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Thema: Grenzrayon Briefe
gründi Am: 09.11.2014 23:57:13 Gelesen: 57971# 1 @  
Hallo zusammen,

ich habe zwei interessante Briefe gefunden, näher gesagt Grenzrayon Briefe aus Deutschland in die Schweiz.

Grenzrayonbriefe sind Briefe, die zu einem ermäßigten Tarif innerhalb des Grenzrayons, also des Grenzbereichs Deutschland-Schweiz, verschickt werden konnten. "Die Idee war es, dass Postsendungen ins Ausland, innerhalb des Grenzbereiches (definierte Distanz / Luftlinie), nicht teurer sein sollten als ein Inlandbrief im Fernbereich." [1] Grenzrayonbriefe sind nicht so häufig anzutreffen.

Der erste Brief ist mit einer MeF 5x 2 Pfg. der Serie "Krone/ Adler" frankiert, das ergibt 10 Pfg. Er lief von Tiefenstein nach Brugg im Kanton Aargau in der Schweiz. Tiefenstein gehört heute zu Idar-Oberstein.



Der zweite Brief ist mit einer EF 10 Pfg. Germania frankiert.



Auch die beiden Ankunftsstempel von Brugg sind sehenswert. Eventuell etwas für die Stempeldatenbank?

Vielleicht hat jemand auch Briefe aus dem Grenzrayon in seinen Beständen, möglicherweise auch Exemplare, die von der Schweiz nach Deutschland liefen? Diese können hier gerne gezeigt werden.

Viele Grüße

gründi

[1] http://www.philaworld.ch/index.php/Grenzrayon
 
remstal Am: 10.11.2014 07:20:53 Gelesen: 57939# 2 @  
@ gründi [#1]

Hallo gründi,

bei den von Dir gezeigten Grenzrayonbriefen ist der Ort Tiefenstein ein Ortsteil von Görwihl bei Waldshut. Idar-Oberstein läge weit ausserhalb des Grenzrayons zur Schweiz !

Ich sammle schon lange Grenzrayonbelege Schweiz - Deutschland. Hier z. B. ein Brief 1914 von Schaffhausen nach Rielasingen bei Singen, freigemacht mit 10 Rappen (statt 25 für einen Normalbrief). Gerne zeige ich bei Interesse weitere Belege aus meiner Sammlung.

Herzl. Gruß remstal


 
bayern klassisch Am: 10.11.2014 13:08:30 Gelesen: 57894# 3 @  
@ remstal [#2]

Hallo remstal,

sehr schönes Stück - was hältst du von dem hier mit seiner Besonderheit?



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
remstal Am: 10.11.2014 14:12:48 Gelesen: 57875# 4 @  
@ bayern klassisch [#3]

Guten Tag,

ein wunderschönes Stück. Nach Österreich-Mittelberg- ins Kleinwalsertal. Den Stempel Walserschanz (?) sehe ich zum ersten mal. Gelaufen also über Bayern. Welches Postamt steht da auf der Adresse ? Ist der Tarif mit 10 Rp. ins ganze Österreich so gewesen oder galt ins Kleinwalsertal gar der Satz nach Deutschland ? Leider habe ich ab 1868 kein Tarifbuch für Österreich.

herzlichen Gruß remstal
 
bayern klassisch Am: 10.11.2014 14:53:12 Gelesen: 57868# 5 @  
@ remstal [#4]

Hallo remstal,

Post Stuben steht da. Es war ein Brief im Grenzrayon (der ja bis 7 Meilen = 52,5 km reichte), der über Bayern nach Österreich lief, weil das Kleinwalsertal nicht über österreichisches Gebiet zu erreichen war, also ein 3-Länder-Brief (und wohl der einzige Grenzrayonbrief über 3 Länder).

Die Entfernung betrug 52 km, von daher passte der genau rein, aber viel weiter hätte er nicht laufen dürfen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
gründi Am: 10.11.2014 15:59:07 Gelesen: 57841# 6 @  
@ remstal [#2]

Hallo remstal,

vielen Dank für deine Richtigstellung. Ich hatte nur schnell nach "Tiefenstein" gesucht und nur den Ortsteil von Idar-Oberstein gefunden. Wie groß war eigentlich das Gebiet des Grenzrayons und welche Orte umfasste er (sowohl auf deutscher als auch auf schweizerischer Seite)? Gibt es dazu Kartenmaterial?

Ich lese gerade, dass es auch Orte auf liechtensteinischem, österreichischem und französischen Gebiet gibt, die zu dem verminderten Tarif Briefe in das Nachbarland schicken konnten.

@ bayern klassisch [#3]

Hallo bayern klassisch,

vielen Dank für das Zeigen dieses herrlichen Beleges. Auch der schwarze "RL" - Stempel, was "Rayon Limitrophe" - zu deutsch: Grenzrayon bedeutet, sieht sehr gut aus.

@ alle

Grenzrayon Briefe sind spannend, weitere Belege sind sehr gerne gesehen!

Viele Grüße

gründi
 
bayern klassisch Am: 10.11.2014 16:39:11 Gelesen: 57829# 7 @  
@ gründi [#6]

Hallo gründi,

dein Wunsch sei mir Befehl - hier 3 Seiten aus meiner Bayern - Schweiz - Sammlung mit Grenzrayons; mal mit normalen, mal mit etwas speziellen Briefen ...



Ich hoffe es gefällt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
remstal Am: 10.11.2014 16:41:03 Gelesen: 57828# 8 @  
@ gründi [#6]

Hallo gründi,

das Grenzrayongebiet (ich kann nur für den Verkehr zwischen der Schweiz und Deutschland Angaben machen) war je nach Postvertrag unterschiedlich geregelt.

1.10.1852-31.8.1868: alle Orte, die grenzüberschreitend nicht mehr als 5 Meilen Luftlinie voneinander lagen

1.9.1868-30.6.1875: die Orte konnten jetzt bis 7 Meilen Luftlinie auseinander liegen (1 Meile = ca.7,5 km)

Ab UPU 1.7.1875: Die zulässige Luftliniendistanz betrug nun 30 km

Verzeichnisse dieser Orte lagen den Postämtern vor. Ich selbst habe kein Verzeichnis.

Die Ermäßigung für den Grenzrayon gab es mit Deutschland bis 30.6.1971. Die Tarife änderten sich wiederholt. Von 1.10.1852 bis 31.7.1916 kostete der einfache Brief im Grenzrayon unverändert 10 Rappen.

Ich will später noch einige Belege zeigen.

Herzl. Gruß
remstal
 
Lars Boettger Am: 10.11.2014 16:46:47 Gelesen: 57826# 9 @  
Ich empfehle jedem, den das Gebiet interessiert, das Buch zu den Grenzrayons von Rainer Linden. Da steht viel wissenswertes drin.

