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Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
Das Thema hat 668 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 21.11.2016 17:05:29 Gelesen: 239345# 119 @  
Liebe Freunde,

auf der nicht enden wollenden Suche nach Möglichkeiten der Transitmöglichkeiten von Österreich nach Bayern ging mir dieser hier ins Netz: Geschrieben in Triest am 3.5.1853 lief er nach Augsburg, wo er am dortigen Bahnhof am 7.5. ankam.



Das deutet mir sehr auf eine Versendung per Bahn hin, auch wenn ich den Bodenbach - Stempel vermisse.

Für die Markenfetischisten interessant ist einen Quetschfalte quer über der Marke, die mir aber als Postgeschichtler Wurst ist.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 29.11.2016 18:26:22 Gelesen: 239194# 120 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen netten Brief mit interessanter Anschrift aus dem schönen Ried an "Seiner Hochgeborn Herrn Grafen Maximilian v. Arco-Valley erblicher Reichsrath der Krone Bayern, Sr. Majestät des Königs von Bayern Kämmerer, Großkreuz des Ordens vom heiligen Georg, Connandeur des russischen St. Anna Ordens et cet. München" vom 3.4.1854, der via Schärding am Folgetag in München eintraf. Für Briefe bis 1 Loth unter 20 Meilen (gerade so) war er mit 6 Kreuzer CM korrekt frankiert.



Das Siegel sieht aus, als wäre es gestern mit seiner Petschaft aufgebracht worden und stammt vom Verwalter der Arco´schen Verwaltung.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 06.12.2016 13:26:27 Gelesen: 239059# 121 @  
@ bayern klassisch [#119]

Lieber Bayern Klassisch,

einen Brief von Triest nach Augsburg habe ich heute erhalten:



Gelaufen ist er am 20.03.1855 von Triest über Bodenbach (23.03.) nach Augsburg 25.03. - der Stempel vom Bahnhof ist leider für mich nicht eindeutig.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 06.12.2016 15:48:20 Gelesen: 239036# 122 @  
@ Magdeburger [#121]

Lieber Magdeburger,

ein feines Stück, das ich mir auch in meiner Sammlung zu Bodenbach wünschen würde! Augsburg Bahnhof 25.3.1855 ist eindeutig - also nur 5 Tage von der Adria nach Schwaben.

Wenn du den mal abgeben möchtest ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 07.12.2016 15:11:47 Gelesen: 238998# 123 @  
@ bayern klassisch [#122]

Lieber Bayern Klassisch,

heute ein weiterer Zugang (ohne Bodenbach-Stempel):



Am 13.10.1862 ging dieser Briefumschlag von Wien nach München. Die Laufzeit dürfte hier nur einen Tag betragen haben, wenn ich bei dem Wiener Stempel die 7 A = 19 Uhr richtig interpretiere.

Transitstempel gibt es hier nicht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 07.12.2016 17:22:42 Gelesen: 238981# 124 @  
@ Magdeburger [#123]

Lieber Magdeburger,

der lief nicht über Bodenbach - so schnell wäre er nicht in München gewesen (16.00 Uhr am Folgetag). Der lief direkt über Freilassing oder Füssen nach München, ohne den Umweg über Böhmen und Sachsen zu machen.

Danke fürs Zeigen des schönen Briefes und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 09.12.2016 16:47:55 Gelesen: 238906# 125 @  
@ bayern klassisch [#124]

Lieber Bayern Klassisch,

ein Brief, welcher definitiv nicht über Bodenbach lief:



Aufgegeben in Gratz am 03.07.1856 ging es über Innsbruck nach Lindau am Bodensee, wo er am 09.07. ankam. Die Laufzeit von (über) 6 Tage ist schon beachtlich.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 09.12.2016 17:18:04 Gelesen: 238898# 126 @  
@ Magdeburger [#125]

