Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: (?) (19/22) Altdeutschland Bayern: Paketkarten
Das Thema hat 34 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2  oder alle Beiträge zeigen
 
bekaerr Am: 12.12.2018 18:02:28 Gelesen: 13596# 10 @  
Hallo,

ich denke, Paketkarten aus Bayern in die Türkei dürften nicht so häufig sein, zumal kurz vor Ende des 1. Weltkriegs.



Gelaufen von Fürth nach Hof, weiter mit der Bahnpost Leipzig-Hof nach Ratibor. Die restlichen Stempel sind leider nicht lesbar

Der rote Stempel "Beschaufrei" vorderseitg heißt wohl heute "zollfrei"?

Über die Firma "Ullmann & Engelmann" konnte ich bis jetzt nicht viel herausfinden. Anscheinend handelte es sich um ein jüdische Familienunternehmen, das Spielzeug herstellte und später irgendwie in der Firma Trix aufging. Über den Empfänger ist die Informationslage noch dürftiger. Der Vorname Salomon spricht aber auch für einen jüdischen Hintergrund.

Beste Grüße,
Bernd
 
bayern klassisch Am: 12.12.2018 18:19:11 Gelesen: 13589# 11 @  
@ bekaerr [#10]

Hallo Bernd,

eine schöne und interessante Paketkarte.

Paketkarten Bayerns in das Osmanische Reich in der Pfennigzeit gibt es sicher ein paar Tausend - ich selbst habe viele Hundert davon gesehen und halte das nicht für die Majorität an Belegen. Aber sie sind auch nicht an jeder Ecke im Dutzend zu finden.

Beschaufrei hat mit zollfrei nichts zu tun - die Beschau ist das von der Importzollstelle angeordnete Verbringen auf die Beschaufläche, wo die Ware(n) hinsichtlich vieler Dinge geprüft und begutachtet werden.

Im Rahmen einer Beschau kann eine beantragte Zollfreiheit festgestellt, oder auch nicht festgestellt werden, das hängt a) von der eingeführten Ware und b) von den sie betreffenden Vorschriften ab.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bekaerr Am: 15.12.2018 17:42:33 Gelesen: 13562# 12 @  
@ bayern klassisch [#11]

Hallo Ralph,

herzlichen Dank für die schnelle und interessante Antwort. Vor allem die Erklärung des Begriffs "beschaufrei" - wieder mal etwas dazu gelernt.

Beste Grüße,
Bernd
 
felix Am: 08.02.2019 18:25:23 Gelesen: 13278# 13 @  
Hallo,

hier ist eine Paketkarte aus Bayern zur Zeit des 1. Weltkrieges mit dem Vermerk "Soldatenpaket, eigene Angelegenheit des Empfängers". Gab es dafür ermäßigte Gebühren? 20 Pf. erscheint mir sehr wenig.

Gruss Felix


 
Franz88 Am: 12.02.2019 17:08:39 Gelesen: 13214# 14 @  
Hallo Freunde,

in Österreich wurde mit jeder Fahrpostsendung ein Formular (Begleitadresse) mit versendet.

Ich zeige hier einen Beleg, der einer Begleitadresse ähnlich sieht. Ich vermute, dass es eine Paketkarte ist.

Gesendet von München nach Celerina (Schweiz). Aufgabedatum 20 Jänner 1909. Nachnahme-Paketkarte für ein Paket.

Nachnahmebetrag 5 Mark und 90 Pfennige. Porto 100 Pfennige.

Bitte um eure Bewertung.

Liebe Grüße
Franz


 
BD Am: 12.02.2019 20:16:22 Gelesen: 13193# 15 @  
@ felix [#13]

Hallo Felix,

deine Paketkarte ging an einen Militärangehörigen in einem festen Standort in Deutschland, deshalb kam die Feldpostordnung nicht zur Anwendung.

Mindestens seit Beginn der Reichpost sowie auch in Bayern und Württemberg gab es aber Portovergünstigungen für Post an Militärangehörige niederer Dienstgrade.
Bedingung die Kennzeichnung: Eigene Angelegenheit des Empfänger. Für Pakete bis 3 kg. egal welche Entfernung = 20 Pf. Gebühr.