Beste Sammlergrüsse!

Lars, der jedem auf die Finger haut, der behauptet, dass es zwischen Luxemburg und Deutschland einen "Grenzrayon-Tarif" gab.
 
gründi Am: 10.11.2014 20:34:52 Gelesen: 57775# 10 @  
@ remstal [#8]

Hallo remstal,

danke für deine hilfreichen Bemerkungen, da kann man die Orte wenigstens geografisch etwas eingrenzen, auf ca. 35km Distanz.

@ Lars Boettger [#9]

Hallo Lars,

ich habe ein wenig recherchiert und sogar noch ein Angebot dieses Buches gefunden. Ich werde mir überlegen, es mir zu kaufen. Literatur kann man nicht genug haben, da hat Nigel schon Recht.

@ alle

Ich habe leider keine weiteren Grenzrayon Briefe zum Zeigen, die beiden obigen sind die einzigen, die ich bisher in meinem Bestand habe. Ich bin auch sehr froh über diesen Fund. Vielleicht werden es ja im Laufe der Zeit mehr.

Viele Grüße

gründi
 
zockerpeppi Am: 13.11.2014 23:22:05 Gelesen: 57674# 11 @  
@ gründi [#1]

Da du deinen Thread nur „Grenzrayon Briefe“ genannt hast, kann auch ich etwas beitragen.

Faltbrief vom 2.9.1867 abgestempelt in Bascharage Luxemburg nach Arlon Belgien. Frankiert à 10 c, Für den Postverkehr mit der belgischen Province de Luxemburg galt ein Grenzzonentarif (22.5.1867–30.6.1909) à 10c bis 15gr. Die Entfernung war auf 30 km festgelegt und wurde vom Abgangsort bis zum Bestimmungsort berechnet. Bascharage – Arlon +/- 15km Luftlinie, also genau im festgelegten Rayon. Der Brief lief im Transit über Luxemburg, Stempel vom 3.9 + ein Grenzübergangsstempel Luxembourg par Arlon vom 5.9., der Empfänger ist eine Bank.



beste Sammlergrüße
Lulu
 
zockerpeppi Am: 14.11.2014 20:17:00 Gelesen: 57629# 12 @  
@ zockerpeppi [#11]

Um das Thema abzurunden, nun das Ganze in umgekehrter Richtung. Grenztarif Province de Luxembourg Belgien - Luxemburg. Zusatzinfo: Der Belgische Franc den gleichen Wert hatte wie der Luxemburgische.

1. Absender Berger Frères et Cie (Bankier aus Arlon) an Bankier Ant. Fehlen. Abgestempelt am 25 SEPT 1877, Ankunft am gleichen Tag frankiert à 10c Grenztarif für einen Umkreis von 30km. Luxemburg Stadt fiel unter diese Bestimmung. Arlon-Luxemburg Luftlinie 24 km.



2. Faltbrief ohne Inhalt an Mr Charles Directeur de Sucrerie (Zuckerfakrik). Abgestempelt am 2.11.1873 11 Uhr, Stempel von Luxembourg 2.11.72 zwischen 2-3 Uhr Nachmittag. Ankunft in Mersch gleicher Tag 4-5 Uhr Nachmittag. Frankiert à 10c gemäß dem Grenzrayon Tarif, Mersch lag in der 30 Km Zone. Arlon-Mersch Luftlinie 22km . Erwähnen könnte ich noch das sowohl Berger als auch Fehlen ( Beleg 1) Teilhaber in der Zuckerfabrik waren, dies war maßgebend für meinen Kauf



Phila-Gruß
Lulu
 
zockerpeppi Am: 24.11.2014 22:27:17 Gelesen: 57525# 13 @  
@ Lars Boettger [#9]

Habe auf deinen Rat hin ein Exemplar ersteigert. Nun muss es nur noch den Weg nach Luxemburg finden.

Gruß
Lulu
 
dr.vision Am: 19.03.2015 12:35:24 Gelesen: 57216# 14 @  
Moin zusammen,

ich möchte dieses Thema schöne mal wieder nach vorne holen. Leider kann ich nur zwei Belege bieten. Hier der, mit dem alles begann. Am 6.10.1923 schickte der Briefmarkenhändler Alex Frederking aus Flensburg einen Brief in das benachbarte Gravenstein, heute Graasten, auf dänischer Seite. Portorichtig frankiert mit 2 Millionen Mark. Rückseitig klarer AK-Stempel von Graasten am 7.10.



(Datenbank # 7493)

Morgen kommt der zweite Beleg.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sammlerkollegen weitere Belege zu diesem Thema zeigen könnten.

Beste Grüße von der sonnigen Ostsee.
Ralf
 
Baldersbrynd Am: 21.03.2015 09:10:00 Gelesen: 57160# 15 @  
Hier ein Grenzbrief Christiansfeld Schleswig-Holstein nach Kolding in Dänemark.

Vile Grüße
Jørgen


 
dr.vision Am: 21.03.2015 11:31:50 Gelesen: 57140# 16 @  
Moin zusammen,

hej Jørgen, tak for showet (Danke für's zeigen).

Wie versprochen, hier der zweite Beleg. Datiert vom 30.10.1903 ging der Brief aus dem damaligen deutschen Ort Fjelstrup nach Kolding. Heute sind beide Orte dänisch. Rückseitig AK-Stempel Kolding.



Allen noch ein schönes Wochende und beste Grüße von der Ostsee.
Ralf
 
Baldersbrynd Am: 21.03.2015 15:40:38 Gelesen: 57118# 17 @  
Hallo zusammen,

auch ein Grenzbrief von der NDP Zeit. Gesendet von Hadersleben nach Kolding am 8.1.1868.

Viele Grüße
Jørgen


 
10Parale Am: 21.03.2015 18:08:15 Gelesen: 57095# 18 @  
@ gründi [#1]

Auch von mir noch ein Beitrag zu diesem Thema (habe ich schon bei Banken vorgestellt).

Schweiz, Michel Nr. 30 (Zumstein 38), Grenzrayon "RL", Brief von Basel nach Zell im Wiesental aus dem Jahr 1870. Wie remstal in [#7] ausführte, liegt Zell im Wiesental (Schwarzwald) mit einer ca. Entfernung von 30 km zur Grenze in die Schweiz im Bereich der 7-Meilen-Zone (Luftlinie).

Interessant wohl, dass der Stempel RL in einem Rahmen ist. Rückseitig noch ein Stempel vom Badischen Bahnhof in Basel. Es wäre möglich, dass der Brief mittel Zug bis Schopfheim (damals fuhr die Wiesentalbahn dampfbetrieben bis Schopfheim - erst 1876 fuhr sie durch bis Zell im Wiesental) und dann nach Zell per Boten transportiert wurde.

