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Thema: Deutsches Reich Besetzung 2. Weltkrieg Ostland: Belege
KaraBenNemsi Am: 02.07.2014 21:35:36 Gelesen: 50778# 1 @  
Pauline, nicht öffnen

schrieb ein Sammler als Botschaft an seine Frau auf die Rückseite seines mühevoll beklebten Satzbriefes mit den Ausgaben Ostland 1-18 aus Minsk (heute Belarus, seinerzeit Reichskommissariat Ostland, Generalbezirk Weißruthenien).

Nicht, dass Pauline etwa die Marken beschädigt! :-) Immerhin kommt man nach der Nominale doch auf ein hübsches Sümmchen.



Wenn man, wie ich, Weißrußland unter deutscher Besetzung im 2. Weltkrieg sammelt, dann trifft man auf Sendungen aus (heute) weißrussischen Orten der Deutschen Dienstpost Ostland und der Deutschen Dienstpost Ukraine zu 90 % Frankaturen mit Hitlerkopfausgaben der Aufdruckausgaben für das Ostland und die Ukraine an. In meinen Augen ist das ein Brief, der von der Sammelleidenschaft unserer Vorgänger zeugt (ohne die wir heute viele, viele Belege gar nicht hätten). Er ist zudem noch philatelistisch interessant, denn er hat anstelle eines R-Zettels einen provisorischen Einschreibevermerk vorzuweisen, den man auch nicht so häufig findet.



Grüße

Carsten

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich Dauerserie Hitler"]
 
Jürgen Zalaszewski Am: 05.07.2014 12:01:18 Gelesen: 50807# 2 @  
Ein schöner Bedarfsbrief, der von Minsk nach Riga gelaufen ist. Sehr schon auch der Handrollstempel von Riga als Ankunftstempel auf der Rückseite.



Viele Grüße
Jürgen
 
volkimal Am: 31.12.2014 17:33:00 Gelesen: 50392# 3 @  
Hallo zusammen,

dieser Brief vom 19.11.1941 von Riga nach Stuttgart trägt noch die normale Hitler-Marke ohne Aufdruck.



Die Aufdruck-Marken wurden am 4.11.1941 ausgegeben, die Marken ohne Aufdruck waren aber weiterhin gültig. Der braune Verschlussstreifen an der Unterseite spricht dafür, dass der Brief zensiert wurde. Es sind aber sonst keine Zensurvermerke vorhanden.

Viele Grüße
Volkmar
 
hajo22 Am: 18.07.2018 22:56:41 Gelesen: 47490# 4 @  
@ volkimal [#3]

Die Marken aus dem Reich waren bis zum Schluß gültig.

hajo22
 
hajo22 Am: 05.08.2018 18:59:35 Gelesen: 47370# 5 @  
Einschreib-Luftpostbrief aus Tallinn (= Reval) vom 1.10.1943 nach Berlin, Ankunft 6.10., dort weitergeleitet nach Innsbruck und am 8.10.43 im Hotel "Tirol" angekommen.

Portorichtig frankiert mit 47 Pf. (= Einschreiben 30 Pf. + Brief bis 20 gr 12 Pf. + Luftpostgebühr 5 Pf.).

Durchlaufzensur-Stempel Aa (= Zensurstelle Königsberg).



hajo22
 
hajo22 Am: 06.08.2018 12:17:23 Gelesen: 47335# 6 @  
Paketkarte (lettisches Formular) für ein Paket über 8,5 kg aus Alsvanga vom 13.5.1942 nach Saldus (Frauenburg), Ankunft 14./15.5.42.

Frankiert mit 1,15 RM (Ostlandmarken Hitler: 2x50 Pf. + 5 Pf. sowie 10 Pf. Reichsmarke Hitler).

Grüner Empfängerstempel: "Ersatzgefängnis Kreis Goldingen / Frauenburg".





hajo22
 
hajo22 Am: 08.08.2018 19:35:23 Gelesen: 47289# 7 @  
Brief über 20 gr aus Minsk vom 13.2.1943 frankiert mit 2x12 Pf. Hitler - Ostland nach Berlin. Couvertvordruck "Der Generalkommissar / für Weissruthenien / Minsk", Absender ist ein Mitarbeiter des Amtes.

11 Tage zuvor, am 2.2.43, hatte die 6. Armee in Stalingrad kapituliert.



Auf der Briefrückseite nur Verschlußoblate, keine weiteren Vermerke.

hajo22
 
hajo22 Am: 09.08.2018 11:09:01 Gelesen: 47231# 8 @  
Paketkarte (deutsches Formular) gestempelt Ludza (Ludsen/Lettland) am 18.2.1944 nach Erfurt, Ankunft 25.2.44. Vorderseitig Stempel des Hauptzollamtes Erfurt. Frankiert mit 6x50 Pf. Ostlandmarken Hitler.



hajo22
 
hajo22 Am: 09.08.2018 18:05:04 Gelesen: 47197# 9 @  
@ KaraBenNemsi [#1]

Kannst Du evtl. eine besparte/gebrauchte Postsparkarte vom Ostland zeigen?

Wäre sehr schön.

hajo22
 
KaraBenNemsi Am: 09.08.2018 21:55:27 Gelesen: 47179# 10 @  
Hallo hajo22,

leider nein. Ich erforsche den weißrussischen Teil des Ostlands und habe in den letzten 15 Jahren nicht eine derartige Karte aus diesem Teil des Ostlands gesehen.

Viele Grüße

Carsten
 
hajo22 Am: 10.08.2018 13:34:30 Gelesen: 47137# 11 @  
@ KaraBenNemsi [#10]

Ich erforsche den weißrussischen Teil des Ostlands und habe in den letzten 15 Jahren nicht eine derartige Karte aus diesem Teil des Ostlands gesehen.

Schade.

Ich sammle Ostland nicht rein nach Generalbezirken, sondern unter postalischen Gesichtspunkten.

Da Dich Weißruthenien vorrangig interessiert, hier nochmals ein Beleg vom Sitz des Generalkommissars in Minsk (aus dem Sammlungsgebiet Feldpost).

Feldpostbrief (stummer Stempel) vom 4.4.1943 nach Wien. Absender ist ein SS-Mann in Minsk. Der Brief trägt das Dienstsiegel "Der Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD Weißruthenien (Referat-Nr.) 17" und einen Werbe-Aufkleber "Kultur und Wehrmacht / Veranstaltungen in Warschau".



Auf der Couvertrückseite keine Vermerke.

hajo22
 
KaraBenNemsi Am: 10.08.2018 18:43:07 Gelesen: 47108# 12 @  
Hallo hajo22,

ich sammle Ostland nicht nach Generalbezirken, ich sammle "Ostland" nämlich gar nicht. Ich sammle die deutsche Besetzung Weißrusslands im 2. Weltkriegs. Dabei orientiere ich mich nicht an irgendwelchen Grenzziehungen der Nazis (z.B. "Ostland", "Generalbezirk Weißruthenien" - das sind alles Erfindungen der Nazis!), sondern, an den heutigen Grenzen Weißrusslands.

Dazu zwei (vielleicht nicht uninteressante) Beispiele:

1. gebührenpflichtiger Postverkehr "durch deutsche Feldpost", eingeliefert am 24.3.1944 in Brest-Litowsk, frankiert mit 8 Rpf. zum Ortstarif. Absender war die Deutsche Reichsbahn, Hauptbahnhof Brest-Litowsk (Gummistempel auf der Rückseite). Vorschriftsmäßig gekennzeichnet als Postverkehr durch deutsche Feldpost ist der Brief nicht.

Die Stadt Brest gehört heute zu Weißrussland. Nun die Preisfrage (freilich ohne Preis ;-): Das Thema in dem wir hier gerade schreiben lautet "Besetzung 2. Weltkrieg Ostland". Was hat der Beleg aus Brest-Litowsk mit dem Thema Ostland zu tun?



2. Einschreiben (provisorischer R-Zettel) des Dienstpostamtes Brest-Litowsk vom 1.4.1944 an einen Herrn Studienrat in Mannheim-Käfertal (rückseitig Eingangsstempel Mannheim-Käfertal / a vom -5.4.44- 7.), Einzeiler "Durch Deutsche Dienstpost Ukraine", mit Nachporto 42 Rpf. belegt, (nachträglich?) handschriftlich als Postsache gekennzeichnet. Der Umschlag dürfte wohl Stempelbelege oder ähnliches für einen Sammler enthalten haben. Soweit so gut. Die Frage hierzu: Warum hat dieser Beleg nichts mit dem Reichskommissariat Ukraine und - anders als der davor gezeigte - auch strenggenommen nichts mit dem Reichskommissariat Ostland zu tun?