Lieber Magdeburger,

vielen Dank fürs Zeigen dieses Briefes - nur so sieht man schnell, warum Entfernung nicht gleich Zeit war. Ein tolles Stück!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 10.12.2016 20:58:33 Gelesen: 238838# 127 @  
Liebe Freunde,

heute ging mir dieser Brief vom 17.5.1853 aus Wien nach Lindau im Bodensee ins Netz. Er zeigt zwar keinen Bodenbach - Stempel, aber den braucht es hier auch nicht, weil wir den nur bis 1854 regelmässig abgeschlagenen Bahnpoststempel Hof - Nürnberg vom 19.6.1853 sehen können und damit die Leitung eindeutig ist.



Weil er per Bahn weiter geroutet wurde, kam er schon am 20.5. in Lindau an - prima Job, liebe Postler von damals.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 10.12.2016 22:30:27 Gelesen: 238826# 128 @  
Hallo,

und bei mir verfing sich folgender Fisch im Netz:



Schnörkelbrief 9.9.1763 Salzburg - Tittmoning mit neunzeiliger Adresse, kein Ankunftsvermerk.

Lg, harald
 
Gernesammler Am: 13.12.2016 20:02:15 Gelesen: 238707# 129 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Neustadt an der Haardt vom 11.11.1865 über Neu-Ulm - Bregenz nach Hard in Österreich, hier kam der Brief am 14.11.1865 an. Verklebt wurden für den Brief eine Bayern 9 und 10 zu gesamt 9 Kreuzer für Briefe über 20 Meilen. Verfasser war Adolph Heck, Besitzer einer Chemisch Technischen Fabrik, ich habe mal einen Link mit angehangen wo dieser Herr der Umweltverschmutzung angeprangert wird.

http://www.speyerbach.info/historisches/stan/5105verschmutzung/alletexte.htm

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 13.12.2016 20:24:10 Gelesen: 238701# 130 @  
@ Gernesammler [#129]

Hallo Rainer,

ein attraktiver Brief, wie er kaum besser sein könnte.

Briefe aus der Pfalz nach Österreich sind nicht häufig - sage ich, da ich selbst Pfälzer bin und mich mit den Destinationen und Laufwegen seit vielen Jahren intensiv beschäftige.

Fein zu sehen, dass er von der Pfalz komplett über Baden und Württemberg per Bahnpost lief und das 1. bayerische Amt in Neu-Ulm das Briefepaket aus der Pfalz geöffnet hat und den Brief dann nach Süden weiter leitete. Prima!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 14.12.2016 20:10:07 Gelesen: 238646# 131 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Brief aus München vom 29.9.1861 nach Pesth an einen Herrn Joseph Scheibl (Dampfbarbesitzer, wäre ja heute eine Raucherlounge). Der Brief sollte über Wien spediert worden sein nach Pesth, leider ist vom Wiener Stempel nicht viel zu sehen auf der Rückseite, hier ist nur der Ankunftsstempel von Pesth am 30.9.1861. Verklebt wurden hier eine Bayern Nr.2 und 4, die Bayern Nr.2 könnte dies eine Platte 6 sein.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 15.12.2016 07:43:55 Gelesen: 238596# 132 @  
@ Gernesammler [#131]

Hallo Rainer,

eine 2II Platte 6 kann es nicht sein, weil die 1861 noch nicht angefertigt worden war.

Die ARGE Bayern klassisch (http://www.arge-bayern.net) hat dieser Tage ein phantastisches Buch aufgelegt über die verschiedenen Platten (es sind 8!) der 3 Kreuzer Bayern blau, das die ARGE - Mitglieder kostenlos als Weihnachtsgabe bekamen; nicht ARGE - Mitglieder werden bei einer Auflage von 300 Stück aber auch das Buch später kaufen können.

Marken der Platte 6 sind selten, wie die der Platte 1 von 1849 auch.

