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Thema: BDPh: Können wir uns 15 Landesverbände noch leisten ?
Das Thema hat 26 Beiträge:
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sentawau Am: 23.10.2014 11:03:33 Gelesen: 16488# 2 @  
Ich meine, die Zukunft gehört nicht den Landesverbänden, sondern regionalen Zusammenschlüssen schwindsüchtiger Vereine und einem starken Bundesverband.

Anstatt auf eine wenig aussichtsreiche Werbung um Jugendliche zu setzen, sollten die Philatelisten sich lieber verstärkt um die Erwachsenen bemühen, die vor Erreichung des Ruhestandes stehen und eine sinnvolle Beschäftigung für die Zeit danach suchen!

Sentawau
 
KaraBenNemsi Am: 23.10.2014 12:04:10 Gelesen: 16458# 3 @  
Meiner Meinung nach leistet sich nicht der BDPh die Landesverbände (und einen VPhA und eine DPhJ noch dazu), sondern die Ortsvereine leisten sich den BDPh und die Landesverbände (Ausnahme: Direktmitglieder).

Auf der Bundesebene ist da viel in Bewegung gekommen und das ist gut so. Offenbar geht Herr Watzke an diese Frage aber rein ökonomisch heran und hält deshalb die Landesverbände für "reine Verschwendung und völlig sinnlos".

Das sehe ich anders. Und ich halte die Formulierung angesichts der ehrenamtlich geleisteten Arbeit auch für unangemessen. Es war noch nie falsch, Dinge, die man vor Ort oder in Regionen am Besten regeln kann, auch dort zu belassen. Der BDPh braucht keine neue Zentralisierung.

Zumindest für die östlichen Bundesländer sollte man auch berücksichtigen, dass die Landesverbände von Mecklenburg-Vorpommern bis Sachsen Neugründungen nach der Wiedervereinigung sind. Sie sind ein Ausdruck neugewonnener Freiheit und parallel zu den Bundesländern waren sie ein stückweit auch identitätsstiftend.

Berechtigt ist es aber durchaus, dass man bestehende Strukturen hinterfragen kann. Da sagt Herr Watzke aber nichts Neues. Die Landesverbände Brandenburg und Berlin haben das getan und schon längst ihre Fusion beschlossen. Das hat Herr Watzke in Bonn-Bad Godesberg verständlicherweise nicht "auf dem Schirm". Beide Verbände arbeiten emsig daran, die Fusion 2015 zu vollziehen [1]. Es sind also bald 14 Landesverbände.

Grüße

KaraBenNemsi

[1] Vgl. http://www.phila-bb.de
 
drmoeller_neuss Am: 23.10.2014 12:06:00 Gelesen: 16456# 4 @  
Ich kann sentawau voll zustimmen und gehe sogar noch einen Schritt weiter: Warum müssen die Ortsvereine Mitglied im BDPh sein? Viele Ortsvereine sehen sich nur noch als Inkasso-Unternehmen für den Landesverband und den BDPh, weil der grösste Batzen des Jahresbetrages abgeführt werden muss und nicht in der Vereinskasse verbleibt. Ich kenne einige "BDPh-freie" Ortsvereine, die viel aktiver als viele andere "BDPh-Vereine" sind.

Jedes Vereinsmitglied sollte selbst entscheiden, welche Leistungen es in Anspruch nimmt. Wer "nur" Ortsvereinmitglied sein möchte, ist deswegen kein schlechter Briefmarkensammler. Der BDPh kann natürlich durch einen Rabatt die BDPh-Mitgliedsschaft durch den Ortsverein schmackhaft machen, und spart sich Verwaltungskosten, wenn der Ortsverein die Beiträge gebündelt einzieht.
 
0nickyet Am: 26.10.2014 12:32:32 Gelesen: 16266# 5 @  
Das Problem des BDPh ist keines, dass nur ihn betrifft. Zwei Tendenzen treffen zusammen:

1. Das Freizeitverhalten breiter Bevölkerungsschichten wandelt sich fundamental, und fast alle gemeinschaftsorientierten Vereinstätigkeiten leiden an der Konkurrenz durch digitale Unterhaltungsindustrie und gesteigerter Mobilität (Konzertbesuch in Rom und Shopping-Wochenende in London). Das trifft Schützenvereine, Brieftaubenzüchter, Briefmarkensammler und sogar politische Parteien in recht ähnlicher Weise.

