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Thema: Schweiz Dauerserie Kreuz/Wertziffer
Das Thema hat 308 Beiträge:
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ziffer-freak Am: 03.08.2014 21:06:02 Gelesen: 233791# 134 @  
@ remstal [#133]

Hallo Remstal,

sorry, da hast du allerdings recht! Ich habe mich im Nachhinein genauer erkundigt! Diese Ganzsachen waren allerdings scheinbar schon seit 1886 ausverkauft, und mittlerweile (1915) auch schon etliche andere erschienen! Ich denke, dass der Produzent dieser Frankatur wahrscheinlich angenommen hatte, dass die Tüblibriefe inzwischen nicht mehr gültig waren !

@ Lars Boettger [#132]

Hallo Lars,

im 1. Weltkrieg wurde ja noch nicht so viel zensuriert, wie im 2. Weltkrieg. Vielleicht hielt man diesen ja als "unbedenklich"...?!

Liebe Grüsse
Andy
 
ziffer-freak Am: 03.08.2014 22:06:05 Gelesen: 233776# 135 @  
Eine weitere Version für die Überfrankatur von 1 Rp. findet sich auf folgender Ansichts-Karte von LAUSANNE nach PARIS:



Diesmal kam nebst den 3 x 2 Rp. 58B (50Y) noch eine 5 Rp. 65B (53Y) zum Einsatz.

Die nächste - allerdings portogerechte - Auslandsfrankatur von OLTEN nach ZWICKAU dürften wir wohl einem frühen Philatelisten zu verdanken haben:



Eine 2 Rp. 58B (50Y), 6 x 3 Rp. 59B (51Y), und eine 65B (53Y) bilden diese äusserst attraktive Buntfrankatur.
 
ziffer-freak Am: 03.08.2014 22:32:06 Gelesen: 233774# 136 @  
Ich möchte weiterfahren mit den Werten zu 5 Rp. und 10 Rp. mit KZ II:





a) hellbräunlichlila, b) bräunlichlila,
c) bräunlichlila (satt), d) tiefbräunlichlila







a) karmin, b) rosakarmin,
c) zinnober, d) zinnober (satt), e) zinnoberrot
 
Pepe Am: 04.08.2014 20:28:04 Gelesen: 233708# 137 @  
@ ziffer-freak [#136]

Im Michel nur zwei Farben gelistet.



Mi 52Yb, dunkellilabraun, Stpl. Zürich 28 XI 96



Mi 54Ya, (dunkel)zinnober, Mi 54Yd, zinnoberrot

Obwohl ich bei der letzten nicht ganz sicher bin (Stempeldatum könnte auch 20 IV 94 sein ?)

Nette Grüße
Pepe
 
ziffer-freak Am: 05.08.2014 00:00:01 Gelesen: 233689# 138 @  
@ Pepe [#137]

Hallo Pepe,

ja, der Zumstein unterscheidet hier bei den 5 Rp. 4 Farben, und bei den 10 Rp. gar 5 Farben!

Meines Erachtens dürfte es sich bei deinen beiden 10ern sogar um dieselbe Farbe Zinnober handeln. Da die Clichées mit der Zeit abnützten, wurden sie von Zeit zu Zeit nachgeprägt. Die linke Marke zeigt sehr deutlich den stärkeren und etwas verschwommenen Druck eines abgenützten Clichées, die rechte den klaren und feineren Druck eines nachgeprägten Clichées. Lass dich nicht durch den verstärkten Farbauftrag täuschen.

Lieber Gruss
Andy
 
ziffer-freak Am: 08.08.2014 23:59:32 Gelesen: 233575# 139 @  
Ein seltenes Klein-Format weist dieses "Damen-Briefchen" aus BRUGG auf:



Da als Orts-Brief aufgegeben, reichte in diesem Fall eine Frankatur mit 5 Rp. aus.

