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Thema: Philatelistische Literatur: Zu teuer, zu billig ?
Heinz 7 Am: 05.05.2014 14:04:45 Gelesen: 23472# 1 @  
[Redaktionell auszugsweise aus dem Thema "Schweiz: Stehende Helvetia" kopiert]

Philatelistische Literatur findet man zuhauf, viel second-hand, zu oftmals sehr tiefen Preisen. Wenn man bedenkt, wie viel Arbeit und Kosten es verursacht, ein Buch zu SCHREIBEN, dann wundert man sich, dass selbst sehr aufwändig hergestellte Literatur oft sehr günstig angeboten wird (selbst Neuware). In der Regel rechnen ja die Autoren ihre Arbeitszeit gar nicht ein, sondern wollen höchstens einen Teil der Druckkosten mit dem Verkaufspreis decken. Früher war das noch viel teurer (ein schönes Buch mit Farbseiten); heute, mit den Scannern und den IT-Programmen ist das viel, viel günstiger geworden!

Man könnte sogar sagen: Es ist im Gegenteil so, dass philatelistische Literatur heute ZU BILIIG ist. Weil selbst wertvolle Bücher, Zeitschriftenbände u.s.w. kaum mehr "anständige Preise" erzielen bei Verkäufen, haben sich viele Literaturhändler zurückgezogen und handeln nicht mehr mit philatelistischer Literatur. Die Konsequenz davon ist, das vieles im Altpapier landet. In späteren Jahren werden wir vielleicht feststellen, dass zur Zeit (2010-2014) ein grosser Teil der Literatur verloren geht, weil sich (zur Zeit) zu wenige Leute professionell darum kümmern, weil die Preise so tief sind.

Das hat auch mit der "Gratis"- und "Geiz ist geil"-Mentalität zu tun - klar, für Leute, die gar kein Geld HABEN, ist das natürlich schön, wenn fast alles fast zum Nulltarif (trotzdem) konsumiert werden kann. Dass dafür aber andere "den Preis zahlen", sollte dabei nicht vergessen werden.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
taro Am: 05.05.2014 18:54:08 Gelesen: 23410# 2 @  
@ Heinz 7 [#1]

Hallo Heinz,

eigentlich schon seltsam: Auf der einen Seite ist, wie du sagst, philatelistische Literatur zu billig, auf der anderen Seite scheint sie immer noch zu teuer zu sein, um ausreichend Verbreitung zu finden - man schaue sich nur die bekannten Handelsplattformen an.

Wer ein Buch über ein philatelistisches Thema verfasst, sollte eigentlich weniger den wirtschaftlichen sonder eher den ideellen Aspekt in der Vordergrund stellen: Wissen verbreiten. Es ist und bleibt schließlich ein Hobby und jeder Autor ist doch auch nur ein Sammler/Philatelist. Das die zwangsläufig anfallenden Kosten gedeckt sein sollten, steht aber natürlich außer Frage - aber mit dem Ziel, Gewinne zu erwirtschaften sollte nicht vorrangig publiziert werden.

Weil selbst wertvolle Bücher, Zeitschriftenbände u.s.w. kaum mehr "anständige Preise" erzielen bei Verkäufen

Nun, das würde ich jetzt nicht so direkt unterschreiben. Der Markt macht den Preis (immer diese ewige Floskel). Und um nur mal ein Beispiel zu nennen: Für einen gebunden Jahrgang des Illustrierten Briefmarken-Journal mit Original Einband kannst du schnell mal eben 50 € zahlen. Das ist meiner Meinung nach ein vernünftiger Preis. Von zu billig keine Spur.

Was aktuelle Jahrgänge einschlägiger "Fachzeitschriften" betrifft, sofern man sie so nennen will: Qualität und Inhalt haben eben ihren Preis - oder in diesem Fall eher das Gegenteil.

Viele Grüße
Sven
 
gründi Am: 05.05.2014 21:29:23 Gelesen: 23352# 3 @  
@ Heinz 7 [#1]

Hallo Heinz,

ich habe dich bis jetzt als stiller Mitleser als einen kompetenten Sammler im Bereich Rumänien sowie Schweiz Klassik kennen gelernt. Was du hier allerdings schreibst, entbehrt jeder sachlichen Grundlage.

Du schreibst, Literatur sei zu billig, bzw. wird zu billig gehandelt. Mich interessieren deine Beweise zu diesen Pauschalaussagen. Literatur wird meist über die entsprechenden Argen oder Eigenverlage der Autoren herausgegeben, dies zu sehr hohen Preisen. Will man den Briefmarkensammler zu neuen Erkenntnissen, auch zu mehr Literatur bringen, so sollte man nicht vergessen, dass nicht jeder Sammler zu den oberen zehntausend gehört. Das Sammeln ist und bleibt ein Hobby für Jedermann, ob reich, ob arm (was das ist, ist auch wieder sehr subjektiv).

Vielleicht ist dein finanzieller Hintergrund ein anderer, allerdings solltest du dich dann auch entsprechend vorstellen.

Mit kopfschüttelnden Grüßen

gründi
 
jahlert Am: 05.05.2014 22:44:36 Gelesen: 23314# 4 @  
@ gründi [#3]

Hallo gründi,

wenn Du den kompletten Beitrag als Antwort zum o.a. Thema 'stehende Helvetia' liest, dann wirst Du vermutlich anders urteilen.

Es ist nach meiner Einschätzung ungünstig, wenn ein Teil eines Beitrages zum Start eines neuen Themas wird.

Kopf hoch
Jürgen
 
Heinz 7 Am: 06.05.2014 00:09:21 Gelesen: 23278# 5 @  
@ gründi [#3]

Hallo Gründi,

ich nehme es Dir nicht übel, wenn Du anderer Meinung bist als ich, aber ich bleibe bei meiner Meinung (siehe Schweiz: Stehende Helvetia). Dort habe ich einem jungen Sammler geraten, sich Literatur zu kaufen, vielleicht am besten ein Sammellos, wie es hin und wieder angeboten wird. Da kriegt man oft für sagen wir 100 Euro 20-30 Bücher, die einzeln natürlich viel mehr kosten würden (neu). Mit solch einer Grundbibliothek kann man schon sehr gut arbeiten. Ausleihe aus Bibliotheken sind zwar eine gute Sache, aber oft benötigen wir ja die Bücher als Nachschlagewerke auch später, darum empfehle ich, die Bücher zu kaufen. Leider gibt es aber heute nur noch wenig Händler, die sich die Mühe machen, philatelistische Bücher anzubieten. Grund: siehe oben.

Beweisen muss ich Dir nichts, da kannst Du Dir selber ein Bild machen, wenn Du das willst.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
philapit Am: 06.05.2014 07:35:13 Gelesen: 23243# 6 @  
Hallo Heinz,

das Auktionshaus Schwanke in Hamburg führt 1 oder 2 mal im Jahr eine reine Philatelistische Literatur-Auktion durch. Wäre für einige, die sich über zu hohe Literaturpreise beschweren, vielleicht eine Option. Den kostenlosen Auktionskatalog per e-mail bestellen und evtl. fündig werden. Ich habe das Glück in Hamburg zu wohnen und bin Mitglied der Philatelistischen Bibliothek. Eine Fernleihe ist immer möglich. Die wichtigsten Sachen kann man für den Eigenbedarf auch kopieren. Das ist meiner Meinung nach kein Verstoß gegen Gesetze. Über eins sind wir uns ja einig, wer nicht nur bunte Bildchen sammeln will, braucht Spezialliteratur seines Gebietes.

