet, obwohl offenbar Leiter eines Briefmarken-Tausch-Zirkels. Einschließlich Wertstempel (P 962, in der SBZ noch gültig bis 31.07.1948) beträgt die Frankatur 130 Rpf.

120 Rpf. = 12 Pf. hätten gereicht. Immerhin soll eine sog. "Goldtaube" verklebt sein (Mi.-Nr. 959b) gemäß handschriftlicher Notierung eines Vorbesitzers der Karte. Konnte ich bisher aber nicht verifizieren.



Beste Grüße
Ulrich
 
Briefuhu Am: 01.03.2021 22:17:18 Gelesen: 38401# 109 @  
Hallo,

hier eine Zehnfachfrankatur vom 03.07.1948 von Wünschendorf nach Kaltenborn in der Sowjetischen Zone.

Frankiert mit 11 Mark = 1,10 Mark.

Fernbrief bis 50 g = 48 Pfennige und 60 Pfennige für Einschreiben = 1,08 Mark also mit 2 Pfennig überfrankiert.

Ich hoffe ich habe richtig gerechnet.

Auf der Rückseite ist ein Prüfvermerk von Schlegel A. angebracht und drei Marken mit a) oder b) geprüft.



Schönen Gruß
Sepp
 
Totalo-Flauti Am: 18.07.2021 08:54:55 Gelesen: 34014# 110 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eine Zehnfachfrankatur (insgesamt 240 alte Reichspfennig) aus der SBZ von Leipzig nach Droyßig über Zeitz vom 6.7.1948. Marken in Reichsmark-Währung die sich noch im Besitz der Postbenutzer befanden durften in der SBZ im Zeitraum vom 24.06.1948 bis 31.07.1948 zu 1/10 des Nennwertes aufgebraucht werden.

Hier wurden von der zweiten Kontrollratsausgabe 6x Mi.943, 2x Mi.944, 2x Mi.945, 2x Mi.946, 9x Mi.947 und 3x Mi.961 für die notwendige Frankatur verwendet.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Totalo-Flauti Am: 30.07.2021 18:21:59 Gelesen: 33450# 111 @  
Liebe Sammlerfreunde,

mit 15x Mi.949 konnten die notwendigen alten 240 Reichpfennig für den einfachen Brief dargestellt werden. Hier auf einem Leipziger Brief vom 27.08.1948.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
Adalbert Am: 27.09.2021 09:57:59 Gelesen: 31879# 112 @  
Hallo,

ich habe mal eine Frage zu den Zehnfachfrankaturen vom 21./22.06.1948. Es gibt ja die briefmarkenfrankierten Belege, bei denen man dann halt an der Briefmarke erkennen kann, ob es sich um "alte" oder "neue" Währung handelt. Andererseits gibt es aber auch Zehnfachfrankaturen, frankiert mit Absenderfreistempeln; an den beiden Tagen konnte auch altes RM-Freistempel-Guthaben als Zehnfachfrankatur verwendet werden.

Wie konnte das aber bei Absenderfreistempeln unterschieden werden, ob es sich um "alte" oder "neue" Währung handelt?

Viele Grüße
Adalbert
 
alemannia Am: 27.09.2021 10:11:24 Gelesen: 31872# 113 @  
@ Adalbert [#112]

Hallo zusammen,
hallo Adalbert,

es war auch bei den Freistempeln der zehnfache Betrag zu verwenden.

Zwei Beispiele, 24 Pfennig für Fernbrief Inland bis 20 g und Geschäftspapier Inland bis 100 g:



Gruß
Guntram
 
jokama Am: 27.09.2021 12:38:45 Gelesen: 31830# 114 @  
Ich habe hier Informationen über die 10fach Frankaturen auf meiner Webseite [1].

Geschichtliche Infos und Briefbeispiele.

Gruß

Manfred



[1] http://www.manfredkaiser.de/10fach.html
 
Adalbert Am: 29.09.2021 08:24:08 Gelesen: 31775# 115 @  
Hallo,

danke für die Rückmeldungen und das Zeigen der Belege. Dennoch bleibt für mich die Frage, woran kann die Post bei den Belegen mit Absenderfreistempel erkennen, dass es sich um die alte Währung und nicht um die neue handelt? Für die Beispiele, die im Beitrag [#113] gezeigt wurden: Wäre es schon neue Währung gewesen, sähen dann die Belege nicht ganz genauso aus, nur dass ein anderer Wert eingedruckt gewesen wäre? Aber die Post musste es ja auch irgendwie erkennen können, ob alte oder neue Währung?

Viele Grüße
Adalbert
 
alemannia Am: 29.09.2021 11:11:49 Gelesen: 31752# 116 @  
@ Adalbert [#115]

Hallo zusammen,
hallo Adalbert,

wenn ich die Frage richtig verstehe, geht es darum, inwieweit es möglich gewesen ist, am 21. und 22.6.1948 nicht zehnfach, sondern einfach mit altem RM-Guthaben unerkannt in falscher Höhe zu stempeln.