Viele Grüße

Carsten
 
hajo22 Am: 10.08.2018 20:08:49 Gelesen: 47093# 13 @  
@ KaraBenNemsi [#12]

Vermutlich waren die Grenzen zwischen den einzelnen Kommissariaten des Ostlands sowie der Ukraine nicht abschließend festgelegt worden.

hajo22
 
KaraBenNemsi Am: 10.08.2018 21:50:49 Gelesen: 47084# 14 @  
@ hajo22 [#13]

Brief 1:

Im Februar 1944 wurden die verbliebenen Restgebiete des "Reichskommissariats Ukraine" dem "Reichskommissariat Ostland", genauer dem "Generalbezirk Weißruthenien" zugeschlagen. Diese Restgebiete waren die Städte Brest, Kobryn und Pinsk mit ihrem Umland.

Somit gehört der erste Brief vom 24.3.1944 in die "Ostlandperiode" von Brest-Litowsk. Ein "Reichskommissariat Ukraine" gab es da gar nicht mehr.

Brief 2:

Am 1. April 1944 wurde mit dem "Erlass des Führers über die Ausgliederung des Generalbezirks Weißruthenien aus dem Reichskommissariat Ostland" [1] durch Hitler verfügt, dass "Weißruthenien" von da an unmittelbar dem Reichsminister für die besetzten Ostgebiete unterstehen sollte, also formell auf der gleichen Ebene rangierte wie das dann nur noch aus Litauen, Lettland und Estland bestehende "Ostland". Das bedeutet, dass der zweite Beleg vom 1.4.1944 strenggenommen nicht mehr zum "Ostland" und nicht mehr zum "RK Ukraine" gehörte, sondern nur und ausschließlich zum "Generalbezirk Weißruthenien".

Was ich damit sagen will ist, dass Weißrussland neben all den Kriegsgräueln, die die Menschen erdulden mussten, willkürlichen Veränderungen der administrativen Zuordnung innerhalb des Besatzungsapparates unterworfen war. Versucht man aber Weißrussland insgesamt im Blick zu behalten, dann muss man sich - speziell bei diesem von mir gewählten Sammelgebiet, nur darüber schreibe ich - zwangsläufig aus der einseitigen Fokussierung auf tradierte Sammelgebiete, die allesamt auf territorialen Nazischöpfungen basieren, lösen. So handhabe ich das jedenfalls. Und um Diskussionen vorzubeugen: Jeder mag das selbst entscheiden.

Viele Grüße

Carsten

[1]: genannter Führererlass zitiert nach Martin Moll, Führer-Erlasse 1939-1945, Nikol-Verlag, Hamburg 2011, S. 408 f.
 
hajo22 Am: 10.08.2018 22:22:19 Gelesen: 47069# 15 @  
@ KaraBenNemsi [#14]

Die Grenzen dieses "Ostgebietes" wurden mehrfach im Zeitraum 1941/43 geändert.

Im Laufe des Jahres 1944 wurde das "Reichskommissariat" nach und nach durch die Rote Armee zurückerobert. Brest kam dadurch zu Weißrußland, weil sich für das Rest-Kommissariat "Ukraine" eine eigene Verwaltung nicht mehr lohnte.

Möglicherweise eröffnest Du einen eigenen Thread für "Weißrußland"?

hajo22
 
hajo22 Am: 11.08.2018 10:09:31 Gelesen: 47026# 16 @  
Dienstbrief aus Minsk vom 12.3.1944 nach Tarnow. Zunächst nach (3) Tarnow/Mecklenburg adressiert, dann Fehler erkannt und berichtigt mit (7a) Tarnow/Generalgouvernement.

Frankiert mit 2x6 Pf. Dienstmarken aus dem Reich (DR Nr. 169).



Die Verwendung von Dienstmarken ist nicht so häufig zu sehen wie man annehmen könnte. Auf der Couvertrückseite keine Vermerke.

hajo22
 
KaraBenNemsi Am: 11.08.2018 19:55:50 Gelesen: 46997# 17 @  
@ hajo22 [#16]

Hallo hajo22,

sind die Kreise für die Postleitzahlen gedruckt? Der für die 5 c steht schief und ist wohl gestempelt?

Grüße
Carsten
 
hajo22 Am: 11.08.2018 21:46:08 Gelesen: 46985# 18 @  
@ KaraBenNemsi [#17]

Der für die 5 c steht schief und ist wohl gestempelt?

So sehe ich das auch. Ich höre jetzt auf mit Minsk und Weißruthenien und zeige den Beleg, den ich eigentlich erst morgen präsentieren wollte, noch heute.

Einschreiben auf Vordruck-Couvert "Der Reichskommissar für das Ostland" aus Riga (Lettland) vom 4.7.1944 nach Mährisch-Ostrau, Ankunft 6.7.44.

Frankiert mit Reichsdienstmarken zu 30 Pf. und 2x12 Pf. (Fernbrief über 20gr.).



hajo22

Bitte mitmachen beim Thread.
 
KaraBenNemsi Am: 12.08.2018 01:06:43 Gelesen: 46963# 19 @  
Paketkarte (litauisch/deutsch) vom 23.1.1943 für ein 13,3 kg schweres Inlandspaket (portogerecht mit 2,15 RM freigemacht) aus Kedahnen (Kėdainiai) nach Janischken (Joniškis) im besetzten Litauen mit Notpaketkarte und Doppel der Notpaketkarte.






 
hajo22 Am: 13.08.2018 19:49:06 Gelesen: 46908# 20 @  
Paketkarte (Druckvermerk: C 20 DPOstl - 867 - 300.000 6.42 lett) aus Riga 4 vom 4.2.1943 frankiert mit 2x50 Pf. und 15 Pf. Ostlandmarken Hitler. Ankunftsstempel Janischken (Kreis Schaulen) 7.2.1943.





Paketkartenvordruck in deutscher und lettischer Sprache.

hajo22
 
hajo22 Am: 14.08.2018 14:37:35 Gelesen: 46876# 21 @  
Nicht so einfach zu finden sind Belege in das Ostland.

Portorichtiger 42 Pf. Einschreibbrief aus Hildesheim mit Sondermarken 2x20+10 Pf. Wehrmacht II und 2x1 Pf. Hitler vom 24.5.1944 nach Minsk, Ankunft 30.5.44.

Ob der Herr Baurat wohl Briefmarkensammler war?



hajo22
 
KaraBenNemsi Am: 14.08.2018 21:57:32 Gelesen: 46842# 22 @  
@ hajo22 [#21]

Hallo hajo22,

ja, war er der Herr Baurat, allerdings mit einem Schwerpunkt auf Stempeln, vgl. Wolfgang Maassen, Wer ist wer in der Philatelie?, Ausgabe 1999.

Dass eingehende Post viel, viel seltener ist, beobachte ich auch. Allerdings ist wohl auch das Sammlerinteresse daran viel geringer.

Viele Grüße

Carsten
 
hajo22 Am: 15.08.2018 14:55:54 Gelesen: 46798# 23 @  
Komplette Zeitungsschleife aus Riga (Lettland) der "Marine-Frontzeitung im Ostland" in der Originalfaltung adressiert an eine Privatperson in Torgau nachgeschickt nach Stollberg.

Sendung mit Feldpost, keine Frankatur erforderlich.

Dienststempel: "Mar.-Frontzeitung im Ostland * Marine-Propag.-Abt. Nord".





hajo22
 
hajo22 Am: 16.08.2018 18:59:21 Gelesen: 46756# 24 @  
Paketkarte (litauischer Vordruck) aus Vilnius vom 17.4.1942 nach Joniskis. Frankiert mit 15 und 30 Pf. Hindenburg + 5 Pf. Reichsmarke Hitler.

Der Benachrichtigungsschein vom 20.4.42 (in russischer und litauischer Sprache) ist auf der Rückseite der Paketkarte seitlich angeklebt, so daß ich die Rückseite der Paketkarte nicht zeigen kann, weil ich den Benachrichtigungsschein nicht knicken möchte.

Auf jeden Fall wurde das Paket am 24.4. abgeholt und mit Unterschrift bestätigt (auf dem hier nicht sichtbaren Teil der Paketkarte).



Interessant finde ich, daß hier 1942 noch keine Ostlandmarken Verwendung fanden, sondern Reichsmarken (Hindenburg und Hitler) verklebt wurden.

hajo22
 
hajo22 Am: 17.08.2018 12:09:32 Gelesen: 46717# 25 @  
Luftpostbrief aus Tallinn (Reval) vom 2.11.1943 nach Gleiwitz. Frankiert mit 4x1 Pf. + 5 Pf. + 8 Pf. = 17 Pf. Ostlandmarken Hitler. Die Frankatur setzt sich zusammen aus 12 Pf. für den Fernbrief bis 20 gr + 5 Pf. Luftpostzuschlag bis 20gr.

Weiß jemand was eine "Köievabrik" sein soll? Ist wohl eine Fabrik, aber was wird da hergestellt?

Soll wohl eine "Seilfabrik" sein, soweit ich recherchieren konnte. Kann auch falsch sein.

