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Thema: (?) (16) Courier Privat Stadtpost München
Richard Am: 21.06.2008 12:21:46 Gelesen: 19854# 1 @  
Unser Mitglied Abrixas hat diem BDPh Forum die folgende Karte aus 1898 vorgestellt:

Modern ist gut - klassische Privatpost gefällt mir besser!

Eine P2AZ, abgestempelt am 30. AUG.1898, nur eben tat dies die Staatspost, und das letztendlich viermal, und, wenn man es ganz genau nimmt, sogar fünfmal.
Die Antwortkarte wurde, möglicherweise aus Unkenntnis, nicht in einen Postkasten der privaten Stadtpost eingeworfen, sondern der Staatspost "ausgeliefert". Somit hatte diese Anspruch auf das doppelte Porto einer Ortspostkarte, und das waren immerhin 6 Pfennige.

Die Staatspoststempel (vom Typ 30b) erzählen von der Behandlung dieses "Fremdgängers".Der erste Poststempel, links neben dem Wertstempel, dokumentiert den Eingang zwischen 6 und 7 Uhr nachmittags bei der königlichen, bayerischen Staatspost im Postamt München 5 (Theklastr. 3).

Eine Stunde später belegt der Stempel MUENCHEN B.Ü. (Briefübernahme) den weiteren "Strafvollzug" im Postamt Müchen 1. Rechts unten wurde ein weiterer, ähnlicher Stempel des gleichen Typs in schwarz-blauer Farbe abgeschlagen und die Karte mit einer grossen, blauen "6" taxiert. Am nächsten Tag befindet sich die Postkarte der vom Staat ungeliebten Privatkonkorenz noch im BÜ-Postamt und wird mit einem waagrechten Paar der B10x frankiert und gegen 6 Uhr abgestempelt. Unklar ist die Bedeutung des schwarz-blauen, kleinen, pfeilähnlichen Abdrucks unterhalb der Portomarken.

Der Briefträger besiegelt die ordnungsgemäße Zustellung in der Augustinerstrasse 4 mit seinem Fingerhutstempel mit der Nummer 17 (gehört auch zum Zustellbereich des Postamtes München 1).
 


abrixas Am: 05.09.2009 11:38:36 Gelesen: 19520# 2 @  
Private Antwortkarte ohne Wertstempel (Auftraggeber: I. Münchener Herrenkleider-Reparatur- u. Reinigungsanstalt).

Das Weglassen des Wertstempels auf dem Antwortteil hatte Vorteile:

1. Die Herstellung kam dem privaten Auftraggeber billiger, und
2. ein Missbrauch des Wertstempels oder der ganzen Karte (Man konnte zum Beispiel den Adressteil überkleben) für andere Zwecke schied dadurch aus.

Gestempelt mit aufgeklebter Marke ist dieser Beleg mit Sicherheit erheblich seltener.


 
Marcel Am: 22.06.2012 11:46:36 Gelesen: 17779# 3 @  
Hallo an alle,

möchte jetzt kein neues Thema anfangen, deshalb meine Frage unter dieser Rubrik.

Habe eine Couriermarke aus Leipzig von 1893 die unter der Mi-Nr. E5 im Michel-Privatpost-Katalog 05/06 stehen soll. Habe diesen Katalog aber nicht und wollte mal Fragen wofür die Abkürzung H.B. steht? Kann mir da einer eine Auskunft darüber geben - habe im Netz auch nichts darüber in Erfahrung bringen können?

mfG Marcel


 
rostigeschiene (RIP) Am: 22.06.2012 14:00:30 Gelesen: 17762# 4 @  
@ Marcel [#14]

Hallo Marcel,

ich zitiere aus dem Katalog der Privatpostmarken:

Nach dem Konkurs des Couriers, auf den bestellten Marken sitzengeblieben, gründete der Drucker L. Bayer mit Ernst Herzberg aus Magdeburg (?) einen zweiten Courier. Am 15.7.1893 wurde der erste Courier übernommen. Am 16.10.1893 übernahmen Brennecke & Co. Und am 31.1.1894 in die erfolgreichere LIPSIA übergegangen.

Danach steht die Katalogisierung der Marken.

Viele Grüße

Werner
 
Marcel Am: 22.06.2012 14:15:21 Gelesen: 17759# 5 @  
@ rostigeschiene [#4]

Hallo Werner,

recht herzlichen Dank für die schnelle Antwort.

Also steht die Abkürzung für H.erzberg und B.ayer - Richtig?

Und die Mi-Nr. E5 stimmt die soweit?

mfG Marcel
 
rostigeschiene (RIP) Am: 22.06.2012 14:43:10 Gelesen: 17753# 6 @  
@ Marcel [#5]

Hallo Marcel,

den Aufdruck kann man so interpretieren. Eine andere Deutung habe ich auch nicht parat.

