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Thema: (?) (24) Ganzsachen: Spanien
Das Thema hat 27 Beiträge:
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10Parale Am: 17.09.2019 20:56:27 Gelesen: 7561# 3 @  
@ 10Parale [#2]

Nun habe ich eine weitere, in der Form identische Ganzsache zu 10 C´s gefunden, die bereits am 28. Juni 1911 von Barbastro (Hauptstadt der Provinz Huesca - Weinbaugebiet) nach Bayonne lief (schwacher AK-Stempel von Bayonne zu erkennen).

Nun finde ich auf beiden Ganzsachen links oben einen Stempel 1. K.10628 und 2. N.274538. Handelt es sich hierbei um Zählnummern?

Liebe Grüße

10Parale


 
volkimal Am: 17.09.2019 21:39:28 Gelesen: 7557# 4 @  
@ 10Parale [#3]

Hallo 10Parale,

im Michel werden diese Nummern als Kontrollziffern bezeichnet. Hier ein Karte von meinem Urgroßvater an einen Bekannten ebenfalls mit Kontrollziffer:



Die Kontrollziffern waren damals in Spanien typisch und kamen auch auf der Rückseite von vielen Briefmarken vor:



Viele Grüße
Volkmar
 
buzones Am: 17.09.2019 22:20:56 Gelesen: 7548# 5 @  
@ 10Parale [#3]

Hallo,

dem Stiefmütterchen-Dasein kann abgeholfen werden. Ich habe mich bislang nicht "geoutet", denn m.W. bin ich hierzulande der einzige "ernsthafte" Spanien-Ganzsachensammler - zumindest kenne ich – auch in der Arge Spanien – keinen weiteren. In Spanien selbst kenne ich drei oder vier, von denen jedoch zwei Händler sind. Die ungebrauchten Aerogramme, mit denen Cantus (Hallo Ingo!) den Thread eröffnet hat, haben mich damals leider noch nicht zu einer Antwort motivieren können.

Falls also wirklich Interesse besteht, biete ich euch an, euch mal meinen Vortrag Die Ganzsachenpostkarten Spaniens 1873-89. Eine Einführung als PDF anzuschauen, in dem die Geschichte der Postkarte in Spanien und seine Ganzsachen-Postkarten (GS-Umschläge, Streifbänder etc. gab es in Spanien keine!) von 1873 bis zum Ende der Regierung von Alfonso XII vorgestellt werden. Ihr könnt ihn unter folgender Adresse aufrufen [1].

Um deinen Frage nach den "Zählnummern" zu beantworten: Ja, es handelt sich um sogenannte "Kontrollnummern", die ab 1901 für Briefmarken und Ganzsachen eingeführt wurden. Jeder Briefmarkenbogen und jede darin enthaltene Marke sowie jede Ganzsache hat zu Abrechnung- und Kontrollzwecken eine eigene Nummer erhalten, anfangs 6- und 7-stellig, dann mit den vorangestellten Buchstaben des Alphabets in Majuskeln, später auch in Minuskeln.

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf

[1] http://www.reinhold-und-becker.de/philaseiten/Spanische%20Ganzsachen%201873-89.pdf
 
Gerhard Am: 18.09.2019 17:11:52 Gelesen: 7525# 6 @  
@ buzones [#5]

Hallo Ralf,

vielen Dank für den bunten Einblick in das Thema, den ich mir mit Genuß zu Gemüt geführt haben. Darfst meinetwegen gerne mehr aus Deinem Wissensschatz publik machen. Die Verwendung von Freimarken zur Abgeltung der Kriegssteuer war mir bislang nicht bekannt.

MphG
Gerhard
 
10Parale Am: 19.09.2019 21:10:13 Gelesen: 7500# 7 @  
@ buzones [#5]

Ja, eine fantastische Reise in die Welt der ersten frühen Ganzsachen Spaniens, die uns hier von Dir präsentiert wird. Vielen Dank.