Siehe bitte Anhang.

Beste Grüße Bernd


 
BD Am: 20.02.2019 18:17:50 Gelesen: 13053# 16 @  
@ Franz88 [#14]

Hallo Franz,

das Porto für das Paket betrug 80 Pf. und die Pflichteinschreibung bei Auslandsnachnahmen 20 Pf. Der Einziehungsbetrag und die Überweisungsgebühr wurde im Empfängerland vom Nachnahmebetrag abgezogen, somit erhielt der Absender in München einen kleineren Betrag als 5,90 Mark ausgezahlt. In der Schweiz wurden die Paketkarten dem Empfänger des Paketes überlassen. Somit sind sie Massenware, zumindest bis 5 kg Gewicht zum Weltpostvereinstarif.

Anbei eine Paketkarte vom 16.1.1920.

Eilbote mit so einer Adresse, da überlegt man sofort wie die Brieftasche bestückt ist.

Geiselhöring-Plattling ca 40 km.

Beste Grüße Bernd


 
Franz88 Am: 20.02.2019 21:47:19 Gelesen: 13019# 17 @  
@ BD [#16]

Hallo Bernd,

herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Liebe Grüße aus der Steiermark
Franz
 
BD Am: 21.02.2019 22:11:51 Gelesen: 12936# 18 @  
@ Franz88 [#17]

Hallo Franz,

ich freue mich das ich helfen konnte.

@ BD [#16]

Enchendorf lag im Landzustellbereich von Plattling, richtigerweise wurde die Eilbotengebühr mit 1,50 Mark zur Transportgebühr bis 75 km. bis 5 kg. von 75 Pfennigen frankiert. Eilbote im Ortsbestellbezirk wären nur 75 Pf. gewesen.

Beste Grüße Bernd
 
Latzi Am: 16.03.2019 12:56:20 Gelesen: 12693# 19 @  
Liebe Bayern,

ich muss mich mal auf Euer Gebiet verirren. In einem Post mit allerlei "Gedöns" habe ich diese Notpaketkarte gefunden und verstehe nicht ansatzweise was sie mir sagen soll, außer dass etwas unzustellbar war und der Versand von Schweinefleisch erfolgte, was wohl verboten war. Warum also die Not-Karte? Wo war das Original? Was ist mit dem Speck passiert?

Nebenbei tatsächlich auch die unschickliche Frage nach dem Wert einer solchen Karte, die bestimmt nicht häufig ist, aber wo auch die Frage geboten ist, wer so etwas sammelt? In meine Sammlung passt die Karte jedenfalls nicht wirklich.

Grüße
Lars


 
Wolf Becker Am: 19.03.2019 16:07:58 Gelesen: 12660# 20 @  
Lieber Lars,

das Paket aus Hatvan 1 (50 km östlich von Budapest) an Herrn Josef Navatil in Regensburg kam am 14.04.1914 ohne Paketkarte beim Zollamt in Regensburg an, deshalb wurde dort eine Notpaketkarte ausgestellt (Normalerweise liefen die Paketkarten mit der Briefpost und kamen vor dem Paket, wenn vom Ausland im Zollamt an). Das Paket war unzustellbar, denn es enthielt: "gebrauchte Leibwäsche dem Adressaten zu eigenem Wiedergebrauch nachgesandt" aber auch 1 Stk Schweinespeck, 0,65 kg (vermutlich nicht deklariert !), daher Fleischbeschaugebühr: 0,50 M und Einfuhr nicht gestattet gem. Fleischbeschau, Gesetz vom 3,6.1900 §12 Abs. 2 Zif .2.

Daher, nachdem das Paket Restante Regensburg war, wurde es am 23.4.1914 zur Wiederausfuhr zurückgesandt nach Ungarn.