Mit freundlichem Gruß
philapit
 
muemmel Am: 06.05.2014 20:32:24 Gelesen: 23095# 7 @  
Guten Abend,

wenn es gestattet ist, möchte ich zu diesem Thema mal meinen Senf abgeben und ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern.

Im Oktober 2011 erschien aus meiner Feder im Rahmen der INFLA-Bücherei der mit 2,7 kg schwergewichtige und knapp 500 Seiten umfassende Band 67 zur Rosettenausgabe (Dt. Reich MiNrn. 313-330).

Die Arbeitszeit ist in Stunden nicht erfassbar, aber es waren knapp sieben Jahre, bis alles in trockenen Tüchern war. Während dieser Zeit habe ich einige Sammler besucht und deren Sammlungen gesichtet. Das summierte sich mit Fahrt- und Übernachtungskosten locker auf einen dreistelligen Betrag. Auch die Scans der Museumsstiftung für Post und Telekommunikation wollten bezahlt werden. Die Belege habe ich zwar nicht alle aufbewahrt, aber insgesamt dürften zwischen 500 und 600 Euro dafür angefallen sein. Soviel an dieser Stelle zu den vorbereitenden Kosten.

Nachdem alles druckreif war, ging es nun darum, die Auflagenhöhe abzuschätzen und danach die Kosten zu ermitteln. Es stand zwar fest, dass die Gotwin-Zenker-Stiftung (GZS) zur Förderung philatelistischer Literatur einen Zuschuss gewähren würde, aber die Größenordnung wurde zunächst nicht beziffert. Schließlich war der Konsens, dass 250 Exemplare in Druck gehen sollten und auch gedruckt worden sind. Zieht man davon die Pflichtexemplare an diverse Bibliotheken und die Belegexemplare des Verfassers ab, standen letztendlich 210 bis 220 Bücher für den Verkauf zur Verfügung. Letztendlich kostete das Gesamtwerk 57,—€ für Mitglieder von INFLA-Berlin und 67,—€ für Nichtmitglieder. Ohne die Bezuschussung der GZS wären Preise von 90.– bzw 100,—€ fällig geworden.

An dieser Stelle komme ich nicht umhin, die "Wohltaten" der GZS lobend zu erwähnen. Ohne diese Stiftung wäre mit Sicherheit das eine oder andere philatelistische Buch nie erschienen. So z.B. nicht das Buch von Dieter Sejak zu den Kreis-Obersegmentstempeln (KOS), das Buch von Jürgen Winkelmann zum Übergang der Bayrischen Post auf die Deutsche Reichspost, um nur zwei Werke zu erwähnen.

Da es im Vorfeld zwischen dem damaligen Vorstand von INFLA-Berlin und mir bzgl. der Ausgabe (Loseblattform, Vierfachlochung, 150g-Papier, Format DIN A4 im Vierringordner) Differenzen gab, hatte ich auch eine Alternative im Eigenverlag in Erwägung gezogen. Dazu hätte es nun meinerseits noch der Genehmigung des Schwaneberger Verlags bedurft, seine Michelnummern zu verwenden (Kosten unbekannt, da keine Notwendigkeit mehr bestand). In dem Fall hätte ich dann das Buch für etwa 130,–€ verkaufen müssen. Allerdings wäre bei diesem Preis eine Auflage von 250 Exemplaren illusorisch gewesen.

Bleibt schlussendlich die Frage: "Welchen Nutzen habe ich davon?".

Materiell: Keinen. Der Verkaufserlös geht an die Infla-Verlags-GmbH, die mit jedem verkauften Buch einen Gewinn macht, der somit wiederum der Vereinsarbeit für INFLA-Berlin zugute kommt.

Ideell: Jede Menge. Nicht nur Sammler der Rosettenmarken fragen bei mir an, sondern dann und wann auch Infla-Prüfer.

Fazit:

Für mich war es einfach wichtig, das von den Altvorderen und meinen "Mitarbeitern" (ein solches Werk kann man nicht ohne Helfer erstellen) erworbene Wissen, weiter zu geben, damit es nicht in der Versenkung verschwindet. Im Grunde also Idealismus in Reinform.

Schöne Grüße
Mümmel
 
Altdeutschland Am: 06.05.2014 22:03:41 Gelesen: 23033# 8 @  
@ muemmel [#7]

Ich kann muemmel nur zustimmen, vieles ist nur mit persönlichen ideellem Einsatz möglich und ohne die Gotwin Zenker Stiftung wäre vieles nicht möglich. Das Kapital dieser Stiftung stammt ja wohl aus den Prüfgebühren nach seiner Finanzierung, wenn ich mich recht erinnere.

Vielleicht dieses noch zur Ergänzung: Der Versand und Druck der Rundbriefe bei der ArGe Hannover/Braunschweig kostet einen (größeren) vierstelligen Betrag pro Rundbrief

Viele Grüße
Altdeutschland
 
Heinz 7 Am: 07.05.2014 14:38:07 Gelesen: 22930# 9 @  
@ philapit [#6]

Hallo Philapit,

danke für den Hinweis! Schwanke ist auch für mich eine ganz wichtige Adresse geworden, ich bin praktisch "Stammkunde" bei ihnen. Mit viel Liebe zum Detail werden dort noch philatelistische Literatur-Auktionen durchgeführt, aber wo sonst noch? - Und auch bei Schwanke sind die Preise oft sehr tief, was aber kein "Vorwurf" ist, sondern eine nüchterne Feststellung. Da Schwanke immer wieder aber auch wirklich tolles Material anbieten kann, kommen manchmal auch spektakuläre Preise (hohe Preise) zustande, was zwar die Literatursammler, Auktionatoren und die Öffentlichkeit freut, aber dann auch wieder nicht überall gerne gesehen wird (siehe auch dieses Forum).

So gilt denn heute: wer als aktiver Sammler gute Literatur sucht, der kann durchaus (noch) sehr preis-wertes Material finden. Das sollte eigentlich Anreiz sein, die Bibliotheken etwas auszubauen. Und damit wäre dann allen geholfen.

@ muemmel [#7]

Hallo Mümmel,

schön gesagt, bravo! "Idealismus in Reinform", das ist das, was viele Philatelisten leisten! Auch im Bund Deutscher Philatelisten, wage ich hier anzumerken, im Bewusstsein, hier ein weiteres "Minenfeld" zu betreten, wo viele negative Meinungen bestehen.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
uli Am: 07.05.2014 15:27:08 Gelesen: 22908# 10 @  
@ muemmel [#7]

Hallo Mümmel,

verstehe ich richtig, dass der Druck von 250 Exemplaren des Buchs um die 20.000 Euro gekostet hat?

Gruß
Uli
 
Heinz 7 Am: 22.12.2017 21:35:04 Gelesen: 21244# 11 @  
@ Heinz 7 [#1]

Zu diesem Titel haben wir längere Zeit nichts mehr geschrieben oder gelesen.

Ich konnte dieses Jahr wieder unerwartet meine Bibliothek um wichtige Stücke ergänzen. Mehrere Jahre habe ich praktisch kaum mehr etwas gefunden. Entweder ich sah die Angebote nicht, oder es gab sie nicht? Dieses Jahr war es anders.