Bist du Mitglied in der ARGE Spanien?

Liebe Grüße

10Parale
 
buzones Am: 20.09.2019 00:46:31 Gelesen: 7493# 8 @  
@ Gerhard [#6]

Danke für die Blumen! Schaunwermal... :-)

@ 10Parale [#7]

Dankeschön! Ja, ich bin Mitglied der Arge Spanien.

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
Michael Mallien Am: 21.09.2019 11:45:11 Gelesen: 7477# 9 @  
@ buzones [#5]

Hallo Ralf,

ich bin kein Sammler spanischer Ganzsachen und habe Deine Ausarbeitung dennoch mit großem Interesse angesehen. Ich halte sie für sehr gelungen und für eine Werbung Deines Sammelgebiets. Meine Gratulation dazu!

dem Stiefmütterchen-Dasein kann abgeholfen werden. Ich habe mich bislang nicht "geoutet", denn m.W. bin ich hierzulande der einzige "ernsthafte" Spanien-Ganzsachensammler - zumindest kenne ich – auch in der Arge Spanien – keinen weiteren. In Spanien selbst kenne ich drei oder vier, von denen jedoch zwei Händler sind. Die ungebrauchten Aerogramme, mit denen Cantus (Hallo Ingo!) den Thread eröffnet hat, haben mich damals leider noch nicht zu einer Antwort motivieren können.

Ich finde es sehr gut, dass Du Dich entschlossen hast hier doch weiter auf das Sammelgebiet einzugehen. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass die Präsentation "seltener" Sammelgebiete hier auf den Philaseiten dem Sammelgebiet selbst und auch der eigenen Sammlung sehr zugute kommt. Die große und weiter wachsende Anzahl der Leser macht es wahrscheinlicher, auf andere Freunde des eigenen Sammelgebiets zu treffen oder motiviert gar den einen oder anderen sich näher mit dem Sammelgebiet zu beschäftigen.

Ich habe auf diese Weise andere Sammler meiner Sammelgebiete kennengelernt, teils mehr über meine Sammelgebiete gelernt und sogar Material erhalten, welches für andere nicht von Interesse, aber bei mir gut aufgehoben war. Letzteres ist bei Deinem Sammelgebiet vielleicht so wahrscheinlich, aber man weiß ja nie.

Ich freue mich über Beiträge mit spanischen Ganzsachen von Dir, denn die werden mit Sicherheit sehr interessant sein.

Viele Grüße
Michael
 
Cantus Am: 21.09.2019 12:03:28 Gelesen: 7473# 10 @  
Hallo zusammen,

ich habe zur Zeit eine vereinsinterne Auswahlsendung vom DASV hier. Der Inhalt ist zwar schon stark ausgelichtet (ich bin der Letzte auf der Liste), aber es sind noch diverse Ganzsachen von Portugal und ganz vereinzelt auch von Spanien enthalten. Aus derselben Quelle hatte ich kürzlich auch eine größere (Händler-)Auswahl von u.a. Spanien hier. Wenn ihr Interesse habt, melde ich mich bei einer Wiederholung.

In meinen Datenbanken befinden sich nur weitere Abbildungen ungebrauchter Bildpostkarten von Spanien, die ich zwar gerne zeigen kann, die aber natürlich nicht mit den gelaufenen älteren Postkarten von euch mithalten können.

Viele Grüße
Ingo
 
buzones Am: 27.09.2019 17:03:30 Gelesen: 7435# 11 @  
@ Michael Mallien [#9]

Danke für die positive Rückmeldung! :-) Dann gibt's auch gleich was zu sehen:



"Was für ein Knochen!" mag jetzt so mancher denken, wenn er diese, zugegebenermaßen recht unansehnliche, Ganzsachenkarte sieht. Es handelt sich hierbei um den Antwort-Teil (-> Contestación) einer Inlands-Doppelkarte zum Postpreis von 15 Céntimos, ausgegeben im Juni 1891 (Edifil #29v; Laiz #28v; Michel #P31 F). Leider ist ein großer Teil der Auflage dieser Doppelkarte auf Karton von sehr schlechter Qualität gedruckt, so dass die meisten erhalten geblieben Stücke (besonders postalisch gebrauchte) mit erheblichen Mängeln behaftet sind. Den Bedarfssammler und Postgeschichtler stört das aber weniger.

