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Thema: Deutsches Reich: Belege aus dem Mai 1945
Briefmarkentor Am: 31.07.2014 21:17:12 Gelesen: 17788# 1 @  
Hallo Sammlerfreunde,

mit diesem Beitrag möchte ich alle interessierten Forenteilnehmer aufrufen, ihre Belege aus dem Mai 1945 vorzustellen. Gesucht sind alle Formen von Belegen, die in dem Zeitraum auf dem Gebiet des Deutschen Reiches, und zwar nach dem Gebietsstand vom 30. September 1938, aufgegeben wurden.

Ziel des Themas ist die Darstellung der Wiederaufnahme des Postverkehrs in den einzelnen Besatzungszonen/RPDs/OPDs bzw. den nun zu anderen Staaten gehörenden Gebieten und die unterschiedliche wirtschaftliche und politische Entwicklung in Ost- und Westdeutschland.

Viele Grüße

Marko
 
Briefmarkentor Am: 31.07.2014 21:18:45 Gelesen: 17786# 2 @  
Inlandsbrief im Ortsverkehr bis 20 g vom 17. Mai 1945 aus Wien (Republik Österreich - sowjetische Zone). Der Brief wurde portogerecht mit der 8 Rpf (Mi.-Nr. 662) frankiert.


 
Briefmarkentor Am: 31.07.2014 21:44:42 Gelesen: 17775# 3 @  
Inlandspostkarte im Ortsverkehr vom 19. Mai 1945 aus Schwerin im Land Mecklenburg (britische Besatzungszone).



Gemäß der Anordnung des Oberbürgermeisters der Stadt Schwerin vom 15. Mai 1945 wurde ab dem 16. Mai 1945 folgender beschränkte Postverkehr in Schwerin aufgenommen:

a) Das Versenden von Postkarten an Schweriner Bewohner ist unbeschränkt zulässig.

b) Briefe dürfen an Schweriner Bewohner durch Behörden und Ärzte gesandt werden, ebenso an Behörden und Ärzte.

c) Eine Frankierung der Postsendungen erfolgt nicht.

Quelle: Mecklenburg-Vorpommern - die Stempel der Postämter, Zweigpostämter und Poststellen 1945-1952 von Hans-J. Richter

Richter spricht von insgesamt 6 bekannten Postkarten aus dem Zeitraum 16. bis 19. Mai 1945
 
Briefmarkentor Am: 01.08.2014 18:51:49 Gelesen: 17731# 4 @  
Inlandsbrief im Ortsverkehr bis 20 g vom 28. Mai 1945 aus Wien (Republik Österreich - sowjetische Zone). Der Brief wurde portorichtig mit der 8 Rpf (Mi.-Nr. 662) frankiert.


 
hajo22 Am: 04.08.2014 10:47:48 Gelesen: 17653# 5 @  
Bis zur Kapitulation am 8./9.5.1945 war im Wesentlichen nur noch Feldpost "unterwegs".

Hier ein SS-Feldpostbrief vom 2.5.45 an das Rote Kreuz in Ettal/Oberbayern (bekannt durch das Kloster Ettal seine Schule und seinen Likör). Absender ist ein SS-Sturmmann mit der FP-Nr. 28109 D.





Schönen Tag.
Jochen
 
hajo22 Am: 06.08.2014 10:02:08 Gelesen: 17573# 6 @  
Hier ein Feldpostbrief vom 3.5.45 (Feldpostnummer 17444) an das Deutsche Rote Kreuz in Ettal/Oberbayern.

Interessant hier die Kompanie-Zensur: "überprüft/Unterschrift/Hptm. u. NSFO (= Nationalsozialistischer Führungs-Offizier)".

Der NSFO war so eine Art "NS-Weltanschauungs-Offizier".

Diese Zensurart habe ich bislang nur auf sehr späten Feldpostbriefen gefunden.





Schönen Tag.
Jochen
 
hajo22 Am: 07.08.2014 10:58:13 Gelesen: 17525# 7 @  
Hier eine Postanweisung über 900 RM, Gebühr 1,20 RM, entrichtet durch 1 RM und 2x10 Pfg. AH. Gestempelt Freital 1.5.45 an eine Adresse im Kreis Rumburg (Sudetengau). Es geht um Gehaltsvorauszahlungen für Mai und Juni (45).

Rückseitig kein Eingangsstempel des Postamts und keine Unterschrift des Geldempfängers. Die Postanweisung blieb wohl schon in Freital liegen, da sie nicht mehr weiterbefördert werden konnte.