Bei den Absender-Freistemplern mussten die Gebühren im voraus entrichtet werden. Die Buchung der Beträge geschah beim zuständigen Postamt, entweder durch Wertkarten (Francotyp), oder Einstellungen (Postalia) an den Geräten.

Ab 21.6. war die Zahlung nur noch in DM möglich.

Die freigestempelten Briefsendungen konnten in der Regel nicht über Briefkasten eingeliefert werden, sondern mussten, taggenau zum Stempeldatum, beim Postamt abgegeben werden.

Ich gehe davon aus, dass die Dienststellen nachvollziehen konnten, inwieweit die Firmen ihr Guthaben aufgebraucht hatten.

Bei Absenderfreistempeln mit Datum 21. und 22.6.1948 gehe ich deshalb davon aus, dass es sich bei Einfachfrankierung um die neue DM-Währung handelt.

Da ich kein Fachmann für AFS bin, würde ich mich freuen, wenn meine Ausführungen bestätigt, ergänzt oder auch berichtigt würden.

Gruß

Guntram
 
iholymoses Am: 20.11.2021 12:14:24 Gelesen: 30382# 117 @  
Hier ein Brief vom 2.7.48 mit einer leider entfernten oder sonst wie abhanden gekommenen Marke (der Brief war in einem wilden Lot dabei):



Wenn ich richtig gerechnet habe, dürfte eine 40 Pf-Marke fehlen: 200 Pf (80 Pf vorne + 120 Pf hinten) Frankatur sind noch vorhanden, 240 Pf wären notwendig.

Mir gefällt auch der spezielle Stempel gut.

Schönen Samstag,
Reinhard

[riefrückseite um 180 Grad gedreht, jetzt ist der Stempel besser erkennbar]
 
Fips002 Am: 17.12.2021 18:24:08 Gelesen: 29498# 118 @  
Ganzsachen Postkarte P 955 von Wittgendorf (Kreis Zittau) 26.7.1948 nach Hirschfelde, Sachsen.

Die Karte ist mit 15 Pfennig überfrankiert.



Dieter
 
iholymoses Am: 30.12.2021 21:35:38 Gelesen: 28985# 119 @  
@ jokama [#58]

Hier eine Mischfrankatur, die dem gezeigten Beleg sehr ähnlich sieht:



MiNr. 959 als Zehnfachfrankatur = 10 Pf. und dazu MiNr. 166 + 170 mit Bezirkshandstempeln ergeben zusammen die notwendigen 24 Pf.

Aber das scheint dann ja wohl ein Machwerk zu sein, in Massenfertigung.

Viele Grüße,
Reinhard
 
Bautenfünfer Am: 23.07.2023 12:09:28 Gelesen: 10351# 120 @  
Ich werde mal hier wieder das Thema Zehnfachfrankaturen mit einem schönen Beleg aktivieren:

Fernbrief über 24 Pf, korrekt mit 30 x 8 Pf 10fach-Frankatur freigemacht. Das schönste ist aber, alle 30 Stück 8 Pf haben die Farbe aa, d.h. sie leuchten unter UV-Licht sehr hell zinnober. Eine Marke ist arg beschädigt, aber trotzdem gibt es das nicht häufig. Ich habe es auch prüfen lassen, siehe Prüfzeichen.


 
Bautenfünfer Am: 23.07.2023 12:15:49 Gelesen: 10350# 121 @  
Noch eine schöne 10fach Frankatur mit Plattenfehler.

3x80 Pf ergibt 240 Reichspfennig = 24 Pf, portogerecht und am 23.06.48 (Letzttag) abgestempelt

Es sind sogar hier zwei im Michel vermerkte PLF drauf: 957 I und III


 
Bautenfünfer Am: 23.07.2023 12:19:48 Gelesen: 10349# 122 @  
Einen habe ich noch:

Portogerechter 240 Rpf = 24 Pf Beleg mit 10 x 20 Pf und 5 x 8 Pf

Es sind zwei Plattenfehler bei den 20 Pf Marken vorhanden: Mi. 950 II und IV.


 
Frankenjogger Am: 23.07.2023 13:17:12 Gelesen: 10340# 123 @  
@ Bautenfünfer [#121]

Der Letzttag für Zehnfachfrankaturen in den Westzonen war der 22.6.1948. Am 23.6.1948 galten nur die Belege aus der ersten Breifkastenleerung noch als gültig. Das sollte durch einen Stmpel bis ca. 10 Uhr zuordenbar sein.

Dein gezeigter Beleg ist um 16 Uhr gestempelt und dürfte somit als sog. Durchrutscher gelten.

Viele Grüße,
Klemens
 
Baber Am: 05.09.2023 18:04:07 Gelesen: 8516# 124 @  
Wie ist so ein Abschnitt einzuschätzen? Echt oder Mache?