Verschickt wurde die Karte am 14. September 1892 aus Gràcia, heute ein Stadtteil von Barcelona, nach Buenos Aires. Dort kam sie gemäß dem rückseitig angebrachten Ankunftsstempel am 10. Oktober an. Fatalerweise zeigten sowohl der Frage- wie auch der Antwortteil der Ganzsache jeweils einen Wertstempel zu je 15 Cts., so dass der Absender auf die Idee kommen konnte, den Antwortteil als "Überseekarte" zu benutzen. Was heißt das nun? Vom 1. Mai 1879 bis zum 30. Juni 1895 galt in Spanien für Postkarten in außereuropäische Gebiete (mit Ausnahme von Ägypten, dem Sudan, Algerien, Tunesien, USA und Canada) der sogenannte "Seepost-Tarif" von 15 Cts im Gegensatz zur "normalen" UPU-Karte, die 10 Cts kostete. Die vorliegende Karte, deren Nominale eigentlich nur 7,5 Cts betrug, wurde unbeanstandet nach Argentinien befördert, Strafporto wurde nicht erhoben.

@ Cantus [#10]

Danke für das Angebot! Du darfst dich gerne und immer melden, wenn was Interessantes angeboten wird! :-D

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
buzones Am: 13.11.2020 15:43:12 Gelesen: 6532# 12 @  
@ buzones [#11]

Eine kleine, nachträgliche Korrektur zum obigen Text. Das Ende des spanischen Seeposttarifs war bereits ein Jahr früher! Richtig muss es heißen:

"Vom 1. Mai 1879 bis zum 30. April 1894 galt in Spanien für Postkarten in außereuropäische Gebiete (mit Ausnahme von Ägypten, dem Sudan, Algerien, Tunesien, USA und Canada) der sogenannte "Seepost-Tarif" von 15 Cts im Gegensatz zur "normalen" UPU-Karte, die 10 Cts kostete."

Ich bitte um Entschuldigung!

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
Ichschonwieder Am: 03.04.2021 17:58:13 Gelesen: 6037# 13 @  
Ganzsache mit einem rückseitigem Druckvermerk von 2006.

Im Stempelbild eine Postkutsche.



Klaus Peter
 
becker04 Am: 12.10.2021 08:56:00 Gelesen: 5284# 14 @  
Hallo,

möchte hier eine Postkarte aus Barcelona zeigen, sie wurde geschrieben am 8.4.1884, der Tagesstempel dürfte vom 9. April sein und Ankunft in Berlin war der 12.4.1884.



Viele Grüße
Klaus
 
Briefuhu Am: 09.03.2022 10:02:20 Gelesen: 4815# 15 @  
Hier eine Postkarte zur Ski-Weltmeisterschaft 1995 in Spanien. Gestempelt auf der Rückseite am 11.10.1994 in Lloret de Mar.

Die Ski-Weltmeisterschaft 1995 in Sierre Nevada wurde wegen Schneemangels von 1995 auf 1996 verlegt. Die Spanische Post gab dazu 1994 eine Postkarte heraus.



Schönen Gruß
Sepp
 
Cantus Am: 20.08.2022 16:26:05 Gelesen: 4281# 16 @  
Ab 1973 erschienen in Spanien diverse Postkarten mit Sonderwertstempeln, die stets auf der Adressseite ein Bild tragen und dazu passend einen entsprechenden Wertstempel. Zwei davon will ich heute zeigen.