2. Insbesondere die digitale Kommunikation eröffnet auch neue Möglichkeiten, sowohl im globalen Zugriff auf den Briefmarkenhandel, als auch durch Informationsaustausch im Internet. Philaseiten selbst das beste Beispiel.

Vor diesem Hintergrund sollten Strukturen sorgsam reformiert werden. Man bräuchte realistische - und das heißt: selbstkritische - Einschätzungen sowohl von übergeordneten Strukturen als auch von lokalen Vereinen. Ein Schwarze-Peter-Spiel von "Gut" gegen "Böse" führt zu nichts.

Lokale Vereine können als einzige den gemeinschaftsorientieren Sammler-Austausch organisieren; kein Tauschtag und keine Ausstellung käme ohne lokalen Organisator zustande. Aber nicht alle bestehenden Vereine sind überlebensfähig. Die Landesebenen können Koordination und Informationsaustausch für diese lokalen Ebenen organisieren (ich kenne mich mit deren Tätigkeit nicht aus). Der Bund mag für den einzelnen Sammler nicht immer direkten Mehrwert liefern, aber nur er hat die Kapazität für eine hochwertige Zeitschrift, kann das Prüfwesen und die thematischen ArGen des deutschsprachigen Sammelgebiets organisieren. Auch ist er die einzig wirksame Interessenvertretung z.B. gegenüber der Deutschen Post AG.

Dies sei nur ein Beispiel eines Ansatzes für eine Stärken-Schwächen-Analyse, auf deren Grundlage man Zuständigkeiten bündeln und umorganisieren könnte.
 
Baber Am: 26.10.2014 14:23:06 Gelesen: 16216# 6 @  
Hallo Onickyet,

im Prinzip stimme ich Dir in Deiner Analyse voll zu.

Dein letzte Satz bleibt allerdings leider Theorie.

Auch ist er die einzig wirksame Interessenvertretung z.B. gegenüber der Deutschen Post AG.

Ich hatte einmal vorgeschlagen, dass der BDPh gegen die Doppelausgaben (nassklebend-selbstklebend) zu Felde zieht, denn ich sehe in der Massenproduktion von Briefmarken verbunden mit dem Aufblähen der Kataloge (nicht nur in Deutschland) bei immer weniger Bedarf (wer schreibt denn außer den Sammlern noch Briefe mit Briefmarken) einen nicht unwesentlichen Grund für den Rückgang des Sammelinteresses. Die Alten haben alles und hören auf Neuheuten zu sammeln und die Jungen fangen gar nicht erst an.

Die Antwort auf meinen Vorschlag war, wir als BDPh sind im modernen Postbetrieb viel zu unbedeutend, um eine Änderung herbeiführen zu können.

Gruß
Baber
 
fdoell Am: 10.04.2015 18:06:11 Gelesen: 15921# 7 @  
@ 0nickyet

Zitat " Nur (der Bund) (gemeint ist der BDPh) ... kann die thematischen ArGen des deutschsprachigen Sammelgebiets organisieren."

Falsch. Die Arbeitsgemeinschaften organisieren sich selbst und entscheiden dann, ob die als solche Mitglied im BDPh sein möchten oder nicht.

Gruß
Friedhelm
 
Totalo-Flauti Am: 10.04.2015 21:18:25 Gelesen: 15862# 8 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich komme aus einem Ort mit ca. 23.000 Einwohnern. In direkter Nachbarschaft ca 12-15 km entfernt gibt es 2 weitere Kleinstädte mit ca. 15.000 Einwohner. In jeder Stadt gibt es einen Ortsverein. Wir versuchen sehr eng zusammen zu arbeiten. Ich bin selbst 1. Vorsitzender in der größten Stadt. Zudem bin ich auch Regionalvertreter im Raum von Braunschweig. Der Altersdurchschnitt in meinem Verein liegt bei 68,7 Jahren bei 20 Mitgliedern mit 12 noch relativ aktiven Mitgliedern (wovon 8 auch noch aktiv sammeln). Bei den anderen beiden Vereinen sieht es ähnlich aus. Von den drei Vorsitzenden der hier vorgestellten Städte wird immer wieder vorsichtig angeregt, zusammen zu gehen. Das würde organisatorisch sogar vielleicht klappen. Zu mindestens stehen die Mitglieder meines Vereins diesem Ansinnen aufgeschlossen gegenüber.