Liebe Grüsse 10Parale


 
remstal Am: 22.03.2015 08:54:57 Gelesen: 57063# 19 @  
Hallo liebe Grenzrayon-Fans,

ich möchte einen etwas neueren Grenzrayonbrief zeigen. Gelaufen 1953 aus Kreuzlingen (CH) nach Konstanz. Beide Orte sind ja faktisch zusammengebaut ! In dieser Zeit betrug das Briefporto im Grenzbezirk 25 Rappen (Normalporto war 40). Zusatzleistung Einschreiben 40 Rappen. Verwendet wurden vom Zollamt Kreuzlingen vorschriftsgemäß Verwaltungsmarken. Der Stempel RL war nicht mehr vorgeschrieben.

Gruß remstal


 
Baber Am: 22.03.2015 09:36:04 Gelesen: 57059# 20 @  
@ remstal [#19]

Gratuliere zu diesem Brief. Der ist sicher einmalig in dieser Form mit Dienstmarken.

Gruß
Baber
 
juni-1848 Am: 25.03.2015 07:22:02 Gelesen: 57006# 21 @  
Moin zusammen,

für den Grenzrayon Deutsches Reich <=> Holland kann ich diesen Brief aus der Portoperiode PP 10 (15.11.1922 bis 14.12.1922) der Inflation zeigen.
Ich hatte ich bereits im Thema "Deutsches Reich: Devisenkontrolle im Auslandsbrief- und Paketverkehr" vorgestellt, siehe [http://www.philaseiten.de/beitrag/103532]:



(Datenbank # 4514)

Der Brief bis 20g wurde am 1.12.1922 im Grenzverkehr (12 Mark) versendet vom Barmer Bank-Verein, Fil. Goch, nach Boxmeer (Niederlande) als Einschreiben (8 Mark). Die direkte Entfernung beider Orte voneinander beträgt rund 15 km.

Rückseitig die Devisenkontrolle mit Zettel der Kontrollstelle 25 (Cleve), von der mir bisher keine weiteren Belege mit numeriertem Devisenkontrollzettel bekannt sind.

Sammlergruß
Werner
 
Baldersbrynd Am: 25.03.2015 13:11:01 Gelesen: 56981# 22 @  
Hallo,

schöne Grenzbriefe sieht man hier.

Noch einer nach Niederland mit 1 Gr. kleiner Schild gesendet 5.6.1872 aus M.Gladbach nach Vloto. Einen Grenzbrief mit Brustschilden nach Dänemark habe ich nicht.

Viele Grüße
Jørgen


 
Baldersbrynd Am: 28.03.2015 14:40:15 Gelesen: 56835# 23 @  
Hallo,

hier ein Grenzbrief mit 10 Pfennige aus Rödding nach Kolding, DK. Gesendet am 28.11.1878.

Viele Grüße
Jørgen


 
briefmarkenwirbler24 Am: 30.03.2015 11:44:28 Gelesen: 56779# 24 @  
Guten Morgen,

dann möchte ich euch auch einen Neuerwerb vorstellen:



Es handelt sich um einen 10-Rappen Tübli-Umschlag, der am 17.August 1874 in St.Gallen aufgegeben wurde und nach Lindau an Martin Spengelin adressiert ward, wo er noch am selbigen Tag angekommen ist, siehe siegelseitigen Ankunftsstempel. Der Brief ist m.E. per Dampfboot über den Bodensee befördert worden.

Der Briefumschlag weist korrekter Weise den PD-Stempel auf, also ein Zeichen der ganzen Freimachung, und den RL-Stempel für einen Grenzrayon-Brief, sodass auch die Taxierung von 10 Rappen zutrifft.

Liebe Grüße

Kevin
 
Baldersbrynd Am: 03.04.2015 10:30:17 Gelesen: 56712# 25 @  
Hallo Alle,

Grenzbrief mit 10 Pfennig aus Hadersleben nach Kolding, gesendet am 26.5.1884.

Gruß
Jørgen


 
Lars Boettger Am: 03.04.2015 11:05:47 Gelesen: 56706# 26 @  
@ Baldersbrynd [#22]

Hallo Jørgen,

auf dem Brief (und rückseitigen Stempel) lese ich "Venlo".

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Baldersbrynd Am: 03.04.2015 11:42:42 Gelesen: 56694# 27 @  
@ Lars Boettger [#26]

Hallo Lars,

es ist ein Fehler von mir. Der Brief ist geschickt nach Venlo.

Vielen Danke

Viele Grüße
Jørgen
 
SH-Sammler Am: 21.09.2015 17:52:26 Gelesen: 55388# 28 @  
@ remstal [#19]
@ gründi
@ Lars Boettger

Hallo, ich möchte diesem Thema einen Anstoss geben und zeige einen weiteren Grenzrayonbrief.



Der Brief ist leider nicht mehr taufrisch, aber trotzdem nicht all zu häufig. Er wurde am 25. Febr. 1856 ab Schaffhausen verschickt.

Der Grenzbereich (RL-Bereich) war ab 15.10.1852 bis 31.08.1868 eingegrenzt auf 5 Meilen = 37,5km. Tuttlingen liegt mit 34,6km Luftlinie ab Schaffhausen noch im RL Bereich. Die RL-Frankatur betrug 10 Rappen für normalgewichtige Briefe wie das normale Inlandporto Schweiz im Fernverkehr.

@ Lars Boettger

Ich empfehle jedem, den das Gebiet interessiert, das Buch zu den Grenzrayons von Rainer Linden

Hallo Lars,

irgendwo steht geschrieben, dass die RL Distanzen von Grenztaxpunkten aus gemessen werden. Das wäre für die nördliche Schweiz: Basel, Waldshut, Schaffhausen, Konstanz sowie "Mitte zwischen Konstanz und Lindau" und Lindau.

Nun sagt mir ein anderer Kenner der Materie, dass diese Taxgrenzpunkte nur für Frankreich und Italien gültig waren, dass die RL-Distanzen von der Schweiz zu Deutschland direkt ab jeder einzelnen Ortschaft gemessen wurden.

Kannst Du das mit Hilfe Deines Buches so bestätigen? Ich wäre froh um einen Hinweis und bedanke mich schon mal dafür.

Wünsche allen einen schönen Abend

SH-Sammler Hanspeter
 
remstal Am: 21.09.2015 19:30:11 Gelesen: 55368# 29 @  
@ SH-Sammler [#28]

Hallo SH-Sammler,

ob zwei Orte zueinander (Postverkehr Schweiz - Deutschland) im Grenzrayon belegen waren, bemisst sich ausschließlich daran, ob sie weniger als 5 Meilen (bei Deinem gezeigten Brief) in gerader Linie voneinander entfernt lagen. Grenztaxpunkte waren während der Vertragszeit 1852 bis 1868 nur für den übrigen Postverkehr (ohne Grenzrayon) maßgebend.