Kein Absender, keine Adresse, gestempelt Lübeck 22.6.48 10-11 Uhr



Gruß
Bernd
 
Regis Am: 05.09.2023 18:45:57 Gelesen: 8499# 125 @  
@ Baber [#124]

Zum Wert kann ich nichts sagen. - Aber: es ist ein Briefstück eines Auslandsbriefes.

Gebühr: Einschreiben 60 PF. Express 80 PF. 100 Gr. 1,70 M; weitere 60 Gramm 90 PF = 4 DM = 40 RM.

Mit der Erklärung ist es zumindest interessant.

Alles Gute Regis
 
Frankenjogger Am: 05.09.2023 19:50:28 Gelesen: 8487# 126 @  
@ Regis [#125]

<Aber: es ist ein Briefstück eines Auslandsbriefes.>

Nein! Es könnte evtl. eines sein, mehr aber auch nicht!

@ Baber [#124]

Echt schaut der Abschnitt aus, Mache eher nicht. Wobei "echt" nicht gleichbedeutend mit gebührenrichtig sein muss.

Einen Tag später waren die Marken ungültig, da wurde schon auch deutlich überfrankiert.

Als Wert kann hier ein Achterblock der 5 DM herangezogen werden, der Liebhaber braucht, die es sicherlich gibt.

Dürfte sicher zweistellig sein. Wie hoch zweistellig, da fehlt mir die Erfahrung.

Viele Grüße,
Klemens
 
Frankenjogger Am: 15.09.2023 15:52:36 Gelesen: 7931# 127 @  
@ alemannia [#116]

zwar etwas verspätet. aber das sollte so richtig erklärt sein.

Vielleicht noch als Zusatz: Wenn der Restwert der Wertkarten oder Einstellungen für die AFS nicht ausreichte, um eine erforderliche Frankatur zu stempeln, dann durfte/konnte mit Briefmarken zufrankiert werden.

Dadurch entstanden die sehr seltenen Mischfrankaturen von AFS mit 10-fach-Einstellung und Briefmarken. Die Briefmarken konnten dann auch noch RM-Marken mit 10-fach-Verwendung oder auch Aufdruckmarken sein.

Ich habe vor kurzem einen solchen Beleg bekommen. Es waren noch 56 Pf Wert als AFS vorhanden, der (hier mit einer falschen Datumseinstellung) gestempelt wurde. Zusätzlich wurden noch 112 Pf RM-Marken verklebt, insgesamt 168 Pf, was bei 1/10 16,8 Pf entsprach. Dies war für den Ortsbrief vom 22.6.1948 innerhalb Hamburgs ausreichend. Die Überfrankatur spielt hier kaum eine Rolle, denn am Folgetag wurden die Marken, sowie der Wert der AFS-Maschine (wohl Wertkarten) wertlos.



Viele Grüße,
Klemens
 
HWS-NRW Am: 15.09.2023 16:06:49 Gelesen: 7925# 128 @  
Hallo Klemens,

ein netter Beleg, aber m.E. trotzdem "nicht portorichtig".

Ich suche noch eine Abbildung eines 48-Pfg-Beleges nur mit Freistempel, da werde ich wohl lange suchen müssen.

Ein schönes Wochenende
Werner
 
Frankenjogger Am: 15.09.2023 16:23:54 Gelesen: 7916# 129 @  
@ HWS-NRW [#128]

aber m.E. trotzdem "nicht portorichtig" - das stimmt, sollte aber im Kontext der Ungültigkeit am Folgetag eine geringe Rolle spielen.

Ich suche noch eine Abbildung eines 48-Pfg-Beleges nur mit Freistempel, da werde ich wohl lange suchen müssen.

Aus Berlin ist einer bekannt, hatte John Gunn in seiner Sammlung.

Viele Grüße,
Klemens
 
HWS-NRW Am: 07.10.2023 11:56:58 Gelesen: 6652# 130 @  
Hallo in die Runde,

heute kam ein Super-Beleg, derzeit die "Krönung" meiner neu begonnenen AFS-Sammlung;



Eingeschrieben Fernbrief in der Portostufe von 84 Pfennigen (Brief - 20 g + Einschreibgebühr 60 Pfg.) aber - in der Zehnfachperiode (war wohl nur wenige Tage mit Freistempeln erlaubt), so dass die Firma "DEMAG-ZUG" aus Wetter (Ruhr) 840 Pfennige einstellen musste. In dieser Version wohl als UNIKAT anzusehen.

Von mir noch eine Frage an die Fachfrauen/Fachmänner.