Mi. P 138

Zu sehen ist eine Bildpostkarte, die zur Prozession van San Juan aufgelegt worden ist. Der Wertstempel zeigt "La Dolorosa".




Mi. P 140

Links ist die Kathedrale von Gerona zu sehen, der Wertstempel zeigt den Kopf einer Statue von Karl dem Großen, die in Gerona zu finden ist.

Viele Grüße
Ingo
 
buzones Am: 08.09.2022 20:33:57 Gelesen: 4056# 17 @  
Als Liebhaber und Sammler postalisch gebrauchter Ganzsachenkarten aus Spanien möchte ich euch heute eine interessante Ganzsachenkarte per Luftpost von Mallorca nach Deutschland aus dem Jahr 1935 vorstellen:



Diese Inlandsganzsachenkarte zu 15 Céntimos wurde am 18. November 1935 mit 90 Cts Beifrankatur per Luftpost nach Berlin-Wilmersdorf versandt. Das Porto setzt sich zusammen aus 30 Cts für eine Auslandspostkarte + 75 Cts Luftpostzuschlag nach Deutschland. Von Palma de Mallorca ging es mit der Fluggesellschaft LAPE nach Barcelona oder Valencia (Es bestanden zwei Linien). Rückseitig findet sich der Durchgangs-Maschinenstempel PARIS R.P./AVION vom 20.11.1935. Der sechseckige CORREO AÉREO Stempel verdient es, ein wenig näher betrachtet zu werden: Zum einen stammt er aus der ersten, knapp einjährigen Benutzungsphase, die von September 1935 bis August 1936 dauerte. Nach der Einstellung des Postflugverkehrs während des spanischen Bürgerkrieges kam der Stempel ab Januar 1939 dann wieder zum Einsatz. Eine zweite Besonderheit besteht darin, dass dies der erste sechseckige spanische Flugpoststempel ist, bei welchem das Datum nicht in einem "Kästchen", sondern zwischen zwei parallelen Linien steht.

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
Gerhard Am: 09.09.2022 13:19:50 Gelesen: 4039# 18 @  
@ buzones [#17]

Schönes Teil Ralf, danke für's Zeigen !

MphG
Gerhard
 
Briefuhu Am: 02.11.2022 09:40:49 Gelesen: 3608# 19 @  
Michel P 32 mit violettbraunen Wertstempel 10 Centimos von 1897 gelaufen am 14.11.1898 von Barcelona nach Malaga.



Schönen Gruß
Sepp
 
Detlev0405 Am: 02.11.2022 15:33:05 Gelesen: 3593# 20 @  
@ buzones [#17]

Hallo Ralf,

vielen Dank für Deine Ganzsachen die Du zeigst. Besonders gefreut habe ich mich über die Luftpostbeförderung der Karte. Ich sammle ja selbst Bedarfspost auf dem Luftpostweg aus aller Welt in die Tschechoslowakei. Spanien und seine Inseln sind da ein böhmisches Dorf für mich, na gut ab und zu schaut mal ein Beleg aus Spanien vorbei.

Was den Beförderungsweg betrifft, habe ich eine etwas andere Sicht als Du. Gestempelt wurde die Karte am 18.11.1935 8T - was ich als 8 Uhr Nachmittag deute (tarde). Das heißt die Karte ging am 19.11.1935 früh um 7 Uhr ab Palma mit der LAPE nach Madrid, wo sie um 13.50 Uhr ankam. Wenn Du nun ganz unten weiter schaust, wurde die Strecke Madrid - Paris wechselseitig von der LAPE und Air France bedient. [1]

Wenn Du bei Luftpostbelegen auch die Rückseite mit abbildest, kann man an Hand der Uhrzeit im Pariser Stempel eventuell weitere Aussagen treffen.

