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Thema: Pionierluftfahrt und Flugpost in Bayern bis 1920
hajo22 Am: 24.07.2014 18:36:33 Gelesen: 3874# 1 @  
Die amtlich genehmigte Flugpost in Bayern 1912.

Der in München geborene Werkmeister und Chefpilot der Münchner Otto-Flugmaschinen- Werke Anton Baierlein flog am 5.10.1912 auf einem AGO- (=Aeroplan Gustav Otto) Doppeldecker mit - so wird berichtet - 5.597 Luftpostkarten und -briefen vom Münchner Oberwiesenfeld (= heute das Olympiagelände) beim ersten "amtlichen" Postflug zu dem ca. 15 km entfernten Militärflugplatz in der Nähe von Schloß Oberschleissheim.

Ich kann aus meiner Sammlung eine Flugpostkarte (Ganzsache) Bayern Mi.Nr. SFP1/02 (Alpenkette mit Türmen der Münchner Frauenkirche im Vordergrund), gestempelt "Flugpost München 4.10.12" zeigen. Diese Flugpostkarte dürfte beim vorgenannten Erstflug am 5.10.12 dabei gewesen sein.



Viele Grüße und die Pionierluftfahrt und -post hat es in sich.
Jochen
 
hajo22 Am: 27.07.2014 21:56:12 Gelesen: 3806# 2 @  
Neben der in [#1] gezeigten gibt es noch eine weitere Flugpostkarte, die eine Seenlandschaft als Bodenbild zeigt (Mi.Nr. SFP1/01).



Beide Karten zeigen im Vordergrund eine geflügelte Hochzeitkutsche im Genre des Jugendstils. Die Graphik der nur durch die Bodenbilder unterschiedlichen Karten stammt von dem Maler und Gebrauchsgraphiker Walter Ditz. Das Bild stellt eine Hommage an den Flugzeugbauer und Inhaber der AGO-Flugmaschinen-Werke, Gustav Otto (Sohn von August Otto, bekannt durch den "Ottomotor") und dessen Hochzeit im Jahre 1912 dar. Es hat auch einen echten Hochzeitsflug für das junge Paar von München nach Freising und zurück gegeben (Pilot Anton Baierlein).

Die halbamtliche eingedruckte blaue 25 Pfg.-Flugpostmarke mit dem geflügelten löwenähnlichen Fabelwesen hat der Akademie-Professor Otto Hupp gestaltet.
Die Flugpostkarten wurden von der Münchner Druckerei Consée im Mehrfarbensteindruck auf empfindlichen Kreidepapier hergestellt. Die Auflage dieser beiden "Münchner Flugpostkarten" (es gibt auch noch eine Nürnberger Karte, auf die ich noch zu sprechen komme) betrug insgesamt 30.000 Stück, wovon etwa 23.000 Stück verwendet worden sind.

Die Entwertung erfolgte mit einem besonderen 12-eckigen Flugpoststempel "Flugpost München mit Pfeilen/Datumsbrücke" (siehe bei [#1]).

Schönen Abend.
Jochen
 
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