17 Pf.-Frankaturen sind bei Ostlandbriefen keine Seltenheiten, sondern (fast) Normalitäten, denn die Briefe ins Reich wurden überwiegend mit Luftpost verschickt.



hajo22

Bitte mitmachen, es gibt so viel Interessantes beim Sammelgebiet "Ostland".
 
hajo22 Am: 18.08.2018 16:20:46 Gelesen: 46678# 26 @  
Postsache vom "Telegraphen Bauamt Ostland / B.Bez. Minsk" an den Generalpostkommissar Ostland in Riga. Durch Deutsche Dienstpost Ostland, stummer Stempel vom 10.3.1942. Rückseite Ankunftsstempel Riga 16.3.1942.



hajo22
 
hajo22 Am: 19.08.2018 10:09:57 Gelesen: 46642# 27 @  
Einschreibbrief über 20gr. aus Gudziuny/Kedahnen (Litauen) vom 6.12.1943 nach Halle an der Saale, Ankunft 8.12.43.

Frankiert mit Ostlandmarken zu 2x25 Pf. + 6 Pf., damit um 2 Pf. überfrankiert. Wahrscheinlich hatte der Absender, der den Brief schon frankiert beim Postamt abgab, keine 4 Pf.-Marke zur Hand gehabt.



hajo22
 
hajo22 Am: 20.08.2018 19:48:38 Gelesen: 46613# 28 @  
Feldpostbrief (portofrei) per Luftpost vom 9.6.1942 (stummer Stempel von Riga) nach Hamburg.

Die Luftpostgebühr wurde mit Ostlandmarke zu 5 Pf. (Brief bis 20 gr) entrichtet.



Die Feldpostnummer 05782 (Küstenüberwachung) steht auf der Couvertrückseite.

hajo22
 
hajo22 Am: 21.08.2018 11:28:20 Gelesen: 46594# 29 @  
Brief aus Tallinn (Reval) vom 12.11.1943 nach Leuna. Portorichtig frankiert mit 2x6 Pf. Ostlandmarken für einen Fernbrief bis 20 gr. Roter Kastenstempel "Durch Deutsche Dienstpost Ostland".

Absender ist die Baltische Öl GmbH in Reval.



hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 21.08.2018 19:08:25 Gelesen: 46574# 30 @  
Hallo zusammen,

obwohl nicht mein Sammelgebiet findet man doch das ein oder andere in seiner Sammlung zum Thema Ostland. Diesen Brief habe ich mir allerdings bewusst gekauft unter dem Aspekt "Incoming Mail" ins Generalgouvernement. Einfacher Brief mit Luftpost von einem Postinspektor beim Generalkommissar Ostland an einen Postamtmann bei der Deutschen Post Osten in Krakau, Zentralpostkasse. Der Brief wurde unter dem Hinweis Durch Deutsche Dienstpost Osten versandt, also nicht durch die Dienstpost Ostland.


 
KaraBenNemsi Am: 21.08.2018 21:10:39 Gelesen: 46553# 31 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#30]

Hallo Jürgen,

Post vom Ostland ins GG ist nicht übermäßig häufig - soweit ich das beobachten konnte. Was den Hinweis "Durch Deutsche Dienstpost Osten" angeht: Nun ja, der Brief wird schon durch die Deutsche Dienstpost Ostland gelaufen sein. Es könnte sich auch einfach um eine Falschbezeichnung handeln wie bei dem nachstehenden Beleg, der aus Minsk (Ostland) nach Göppingen gelaufen ist und eben auch "Dienstpost Osten" aufweist, wo "Ostland" stehen müsste.

Bei der Gelegenheit: Hat jemand eine Idee was die "Arbeitsgemeinschaft Hannover" war, bei deren Außenstelle in Minsk der Absender arbeitete?


 
Jürgen Zalaszewski Am: 22.08.2018 19:55:06 Gelesen: 46491# 32 @  
@ KaraBenNemsi [#31]

Hallo Carsten,

ja, könnte natürlich sein, eine Falschbezeichnung. Wer hat auch damals immer gewusst, wie die korrekten Bezeichnungen lauten mussten.

Zur "Arbeitsgemeinschaft Hannover, Außenstelle Minsk" habe ich keine Informationen, ich befürchte aber, das war etwas, was nicht gut war. Nur so ein Bauchgefühl.

Zurück zur Philatelie. Dann zeige ich heute einen Brief im Europatarif aus Warschau (GG) nach Riga, vorschriftsmäßig am Schalter aufgeliefert - davon zeugen die zwei Stempelabdrucke - und durch die deutsche Zensur gelaufen.



Beste Grüße

Jürgen
 
hajo22 Am: 22.08.2018 21:44:33 Gelesen: 46470# 33 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#32]

Kleine Ergänzung: Die Zensurstelle Königsberg führte den Buchstaben "a".

hajo22
 
hajo22 Am: 23.08.2018 19:14:51 Gelesen: 46434# 34 @  
Portofreier Einschreib-Feldpostbrief aus Wesenberg/Ostland (Rakvere/Estland) mit stummen Stempel vom 28.3.1943 nach Dresden, Ankunft Rückseite 31.3.43. Absender ist die Dienststelle FP-Nr. 45465.



hajo22
 
hajo22 Am: 27.08.2018 20:10:53 Gelesen: 46360# 35 @  


Fernbrief mit 12 Pfg. Ostlandmarke gestempelt Riga Deutsche Dienstpost Ostland vom 25.1.1943 nach Leipzig.

hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 28.08.2018 16:13:08 Gelesen: 46325# 36 @  
Hallo zusammen,

dann zeige ich heute eine Postkarte, die aus dem Generalgouvernement per Eilboten nach Wilna, Ostland verschickt wurde. Porto 12 Gr. Europatarif, Eilbotengebühr 1,00 Zloty Auslandsgebühr.

Überprüft in der Zensurstelle Königsberg.



Viele Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 28.08.2018 17:05:56 Gelesen: 46316# 37 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#36]

Schade, daß die Ganzsache keinen Ankunftsstempel hat oder ist er auf der Rückseite?

hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 28.08.2018 17:47:19 Gelesen: 46305# 38 @  
@ hajo22 [#37]

Hallo Hajo,

leider ohne, das kam im Generalgouvernement bei Eilbotenbelegen auch sehr oft vor. Der Zensurstempel in diesem Fall ist mir eine Bestätigung für eine gelaufene Karte.

Jürgen
 
formel1 Am: 29.08.2018 15:41:21 Gelesen: 46268# 39 @  
Einschreiben - Eilboten mit Stempel und R - Zettel Postscheckamt Riga, offensichtlich philatelistisch beeinflusst, m. E. jedoch recht selten zu finden !



Liebe Grüsse,

formel1
 
Jürgen Zalaszewski Am: 30.08.2018 16:16:49 Gelesen: 46208# 40 @  
@ formel1 [#39]

Hallo zusammen,

hier kann ich einen Umschlag des Postscheckamtes Riga zeigen, mit Stempeldatum vom 22.3.43, Unterscheidungsbuchstabe e. Das zeigt uns an, dass das Postscheckamt über mehrere dieser Tagesstempel verfügte. Rückseitig weist der Umschlag eine zweisprachige Werbung für das Postsparen auf.



Viele Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 30.08.2018 17:59:56 Gelesen: 46199# 41 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#40]

Beneidenswert schönes und gut erhaltenes Postscheckamt-Couvert.

Vor allem gefällt mir die Postsparkassenwerbung auf der Couvertrückseite. Fehlt noch in meiner Sammlung.

---

Postsparbuch der Deutschen Post Ostland, ausgestellt 3.3.1943 Riga (g).

Es handelt sich um ein neu ausgestelltes Postsparbuch mit Guthaben-Übertrag aus einem verbrauchten Postsparbuch über 51,28 RM.



hajo22
 
hajo22 Am: 27.09.2018 19:49:26 Gelesen: 45776# 42 @  
Unfrankierter Brief vom "Höheren SS- und Polizeiführer Ostland" gestempelt mit stummen MaSt von Riga am 26.2.1943 nach Wiesbaden.

Kein Vermerk über die Sendungsart, dennoch keine Nachgebühr.

Bei diesem Absender hat auch wirklich keiner nach der Frankatur gefragt.



hajo22
 
hajo22 Am: 04.11.2018 10:57:16 Gelesen: 45306# 43 @  
Ortsbrief Minsk vom 18.4.1944 frankiert mit 8 Pf. Adolf Hitler/Ostland.

Absender eine Großhandelsgesellschaft in Minsk an den Generalkommissar Minsk.



hajo22
 
hajo22 Am: 15.11.2018 18:51:46 Gelesen: 45071# 44 @  
Feldpostbrief mit stummen Poststempel vom 20.3.1944 (aus Riga) nach Hameln.

Dienststempel: Wehrmachtbefehlshaber Ostland * Briefstempel *.



hajo22
 
hajo22 Am: 16.11.2018 15:50:54 Gelesen: 45033# 45 @  
Brief aus Schaulen durch Deutsche Dienstpost Ostland vom 19.4.1944 frankiert mit 12 Pf. Hitler (Nr.20) nach Wittenberge.

