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Thema: Alliierte Besetzung SBZ Westsachsen: Die Holzhausen Ausgabe
lolli Am: 29.11.2014 10:27:51 Gelesen: 6855# 1 @  
In diesem und auch in anderen Foren wurde ja ausgiebig über die "echte" Verwendung der Nr. 41 "Potscha" diskutiert.

Nun mal meine Frage an die Mitglieder hier:

Es gibt ja auch die sogenannte Holzhausen Ausgabe (Mi. A I - A III), bei der im Michel ausdrücklich steht: Sollen einige Marken zum Verkauf gekommen sein.

Droht diesen gestempelten Marken das gleiche Schicksal wie der 41 Potschta? Portorichtig auf Beleg habe ich auf jeden Fall noch keine gesehen.
 
Richard Am: 30.11.2014 09:30:11 Gelesen: 6798# 2 @  
@ lolli [#5]

Hallo lolli,

kannst Du bitte etwas zu den Hintergründen der Holzhausen Freimarken schreiben ? Ich vermute, Du hast Dich damit bereits beschäftigt.

Bei den verschiedenen Auktionsfirmen gibt es genügend zu ersteigern, ausschliesslich postfrisch, geprüft Dr. Jasch BPP, Richter, Sturm BPP und Ströh BPP:

http://www.philasearch.com/de/dosearch.php3?breadcrumbId=&postype=all&pictureview=&suchtext=holzhausen&treeparent=7000001,1001,1010270&randomOrderNo=263266

Bei Ebay wird gerade eine gestempelte 12 Pf. Marke vom Freiburger Händler Thomas Groß, geprüft Dr. Jasch BPP, zu 134 Euro angeboten:

eBay 370956125290

Schöne Grüsse, Richard
 
Stephan Sanetra Am: 30.11.2014 11:19:50 Gelesen: 6775# 3 @  
Hallo,

vor vielen Jahren - ich meine, es wäre Anfang der Neunziger gewesen - habe ich gelegentlich noch Goldhahn-Kisten gekauft. Vermutlich da war dieses hübsche Exemplar samt Echtheitsgarantie dabei:



Da vom Händler Heubach ausgegeben, kam mir die Marke samt Garantie sowie zentrierter Abschlag und super Zähnung sehr suspekt vor. Ich habe sie erst einmal eingeordnet und bis eben gar nicht dran gedacht.

Adventliche Grüße
Stephan
 
lolli Am: 30.11.2014 12:13:30 Gelesen: 6761# 4 @  
@ Richard [#6]

Das, was mich speziell bei dieser Holzhausen-Ausgabe (A I - A III) skeptisch macht ist die Bemerkung im Michel:

SOLLEN und ANGEBLICH

Marken wurden am 3.8. wieder eingezogen, nur bei den Postämtern von Holzhausen und Zwenkau (angeblich auch in Böhlen) SOLLEN am 3.8.45 einige Marken zum Schalterverkauf gekommen sein.

Da sind für mich einfach zu vielen Wenns und Einschränkungen. Wenn ich den Text richtig interpretiere, gibt es keine gesichterten Erkenntnisse einer nachgewiesenen Verwendung. Und geprüfte gestempelte Marken gibt es auch bei der 41 ja auch genügend.

Daher stellt sich für mich einfach die Frage, ob dieser Augabe (als gestempelte Marke) das gleiche Schicksal droht wie der Potscha. Und hier im Forum gibt es sicherlich Experten, die dieses Thema besser als ich einschätzen können.
 
merkuria Am: 13.12.2021 08:21:01 Gelesen: 2517# 5 @  
Deutsche Lokalausgaben 1945 Holzhausen (nicht im Katalog)

Am 3. August 1945 plante die Gemeinde Holzhausen eine Freimarken-Aushilfsausgabe (Mi Nr. A I – A VII). Dazu wurden Freimarken des Dritten Reichs (ex Mi Nr. 785-791) verwendet, welche durch einen kreisförmigen Überdruck mit Angabe der neuen Wertstufe das Bild Hitlers unkenntlich machen sollte.