Ein grosser Anlass für Literatur-Liebhaber war sicher die Köhler Auktion im März 2017, über die in der philatelisten Presse viel berichtet wurde. Ich habe einige Lose gekauft.

Auch Ende Jahr gab es eine bemerkenswerte Auktion in Grossbritannien, auf die ich im letzten Moment aufmerksam wurde. Vor allem das hier abgebildete Los hat mich sehr interessiert:



1906-1907 wurde die riesige Sammlung des französischen Händlers Erard Le Roy d'Etiolles verkauft. Die Auktionskataloge sind dazu sind sehr selten. Jules Bernichon, Paris, bot die Sammlung in 9 Verkäufen in 12668 Losen an (siehe auch: Carlrichard Brühl, "Geschichte der Philatelie", Band 1, Seite 394).

Ein kompletter Satz dieser Kataloge wurde zu nur GB£ 100 angeboten! Natürlich blieb es nicht bei diesem Preis, aber ich bin mit dem Ergebnis immer noch günstig weggekommen (GB£ 460). Für die 9 Kataloge hätte ich auch problemlos mehr bezahlt.

Auch Zeitschriften waren zum Teil günstig zu haben. Aber allgemeine Aussagen sind schwer möglich; einzelne Angebote wurden auch teurer verkauft, als ich jetzt erwartet hätte.

Geduld und Aufmerksamkeit helfen auch bei diesem Sammelgebiet, Seltenheiten zu finden, die sicher nicht zu teuer sind.

Heinz
 
fdoell Am: 24.12.2017 00:22:47 Gelesen: 21084# 12 @  
Wer philatelistische Literatur zu günstigen Preisen sucht, muss nicht nur auf Auktionen schauen. Auch philatelistische Antiquariate wie z.B. philabooks.com bieten - je nach Sammelgebiet - öfters mal durchaus reizvolle Angebote.

Gruss
Friedhelm
 
lolli Am: 24.12.2017 11:02:16 Gelesen: 21017# 13 @  
Hallo Fiedhelm,

danke für den Tipp.

Dort bin ich gerade fündig geworden nach einem Buch, das ich schon länger suche.

schöne Feiertage

Stefan
 
Olivier Nosbaum Am: 24.12.2017 15:31:42 Gelesen: 20957# 14 @  
@ Heinz 7 [#11]

Hallo Heinz,

auch bei der Auktion in Grossbritannien bin ich fündig geworden, aber Glückwunsch an Dich für diesen Kauf. Dieser Katalog war mir nicht aufgefallen.

Anbei ein Bericht des Verkaufs vom Luxemburg-Teil der Auktion Le Roy d'Etiolles, entnommen aus dem Moniteur du Collectionneur von der Mai Ausgabe 1907:



Leider kann ich bei diesen Beschreibungen keine bekannte Stücke zuordnen, da keine Abbildungen und/oder detaillierte Beschreibungen vorhanden sind.

Wäre es möglich einen Scan des Luxemburg-Teils aus dem Auktionskatalog zu bekommen ?

besten Dank und schöne Feiertage

Olivier
 
ebuphil Am: 24.12.2017 16:34:44 Gelesen: 20927# 15 @  
Hallo miteinander!

Wer im philatelistischen Bereich ein Thema bearbeiten will, sollte sich zuvor fragen: Schreibe ich für ein breites Publikum oder eher nur, weil mich das Thema interessiert? Denn auch für philatelistische Literatur dürfte die ökonomische Nasenweisheit gelten: Die Nachfrage bestimmt den Preis! Je spezialisierter die publizierte Thematik ist, desto weniger Interessenten wird es für ein Buch geben. Hinzu kommt: Philatelistische Verlage haben oft nicht die Mittel für eine breit angelegte Werbung, und im Internet sind viele Informationen zeitnah und kostenlos abrufbar.

Im Grunde ist es mit dem Publizieren in der Philatelie ähnlich wie beim Briefmarkensammeln selbst: Man steckt viel Energie und Zeit in das Hobby und weiß nicht, was eines Tages mit der Hinterlassenschaft geschehen wird. Wenn aber das Sammeln bzw. das Schreiben Spaß macht, zählt der Aufwand (subjektiv) nicht.
 
Heinz 7 Am: 27.12.2017 14:04:44 Gelesen: 20742# 16 @  
@ Olilux [#14]

Lieber Oliver,

vielen Dank für die Rückmeldung.

Dein Bericht aus dem "Moniteur" ist sehr interessant! Gerade der 7. Verkauf interessiert auch mich persönlich am meisten (Rumänien-Teil!) und da sind doch tatsächlich ein paar wichtige Resultate besprochen! Super!

Ich werde auch einzelne zeitgenössische Zeitschriften konsultieren, um noch mehr über diese Auktion zu erfahren. Die Anordnung in den Auktionskatalogen ist etwas seltsam und einige Gebiete sind auf mehrere Auktionen verteilt.

Heinz

@ fdoell [#12]

Hallo Friedhelm,

das ist natürlich richtig! Auch Vereinsauktionen oder Verkäufe anlässlich von Jubiläen, Ausstellungen, u.s.w., sind oft sehr "chancenreiche" Möglichkeiten, etwas zu finden. An der Briefmarken-Ausstellung in Burgdorf (Schweiz) diesen Herbst kam ein grosser Literatur-Posten einzeln zum Verkauf; das war in der Regel äusserst günstig und der Verkaufserfolg war dementsprechend: die Bestände schmolzen innert kurzer Zeit auf die "altbekannten Ladenhüter"!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.12.2017 23:45:28 Gelesen: 20636# 17 @  
@ Olilux [#14]

Lieber Oliver,

Dein Bericht ist wirklich sehr willkommen, denn ausgerechnet der 7. Verkauf dieser Sammlung ist relativ gut dokumentiert. Der Auktions-Katalog umfasste 3 Fototafeln. 42 Lose wurden abgebildet, und Du lieferst mit Deinem Bericht nun einzelne Ergebnisse; das ist natürlich sehr interessant!

In der Zeitschrift "Le Timbre-Poste, Journal des Collectionneurs. Editeur: Ch. Mendel" wurde sogar mit einer Farb-Fototafel auf die Auktion hingewiesen! 19 Marken waren abgebildet, in Farbe! Das ist für diese Zeit eine grosse Seltenheit!

Diese Farbseite aus der Zeitschrift ist auch in dem gebundenen Buch der d'Etiolles-Verkäufe eingebunden! Ich habe die Seite gescannt, aber wegen der Bindung sind die 5 Marken links nur ansatzweise zu erkennen.



Wir sehen u.a.

a) eine schöne ungebrauchte Doppelgenf!
b) eine schöne ungebrauchte Neapel-Nr. 8 (Weisses Savoyer-Kreuz)
c) zwei Toskana 3 Lire-Marke gestempelt
d) eine 27 und eine 81 Parale-Marke von Rumänien!

Fast alle dieser Marken werden in der Mai-Ausgabe Deiner gezeigten Zeitschrift erwähnt! Das Spitzenresultat war offenbar die 81 Parale-Marke mit FRF 4'482.50, und das für eine Marke, die zwei Nadel-Löcher aufweist!