Das große Manko wird aber der persönliche Kontakt sein, der von allen als sehr wichtig erachtet wird. Die Mitglieder aus den einzelnen Orten werden einfach nicht zu den Treffen der anderen Vereine fahren. Obwohl viele sich noch persönlich aus der Vergangenheit, aus der eigenen aktiven Sammlertätigkeit, her kennen. Die meisten Mitglieder die ich kenne sind einfach nicht mehr mobil. Das wird auch immer deutlich auf den jeweiligen Tauschtagen in den einzelnen Städten. Der Besuch der Mitglieder aus den Nachbarorten ist extrem gering bis Null. Es wird so kein echtes aktives Vereinsleben geben.

Ich habe das Gefühl, dass der Punkt für einen Umschwung eigentlich schon überschritten wurde. In den Ende 80-iger und seit den 90-iger Jahren waren die Vereine mit sich selbst zufrieden. Es wurde keine aktive Anwerbungen gemacht. Wer kam war gut, wer nicht kam war auch gut. Es war ja auch eigentlich nicht notwendig, weil der Bezug zur Briefmarke auch ein alltäglicher war. Aus dieser Zeit fehlen eigentlich die Mitglieder. Ich glaube auch nicht, dass es den Sammler noch gibt, der nur die Katalognummern abstricht und mit seiner Sammlung zufrieden ist.

Nach mir wird es wohl keinen weiteren Vorsitzenden in meinem Verein geben. Es gibt für unseren Verein keine Internetseite oder einen Facebookzugang. Ich kommuniziere trotzdem mein Hobby für den Verein in einigen regionalen sozialen Netzwerken und auch in der Tagespresse. Ich versuche die Kinder aus dem Bekanntenkreis meiner Kinder anzusprechen. Was darauf resultiert sind dann eigentlich nur Nachlassberatungen. Und selbst in diesen Gesprächen, wo durch aus Interesse geweckt werden kann, sind keine bleibenden Sammler zu finden. Von den Kindern wird man eher als lustiger Kauz angesehen. Niemand möchte etwas mit dem "alten Kram" zu tun haben. Mittlerweile hab ich mich damit abgefunden. Den persönlichen Kontakt in meinem Verein möchte ich auf keinen Fall missen. Wir werden in fröhlicher Runde zusammensitzen und mehr oder weniger auf das Ende zu gehen.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
Heinz 7 Am: 11.04.2015 17:29:57 Gelesen: 15742# 9 @  
@ Totalo-Flauti [#8]

Ich bin Vereinspräsident in einem Schweizer Verein, seit vielen Jahren. Das, was Du schreibst, trifft auf unsere Situation voll auch zu. Es ist eigentlich traurig, aber wohl nicht zu ändern. Unsere Versuche der letzten 25 Jahre verlaufen eigentlich im Sande.

Das Briefmarkensammeln müsste "neu erfunden werden", aber - genau wie Du schreibst - ist für das Vereinsleben eigentlich keine "Lösung" in Sicht. Die Katalog-Länder-komplett-Sammler waren gut aufgehoben in den traditionellen Vereinen, wo die Mehrheit dieselben Interessen hatte. Aber: diese Sammlergruppe ist wirklich am Aussterben.

Also weichen die Philatelisten aus. Z.B. auf neue Plattformen wie "Philaseiten". Es geht also weiter. Einfach anders. Und unverbindlich. Jeder klickt sich ein, wann er Lust hat. Wenn er keine Lust hat, passiert auch da nichts. Es gibt keine Verbindlichkeit. Ich habe einmal gesehen, dass man bei einem (Schweizer) Verein gebüsst wurde, wenn man der General-Versammlung ohne triftige Entschuldigung fernblieb. Präsenzen von 95% waren keine Seltenheit. Es gab Wartelisten; nur integere Personen wurden aufgenommen.