Zensiert in Königsberg ("a"). Der Gefreite benutzte nicht die portofreie Feldpost. Wahrscheinlich dachte er, die Normalpost käme schneller beim Empfänger an (dürfte aber durch die Zensierung des Briefes dann nicht so gewesen sein).



hajo22
 
Stefan Am: 27.10.2019 12:10:12 Gelesen: 42020# 46 @  
Auf der diesjährigen Briefmarkenmesse in Sindelfingen lief mir das nachfolgende Exemplar über den Weg und musste - da nie zuvor gesehen - für die Sammlung erworben werden. Es handelt sich um einen aptierten Absenderfreistempel aus Riga, der Landeshauptstadt des heutigen Lettland.



Sendung des Latvijas statistikas pārvalde (lettisches Statistikamt) aus Riga als Ortsbrief vom 25.10.1943

Der Absenderfreistempel (Francotyp C) scheint dahingehend aptiert, als dass der Abschlag die deutsche Währungsangabe ("Rpf") und nicht die ursprüngliche Landeswährung ("SANT.") aufweist. Die Landesbezeichnung "LATVIJA" ist erhalten geblieben. Ansonsten entspricht der Stempelabschlag der ursprünglichen lettischen Form (Beispiel siehe in [1]).

Gruß
Pete

[1] https://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/Latvia (Kapitel "AC3. Francotyp “C”")
 
hajo22 Am: 27.10.2019 13:30:48 Gelesen: 41971# 47 @  
@ Pete [#46]

Ja, so ein Stück läuft einem nicht wirklich jeden Tag über den Weg. Da hast Du (vermutlich) ein "Schnäppchen" gemacht bzw. die Reise nach Sindelfingen hat sich für Dich gelohnt.

Wenn ich schon meinen (unmaßgeblichen) Kommentar abgebe, zeige ich zumindest noch einen Brief aus Riga vom 16.3.1944 per Einschreiben-Luftpost (47 Pf. für einen Bf. bis 20 gr.) nach Bad Reichenhall. Zensiert Durchlaufstempel Aa (= Zensurstelle Königsberg).



hajo22
 
Stefan Am: 15.12.2019 17:46:15 Gelesen: 41373# 48 @  
Dieses Thema zeigt recht gut, dass es nicht immer mit Briefmarken frankierte Belege sein müssen, um etwas zu erzählen. Nachfolgend eine Postsache aus der Stadt Rēzekne im heutigen Lettland gelegen:



Sendung aus Rezekne nach Dresden vom 29.08.1942 als Postsache

Die Sendung enthielt vermutlich eine Stempelvorlage für Sammelzwecke. Die Aufgabe der Sendung wurde mittels eines weiterverwendeten, lettischen Tagesstempels aus Rēzekne dokumentiert. Soweit ersichtlich, wurde die Sendung an eine andere Anschrft in Dresden nachadressiert.

Gruß
Pete
 
Regis Am: 08.01.2020 13:58:46 Gelesen: 41038# 49 @  
Weißruthenien - Weißrussland war der einzige Generalbezirk ohne der Bevölkerung zugängige Landespost. Es gab nur 12 Dienstpostämter, von denen Minsk häufig vorkommt. Ich zeige hier Belege mit Einschreiben von Minsk, in der Entwicklung von Provisorien bis zum gedruckten R-Zettel.



Brief 30 Pf. Ostland + 12 Pf. Reich provisorischer R Vermerk handschriftlich mit Gummistempel Minsk. Normstempel Kennbuchstabe c. Brief mit gleicher Frankatur Normstempel c R-Zettel von Dortmund 4 Gummistempel O / Minsk.



Brief gleiche Frankatur Normstempel b neutraler R-Zettel Gummistempel Minsk Brief mit gleicher Frankatur Normstempel b neutaler r-Zettel Gummistempel O / Minsk



Brief, gleiche Frankatur, Normstempel c R-Zettel gedruckt. Mir liegen 12 Pf. - Briefe bis Mai 1943 mit 12 Pf. Reichsmarke vor, danach bis Oktober 1943 12 Pf Ostland.
 
hajo22 Am: 08.01.2020 16:00:18 Gelesen: 41025# 50 @  
@ Regis [#49]

Welches Datum trägt Dein spätester Ostland-Beleg?

hajo22
 
Regis Am: 08.01.2020 20:59:08 Gelesen: 40989# 51 @  
@ Hajo22

Der späteste Firmenbrief kommt aus Tallinn 13.10.1943



Der späteste SS-Feldpostbrief aus Frauenburg 26.6.1944



Das hält sich da in Grenzen.
 
hajo22 Am: 09.01.2020 00:19:25 Gelesen: 40961# 52 @  
@ Regis [#51]

Ich lese beim oberen Brief "Frauenburg 26.?.44". Von Tallinn keine Rede, da hast Du Dich vertan. Der Waffen-SS-Brief ist gestempelt "Majorenhof 7.2.44" und nicht Frauenburg.

Gruß, hajo22
 
Regis Am: 09.01.2020 11:28:29 Gelesen: 40927# 53 @  
@ Hajo22

Ich wollte schnell sein, da entsteht Mist. Frauenburg ist bei Vergrößerung Mai oder Juni, tendiere zu 6. Majorehof 7, 2. Habe davon noch 2 aus Januar. Tut mir leid. Regis

Von anderen Orten Weißruthenien habe ich nur 2 gemachte Belege, die ich hier anhänge.



1. R, Lp-Karte 30 + 6 + 5 frankiert 5 x 8 +1 Gummistempel Glebokie R-Zettel gestempelt kein Datum Ankunft Chemnitz 1, 10.4.42



2. Brief R, Expr., Luftpost Zuschläge 40 + 30 + 5 frankiert mit 3 x 25, Briefgebühr fehlt, Nachgebühr ? Voll aptierter russischer Stempel + Gummistempel Wilejka, R-Zettel gestempelt.
 
Regis Am: 11.01.2020 17:19:58 Gelesen: 40825# 54 @  
1941 zum Beginn der Besetzung der ehemaligen baltischen Republiken erschienen regionale und lokale Provisorien, die postfrisch oder gestempelt ausreichend vorkommen. Belegmaterial ist hingegen wenig anzutreffen. Ich stelle hier 3 Belege vor.



1. frankierter Umschlag mit 65 Kop. frankiert. Stempel Utena d 15. 1. 42 Da ab 1.12.41 deutsche Tarife zum Kurs 1 Rubel = 0,10 Rm galt, extrem unterfrankiert - Stempel echt auf Einwohnerpost.



2. Bedarfsbrief, frankiert 4 x 15 Kop + 3 x 20 Kop. = 1,20 Rubel = 12 Pf. Tallinn 5.1.42 an die Deutsche Politische Polizei (Gestapo) in Törnimäöggi. Der Sinn des Aufklebers ist mir nicht klar.



3. Orts-Brief Narwa 8.11.41 alte nirgends klar beschriebene Gebührenperiode. Frankatur 65 Kop. leider rückseitig mit Bleistift entwertet. Es ist alles, was ich an derartigen Frankaturen besitze, ich hätte da gern mehr von Euch gesehen.

MfG Regis
 
hajo22 Am: 11.01.2020 18:04:05 Gelesen: 40808# 55 @  
@ Regis [#54]

Es ist alles, was ich an derartigen Frankaturen besitze, ich hätte da gern mehr von Euch gesehen.

Kein Problem. Einschreibbrief aus Tartu vom 7.10.1941 nach Dorpat adressiert. Viererblocks der Estland 1-3. Die Besonderheit ist deutlich zu sehen.



hajo22
 
Regis Am: 11.01.2020 19:09:41 Gelesen: 40794# 56 @  
@ hajo22 [#55]

Vielen Dank für die schnelle Reaktion - ein schöner Beleg mit dem alten estnischen R-Stempel. Da Dorpat Dienstpostamt wurde, kamen bald deutsche R-Zettel in Gebrauch.
 
hajo22 Am: 11.01.2020 19:38:29 Gelesen: 40786# 57 @  
@ Regis [#56]

Danke für Deine schnelle Rückmeldung. Ich kann noch etliche Belege aus der Zeit und aus dem Gebiet zeigen.

Übrigens, für die, die es nicht wissen: Dorpat = Tartu. Es handelt sich um einen Orts-Einschreibbrief (überfrankiert)!

Regis erwähnt die 1. Besonderheit. Erkennt jemand die 2.?

hajo22
 
Regis Am: 12.01.2020 12:58:37 Gelesen: 40731# 58 @  
@ hajo22 [#57]

Die Frankatur ist außergewöhnlich, da die ungezähnten Marken nicht offizieller Schalterbestand waren. So gesehen eine sehr seltene Sache. Ich sammle das Gebiet, Belege mit den verschiedenen Arten von Stempeln und R-Vermerken und Zetteln. Neben der Bedarfspost, gibt es auch viel Sammlerpost mit zum Teil erstaunlichen Varianten. Dabei hat Herr Prell markante Spuren hinterlassen, von denen ich 2 Beispiele anhänge.