Mit freundlichem Gruß
Detlev

[1] http://www.timetableimages.com/ttimages/lape/lape3510/lape35-2.jpg
 
buzones Am: 04.11.2022 18:40:12 Gelesen: 3535# 21 @  
@ Detlev0405 [#20]

Lieber Detlev,

vielen Dank für dein Interesse und deine Ausführungen. Ich bin durchaus kein Luftpost-Spezalist, daher freue ich mich immer über konstruktive Kritik und Hilfe. Der rückseitige Maschinen-Ankunftsstempel PARIS R.P. AVION zeigt 7 * 20 XI 1935. Kannst du anhand dieser Daten eine Aussage darüber treffen, ob die Karte mit Air France oder LAPE befördert wurde?

Luftpostsendungen aus Spanien im die Tschechoslowakei sind in der Tat dünn gesät. Ich glaube, dass ich vielleicht zwei oder drei habe, die aber teils schon ins Protektorat liefen. Ich werde mal „graben“ und mich melden, wenn ich fündig werde.

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
buzones Am: 05.11.2022 16:19:13 Gelesen: 3500# 22 @  
Hallo Detlev,

ich bin tatsächlich fündig geworden und zeige dir/euch eine (ungenügend) auffrankierte GS-Karte, die mitten im Bürgerkrieg am 18. September 1937 aus Valencia per Luftpost nach Bratislava versandt wurde – Ankunft dort am 24. September.

Rückseitig findet sich kein weiterer Poststempel. Freigemacht ist die Karte mit 80 Céntimos. Ab 1. April 1937 kosteten Postkarten ins Ausland 40 Céntimos; der Lp-Zuschlag in die Tschechoslowakei betrug seit 1932 bereits 75 Céntimos.

Offenbar hat der entgegennehmende Postbeamte hier nicht aufgepasst.


 
Detlev0405 Am: 05.11.2022 16:27:39 Gelesen: 3497# 23 @  
@ buzones [#21]

Hallo Ralf ,

leider fehlt mir der Zugang zum Winterflugplan 1935. Ich kann Dir hier nur den Sommerflugplan zeigen, auf der Linie 556 siehst Du den Flug von Madrid nach Paris. Da siehst Du aber, das der Flug erst am 20.11.1935 möglich war und somit mit dem Stempel von Paris nicht korrespondiert. [1]

Möglicherweise wurde im Winterflugplan umgestellt auf einen direkten Anschlussflug ab Madrid ab 14 Uhr und bei 6 Stunden Flugzeit eine vertretbare Ankunft gegen 20 Uhr in Paris möglich.

Nur so wäre der Stempel am 20.11.1935 in Paris zu erklären.Er wäre dann als ein Abfertigungsstempel in Richtung Berlin zu sehen. In den meisten Flugplänen wird die Strecke Paris - Madrid als gemeinsam betrieben bezeichnet.

Mit freundlichem Gruß
Detlev

[1] http://www.timetableimages.com/ttimages/lape3504.htm
 
buzones Am: 06.11.2022 12:27:48 Gelesen: 3434# 24 @  
@ Detlev0405 [#23]

Hallo Detlev,

danke für den Kommentar. Die Seite mit den Flugplänen in Papierform habe ich mal gebookmarkt, die kann ich im Bedarfsfall ja auch nochmal konsultieren.

Sagst du auch noch was zur GSK nach Bratislava? Da sie keinen Durchgangsstempel von Praha 7 hat, lässt sich der Laufweg auch nicht eindeutig belegen.

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
saintex Am: 07.11.2022 13:01:43 Gelesen: 3369# 25 @  
@ buzones [#17]
@ Detlev0405 [#23]

Wie Detlev zutreffend festgestellt hat, kommt eine Luftpostbeförderung über die Verbindung der LAPE/Air France auf der Strecke Madrid - Paris nach den im Flugplan vom 05.10.1935 angegebenen Flugdaten für die von buzones im Beitrag [#17] gezeigte Luftpostkarte nicht in Betracht.