Im Auktions-Katalog habe ich den Luxembourg Teil gefunden, es sind immerhin 51 Lose (Lose 8764-8814). Ich werde von den Seiten 43-47 des Kataloges je ein Foto machen können, die ich Dir dann zusenden werde. Der Auktionator hat keine der Lose abgebildet.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Olivier Nosbaum Am: 28.12.2017 12:44:50 Gelesen: 20574# 18 @  
@ Heinz 7 [#17]

Lieber Heinz,

auch Danke für deine Antwort,

anbei auch noch ein kleines Resumé dieser Versteigerung, entnommen aus der Juli 1907 Ausgabe des Moniteur du Collectionneur.



Wie dort erwähnt findest du eher einen Bericht der Versteigerung in der Echo de la Timbrologie. Leider habe ich den Jahrgang 1907 nicht,

beste Grüsse

Olivier
 
Heinz 7 Am: 07.02.2019 20:50:50 Gelesen: 18031# 19 @  
@ Olilux [#14]

Frankreich und Belgien waren im XIX. Jahrhundert extrem wichtig für die Entwicklung des Briefmarkensammelns. Carlrichard Brühl schreibt dazu was folgt:

"Grossbritannien hatte die ersten philatelistischen Zeitschriften herausgebracht, (...), doch die führenden Blätter der 60er Jahre wurden dennoch in Brüssel und Paris veröffentlicht. Nach Alter und Bedeutung steht hier das von J.-B. Moens verlegte "Le Timbre-Poste" an erster Stelle, das ohne jeden Zweifel die führende philatelistische Zeitschrift des 19. Jahrhunderts gewesen ist. Die erste Nummer erschien am 15. Februar 1863 (...)". siehe Brühl, Band 2, Seite 772.

Etwas weiter hinden finden wir folgende Information:

Da das "Timbre-Poste" in französischer Sprache gedruckt wurde, bestand zunächst kein Bedarf nach einem weiteren französischen Blatt. So kam es, dass die erste philatelistische Zeitschrift Frankreichs relativ spät - im Sommer 1864 - Premiere hatte: am 15. Juli 1864 veröffentlichte der gerade erst 20jährige Arthur Maury die erste Nummer von "Le Collectionneur de Timbres-Poste" (...) => siehe Brühl, Seite 777.

und weiter...

"Die zweite französische Zeitschrift war nur wenig jünger als der "Collectionneur": am 15. November 1864 erschien die erste Nummer von "Le Timbrophile. Journal de la collection timbro-postale (et fiscale)" von Pierre Mahé. Es gelang Mahé in wesentlich grösserem Umfang als Maury, die bedeutendsten Philatelisten jener Jahre - an der Spitze Dr. A. Legrand - als ständige Mitarbeiter zu gewinnen, die den "Timbrophile" zum führenden Blatt der 60er Jahre machten. Fast alle grossen philatelistischen Probleme der Frühzeit wurden hier wenn nicht sogar zuerst, so doch zumindest am ausführlichsten und gründlichsten besprochen. (...). Leider erlebte dieses vorzügliche Blatt nur sieben Jahrgänge zu je zwölf Nummern, die durchpaginiert waren und insgesamt 606 Seiten umfassten. Im Dezember 1871 kam es für die beste Zeitschrift der Pionierjahre der Philatelie zu einem viel zu frühen Ende." => siehe Brühl, Seite 777+781.

Ich staunte nicht schlecht, als kürzlich folgendes Buch angeboten wurde.



Wir haben also nichts anderes als "die beste Zeitschrift der Pionierjahre der Philatelie" vor uns, und gemäss Losbeschreibung gleich die ersten vier Jahrgänge, in einen Band gebunden. Das Bild deutet auf gute Erhaltung hin.

So alte philatelistische Literatur findet man nur selten.

Nun die Gretchenfrage: Wieviel darf solch ein Juwel kosten?

500 Euro? - Doppelt so viel? - Zahlt ein Liebhaber vielleicht noch mehr? Wieviel muss man bieten, um überhaupt Chancen zu haben?

Der Ausruf liegt bei... ? Wagen wir den Blick in die Preisspalte...

Nun staunte ich nochmals nicht schlecht. Euro 50 steht da.

Viel Vergnügen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.02.2019 21:38:15 Gelesen: 17767# 20 @  
@ Heinz 7 [#19]

Bei Euro 280 stieg Bieter Nr. x aus. Da Bieter y ein höheres Gebot abgegeben hatte, erhielt Bieter y das Los für Euro 280 + 5 % = Euro 294. Damit kostete das Buch rund 6 x soviel wie sein Ausruf war (Euro 50), dennoch muss sich der Käufer nicht grämen; er hat ein Super-Stück gekauft, dass bei anderen Gelegenheiten auch schon deutlich mehr gekostet hat!

Die Preise für philatelistische Literatur schwanken teils stark, weil die Schar der Spezialisten, die solche Dinge sammeln, recht klein ist.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 25.02.2019 13:40:59 Gelesen: 17585# 21 @  
@ Heinz 7 [#20]

Das Werk "Poststellenchronik Schweiz 1849-1999" wurde vor rund 20 Jahren verkauft.



Es kostete gerade mal 5 Franken!

Auf mehr als 200 Seiten wurden Tausend von interessanten Daten publiziert; dies ist für forschende Philatelisten ungemein wertvoll.

Und obwohl nun ganz bestimmt niemand widersprechen wird, dass diese Philatelistische Literatur sehrsehrsehr billig war, wurde die 2. Ausgabe des Werkes sogar noch "getoppt": Die Weiterführung bis ins Jahr 2017, die sehr viel Arbeit bedingte, weil in den letzten 15 Jahren sehr viele Poststellen aufgehoben wurden (u.s.w.), wurde sogar zum Null-Tarif zur Verfügung gestellt. Via Link bietet der Verein "Schweizerischer Verein der Poststempelsammler" den Gratis-Download an dieses Werkes.

Heinz
 
bayern klassisch Am: 25.02.2019 15:55:56 Gelesen: 17529# 22 @  
@ Heinz 7 [#21]

Hallo Heinz,

danke fürs Zeigen dieses sensationellen Buches - den Link habe ich mir selbst heraus gesucht und bin sprachlos. Da wären auch 100 CHF noch immer günstig. Das ist phantastisch. Jetzt weiß ich, welche Website ich nehmen kann, wenn ich Fragen zu den Schweizerischen Postdaten habe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 17.05.2019 22:16:44 Gelesen: 17069# 23 @  
@ bayern klassisch [#22]

Es ist schön, wenn man mit Literatur ganz neue Welten des Wissens eröffnen kann!

Ich habe schon oft von sehr günstigen Angeboten philatelistischer Literatur geschrieben; anbei einmal ein Beispiel eines teuren Angebotes:



Die Auktionskataloge, in denen Teile der Burrus-Sammlung angeboten wurden, werden aus gutem Grund emsig gesammelt: Burrus (1882-1959) war der letzte der "Titanen", der "Ganze Welt" sammelte und eine umfassende Welt-Sammlung hatte, Und auch in Sachen Qualität/Raritäten zählen die Burrus-Sammlungen für viele Länder zu den Besten, die es je gab... BURRUS SCHWEIZ oder BURRUS DEUTSCHLAND gehören darum (quasi als "Pflichtlektüre") in die Bibliothek vieler ernsthafter Sammler.

Nun kommt am 1.6.2019 bei The Global Phil. Network (Corinphila/Köhler/Harmer/etc.) wieder einmal ein BURRUS JAPAN-Katalog zum Angebot. Los 64.