Gibt es eine offiziellen Anordnung der Alliierten Behörden, das Belege, nur mit den Freistemeln versehen, nur für drei Tage (21.-23.6.) erlaubt waren ?

mit Sammlergruß
Werner
 
bernhard Am: 07.10.2023 14:06:16 Gelesen: 6631# 131 @  
@ HWS-NRW [#130]

Hallo Werner,

in den Westzonen waren Zehnfachfrankaturen nur bis zum 23.6.48 erlaubt, in der Ostzone vom 24.6. bis 31.7.1948. Angaben laut Dürst/Eich, Die deutschen Post- und Absenderfreistempel. Band 2, 1999. Die Angaben für die Westzonen sind etwas verwirrend, kann sie aber momentan nicht überprüfen, da ich meine AFS-Zehnfachfrankaturen Artikelsammlung verlegt habe.

Viele Grüße
Bernhard
 
HWS-NRW Am: 07.10.2023 17:09:39 Gelesen: 6589# 132 @  
@ bernhard [#131]

Hallo Bernhard,

erst einmal DANKE für Deine schnelle Antwort.

Beim Philatausch kam heute von Stefan das Argument, das die Möglichkeiten in der SBZ nicht soooo lange angedauert habe, da es (mir logisch) sicher einen "Run" der Sammler, zumindest aus dem Westteil Berlins gegeben haben müßte, um ihre ansonsten wertlosen RM-Marken noch irgendwie loszuwerden.

Werner
 
Nordluchs Am: 07.10.2023 20:20:16 Gelesen: 6563# 133 @  
@ bernhard [#131]
@ HWS-NRW [#132]

Hallo Bernhard,
Hallo Werner,

ich habe mal meine alte Sammlung (nur noch als Scan vorhanden) durchgesehen.

Wenn es hilft die Auszüge daraus. Da ich keine Lust habe das abzuschreiben, zeig ich einfach die Ausschnitte daraus.



Der dazu gehörige Beleg ist ebenfalls vorhanden.



Das Ganze ist auch sogar mit Verfügung für den anderen Teil Deutschlands ebenfalls vorhanden.

Viele Grüße

Hajo
 
HWS-NRW Am: 07.10.2023 20:51:04 Gelesen: 6555# 134 @  
@ Nordluchs [#133]

Hallo HaJo,

auch Dir sei herzlichst gedankt, ich hatte diese Info schon aus weiteren früheren Fachartikel gefunden, nur Stefan war dermaßen überzeugend mit seiner Aussage und im Internet finden sich zahlreiche Belege (alle SBZ), da gibt es Stempeldaten bis zum 31.7.48, z.B. auf Einschreib-Fernbrief aus Schlotheim.

mit Sammlergruß
Werner
 
Lammfell Am: 08.10.2023 00:32:08 Gelesen: 6486# 135 @  
@ Nordluchs [#133]
@ HWS-NRW [#134]
@ bernhard [#131]

Hallo Alle!

Beiliegend ein Umschlag, der soweit ich erkennen kann, mit 240 RPf und Datum 24.6.48 freigestempelt wurde.

Da musste anscheinend der Abdruck mit fälligen 24 DPf.-mittels PWZ überklebt werden. Auf der Rückseite kann man noch schwach die 0 auf der Innenseite erkennen.

Aber urteilt selbst:





Kein Sammlerbeleg, sondern Bedarf. Kein Sammler käme auf die Idee, in dem Umschlag Dokumente mit Büroklammer zu verschicken.

Letztes Überbleibsel meiner Sammlung.

Viele Grüße
 
HWS-NRW Am: 08.10.2023 10:31:34 Gelesen: 6296# 136 @  
@ Lammfell [#135]

Hallo,

ein toller Beleg, ist der eventuell noch zu haben ?

mit sonntäglichem Gruß
Werner
 
Stefan Am: 08.10.2023 10:54:25 Gelesen: 6287# 137 @  
@ HWS-NRW [#132]

Beim Philatausch kam heute von Stefan das Argument, das die Möglichkeiten in der SBZ nicht soooo lange angedauert habe, da es (mir logisch) sicher einen "Run" der Sammler, zumindest aus dem Westteil Berlins gegeben haben müßte, um ihre ansonsten wertlosen RM-Marken noch irgendwie loszuwerden.

Wir hatten im gestrigen Gespräch auf dem philaseiten-Treff in Essen-Steele beide recht gehabt, allerdings das Thema Währungsreformen 1948 in Ost und West in Deutschland aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet.

Die Wertstreifen für Frankiergeräte in der Währung Reichsmark bzw. auf dem zuständigen Postamt in Reichsmark aufgeladene Frankiergeräte blieben in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) bis zum 31.07.1948 gültig. Die Geldscheine der Währung "Reichsmark" wurden in der SBZ allerdings bereits zum 26.06.1948 im Geldumlauf [1] ungültig und konnten noch bis zum 28.06.1948 in eine neue provisorische Währung (Reichsmarkscheine mit Koupon-Aufkleber) umgetauscht werden.

