Philaseiten.de: (?) (43) Vorphilatelie 19. Jahrhundert: Belege bestimmen

Thema: (?) (43) Vorphilatelie 19. Jahrhundert: Belege bestimmen

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Rybnik	Am: 27.04.2014 11:25:06	Gelesen: 24769	# 1	@

Erbach im Odenwald

Ich habe einen Brief aus Erbach im Odenwald. Auf der Rückseite befindet sich ein Rundstempel D2 27 und ein Siegel Grossh Hess. Rest kann ich nicht lesen.
Wer kann mir mehr dazu sagen? Ist das ein Dienstbrief? Wie kann ich erkennen, wie alt der Brief ist?

Claudius Kroschel	Am: 27.04.2014 11:34:28	Gelesen: 24764	# 2	@

[#33]

Also, ich lese da

"frei laut Avers No. 5"
Grossh. Kreisamt Erbach

Das ist ein Dienstbrief an das Ministerium in Darmstadt. Der K1 Stempel von Erbach dürfte so ab 1830 oder 1840 verwendet worden sein. Genaueres zur Stempelverwendung steht im Feuser Deutsche Vorphilatelie.

Claudius Kroschel	Am: 27.04.2014 11:38:02	Gelesen: 24761	# 3	@

[#7]

Ich habe z.Zt. meinen Feuser leider verliehen, kann Dir also zum Stempel nichts Genaueres sagen, wie die etwas aus der Hüfte geschossene Antwort. Da Erbach aber bei uns relativ in der Nähe liegt und ich solche Dienstbriefe schon mal gesehen habe, kann ich Dir bestätigen, dass die alle so in die 1830er/1840er Jahre gefallen sind.

Rybnik	Am: 27.04.2014 12:48:50	Gelesen: 24746	# 4	@

[#8]

Danke für die Info, Claudius.

Und der rückseitige Stempel?

Wie hoch werden solche Belege ca. bewertet?

Saguarojo	Am: 27.04.2014 14:17:26	Gelesen: 24717	# 5	@

@ Rybnik [#33]

Im Feuser steht die Jahreszahl 1840, wie lange der Stempel in Gebrauch war, steht dort nicht. Abgebildet ist ein gleicher Stempel von 1843.

Rybnik	Am: 27.04.2014 14:52:32	Gelesen: 24702	# 6	@

Ich habe hier einen Brief, den ich nicht zuordnen kann. Wer kennt diesen Stempel? Welcher Ort usw.?

bayern klassisch	Am: 27.04.2014 15:05:34	Gelesen: 24695	# 7	@

@ Rybnik [#33]

Hallo,

Langenburg Rayon 3 nach Erkenbrechtshausen. Der Empfänäger zahlte für ihn 2 Kreuzer.

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0CDEQFjAA&url=http%3A%2F%2Fe-schloss.de%2F&ei=zf9cU_yiHoaf7gbfj4DIBg&usg=AFQjCNEemcXB0VBZhN1lpsqNvEI1V0Ay6Q&sig2=GMqyjRG4z2R6HUHfk1S-Ig&bvm=bv.65397613,d.ZGU

Langenburg liegt nordwestlich davon, gar nicht weit weg.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Rybnik	Am: 27.04.2014 15:09:31	Gelesen: 24693	# 8	@

[#7]

Danke für die Info. Kann der Brief von ca.1810 sein? Hat jemand mit Bleistift darauf geschrieben. Das Siegel ist nicht wirklich zu lesen?

bayern klassisch	Am: 27.04.2014 15:58:14	Gelesen: 24680	# 9	@

@ Rybnik [#8]

Die Rayon - Stempel wurden 1802 eingeführt - wann man dort eine Postexpedition eröffnet hat, kann ich aus der Hüfte nicht sagen, aber prinzipiell wäre das gut möglich.

Die Empfängerbehörde war das örtliche Rentamt (heute: Finanzamt). Vlt. bekommst du über diese Dienststelle etwas zielführendes heraus.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

BD	Am: 27.04.2014 17:01:53	Gelesen: 24673	# 10	@

[#7]

Hallo,

der Aversvertrag Nr. 5 (Erste Periode) galt für die Provinzen Starkenburg und Rheinhessen vom 1.1.1870 bis zum 31.12.1875.

Gruß Bernd

bayern klassisch	Am: 27.04.2014 17:25:23	Gelesen: 24655	# 11	@

@ Rybnik [#9]

Hallo,

der Abschlag ist nicht besonders, der Aufgabestempel häufig, der Abgabestempel sehr häufig.

Als Dienstbrief ohne Taxe, daher auch postgeschichtlich unerheblich.