Wir müssen alle Kraft und die verbleibenden Finanzen in die Erhaltung der bestehenden Strukturen stecken (z.B. Bibliotheken, einige Vereine mit "Rundumangebot"), gleichzeitig aber auch die Zeichen der Zeit erkennen und die neuen Sammler unterstützen: Expertentreffen, Prüfertätigkeiten, Ausstellungen, Referate. Wir müssen neue Begegnungsstätten der Philatelie fördern, auch finanziell. Die "Alles-ist-gratis-Mentalität" kann auch nicht aufgehen.

Es wird weitergehen. Ich bin gespannt, ob sich meine recht optimistischen Vorhersagen bewahrheiten werden.

Liebe Grüsse
Heinz 7
 
DMD Am: 01.09.2015 11:47:21 Gelesen: 15322# 10 @  
Hallo zusammen,

solange zu jedem Tauschabend 8-12 Leute kommen, wird das nie was werden mit dem Zusammenschluss!

Dies geschieht erst dann, wenn die Abende (oder Morgen) mangels Masse auszufallen beginnen.

Bei meinem besuchten Heimatverein (leider Mitglied im BDPH, deshalb trete ich dort nicht ein!, was aber toleriert wird, vor allem da ich eine Spende in Höhe des Mitgliedsbeitrages leiste) hat die Fusion deshalb auch irgendwann geklappt.

Macht doch einmal im Jahr zu dritt einen gemeinsamen grösseren Tauschtag.

Gruß

Dietmar
 
Richard Am: 04.09.2015 09:24:46 Gelesen: 15140# 11 @  
@ DMD [#10]

solange zu jedem Tauschabend 8-12 Leute kommen

Hallo Dietmar,

Tauschtreffen werden auch ohne Vereinsmitgliedschaft immer einfacher, beispielsweise der monatlich von Wim Ehlers in Essen organisierte Philaseiten Tauschtreff, der klein begonnen hat, aber zu dem inzwischen regelmässig bis zu 25 und teilweise noch mehr Teilnehmer hat kommen:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?F=1&CP=0&ST=5765&page=11

Zu den Landesverbänden: Nach dem sinnvollen Zusammenschluß von Berlin und Brandenburg steht inzwischen fest, dass ein weiterer Landesverband, der nur noch wenige hundert Mitglieder hat, Ende dieses Jahres aufgelöst wird und seinen Mitgliedsvereinen überlässt, einem der anderen Landesverbände beizutreten.

Schöne Grüsse, Richard
 
mausbach1 (RIP) Am: 04.09.2015 09:44:05 Gelesen: 15127# 12 @  
@ Richard [#11]

Warum muß es die "Masse" sein? Klasse findet sich (meistens) in kleinerem Rahmen!

Schönen Tag
Claus
 
Richard Am: 13.09.2015 09:12:41 Gelesen: 14920# 13 @  
Kommen wir zum Thema BDPh: Können wir uns 15 Landesverbände noch leisten ?

Auf der Hauptversammlung in Gotha war vom Präsidenten Uwe Decker zu erfahren, dass es in einigen Landesverbänden Gespräche über Zusammenschlüsse mit anderen Landesverbänden gibt.
 
Benjamin Voigt Am: 13.09.2015 11:16:01 Gelesen: 14868# 14 @  
Eigentlich würden ja vier Regionalverbände

Nord
West
Ost
Süd

reichen, aber sicherlich wird das einigen Funktionsträgern nicht passen, schließlich gäbe es bei einer schlankeren Verbandsstruktur auch weniger Posten zu besetzen.

Gruß Benjamin

PS.: Mag jetzt vielleicht plump von mir gedacht sein, aber so funktioniert es in anderen Bereichen ja z. B. auch.
 
stephan.juergens Am: 13.09.2015 13:04:57 Gelesen: 14823# 15 @  
@ Benjamin Voigt [#14]

Wofür vier Regionalverbände? Der räumliche Zusammenschluß der Mitglieder ist völlig überflüssig.