Schönen Tag.
Jochen
 
hajo22 Am: 09.08.2014 13:50:16 Gelesen: 17480# 8 @  
Festung St. Nazaire (U-Boot-Bunkeranlagen/Hafen)

Brief aus La Turballe nach La Baule, gestempelt 9.5.45. Portorichtig mit 2 frs. frankiert (Gebühr für einen einfachen Brief der Festungen Lorient und St. Nazaire in der Zeit vom 30.3.-14.5.45)

St. Nazaire Mi. Nr. 1 (50 ct. Freimarke der Handelskammer St. Nazaire) mit Überdruck "LIBERATION" sowie 3 Petain-Marken mit gleichem Überdruck.

Die schwer bewaffnete, umzingelte Festung hielt sich bis Kriegsende.

Interessant noch der zweizeilige Nebenstempel "Front de l'Atlantique/Poche de St-Nazaire" (vermutlich Privatinitiative).

Sicherlich philatelistisch inspiriert, aber sonst gäbe es keine Belege. Der Brief ist rückseitig signiert mit "Schwenn" (vormaliger deutscher Auktionator, seinerzeit bekannt durch seine "Schwenn-Pakete" = Briefmarken der Nachkriegsausgaben von Bund/Berlin als Geldanlage).



Schönen Samstag.
Jochen
 
hajo22 Am: 27.08.2014 15:42:26 Gelesen: 17378# 9 @  
Postanweisung über 182,20 RM vom 1.5.1945 von (11a) Aussig 2 nach Prag. Der vorderseitig angebrachte Zettel in tschechischer Sprache ist nur am Rand der Postanweisung angeklebt und kann daher mühelos hochgebogen werden. Ich lasse es aber so wie es ist. Der Aussig-Stempel ist unter dem Zettel nochmals sehr sauber abgeschlagen. Mit 60 Pfg. Adolf Hitler portorichtig freigemacht (bis 250 RM = 60 Pfg.).

Ankunftsstempel Prag 14 vom 3.5.45 2b, noch nicht aptiert. Keine Empfänger-Unterschrift, Betrag wurde nicht mehr ausgezahlt. Vielleicht war der Adressat auch schon geflohen.

Man beachte, der Stempel Aussig 2 schon mit Postleitzahl 11a (neuer Stempel).



Viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 28.08.2014 15:29:30 Gelesen: 17309# 10 @  
Am Samstag den 5.5.1945 wurde dieser Privatbrief in Schwaz (Tirol) aufgegeben. Mit 24 Pfg. frankiert ist es ein Brief über 20 gr. mit 2 Zuschlagsmarken "Mutter und Kind" 6+4 Pfg. (Mi.Nr. 870) und 2x6 Pfg. AH.



Der Stempel weist bereits die PLZ 12b auf (neuer Stempel). Privatbriefe aus den letzten Tagen des Dritten Reichs sind nicht häufig. Die "0" im Stempel steht für die "Stunde Null", von der man nur noch kurz entfernt war (Scherz). Der dritte Stempelabschlag spricht für eine Aufgabe am Postschalter, die Briefkästen wurden wahrscheinlich schon nicht mehr geleert.

Schönen Tag.
Jochen
 
Baldersbrynd Am: 30.08.2014 09:03:15 Gelesen: 17228# 11 @  
Hier ein Einschreibebrief aus Neumünster gesendet am 2.5.1945.

Neumünster bleibt Besetzt am 3.5.1945.

Viele Grüße
Jørgen


 
Briefmarkentor Am: 30.08.2014 21:49:51 Gelesen: 17184# 12 @  
@ Baldersbrynd [#11]

Hallo Jörgen,

was für ein Beleg! Wann sieht man schon einmal einen späten Brief mit einem Wert der Dauermarkenserie mit dem Abbild des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg? Und dann noch aus dem Mai 1945.

Viele Grüße

Marko
 
hajo22 Am: 31.08.2014 15:37:47 Gelesen: 17156# 13 @  
@ Baldersbrynd [#11]

Hat Dein Einschreibbrief noch einen Ankunftsstempel auf der Couvertrückseite? Ich denke mal, nein.

8.5.1945: Ganzsachen-Postkarte Böhmen und Mähren P 15I (Druckjahr 1942) sowie 60 h AH jeweils ohne Befreiungsaufdruck und 2x1,20 K mit (privatem?) Aufdruck "Osvobozena/CSR/1945" als Einschreiben gelaufen. Beim Stempel bereits die deutsche Ortsbezeichnung (Horschitz) aptiert und der R-Zettel handschriftlich durch Durchstreichen des deutschen Ortsnamens korrigiert. Kein Ankunftsstempel.

Der Text auf der Mitteilungsseite in tschechischer Sprache (kann ich leider nicht übersetzen, vielleicht ein Leser?). Daneben ist noch der (zweisprachige) Einlieferungsschein, gleichfalls gestempelt 8.5.45, erhalten geblieben.