Die westlichen Besatzungszonen setzten am Sonntag, den 20.06.1948 die Währungsreform um und die Deutsche Mark (DM) wurde eingeführt. Die Reichsmark verlor am 21.06.1948 (0 Uhr) die Gültigkeit in den Westzonen und wurde noch bis zum 26.06.1948 nach Voranmeldung bei den Banken in DM umgetauscht [2]. Diese Reform wurde bereits relativ lange im Voraus geplant, so dass auch maschinell überdruckte Briefmarken zur Verfügung standen (Posthörnchenaufdrucke der Bizone) bzw. in der französischen Zone neue Dauerserienmarken verausgabt wurden.

Offensichtlich war die Sowjetische Militäradministration (SMAD) von der Währungsreform in den westlichen Zonen relativ eiskalt erwischt worden. Die im Westen wertlos gewordene Reichsmark drohte nun in großen Mengen auf das Gebiet der SBZ überzuschwappen und damit die dortige Wirtschaft zu schädigen (man kaufe vor Ort in der SBZ alles Mögliche an Waren zu quasi x-beliebigen Preisen gegen andernorts bereits wertlos gewordenes Geld), speziell das im Westen eher schwer umtauschbare (weil schwer erklärbare) Schwarzgeld aus eher dubiosen Geschäften. Es gab sonst kein Gebiet mehr, wo die Reichsmark in Form von Geldscheinen sonst noch gültig gewesen wäre. Die ehemals besetzten Gebiete, wo die Reichsmark als Währung bis zum jeweiligen Kriegsende offiziell in Gebrauch gewesen war, hatten die Reichsmark als Geldscheine bereits 1944 bzw. 1945 abgeschafft und durch eigene Währungen ersetzt (Bsp. 1944 in Luxemburg, 1945 in Elsass-Lothringen, Österreich, Slowenien, dem bis dato deutschen Teil des heutigen Polens usw.).

Die SMAD hatte umgehend zu reagieren und ließ in Nacht-und-Nebel-Aktionen vorhandene Bargeldbestände (Reichsmark) in den Banken mit einem "Koupon" händisch überkleben und ab dem 24.06.1948 derart gekennzeichnete Geldscheine als neue provisorische Währung in der SBZ und Berlin (West) emittieren. Wie einleitend geschrieben, wurden die Geldscheine der Währung "Reichsmark" ohne Kouponaufkleber in der SBZ allerdings bereits zum 26.06.1948 im Geldumlauf [1] ungültig und konnten noch bis zum 28.06.1948 in die neue provisorische Währung umgetauscht werden.

Seitens der Post der SBZ wurden Briefmarken aus dem Umlauf bzw. eingelagerte Wertzeichenbestände ebenfalls manuell überarbeitet (wie die Geldscheine), d.h. in diesem Fall manuell mittels Handstempelabschlag "überdruckt" und für den Schalterverkauf vorbereitet. So entstanden die Bezirkshandstempelaufdrucke (Mi-Nr. 166-181), welche ab dem 24.06.1948 verausgabt worden sind. Abends nach Schalterschluss bzw. nachts musste die in etwa erwartete Menge an am nächsten Werktag zu verkaufenden Briefmarken vom Postpersonal überstempelt werden. Eine reguläre, maschinell überdruckte Dauerserienausgabe erschien in der SBZ ab dem 03.07.1948 (Mi-Nr. 182-197).

Halten wir in Kurzfassung fest:

- 20.06.1948: Währungsreform (Bargeld) in den drei westlichen Besatzungszonen (ohne Berlin (West)) und Bargeld wird als Umlaufwährung mit Ablauf des 20.06.1948 ungültig
- 22.06.1948: Ende der Zehnfachfrankaturen (Briefmarken und Absenderfreistempel) in den westlichen Besatzungszonen, die erste Briefkastenleerung vom 23.06.1948 wurde postseitig noch durchgewunken
- 24.06.1948: Währungsreform (Bargeld) in der Sowjetischen Besatzungszone und Berlin (West)
- 26.06.1948: Ende der Umtauschfrist von Bargeld bei den Banken in den drei westlichen Besatzungszonen (ohne Berlin (West))
- 26.06.1948: Bargeld wird als Umlaufwährung in der SBZ ungültig
- 28.06.1948: Ende der Umtauschfrist von Bargeld bei den Banken in der Sowjetischen Besatzungszone (und vermutlich auch in Berlin (West))
- 31.07.1948: Ende der Zehnfachfrankaturen (Briefmarken und Absenderfreistempel) in der SBZ

-> alles, was an Bargeld in den westlichen Besatzungszonen zwischen dem 21.06. und 26.06.1948 bei den Banken nicht umgetauscht werden konnte, drohte in das Wirtschaftsgebiet der SBZ überzuschwappen, das Bargeld (Geldscheine) wurde in der SBZ als Umlaufwährung zum 26.06.1948 ungültig.

Briefmarken der Gemeinschaftsausgaben in Reichsmarkwährung konnten in der SBZ noch bis zum 31.07.1948 aufgebraucht werden, dito Frankierstreifen bzw. sonstiges in den Postämtern von Beamten in den Frankiermaschinen eingestelltes vorhandene Guthaben. Im Gegensatz zu den Briefmarken waren Frankiergeräte nicht frei beweglich und und mussten vor der Nutzung beim zuständigen Postamt angemeldet werden.