Geht mal andersrum vor - welche Elemente des Bundesverbandes (und der Landesverbände) werden (wirklich) gebraucht:

für Aussteller:
- Die Mitgliedschaft des Verbandes in FIP/FEPA, damit sie an internationale Ausstellungen teilnehmen können.
- Jürgen Winzia zum Ausstellen der Pässe
- ab und an eine Rang 1 Ausstellung, um sich international zu qualifizieren
- ab und an mal Rang 2/3 Ausstellungen, um sich für Rang 1 zu qualifizieren

Insbesondere für Rang 2/3 Ausstellungen braucht es nicht zwingend Landes- oder Regionalverbände, auch auf den Rang 3 Ausstellungen, die laut Ausstellungsordnung einen "lokalen" Charakter haben sollen, treffen sich die Aussteller aus ganz Deutschland.

für Vereinsfunktionäre (Vorsitzende, Kassierer):
Hier haben die Landesverbände ein wenig Funktion: Man kann mit der Tätigkeit (z.B. Mitgliederliste melden, Beitrag überweisen) ein Gesicht verbinden, und macht dies nicht anonym.
Dies mag 1950 ein entscheidender Organisatonsvorteil gewesen sein, im Zeitalter von emails ist die Frage, ob der Ansprechpartner in Bonn, Berlin oder der Landeshauptstadt sitzt, wenig relevant.

Für Arge-Vorstände dürfte es m.E. sogar leichter werden, wenn da eine Ebene wegfällt, die bei bundesweiten Vereinen inhaltlich wenig Sinn macht (die Poststempelgilde ist z.B. in NRW Mitglied, das Neue Handbuch in Hessen). Eine direkte Mitgliedschaft eines bundesweiten Vereines im BDPH ist m.W. nicht möglich.

- für die Philatelie - Leser:
- die Regional-Seiten. (Gibts gerüchteweise nicht in allen Landesverbänden :-))
Obwohl ich die eigentlich immer als erstes lese - mir würde nicht wirklich was fehlen. Einige der Inhalte sind auch bundesweit von Interesse, sollten also im Hauptteil unterbringen zu sein, anderes ist so irrelevant, dass es m.E. als Lückenfüller genutzt wird.

- für Sammler:
die Fachstellen "Sammlerschutz", "Fälschungsbekämpfung", "Rechtsberatung", ... gibt es z.Zt. sowohl auf Bundesebene als auch in (einzelnen) Landesverbänden. Da sich für die meisten dieser Posten die Kandidaten in Scharen drängen :-) dürfte der Wegfall einzelner Posten wenig Auswirkung haben. Im Notfall müssen sich halt auf Bundesebene Teams aus mehreren Leuten diese Jobs teilen - ist ja für Kontinuität, (Aus-)bildung des Nachwuchses etc. eh viel sinnvoller.

- für die Landesvorstandsmitglieder: Jau, dort werden einige Post wegfallen. Aber ich bezweifele, dass dort allzuviele traurig sein werden. Meines Erachtens überwiegen doch jetzt schon die Funktionäre, die mehrere Posten haben - Landesvorstandsmitglied und Vorsitzender des Heimatvereins sind doch noch Leute mit wenigen Posten, ein Arge-Vorsitz und die Beisitzerschaft in drei Nachbarvereinen, damit die sich mangels Vorstandes nicht auflösen müssen, scheint mir doch eher die Regel zu sein. Ich bezweifele, dass es auf Landesvorstandsebene Leute gibt, die sich ernsthaft gegen die Auflösung der Landesverbände aussprechen würden, mit dem Argument, dass sie damit einen Posten verlieren. Für die meisten bedeutet doch der Verlust eines Postens, dass sie sich wieder mehr um ihre Sammlung kümmern können.

Ein Nachteil hat natürlich die Auflösung der Landesverbände: Es fehlt ein Rekrutierungsfeld, wo man künftige Bundesvorstandsmitglieder suchen kann. Dies bedeutet aber nur, dass die bundesweiten Vereine / Argen auf lange Sicht mehr an Bedeutung gewinnen (könnten).