Die OBD Leipzig verbot jedoch die Verwendung dieser Ausgaben. Während die Wertstufen 6, 8 und 12 Pf (Mi Nr. A I – A III) für kurze Zeit trotzdem an die Postschalter gelangten, wurden weitere Wertstufen zu 5, 10, 16 und 20 Pf (Mi Nr. A IV – A VII) nicht mehr verausgabt.



Ein postfrisches Exemplar der 16 Pf Wertstufe dieser Unverausgabten wurde an der 183. Dr. Reinhard Fischer Auktion vom 27. November 2021 in Bonn für 190 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit"]
 
Holzwuermlein Am: 21.07.2022 19:09:17 Gelesen: 2309# 6 @  
Siehe Michel Spezial 2020 Band 2; Seite 180.

[Beiträge [#5] und [#6] redaktionell in das Holzhausen Thema verschoben, danke für den Hinweis. Es wundert mich, dass von einer Gemeinde veranlasste Marken nicht als Lokalausgaben geführt werden. Warum nicht ?]
 
Stefan Am: 23.07.2022 18:00:16 Gelesen: 2217# 7 @  
Anmerkung der Redaktion in Beitrag [#6]:

[... Es wundert mich, dass von einer Gemeinde veranlasste Marken nicht als Lokalausgaben geführt werden. Warum nicht ?]

Aufgrund der Beschreibung im Michel deutschland-Spezial gehe ich davon aus, dass eine Verausgabung für die gesamte OPD Leipzig vorgesehen war und die Beauftragung von der OPD Leipzig und nicht von einem einzelnen Postamt oder Gemeinde (Bsp. Holzhausen) erfolgte. Aus diesem Grund ist diese Ausgabe im Katalog seit Jahrzehnten unter der Sowjetischen Besatzungszone (Kapitel "West-Sachsen" = OPD Leipzig) und nicht unter den Lokalausgaben ab 1945 (= Orte der späteren Bundesrepublik und DDR gemischt, von A bis Z) aufgeführt worden.

Nach dem 31.10.1946 (Gültigkeitsende) muss die Michel-Redaktion irgendwann das Thema OPD-Ausgaben der SBZ komplett überarbeitet und fallabschließend neu durchnummeriert haben. Dabei hatte man auch eine alphabetische Auflistung der Gebiete im Katalog berücksichtigt. Diese gaben in den Jahren 1945/46 eigene Briefmarken heraus:

Mi-Nr. 1-7: Berlin und Brandenburg (Groß-Berlin und OPD Potsdam) von 1945
Mi-Nr. 8-40: Mecklenburg-Vorpommern (OPD Schwerin) von 1945/46
Sächsische Schwärungen + Mi-Nr. 41-65: Ost-Sachsen (OPD Dresden) von 1945/46
Mi-Nr. 66-91: Provinz Sachsen (PD Provinz Sachsen inkl. Regierungsbezirk Merseburg und RPD Magdeburg) von 1945/46
Mi-Nr. 92-115: Thüringen (OPD Erfurt) von 1945/46
Mi-Nr. A I - A VII und 116-165: West-Sachsen (OPD Leipzig) von 1945/46

Für den Zeitraum vom 01.11.1946 bis einschließlich dem 23.06.1948 dürften ausschließlich die Gemeinschaftsausgaben an den Postschaltern der SBZ vorgelegen haben. Ab der Mi-Nr. 166 geht es mit den Briefmarken weiter, welche in der gesamten SBZ gültig waren und mit der Währungsumstellung erschienen (Briefmarkenausgaben von 24.06.1948 - August 1949). Diese Neunummerierung war abschließend die Vorlage für die fortlaufende Nummerierung der Briefmarken der DDR ab der Staatsgründung vom 07.10.1949 (Mi-Nr. 242). Der Lipsia-Katalog fing (vermutlich aus Prinzip gegenüber dem "Klassenfeind") bei der DDR mit der Katalognummer 1 an.

Gruß
Stefan
 
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