Schön! Der ist ziemlich selten.

Aber der Preis (Startpreis/Limitpreis?) erstaunt dann doch; bei Euro 500 soll die Auktion starten, das ist nun doch wohl eher viel. Zwar wird als Besonderheit erwähnt, dass noch das Original "Floor Bid Ticket" dabei ist (also das Gebotsformular), aber ist das Los darum sehr viel mehr wert?

Ich bin gespannt, ob das Los verkauft wird. Meine Vermutung: ja!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 25.05.2019 22:16:26 Gelesen: 16873# 24 @  
@ Heinz 7 [#1]

Wir haben hier schon besprochen, welchen Wert philatelistische Literatur hat. Oft ist der Wert schwer zu bestimmen, weil schlicht kein gültiger Markt mehr dafür besteht. Oder; die Gelegenheiten, wenn philatelistische Kostbarkeiten auf den Markt kommen, sind selten und werden bei weitem nicht abgedeckt durch die wenigen Literatur-Auktionen, die es heutzutage noch gibt. Früher waren die Zeiten besser, früher gab es viel mehr philatelistische Literatur-Auktionen!

Ich denke mit Wehmut zurück an die Schwanke-Auktionen, als immer wieder Literatur angeboten wurde. Kaufmännisch haben sich diese Auktionen vielleicht nicht "gerechnet", weil da stand viel Arbeit auf der Soll-Seite, und wenig Einnahmen auf der Haben-Seite, also - weg damit!

Das Ehepaar Schwanke hat viele Jahre mit grossem Enthusiasmus auch diesen Bereich der Philatelie bearbeitet. Nach dem Verkauf ihrer Firma konnte aber eine Nachfolge dieses Engagement für Literatur nicht sichergestellt werden.

Wir Sammler von philatelistischer Literatur aber schätzten die Angebote! Von Schwanke! Von hh sales! Von Huys-Berlingin! - Sie werden heute sehr vermisst.

Ein grosser Liebhaber philatelistischer Literatur war Charles Freeland, FRPSL, der leider 2017 relativ früh verstorben ist. Er besass eine phantastische Bibliothek! Die aufmerksamen Kunden von Köhler kennen Charles, denn seine Bibliothek wurde im März 2017 bei Köhler versteigert (364. Auktion). Unglaubliche Konvolute von Auktionskatalogen kamen damals zum Angebot (ein Spezialgebiet von Charles!).

Charles hat aber nicht alle Bestände verkauft, einige Exemplare hat er auch verschenkt.



zugegeben: Das Exemplar ist nicht in bestem Zustand. Die Titelseite ist lose, und etwas fleckig, aber wer hat diesen Katalog schon gesehen?

Diesen Katalog hat Charles einer Basler Bibliothek geschenkt. Ich bin ihm dafür sehr dankbar.

Meine nächste Frage ist: Welchen Wert "soll" so ein Ausstellungskatalog haben? Euro 20? Euro 200? mehr? weniger? Wer entscheidet das? -

Ich wünsche mir viel, viel(!) mehr Literatur-Auktionen!

Heinz
 
Olivier Nosbaum Am: 26.05.2019 11:19:47 Gelesen: 16800# 25 @  
@ Heinz 7 [#24]

Diese Ankündigungsbroschüre der Ausstellung haben wir auch in unserer Vereinsbibliothek, später kam noch der Ausstellungskatalog heraus,

Anbei die ersten Seiten, wo man teils die Prominenz der 1920er und 1930er wiederfindet:



schönen Sonntag

Olivier
 
Heinz 7 Am: 26.05.2019 22:39:23 Gelesen: 16660# 26 @  
@ Olilux [#25]

Schön, wenn der Verein eine solche Bibliothek hat! Welche Vereinsbibliothek ist das denn?

Ich zeige hier noch einen weiteren seltenen Katalog:



Diese alten Ausstellungskataloge haben zum Teil erstaunlich ausführliche Beschreibungen der Exponate.

Der Katalog SITEB (Brüssel 1935) hat 184 Seiten.

Grüsse

Heinz
 
Olivier Nosbaum Am: 27.05.2019 13:11:32 Gelesen: 16560# 27 @  
@ Heinz 7 [#26]

Es handelt sich um die Vereinsbibliothek der “Union des Timbrophiles du Luxembourg” (UTL), gegründet 1890. Der damalige Präsident Bernhard Wolff war Jurymitglied von der Ausstellung in Antwerpen 1930.

Grüsse

Olivier
 
Heinz 7 Am: 30.05.2019 22:54:47 Gelesen: 16382# 28 @  
@ Olilux [#27]

Danke, Olivier.

Schön, wenn wichtige Philatelisten sich schon früh um die Literatur gekümmert haben. Das war früher in sehr vielen Briefmarken-Vereinen so!

Die aktuellen Ausstellungskataloge (Stockholmia) sind nicht teuer, wenn man in Rechnung stellt, wie aufwändig sie hergestellt wurden.

.

Auf rund 700 Seiten (2 Bücher) finden wir sehr viele Informationen. Das Ganze hätte auch etwas platzsparender hergestellt werden können, denn auch "Platz in der Bibliothek" ist ein Gut, ein sehr kostbares sogar.

;-)

Liebe Grüsse
Heinz
 
Martin de Matin Am: 05.06.2019 20:59:37 Gelesen: 16233# 29 @  
@ Heinz 7 [#23]

Wie ich gerade gesehen habe ist der Burrus-Japan-Auktionskatalog, mit dem Ausruf 500 Euro, für 1.500 Euro zugeschlagen worden. Es scheint wohl das letzte verfügbare Exemplar auf der Welt zu sein ?

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 05.06.2019 21:36:15 Gelesen: 16215# 30 @  
@ Martin de Matin [#29]

Lieber Martin

nun, bei mir auf dem Büchergestell steht auch so ein Exemplar.

Dieser Zuschlag erstaunt mich denn doch. Die Auflage der Kataloge betrug immerhin 1000. Das Extra-Gebotsformular beim "Stockholm-Auktionsangebot" hat sicherlich "preistreibend" gewirkt.

Es ist immer wieder erstaunlich, dass bei seltenen Ausnahmen auch Literatur so richtig teuer wird.

Liebe Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 10.11.2019 22:05:01 Gelesen: 15259# 31 @  
Wem jemals dieses Briefmarkenalbum vorliegt, soll es sorgfältig behandeln!



Es ist eines der wenigen noch erhaltenen Briefmarken-Alben der frühesten Zeit. Justin Henri Lallier gab 1862 das erste Briefmarken-Album heraus. Dieses hier ist zwar nicht die Erstauflage (1862), sondern eine der nächsten Auflagen, 1863. Lallier gab 1862-1873, seinem Todesjahr, nicht weniger als 13 Auflagen seines Albums heraus!). Auch diese Ausgabe, 1863 ist sehr selten.

Dieses Album wurde 2011 von Postiljonen angeboten, für Euro 20'000 (198. Auktion). Wir wissen natürlich nicht, wieviel die Marken, welche zahlreich darin enthalten waren, wert waren, aber der Käufer bezahlte für das Album (mit den Marken) den geforderten Ausrufpreis von Euro 20'000.

Lallier-Albums kommen nur sehr selten auf den Markt. Den "richtigen" Preis dafür zu bestimmen, ist darum sehr schwierig. Aber... er ist auf jeden Fall hoch.