Ich meine dir mal einen Brief mit einer echten Platte 6 vermacht zu haben, die es erst ab März 1862, wenn ich es recht erinnere, an den wenigen Schaltern gab, die sie erstmals verausgabten. Im Sommer 1862 gab es auch noch genug Marken der 5. Platte und zum 1.10.1862 kam ja schon die rote 3 Kreuzer Marke heraus.

Es gab auch keine Restbestände der 6. Platte, weil diese immer parallel zur 5. Platte lief und nur eine "nachgeschobene" Platte war, weil man Angst hatte, der am häufigsten benötigte Wert könnte kurz vor der Umstellung auf die DÖPV - Farben ausgehen.

Alles eine sehr spannende Sache und ein Dorado für den, der mit dem Buch unterm Arm geschulten Blickes die zahlreichen Angebote sondiert.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 20.12.2016 15:50:25 Gelesen: 238373# 133 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute erreichte mich dieser nette Beleg:



Am 07.03.1859 ging es von Prag nach Nürnberg, wo er schon am Folgetag eintraf.

15 Neukreuzer war das erforderliche Franco.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 24.12.2016 15:34:51 Gelesen: 238181# 134 @  
Liebe Freunde,



zum Preis einer italienischen Essensspezialität ohne Getränk konnte ich diesen netten Brief erwerben, der gut in meine (und vlt. noch in eine andere) Sammlung passt: Geschrieben in Nürnberg am 25.6.1868 lief er an Ziegler in der Kreuzhütte. Bis 1867 sind praktisch alle Briefe aus Bayern an Ziegler/Kreuzhütte mit dem Zusatz "bei Waldmünchen" oder "Post Waldmünchen" adressiert, womit sie postalisch Inlandsbriefe waren, auch wenn der Zielort in Österreich lag.

Wie schnell die ab 1.1.1868 geänderten Postvorschriften griffen, zeigt dieser Brief kein halbes Jahr später, als man eben jenes Suffix wegließ und ihn die Post, ausweislich der Siegelseite, prompt NICHT nach Waldmünchen leitete, sondern gleich nach Österreich (Klentsch 26.6. gleich mit 3 (!!) Abschlägen).

Zuvor wäre er sicher innerhalb eines Tages in Waldmünchen gewesen (Nürnberg - Waldmünchen nur 118 km) und wäre wohl noch am selben Tag vom Boten zur Kreuzhütte verbracht worden (mit anderen Postgegenständen).

Die Frage, die sich mir aber stellt, ist die: Wie lief der Brief jetzt nach dem 1.1.1868, als es keine Entfernungszonen und keinen DÖPV mehr gab?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 24.12.2016 20:39:01 Gelesen: 238166# 135 @  
@ bayern klassisch [#134]

Hallo Ralph und liebe Forumsmitglieder,

ein sehr braves Christkind hat mir folgenden Beleg gebracht - ich gehe davon aus, dass der mehr als ein gutes Essen gekostet haben dürfte.



Brief von Prag nach Nürnberg, mit 15 Neukreuzer portogerecht.

Frohe Weihnachten,
harald
 
bayern klassisch Am: 24.12.2016 20:55:20 Gelesen: 238164# 136 @  
Hallo Harald,

ja, ein ganz anderes Kaliber, das schon offensichtlich in der Champions - League spielt (mein Brief nur in der 2. Liga). Klasse, so eine seltene Darstellung von 15 Neukreuzern.

Vielen Dank fürs Zeigen und Frohes Fest!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 24.12.2016 21:51:36 Gelesen: 238158# 137 @  
@ bayern klassisch [#136]

Hallo Ralph,

2. Liga gibt's nur im Fussball, nicht in unserem Hobby. Was gefällt spielt ganz oben.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 25.12.2016 13:43:05 Gelesen: 238118# 138 @  
Hallo Harald,

weise Worte!