Noch viel ungewöhnlicher mutet diese 5 Rp.-Einzelfrankatur auf einem Brief von GENEVE nach WIEN an:



Es entspricht dem Auslands-Drucksachen-Porto, obwohl nicht explizit als solche deklariert. Der vorderseitige Vermerk "Service de la Presse" und die Werbevignette für die "Exposition Nationale Suisse", sowie die Empfänger-Adresse "An die Redaktion Neuigkeits-Welt-Blatt, Wien, Österreich" deuten insgesamt ziemlich eindeutig daraufhin, dass dieser Umschlag einmal eine Presse-Mitteilung des OKs der Landesausstellung 1896 enthielt.
 
remstal Am: 09.08.2014 08:32:48 Gelesen: 233564# 140 @  
Guten Morgen, auch von mir ein Kleinformat 9,5 x 5,5 cm als Drucksache nach Deutschland. Von Montey 1884 nach Tübingen. Der Inhalt ist eine Visitenkarte!

herzlichen Gruß remstal


 
ziffer-freak Am: 09.08.2014 22:17:38 Gelesen: 233517# 141 @  
@ remstal [#140]

Ein durchaus hübsches Brieflein mit interessantem Inhalt. Und dazu ein seltenes Miniatur-Format. Gerade solche "Drucksachen" haben nur selten komplett die Zeit bis heute überdauert. Glückwunsch!

Nur nebenbei: Die Frankatur ist eine 52X, hätte also vor 2 Wochen besser reingepasst.

Für den Versand von Drucksachen ins Ausland gab es verschiedene Gründe. Auch weniger erfreuliche:



wie z.B. diese Todesanzeige von MAENNEDORF nach WUERTTEMBERG

Ebenfalls äusserst selten sind "gewöhnliche" kleinformatige Ausland-Briefe:



Dieses hübsche Briefchen von STANSSTAD nach NUERNBERG trägt dazu - anstatt der sonst üblichen Einzelfrankatur einer Stehenden Helvetia - eine Kombination von 52Y + 53Y(2).

Lieber Gruss
Andy
 
ziffer-freak Am: 11.08.2014 23:15:21 Gelesen: 233419# 142 @  
Aber auch von der Zst. 61A (Mi.53Y) gab es natürlich Einzel-Frankaturen. Hier ein ganz besonders interessantes Stück:





Eigentlich wäre es ja nur eine unspektakuläre Auslandfrankatur für eine Ansichtskarte von LUZERN nach LA CROIX, Dep. VAR, in Frankreich ... wenn da nicht ein Postbeamter etwas unaufmerksam gewesen wäre, und die Karte stattdessen ins schweizerische STE. CROIX geleitet hätte. Dort bemerkte man den Fehler natürlich sofort, hob die korrekte Adresse auf der Karte mit Blaustift hervor, und leitete sie an ihren eigentlichen Bestimmungs-Ort in Frankreich weiter. Das ganze geschah ohne eine Erhebung von irgendwelchen Strafgebühren, denn die Karte war ja eigentlich von Anfang an korrekt frankiert.

Ganz nebenbei: Der Stempel von STE. CROIX ist in dieser Form ein Vorläufer der viel bekannteren "Rasierklingen"-Stempel, und zählt zu den selteneren Stempeln. Diese spezielle Verwendung - als Ankunfts- resp. Durchgangs-Stempel - macht ihn zudem zu einer enorm seltenen Rarität.
 
hajo22 Am: 12.08.2014 09:05:13 Gelesen: 233374# 143 @  
@ ziffer-freak [#10]

Da will ich Dir noch eine kleine Freude machen und zeige die nachstehende Postkarte mit privatem Zudruck, frankiert mit 10 Rp. Kreuz/Ziffer, gestempelt Luzern 19.9.1898 nach Kiel an die Ostsee aus dem "Hotel Schwanen/Luzern". Ankunft 20.9., die Post benötigte 1898 für die nicht unerhebliche Strecke nur einen Tag. Adressat ist ein Matrose auf der SMS (=Seiner Majestät Schiff) "Blücher".

Interessant ist die Rückseite mit der Hotel-Werbung im Zeitgeschmack. Das Hotel lag (oder liegt noch?) traumhaft direkt an der Uferpromenade. Es hatte 1898 schon einen Personenaufzug, wie im Text vermeldet wird. Natürlich darf der Eigentümer namentlich nicht fehlen (links unter den Blumen).