Heinz
 
HWS-NRW Am: 10.11.2019 22:42:54 Gelesen: 15235# 32 @  
Hallo, ich bin immer wieder erstaunt, dass man über das Thema "Literatur - zu teuer oder zu billig" diskutiert.

Ein Großteil unserer Sammler kauft sich alle paar Jahre einen neuen MICHEL-Katalog (jeweils 50 - 60 Euro), um sich seine Sammlung (reich) zu rechenen oder aber auch, um festzustellen, welche event. wichtigen Preisänderungen (z.B. beim Briefe-Katalog) es inzwischen gibt.

Wenn man sich mit einem speziellen Thema befaßt, egal ob in der Thematischen- oder wie bei mir nun in der Fiskalphilatelie benötigt man auf jeden Fall immer Fachliteratur und die ist zumeist auch etwas teurer.

Gerade habe ich nach einem Hinweis eines Sammlerfreundes zwei kleine Bücher erstanden, in denen die Verordnungen zu den Gesetzesvorgaben in den jeweiligen Départéments angewandt werden sollten bzw. mußten, es geht hier z.B. um den hochinteressanten Zeitraum 1791 - 1796.



Nach dem ersten Durcharbeiten kann ich jetzt z.B. auf Tatsachen (bei der Einführung von Stempelpapieren und Wertstempeln) verweisen, die Sammlerfreunde aus einer franz. Fiskalvereinigung bisher so klar nicht darstellen konnten, das finde ich erstens super und zweitens auch sehr "preiswert", da mich diese Beiden Bände (über 900 Seiten) gerade mal einen "Fuffziger" gekostet haben und ich für manche Belege jetzt auch gerne etwas mehr Geld ausgeben kann.

Also - Literatur ist nicht nur wichtig - sondern manchmal auch tatsächlich "preiswert" !

mit Sammlergruß
Werner
 
Heinz 7 Am: 10.11.2019 23:10:22 Gelesen: 15216# 33 @  
@ HWS-NRW [#32]

Es ist richtig, die meiste Literatur ist sehr "preis-wert" im Vollsinn des Wortes.

Ich weiss nicht mehr genau, ob ich das Thema (Titel) eröffnet habe, jedoch ist es für mich ein Thema, zu dem ich immer wieder gerne auf besondere Werke hinweise. Ich finde es auch hilfreich, wenn die Leser sehen, dass es durchaus Literatur gibt, die einen "stolzen Preis" erzielen, wenn sie angeboten werden.

Ich fand übrigens im Katalog Postiljonen 199. Auktion das nächste "Lallier" Album, Los 1928, vom 15.6.1863. Dieses Album hatte keine Briefmarken und war wie folgt beschrieben:

"All pages, numbered up to 180. No stamps and in quite good condition, a lot of notations, all or mostly by pencil and can be removed. Please inspect".

Vermutlich war die Erhaltung doch etwas schlecht, denn dieses Album wurde zu nur Euro 1'000 zugeschlagen, das ist für ein Lallier-Album sicher nicht viel.

Heinz
 
TeeKay Am: 11.11.2019 10:13:49 Gelesen: 15135# 34 @  
In Anbetracht der Mini-Auflagen für philatelistische Fachliteratur und der inzwischen sehr guten Druckqualität inkl. Farbdruck finde ich die Preise sogar erstaunlich günstig. Würden die Autoren auch nur Kostendeckung der darin investierten Zeit erreichen wollen, müssten die Preise der meisten Bücher höchstwahrscheinlich satt dreistellig sein.
 
wheilmann Am: 03.03.2020 16:14:10 Gelesen: 14243# 35 @  
Hallo liebe Stempelsammler,

als Briefmarkensammler interessiere ich mich auch für Poststempelabdrucke auf diesen: mich interessieren hier die Stempelinhalte, inkl. der Postleitzahlen.

Hierzu besitze ich auch einige Poststempel-Gildebriefe, auch einige aus der Zeit meiner Mitgliedschaft dort. Ich habe immer wieder in diesen Heftchen auch die anderen, interessanten Beiträge der Mitglieder gelesen.

Heute bei der Suche im Internet zu meinem Thema bin ich auf eine Seite gestoßen, auf der all diese " auch die anderen, interessanten Seiten" (Teilinhaltsverzeichnisse aller bisherigen Gildebriefe Nr. 260 bis 131) aufgelistet sind.

Dieser Hinweis dürfte das eine oder andere Mitglied hier im Forum sicher neugierig machen.

Internetadresse [1].

Ein großes Dankeschön an den Ersteller dieses umfassenden Teilinhaltsverzeichnisses!

Wer weiterlesen möchte, kann ja das eine oder andere Heftchen bei der Poststempelgilde nachfragen (ob noch erwerbbar und wie teuer).

Gruß Wolfgang

[1] https://stephan-juergens.de/poststempelgilde.php
 
Heinz 7 Am: 11.02.2022 21:17:23 Gelesen: 9627# 36 @  
1993 veröffentliche Herr Calin Marinescu ein dünnes Buch, das die Entwicklung der Posttarife von Rumänien behandelte. Es war für viele Rumänien-Sammler ein sehr wichtiges Werk, das ihnen bei der Entschlüsselung der Postgeschichte gute Dienste leistete.

15 Jahre später erweiterte Herr Calin Marinescu sein Werk erheblich! Nun umfasst das Werk 320+388 Seiten in 2 Bänden! Eine unglaubliche Menge an Informationen wird geliefert!



Dieses grossartige Werk konnte ich bei einem Literaturhändler für Euro 59.50 erwerben.

Ich zahle jeden Cent mit Freude und Dankbarkeit. Das ist nur eine knappe Entschädigung für hunderte von Stunden investierter Arbeit. Philatelistische Literatur ist ein Sammelgebiet, bei dem ich nur selten sage: "das war nun aber teuer".

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.06.2022 10:34:31 Gelesen: 8237# 37 @  
@ Heinz 7 [#31]

Es kommt ja leider nur noch selten vor, dass hochwertige Literatur an Briefmarken-Auktionen verkauft wird. Das Handling ist aufwändiger als für Briefmarken, die Erlöse sind meist gering, sodass heute kaum mehr ein Auktionator sich dafür entscheidet, Literatur anzubieten. Gelegentlich gibt es dann Sammellose, wenn die Fachbibliothek eines Sammlers aufgelöst wird. Dann werden z.B. 40 Handbücher für 100 Euro angeboten. Kein Anlass, an dem man Freude hat. Kaum ein Sammler will 40 Handbücher kaufen, an dem ihn vielleicht 2 oder 3 Bücher interessieren, und die Händler stehen auch nicht unbedingt in Scharen da, um die schwergewichtigen Lose abzunehmen.

Ein bemerkenswerter Anlass war darum die Auktion von einigen Literaturlosen gestern in Zürich, bei Corinphila. Am Mittwoch-Spätnachmittag kamen 77 Lose zum Angebot (Lose 2080-2156). Es waren viele sehr seltene Früh-Werke dabei! Erste 65 Lose, dann folgten noch 12 Sammellose.

Die Tatsache, dass wirkliches Spitzenmaterial in der Regel auch gut verkauft wird, wenn es "richtig" angeboten wird, zeigte sich gestern. Nicht weniger als 10 Lose erreichten gar vierstellige Erlöse, was nun für Literatur doch eher selten ist.