Gruß
Stephan
 
stampmix Am: 13.09.2015 14:29:27 Gelesen: 14787# 16 @  
Hallo zusammen,

Kommen wir zum Thema BDPh: Können wir uns 15 Landesverbände noch leisten ?

die Gegenfrage: Wer ist wir?

Aus Sicht des BDPh sind die Landesverbände nach Satzung §3 [1] existentiell notwendig.

Aus Sicht des Sammlers und Philatelisten ein unnötiges Relikt vergangener Tage (und Größe).

Aus den Tagungsunterlagen zur HV-2015:



Aktuelle Mitgliedszahlen 2015 wurden nicht publiziert. Es ist zu erwarten, daß es weniger als netto 35.000 (Nicht)-Mitglieder gibt. Nichtmitglied, weil im BDPh nur Verbände (und Einzelmitglieder) vertreten sind, sowie netto, weil Mehrfachmitgliedschaften einfach mehrfach erfasst sind.

mit bestem Gruß
stampmix

[1] aktuelle Satzung des BDPh: http://www.bdph.de/fileadmin/Image_Archive/PDF/Satzung-2009.pdf
 
22028 Am: 13.09.2015 16:47:42 Gelesen: 14715# 17 @  
@ stampmix [#16]

Ich denke du solltest nicht für (alle) Sammler und Philatelisten sprechen. Es gibt tausende, inklusive ich, die den BDPh für wichtig, nötig und gut halten. Das echte Leben findet außerhalb des Internet statt, da helfen Foren und mögen die noch so gut sein, nicht.
 
stampmix Am: 13.09.2015 16:55:06 Gelesen: 14708# 18 @  
@ 22028 [#17]

Ich denke du solltest nicht für ( alle) Sammler und Philatelisten sprechen. Es gibt tausende, inklusive ich, die den BDPh für wichtig, nötig und gut halten

Ich dachte, es ginge um die Landesverbände? Und auf diese bezog sich meine Meinung.

verwirrte Grüsse
stampmix
 
22028 Am: 13.09.2015 18:16:53 Gelesen: 14658# 19 @  
@ stampmix [#18]

Mea Culpa - sorry.
 
sammler-ralph Am: 18.10.2016 10:35:48 Gelesen: 13014# 20 @  
In der aktuellen Ausgabe der berlin/brandenburg philatelie wird berichtet, dass sich die Landesverbände Sachsen-Anhalt, Thüringen und möglicherweise auch Sachsen zum 31.12.2017 auflösen wollen. Die Vereine sollen dann dem Berlin-Brandenburger Landesverband beitreten, der seinen Namen ändern würde. Dieser Weg wurde auch bei der Fusion von Berlin und Brandenburg gewählt, um den Verwaltungsaufwand klein zu halten.

Gruß Ralph
 
22028 Am: 18.10.2016 12:37:46 Gelesen: 12949# 21 @  
@ sammler-ralph [#20]

Der Zusammenschluss macht Sinn, einige der Landesverbände hatten ja nur "einige Handvoll" Mitglieder.
 
Magdeburger Am: 19.10.2016 18:39:17 Gelesen: 12802# 22 @  
@ sammler-ralph [#20]

Hallo Ralph, Hallo miteinander!

Ich war am 08.10.2016 in Naumburg zum Tag der Briefmarke des LV Sachsen-Anhalt. Zu diesem Anlaß gab es ein Treffen der Vereinsvorsitzenden, wo die Modalitäten eines Zusammenschlusses der Landesverbände im ehemaligen "Osten" besprochen wurde. Soweit dort mitgeteilt, werden sich alle LV's zu einem Landesverband zusammenschliessen.

In wie weit die einzelnen Vereine "mitmachen" steht in den Sternen, da sicherlich auch darüber nachgedacht werden kann, ob ein Beitritt zum LV Berlin-Brandenburg oder gar einem anderen oder in keinem für die Mitglieder eines Vereins "sinnvoll" ist.