Liebe Freunde,



heute zeige ich einen einfachen Portobrief dieses Vertrages von Wien nach Aichach bei Augsburg, der über 1 1/2 bis 2 Loth wog und daher in Augsburg (Paketschluß Wien - Augsburg) mit 22 Kreuzer rheinisch korrekt taxiert wurde. Diese waren hälftig zu teilen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 27.01.2017 09:02:17 Gelesen: 237263# 139 @  
Liebe Freunde,

es gab 1842ff sicherlich kompliziertere Briefe als die von Bayern nach Österreich. Dennoch ist es immer wieder erstaunlich, dass man sich oft am Anfang ziemlich verrechnete, aus welchen Gründen auch immer (Zuschlag zum Porto illegaler Weise gleich dazu addiert, falsche Leitung, falsche Gewichtsannahme, rheinische Kreuzer mit Conventionskreuzern bei Portobriefen verwechselt usw.).



Heute zeige ich einen aus Oettingen vom 26.12.1847, der am Folgetag als Portobrief dort aufgegeben wurden. Ich vermute als erste Taxe 12 Kreuzer CM, die dann größer mit 18 Kr. CM überschrieben wurden (von Oettingen).

Später (wo, jedenfalls nicht in Augsburg, da dort keine Rötelstifte im Einsatz waren) beließ man das Zahlengewirr unten links und notierte souverän groß mittig mit Rötelstift 12 Kr. CM bei der Abgabe in Möderbrugg zu zahlen.

Der Transitstempel von Judenburg am 31.12.1847 und der Empfängervermerk in Möderbrugg am 3.1.1848 vervollständigen die Datenlage perfekt.

12 Kr. CM war in der 2. Entfernungsstufe bis 1/2 Wiener/Münchener Loth korrekt taxiert, 18 Kr. CM dito in der 2. Gewichtsstufe über 1/2 bis 1 Loth. Ich unterstelle also, dass der Brief haarscharf an der 1/2 Loth Grenze lag und mal so, mal so angesehen wurde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 27.01.2017 14:21:55 Gelesen: 237246# 140 @  
Liebe Freunde,



heute zeige ich einen Teilfrankobrief aus dem wunderschönen Strasbourg (sicher eine der 10 schönsten Städte der Welt) vom 19.01.1818 nach Steyr in Österreich.

Der Absender des unter 6g wiegenden Briefes zahlte 2 Decimes = 6 Kreuzer rheinisch = 5 Kreuzer CM siegelseitig bis zur Postgrenze bei Kehl in Baden. Der Transit erfolgte geschlossenen Briefpaketes durch Baden und Württemberg und erst in Augsburg wurde das französische Paket geöffnet und die Briefe diesem entnommen.

Ein herzlich mieser Abschlag des frühen, schwarzen Auslagestempels von Augsburg kündet noch von dieser Maßnahme. Man stempelte auf 14 Kreuzern rheinisch ab und sandte ihn weiter nach Österreich (wohl via Bregenz, Innsbruck, Salzburg oder Passau). Österreich setzte jetzt P(orto) 24 Kreuzer Conventionsmünze für Bayern an (die 29 Kreuzern rheinisch entsprachen und die Differenz von diesem Betrag und dem Wert im Auslagestempel war Bayerns Umsatz) und addierte satte 30 Kr. CM für sich hinzu, so dass die Rötel - Addition mit 54 Kr. CM stimmig war.

Der Stempel P(ort) 67 P(ayé) Strasbourg sagte nicht aus, dass der Brief bis zum Empfänger ganz bezahlt war, sondern nur, dass er frankiert Deutschland erreicht hatte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.02.2017 10:00:35 Gelesen: 236822# 141 @  
Liebe Freunde,



Portobrief der 2. Entfernungs- und 1. Gewichtsstufe aus Würzburg vom 23.2.1849, aufgegeben bei der dortigen Hauptbriefpostexpedition und gerichtet an das Handelshaus Voith in Steyr in Österreich, galt es nach dem PV Bayerns mit Österreich vom 1.10.1842 zu unterscheiden, von wo nach wo ein Brief lief. Hier war es richtig, dass die Aufgabepost den Portozuschlag für Bayern ansetzte, wiewohl dieser eine echte Frechheit war.