Damit verbleibt nach den öffentlich zugänglichen Flugdaten nur folgender Weg der Luftpostbeförderung:

Die Postkarte wurde von Palma aus zunächst auf dem Landweg nach Alcudia im Norden Mallorcas befördert (ca. 50 km) In Alcudia machten die Flugboote der französischen Fluggesellschaft Air France auf der täglich – außer montags - beflogenen Strecke Algier-Alcudia-Marseille eine Zwischenlandung. Diese diente nicht nur zur Ergänzung der Betriebsstoffe sondern auch zur Aufnahme von Passagieren und Luftpost Richtung Marseille. Die im November 1935 gültigen Abflug- und Ankunftszeiten in Alcudia bzw. Marseille ergeben sich aus der vom Reichspostministerium herausgegebenen Luftpostliste Ausgabe Oktober/November 1935, in der die Teil-Strecke Alcudia-Marseille als eine der von der Reichspost genutzten Luftpostverbindungen aufgelistet ist.



Wie sich aus den vorstehenden Flugdaten ergibt, traf die Luftpostkarte bereits einen Tag nach Aufgabe zur Post in Palma am 18.11. 20 Uhr (Montag) am Dienstag 19.11. gegen 14 Uhr in Marseille ein. Von hieraus erfolgte die Weiterbeförderung der Luftpostkarte mit der Eisenbahn über Lyon nach Paris, wo die Karte am 19./20.11. gegen Mitternacht angekommen sein dürfte. Anschließend wurde die Luftpostkarte in der Luftpostabteilung des Pariser Hauptpostamtes weiter bearbeitet und erhielt dort am Morgen des 20.11. gegen 7 Uhr den entsprechenden Transitstempel des Pariser Hauptpostamtes Paris R.P. Avion.

Für die Weiterbeförderung der Luftpostkarte auf dem Luftweg zu ihrem Bestimmungsort Berlin stand am 20.11.1935 (Mittwoch) die von der deutschen Lufthansa und der französischen Air France gemeinsam beflogene Direktverbindung Paris-Köln-Berlin (ab Paris 9 Uhr, an Berlin 14.45 Uhr) zur Verfügung.

Ein schönes Beispiel dafür, wie in den Anfängen der Luftpostbeförderung verschiedene Verkehrsmittel zur Beschleunigung der Postbeförderung hintereinander getaktet wurden.

Wolfgang
 
buzones Am: 08.11.2022 21:52:14 Gelesen: 3326# 26 @  
@ saintex [#25]

Lieber Wolfgang,

eine so ausführliche Darstellung des Beförderungsweges hatte ich nicht (mehr) erwartet. Herzlichen Dank!

Ich würde gerne deinen Text zu meiner Karte in einer der nächsten Ausgaben der Spanien-Philatelie veröffentlichen. Ich hoffe, du hast nichts dagegen oder lieferst mir vielleicht sogar noch mehr Material – das wäre super! Unsere Kontaktdaten brauchen wir ja unter AEGE-Mitgliedern nicht auszutauschen, da beiderseits bekannt.

Ich freue mich, von dir zu hören/lesen.

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
saintex Am: 09.11.2022 22:46:51 Gelesen: 3278# 27 @  
@ buzones [#26]

Hallo Ralf,

ich habe selbstverständlich nichts dagegen, wenn du den Text meines Beitrages [#25] in einer der nächsten Ausgaben der Spanien-Philatelie zusammen mit deiner Luftpostkarte veröffentlichst. Für diesen Zweck werde ich dir noch eine Aufstellung der von mir für die Ausarbeitung meines Beitrages verwendeten Quellen nachliefern.

Gerne bin ich auch bemüht, dir noch weiteres "Material" zu liefern. Du müsstest aber schon etwas konkreter werden, was du damit meinst.Für's erste könnte ich versuchen, etwas über den Beförderungsweg deines Luftpostbriefes aus der Zeit des spanischen Bügerkrieges herauszufinden. Wäre das etwas, was dich interessieren könnte ?

Wolfgang
 

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