Das Spitzenresulat wurde für Los 2126 erzielt. Bei einem Ausruf von moderaten CHF 400 stieg es auf CHF 5000 Zuschlag!



Auch Los 2108 "entwickelte" sich prächtig von Ausruf CHF 400 auf Zuschlag 2'400



Ein äusserst seltener Moens Belgien 1880, Spezialpapier Velin

Los 2138 stieg ebenfalls von CHF 400 auf respektable CHF 1800



Dieses Los war aber nicht teuer, denn immerhin wurden die ersten 26 Jahre der Zeitschrift "Le Timbre Poste" von Moens 1863-1888 angeboten.

Es freut mich, dass ich nicht ganz leer ausgegangen bin. Die frühen Kataloge waren zwar besonders im Fokus der Spezialisten und darum für mich dieses Mal zu teuer, aber ich habe drei nette Lose erhalten.



Los 2124 (Handbuch Tiffany, 1883, USA) ging zum Ausruf weg, nur CHF 150. Es gab also auch ein paar wenige "Schnäppchen".

Heinz
 
TeeKay Am: 02.06.2022 10:40:05 Gelesen: 8228# 38 @  
Darf ich fragen, was man mit so alter Literatur macht? Zeitschrift ok, da hab ich auch welche aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg, aus Interesse an den damaligen Themen und Entwicklungen.

Aber welchen Mehrwert liefert ein Katalog von 1900 auf dem Forschungsstand von vor 120 Jahren?
 
drmoeller_neuss Am: 02.06.2022 13:20:02 Gelesen: 8164# 39 @  
@ TeeKay [#38]

Aber welchen Mehrwert liefert ein Katalog von 1900 auf dem Forschungsstand von vor 120 Jahren?

Darf ich Dich fragen, welchen Mehrwert es bietet, eine Briefmarke von 1900 für teures Geld zu kaufen, wo es doch auf jeder Post moderne Marken für wenige Cent gibt? :D
 
HWS-NRW Am: 02.06.2022 13:43:17 Gelesen: 8143# 40 @  
@ TeeKay [#38]

Hallo,

erst einmal ist es Philatelie-Geschichte pur und - man findet dort oft mehr als in jedem MICHEL-Katalog.

Ich bin immer wieder verwundert, dass ein Großteil unserer jüngeren Philatelisten (zw. 30 und 50 Jahren) alle zwei-drei Jahre einen einen neuen MICHEL-Katalog zu Preisen von 90 und mehr Euro kaufen (obwohl nur ein-bis drei Jahre an PZW-Infos dazugekommen sind), aber bei neuer Literatur wird dann "gestöhnt". Gerade die Literatur-Neuerscheinungen der letzten 10-15 Jahre sind teil immens aufwendig hergestellt worden, die Forschung der Autoren läßt sich logischerweise gar nicht in Geld umwerten.

mit Sammlergruß
Werner
 
opti53 Am: 02.06.2022 13:45:01 Gelesen: 8140# 41 @  
Hallo Herr Dr. Moeller,

es mag zwar sein, dass Sie mit TeeKay irgendwie auf persönlichen Kriegsfuß stehen, wenn ich mir Ihre Beiträge so anschaue, aber Ihre Gegenfrage zeugt nicht von gutem Stil.

Für den Forschenden mag die alte Literatur noch neue Erkenntnisse bringen, im Allgemeinen ist es aber tatsächlich so, dass es 100 Jahre später jede Menge neue Erkenntnisse geben kann. Deswegen würde ich mir solch alte Werke auch nur kaufen, wenn es nichts Neueres zu dem Gebiet gibt oder eine historische Betrachtung erarbeitet werden soll.

Das kann man aber nicht mit einer alten Briefmarke vergleichen. Diese Analogie ist einfach daneben.

Viele Grüße

Thomas
 
drmoeller_neuss Am: 02.06.2022 13:52:07 Gelesen: 8135# 42 @  
@ opti53 [#41]

Es gibt genügend Gegenbeispiele in diesem Forum, wo ich 100% mit TeeKay übereinstimme.

Aber ich sehe nicht das Problem; da bietet ein Auktionshaus einen 100 Jahre alten Katalog an. Scheinbar gibt es Menschen, die sich daran erfreuen, einen solchen alten Schinken im Bücherregal stehen zu haben.

Anders würde die Sache aussehen, wenn das Auktionshaus einen modernen Nachdruck mit der Beschreibung "Inhalt 100 Jahre alt" oder "optisch ansprechender Katalog" anbieten würde.
 
TeeKay Am: 02.06.2022 15:17:13 Gelesen: 8092# 43 @  
@ drmoeller_neuss [#42]

Also geht es um etwas schönes, historisches im Bücherregal und nicht darum, Geld für einmaliges, wichtiges Fachwissen auszugeben, worum es im Thread aber geht.

Gleichzeitig sagt opti53 [#41], da stünden Dinge drin, die 100 Jahre später im Michel fehlen. Ich würde mich dennoch nicht auf Literaturangaben von vor 100 Jahren verlassen, weil da das Wissen fehlt, das in den nachfolgenden 100 Jahren angesammelt wurde.
 
Altsax Am: 02.06.2022 17:08:15 Gelesen: 8027# 44 @  
@ TeeKay [#43]

Ob man sich auf (100 Jahre alte) Literaturangaben "verlassen kann", läßt sich nicht allgemein beantworten und schon gar nicht am Alter festmachen.

Wer sich mit einem Sammelgebiet spezialisiert beschäftigt, tut gut daran, alle Veröffentlichungen dazu zu studieren. Bisweilen sind gerade die ältesten zutreffend, während jüngere falsche Angaben übernehmen, die irgendwann in einem "maßgeblichen" Handbuch ohne solides Quellenstudium publiziert worden sind.

Die Philatelie wurde vor über 100 Jahren bereits von einigen Autoren mit wissenschaftlicher Akribie betrieben. Auf sie folgte dann eine Generation von Schreibern, die auf Quellenstudium und Quellenangaben weitestgehend verzichteten und Sachkenntnis durch eigene "Überzeugungen" ersetzen zu können glaubten. Erst in jüngerer Zeit erreichen die meisten Publikationen wieder einen Stand, der den an Fachliteratur zu stellenden Ansprüchen genügt.
 
Cantus Am: 06.06.2022 02:02:10 Gelesen: 7725# 45 @  
@ opti53 [#41]

Hallo Thomas,

ich pflege sehr viele verschiedene internationale, ganz überwiegend aber solche Sammelthemen, die nicht dem Mainstream folgen und zu einem großen Teil zur Ganzsachenphilatelie gehören. Da gibt es nicht viel Literatur und wenn dann doch einmal ein Katalog oder ein Handbuch erscheint, dann meist im mehrjährigen Abstand, oft erst nach einem Jahrzehnt, wenn überhaupt. Das mag bei den reinen Briefmarkensammlern anders sein, im Ganzsachenbereich ist das aber überwiegend so.