Glückwunsch zu dem Brief, ein schönes Stück !

Herzlichen Gruß remstal
 
Hilmar1 Am: 22.09.2015 12:04:20 Gelesen: 55325# 30 @  
Hallo,

die Distanzen von Poststelle einerseits zur Poststelle anderseits der Grenze sind aus den der Schweiz angrenzenden Ländern unterschiedlich.

Z.B. Deutschland-Schweiz, Schweiz-Deutschland:

- vom 15.10.1851 - 31.08.1868 = 5 Meilen, 37,5 km
- vom 01.07.1875 - 30.06.1875 = 7 Meilen, 52,5 km
- ab 01.07.1875 generell 30 km.

Im Grenzrayon gab es 8 Taxgrenzpunkte nur zwischen der Schweiz und dem KR Italien ab dem 01.07.1862 - bis 31.07.1869, Bereich Radius 45 km, RL nur bis 30.06.1875, Bereich von den Taxgrenzpunkten 2 - 8. Eine genaue Beschreibung ist zu umfangreich.
 
SH-Sammler Am: 22.09.2015 21:58:15 Gelesen: 55287# 31 @  
@ remstal [#29]
@ Hilmar

Hallo "Remstal", hallo Hilmar,

herzlichen Dank für die klare Stellungnahme zu den Grenztaxpunkten. Ich habe die Beschreibung eines Beleges schon mal angepasst.

Als Dank zeige ich einen frühen RL Brief aus der Rayon-Zeit.



Schaffhausen nach Fürstenberg, 23. Febr. 1854, noch ohne RL Stempel, aber mit dem üblichen 10 Rappen Porto. Ankunftstempel rückseitig HÜFINGEN 24. Feb.

Ein weiterer Brief, erneut von Schaffhausen, nach ARLEN bei Singen - Rielasingen - Gottmadingen. Diesmal ist es eine Drucksache, welche mit einer 2 Rappen Frankatur versandt wurde. Postvertrag: Ab 01.09.1868 für Briefe bis 40g, RL Bereich bis 50km.



Besonderheit: Fehlendes Kreuz im unteren Stempelbereich ist ab Mitte Aug. 1868 bis Mitte April 1869 nachgewiesen. Der RL Stempel auf dem Brief nach Arlen ist die "für mich" früheste Verwendung. Der Stempel wurde weiterverwendet bis 1872 (Dies sind die Daten, die mir vorliegen. Es gibt sehr wahrscheinlich noch frühere resp. spätere Verwendungsdaten).

Wünsche schönen Abend
SH-Sammler Hanspeter
 
Hilmar1 Am: 23.09.2015 10:07:52 Gelesen: 55241# 32 @  
Hallo SH Sammler,

die Angabe meiner Tarifperioden war falsch. Es muss heißen:

- 15.10.1852 - 31.08.1868 = 5 Meilen, 37,5 km
- 01.09.1868 - 30.06.1875 = 7 Meilen, 52,5 km
- ab 01.07.1975 generell 30 km, Sorry.

RL Stempel findet man nicht auf allen Belegen (meist nur auf Drucksachen und portofreien Briefen).

Brief Schaffhausen - Fürstenberg Distanz 22,7 km
Brief Schaffhausen - Arlen Distanz 16,5 km
1.9.1868 = Tarif Ersttag, Distanz bis 52,5 km

Von dem Stempel ohne Kreuz (Gruppe 149 C) gibt es 4 Verschiedene, wobei Schaffhausen der häufigste ist. Die anderen sind von Frauenfeld, Altdorf und (Geneve, nur vom 21/22.12.1868). Der Strubelbrief Schaffhausen - Tuttlingen ist bis jetzt der 4. bekannte Strubelbrief im Grenzrayon - Schweiz nach KR. Württemberg.

Viele Grüße, Hilmar
 
SH-Sammler Am: 23.09.2015 11:36:04 Gelesen: 55227# 33 @  
@ Hilmar [#32]

Hallo Hilmar, guten Tag,

danke für Deinen Beitrag. Die Daten habe ich auch so, nur war mir die Sache mit den Grenztaxpunkten nicht klar. Aber dank Eurer Hilfe ist jetzt alles gut.

Zu Deinen Angaben gehört noch die oben gezeigte Drucksache, welche (gemäss Zumstein Spezialkatalog) bei einer RL-Distanz von 50km lag. Zum Stempel ohne Kreuz: Zufällig habe ich einen Brief von Frauenfeld, obwohl es nicht mein Sammelgebiet ist. Ich begrenze mich auf den Kanton Schaffhausen, deshalb SH-Sammler.

Zum nur 4. Strubelbrief im Grenzrayon zu Württemberg: Habe ich nicht gewusst, freut mich natürlich besonders. Hast Du evtl. auch Angaben zur Häufigkeit von Rayonbriefen im RL-Bereich? Falls ja, wo finde ich diese Auswertungen?

Hier noch ein RL Beleg nach Gottmadingen, mit Frankatur, Stempel ebenfalls ohne Kreuz (späte Verwendung)3. April 1869. Rückseitig der Ovalstempel "Schweiz über Baden" plus unleserliche Bahnstempel und Ankunftstempel.



Viele Grüsse
SH-Sammler Hanspeter
 
remstal Am: 23.09.2015 12:33:56 Gelesen: 55217# 34 @  
Hallo SH Sammler,

ganz toll, Dein RL Brief mit einer Rayon. ich habe noch keinen in den Händen gehabt.

Mit Gruß remstal
 
Hilmar1 Am: 28.09.2015 16:25:15 Gelesen: 55116# 35 @  
Hallo, SH-Sammler

sorry für die späte Antwort. Ich musste mich im Endeffekt neu anmelden. Ich habe keine Tabelle über die Häufigkeit der Rayons. Ich kenne 5 Stück Schweiz - Herzogtum Baden und 2 Stück Schweiz - Königreich Württemberg.

Ich sammle "Der Schweizer Grenzrayon, aus und nach dem angrenzenden Ausland" nur mit Kopien der Belege. Dadurch habe ich auch Kopien von Belegen bekommen, welche in irgend einem Tresor schlummern. Ich habe weit über 3000 Kopien erhalten. Auch habe ich ein Buch darüber geschrieben, welches in Sindelfingen vorgestellt wird.

Hier 2 Belege aus Schaffhausen vom 20.01 und 15.07.1853



Gruß Hilmar1
 
SH-Sammler Am: 29.09.2015 15:52:18 Gelesen: 55047# 36 @  
@ Hilmar1 [#35]

Hallo Hilmar,

danke für Deine Informationen zu den Briefen und zum Buch. Ich habe das Buch, das in Sindelfingen vorgestellt wird, schon bestellt. Ich gehe davon aus, dass das Buch ein Gemeinschaftswerk ist. Wem darf man nun die Lorbeeren übergeben? Dir oder Hrn. Steinbrüchel oder evtl. noch weitere Ko-Autoren?

