Gruß an alle Stempelfreunde!

Heute hatte ich (wieder mal) ein erbauendes Erlebnis in einem nahegelegenen Supermarkt einer Filialkette, der seit Frühjahr zwischen Lotto-Annahme und Floristik auch ein Zumwinkelchen betreibt.

Auf meine freundliche Bitte um Abschlag des Handstempels auf ein paar Sammlersendungen erst mal ein abwiegelndes: "Wir stempeln hier nicht - das macht alles die Maschine."

Auf meine Erklärungen und mein freundliches Insistieren, Gottseidank unterstützt durch einen frisch erhaltenen Stempelabschlag eines 'richtigen, großen' Postamts in der nahegelegenen Stadt (und weil eh kaum Betrieb herrschte), suchte ein (wirklich freundlich bemühter, sei ausdrücklich lobend anerkannt!) junger Mitarbeiter und - fand auch richtig den Handstempel. Und damit nahm das Drama seinen Lauf.

WIE um Himmels willen, stellt man auf sowas das Datum ein? Nach kaum 10 Minuten waren dann zwei freundlich bemühte junge Mitarbeiter in den Kampf mit der Datumswalze verstrickt. Stempel wie Datumseinstellung waren ersichtlich noch nie seit Bestehen des Zumwinkelchens in Gebrauch gewesen. Die einzelnen Rollen der Datumswalze waren, wohl durch Verharzen des Schmierfetts, miteinander verklebt und wollten sich partout nicht einzeln so wie gewünscht drehen lassen.

Zum Schluss jedoch obsiegte die Beharrlichkeit der beiden jungen Männer und ich erhielt triumphierend den Stempelabschlag überreicht:



Liebe stempelinteressierte Kollegen, ihr seht mir sicher nach, dass ich nach dieser Vorgeschichte nicht auch noch mäkelig werden wollte ob der suboptimalen Abschlagsqualität. Ich vermute stark, es wird hinieden wohl nicht mehr als eine Handvoll weiterer Handstempel-Abschläge von diesem Handstempel jemals geben. Und ob auch nur einer von diesen - Lesbarkeit hin, Lesbarkeit her - den Weg in eine Sammlung oder Dokumentation finden wird wage ich mal zu bezweifeln.

Ich wollte nur mal mit dieser kleinen, aus dem prallen Leben gegriffenen Episode nochmal zu dem Meinungsaustausch über "Stempelqualität und -lesbarkeit" im Themenstrang http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=3426&CP=0&F=1 so etwa bei Beiträgen 490 bis 510 mein Quäntchen beitragen.

Phile Grüße
EdgarR
 

@ EdgarR [#1]

Hallo Edgar,

da haben wir schon ganz andere Stempelqualitäten erlebt. Mal sehen, wo ich die Belege finden kann.

Viele Grüße
Ingo
 

@ EdgarR [#1]

Hallo Edgar,

was bitte ist ein "Zumwinkelchen" - hab ich noch nie gehört oder gelesen. Bitte kläre mich auf. ;)

Viele Grüße

gründi
 

@ gründi [#3]

Oh pardon, ich dachte, das sei längst allgemeiner Sprachgebrauch?

Solche Post-Eckchen in

- Bäckereien
- Schreibwarenläden
- Zigarren- und Tabakwarenläden
- Lebensmittel- und allgemeinen Supermärkten.

Aufgekommen ist das Konzept wohl unter dem damaligen Post AG-Chef Klaus Zumwinkel; daher vermutlich der Name.

Anfangs gab es die in zwei definierten Größen (quasi "Mini-Basisversion" und "Midi"), mittlerweile scheint es auch da mehr oder weniger "alles" zu geben.

Gruß EdgarR
 

@ EdgarR [#4]

Hallo Edgar,

vielen Dank für deine Aufklärung. Herrn Zumwinkel kenne ich, nur konnte ich keinen Zusammenhang herstellen. Das die Idee, Postämter zu schließen und Postpoints, Postshops etc zu bilden, von ihm oder aus seiner aktiven Zeit stammt, war mir bisher unbekannt.

Auf den Sendungsbenachrichtigungen der Post (die man bekommt, wenn man mal nicht zu Hause war, als ein Paket eintraf) steht: Abholungsort - "Partner- Filiale".

Was darunter zu verstehen ist, wissen wir alle, allerdings ist es vielschichtig: Mal mehr ein Laden mit angeschlossener Poststelle oder eben eine Poststelle mit angeschlossenem Laden.

Viele Grüße

gründi
 

Hallo liebe Stempelfreunde,

ich denke, wir müssen tätig werden, sonst gehen uns einige Poststempel für die Stempeldatenbank verloren. Ich habe in unserer Regionalzeitung gelesen, die Deutsche Post AG überprüft zur Zeit ihre Kleinstfilialen, Postagenturen, Post Points, "Zumwinkelchen", wie auch immer sie genannt werden.

Bei einer Einwohnerzahl unter 2000 wird der Laden von heute auf Morgen geschlossen, z.B. in meiner Region: 86573 Obergriesbach (1934 Einwohner)
u. wohl auch schon in 86738 Deiningen.



86738 Deiningen ist wohl bereits verloren gegangen, es sei denn jemand hat ihn noch in seinem Bestand (würde mich über einen Hinweis freuen)!

Ich würde mich freuen, wenn Ihr schnell noch versuchen würdet, in eurer Region in den noch vorhandenen Postagenturen nach einem aktuellen Stempelabdruck zu fragen und ihn in unsere Stempeldatenbank einstellen, sichern würdet.

Gruß Wolfgang
 

Hallo zusammen,

Wolfgang schreibt im letzten Beitrag "Bei einer Einwohnerzahl unter 2000 wird der Laden von heute auf Morgen geschlossen".

Diese Gefahr besteht bei Fredenbeck mit ca. 6000 Einwohnern zum Glück nicht.



Zum Glück wurde der Stempel zweimal abgeschlagen. Einmal ist der obere Teil und beim anderen Stempel die Postleitzahl lesbar.

Viele Grüße
Volkmar