Es wäre noch fraglich, wie lange postseitig in der SBZ nach dem 24.06.1948 Wertstreifen für Frankiermaschinen in der Währung Reichsmark verkauft bzw. Frankiermaschinen am Postschalter in der Währung Reichsmark aufgeladen worden sind. Die Bezahlung wäre dann bereits in der neuen Währung (Kouponwährung bzw. einige Wochen später in DM Ost) erfolgt. Ich gehe nicht davon aus, dass zur Währungsumstellung in den Frankiergeräten ein neuer Wertrahmen im Absenderfreistempel notwendig geworden war und damit ein Techniker zum körperlichen Umbau des Frankiergerätes benötigt worden wäre.

Münzgeld von 1 Pfennig bis 50 Pfennig blieb in den vier Besatzungszonen, Berlin und Österreich weiterhin gültig. Die Gültigkeit endete zu unterschiedlichen Terminen (teils erst 1950).

Gruß
Stefan

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_(DDR)#Einf%C3%BChrung
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsreform_1948_(Westdeutschland)
 
HWS-NRW Am: 08.10.2023 12:45:51 Gelesen: 6254# 138 @  
@ Stefan [#137]

Hallo Stefan,

das ist ja super, herzlichen Dank für Deine klaren Argumente. Darf ich die übernehmen für meinen geplanten Artikel?

Ob man das mit AFS-Belegen überhaupt belegen kann, ist schon fraglich, denn Belege mit AFS sind im Gegensatz zu den "vielen" Belegen mit PWZ schor rarer und schwerer zu finden.

Dir einen schönen Restsonntag.
mit Sammlergruß
Werner
 
Stefan Am: 08.10.2023 14:01:01 Gelesen: 6235# 139 @  
@ HWS-NRW [#138]

das ist ja super, herzlichen Dank für Deine klaren Argumente. Darf ich die übernehmen für meinen geplanten Artikel?

Ja, kannst du übernehmen. Die gemachten Tagesangaben von Juni 1948 sollten allerdings nochmals vorab abgeklopft und gegengeprüft werden (wegen möglicher Tippfehler).

Als Quellen zur Erstellung des Beitrags [#137] dienten

- die beiden Einträge von Wikipedia zu den Währungsreformen in West- und Ostdeutschland, d.h. [1] und [2]
- Michel Deutschland-Spezial 2017 (Band 2) zu den Währungsreformen in den einzelnen Zonen und Berlin (West) - das Saarland hatte bereits vorher den französischen Franc eingeführt und fiel hier als zu überprüfendes deutsches Gebiet raus
- Michel Münzenkatalog Deutschland 1999 zur Kursgültigkeit der Münzen in Reichspfennig (1 Pf. bis 50 Pf.)
- Banknotenkatalog "Die deutschen Banknoten ab 1871" von Holger Rosenberg (12. Auflage von 2001), wobei in diesem Katalog keine konkreten Zeitangaben vorgefunden wurden, die hätten hilfreich sein können

Ob man das mit AFS-Belegen überhaupt belegen kann, ist schon fraglich, denn Belege mit AFS sind im Gegensatz zu den "vielen" Belegen mit PWZ schon rarer und schwerer zu finden.

Ich habe meine Absenderfreistempelbelege aus den Jahren zwischen dem Kriegsende (1945) und der Gründung der beiden deutschen Staaten (Mai bzw. Oktober 1949) durchgesehen, leider keine Zehnfachfrankatur dabei. Es ist allerdings auch nicht mein Schwerpunktthema bei den AFS.

Ich gehe nicht davon aus, dass mit der Einführung der DM (West und Ost) ein neuer Wertrahmen im Absenderfreistempel notwendig gewesen wäre. Ich frage mich eher, wie die Post sowohl in den westlichen Zonen als auch in der SBZ verhindern konnte bzw. wollte, dass einzelne vermeintlich findige Nutzer (Absender) von Absenderfreistempelgeräten Wertstreifen in wertlos gewordener Reichsmark aufbrauchten und mit Beträgen in DM frankierten, also bspw. 0,24 RM Guthaben aufbrauchten und als 0,24 DM frankierten.

Frankiergeräte, welche von Postbeamten am Schaltern "aufgeladen" (also mechanisch über zu bewegende Rädchen im Freistempelgerät selbst ein neues Guthaben eingestellt und dann die Zugangsstelle = Öffnung postseitig versiegelt) wurden, hätte man über Vermerke zur verwendeten Währung je Freistempelgerät auf posteigenen Karteikarten (eine Karteikarte je gemeldeter Absender) nachhalten können (was sicherlich auch gemacht wurde analog der Vorgehensweise zu den in Gebrauch befindlichen Werbeklischees).