In der Zwischenzeit habe ich auch rausgefunden, wo die ungenauen Angaben zu den Grenztaxpunkten, siehe Beitrag [#28] herkamen. (Buch Blaikner, Kap.6.1, deutsche Staaten).
Eigentlich möchte ich keine Namen nennen, da ich keine Werbung machen und auch niemanden anschwärzen will. Auf Wunsch von Richard erwähne ich die Namen trotzdem.

Gruss
SH-Sammler Hanspeter
 
Hilmar1 Am: 30.09.2015 16:14:44 Gelesen: 54995# 37 @  
@ SH-Sammler [#36]

Hallo Hanspeter,

ich bin der Autor und habe die Informationen von ca. 60 RL Sammlern erhalten. Alle Namen sind auf Seite 12 aufgeführt, von welchen ich Belegkopien, Tarifunterlagen und sonstige Unterstützung erhalten habe.

Die Taxgrenzpunkte sind:

1. Großer Sankt Bernhard,
2. Le Breuil, = das heutige Breuil Cervinia,
3. Iselle, Tulle
4. Crodo,
5. Cannobio, Canobio
6. Camerlata,
7. Splügen - Grenze = Spluga (Frontière – frontiera)
8. Tirano, Spluga e Tirano

Viele Grüße
Hilmar1
 
SH-Sammler Am: 30.09.2015 17:37:50 Gelesen: 54979# 38 @  
@ Hilmar1 [#37]

Danke, Hilmar, für Deine Erläuterungen. Nun warte ich geduldig, aber voll Neugierde auf das Buch.

Gruss

SH-Sammler Hanspeter
 
Silbergroschen Am: 30.09.2015 20:48:40 Gelesen: 54959# 39 @  
Hallo,

von mir ein Brief aus dem Grenzbereich Preußen - Niederlande. Nach dem Postvertrag vom 01.01.1864 kostete der Brief innerhalb von 30 km 1 Sgr.



@ Lars Boettger [#9]

"Lars, der jedem auf die Finger haut, der behauptet, dass es zwischen Luxemburg und Deutschland einen "Grenzrayon-Tarif" gab."

Da ich keine Angst vor Lars habe, behaupte ich, dass es einen Grenzrayon-Tarif gab. Ich meine nicht die gelegentlich auf Auktionen angebotenen 1 Sgr. Briefe aus Trier, die gerne als Grenzrayon Briefe bezeichnend werden.

schönen Gruss

Peter
 
Richard Am: 30.09.2015 21:41:35 Gelesen: 54948# 40 @  
@ SH-Sammler [#38]

Danke, Hilmar, für Deine Erläuterungen. Nun warte ich geduldig, aber voll Neugierde auf das Buch.

Hallo Hanspeter,

hier kannst Du - und natürlich alle anderen Mitglieder - das Buch Der Schweizer Grenzrayon - aus und nach dem angrenzenden Ausland mit nur zwei Klicks bestellen:

http://www.philaseiten.de/philabuch/show/172

Schöne Grüsse, Richard
 
gründi Am: 30.09.2015 22:33:45 Gelesen: 54931# 41 @  
@ Richard [#40]

Hallo Richard,

der Verkaufspreis des Buches wird dort mit 0,00€ angezeigt. Ist das Buch tatsächlich kostenfrei zu erwerben?

Viele Grüße

gründi

Antwort in Beitrag [#53]
 
Lars Boettger Am: 30.09.2015 23:01:41 Gelesen: 54916# 42 @  
@ Silbergroschen [#39]

Dann sind im Umkehrschluss alle Briefe des 1. Rayon im DÖPV zwischen zwei Vertragsstaaten "Grenzrayon-Briefe". Das ist eine sehr ungewöhnliche Definition.

Beste Grüsse!

Lars


 
Silbergroschen Am: 01.10.2015 07:08:57 Gelesen: 54896# 43 @  
@ Lars Boettger [#42]

Hallo Lars,

das habe ich nicht gesagt. Ich meine den Tarif unterhalb von 10 Meilen.

schöne Grüsse

Peter
 
Lars Boettger Am: 01.10.2015 07:29:06 Gelesen: 54893# 44 @  
@ Silbergroschen [#43]

Hallo Peter,

von wann bis wann gab es in der Markenzeit einen "Grenzrayon-Tarif" ab 1852 zwischen Luxemburg und den deutschen Staaten? Mir ist keiner bekannt.

Beste Grüsse!

Lars
 
Silbergroschen Am: 01.10.2015 09:24:17 Gelesen: 54881# 45 @  
@ Lars Boettger [#44]

Hallo Lars,

ich meine ja auch den Grenztarif aus dem Postvertrag von 1847, der bis zum Beitritt Luxemburg zum DÖPV galt. Dort gab es einen Grenztarif von 10 Pfg. bzw 5 Cent innerhalb von 3 Meilen. Also kann ich behaupten, dass es einen gab.

schönen Gruss

Peter
 
Lars Boettger Am: 01.10.2015 11:35:13 Gelesen: 54861# 46 @  
@ Silbergroschen [#45]

Hallo Peter,

vielen Dank für die Aufklärung! Dann ändere ich meine Aussage wie folgt ab:

"Lars, der jedem auf die Finger haut, der behauptet, dass es zwischen Luxemburg und Deutschland ab 1. Januar 1852 einen "Grenzrayon-Tarif" gab."

Beste Grüsse!

Lars
 
Silbergroschen Am: 01.10.2015 11:55:42 Gelesen: 54857# 47 @  
@ Lars Boettger [#46]

Hallo Lars,

das Gegenteil würde ich nicht wagen zu behaupten, da ich dann verdient einen auf die Finger bekomme. Nur mal so: Hast Du eigentlich schon mal solch einen bar frankierten Brief gesehen (aus Preußen oder aus Luxemburg) ? Ich leider nicht.

schönen Gruss

Peter
 
Lars Boettger Am: 01.10.2015 12:26:57 Gelesen: 54852# 48 @  
@ Silbergroschen [#47]

Hallo Peter,

nein, noch nicht. Zumindest nicht bewusst. Allerdings beschäftige ich mich nur am Rande mit der Altbriefzeit und den Postverträgen von Luxemburg. Ich bin eher in der Markenzeit von Luxemburg "daheim".

Beste Grüsse!