Vorderseite Postalische Handhabung, Rückseite Zollamtliche Begutachtung,

mit bestem Gruß
Wolf Becker
 
Latzi Am: 20.03.2019 10:32:43 Gelesen: 12616# 21 @  
@ Wolf Becker [#20]

Zunächst einmal vielen Dank für die ausführliche Antwort, die mein Verständnis deutlich verbessert hat. Nachdem Richard im Einklang mit den Foren-Regeln Dein freundliches Angebot gelöscht hat, habe ich mir eine Philaseiten-Mail-Adresse angelegt, die im Profil hinterlegt ist und über die Du mich erreichen kannst, wenn Du die Karte haben möchtest.

Grüße
Lars
 
wissbegierig Am: 27.01.2020 21:38:06 Gelesen: 11621# 22 @  
Hallo zusammen,

ich habe in letzter Zeit einige Paketkarten in meine Sammlung integriert (Altdeutschland - Bayern). Es sind nun meist gewöhnliche Stücke und mit Hilfe der Beiträge hier und in anderen Foren konnte ich mir erst einmal grob einen Überblick über die Paketgebühren machen.

In wikipedia fand ich auch eine Tabelle der Paketgebühren im Zeitraum 1919 -1945 - leider eine in Teilen unleserliche Abbildung.

Hat jemand eine Übersicht über die Paketgebühren im dem Zeitraum 1874-1920 im Inland als scan?

mit Sammlergrüßen
Uwe Fischer
 
Wolf Becker Am: 06.02.2020 12:05:31 Gelesen: 11470# 23 @  
Sehr geehrter Herr Fischer,

Infla Heft 12, H. P. Öchsner, Die Tarife für Brief- und Paketpost vom 1.7.1906 -31.12.1923 gibt gut Auskunft. Die Tarife gelten auch ab 1876 außer für Nachnahmen.

Wenn sie die Tarife für Nachnahmen oder 1874 - 1876 brauchen bitte Brief mit frankiertem Rückumschlag an meine Adresse. Dr. Wolf Becker, An den Buchen 30, 51061 Köln.

Für die Auslandstarife für die Zeit 1874 - 1945 bräuchte ich einen unbenutzten Speicherstick mit 30 GB.

Mit freundlichem Gruß,

Wolf Becker
 
wissbegierig Am: 20.02.2020 13:05:34 Gelesen: 11274# 24 @  
Sehr geehrter Herr Becker,

danke für die Antwort. Das Infla Heft habe ich bestellt. Wenn ich mit meinen Postkarten dann nicht klar komme, werde ich sie hier vorstellen.

mit Sammlergrüßen
Uwe Fischer
 
wissbegierig Am: 18.03.2020 19:37:46 Gelesen: 10949# 25 @  
Hallo zusammen,

das Infla Heft habe ich nun endlich in den Händen und konnte damit auch die Frankaturen meiner inländischen Paketkarten nachvollziehen. Eine Frage zu den "Soldatenpaketen: Eigene Angelegenheit des Empfänger", wie in [#15] erklärt.

Wogen die Pakete über 3 kg, so war die normale Gebühr - auf der Karte mit 30 Pfg. - zu entrichten?



mit Sammlergrüßen
Uwe Fischer
 
Regis Am: 18.03.2020 21:25:53 Gelesen: 10927# 26 @  
@ wissbegierig [#25]

Soldatenpakete waren zwar bis 10 Kg zugelassen, aber mit Ausnahme des Sondertarifs bis 3 bKg - Gebühr 20 Pf. galten die allgemeinen Tarife. Vom 1.8.1916 - 30.9.18 bis 5 Kg - Nahzone 75 km, 30 Pf.

Die Erhöhung ab 1.8.16 war praktisch die Reichsabgabe für Pakete.

Gruß Regis
 
wissbegierig Am: 19.03.2020 14:36:39 Gelesen: 10902# 27 @  
@ Regis [#26]

Danke für die rasche Antwort.

Gruß Uwe Fischer
 
TTMarke Am: 27.08.2023 21:09:10 Gelesen: 2909# 28 @  
Hallo,

ich möchte hier ein paar schöne Paketkarten zeigen.