Wertstreifen mit einem Guthaben (analog bspw. den späteren Telefonkarten) wären eigentlich halbwegs frei beweglich (wie Briefmarken) gewesen (sofern 1948 bereits existent, ich weiß es nicht), sofern diese beim Kauf im Postamt nicht automatisch unternehmensgebunden (also absenderbezogen) beschriftet oder sonstwie gekennzeichnet worden wären. Mir fehlt mir an dieser Stelle das Detailwissen aus der damaligen Praxis im Jahr 1948. Spätere Wertstreifen waren gekennzeichnet worden.

Nachfolgend ein paar Beispiele für Wertstreifen (zu Zeiten der späteren Deutschen Bundespost) für den Einsatz in Absenderfreistempelgeräten (damit die Leser hier im Thema besser verstehen können, was damit eigentlich gemeint ist).





Man kann bei dem Thema Zehnfachfrankaturen auch gedanklich den Bogen etwas weiterspannen und sich fragen, wie die Behörden in punkto zu erhebender Gebühren für behördliche Dienstleistungen mit der Währungsreform umgegangen waren. Derartige Dienstleistungen wurden durch Fiskalmarken (oder vermutlich auch durch Abschlag eines für fiskalische Zwecke eingerichteten Freistemplers?) entrichtet, Beispiel für einen fiskalisch verwendeten Wertstreifen eines Freistemplers siehe vorstehende Scans.

Gruß
Stefan

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_(DDR)#Einf%C3%BChrung
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsreform_1948_(Westdeutschland)
 
Lammfell Am: 08.10.2023 14:48:36 Gelesen: 6217# 140 @  
@ Stefan [#139]

Ich frage mich eher, wie die Post sowohl in den westlichen Zonen als auch in der SBZ verhindern konnte bzw. wollte, dass einzelne vermeintlich findige Nutzer (Absender) von Absenderfreistmepelgeräten Wertstreifen in wertlos gewordener Reichsmark aufbrauchten und mit Beträgen in DM frankierten, also bspw. 0,24 RM Guthaben aufbrauchten und als 0,24 DM frankierten.

Die Wertkarten sind meines Wissens nachweisbar übergeben worden, wie bei Schaltervorgabe-Maschinen. Auch trägt jede gebrauchte Karte die Nummer der benutzen Frankiermaschine, den Zählerstand und die Nummer der Kartenfolge.

Es wäre daher nur möglich gewesen, die Karte zu verbrauchen, die aktuell im Gerät enthalten war. Üblich war, das eine neue Karte nur gegen Abgabe der genutzten Karte ausgegeben wurde.

Man hätte am 24.6. z.B. auf Blankoblättern das Restguthaben verstempeln und als Nachweis mit der genutzten Wertkarte abgeben können, um so einen neue Wertkarte in DM zu erhalten.

Zu Beitrag [#137]:

Die 1 Reichspfennig-Münze aus Zink war strenggenommen bis 2002 in Österreich als Zahlungsmittel gültig, weil dem 1 Groschen-Stück gleichgestellt. Hat aber seit den 1950-er Jahren praktisch keine Rolle mehr im Zahlungsverkehr gespielt.
 
bernhard Am: 08.10.2023 17:12:53 Gelesen: 6191# 141 @  
@ Lammfell [#140]

Laut den Verfügungen (SBZ) sollten die Zählerstände der Frankiermaschinen festgehalten werden und erst danach durfte die Frankiermaschine weiterverwendet werden. Die entsprechenden Gebührenanteile mussten dann nachentrichtet werden. Die registrierten Maschinen konnten dann die normale Postgebühr einstellen. In der Praxis dauerte diese Registrierung aber längere Zeit, weshalb Zehnfachfrankaturen mit AFS überhaupt vorkommen.

Viele Grüße
Bernhard
 
HWS-NRW Am: 09.10.2023 10:26:49 Gelesen: 6019# 142 @  
Hallo in die Runde,

am Wochenende habe ich mal bei Ebay und Konsorten rein gesehen, da gab es schon etliche Angebote von "Händlern", bei denen es den gleichen Beleg teils über 10-15 x gab, die Marken fast immer gleich, nur etwas anders verklebt.

Ich denke schon, dass seinerzeit wirklich die Porti in den Maschinen (Karten) abgefordert wurden, es gab auch damals schon viele "philatelistisch" angehauchte Maschinen-Besitzer.

mit Sammlergruß
Werner
 
Nordluchs Am: 09.10.2023 15:09:36 Gelesen: 5978# 143 @  
@ HWS-NRW [#138]

@ bernhard [#141]

Hallo zusammen,
Hallo Werner,
Hallo Bernhard,

da das bei mir seit 25 Jahren schlummert und irgendwann verloren geht, hier wie im Beitrag [#133] verkündet, der 2. Teil der Geschichte.

In dem Beitrag von Bernhard wurde das folgend gezeigte ebenfalls schon klar beschrieben.