Für Portobriefe BY - Österreich war daher kein Gesamtporto, sondern ein Bruch auf dem Brief zu notieren und zwar, wie bei Portobriefen immer, in der Währung der Abgabepost, also in Conventionsmünz - Kreuzern (Kreuzer C.M.). Da diese 20% höherwertig als die bayerischen (= rheinischen) Kreuzer waren (rh. Kr.), wäre also die Notation 12 / 4 für: 12 Kr. CM Gemeinschaftsporto, halbscheidig zu teilen, und 4 Kr. CM allein für Bayern richtig gewesen.

Statt dessen notierte man 15 / 5, also 15 Kr. rh. als Gemeinschaftsporto und 5 Kr. rh. für den bayer. Zuschlag. Mit diesen Größen konnte man in Österreich natürlich nichts anfangen, weil man in Steyr nicht mit der niederwertigeren bayerischen Münze sein Porto bezahlte.

Auch hätte die Aufgabepost, im Besitz eines Vertragsstempels BOC, diesen (dann in blauer Farbe) abschlagen müssen, wie es die Vorschrift war. Dies hat man verschlafen.

Irgendwann später, wo werden wir sicher nie erfahren, bemerkte man den Mist, den Würzburg verzapft hatte und strich die falschen 15/5, ersetzte sie durch die richtigen 12/4 und setzte noch vertragskonform seinen B.O.C. - Stempel hinzu, den ja jede bayerische Poststelle besaß.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.02.2017 10:01:27 Gelesen: 236819# 142 @  
Liebe Freunde,



heute zeige ich einen mit 15 Neukreuzer frankierten Brief über 20 Meilen unter 1 Loth aus dem schönen Wien nach Amorbach bei Aschaffenburg. Empfänger war der königliche Revierförster Müller.

Die Siegelseite zeigt uns bei dem am 3.3.1865 um 13.00 Uhr abspedierten Brief die Ankunft des österreichischen Briefpaketes im herrlichen Würzburg am 4.3.1865 zwischen 16.00 und 17.00 Uhr (sauschnell) und die Weiterleitung und Zustellung im fast ebenso schmucken Amorbach am Folgetag.

Selbst bei einer Luftlinienentfernung Wien - Würzburg von über 500 km (!) waren zwischen Postaufgabe und Ankunft in Würzburg nur lächerliche 28 Stunden Zeit gewesen. Manchmal war die "gute, alte Zeit" doch zu etwas gut ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.03.2017 08:54:30 Gelesen: 236313# 143 @  
Liebe Freunde,

den folgenden Brief verdanke ich einem lieben Sammlerfreund, der ihn jedoch mit mir nicht versteht und das will speziell bei ihm etwas heißen, denn er kennt sich mit österreichischen Verhältnissen ganz besonders gut aus, was ich von mir nicht behaupten möchte.





Geschrieben wurde er im österreichischen Reutte am 12.7.1827. Aufgegeben wurde er im bayerischen Augsburg am 23.7.1827 und gerichtet war er an die Firma Jörger & Hölzel in Meran, wieder Österreich. Wegen der in meinen Augen sinnentleerten Postaufgabe in Bayern mussten wegen des Grenzfankozwanges 6 Kreuzer bis zur österreichischen Grenze bezahlt werden, deren es zuvor zu zahlen ja gar nicht bedurft hätte.

Dazu kamen dann weitere1 12 Kreuzer Conventionsmünze, die der Empfänger zahlen musste, in toto also 17 Kreuzer CM.

Selbst bei 12 Poststationen in Österreich hätte ein einfacher Brief nur 12 Kreuzer CM gekostet, also auch nicht weniger nach dem Taxpatent vom 1.2.1818.

Wer vielleicht freier denken kann, als ich es hier vermag, darf mir gerne Nachhilfe geben, warum man so verfuhr.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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