Lars
 
zockerpeppi Am: 01.10.2015 22:43:47 Gelesen: 54809# 49 @  
@ Lars Boettger [#48]
@ Silbergroschen [#47]

Wenn ich nicht irre, hätte ich da einen Grenz-Rayon Brief ab Luxemburg nach Trier, allerdings Postvertrag 1818:



Verfasst von Ferdinand Pescatore am Fischmarkt am 16.1.1819. In Rot der Einzeiler LUXEMBURG. Das Porto gemäß Postvertrag (PR-NL) vom 12.9.1817 für Briefpost in der Grenzregion Luxemburg – Trier: 2 sols bzw 1 1/3 Gg (Gutegroschen), je 1 sol für beide Verwaltungen.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
bayern klassisch Am: 01.10.2015 22:58:12 Gelesen: 54804# 50 @  
@ zockerpeppi [#49]

Hallo Lulu,

was ich schon immer mal fragen wollte: Wie hat Preußen eigentlich 1 3/4 Ggr. zwischen sich und Luxemburg aufgeteilt?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
zockerpeppi Am: 01.10.2015 23:16:20 Gelesen: 54796# 51 @  
@ bayern klassisch [#50]

Darauf habe ich auf die Schnelle keine Antwort. Den PV habe ich nicht auswendig gelernt. Da müsste ich u.a. auch den Reis konsultieren.

Vielleicht hilft ja auch mein neues Buch du kannst dir ja denken welches. Nächste Woche bin ich im Archiv und arbeite mich ab 1815 durch die Postinstruktionen durch.

Lulu
 
bayern klassisch Am: 02.10.2015 07:16:47 Gelesen: 54762# 52 @  
@ zockerpeppi [#51]

Hallo Lulu,

eilt nicht - ich kenne halt mehrere Briefe nach Preußen, die ein zu teilendes Porto aufwiesen, das aber nicht sinnvoll durch 2 teilbar war. Daher kam mir dein schöner Brief zu dieser Frage gerade recht.

Du schreibst ein Buch? Wow - finde ich klasse.

Wenn es bis Sifi fertig wäre, würde ich gerne mal einen Blick rein werfen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Richard Am: 02.10.2015 11:40:07 Gelesen: 54738# 53 @  
@ gründi [#41]

Hallo Gründi,
Liebe Leser,

das Buchangebot Der Schweizer Grenzrayon - aus und nach dem angrenzenden Ausland ist soeben korrigiert worden:

Der Buchpreis wird bei rund 55 bis 60 Euro liegen, bei Lieferung wird Ihnen der endgültige Preis in Rechnung gestellt und nicht der im Angebot angegebene Preis.

Käufern aus der Schweiz wird das Buch zum entsprechenden Preis in sfr berechnet.


http://www.philaseiten.de/philabuch/show/172

Schöne Grüsse, Richard
 
zockerpeppi Am: 02.10.2015 13:23:20 Gelesen: 54719# 54 @  
@ bayern klassisch [#52]

Nein, ich habe mich schlecht ausgedrückt. Ich dachte an das Buch der "Währungen". Schreiben tue ich nur einen bescheidenen Artikel. Die Währungen im Detail sprengen den Rahmen meiner aktuellen Recherchen. Meinen Artikel könnte ich dir zeigen, aber noch ist er nicht in unserem nächsten Heft publiziert.

Ich melde mich, wenn ich die Verrechnungsmethode zwischen beiden Ländern in meiner Literatur gefunden habe.

viel Glück in Mainz und Grüße an Oliver

Lulu
 
bayern klassisch Am: 02.10.2015 13:48:53 Gelesen: 54712# 55 @  
@ zockerpeppi [#54]

Hallo Lulu,

wie ich dich kenne, findest du das auch noch heraus. :-)

Danke für die lieben Grüße an Oli und mich - drücke uns die Daumen für unsere 1. Ausstellung der jeweiligen Sammlung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Lars Boettger Am: 03.10.2015 10:21:52 Gelesen: 54659# 56 @  
@ Silbergroschen [#47]

Hallo Peter,

anbei ein Wertbrief aus Luxemburg-Stadt in den Grenzrayon mit Frankreich. 2. Gewichtsstufe - doppeltes Franko i.H.v. 50 Centimes, bei Chargé-Briefe wurde das Porto verdoppelt: Gesamt 100 Centimes.

Beste Grüsse!

Lars


 
SH-Sammler Am: 07.10.2015 14:26:37 Gelesen: 54516# 57 @  
@ Hilmar1 [#35]

Hallo Hilmar, hallo Freunde,

ich zeige hier eine Postkarte, die von Unterhallau (Kanton Schaffhausen) über die Grenze nach D-Untereggingen gelaufen ist. Die direkte Distanz beträgt ca. 3 km. Trotzdem wurde für die Frankatur die normale Auslandtaxe von 10 Rappen erhoben. Die Begründung dazu ist einfach, sie soll in diesem Gremium auch erwähnt werden.



Unterhallau nach Untereggingen 31. Dez. 1900

Taxe 10 Rappen. Im Grenzbereich (oder RL-Bereich) gibt es für POSTKARTEN keine Ermässigung.

Grüsse

SH-Sammler Hanspeter
 
Hilmar1 Am: 07.10.2015 20:47:30 Gelesen: 54470# 58 @  
@ SH-Sammler [#57]

Hallo, Hans Peter

von Okt. 1870 -31.12.1871 für Baden und bis zum 31.12.1872 konnte man Postkarten mit einer Distanz von 57,5 km zur Briefgebühr von 10 Rp. aus der Schweiz nach Bayern, Württemberg Elsass und Deutsches Reich verschicken. Diese Karten sind sehr selten. Siehe nachstehend. Ab dem 1.01.1873 gab es keinen Grenzrayon Tarif mehr für Postkarten. Für 10 Rp. konnten die Postkarten aus der gesamten Schweiz, ohne Kilometerlimit, nach den vorher genannten Gebieten verschickt werden. Postkarten im Grenzrayon-Tarif waren erst wieder ab dem 1.02.1921 möglich. In umgekehrter Richtung aber es erst ab dem 1.04.1921.

Ich suche Scans von Belegen vor 1960 von und nach Büsingen. Kannst Du mir da helfen?

Viele Grüße
Hilmar


 
SH-Sammler Am: 07.10.2015 21:48:24 Gelesen: 54457# 59 @  
@ Hilmar1 [#58]

Hallo Hilmar, guten Abend,

danke für Deine Stellungnahme. Ich werde mich auf die Suche machen nach Postkarten aus den frühen Jahren. Meine früheste nach Deutschland datiert von 1882, ist also nichts besonderes mehr.

Von Büsingen habe ich leider nur ein paar neuere Einzelmarken. Mit Belegen kann ich überhaupt nicht dienen, sorry. Da war ich wohl zu stark Schweiz-orientiert.

Viele Grüsse
Hanspeter
 
Richard Am: 08.10.2015 09:27:14 Gelesen: 54424# 60 @  
Für mich und für alle, die nicht genau wissen, was der hier im Thema immer wieder verwendete Ausdruck RL bedeutet, habe ich beim Autor des neuen Buchs nachgefragt. Hier seine Antwort:

RL Briefe ist ein Begriff für Briefe aus dem Grenzbereich = Grenzrayon = Rayon Limitrophe.