Wer sich wirklich mit Ganzsachen beschäftigt, also mit allem, was zwischen den vier Ecken vorder- und rückseitig zu sehen, zu vermessen und zu fühlen ist, der tut gut daran, zum Vergleich nicht nur einen Katalog, ein Handbuch oder einen einzigen Fachartikel zur Hand zu haben, sondern mehrere Werke, denn alles, was darin zur Beschreibung einer Ganzsache steht, geht auf den Erfahrungsschatz von Sammlern zurück. Da ist es sehr wohl möglich, dass in neuerer Literatur wesentliche Hinweise zu einer Ganzsache nur deshalb fehlen, weil dadurch das Gesamtwerk zu umfangreich geworden wäre, vielleicht auch, weil es wohl nur wenige Sammler gibt, die auf der Suche nach solchem Wissensmaterial sind. Deshalb ist es sinnvoll, mehrere Werke zur Hand zu haben, zunächst ein länderspezifisches Werk und dazu mindestens einen Weltkatalog. Und zusätzlich findet man in Fachzeitschriften oder Jubiläumsbänden renommierter Briefmarkensammlervereine oft zusätzlich wichtige Informationen, die an anderem Ort fehlen. Gleiches gilt für alte Auktionskataloge, da dort manchmal seltene Marken oder Belege beschrieben sind, die oft jahrzehntelang in Privatbesitz bleiben, bis irgendwelche Erben sie dann doch veräußern wollen.

Ich bin in der glücklichen Lage, von verschiedenen europäischen und außereuropäischen Ländern Ganzsachenkataloge zu besitzen, zusätzlich aber auch Welt-Ganzsachenkataloge von Higgins & Gage (1973, letzte Auflage), von Dr. Ascher (Nachdruck des Originalwerkes von etwa 1923) sowie auch zu meinen Hauptsammelgebieten die Originale des Dr. Ascher von damals, denn der Nachdruck ist oft in schlechter Abbildungsqualität, da machen die Originale mehr Freude. Darüber hinaus besitze ich alle Veröffentlichungen des Berliner Ganzsachensammlervereins, die nach dem Ende des 2.Weltkriegs erschienen sind, eine fast unerschöpfliche Quelle von Fachwissen, das nur bruchstückhaft in Fachkataloge eingeflossen ist.

Es mag sein, dass du nur Sammelgebiete pflegst, für die ein jährlicher Michelkatalog ausreicht, wer sich aber tiefer mit der Geschichte der Post und ihren Erzeugnissen beschäftigt und zwar oft schon beginnend in der Zeit, als es noch gar keine Briefmarken gab, der tut gut daran, auch ältere und alte Fachwerke philatelistischer Art sein Eigen zu nennen.

Viele Grüße
Ingo
 
Heinz 7 Am: 03.01.2023 09:22:33 Gelesen: 5192# 46 @  
@ Heinz 7 [#37]

Es gibt eine Reihe von älteren Auktionskatalogen, die im Handel recht hohe Preise erzielen. Einige davon sind gar nicht so selten, andere hingegen findet man kaum je einmal. Die Auktionskataloge 1-26 des Briefmarkenhauses Luder-Edelmann 1925-1934 wurden zum Beispiel bei der Auktion von Huys Oktober 2003 einzeln alle für je CHF 200 (und mehr) angeboten.

In einem Sammellos konnte ich vor vielen Jahren einmal die Fototafeln der 10. Auktion Luder-Edelmann erwerben. Natürlich ist der Nutzen eines solchen Fototeiles ohne den dazugehörigen Katalog (Text-Teil) bescheiden. Vor wenigen Wochen wurde nun aber das folgendes Los angeboten:

"LUDER- EDELMANN, X. Briefmarken- Versteigerung 24.-29. Sept. 1928, kpl. Katalog mit Fototafeln (Schweiz tls. ausgeschn.) u. Ergebnisbericht, Gebrauchs-/ Lagersp., selten angeboten".



Der Ausruf und der Zuschlag des Loses war sehr bescheiden bei Euro 40, was daran liegt, dass die Fototafeln leider nicht komplett sind; ein Unhold (oder eine Unholdin) hat irgendwann einzelne Schweiz-Markenabbildungen aus den hinteren Fototafeln herausgeschnitten.

Für mich wurde die Geschichte ein Glücksfall. Ich bekam den Auktionskatalog zum Ausruf für moderate Euro 40. Die Fototafeln habe ich seit 28 Jahren.

Manchmal lohnt sich das Warten (und Weitersuchen). Sehr schön ist, dass sogar eine Liste der erzielten Preise bei dem neuen Los dabei ist. Somit ist alles vorhanden und ein wichtiger Katalog steht endlich komplett in meiner Bibliothek.

Und das sogar äusserst günstig.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 15.09.2023 11:32:29 Gelesen: 2432# 47 @  
Liebe Leser

Die Frage "zu billig?" stellte sich tatsächlich am 13.9.2023 bei einer Auktion mit guten Literatur-Losen anlässlich der Auktion bei Corinphila Nederland, Amstelveen. Eine schöne, umfangreiche Bibliothek wurde aufgelöst in 135 Losen.

Die Ausrufpreise waren sehr tief!

Erwartungsgemäss blieb es aber nicht dabei, sondern die meisten Lose wurden ordentlich beboten und im Allgemeinen wurden am Ende "anständige" Preise bezahlt. Richtig teuer wurden nur wenige Lose. Gelegenheiten für Schnäppchen boten sich letztendlich nur wenige.

Überraschend teuer wurde Los 827: Auktionskataloge Balasse und Baeten, das von Euro 60 auf Euro 800 stieg, obwohl das Los nicht besonders attraktiv war. Los 781 (Woodward) brachte einen hohen Preis von Euro 3800 (bei lächerlichem Startpreis von Euro 60).

Gut verkauft wurden vor allem Auktionskataloge, bei denen die Startpreise oft weit, weit übertroffen wurden.

Die Handbuch-Lose im hinteren Teil des Angebotes waren in der Regel überladen und haben vermutlich nur Händler interessiert. Schade; ein paar schöne Werke hätten als Einzellose sicher mehr Aufmerksamkeit bekommen. Aber Sammler kaufen nicht gerne Konvolute mit 30, 50 oder noch mehr Büchern, nur um ein Werk zu erstehen.

Meine Gesamtbeurteilung: in der Regel wurden die richtigen Preise bezahlt. Das Angebot wurde viel zu günstig ausgerufen, doch die Bieter haben das "korrigiert". Nur wenige Lose wurden meines Erachtens überzahlt, denn das Material war wirklich gut und attraktiv.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 15.09.2023 12:12:40 Gelesen: 2412# 48 @  
@ Heinz 7 [#47]

In Amstelveen kam auch folgendes Los zum Angebot:



Los 803 - Der Auktionskatalog zur Burrus-Japan-Auktion 1963

Der Auktionskatalog ist vermutlich der seltenste von allen ca. 75 Burrus-Katalogen. Das vorliegende Exemplar ist absolut neuwertig und hat hinten auch die Ergebnisliste angefügt. Dazu auch das Gebots-Blatt (lose) und - als Besonderheit - auch das "Floor Bid Ticket" Nr. 201 bzw. No. 191.



(im Format kleiner)

Bibliophile haben eine Schwäche für solche Besonderheiten und sind darum bereit, auch hohe Preise zu bezahlen. Der Auktionserlös von Euro 160 erstaunt darum nicht und ist völlig gerechtfertigt.

Wie auch bei den Briefmarken spielt auch bei der Literatur die Erhaltung manchmal eine wichtige Rolle bei der Preisfindung. Für herausragende Qualität wird oft ein grosser Zuschlag bezahlt.

Heinz
 
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