Konstruierte Auslandsantwortkarte mit 1 1/2 Pence Guernsey frankiert (15 Pf.) Einschreiben 30 + Lp 10
Aufgabe Tori 9.9.42 nach Alderney. Viel Bedarfstext an einen dortigen Tauschpartner. Kein Ankunftsstempel. Wie landet so etwas in Chemnitz ?
2. Postkarte Einschreiben Eilboten Luftpost 6 + 30 + 40 + 5 = 81 Pf. gebührengerecht frankiert. Kein Ankunftsstempel. Trotzdem besser als gar nichts.
Wirkliche Dienstpost u.ä. habe ich zum Glück auch etwas.
 
hajo22 Am: 14.01.2020 10:03:39 Gelesen: 40641# 59 @  
Lettland war ebenfalls Teil des Generalpostkommissariats OSTLAND.

Landespost Lettland mit Aufdruck (Latvija Nr. 4) 20 kop. in Mischfrankatur Viererblock 3 Kop. Latvija (russ.) ohne Aufdruck aus Talsi vom 20.7.1941.

Briefporto 30 Kop., hier mit 2 Kop. geringfügig überfrankiert.

Die Aufdruckmarken sowie die Mischfrankaturen mit russischen Lettlandmarken ohne Aufdruck waren nur kurze Zeit möglich (geduldet bis 31.10.1941). Anschließend wurden die Hitler-Marken mit Überdruck "Ostland" verwendet (bis zum Ende 1944/45).



hajo22
 
Regis Am: 15.01.2020 16:36:55 Gelesen: 40575# 60 @  
@ hajo22 [#59]

Herzlichen Glückwunsch.

Einwohnerbedarfsbelege mit dem Aufbrauch der Sowjet-Lettlandmarken sind zumindest nur in geringem Maße bis Deutschland gelangt. Ob viele lettische Sammler das haben ist auch fraglich.

Ein besonders schönes Stück.

MfG Regis
 
hajo22 Am: 15.01.2020 18:29:01 Gelesen: 40564# 61 @  
@ Regis [#60]

Danke sehr für die schnelle Rückäußerung und den positiven Kommentar. Ich denke auch, daß solche Mischfrankaturen nicht allzu häufig zu finden sind.

Nochmals ein Estland-Brief aus Tartu vom 10.11.1941 nach Torma oder Jorma(?) frankiert mit 2x15+15 Kop. (waagrechtes Paar der Nr.4). Ob das Porto mit 30 Kop. stimmt, weiß ich allerdings nicht.



Schönen Abend,
hajo22
 
Regis Am: 16.01.2020 10:55:24 Gelesen: 40512# 62 @  
@ hajo22 [#61]

Dein Brief ist gebührengerecht frankiert. Vom 29.9.41 - 30.11.41 kosteten Orts- u. Fernbrief 30 Kop., Mehrgewicht 15 Kop. Postkarte 20 Kop. Einschreiben 30 Kop.

Zielort ist Torma. Es liegt wenige km östlich Jögeva, eine Bahnstation der Strecke Tallinn - Taps - Tartu.

Ich hatte völlig vergessen, dass ich das EESTI Handbuch von Ojaste im Schrank habe.

MfG Regis
 
hajo22 Am: 16.01.2020 11:31:17 Gelesen: 40505# 63 @  
@ Regis [#62]

Zielort ist Torma. Es liegt wenige km östlich Jögeva, eine Bahnstation der Strecke Tallinn - Taps - Tartu.

Vielen Dank für die Bestätigung der Portorichtigkeit und der Ortsbezeichnung. Manchmal kann man (ich) die Handschriften nur schlecht lesen, je nachdem wie sorgfältig oder schlampig geschrieben wurde.

Ich mache weiter mit einem überfrankierten, philatelistisch inspirierten Einschreibbrief aus Kreenholm/Estland vom 2.1.1942, der echt gelaufen ist nach Narwa (Ankunftsstempel Nar va vom gleichen Tag).

Frankiert mit Estland Nr. 1-9 sowie Hindenburgmarke 4 Pf. und Hitler-Marken mit Überdruck "Ostland" zu 1 und 3 Pf.

Es ist davon auszugehen, daß der Herr Hauptmann Briefmarkensammler war und dankenswerterweise die Marken nicht vom Couvert abgelöst hat.



Schönen Tag und ich freue mich wieder von Dir zu hören,
hajo22
 
Regis Am: 16.01.2020 13:14:02 Gelesen: 40489# 64 @  
@ hajo22 [#63]

Das tolle ist, der Brief ist gebührengerecht frankiert. 8 Pf. + 3,40 Rub- = 34 Pf., Summe 42 Pf.

Auch wenn der Brief bunt aussieht, er ist besser als gedacht. An Post aus der frühen Periode habe ich leider nichts weiter. Vielleicht stelle ich mal Deutsche Post Ukraine ein.

MfG Regis
 
Detlev0405 Am: 16.01.2020 14:50:59 Gelesen: 40480# 65 @  
@ KaraBenNemsi [#31]

Hallo Carsten,

Hat jemand eine Idee was die "Arbeitsgemeinschaft Hannover" war, bei deren Außenstelle in Minsk der Absender arbeitete?

Ja nachdem ich mir den Brief etwas länger angesehen habe, habe ich zumindest eine Vermutung. Bis 1939 war in Hannover die Außenstelle der Spionage/Abwehr des Deutschen Reiches - zuständig für die Bearbeitung des Operationsgebietes "Westen". Nach dem Kriegsbeginn mit der Sowjetunion 1941 wurden auch in der Spionage/Abwehr die Kräfte umgruppiert und im erheblichen Maße auf dieses Zielland konzentriert. So kann auch die Außenstelle Hannover ab diesem Zeitpunkt sich auf die Sowjetunion konzentriert haben.

Für eine solche Hypothese sprechen aus meiner Sicht zwei Fakten. Zum Ersten der Adressat, die Deutsche Bank AG. Zum Zweiten die ungewöhnliche Absenderangabe - Leitweg vorgegeben und ein Postfach.

Es wäre gut wenn Du an einen richtigen Spezialisten aus der Zeit geraten würdest zum Thema Spionage/Abwehr, viel Literatur gibt es im öffentlichen Raum naturgemäß zu solchen Detailfragen nicht. Zumindest ist es ein Denkanstoß für Dich.

Gruß
Detlev
 
hajo22 Am: 16.01.2020 15:52:54 Gelesen: 40472# 66 @  
@ Regis [#64]

Das tolle ist, der Brief ist gebührengerecht frankiert.

Vielen Dank für den Hinweis! :o))

Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich die Frankierung auf Portorichtigkeit nie nachgerechnet habe.

Ich mache evtl. noch ein wenig weiter mit "Ostland" um zu Lernen.

Ich habe zwar von diesem Sammelgebiet so manches was mir gefiel im Laufe der Jahre zusammengetragen, habe aber nicht wirklich viel Ahnung davon.

Wenn ich dazukomme, stelle ich am Wochenende wieder einen Beleg ein.

Schönen Abend und nochmals herzlichen Dank,
hajo22
 
KaraBenNemsi Am: 16.01.2020 21:16:29 Gelesen: 40426# 67 @  
@ Detlev0405 [#65]

Hallo Detlev,

danke, dass Du Dir Gedanken gemacht hast.

Die Adressangabe mit Leitweg (postalischerseits vorgeschrieben vom Reichspostministerium) und die Angabe eines Postfachs bei Beleg [#31] sind allerdings nicht ungewöhnlich, sondern völlig normal und zeitgerecht für Belege dieser Art.

Dann bleibt also nur die Deutsche Bank in Göppingen. Nun ja, die Deutsche Bank ist halt die Deutsche Bank. Ich tippe daher eher auf eine Arbeitsgemeinschaft von Firmen aus dem Raum Hannover, die in den besetzten Gebieten, hier in Minsk, ihren Reibach machen wollten. Und einer der Angestellten schrieb anlässlich eines privaten Bankgeschäfts an die Deutsche Bank in Göppingen.

Arbeitsgemeinschaft ist auch heute noch ein gebräuchlicher Begriff im Wirtschaftsverkehr, wenn sich mehrere Firmen zusammentun, um ein Vorhaben gemeinsam zu realisieren, z.B. ein Großvorhaben im Bausektor. Mir ging es mehr darum zu erfahren, welche Firmen das konkret gewesen sind.

Grüße

Carsten
 
hajo22 Am: 19.01.2020 18:32:17 Gelesen: 40301# 68 @  
Fernbrief aus Mädara-Pärnumaal/Estland vom 28.12.1941 nach Tartu (Dorpat). Frankiert mit 1,20 Rubel (= 12 Pf.) zu 20 Kop. + 100 Kop. (Estland Nrn. 5 und 9).



