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Thema: Altdeutschland Hamburg: Marken bestimmen
WernerII Am: 18.05.2008 19:12:41 Gelesen: 21947# 1 @  
Hamburg, scheint ausgeschnitten zu sein. Ein halber Schilling, geprägt, Postmarke, oben quer Schilling Post.


 
reichswolf Am: 18.05.2008 19:43:37 Gelesen: 21933# 2 @  
Hallo Wernerll,

das ist ein Ausschnitt aus einer Ganzsache, entweder aus Hamburg U1, U8 oder U11.

Leider ist das Ding so völlig wertlos, da ungebraucht die unbeschädigte Ganzsache leicht zu beschaffen ist.

Beste Grüße,
Christoph
 
Carolina Pegleg Am: 18.05.2008 19:47:17 Gelesen: 21932# 3 @  
Es handelt sich um einen Ausschnitt aus einem Hamburger Ganzsachen-Umschlag. Es ist anhand des Fragments nicht moeglich zu bestimmen, aus welchem GSU (Michel-Nummer) er wertvernichtend ausgeschnipselt wurde. Es kommt dabei auf die Form der rueckseitigen Briefklappe und die Type des Klappenpraegestempels an. Alle diese Merkmale sind nicht mehr vorhanden.

Die billigsten Sorten ungebrauchter Hamburger GSU zu einem halben Schilling werten allerdings nur EUR 3,50 (Michel GS-Katalog 2003). Gebraucht sind sie wesentlich teuerer. Wertmaessig muss man sich ueber den Auschnitt also nicht unbedingt alle Haare ausraufen. Trotzdem schade. Ein Fall fuer den Muelleimer. Der graue, diagonale Ueberdruck oberhalb des Wertstempels lautete im uebrigen "Ein halber Schilling Post-Couvert."
 
Carolina Pegleg Am: 18.05.2008 19:48:21 Gelesen: 21931# 4 @  
@ reichswolf [#19]

Synchron-Posten klappt also auch hier. :)

Na ja, besser zuviel Hilfe, als gar keine.
 
eswareinmal Am: 17.04.2015 20:07:06 Gelesen: 18441# 5 @  
Hallo Sammler,

ist das die Hamburg Mi Nr 1 ?

Nette grüße Mike


 
LK Am: 17.04.2015 20:30:59 Gelesen: 18433# 6 @  
@ eswareinmal [#5]

Hallo,

Mi 10 mit abgeschnittener Zähnung.

Ränder oben und unten zu schmal.

Der dicke Strichstempel kommt auf Mi 1 nicht vor.

Gruß

LK
 
eswareinmal Am: 17.04.2015 20:46:59 Gelesen: 18425# 7 @  
Wäre ja zu schön, danke LK für die schnelle professionelle Hilfe.

Nette Grüsse Mike
 
10Parale Am: 23.07.2017 20:12:35 Gelesen: 16180# 8 @  
@ Forum

Bin am Grübeln, die folgenden Marken zu katalogisieren. An Hand des Michel Online Kataloges wage ich den Versuch von links nach rechts:

Es sind 3 Marken mit der Nominalen von 1 1/4 Schilling.

Die linke der 5 Marken zu 1 1/4 S ist geschnitten und meiner Ansicht nach die Nr. 8 aus dem Jahr 1864, Farbe dunkelgrauviolett. Sie ist ungebraucht und hat einen Falz wie alle anderen Marken übrigens auch.

Die beiden anderen Marken sind durchstochen oder gezähnt. Die 2. Marke von links scheint mir gezähnt zu sein, ein Neudruck oder die Michel Nr. 12?

Die dritte Marke von links 1 1/4 S violett ist rechts geschnitten und sonst mangelhaft durchstochen, oder wie nennt sich so etwas? Die Michel Nr. 20 etwa?

Die beiden Marken zu 2 1/2 Schilling zeigen zwei völlig verschiedene Nuancen der Farbe grün, erst dunkelgrün und ganz rechts hellgrün?

Ich tippe mal bei der 4. Marke auf die Michel Nr. 14, die hellgrüne Marke kann ich leider nicht bestimmen, denn solch eine Farbangabe hellgrün finde ich nicht. Eventuell eine chemische Farbänderung?