Viel Spaß beim Betrachten:



Schönen Tag.
Jochen
 
ziffer-freak Am: 14.08.2014 19:23:37 Gelesen: 233291# 144 @  
@ hajo22 [#143]

Hallo Jochen,

vielen Dank für deinen schönen Beitrag aus meiner Heimatstadt. Ja, das Hotel Schwanen gibt's noch (fast) genau so wie auf der Karte. Nur hat sich das Gesamtbild der Ufer-Promenade insgesamt mit der Zeit schon etwas verändert. ;-)

Daran sieht man wieder mal deutlich, wie sehr die Qualität der Post allgemein abgenommen hat, obwohl das Gesamtvolumen der zu verarbeitenden Sendungen seit damals auf noch gerade mal etwa 10% gesunken ist.

Liebe Grüsse
Andy
 
ziffer-freak Am: 14.08.2014 20:04:14 Gelesen: 233283# 145 @  
@ ziffer-freak [#47]

Ich möchte euch heute den von mir bereits in diesem früheren Beitrag erwähnten Brief vorstellen. Es handelt sich dabei um eine amtliche Nachnahme von BUCHS nach LUZERN, frankiert mit den Zst.-Nrn. 61B + 78B (Mi. 54Y + 72II). Vom schwachen violetten Absender-Stempel lässt sich gerade noch "...CANTON LUZERN..." entziffern:



Ihn fischte ich (noch als Teenager) mal aus einer Wühlkiste, und bekam ihn damals wegen der etwas lädierten Marken sogar geschenkt.



Beim etwas genaueren Hinsehen entpuppte er sich allerdings als enorm interessant, und offenbarte mir seine Geheimnisse über die Jahre peu-à-peu:

1. Die Ziffermarke schien erst aus einer kaputten Marke wieder zusammengeklebt. Allerdings passen die Teile irgendwie nicht genau zusammen.
2. Woher stammen die farbigen Spuren in deren oberen und linken Rand?
3. Links - unter der UPU-Marke - schauen noch Teile einer weiteren Marke hervor. Gegen das Licht gehalten ist zu erkennen, dass sich da noch tatsächlich noch eine komplette weitere Marke befindet.

Offensichtlich wurde hier die Post betrogen! Irgendein Beamter (ob vom Absender- oder Postamt) schien sich hier noch ein Extra-Taschengeld dazuverdient zu haben, indem er Teile von bereits gebrauchten Marken als neue, ganze zusammenklebte, und die Reste gleich auch noch unter den grösseren Marken versteckte! Da er die Marken sogar riss, anstatt sie zu schneiden, und sehr ungenau zusammenklebte, wundert es mich, dass das niemandem aufgefallen ist.

Auf jeden Fall ein sehr interessanter Brief, der so heutzutage wohl kaum mehr ein zweites mal zu finden sein dürfte.
 
hajo22 Am: 15.08.2014 00:01:17 Gelesen: 233260# 146 @  
@ ziffer-freak [#145]

Guten Abend,

zunächst ist es meiner Ansicht nach so, daß jeder Bedarfsbrief für sich ein Unikat darstellt. Das zu Deinem Abschlußsatz in [#145].

Bei Deinem Brief glaube ich, daß Du da zu viel hinein interpretierst. Warum sollte der Absender oder der Beamte Markenreste unter der UPU-Marke verbergen? Das gibt doch keinen Sinn, er kann die Reste doch wegwerfen. Die rechte Marke sieht so aus, als ob sie schon mal gebraucht worden wäre. Kann aber auch sein, daß sie versehentlich vor dem Aufkleben mit einem Stempelkissen in Berührung kam. Und defekte Marken auf Briefen habe ich schon häufiger gesehen, kann z.B. beim Abtrennen vom Bogen passieren.

Ich glaube eher, der Brief ist etwas Nostalgisches, Erinnerungswertes für Dich. Gut aufheben.