Kopie aus der früheren Sammlungsbeschreibung:





Beleg Zehnfachfreistempelung aus der SBZ vom 26.06.1948



(19b) Magdeburg 1, Sozialversicherungsanstalt für das Land Sachsen

Damit müsste eigentlich alles klar sein und schließe die Bearbeitung ab.

Viele Grüße
Hajo
 
GSFreak Am: 16.10.2023 23:28:14 Gelesen: 5503# 144 @  
Hallo zusammen,

hier ein R-Brief aus HAMBURG-ALTONA 4 vom 22.06.1948. Frankiert mit 4 Marken a 30 Rpf. auf der Vorderseite und 30 Marken a 24 Rpf auf der Rückseite. Das sind zusammen 840 Rpf und damit portorichtig 84 Pf. Der R-Zettel stammt vom Postamt Hamburg Altona 8. Ankunftstempel BRAUNSCHWEIG ANKUNFT vom 23.06.1948 auf der Rückseite.



Beste Grüße
Ulrich
 
Bautenfünfer Am: 28.11.2023 01:23:51 Gelesen: 3339# 145 @  
Ein R-Brief in die USA vom 22.06.48. Portogerecht mit 11 Reichsmark frankiert = 110 Pfennig (60 Pfennig Einschreibegebühr und 50 Pfennig Porto)

Der Stempel "Wesermünde-Lehe" mit dem Unterscheidungsbuchstaben "c" ist nach dem Altstempel-Handbuch von Richter/Griese sehr selten.

Vorderseite:



Rückseite:


 
GSFreak Am: 05.01.2024 10:27:47 Gelesen: 2360# 146 @  
Hallo zusammen,

hier eine Erinnerungskarte an "Die letzte Stunde der Reichsmark / 20. Juni 1948 / 24 Uhr". Die Karte weist bereits mit der 60 Pf.-Marke der 2. Kontrollratsausgabe eine Zehnfachfrankatur auf. Mit dem Stempel M.-GLADBACH 1 vom 20.06.48 24 (Uhr) wäre doch eigentlich 6 Pf. für die Drucksache noch ausreichend gewesen?



Beste Grüße
Ulrich
 
HWS-NRW Am: 05.01.2024 14:35:31 Gelesen: 2330# 147 @  
@ GSFreak [#146]

Hallo,

da hier ja "einige wenige" recht "pingelig" sind mit den Daten, ich denke mal, auch das dürfte nicht als Zehnfachfrankatur durchgehen oder wie sieht das der Rest ?

Ich habe heute gerade wieder einen wunderschönen Beleg mit 60 Pfg = 0,06 DM vom 23.6.1948 herein bekommen, aber wieder mit Freistempel-Abdruck. Und ich mag ihn, so wie er ist.

mit Sammlergruß
Werner
 
lueckel2010 Am: 05.01.2024 16:14:02 Gelesen: 2317# 148 @  
@ HWS-NRW [#147]

Der "Rest" sieht das sicherlich genau so!

Moin aus Ostfriesland, lueckel2010
 
Frankenjogger Am: 05.01.2024 18:57:33 Gelesen: 2290# 149 @  
@ GSFreak [#146]

Hallo,

mit dem Hinweis auf der Karte "Die letzte Stunde der Reichsmark" wäre natürlich eine 6 Pf-Marke richtiger gewesen.

Als 10-fach Frankatur stimmt das ja dann auch nicht wirklich. Das wäre ja dann der 22.6.1948 gewesen. Ansonsten stimme ich mit HWS-NRW [#147] und lueckel2010 [#148] überein.

HWS-NRW [#147] schrieb: "Und ich mag ihn, so wie er ist."

Das ist doch das Wichtigste in der Philatelie!

Viele Grüße vom teilweise pingeligen Klemens ;-)
 
hubtheissen Am: 31.03.2024 16:01:25 Gelesen: 773# 150 @  
Hallo,

eine unbeanstandete (Teil-)Zehnfachfrankatur der Französischen Zone auf einem Ortsbrief der 2. Gewichtsstufe innerhalb von Kaiserslautern vom 21.06.1948.

Das fällige Porto von 32 Pfg. wurde mit 3,00 RM (zu 1/10 des Nennwertes) durch einen Viererblock der 75 Pfg.- Marke der 1. Freimarkenausgabe und mit 2 Pfg. durch die 2 Pfg.-Marke der 2. Freimarkenausgabe, die zum vollen Nennwert gültig war, entrichtet.

Ich will nicht ausschließen, dass der Brief philatelistisch beeinflusst ist.



Gruß

Hubert
 
guy69 Am: 31.03.2024 16:44:06 Gelesen: 744# 151 @  
Zu dem schon vor Jahren gezeigten Ortsbrief als reine MeF hat sich noch ein Fernbrief gesellt. Beide 23.06.1948 vom Amtsgericht erste Briefkastenleerung. Leider passen beide Belege nicht auf eine Seite, da ich sie aufklappe um die Treppenfrankatur zu zeigen.


 
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