Nach 2008 setze ich das Thema nun mal mit diesem Versuch fort. Vielleicht zeigen einige Sammler mal ihre eigenen Sammlerstücke hier?

Liebe Grüße

10Parale


 
Markus Pichl Am: 24.07.2017 08:58:05 Gelesen: 16146# 9 @  
@ 10Parale [#8]

Hallo 10Parale,

bei den hinterfragten Exemplaren handelt es sich um vier private Nachdrucke und ein Original (die Marke in der Mitte, MiNr. 12 a I). Die privaten Nachdrucke sind vor allem am fehlenden Wasserzeichen und den abweichenden Druckfarben gut zu erkennen.

Es gibt aber auch Neudrucke der MiNr. 12 auf Papier mit Wasserzeichen, gezähnt und ungezähnt, kommen aber nicht so häufig vor. Neudrucke sind im Unterschied zu Nachdrucken weitestgehend mit originalem Druckmaterial hergestellt, Nachdrucke nicht.

Neudruck der MiNr. 12 auf Wasserzeichen-Papier, ungezähnt, geprüft Pfenninger (erkennbare Teile des Wasserzeichen habe ich mit Pfeilen markiert):




zu MiNr. 8

Im nachstehenden Bild zeige ich Beispiele für die 7 verschiedenen katalogisierten Farben a bis f bei MiNr. 8. Die 8 f ist aus meinem eigenen Bildarchiv, die anderen Marken/Paare der MiNr. 8 wurden in der letzten Rauhut & Kruschel-Auktion angeboten (entspr. Bildquelle Rauhut & Kruschel). Bezüglich den Druckfarben gibt es aber noch weitere Farbnuancen oder Helligkeitssstufen, zu a bis f. Jede der gezeigten Beispielmarken ist mit einem dänischen Dreiringstempel "2" entwertet.






zu MiNr. 12

Die MiNr. 12 wird in Drucke von zwei verschiedenen Drucksteinen unterschieden. I. Druckstein = Hilfslinien stark und II. Druckstein = Hilfslinien schwach. Die Hilfslinien sind manchmal aufgrund der angebrachten Linienzähnung, durch diese ergeben sich verschiedene Markenformate, schlecht sichtbar bzw. "verschwinden" in den Zahnlöchern. Bei Deiner Marke fehlt aufgrund Scherentrennung ein Teil der Zähnung.

Hier ein Beispiel für eine helle MiNr. 12 a I mit Plattenfehler "Bruchstrich oben mit Kolbenansatz":



Zum Vergleich eine 12 a II:



Bei der 12 a I sind die verbliebenen sichtbaren Teile der Hilfslinien deutlich kräftiger gedruckt, bei der 12 a II dünner.


zu MiNr. 14

Originale der MiNr. 14 werden in zwei verschiedene Druckzustände des Drucksteins unterschieden, a) Druck klar und b) Druck abgenützt, verschwommen

a) und b) im Vergleich, siehe u.a. die Schraffierung in den Kreuzen:



Beste Grüße
Markus
 
10Parale Am: 24.07.2017 18:57:35 Gelesen: 16103# 10 @  
@ Markus Pichl [#9]

Bravo, bravo!

Ich möchte noch einmal wie beim Thema Altdeutschland Mecklenburg Schwerin meinen Dank sagen für diese sehr gute Expertise.

Wenn man das alles schon vorher wüsste? Die Marken befanden sich auf einem sehr alten französischen Vordruckblatt mit diversen Erklärungen. Das lässt vermuten, dass die Nachdrucke auch ihr Alter haben bzw. unter Umständen vielleicht sogar "extra" für die ausländische Sammlerschaft angefertigt wurden?

Beim Marken bestimmen leiste ich gerne gehörig Vorarbeit. Werde die Marken dementsprechend markieren und nach weiteren Vergleichsstücken suchen.

Liebe Grüße

10Parale
 
Markus Pichl Am: 24.07.2017 21:50:40 Gelesen: 16083# 11 @  
@ 10Parale [#10]

Wenn man das alles schon vorher wüsste?

Hallo 10Parale,

nun ja, zum Sammeln von Briefmarken, vor allem von fälschungs- und verfälschungsgefährdeten, gehört auch dazu, dass man sich möglichst im Vorfeld informiert. Ist ähnlich, als wenn man sich eine elektrische Zahnbürste kauft - da blättern viele Verbraucher erst einmal ein halbes Dutzend Testzeitschriften durch. Nur bei Briefmarken, da legt man gleich ohne Rücksicht auf Verluste direkt los.