Viele Grüße.
Jochen
 
ziffer-freak Am: 15.08.2014 10:17:10 Gelesen: 233237# 147 @  
@ hajo22 [#146]

Hallo Jochen,

so ist es (war es zumindest früher), dass jeder Bedarfsbrief ein Unikat ist.

Natürlich ist - vor allem bei diesem einen - viel Nostalgie und Erinnerung dahinter, weil er mich seit vielen Jahren immer wieder zu faszinieren vermag.
Allerdings entspricht meine Beschreibung den Tatsachen - ohne eigene Interpretation. Und es befindet sich tatsächlich noch eine komplette weitere Marke UNTER der UPU.

Spekulation ist lediglich, dass es RESTE sind - es könnte gerade so gut eine WEITERE zusammengesetzte Marke sein, die dem "Bastler" nicht so gut gelungen ist, weshalb er diese mit der grösseren UPU einfach abgedeckt hat. Definitive Klarheit könnte nur ein Ablösen der Marken bringen, was aber dann auch den Brief zerstören würde.

Liebe Grüsse
Andy
 
hajo22 Am: 15.08.2014 11:48:20 Gelesen: 233224# 148 @  
@ ziffer-freak [#147]

Ich kenne das, ich hänge auch an ganz bestimmten Stücken. In jedem Fall empfehle ich nichts vom Brief abzulösen, so bleibt dessen Originalität erhalten.

Schönen Tag.
Jochen
 
ziffer-freak Am: 15.08.2014 12:16:31 Gelesen: 233217# 149 @  
@ hajo22 [#148]

Hier der Versuch eines "fotografischen Beweises", damit auch die letzten Zweifel an meiner Behauptung weg sind:


 
hajo22 Am: 15.08.2014 13:46:26 Gelesen: 233205# 150 @  
@ ziffer-freak [#149]

Lieber Andy,

an Deiner Aussage habe ich nie gezweifelt. Aber interessant, wie Du das hinbekommen hast. Wie bei einem Dia-Bildchen.

Schönen Tag.
Jochen
 
ziffer-freak Am: 15.08.2014 20:23:53 Gelesen: 233173# 151 @  
@ hajo22 [#150]

Hallo Jochen,

das war zwar eine etwas zittrige Angelegenheit - aber es hat funktioniert! Mit einer Hand den Brief offen halten und mit der anderen das Handy. Gegen eine starke Lichtquelle halten (PC-Monitor), und dann nur noch abdrücken.

Wozu man doch Handys alles brauchen kann! ;-)

Lieber Gruss
Andy
 
ziffer-freak Am: 15.08.2014 23:50:01 Gelesen: 233154# 152 @  
Eine besonders attraktive "Mehrländer-Frankatur" entstand beim folgenden Brief! Ursprünglich wurde er aufgegeben in LAUSANNE nach COSSONAY, und entsprechend korrekt mit einer 10 Rp.-Marke frankiert:



Die Empfängerin schien jedoch zu einer Reise auf den afrikanischen Kontinent aufgebrochen zu sein, und so schickte man ihr das (offensichtlich wichtige) Schreiben kurzerhand nach ALGER nach! Eine Portomarke der Französischen Kolonien quittierte seine Ankunft - doch bis der Brief dort eintraf, war die Adressatin von dort auch bereits wieder abgereist! Da sie aber scheinbar keine Adresse hinterlegt hatte, wurde der Brief wieder an seinen Ursprungs-Ort nach LAUSANNE zurückgesandt, wo ihm nach Ankunft schliesslich auch noch zwei Schweizer Portomarken verpasst wurden...!



Zahlreiche Vermerks- und Transit-Stempel auf der Rückseite zeugen ausserdem noch von der langen Reise dieses interessanten Briefes.
 
ziffer-freak Am: 17.08.2014 23:07:47 Gelesen: 233097# 153 @  
Bestimmt gäbe es zu diesen beiden Wertstufen noch unzählige (und auch schöne) Beispiele aufzuzeigen, ich habe hier einfach mal ein paar meiner interessantesten Stücke vorgestellt.