Viele Grüße

Werner
 
Marcel Am: 22.06.2012 14:47:11 Gelesen: 17752# 7 @  
@ rostigeschiene [#6]

Ich danke Dir trotzdem und ein fröhliches Fußballfest heute Abend!

Gruß Marcel
 
abrixas Am: 21.04.2014 22:29:55 Gelesen: 16279# 8 @  
Zur Auffrischung in dieser Forum-Ecke will ich eine "Neu-Vorstellung" zeigen:

Ich gehe davon aus, dass diese Ganzsache noch nicht katalogisch erfasst ist. Das "E" in "COURIER" des Wertstempels ist verstümmelt. Ich halte dies aber für keinen Plattenfehler - eher für eine Druckzufälligkeit.


 
abrixas Am: 21.04.2014 22:49:26 Gelesen: 16278# 9 @  
Und weil ich schon dabei bin in diesem Thread etwas anzuhängen, noch eine Albumseite mit einem Exemplar der Münchener Ganzsachen.


 
abrixas Am: 13.08.2014 17:33:27 Gelesen: 16045# 10 @  
Freunde liefern Freude, und Kenner freuen sich nach 114 Jahren immer noch darüber!

Dieser Tage sah ich einen interessanten Artikel im Web: Ein so genanntes Postkarten-Formular (PF2a); der Ganzsachenkatalog der ArGe Privatpost-Merkur gibt für den gestempelten Beleg einen Wert von € 120.- an.

So gesehen dürfte der erzielte Zuschlag in Höhe von € 22,22 den Käufer ein Leuchten der Augen beschert haben.

Amüsant finde ich die beiden Stempel vom Ersttag und vom Letzttag. Wie ging das zu? Der handschriftliche Bemerk mag die Erklärung liefern.

"Zur Erinnerung der Privat=Stadtpost=Courier München. Gewidmet von Deinem Freund Alois Hippele. Briefträger"

Ja, wenn man so einen Insider zu seinen Freunden zählen kann, ist das toll!

Der Empfänger, der Kgl. Post=Expeditor Hans Trinkel, mag sich seinerzeit riesig darüber gefreut haben.




 
bayern klassisch Am: 13.08.2014 19:46:49 Gelesen: 16020# 11 @  
@ abrixas [#10]

Lieber abrixas,

wenn der Postbote dem Postexpeditor schrieb ... :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
phono Am: 19.02.2017 23:25:21 Gelesen: 13585# 12 @  
Guten Tag,

warum waren Briefmarken auf Ganzsachen von Privat-Stadtpost COURIER München aufgeklebt ?

Besten Grüssen
Jean


 
Eilean Am: 20.02.2017 08:00:32 Gelesen: 13557# 13 @  
Hallo Jean,

um es bayerisch zu sagen: wea ko dea ko.

Hier hat jemand die Ganzsache zweckentfremdet, mit der Privatpostmarke beklebt und dann dort über die private Post Courier laufen lassen, wie der Stempel belegt. Es gab ja jetzt keine Vorschrift, die das verboten hätte.

Beste Grüße
Andreas
 
klinhopf Am: 20.02.2017 12:38:43 Gelesen: 13526# 14 @  
Zu diesem Thema gerade bei ppa eingestellt - rückseitig sind die damals lieferbaren Kohle- & Holz-Sorten aufgeführt:

Kohle-Ctr. (für Zentner) u.a.:

Vesuv - Deutschen + Englischen Anthracit - Kleinste Nüsse für Cade-Oefen - Meidinger Coaks - Feilenbacher Presstorf - Ruhrer Schmiedekokle
... Stück Münchener Kindl-Briquett

Holz u.a.: Fichte + Buche (Sack oder Ster) - Fichtenschwartlinge

Im Atomkraft-Zeitalter sicherlich nicht nur für Zurück-zur-Ofenheizung-Verfechter interessant,

meint
Ingo Pfennig


 
abrixas Am: 27.01.2018 11:22:31 Gelesen: 11462# 15 @  
@ klinhopf [#14]

Wea ko, dea ko ist eine in Bayern stets in sich schlüssige Antwort. Aber es geht noch etwas deutlicher:


 
abrixas Am: 19.04.2018 10:58:34 Gelesen: 10647# 16 @  
Heute habe ich eine Frage zu einem Druckergebnis. Eine Marke (Steindruck) mit eigenartigem Druckfehler. Die Entstehung kann ich mir nicht recht erklären. Vorderseitig ist ein kleiner rechteckiger Bereich farbübersättigt gedruckt, korrespondierend erscheint der Bereich rückseitig als Prägedruck mit leichtem Abklatsch.

Hat jemand hierfür ein drucktechnisches Erklärungsmuster?


 
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