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Thema: Altdeutschland Thurn und Taxis: Belege
Das Thema hat 294 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 09.10.2022 10:06:49 Gelesen: 11169# 270 @  
@ guy69 [#268]

Du unterliegst einem Irrtum - die süddeutschen Staaten hatten für die Postvereinsstrecke 8 Kreuzer zu zahlen und 10 x als Weiterfranko auszuweisen, so, wie es der Brief auch zeigt. Umgerechnet waren dies in preussischer Währung, die ja mit Grossbritannien abrechneten, 2 1/4 Sgr. für Taxis und 2 3/4 Sgr. Weiterfranko.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
guy69 Am: 09.10.2022 10:11:17 Gelesen: 11165# 271 @  
@ bayern klassisch [#270]

Ah, Dankeschön. Der besagte Brief nach Guernsey trägt einen Wfr. Vermerk von 4 Sgr. Ich kann ihn leider nicht zeigen. Er ist in dem Buch von Jürgen Naab abgebildet.
 
S.Gärtner Am: 09.10.2022 10:11:18 Gelesen: 11165# 272 @  
@ guy

Das lag an den neuausgehandelten Porti ab 1862 (2. Portoperiode) und es gab ein Gesamttaxe von 18 Kr fürs einfache Gewicht. Wie Ralph schreibt ist die 10 immer der britische Anteil.

Gruß
Sebastian
 
guy69 Am: 09.10.2022 16:08:16 Gelesen: 11094# 273 @  
Dankeschön für die Aufklärung.
 
S.Gärtner Am: 26.10.2022 13:27:56 Gelesen: 9548# 274 @  
Gerade auf meinen Schreibtisch gelandet: Von außen absolut unscheinbarer Beleg in den Postverein nach Augsburg. Nach dem Öffnen offenbarte sich eine der schönsten Rechnungen, die ich für mein Sammel- und Prüfgebiet kenne und auch so manchen Zierbrief in den Schatten stellt. Viel Spaß damit.

Viele Grüße
Sebastian


 
bayern klassisch Am: 26.10.2022 13:51:51 Gelesen: 9541# 275 @  
@ S.Gärtner [#274]

Ja, von außen nicht schlecht, aber von innen eine Granate - so schöne Briefköpfe sind handverlesen, denn sie kosteten auch damals schon viel Geld und das hatte nicht jeder Geschäftsmann.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
volkimal Am: 13.11.2022 17:12:53 Gelesen: 8228# 276 @  
Hallo zusammen,

ein Brief an F.W. Kümmerle von Hamburg nach Schlaitdorf bei Dübingen (= Tübingen) vom 14.2.1848:





Auf dem Brief sehe ich drei Taxvermerke. Neben dem "franco" stehen rechts eine rote "2" (durchgestrichen), daneben eine blaue "4" und schließlich eine rote "4" unten rechts. Wer kann das erklären?

Auf der Rückseite ein blauer Stempel - aus welchem Ort stammt er wohl (Schlaitdorf oder Tübingen) und was steht oben links?



Der Brief ist von Johan Georg Kümmerle und geht an dessen Vetter. Oben links ist ein Stempel über 2 Schilling mit dem Hamburger Wappen. Ich vermute, dass Johan Georg Kümmerle den Brief von einem Schreiber schreiben ließ. Die Unterschrift und der Text des Briefes sehen sehr unterschiedlich aus. Vielleicht hat er ihn schreiben lassen, da der Brief gleichzeitig eine Bestätigung für eine Geldsendung ist.

Im Brief heißt es:

Lieber Vetter
Dein Brief mit den Geld habe ich danken erhalten
wofür ich dir diesen Bogen als Quitung wieder schike
für die 170 ? Lieber Vetter du schreibst mir
ich sollte menem Bruder doch ein Geschenk machen
welches ich gerne thun wollte, aber das kömmt
ja mehr porto so das man es ja zum zweitenmal
wieder kaufen muß, ich habe so gedacht wenn du
mir das andere Geld schickst Lieber Vetter meinem
Bruder einen kleinen Thaler zu geben wofür
er den kaufen kann was er will, vielleicht
wenn meine umstände sich etwas verbessert
haben komme ich künftiges Jahr mal hin
alsdann werde ich ihm auch ein kleines Geschenk
mitbringen. Ubrigen sind wir alle Gesund
und Munter und ich habe gelesen das ihr
Gott seÿ dank auch alle Gesund seÿd
Viele
grüße von mir meiner Frau und Kinder
Johan Georg Kümmerle


Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 13.11.2022 18:12:27 Gelesen: 8217# 277 @  
@ volkimal [#276]

Hallo Volkmar,

ich kann deinen Teilfrankobrief nicht sicher interpretieren.
Hinten zahlte der Absender wohl 9 Hamburgische Schilling Courant.
2 Weiterfranko vorne für Hannover?
4 Weiterfranko für Taxis?