Die Wertstufen zu 12 Rp. und 15 Rp. fanden meist als Einzelfrankaturen Verwendung. Ihr jeweils eigentlich vorgesehener Verwendungszweck führte zwangsläufig auch dazu, dass viele komplette Poststücke aufgehoben wurden. Hier nun also die Zst. 62B + 64B (Mi. 55Y + 57Y):





b) blau, c) hellultramarin
d) violettblau-ultramarin, f) ultramarinblau (dunkel)

Wie der geneigte Leser sicher bemerkt hat, fehlen in dieser Aufstellung noch die Nuancen a) mattblau, und e) ultramarinblau (hell). Der Grund dafür ist darin zu suchen, dass ich noch am Verarbeiten eines grösseren Posten 12er-Marken bin, wobei sich die Farbzuordnung äusserst schwierig gestaltet, da wesentlich mehr Unterschiede als aufgeführt erkennbar sind.





a) braunlila (stumpf), b) bräunlichrotlila, c) dunkelbraunkarmin
d) dunkelbraunlila, e) tiefbraunlila

Auch hier ist das tatsächliche Farbspektrum wesentlich grösser, als im Katalog aufgeführt.
 
ziffer-freak Am: 17.08.2014 23:47:42 Gelesen: 233091# 154 @  
@ ziffer-freak [#153]

Um die tatsächliche Farben-Vielfalt der einzelnen Ausgaben mal etwas zu visualisieren, habe ich einmal aus dem gerade erst erworbenen Posten 15er-Marken spontan 10 der ziemlich markantesten Farb-Varianten herausgepickt, und nahe beieinander aufgereiht. So kann auch jeder Laie im direkten Vergleich erkennen, wie schwer es sein kann, Farben nach dem Katalog zuzuordnen:











Viel Vergnügen und liebe Grüsse
Andy
 
hajo22 Am: 18.08.2014 10:17:49 Gelesen: 233053# 155 @  
@ ziffer-freak [#154]

Was Du hier zeigst, sind für mich Farb-Nuancen. Deine Farb-Spezialisierung geht dabei sehr in die Tiefe.

Wir alle wissen, daß vor allem Licht und aber auch wie wir aus aktuellen Diskussionen wissen, die Unterbringung der Marken im Album/auf dem Albumblatt (Stichwort: Bleisulfidschäden) sowie das Raumklima des Unterbringungs-Mileus Farben verändert bzw. verändern kann.

Ich gebe zu bedenken. Der "Normal"-Sammler wird sich mit der "Normalfarbe" begnügen und evtl. mit Farbunterschieden, die verschiedenen Auflagen zugeordnet werden können.

Ich zeige hier beispielsweise 3 Germaniamarken (farbgeprüft) derselben Ausgabe, die deutliche Farbunterschiede aus verschiedenen Auflagen aufweisen (ich hoffe, man sieht es auf dem scan) von links nach rechts:

a = ultramarin / b = blauviolett / c = violettblau



Mit Schweizmarken kann ich das leider nicht zeigen.

Schönen Tag.
Jochen
 
ziffer-freak Am: 19.08.2014 09:34:58 Gelesen: 233012# 156 @  
@ hajo22 [#155]

Hallo Jochen,

genau so ist es, und genau deshalb habe ich ja auch mal die 10 Marken nebeneinander aufgelegt. In natura sind die Unterschiede sogar noch viel extremer sichtbar als auf den Scans. Auch deine Germanias a + b sind hier nicht als unterschiedliche Farben erkennbar.

Ich möchte damit ja nur mal aufzeigen, wie schwierig es sein kann, diese zahlreichen Nuancen auch den "Normalfarben" zuzuordnen. Weil oft sind die Übergänge fliessend, und da teils auch aus der gleichen Auflage, nicht mal anhand des Verwendungs-Datums auseinander zu halten.

Zudem möchte ich - zumindest im Falle der Schweizer Ausgaben vor 1906 - festhalten, dass Druckfarben vielfach bereits vom Lieferanten in unterschiedlicher Qualität geliefert wurden, respektive dass auch der Drucker selbst oft noch etwas "nachhalf", und die Farben nach seinem Geschmack etwas "anpasste". Beides konnte unterschiedliche Gründe haben.