Viele liebe Grüße

Thomas










 
Gernesammler Am: 28.08.2023 19:35:14 Gelesen: 2872# 29 @  
@ TTMarke [#28]

Hallo Thomas,

schöne Karten die Du hier zeigst, vor allem die von Faber, die Firma gibt es ja heute noch und die Karte der Schwan Bleistift Fabrik.

Gruß Rainer
 
TTMarke Am: 02.09.2023 10:21:44 Gelesen: 2742# 30 @  
Hallo,

anbei 4 weitere Paketkarten. Dieses mal geht es um das Thema Tabak. G. Zuban München war ebenso wie Carl Phillip´s Witwe damals ein großer "Player" im Zigarren- und Zigarettenhandel.

Viele Grüße

Thomas








 
TTMarke Am: 02.09.2023 10:27:06 Gelesen: 2741# 31 @  
Nachtrag:

Auch die Gratwohl Zigarettenfabrik gehörte dazu.


 
volkimal Am: 07.02.2024 14:54:21 Gelesen: 871# 32 @  
Hallo zusammen,

eine Paketkarte (Packetadresse) für ein Paket aus München nach Bukarest:



Das Paket wurde am 22.12.1898 in München 1 aufgegeben. Empängerin war Schwester Columba beim Reichdobler(?) Institut St. Maria, Bucarest, Pitar Masn Nr. 13. Das Paket von 700 g kostete 140 Pfg. Leider ist die 1 Mark-Marke stark beschädigt. Das Paket kam am 28.12.1898 in Bukarest an. Auf der Rückseite wurde eine Gebührenmarke zu 10 Bani aufgeklebt.



Auf der Vorderseite sind zwei verschiedene Stempel des Münchner Postamtes. Bei dem einen Stempel ist im Ortsnamen ein "UE", beim anderen ein "Ü".

Wer kann mir sagen, was das "F" hinter der Postamtsnummer bedeutet?



Bei der weiteren Recherche habe ich gefunden, dass Schwester Columba aus Großentaft (heute Eiterfeld) stammt. Sie war tätig bei der katholische Mädchenschule „Sf. Maria“, Str. Pitar Mos 7 - 13. Das Gebäude an der Kreuzung der Straßen Pictor Verona und Pitar Mos kann auf eine über 160-jährige Geschichte zurückblicken. Die St. Mary's Girls' School wurde am 10. Oktober 1858 eingeweiht und stand unter der Schirmherrschaft der katholischen Kirche. Das Land wurde von den englischen Nonnen (vom Hauptkloster Nymphenburg bei München) von Graf Carol Rosetti gekauft. Die der Heiligen Maria geweihte Kapelle wurde am 25. August 1859 eingeweiht. Derzeit. Ein Teil des Archivs des Gesundheitsministeriums wird in der ehemaligen Mädchenpension aufbewahrt, da Desinteresse weit verbreitet ist.

Weiteres auf der Internetseite der heutigen Schule Sf. Maria [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://scoala-sfmaria.ro/istoric/
 
volkimal Am: 08.02.2024 11:13:24 Gelesen: 832# 33 @  
@ volkimal [#32]

Hallo zusammen,

Peter (filunski) hat die Frage nach dem "F" hinter der Postamtsnummer beantwortet.

Es ist ein Tagesstempel der Münchner Fahrpost (F), später, ca. zur Jahrhundertwende 1899/1900 ersetzt durch die Paketpost (PP).

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 16.03.2024 12:09:18 Gelesen: 124# 34 @  
Paketkarte vom 20.07.1916 von Matzing nach Altötting, frankiert mit der Michel Nr. 98, 25 Pfennig. Matzing ist ein Ortsteil der Gemeinde Traunreut im Landkreis Traunstein in Oberbayern. Das Dorf hat etwa 850 Einwohner und liegt an der B 304 zwischen Traunstein und Trostberg am Hochufer der Traun.



Schönen Gruß
Sepp
 

Das Thema hat 34 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2  oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.