Bezahlt wohl nur bis zur Grenze Württembergs und ab da 4 Kreuzer vom Empfänger.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 14.11.2022 09:30:39 Gelesen: 8193# 278 @  
@ bayern klassisch [#277]

Hallo Ralph,

Du schreibst " ich kann deinen Teilfrankobrief nicht sicher interpretieren."

Ich bin immer wieder begeistert, was du alles herausbekommt und erklären kannst. Die Kleinstaaterei und die unterschiedlichen möglichen Beförderungswege auf solch einer Strecke sind natürlich der Grund dafür, dass es so extrem schwierig ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 14.11.2022 10:32:09 Gelesen: 8188# 279 @  
@ volkimal [#278]

Hallo Volkmar,

da hast du natürlich Recht, wenn du schreibst, dass die deutsche Kleinstaaterei sehr komplizierte und für heutige Menschen kaum vorstellbare Probleme mit sich brachte (unterschiedliche Gewichte, Währungen, Entfernungsmessungen, interne Postvorschriften wichen regelmäßig ab von denen für ausländische Briefe und und und).

Aber ich gebe immer mein bestes, einem Sammlerfreund bei der Beschreibung zu helfen und wenn es dann mal nicht ganz langt, wie hier vlt., dann schreibe ich das auch dazu, da bricht mir kein Zacken aus der Krone.

Vlt. kommt ein Spezialist daher, der ihn ganz knacken kann - das wäre mir sehr recht und dir sicher auch.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 19.11.2022 18:38:14 Gelesen: 7985# 280 @  
@ forum,

ein markenloser Geschäftsbrief von BREMEN nach MARSEILLE, abgeschlagen am 25.2.59 mit erkennbarem Stempel TH.&TX., was auch den Laien auf die Fährte von Thurn und Taxis führt.

Roter Grenzübergangsstempel und rückseitiger Transit Paris und AK-Stempel Marseille. Absender ist CARL ZEITZ, Name im Briefpapier verewigt.

Liebe Grüße

10Parale


 
guy69 Am: 04.12.2022 09:32:26 Gelesen: 7009# 281 @  
Was für eine verwirrende Zeit die 1850-er Jahre. Einführung der Frankomarken, deren Entwertungen, Postbezirk, Postverein und Kleinstaaterei.


 
bayern klassisch Am: 04.12.2022 09:51:16 Gelesen: 7000# 282 @  
@ guy69 [#281]

Tolle Abhandlung - SO sollten niveauvolle Heimatsammlungen aussehen.

Schöne Grüße von Südhessen nach Südhessen,
Ralph
 
guy69 Am: 04.12.2022 10:21:31 Gelesen: 6996# 283 @  
Danke Ralph. Ich bin auch fleißig bei Euch am lernen. ;-)
 
guy69 Am: 08.12.2022 23:43:26 Gelesen: 6657# 284 @  
@ S.Gärtner [#265]

Der Beleg wird gerade bei Ebay für 3.700€ angeboten. Schöne Werbung für einen seltenen Beleg.
 
S.Gärtner Am: 31.12.2022 15:41:16 Gelesen: 4943# 285 @  
@ guy69 [#284]

Grüße,

komme durch meinen Umzug erst wieder dazu hier zu schreiben und freue mich, dass das Taxis Forum lebt. Wie darf man das mit der Werbung verstehen?
 
S.Gärtner Am: 31.12.2022 15:46:01 Gelesen: 4937# 286 @  
So, wie bereits erwähnt war ich durch meinen Umzug in meiner Arbeit eingeschränkt. Zum Jahresende noch was Schönes aus einer ganz anderen Ecke: Postablagen. Anbei ein Beleg aus der Postablage Herbsleben. Bisher war der Abschlag nicht in blauer Farbe bekannt. Ich wünsche allen für das Jahr 2023 nur das Beste und schöne Funde beim besten Hobby auf der Welt!