Der Briefmarkenhändler Goldner veranlasste Nachdrucke von Hamburg MiNr. 8, 9, 12 und 14 in rauen Mengen. Hierzu steht allerhand im Kohl-Handbuch geschrieben. Es wird vermutet, dass entgegen der Angaben von Goldner bereits im 2. Halbjahr 1868 mit der Herstellung von Nachdrucken begonnen wurde. Im Kohl-Handbuch bezeichnet man diese von Goldner veranlassten Drucke durchweg als Neudrucke. Alleine in den Jahren 1890 bis 1895 wurden 684.000 Exemplare der 1 1/4 Schillinge und 479.600 Exemplare der 2 1/2 Schillinge für Goldner gedruckt. Auf den Zeitraum davor, schätzt man die gedruckte Stückzahl auf weitere insgesamt über 1.000.000 Exemplare.

Man hatte zwar die Ursteine der 1 1/4 u. 2 1/2 Schilling Steindruck-Marken, musste aber im Umdruckverfahren neue Drucksteine herstellen. Daher zeigen die Nachdrucke abweichende Umdrucktypen. Nur ein geringer Teil der Nachdrucke wurde auf originalem Wasserzeichenpapier gedruckt. Selbst wenn also ein geringer Teil originalen Druckmaterials Verwendung fand, in Form der Ursteine, so weicht die überwiegende Anzahl der Erzeugnisse doch weit von den Originalen ab und in einem solchen Fall bin ich geneigt von Nachdrucken zu sprechen.

Das Kohl-Handbuch unterteilt diese Erzeugnisse in zwei Gruppen (ohne und mit Wasserzeichen) und innerhalb dieser beiden Gruppen dann in zwei Untergruppen ("in verausgabten Farben" und in "Phantasiedrucke"). Die dortige Angabe, es handele sich bei zwei Untergruppen um "Neudrucke in verausgabten Farben", konnte ich noch nie wirklich nachvollziehen. Wenige dieser Erzeugnisse mögen den Druckfarben der Originale ähneln, mehr aber auch nicht.

Nachstehend ein paar wenige Beispiele für "Goldner-Drucke", welche wohl in der Druckerei C. Adler in Hamburg hergestellt wurden.



Zugegeben, den sogen. "Phantasiedrucken", welche wohl um 1872 erstmals hergestellt wurden, kann ich einen gewissen Witz in der Sache abgewinnen - weil sie so schön bunt sind. Mit diesen sollten Essais nachgeahmt werden, welche es so gar nicht im Original gab. Daher spricht man von "Phantasiedrucken". Das Sammeln von Essais war zu dieser Zeit in Mode.



Beste Grüße
Markus
 
steffenmueller Am: 04.01.2018 13:44:48 Gelesen: 15175# 12 @  
Hallo,

wenn mir jemand bei der Bestimmung dieser Marken bzw. Stempel helfen könnte, wäre ich sehr dankbar.

Ich gehe davon aus, dass sich unter den Marken beschnittene befinden z.B. bei Michel Nummer 5. Die Stempel kann ich nicht beurteilen. Abgesehen von den Stempeln und den Rändern gibt es weitere Unterscheidungskriterien um die geschnittene von der gezackten Marke zu unterscheiden ?

Der Sammler, dem die Marken gehört haben, hat überwiegend bei Auktionen in Frankfurt gekauft, und ein Großteil der Ware, die mit im Nachlass war, ist auch geprüft.





[ Redaktioneller Hinweis: Das Mitglied hat zugesagt, bessere Scans einzustellen, um eine Beurteilung seiner Marken leichter zu machen oder überhaupt erst zu ermöglichen]
 
bignell Am: 17.05.2019 20:52:07 Gelesen: 11610# 13 @  
Liebe Freunde,

zu schön um echt zu sein. Handelt es sich um Fälschungen oder Neudrucke?





Vielen Dank,
harald
 
olli0816 Am: 18.05.2019 09:22:11 Gelesen: 11580# 14 @  
Hallo Harald,

beides Neudrucke. Ganz leicht zu erkennen an den vier Sternen. Da müsste in der Mitte ein weißer Punkt sein. Fehlt der, ist es nie ein Original.