Das Ganze hat auf mich schon irgendwie Souvenir-Charakter.





Schönen Sonntag.
Jochen
 
Baldersbrynd Am: 31.08.2014 23:23:54 Gelesen: 17117# 14 @  
@ hajo22 [#13]

Leider nicht.

Jørgen
 
hajo22 Am: 16.09.2014 10:43:13 Gelesen: 17019# 15 @  
3.5.1945 Postanweisung (PA) über 50 RM aus (10) Gottleuba/Kreis Pirna nach Wistritz b. Teplitz-Schönau an den Sdf. (= Sonderführer) in der Kommandantur des Stalags IVc, Bücherei (Stalag=Kriegsgefangenenlager). PA-Gebühr 40 Pfg. mit AH-Marke entrichtet.

Rückseite Ankunftsstempel Pihanken über Teplitz-Schönau vom 7.5.45. Keine Auszahlungsvermerke, die Bewachertruppe war wohl schon "abgehauen" incl. Sonderführer.



Neuer Gottleuba-Stempel mit Postleitzahl 10.

Schönen Tag.
Jochen
 
hajo22 Am: 18.09.2014 11:33:37 Gelesen: 16976# 16 @  
Russische Zone Sachsen

17.5.1945

Brief aus Frankenberg nach Chemnitz frankiert mit 2x6 Pfg. Adolf Hitler, Marken geschwärzt. An das Finanzamt gerichtet, dürfte der Brief Bedarf sein.



Viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 21.09.2014 17:14:38 Gelesen: 16928# 17 @  
FINIS GERMANIAE

10.5.1945

Der ultimative Brief zum Ende des 3. Reiches: Brief mit 1,20 kr. Adolf Hitler aus Zbraslav mit der oben genannten Parole. Die Hitlermarken waren nach dem Zusammenbruch im ehemaligen Protektorat Böhmen und Mähren noch bis 16.5.45 gültig.



Angenehmen Sonntag.
Jochen
 
xheine Am: 04.09.2016 15:59:56 Gelesen: 14559# 18 @  
Sachsen

R-Brief vom 25.4. 45 aus MULDA über Freiberg (Sachsen) nach SEIFFEN. AK-Stempel -2.5.45


 
cilderich Am: 10.03.2017 16:37:54 Gelesen: 13580# 19 @  
@ Baldersbrynd [#11]

Auch wenn es schon genannt wurde: Respekt für eine solch späte, reguläre Verwendung der Hindenburgmarken. Ein wirklich spektakuläres Stück, das bei jedem entsprechend informierten Sammler einen Ehrenplatz hat.

Beste Grüße cilderich
 
HWS-NRW Am: 25.03.2017 12:46:45 Gelesen: 13477# 20 @  
Hallo,

habe in meinen Bild-Unterlagen zu meinem neuen Buch noch einen schönen Beleg gefunden:



7.5.1945 BRINS (KR. DEUTSCH GABEL BZ. AUSSIG) nach Prag, dort wohl auch tatsächlich noch eingetroffen.

mit Sammlergruß
Werner
 
cilderich Am: 15.12.2017 14:53:50 Gelesen: 11650# 21 @  
Hallo,

hier noch ein Brief vom 3.5.45 aus Schladming nach Graz. Der Brief könnte es tatsächlich zum Adressaten noch geschafft haben, denn Graz wurde erst am 9.5.45 von der Roten Armee besetzt. Es gibt auch keine Hinweise auf eine Lagerung des Briefes oder als "Überroller".

Grüße cilderich


 
hajo22 Am: 22.05.2020 17:32:29 Gelesen: 6428# 22 @  
In diesem Thread ist schon länger nichts mehr gezeigt worden. Kein Wunder, Belege vom Mai 1945 aus Deutschland sind nicht einfach zu finden.

Postanweisung über 43,28 RM aus Königshan (Riesengebirge) vom 7.5.1945 nach Schatzlar (Riesengebirge), Ankunft 27.5.1945. Keine Bescheinigung des Adressaten über den Erhalt. Vermutlich war dieser zz. geflohen.

Die Gebühr betrug (über 25 bis 100 RM) 40 Pfg., die mit einer 40 Pfg. Hitlermarke beglichen wurde.



hajo22
 
Baldersbrynd Am: 19.02.2021 16:38:06 Gelesen: 5288# 23 @  
Neue Mai 1945 Ortsbrief bekommen.

Gesendet in Eutin am 1.5.1945, ein Diensttag.

Kein Ankunftsstempel.

Viele Grüße
Jørgen


 
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