Gruß
Sebastian


 
bayern klassisch Am: 18.01.2023 12:02:04 Gelesen: 3635# 287 @  
Liebe Freunde,



als Beifang bekommen: Brief aus Hamburg Thurn und Taxis vom 16.6.1849 an Firma Burger in Gröden in Tirol (Österreich) mit Gemeinschaftstaxe 12 Kreuzer Conventionsmünze, halbscheidig zwischen Taxis und Österreich zu teilen und 10 Kreuzer CM Zuschlag für Taxis wegen der weiten Entfernung = 22 Kreuzer CM für den Empfänger am 25. Juni in Klaussen, Tirol.

Ob der Transit durch Bayern lief, kann ich nicht beweisen, nehme es aber an.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
volkimal Am: 03.03.2023 12:43:46 Gelesen: 1017# 288 @  
Hallo zusammen,

ein Brief an die Fürstin zu Salm-Horstmar, geb. Reichsgräfin zu Solms-Rödelheim auf Schloss Varlar bei Koesfeld (= Coesfeld) bei Münster. Zu Ihr und ihrem Mann, dem Fürsten Friedrich zu Salm-Horstmar kann man einiges bei Wikipedia lesen [1].



Aufgegeben in Frankfurt (Main) am 8.10.1857. Leider ist die Rückseite schlecht erhalten und es wurde dort eine Rechnung notiert. Man sieht aber den Bahnpoststempel Deutz - Minden vom 9.10. und den Ausgabestempel N 1 aus Coesfeld vom 10.10.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_(Salm-Horstmar)
 
bayern klassisch Am: 03.03.2023 13:27:15 Gelesen: 1010# 289 @  
@ volkimal [#288]

Hallo Volkmar,

die Aufgabepost taxierte den Portobrief mit 4 Silbergroschen (3 Sgr. für Briefe unter 1 Loth über 20 Meilen im Postverein) und 1 Sgr. Portozuschlag. Das Geld wurde von ihrer Durchlaucht kassiert und an die Taxispost über die Briefkarte bonifiziert.

Schöner Brief!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 03.03.2023 14:01:26 Gelesen: 1007# 290 @  
@ bayern klassisch [#289]

Hallo Ralph,

danke für die Erklärung des Portos - auf dich ist in diesen Dingen Verlass! Mir ist allerdings nicht alles klar.

1) Wozu der Portozuschlag von 1 Sgr. ?
2) Kannst Du diesen Teil "und an die Taxispost über die Briefkarte bonifiziert" bitte einmal für den Laien übersetzen.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 03.03.2023 14:21:31 Gelesen: 1003# 291 @  
@ volkimal [#290]

Hallo Volkmar,

gerne!

Wer nicht frankierte (bar oder mit Marken), musste je Gewichtsstufe 3 Kreuzer bzw. 1 Silbergroschen extra bezahlen, weil diese Art des Versands für die Postverwaltungen umständlich war und man für seine Mühewaltung bezahlt werden wollte.

Die "Briefkarte" war ein normierter Vordruck mit mehreren Spalten und Reihen, in denen Gutschriften und Kosten der Postverwaltungen untereinander aufgeführt und verrechnet wurden, wenn ein Paket mit Briefen gefertigt wurde.

Hier gab es ein Briefpaket von der Aufgabepost nach Preussen, in dem für diesen Brief die preussische Post mit 4 Sgr. belastet wurde.

Sobald der Brief dem Empfänger zugestellt wurde, war das Porto von diesem zu kassieren und der Aufgabepost (Taxis) zu bonifizieren, also gut zu schreiben. Danach waren Forderung und Schuld über die mitlaufende Briefkarte ausgeglichen.

Um es noch einfacher zu machen: Im Prinzip hat Taxis den Brief für 4 Sgr. an Preussen "verkauft".

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 03.03.2023 16:24:01 Gelesen: 993# 292 @  
@ bayern klassisch [#291]

Hallo Ralph,

dankeschön! Man lernt nie aus.

Viele Grüße
Volkmar
 
S.Gärtner Am: 06.03.2023 17:04:49 Gelesen: 964# 293 @  
@ volkimal [#288]

Sehr schöner Beleg! Mal wieder ein tolles Beispiel, dass auch markenlose Belege ihren Reiz haben. Glückwunsch!

Liebe Grüße Sebastian
 
S.Gärtner Am: 06.03.2023 17:07:53 Gelesen: 962# 294 @  
Anbei ein üblicher 12 Kr-Beleg in die Schweiz. Interessant hierbei ist Frankatur mit zwei Paaren der MiNr. 42. Von der 4. Ausgabe gibt es leider wenig Mehrfachfrankaturen.

Viele Grüße
Sebastian


 

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