Leider taugt der Brief nur für die 1 oder 2 Euro Kiste.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Rybnik	Am: 28.04.2014 17:42:54	Gelesen: 24633	# 12	@

Brief Empire francais

Wer kann mir mehr zu diesem Brief sagen? Um welchen Ort handelt es sich im Stempel?

Heiligenthal, handelt es sich dabei um einen Stadt in der Nähe von Lutherstadt?

bayern klassisch	Am: 28.04.2014 18:17:47	Gelesen: 24606	# 13	@

@ Rybnik [#12]

Hallo Rybnik,

die Adresse lautet:

An den Herrn Maire von Möller zu Heiligenthal.

Im Absenderbehördenstempel lese ich Maire (Bürgermeister) Francais Maire de Carlstorf.

Es war also ein portofreier Dienstbrief von Bürgermeister zu Bürgermeister.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Rybnik	Am: 28.04.2014 19:57:21	Gelesen: 24578	# 14	@

Ist das auch wieder ein Beleg für den 1-2 € Karton ?

Altdeutschland	Am: 28.04.2014 20:21:21	Gelesen: 24566	# 15	@

@ Rybnik [#14]

Das ist ein Brief aus der Zeit der französischen Besetzung mit einem sogenannten Franchisestempel.

Diese waren portofrei zu befördern. Teilweise sind diese Stempel gesucht(er) vielleicht 10 bis 12 €.

Viele Grüße

bayern klassisch	Am: 28.04.2014 20:23:35	Gelesen: 24564	# 16	@

@ Rybnik [#14]

Hallo Rybnik,

wenn er undatiert ist, ist die Zahl der Kaufinteressenten naturgemäß gering, weil er sich letztlich seiner Beschreibung entzieht.

Poststempel, die katalogisiert und aussagekräftig sind, fehlen.

Dienstbriefe, wenn sie nicht gerade grenzüberschreitend oder in ferne Länder liefen, sind wenig beliebt, weil es heute noch davon Tonnen gibt.

Briefe ohne Inhalt sind für viele Sammler nicht sammelwürdig, wenn sie sonst nichts tolles aufweisen.

Sammler von Absenderstempeln sind äußerst dünn gesät - und wenn man einen findet, ist der in der Regel eher in der von dir genannten Größenregion tätig und daher wenig zahlungswillig.

Vielleicht solltest du dich mehr um Briefe mit Inhalten, Daten und sauberen Stempeln bemühen, als um solche, deren Informationsgehalt sehr übersichtlich ist.

Der Wertaspekt wird oft überschätzt - alt heißt nicht gleich teuer. Um beurteilen zu können, ob ein alter Brief auch ein teurer ist, bedarf es des jahrelangen Studiums der Postgeschichte der zu sammelnden Postgebiete.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Hatten	Am: 29.06.2014 15:31:21	Gelesen: 24442	# 17	@

Hallo,

ich habe einen sehr schönen Brief vom 2.7.1824 von Emden über Amsterdam und Valenciennes nach Bordeaux.

Wer kann mir weiterhelfen ?

- was bedeutet "L.P.B.4.R." ?
- wie berechne ich die Postgebühren ?

Schon mal Danke für die Mühe,
Horst

bayern klassisch	Am: 29.06.2014 15:46:56	Gelesen: 24435	# 18	@

@ Hatten [#17]

Hallo Horst,

schöner Brief vorab - gefällt mir. :-)

Lettre Pay Bas 4. Rayon = Brief aus den Niederlanden des 4. Entfernungsbezirkes (gemeint: zu Frankreich).

Der Empfänger des Portobriefes zahlte 17 Decimes für ihn.

Laufweg Emden - über die NL-Grenze - Amsterdam - Valenciennes (Pay Bas par Valenciennes = Niederlande über Valenciennes) - Paris - Bordeaux.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Hatten	Am: 29.06.2014 16:01:38	Gelesen: 24426	# 19	@

@ bayern klassisch [#18]

Vielen Dank für die blitzschnelle Antwort. Klasse.

Liebe Grüße
Horst

briefmarkenwirbler24	Am: 29.06.2014 21:36:39	Gelesen: 24392	# 20	@

@ Hatten [#17]

Hallo Horst,

noch kurz zur Ergänzung des schönen Belegs:

Der Stempel wertet im Feuser Deutsche Vorphilatelie 40 D-Mark und es handelt sich um 868-9 So s, also Stempelfarbe schwarz.

MfG

Kevin

Hatten	Am: 30.06.2014 05:59:11	Gelesen: 24365	# 21	@

@ briefmarkenwirbler24 [#20]

Hallo Kevin,

vielen Dank.

Ich habe noch einen Brief von Stettin nach Wohlen in der Schweiz:

Wer kann mir weiterhelfen:

- Laufweg
- Gebühren

Danke für die Mühe und schöne Grüße
Horst

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