Man sagt auch Gränzrayon oder Port Frontalier. So ist auch das Wort RL Sammler entstanden. Belege aus dem Grenzbereich wurden in einigen Zeitabschnitten auch mit einen RL Stempel gekennzeichnet.

Ich hoffe ich konnte Dir helfen.

Viele Grüße
Hilmar


---

Vielen Dank, Hilmar.

Ich möchte noch die Bitte hinzufügen, wichtige Suchworte in jedem Beitrag mindestens einmal auszuschreiben. Dies ist für die Forumsuche und die Suche bei Google und Co. wichtig. Mit RL werden zum Beispiel von Google keinerlei Beiträge gefunden.

Wir sind in der Redaktion täglich dabei, abgekürzte Suchworte zu ergänzen - uns macht das viel Arbeit, und in dieser Zeit können wir unseren Service für die Mitglieder nicht ausbauen.

Schöne Grüsse, Richard
 
Hilmar1 Am: 08.10.2015 10:20:04 Gelesen: 54405# 61 @  
@ SH-Sammler [#59]

Hallo, Hans Peter,

diese Postkarten, frankiert mit der Briefgebühr, findet man auch aus dem angrenzenden Ausland in die Schweiz. Das heißt von Österreich, Liechtenstein, Italien und Frankreich. Ist im Buch alles beschrieben.

Viele Grüße
Hilmar
 
SH-Sammler Am: 09.08.2016 16:48:05 Gelesen: 49192# 62 @  
@ Hilmar1 [#61]
@ remstal

Hallo Hilmar, hallo an alle,

hier wieder mal ein Brief für den Beitrag Grenzrayon (Rayon Limitroph):



Bargen (Kanton Schaffhausen) ins Eisenwerk Lauffen (bei Rottweil)

Lauffen liegt mit 37km noch knapp innerhalb des Grenzrayons von 37,5km = 5 Meilen. Daher die korrekte Frankatur von 10 Rappen.

Besonderheit: Der Stempel stammt aus der Zeit der Thurn & Taxis und wurde von der eidgenössischen Post weiterverwendet bis ca. 1858.

Diese Stempelart ist in Deutschland häufig, er wurde in der Schweiz dank T&T nur in 2 Orten, Bargen und Schleitheim im Kanton Schaffhausen eingesetzt.

Viele Grüsse
Hanspeter
 
bayern klassisch Am: 23.04.2017 19:28:06 Gelesen: 45109# 63 @  
Liebe Freunde,

nicht mein Stück, aber ich darf es hier zeigen, sagt mein Sammlerfreund und dann mache ich das auch. Häufig ist wohl anders.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
muemmel Am: 23.04.2017 20:11:43 Gelesen: 45104# 64 @  
@ bayern klassisch [#63]

Hallo Ralph,

ein schönes Teil, wie man es nicht oft zu sehen bekommt. Würde auch in meiner Sammlung einen entsprechenden Platz finden.

Schönen Gruß
Mümmel
 
bayern klassisch Am: 23.04.2017 20:19:11 Gelesen: 45100# 65 @  
@ muemmel [#64]

Danke - finde es auch sehr beeindruckend!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
stampmix Am: 03.05.2017 18:11:33 Gelesen: 44804# 66 @  
Hallo zusammen,

da dümpelte in der Bucht eine Postkarte des Deutschen Reichs, am 3.1.1899 in Lörrach aufgegeben und nach Bottmingen (CH) gesandt. Die beiden Orte liegen Luftlinie ca. 13 km auseinander und damit innerhalb der zulässigen Entfernung von 30 km des Grenzrayons. Frankiert ist die Karte mit 5 Pf. anstelle des regulären Auslandsportos von 10 Pf, allerdings galt für Postkarten nie die Portomoderation des Grenzrayons.



Eine unbeanstandete Unterfrankierung? Zum Ausruf aus der Bucht gefischt, hielt ich die Karte einige Tage später in der Hand - und drehte sie um: Es war eine Drucksache, und damit sogar überfrankiert, denn diese wäre im Grenzrayon mit 3 Pf. freizumachen gewesen.



Es bleibt: Eine im Grenzrayon gelaufene, zum regulären Auslandstarif und damit überfrankierte Drucksache. Schön anzusehen.

besten Gruß
stampmix
 
remstal Am: 03.05.2017 20:40:27 Gelesen: 44774# 67 @  
Hallo stampmix,

gab es von Deutschland in die Schweiz 1899 wirklich eine ermäßigte Taxe im Grenzrayon für Drucksachen ? In der Gegenrichtung gab es das nicht. Ab 1875 wurde im Rahmen des Weltpostvereins die Ermäßigung für Drucksachen aus der Schweiz ins Ausland abgeschafft.

Galt dies in Deutschland nicht ?

mfG remstal
 
stampmix Am: 03.05.2017 21:20:56 Gelesen: 44760# 68 @  
@ remstal [#67]

Hallo remstal,

Rainer Linden führt im Buch "Der Deutsche Grenzrayon" die zugrundeliegenden Verträge und Verfügungen auf. 1868 eingeführt, betraf die Portomoderation nach Art.6 auch Drucksachen, die später in der Verfügung 77/221 vom 30.9.1872 und dem Berner Vertrag vom 1.7.1875 unverändert zugelassen waren, zumindest Richtung Schweiz.

Zusammengefasst hat er die Deutschen Portotarife in der Tabelle auf Seite 317, nach der Drucksachen von 1875-1918 in der ersten Gewichtsstufe mit 3 Pf. zu frankieren waren.

mit bestem Gruß
stampmix
 
remstal Am: 04.05.2017 07:51:58 Gelesen: 44733# 69 @  
Hallo stampmix,

vielen Dank für Deine Auskunft. Für mich war das unbekannt, allerdings sammle ich nur Belege aus der Schweiz nach Deutschland, bin also kein Kenner der deutschen Tarife. Verwundert bin ich trotzdem. dass es aus der Schweiz ins Ausland keine Ermäßigung für Drucksachen gab, in der Gegenrichtung offenbar schon.

Herzliche Grüße remstal
 
bayern klassisch Am: 21.05.2017 08:08:41 Gelesen: 44301# 70 @  
Liebe Freunde,

weil er hier auch herein passt: Faltbrief aus Basel vom 21.8.1858 8 Uhr Abends aufgegeben an "Gebrüder Nann Segeten poste restante Klein Laufenburg".



Die Aufgabepost taxierte ihn als sog. Grenzrayonbrief mit 3 Kreuzern, die allein der Schweiz zustanden. Über Basel Badischer Bahnhof, die 2. Stelle des Datums hatte man wohl vergessen am 22.8. einzustellen, ging es dann nach Kleinlaufenburg, wo der Brief auf Wunsch des Absenders "poste restante" gestellt werden sollte, also 3 Monate ab 22.8. liegen gelassen werden musste.