Liebe Grüsse
Andy
 
hajo22 Am: 19.08.2014 10:26:23 Gelesen: 233004# 157 @  
@ ziffer-freak [#156]

Hallo Andy,

d'accord.

Bei klassischen Marken - ich denke hier vorrangig an Altdeutschland (AD) - z.B. Bayern 1850 die 9 xer grün (Mi.Nr.5), die es gerechnet ab Ausgabe bis 1862 in x-verschiedenen Grüntönen von blaßblaugrün über grünoliv bis gelbgrün durch minimale Farbänderungen (Farbzusammenstellungen) gab. Literatur dazu: IBRA-Katalog 1973, Frau Maria Brettl "Die 9 Kreuzer grün von Bayern". Das ist nur ein Beispiel, das mir gerade einfiel. Marken der meisten AD-Gebiete zeichnen sich durch x-Farbnuancen aus, weil eine bestimmte Farbe nicht auf Dauer "gehalten/produziert" werden konnte (technische Probleme). Wem es also Freude macht, Nuancen zu sammeln, solle es ruhig tun. Allerdings bin ich der Meinung, daß die manchmal geforderten Phantasiepreise für geringe - ich sage mal "natürliche" - Farbabweichungen nicht kritiklos hingenommen werden sollten.

Andererseits wenn wie bei AD Sachsen die 5 Ngr. (Mi. Nr. 19) von ultramarin über violett bis grau existiert, so sind das hier keine Farbabweichungen mehr, sondern die seinerzeitige Katalognummern-Vergabe war dahingehend verkehrt, als es sich um eigenständige Marken späterer Auflagen handelt, die auch eine eigene Katalognummer verdient hätten. Aus historischen Gründen hat man das aber bis heute nicht geändert.

Man könnte noch viel über Marken und deren Farben diskutieren. Ich bin der Ansicht, soll jeder so sammeln wie er will. Ob es nun um Farbnuancen, Gummierungsriffelungen, die Farbe der Gummierung oder die Stellung von Wasserzeichen geht. Egal.

Schönen Tag und die Freude am Sammeln und Zusammentragen ist das Wichtigste.
Jochen
 
ziffer-freak Am: 19.08.2014 21:32:19 Gelesen: 232956# 158 @  
@ hajo22 [#157]

Hallo Jochen,

selbstverständlich sind diese ausführlichen Farb-Unterschiede wohl nur eher was für Spezialisten, die sich mit einer Ausgabe ausführlich beschäftigen. Für den "Normalsammler" reicht es meist, wenn er nebst der "gewöhnlichen" Marke vielleicht noch als "besondere Zugabe" ein, zwei seltene oder besonders markante Farbtöne in seine Sammlung einfügen kann (zum Beispiel Zumstein 63Ad / Mi. 56Xb).

Da oft die Qualität der vom Farbenhersteller gelieferten Farben bereits variierte, und der Drucker jedesmal versuchen musste, eine für ihn geeignete Konsistenz für sein Druckerzeugnis herzustellen, bildeten sich - hauptsächlich bei den Altschweiz-Marken (bis 1906) - so jeweils zahlreiche Farb-Unterschiede. Dazu mussten meist nicht mal Sonnenlicht, oder Stoffe in Gummi, Papier, Unterlage, oder absichtliche chemische Veränderungen verantwortlich sein.
Farben können auch plötzlich innerhalb der selben Ausgabe wechseln, weil vielleicht der Hersteller seine Rezeptur plötzlich ohne Ankündigung geändert hat.

Ich denke, das trifft nicht nur auf die Schweizer Marken zu, sondern lässt sich weltweit auf jedes Land übertragen (wie deine Beispiele mit Bayern und Sachsen).

Am besten beenden wir an dieser Stelle dieses Thema, und schreiten zu den Verwendungen der in [#153] vorgestellten Marken.

Liebe Grüsse
Andy
 

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