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Thema: (?) (11) Portotarife Saargebiet 1920 bis 1935
juni-1848 Am: 22.08.2014 00:24:06 Gelesen: 6660# 1 @  
Saargebiet: Porto bestimmen

Moin zusammen,

eigentlich keine Porto-Bestimmung anhand eines Beleges, sondern eine Frage:

Wer hat eine Tabelle über die Höhe der Nachnahmegebühren Inland und Ausland zu den Gebührenzeiträumen vom 30.1.1920 bis zum 28.02.1935 ?

Meine Bücherwand schweigt sich dazu aus.

Dank vorab und bis die Tage, Werner
 
Kleber Am: 22.08.2014 18:22:02 Gelesen: 6612# 2 @  
In meinem Saar-Michel 2003 stehen in der Portotabelle Nachnahmegebühren ab 1.4.21, aber nur für den Inlandstarif (also Deutschland ohne Danzig, Frankreich und französische Kolonien), nicht für das Ausland. 1921 ging es mit 50 Pfg los (nur 1 Monat), dann ab 1.5.21 15 centimes bis hin zu 100 centimes 1934.
 
juni-1848 Am: 22.08.2014 21:54:28 Gelesen: 6582# 3 @  
@ Kleber [#2]

Vielen Dank!

Die Inlandsgebühren fand ich soeben im Michel Postgebühren-Handbuch Deutschland.

Zu den Auslands-Nachnahmen schweigt das Handbuch.
 
Stefan Am: 14.12.2019 14:19:55 Gelesen: 3960# 4 @  
Aufgrund der Existenz von Dienstmarken des ab Januar 1920 postalisch selbständigen Saargebietes, eingeführt ab dem 01.06.1922, ging ich bis vor kurzem davon aus, dass Sendungen nicht existieren dürften, für die scheinbar eine Portofreiheit galt. Der nachfolgende Beleg zeigt - zumindest auf den ersten Blick - etwas anderes:



Ortskarte des Amtsgerichtes in Saarbrücken vom 28.04.1922

Auf der Karte ist kein Hinweis auf eine Nachportoerhebung beim Empfänger oder ein Portofreiheitsvermerk ("Frei laut Avers ...") abgedruckt. Gab es für bestimmte Dienststellen im Saargebiet bis zur Einführung von Dienstmarken (in diesem Fall ca. fünf Wochen später) Sonderregelungen oder ist dieser Beleg bei der postseitigen Bearbeitung durchgerutscht?

Danke.

Gruß
Pete
 
Postgeschichte Am: 14.12.2019 16:15:02 Gelesen: 3947# 5 @  
@ Pete [#4]

Auf der Karte ist kein Hinweis auf eine Nachportoerhebung beim Empfänger oder ein Portofreiheitsvermerk ("Frei laut Avers ...") abgedruckt.

Hallo Pete,

unter dem Stempel Saarbrücken ist ein violetter Stempel zu erkennen und links unten ebenfalls. Daraus lese ich "Frei durch Ablösung Reich / Amtsgericht". Vielleicht sieht man es beim Original deutlicher.

Gruß
Postgeschichte
 
Stefan Am: 14.12.2019 16:45:08 Gelesen: 3941# 6 @  
@ Postgeschichte [#5]

unter dem Stempel Saarbrücken ist ein violetter Stempel zu erkennen und links unten ebenfalls. Daraus lese ich "Frei durch Ablösung Reich / Amtsgericht". Vielleicht sieht man es beim Original deutlicher.

Danke für den Hinweis! Der Stempeltext könnte tatsächlich so lauten und würde zum Beleg passen bzw. bei der fehlenden Frankatur einen Sinn ergeben. Auf dem Original ist leider, wie am Scan auch, kaum etwas zu erkennen. Das Wort "Frei" in der oberen Zeile ist noch am ehesten lesbar.

Gruß
Pete
 
Arge-Ungarn Am: 20.11.2021 16:08:16 Gelesen: 2678# 7 @  
Hallo,

kann ein Forumsmitglied oder Saar-Spezialist erklären, warum auf diesem Brief 30 France geklebt wurden ?

Selbst als Sammlerbrief scheint das doch sehr übertrieben, wenn bedenkt, dass ein Brief ins Ausland bis 20 gr 1,25 Fr kostete und jeder zusätzlichen 20 gr 0,60 Fr.



Vielen Dank im Voraus

Martin
 
volkimal Am: 20.11.2021 20:20:54 Gelesen: 2652# 8 @  
@ Arge-Ungarn [#7]

Hallo Martin,

ich gehe davon aus, dass das Stempeldatum der 16.7.1926 ist.

Porto Auslandsbrief (20 - 40g): 1,85 F
Einschreibegebühr: 1,25 F
Zusammen also 3 Franc und damit portogerecht.

Viele Grüße
Volkmar
 
Baber Am: 21.11.2021 09:36:03 Gelesen: 2626# 9 @  
@ volkimal [#8]

Hallo Volkmar,

die Marken auf dem Beleg von Martin sind doch eindeutig 10 Fr Marken (Michel 103 von 1925), also stimmt Deine Erklärung um eine 10-Stelle nicht.

Wenn Deine Tarifangaben für 1926 richtig sind, kann man nur vermuten, dass der Absender vielleicht ein Sammler war, der der dem Empfänger diese "teuren" Marken zukommen lassen wollte, sie aber vielleicht wegen Devisenkontrollen nicht im Brief geschickt sondern als überfrankiertes Porto verwendet hat.

Gruß
Bernd
 
volkimal Am: 21.11.2021 12:02:51 Gelesen: 2601# 10 @  
@ Baber [#9]

Hallo Bernd,

du hast recht, da habe ich bei den Marken nicht richtig hingesehen. Ich dachte der Brief wäre mit 3 Franc frankiert. Bei einer 10fachen Überfrankatur gehe ich auch von einer philatelistischen Frankatur aus.

Viele Grüße
Volkmar
 
Arge-Ungarn Am: 21.11.2021 18:50:48 Gelesen: 2585# 11 @  
@ volkimal
@ Baber

Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Eine so hohe Überfrankatur ist schon überraschend. Handelte es sich dabei um eine übliche Praxis zur Umgehung der Devisenkontrollen ?

Ich habe gerade noch gesehen, dass es sich bei der mittleren Marke um eine 103 IV handelt. Das hat Absender sicher noch nicht gewusst, als er seinem Sammerlfreund die Marken zu kommen ließ.

Schönen Abend

Martin
 
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