Auf der Couvertrückseite rechts unten das Prüfzeichen "Pickenpack".

hajo22
 
hajo22 Am: 21.01.2020 18:48:21 Gelesen: 40210# 69 @  
Das Reichskommissariat (RK) Ostland bestand aus den drei baltischen Generalbezirken Estland, Lettland und Litauen sowie dem Generalbezirk Weißruthenien.

Das RK Ostland selbst unterstand dem Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete unter der Leitung von Reichsminister Alfred Rosenberg in Berlin.

Von der Ausgabe für das südlitauische Wilna-Gebiet (Vilnius) kann ich einen RBf. zeigen.

Ortsbrief per Einschreiben Vilnius Gelezinkelio Stotis vom 23.7.1941 und R-Stempel (000003). Frankiert mit 5 und 50 Kopeken (Nr. 10 und 15). Einschreibgebühr 30 Kop. und Ortsbrief (über 20 gr.) 25 Kop.



Von den zahlreichen litauischen Lokalausgaben (Michel Deutschland-Spezial-Katalog 2012: Seiten 1037-1040) kann ich leider keine Briefe zeigen.

hajo22
 
Regis Am: 24.01.2020 15:38:32 Gelesen: 40068# 70 @  
Ostland hier 3 weitere Belege



1. Ein Dienstbrief vom Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete nach Riga, frei durch Ablösung Reich galt hier vermutlich nicht.
2. Kauen 6 Williampol Paketkarte ber 2 Pakete nach Zarasai / Ossersee Aufgabe 6.6.42, Ankunft 9.6.42, Abholung vom Adressaten 11.6.42 vermutlich Zustellung der Paketkarte. Litauischer Aufgabestempel
3. Kedahnen Paketkarte nach Zarasai litauischer Aufgabestempel
 
hajo22 Am: 24.01.2020 17:03:04 Gelesen: 40054# 71 @  
@ Regis [#70]

Du zeigst hier einmalig interessante und schöne Belege.

hajo22
 
Regis Am: 18.02.2020 16:31:47 Gelesen: 39594# 72 @  
Nach einer Pause:



1. Postsache mit stummen litauischen Stempel Mariampol und Einzeiler vom 27.8.1941
2. Dienst-Einschreiben vom Gebietskommissar Ponewesch Dienstmarkenfrankatur 3 Pf zuviel, Normstempelentwertung b; R-Zettel gedruckt. 26.8.43
 
Regis Am: 19.02.2020 14:02:41 Gelesen: 39549# 73 @  


Ein Paket aus Riga kommt in Windau an. Die zugehörige Paketkarte fehlt noch, also wird mit den Daten auf dem Paket eine Notpaketkarte ausgefüllt. Lettischer Stempel Ventspils 14.5.42. das Paket wird dem Adressaten am 15.5.42 ausgehändigt.
 
Regis Am: 20.02.2020 10:29:52 Gelesen: 39504# 74 @  


Paketkarte aus Kaunas / Kauen 1 über 4,2 Kg Gebühr 50 Pf. Aufgabe Kaunas Central litauischer Stempel 12.2.43 Ausgabe Janischken deutscher Stempel 16.2.43



1. Postkarte 5 + 1Pf. Aufgabe lettisches Landespostamt Vestiena9.1.43 Geprüft OKW
2 Feldpostbrief Aufgabe Bahnpost Riga-Dünaburg Zug 3046 21.7.42 b

Riga war Bahnpostknotenpunkt mit 20 Bahnpoststrecken, die ab 1941 bis Herbst 1944 bestanden. Es kamen sowohl deutsche, als auch lettische Bahnpoststempel zum Einsatz
 
hajo22 Am: 20.02.2020 11:34:27 Gelesen: 39491# 75 @  
Einschreib-/Luftpostbrief zu 47 Pf., frankiert mit 15 Pf. Hitler-Überdruck Ostland und Reichsmarken Hitler je 2x15 und 1 Pf. aus Lode vom 29.8.42 mit Blanko-R-Zettel und handschriftlich "Lode Nr. 101) nach Chemnitz (Prell-Brief). Mehrfach nachgeschickt.



hajo22
 
skribent Am: 20.02.2020 15:37:00 Gelesen: 39476# 76 @  
Guten Tag,

hier ein Brief der "Deutschen Dienstpost Ostland" nach Reichenbach im Vogtland.



Obwohl der Tagesstempel vom 24.12.43 sauber abgeschlagen ist, kann man den Ort RIGA nur ahnen.

Der Dienststempel ist von der "Poststelle * Eisenbahn - Verwaltungsamt - Riga", Absender ist ein Mitarbeiter der Reichsverkehrsdirektion in Riga.

MfG >Franz<
 
Regis Am: 22.02.2020 12:49:49 Gelesen: 39349# 77 @  
Generalbezirk Lettland



Paketkarte aus Modohn Paket 2,2 Kg Gebühr 50 Pf. Paketnummernzettel gedruckt lettischer Aufgabestempel Madona 30.12.42 E Latwija Paketausgabe Ugale 2.1.43 B Latwija
 
Regis Am: 24.02.2020 12:52:16 Gelesen: 39278# 78 @  
Generalbezirk Lettland



Paketkartenformular der russ. Bestzung 1940 aufgegeben in Jelgawa / Mitau am 19.2.42 Gebühr 4,7 Kg 50 Pf. Frankatur 2 x 25 Pf. Hindenburg aus Feldpostbeständen der Wehrmacht. Lettische Stempel, Ankunft und Ausgabe Skaistkalne 26.2.42
 
Regis Am: 27.02.2020 12:57:56 Gelesen: 39191# 79 @  
Dienstpostamt Libau



Paketkarte russisches PK-Formular für Lettland Aufgabe lettischer Stempel Liepaja 26.6.42 Gebühr 2,5 Kg 0,50 M;
Frankatur 40 Pf + 10 Pf. Paketausgabe Orisa 29.6.42
 
Postgeschichte Am: 27.02.2020 17:57:01 Gelesen: 39165# 80 @  
Hallo Regis,

zur Ergänzung einzelner Postämter hier die Einrichtungsdaten lt. Mitteilungen des Reichspostministers:

@ Regis [#70] Kauen - 26.7.1941 (Leitort Eydtkau), Kedahnen - 7.8.1941 (Leitort Eydtkau)
@ Regis [#77] Modohn - 22.10.1941 (Leitort Tilsit)
@ Regis [#78] Mitau - 29.7.1941 (Leitort Tilsit)
@ Regis [#79] Libau - 29.7.1941 (Leitort Memel)

Gruß
Postgeschichte
 
Regis Am: 29.02.2020 16:53:14 Gelesen: 39104# 81 @  
@ Postgeschichte [#80]

Vielen Dank für die Ergänzung. Fehlendes werde ich bei mir einfügen.

Gruß Regis



1. Dienstbrief mit Dienstmarkenverwendung durch den Generalkommissar in Riga Dienspost-Normstempel c vom 8.7.1943
2. Wendebrief innen Einschreiben 2. Gewichtsstufe Gebühr 24 Pf + 30 Pf; Frankatur 50 Pf + 4 Pf. deutscher Stempel Dünaburg / Daugavpils; ?. 12.1942 R- Zettel gedruckt. Außen Brief 12 Pf Aufgabe Livane 20.1.43; lettischer Stempel.
 
Postgeschichte Am: 29.02.2020 18:55:45 Gelesen: 39088# 82 @  
@ hajo22 [#8]

Ludsen (lett. Ludza) wurde nach Mitteilung des Reichspostministers am 24.10.1941 mit dem Leitort Tilsit eingerichtet und gemäß Mitteilung des Reichspostminister Ost vom 25.7.1944 aufgehoben.

Mit freundlichen Grüßen
Postgeschichte
 
hajo22 Am: 29.02.2020 22:32:59 Gelesen: 39065# 83 @  
Komplette Zeitungsschleife (ohne Inhalt) "Tevija" frankiert mit 3 Pf. Hitler / Überdruck Ostland, gestempelt Bahnpostamt Riga / Deutsche Dienstpost Ostland vom 11.12.43.

Zeitungsschleifen sind nicht häufig, da sie zumeist im Papierkorb landeten.



hajo22
 
Postgeschichte Am: 01.03.2020 15:56:19 Gelesen: 39010# 84 @  
@ Regis [#81]

Hallo Regis,

das Postamt Dünaburg (lett. Daugavpils), Leitort Eydtkau, wurde am 4.9.1941 eröffnet und gemäß Mitteilung des Reichspostministers vom 15.7.1944 geschlossen.

Mit freundlichen Grüßen
Postgeschichte
 
fdoell Am: 07.03.2020 09:55:37 Gelesen: 38855# 85 @  
@ regis [#54]

Der Aufklebezettel im 2. Beleg besagt, dass in der "Wene Nr. 9" der Empfänger unbekannt ist.