Persönlich würde ich eher eine Mitgliedschaft des Ortsvereins direkt beim BDPh sehen und nicht in einem LV. Satzungsmäßig geht es aber (noch) nicht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Richard Am: 22.10.2016 09:39:44 Gelesen: 12662# 23 @  
Im Bundesvorstand des BDPh ist über Zusammenschlüsse bereits zu Beginn dieses Jahres diskutiert worden.

Wie im Protokoll des 68. Landesverbandstags des Verbandes der Philatelisten-Vereine Hessen, Rhein - Main - Nahe e. V. vom 20.3.2016 nachzulesen ist, berichtete der hessische Landesvorsitzende zur Zusammenlegung der Mitgliederverbände im BDPh:

[...] jedoch wollte Herr Prof. Dr. Mörschel noch von der aktuellen Entwicklung bzw. der im Vormonat stattgefundenen Verwaltungsrats-Sitzung ergänzen, dass derzeit Bestrebungen im Gange wären, aus den 15 derzeitigen Verbänden 5-6 zu machen, wobei zum Beispiel die neuen Bundesländer alle zusammen einen ergeben sollen.

Schöne Grüsse, Richard
 
Holzinger Am: 22.10.2016 10:19:04 Gelesen: 12637# 24 @  
@ Richard [#23]

Rein räumlich könnte Thüringen auch mit Hessen zusammen gehen. In anderen Bereichen ist das ja bereits schon geschehen - so z.B. die Sparkassen.
 
Richard Am: 05.05.2019 09:38:14 Gelesen: 8350# 25 @  
Nachdem die Zahl der Landesverbände durch Zusammenschlüsse mittlerweile von 15 auf 11 gefallen ist [1], kommt vom sehr aktiven Briefmarken-Sammler-Verein „Mosel-Merkur von 1893 und 1947 Köln e.V.“ (130 Mitglieder) der Vorschlag einer weiteren Vereinigung der Landesverbände NRW unf Mittelrhein:

Die Zusammenarbeit mit dem Landesverband und die Zukunft der Landesverbände wird diskutiert. In den Zeiten sinkender Mitgliederzahlen ist eine Zusammenlegung von Landesverbänden sinnvoll, um den Aufwand für die Verwaltung zu senken. Karl-Heinz Richartz schlägt vor, die Verbände „Mittelrhein“und „NRW“zu fusionieren. Ohnehin ist die Grenze zwischen beiden Verbänden künstlich (Leverkusen gehört bereits zu NRW).

Die aktuellen Zahlen:

NRW = 4.300 Mitglieder in fast 65 Vereinen
M-R = 1.750 Mitglieder in fast 60 Vereinen.

Mit rund 6.000 Mitgliedern (Tendenz stark sinkend) würde nach der Fusion der grösste BDPh Landesverband entstehen.

Der Landesvorsitzenden Werner Müller (NRW) hat bereits reagiert und mitgeteilt, dass die beiden Vorstände im September 2019 ein Gespräch führen wollen. Der VdPh NRW hätte eine positive Einstellung zur Fusion.

Schöne Grüsse, Richard

[1] https://www.bdph.de/index.php?id=22
 
Richard Am: 10.05.2019 09:35:49 Gelesen: 8154# 26 @  
Wie in allen Landesverbänden ist auch in Nordrhein-Westfalen der drastische Abwärtstrend nicht aufzuhalten. Der Landesvorsitzende Werner Müller gab uns die Zahl der Mitglieder im Landesverband mit 3.997 bekannt, der BDPh nennt auf seiner Internetseite [1] noch 4.300 Mitglieder.

Diese Abweichung ist durchaus wichtig, verringert sich dadurch der Einfluss des Landesverbandes im Verwaltungsrat von 5 auf 4 Stimmen [2], so zumindest nach dem neuen Satzungsentwurf:

Die Mitglieder des Verwaltungsrates haben für je angefangene 1.000 Mitglieder der ihnen angeschlossenen Vereine einschließlich der ihm zugeordneten Einzelmitglieder, eine Stimme. Stichtag für die Bestimmung der Anzahl der Mitglieder ist der 1. Januar des laufenden Jahres.



Schöne Grüsse, Richard

[1] https://www.bdph.de/index.php?id=22
[2] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=12598&CP=0&F=1 (Beitrag 1)
 

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