Wegen dem weißen Punkt habe ich bei eBay ein Angebot herausgesucht, dass es zeigt:



eBay 123760800386

Das sind zwar nicht die exakt gleichen Marken, aber dort siehst Du den weißen Punkt in den Sternen ganz deutlich.

Grüße Oliver
 
bignell Am: 18.05.2019 10:28:07 Gelesen: 11559# 15 @  
@ olli0816 [#14]

Hallo Oliver,

vielen Dank für die Info, ja die Unterscheidung ist eindeutig.

Lg, harald
 
Martin de Matin Am: 18.05.2019 12:22:14 Gelesen: 11542# 16 @  
@ olli0816 [#14]
@ bignell [#13]

Es stellt sich nur die Frage ob die drei gezeigten 1 1/2 Schillingmarken Originale sind? Wenn man die beiden oberen Marken vergleicht sieht man, das die Durchstiche auf der rechten Seite deutlich unterscheiden. Im Kohlhandbuch wird auf die Unterschiede zwischen Original und Neudruck (Nachdruck) eingegangen.

Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung.

Original sind haben den Durchstich 10, und die Neudrucke 8 oder 10 oder auch geschnitten. Originale haben wie vorher schon gesagt deutliche weisse Kreise in den vier Sternen. Im Buchstaben "g" von der 1 1/4 Schiling ist eine dünne farbige Linie im oberen Kreis des "g", die von dem Punkt über dem "g" beginnt.

Beim Neudruck ist dies meistens nicht der Fall. Bei der 1 1/2 Schilling verhält sich das genau umgekehrt. Dies sieht man deutlich bei den drei gezeigten 1 1/2 Schilling-Marken. Des weiteren soll es für die Neudrucke typisch sein, das sich Farbspuren im weissen Bereich der Wertziffern befinden.

Die Neudrucke der 1 1/4 Schilling wurden aus dem Druckmaterial für die achteckigen Wertstempel der Ganzsachen hergestellt. Dies bedeutet, das die Ecken der Marken neu eingefügt werden mussten. Man sieht bei den oben abgebildeten zwei 1 1/4 Schilling, das die fünf diagonalen Linien in den Eckdreiecken aus zwei dicken und drei dünnen Linien bestehen. Beim Original werden diese fünf Linien, von Linie zu Linie immer etwas dünner.

Im Moment habe ich nur dieses Exemplar zur Verfügung, an dem man die Merkmale teilweise erkennen kann.

Gruss
Martin


 
olli0816 Am: 18.05.2019 13:47:23 Gelesen: 11525# 17 @  
Hallo Martin,

ich habe die drei nur schnell rausgesucht, um den am schnellsten zu findenden Aspekt zu zeigen, dass die beiden Marken Nachdrucke sind. Bei sehr vielen Nachdrucken fehlt eben dieser Kreis.

Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, auf weitere Unterschiede zu achten, weil das bei der Fragestellung nicht relevant war.

Ich habe etwas Zeit gefunden und bei philasearch gute Fotos vom Reinhard Fischer Auktionshaus der beiden entsprechenden Marken herausgesucht. Ich denke, daran kann man sehen, dass die von Harald gezeigten keine Originale sind.

Als erstes eine 20a:



Dann die 21:



Hier noch die Links zu den Angeboten:

https://www.philasearch.com/de/i_9225_241563/35_Altdeutschland_Hamburg/9225-A168-2101.html?breadcrumbId=1558179511.7719&row_nr=200

https://www.philasearch.com/de/i_9225_241563/35_Altdeutschland_Hamburg/9225-A168-2101.html?breadcrumbId=1558179937.1889&row_nr=197

Viele Grüße
Oliver
 
blizzi Am: 29.09.2021 13:33:35 Gelesen: 6152# 18 @  
Altdeutschland Hamburg-Marke

Welche Michel-Nr. ?


 
Lars Boettger Am: 29.09.2021 14:42:38 Gelesen: 6140# 19 @  
@ blizzi [#18]

MiNr. 10
 
blizzi Am: 29.09.2021 14:45:36 Gelesen: 6139# 20 @  
Lars, danke !
 
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