Interessant ist dabei m.E. Folgendes:

a) Der Absender oder Hinzufüger der Anschrift (das war ja offensichtlich ein anderer Schreiber) benutzt noch die Schreibung "Wene", die mit der Rechtschreibreform 1927 in "Vene" geändert wurde. Es scheint also jemand Älteres gewesen zu sein, der sich nicht mehr auf die neue Schreibung "umgestellt" hat.

b) Vene heißt russisch, es ist also die Russische Straße gemeint. Die liegt östlich der Altstadt in Tallinn. Der Stadtteil Tõnismägi dagegen liegt ca. 0,5 bis 1 km südlich der Altstadt. (Bei Google Maps werden - wie in Estland üblich - Ortsnamen mit geografischen Bezeichnungen genauso wie Haltestellen im Genitiv bezeichnet, hier also Tõnismäe. Tõnis bedeutet erhöht, mägi Berg. Tõnismägi also "erhöhter Berg").

Möglicherweise ist die Nichtzustellung als "stiller Protest" des Zustellers zu werten, der evtl. schon wusste, wo die Dt. politische Polizei residierte. Offen bleibt nämlich, ob mit dem Zettel gemeint ist, dass die Vene 9 nicht in Tõnismägi bekannt ist oder dass die Gestapo nicht in der Vene 9 zu finden war. Lt. Wikipedia war sie nämlich schon in Tõnismägi, aber die genaue Anschrift konnte ich nicht auf die Schnelle herausfinden.

@ regis [#54]

Beim 3. Beleg schreibst Du von einer "nirgends klar beschriebene(n) Gebührenperiode".

Vielleicht kann Dir das Web der ArGe Baltikum da etwas weiterhelfen:

Informationen zu Ostland allgemein und dem Generalbezirk Estland (einschl. ein paar Gebühreninformationen) gibt es unter https://arge-baltikum.de/estonia-60.shtml#50.

Den Generalbezirk Lettland und Infos zum Sammelgebiet Kurland findet man unter https://arge-baltikum.de/latvia-70.shtml#60.

Das Pendant zu Litauen dagegen ist unter https://arge-baltikum.de/lithuania-80.shtml#70 dargestellt.

Weiterführende Literatur, auch zu Gebühren, bieten die Bücher von Harry v. Hofmann wie "Estland vor dem (Juli 1941 – 30.11.1941) und als Teil vom Generalpostkommissariat OSTLAND (01.12.1941 – September 1944)" und "Lettland – Handbuch Philatelie und Postgeschichte: Lettland vor dem (01.07.–30.09.1941) und als Teil vom Generalpostkommissariat Ostland (01.10.1941–08.05.1945)". Nähere Angaben dazu findest Du unter Medien / Kataloge, Literatur / Estland bzw. Lettland im Web der ArGe Baltikum.

Danach ist der Brief für den Zeitraum 29. September – 30. November 1941 mit 65 Kopeken leicht überfrankiert (60 Kop. wäre richtig).

@ hajo22 [#61]

Nach der vorgenannten Angabe ist der Brief nicht portogerecht, da von 29. September – 30. November 1941 eine Verdoppelung der Inlandsgebühren für Drucksachen auf 30 Kopeken, Postkarten auf 40 Kopeken und Briefe auf 60 Kopeken galt. Diese Gebührenerhöhung wurde aber nicht landesweit durchgesetzt (vgl. Erläuterungen im Web der ArGe).

Gruß
Friedhelm

Webmaster der ArGe Baltikum
 
hajo22 Am: 07.03.2020 12:24:51 Gelesen: 38838# 86 @  
@ fdoell [#85]

Ich schrieb ja: Ob das Porto mit 30 Kop. stimmt, weiß ich allerdings nicht.

Danke für die Info-Hinweise.

hajo22
 
hajo22 Am: 07.03.2020 17:29:06 Gelesen: 38822# 87 @  
Feldpost-Päckchenausschnitt Front → Heimat gestempelt Majorenhof Deutsche Dienstpost Ostland 1942 nach Bitterfeld. Dienststempel "Flak - Übungsplatz Schlok Krs. Riga", frankiert mit 20 Pf. Hitler/Ostland (für ein Päckchen von 250-1000 gr.).



hajo22
 
Regis Am: 11.03.2020 13:19:04 Gelesen: 38785# 88 @  
@ Postgeschichte [#84]
@ fdoell [#85]

Vielen Dank für die Ergänzungen, ein Anlass zur Überarbeitung der Albenblätter.

Utena - Uthenen Dienstpostamt im Generalbezirk Lettland



1. Paar der 80 KOP mit Einzeiler 1941 VI. 23. dem Datum des Einmarsches der Wehrmacht in Utena und lett. Stempel Utena 3 11. VIII.41 Datum der Eröffnung des Postamtes.
2. Postsache mit Normstempel Utena a vom 5.9.41.
 
Regis Am: 12.03.2020 14:23:15 Gelesen: 38752# 89 @  
Wir bleiben bei Utena



1. Einschreibbrief mit Hindenburgfrankatur 30 + 12 Normstempel Utena a 19.9.41 R-Zettel gestempelt:
Ankunft Adelsberg über Chemnitz 4 21.9.41.

2. Einschreibbrief mit Mischfrankatur 30 Hindenburg + 12 Hitler ohne Aufdruck; Utena a 29.11.41;
Ankunft Adelsberg über Chemnitz 4 2.12.41
 
Postgeschichte Am: 12.03.2020 15:19:05 Gelesen: 38742# 90 @  
@ Regis [#89]

Hallo Regis,

das Postamt Utena (zeitweise auch mit Utehnen angegeben), russ. Uciany, war eines der ersten 8 Postämter bei Errichtung der Deutsche Dienstpost Ostraum (später Ostland) und zwar eingerichtet am 27.7.1941. Gemäß Mitteilung des Reichspostministers vom 15.7.1944 wurde die Poststelle aufgehoben.

Mit freundlichen Grüßen
Postgeschichte
 
hajo22 Am: 12.03.2020 16:36:48 Gelesen: 38734# 91 @  
Luftpostbrief frankiert mit 17 Pf. aus Gleiwitz vom 1.5.1942 nach Reval.

Zensiert in der Prüfstelle Königsberg (Kennbuchstabe "a") beanstandet und daher "Zurück". Der Zensur-Beanstandungszettel lag noch dem Brief bei: "Druckschriften darf nur der Verlag versenden".





hajo22
 
Regis Am: 13.03.2020 13:46:18 Gelesen: 38705# 92 @  
@ Postgeschichte [#90]

Wahrscheinlich sind Einrichtung und Eröffnung einer Poststelle terminlich nicht identisch. Herr Poeschel, der in dem Postamt tätig war und mir diese Belege gab, sagte, er habe die Doppelstücke der 80 KOP. damals als Souvernir angefertigt und verschenkt. Daher die 2-fache Datierung.

Nun noch etwas zu Utena



1. Brief als Postsache, Einschreibgebühr 30 Pf. frankiert. R-Zettel Utena gedruckt. Aufgabe Normstempel a vom 5.2.42;
Ankunft Adelsberg 10.2.42.
2. Postkarte 6 Pf. litauischer Aufgabestempel Utena E vom 27. II. 42.
 
Regis Am: 14.03.2020 12:17:33 Gelesen: 38685# 93 @  
Wilna - Generalbezirk Litaue



Paketkarte für ein Paket von 5,3 Kg Wertangabe 100 RM; Gebühren: Paket 0,75 RM; Wert je 500 RM - o,50 RM; Summe: 1,25 RM, Frankatur: 2 x 60 Pf. + 5 Pf.ohne Aufdruck; litauischer Aufgabestempel Vilnius B 5.11.42;
Ankunft Janischken (Kreis Schaulen) 10.11.42; das Paket wurde dem Adressaten am 12.11.42 ausgehändigt.
 
hajo22 Am: 14.03.2020 16:53:30 Gelesen: 38674# 94 @  
"Feldpostbrief" (Dienststelle Feldpostnummer 06683, da schlecht lesbar, Nr. ohne Gewähr) per Einschreiben (R-Zettel Wilna 1 / Vilnius) aus Wilna (c) Deutsche Dienstpost Ostland vom 17.3.1944 nach Neumünster, Ankunft 19.3.44 an das dortige Wehrbezirkskommando.

Durchgestrichen ("ge-x-t") wurde unter "Einschreiben" das Wort "Feldpost".