Er ist dann innerhalb dieser Zeit auch gegen 3 Kr. Entgelt (gab es in Baden eine poste restante - Gebühr?) abgeholt worden, weswegen man wohl die 3 Kr. vorne wieder strich.

Ich habe bisher noch keinen Grenzrayonbrief mit poste restante gesehen und war sehr froh, diesen Luxusbrief an Land ziehen zu können. Jetzt noch einer nach Württemberg, Taxis, Österreich und Bayern, dann bin ich komplett.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
SH-Sammler Am: 23.05.2017 14:39:25 Gelesen: 44193# 71 @  
@ Hilmar1
@ remstal

Hallo Hilmar,

Du hast mich vor einiger Zeit gebeten, Belege (sofern vorhanden) von BÜSINGEN zu zeigen.

Ich bin fündig geworden und zeige einen unscheinbaren amtlichen, nicht taxierten RL - Brief aus dem Jahre 1866.

,

BÜSINGEN, gestempelt mit Ovalstempel Gottmadingen, Postablage BÜSINGEN, ins 14 km entfernte DORF (bei Andelfingen), Kanton Zürich.

Der Brief mit Inhalt Familienschein wurde am 26. Jan. 1866 von der deutschen Postablage Büsingen nach Gottmadingen getragen, von dort mit der deutschen Eisenbahn "Constanz - Basel" nach Schaffhausen transportiert. Von Schaffhausen gleichentags weitergeleitet über Andelfingen in das Dorf "DORF".
Taxierung: Keine Taxierung, weil Dienstsache (D.S.)

Ob dieser Beleg nun ein gutes Muster für einen RL-Beleg darstellt, muss Hilmar entscheiden. Häufig sind Briefe ab Büsingen jedoch nicht.

Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
bayern klassisch Am: 22.11.2018 20:30:59 Gelesen: 30784# 72 @  
Liebe Freunde,

von einem echten Schweizkenner darf ich 2 nette (neue) Seiten zeigen, die die Probleme bei Grenzrayonbriefen in die Schweiz belegen.



Wohl bekomms!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 29.01.2019 12:22:47 Gelesen: 29445# 73 @  
Guten Morgen in die Runde,

bei Rauhut konnte ich jüngst diesen schönen Brief kaufen, der thematisch gleich in drei Themen passen würde.

Geschrieben wurde der Brief am 27.02.1857 im bayrischen Memmingen. Der Absender schien dem Empfänger einiges mitteilen zu wollen, denn sowohl der Brief selbst wurde komplett vollgeschrieben als auch ein zusätzlicher Bogen Briefpapier, der zusätzlich beigelegt wurde.

Nun schien sich der Absender gut mit den jeweiligen Gebühren ausgekannt zu haben, denn wie man auf den ersten Blick erkennen kann, wurde der Brief nicht in Memmingen aufgegeben, sondern im badischen Konstanz (ca. 100 km Luftlinie).

Wäre der Brief in Memmingen aufgegeben worden, hätte der Absender 6 Kreuzer frankieren müssen, weil Wil und Memmingen jeweils im 1.Rayon lagen (3x +3x =6x), wovon Bayern und die Schweiz jeweils 3 Kreuzer kassiert hätten.

Nun kannte sich der Absender wie schon gesagt offenbar gut mit den Gebühren aus und wusste wohl, dass es ermäßigte Tarife im Grenzrayon gab und 3 Kreuzer von Konstanz nach Wil ausreichten, sodass er den Brief wohl persönlich dorthin brachte und auch dort aufgeben ließ. Bei Briefen im Grenzrayon erhielt die Aufgabepost alles, sodass Baden die 3 Kreuzer selbst einsacken konnte, was Bayern und Schweiz wohl nicht gefallen haben sollte, denn sie gingen bei der ganzen Geschichte leer aus.

Siegelseitig lassen sich dann noch der Transitstempel von St.Gallen sowie der Ankunftsstempel von Wil erkennen.

Frankiert wurde der Brief mit Mi.Nr.6, die allseits vollrandig bzw. an zwei Seiten breitrandig geschnitten wurde, was bei Baden auch nicht immer der Fall gewesen ist.

Liebe Grüße

Kevin


 
Schaffhauser Am: 03.10.2020 20:57:56 Gelesen: 23493# 74 @  
Hallo zusammen,

5.April 1855, Portobrief von Schaffhausen nach Thuningen, Königreich Württemberg. Brieftaxe 3 Kreuzer (= 10 Rp.). Tuningen liegt noch knapp innerhalb der 37.5 Km.

Grüsse
Schaffhauser


 
remstal Am: 24.05.2023 11:56:07 Gelesen: 6332# 75 @  
Hier eine Karte, die auch nicht jeden Tag zu finden ist. Von Kandern (Baden-Württemberg) nach Basel (Schweiz), freigemacht mit 15 Pfg.

Die Frankatur stimmt trotz Versand ins Ausland, da Grenzrayon. Verwendet wurde die Mi 351 x (ohne Fluores.), was auch nicht schlecht ist. Leider war die Marke schon vor dem Aufkleben beschädigt ! Trotzdem hat sie einen Platz in meiner Grenzrayonsammlung.

mfG remstal



[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Bund Dauerserie Bedeutende Deutsche"]
 
matze1958 Am: 30.12.2023 21:49:56 Gelesen: 962# 76 @  
Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zum Thema Grenzrayon Schweiz - Italien. Wie wurde hier in der Periode vor 01.07.1862 die Entfernung berechnet? Wegstrecke, Luftlinie? Von Ort zu Ort oder von irgendwelchen Taxgrenzpunkten aus? Literatur? Als Beispiel habe ich euch hier einen Brief von mir abgebildet; vom 07.03.1862 von Bellinzona nach Milano in das Königreich Sardinien. Laut Schäfer gab es in der Zeit vom 01.12.1859-30.06.1862 zwei Grenzrayontarife: bis 35 km kostete ein Brief 10 Rp., darüber bis 45 km 20.Rp.

Das haut nur noch hin, wenn man die Luftlinie von der Grenze bis Mailand als Maßstab nimmt (Luftlinie Chiasso - Mailand 43 km)

Danke euch und einen guten Rutsch!


 
bayern klassisch Am: 30.12.2023 22:54:56 Gelesen: 953# 77 @  
@ matze1958 [#76]

Hallo Matze,

in den 1850-er Jahren plus gab es nur noch direkte Linie, die anderen Alternativen waren längst veraltet, da man mit Hilfe der Trigonometrie schon sehr gut messen konnte.

Liebe Grüsse und guten Rutsch,
Ralph
 
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