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Thema: Fiskalphilatelie als Teil der Philatelie in Deutschland
Lars Boettger Am: 15.02.2014 12:41:16 Gelesen: 8242# 1 @  
[Beiträge 1 bis 5 redaktionell ausgegliedert aus dem Thema "Vorphilatelie Werteindrucke"]

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Hallo Volker,

im BDPh kümmert sich die ArGe Fiskalphilatelie sehr rührig um diese Stempelpapiere und um die vielfältigen Themen, die in den letzten Jahrzehnten von den "Philatelisten" sträflich vernachlässigt wurden:

http://www.fiskalphilatelie.de/

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
wuerttemberger Am: 15.02.2014 13:15:55 Gelesen: 8226# 2 @  
im BDPh kümmert sich die ArGe Fiskalphilatelie sehr rührig um diese Stempelpapiere und um die vielfältigen Themen, die in den letzten Jahrzehnten von den "Philatelisten" sträflich vernachlässigt wurden:

Hallo Lars,

das möchte ich doch jetzt genauer wissen. Warum schreibst Du Philatelisten mit Anführungszeichen? - Meines Erachtens eine Unsitte, die sich immer weiter verbreitet. Und warum wird die Fiskalphilatelie sträflich vernachlässigt? Wer sich auf die Postwertzeichen spezialisiert braucht keine Fiskalmarken, auch wenn es Überschneidungen hinsichtlich Druckereien, Zähnungen und höchst selten auch mal als Verwendung für Postwertzeichen gibt. Das sind Randerscheinungen, die die Kommunikationsgeschichte allenfalls tangieren, aber nicht wesentlich beeinflussen.

Gruß

wuerttemberger
 
Lars Boettger Am: 15.02.2014 17:44:50 Gelesen: 8192# 3 @  
@ wuerttemberger [#2]

Du siehst die Fiskalphilatelie nur mit Deiner philatelistischen Brille. Vor 100 Jahren war das Briefmarkensammeln ein kleiner Bestandteil der (Fiskal-)Philatelie. Es gabe Ausstellungen, da wurden Steuermarken neben Postkarten gezeigt, Notgeld und Briefmarken. Nach dem 2. Weltkrieg hat sich das Briefmarkensammeln "emanzipiert" und die Fiskalphilatelie in ein Randgebiet gedrängt. Für mich gibt es keinen Unterschied zw. einem Briefmarkensammler oder einem Fiskalmarkensammler,da sie grundsätzlich das gleiche sammeln. Kuck das mal aus der historischen Perspektive an. Dem Staat war es vor 200 Jahren egal, ob er aus dem Postwesen oder aus Steuerpapieren sein Säckel füllen konnte. Das waren beides Einnahmequellen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
bignell Am: 15.02.2014 17:58:10 Gelesen: 8185# 4 @  
@ Lars Boettger [#3]

"Dem Staat war es vor 200 Jahren egal, ob er aus dem Postwesen oder aus Steuerpapieren sein Säckel füllen konnte."

Hallo Lars,

zumindest für Österreich stimmt das nicht. Da die Einnahmen aus Briefmarken dem Handelsministerium und die aus Stempelmarken dem Finanzministerium zugute kamen, und auch damals niemand über den eigenen Deckelrand hinaus blicken wollte, war die postalische Verwendung von Stempelmarken bei uns ebenso verboten wie die fiskalische Verwendung von Postwertzeichen. :) Anders als in England, wo dieselben Marken für fiskalische und postalische Zwecke gültig waren.

Lg, harald
 
Altdeutschland Am: 15.02.2014 18:01:45 Gelesen: 8183# 5 @  
Hallo zusammen,

Stempelpapier/Marken und Philatelie gehören durchaus zusammen. Als Beispiel nachfolgender Brief aus 1856 aus Schwerin/Mecklenburg nach Tessin



innen Stempelmarke über 4 Schillinge



und verschlossen rückseitig mit dem Siegel des Großherzogs von Mecklenburg



Viele Grüße
 
Lars Boettger Am: 15.02.2014 20:49:04 Gelesen: 8148# 6 @  
@ bignell [#4]

Hallo Harald,

Du bist in einem selbstgewählten "Kasterl" drin. Sieh das Gebiet aus einer globalen Perspektive. Im angelsächsichen Raum stand auf den Marken "Postage&Revenue". Da konnten die Briefmarken auch für fiskale Zwecke verwendet werden. Dem Kaiserreich Österreich war es auf Staatsebene wurscht, mit welchen Mitteln er sich finanziert hat.

Im Anhang Wechselmarken aus Luxemburg, davon eine mit dem Poststempel von Hosingen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
bignell Am: 15.02.2014 21:11:45 Gelesen: 8129# 7 @  
@ Lars Boettger [#6]

Hallo Lars,

nicht ich. 1850 haben beide Ministerien verfügt, dass die Wertzeichen des jeweils anderen nicht verwendet werden durften, um sich die Umsätze selber zu sichern. Krank, aber so wars.

Lg, harald
 
bignell Am: 15.02.2014 21:18:59 Gelesen: 8120# 8 @  
@ Lars Boettger [#6]

Zur Illustration:


Gebühr entrichtet mit 3 Kreuzer Stempelmarke und zwei 6 Kreuzer Briefmarken - die 2 x 6 Kreuzer wurden nicht anerkannt und teilweise überklebt mit 6 Kreuzer Stempelmarken.
 
Lars Boettger Am: 15.02.2014 23:59:53 Gelesen: 8087# 9 @  
@ bignell [#8]

Hallo Harald,

Du zeigst auch Beispiele wo Fiskalphilatelie und die "reine" Philatelie eine schöne Schnittmenge haben. Wo ist das Problem mit meiner Aussage, dass das Briefmarkensammeln nur ein Ausschnitt aus der Fiskalphilatelie ist ? =P

Im Anhang eine luxemburgische Paketkarte mit einer Fiskalmarke - m.W. wurden die Fiskalmarken am Postschalter verkauft bzw. wie hier schon auf die Paketkarten eingedruckt.



Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
bignell Am: 16.02.2014 00:03:50 Gelesen: 8085# 10 @  
@ Lars Boettger [#9]

Hallo Lars,

habe mich auf Deinen Satz bezogen, dass es dem Staat wurscht war woher er sein Geld bekam. Bzgl "Fiskalphilatelie" widerspreche ich Dir ja nicht. Mein Grossvater hat auch Stempelmarken gesammelt, leider ging die Sammlung im 2. Weltkrieg verloren.

Lg, harald
 
Lars Boettger Am: 16.02.2014 10:29:33 Gelesen: 8051# 11 @  
@ bignell [#10]

Hallo Harald,

dann muss ich meinen Satz präzisieren: Dem Staat als wirtschaftliche Einheit war es egal, den einzelnen Ministerien aber nicht, aus welcher Quelle die Finanzierung kam.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
abrixas Am: 19.02.2014 09:23:51 Gelesen: 7970# 12 @  
Ich hätte da noch einen hübschen Brief! Der stellt quasi eine Schnittmenge zwischen Postbeleg und Fiskalphilatelie dar. Leider habe ich die Beschreibung noch nicht ganz fertig. Ich werde sie bei Gelegenheit nachliefern.

Lg
Klaus


 
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