Keine Frankatur, weil offensichtlich als portofreie Dienstsache behandelt.





hajo22
 
Regis Am: 15.03.2020 11:42:19 Gelesen: 38646# 95 @  
@ hajo22 [#94]

Wehrmachtsdienstpost war im Gegensatz zu Feldpost auch für alle Zusatzleistungen gebührenfrei. Wenn das Wort Feldpost nicht unkenntlich gemacht worden wäre, hätte es 30 Pf. Einschreibgebühr gekostet.

hierzu zwei Belege



1. Ein Brief weder als Postsache, noch als Feldpost gekennzeichnet, aber entsprechend behandelt.
Hier hat der Absender eigene Post exclusiv behandelt.
Einschreiben 30 Pf. R-Zettel gedruckt Dünaburg b; Aufgabe Normstempel c vom 20.7.42; Ankunft Adelsberg 23.7.42.
2. Brief, Postsache mit Einschreiben 30 Pf. Hindenburg; R-Zettel Utena gestempelt; Normstempel Utena a;
vom 25.1.42 (Stempelfehleinstellung); Ankunft Adelsberg 14.1.42.
 
hajo22 Am: 16.03.2020 08:53:32 Gelesen: 38627# 96 @  
@ Regis [#95]

Wenn das Wort Feldpost nicht unkenntlich gemacht worden wäre, hätte es 30 Pf. Einschreibgebühr gekostet.

Ist mir bekannt. Ich habe solche Briefe. Sonderdienste mußten bezahlt werden. Relativ häufig sind Feldpostbriefe mit 5 Pf. für Luftpostgebühr. Ich habe auch irgendwo einen Feldpostbrief bei dem die Rohrpostgebühr für Berlin im Voraus bezahlt wurde (Front - Heimat).

hajo22
 
Regis Am: 17.03.2020 11:45:04 Gelesen: 38601# 97 @  
@ hajo22 [#96]

Ich hatte das Wissen schon angenommen, aber die Formulierung war verschwommen. Mich stört außerdem die volkstümliche Verwendung des Begriffs Porto. Jeder frankierte oder gebührenfreie Beleg ist portofrei. Ich habe nur noch Standardbelege der großen Orte und gewöhnliche Karten und Briefe estnischer und lettischer Landpostämter, die zu zeigen nicht lohnt. Somit stelle ich bei Ostland nichts mehr ein. Von Dir erwarte ich aber noch schöne Belege, da ich alle Beiträge, wo hajo22 steht, mit Vergnügen ansehe.

Also Danke und beste Grüße Regis
 
hajo22 Am: 17.03.2020 13:11:45 Gelesen: 38591# 98 @  
@ Regis [#97]

Merci beaucoup pour les fleurs.

In meinem "Ostland-Bestand" (eine richtige Sammlung ist es nicht) habe ich auch Sterbebildchen von deutschen Soldaten aufgenommen. Ich zeige hier eines (Namen habe ich abgedeckt).

Ein Gefreiter gefallen im August 1944 in Tsirgulina (Estland).




Ferner zeige ich einen Geschäftsbrief der Baltischen Öl Gesellschaft, Reval, an die Leuna Werke. Die Marken (2 x 6 Pf. Hitler/Aufdruck Ostland) entwertet mit Maschinenstempel Tallinn/Eesti 1943.

Kastenstempel in rot "Durch Deutsche Dienstpost Ostland".



hajo22
 
hajo22 Am: 18.03.2020 12:51:29 Gelesen: 38562# 99 @  
Kurierbrief (vermutlich 1942/43) der Wirtschaftsinspektion Mitte an die Reichsverkehrsdirektion Minsk über Wehrmachtsbefehlhaber Ostland.

Die Hauptaufgabe der sogenannten Wirtschaftsinspektionen war die Versorgung der Truppe mit Nahrungsmitteln und sonstigen Gütern aus dem besetzten Gebiet und damit die wirtschaftliche Ausbeutung der betreffenden Region.

Der Zuständigkeitsbereich einer Wirtschaftsinspektion deckte sich mit dem Operationsgebiet der betreffenden Heeresgruppe (hier: Mitte).



hajo22
 
hajo22 Am: 26.03.2020 11:55:03 Gelesen: 38475# 100 @  
Ortsbrief Tallinn (Reval) vom 13.1.1942 mit dem kompletten Satz "Wiederaufbau von Estland" (Nr. 4-9).

Der Brief ist überfrankiert und diente fraglos Sammlerzwecken.



hajo22
 
hajo22 Am: 22.04.2020 16:38:03 Gelesen: 38056# 101 @  
Luftpostbrief per Einschreiben aus Liepaja (Libau) vom 20.5.1942 nach Halle/Saale, Ankunft 25.2.1942. Frankiert mit 50 Pf. Hitler/Ostland und damit um 3 Pf. überfrankiert (Brief 12 Pf. + Luftpost 5 Pf + Einschreiben 30 Pf. gesamt = 47 Pf.). Der Brief wurde bei der Zensurstelle "a" = Königsberg zensiert.

Absender war das Ostland Reise- und Schiffahrtsbüro in Libau. Der Brief ist an einen bekannten Philatelisten (Felix Bouman) adressiert.



hajo22
 
epem7081 Am: 07.08.2020 15:18:57 Gelesen: 36204# 102 @  
Hallo zusammen,

aus einer 500-Briefe Hinterlassenschaft hier ein Beleg, dem wohl die Briefmarke abhanden gekommen ist: Deutsche Dienstpost Ostland am 07.08.1942 in MINSK (OSTLAND) / d nach Bremen zur Reichsbank adressiert. Die absendende Stelle war die Reichskreditkasse in Minsk.





Die Rückseite des Belegs wirft natürlich Fragen auf:

1. soll die handschriftliche Spur auf der Rückseite eine siegelnde Unterschrift sein? Falls ja, hätte sie dann nicht richtiger direkt auf die Trennkante der Briefklappe statt direkt daneben hingehört?

2. Hat die Stempelspur auf der Rückseite eine Bedeutung für diesen Beleg? Ein Abklatsch kann es wohl nicht sein, sonst müssten die erkennbaren Ziffern in der untersten Reihe spiegelverkehrt sein.

Nun ja, letztlich ein Beleg dem man keine größere Aufmerksamkeit widmen muss. Mindestens kann der Tagesstempel unsere Stempeldatenbank erweitern.

Mit freundlichen Sammlergrüßen
Edwin
 
Postgeschichte Am: 07.08.2020 17:46:35 Gelesen: 36187# 103 @  
@ epem7081 [#102]

2. Hat die Stempelspur auf der Rückseite eine Bedeutung für diesen Beleg? Ein Abklatsch kann es wohl nicht sein, sonst müssten die erkennbaren Ziffern in der untersten Reihe spiegelverkehrt sein.

Hallo Edwin,

der Stempel ist ein Abklatsch. Siehe Bild, welches ich gedreht habe. Müsste Reichskreditkasse heißen, wie auch in der Absenderadresse angegeben.

Gruß
Postgeschichte


 
dietbeck Am: 31.10.2021 17:24:11 Gelesen: 24983# 104 @  
@ skribent [#76]

Vielleicht steht das ja in diesem Thread, aber welche Bedeutung hat das rote Unterstreichen/Einrahmen und das blaue Kreuz ?

Danke
dietbeck
 
KaraBenNemsi Am: 31.10.2021 19:34:58 Gelesen: 24967# 105 @  
@ dietbeck [#104]

Hallo dietbeck,

das war die vorgeschriebene Kennzeichnung der Dienstpostsendungen. Allerdings gibt es auch zahlreiche Beispiele, bei denen die Kennzeichnung nicht korrekt erfolgte.

Beste Grüße

KBN
 
dietbeck Am: 01.11.2021 19:28:18 Gelesen: 24911# 106 @  
@ KaraBenNemsi [#105]

Danke für die Erklärung. Was aber war der tiefere Sinn des Ganzen ? Die Bedeutung als Dienstpost hervorzuheben ? Hatte das irgendwelche praktischen Auswirkungen ?
 
hajo22 Am: 02.11.2021 19:19:49 Gelesen: 24815# 107 @  
Altes russisches Formular (Druckvermerk 1940) für Paketsendungen. Aus Riga vom 21.6.1942 nach Znaim.

Paketgewicht 5,50 kg, Gebühr 1,15 RM (frankiert mit AH/Ostland 2x 0,50 RM + 1x 0,15 RM).



hajo22
 
Lars Boettger Am: 15.12.2021 23:14:38 Gelesen: 23683# 108 @  
"Bei der Feldpost eingeliefert" - 20 Pfg-Frankatur auf Päckchenausschnitt, frankiert mit Ostland-Marken MiNr. 3 und MiNr. 10, 4 und 16 Pfennig. Absender war ein Unteroffizier mit der Feldpostnummer 13868 [1] (Eisenbahn-Bau-Pionier-Bataillon 512, 1. Kompagnie). Leider ist kein Datum auf dem Beleg vermerkt.

Beste Grüße!

Lars

[1] https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/BauBtl/BauBtl512Eisenbahn-R.htm


 
Cantus Am: 10.11.2022 21:18:46 Gelesen: 14005# 109 @  
Von mir ein Brief 16.3.1944. Absender war der Landessender Minsk, der Brief lief nach Berlin.





Viele Grüße
Ingo
 
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