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Thema: Vorphilatelie Schweiz
Das Thema hat 104 Beiträge:
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volkimal Am: 06.11.2018 08:47:35 Gelesen: 34256# 80 @  
@ SH-Sammler [#79]

Hallo Hanspeter,

du liest es nicht falsch. Insgesamt steht dort "Sachar. saturni albiss. opt.".

Ich kann zwar mit den Ausdrücken nichts anfangen, aber sie tauchen öfter in alten medizinischen Werken auf. Du findest verschiedene Werke dazu bei Google-Books. Zum Beispiel:



Auszug aus D. David Friedels:, Leipzig und Rostock : Fritsch, 1727:
Expediter Und Bewährter-Medicus Welcher Wieder alle, so wohl inn- als äusserliche Kranckheiten...

Am besten Du gehst einmal in eine Apotheke und fragst dort nach.

Viele Grüße
Volkmar
 
bignell Am: 06.11.2018 17:47:32 Gelesen: 34225# 81 @  
@ SH-Sammler [#79]

Hallo Hanspeter,

Saccharum Saturni = Bleizucker [1]

Lg, harald

[1] https://www.textlog.de/medizin-bleizucker.html
 
SH-Sammler Am: 07.11.2018 02:53:59 Gelesen: 34194# 82 @  
@ bignell [#81]
@ volkimal [73]

Hallo Harald, hallo Volkmar,

vielen Dank für Eure Erklärungen. Ich habe den Zucker (Sacharin) einfach nicht so einstufen können, dass man davon Kistenweise von Fribourg nach Stuttgart karren musste. Dass es eine "Medizin" war, welche man beim Apotheker bestellte, war mir hingegen klar.

Ich möchte in jenen Tagen nicht krank gewesen sein. Anderseits hoffe ich, dass es heute besser ist, wer weiss.

Liebe Grüsse

Hanspeter
 
bayern klassisch Am: 09.08.2019 23:49:45 Gelesen: 24617# 83 @  
Liebe Freunde,



von einem ganz lieben Sammlerfreund gerade diesen Scan bekommen - da dürfte der Weltbestand eher eine Handvoll Briefe darstellen. Für den, der alles hat ...

Nachnahmen ins Ausland aus dieser Zeit sind ein Traum.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 10.08.2019 00:07:44 Gelesen: 24614# 84 @  
@ bayern klassisch [#83]

Hallo Ralph,

auch wenn es kein vorphilatelistischer Beleg ist, einfach zum Dahinschmelzen!

Nachnahmen ins Ausland waren zur Zeit der Rayon-Marken nur mit dem Thurn– und Taxisschen Gebiet des Deutsch-Österreichischen Postvereins möglich. Die Briefe waren als Einschreibbriefe zu behandeln. Da der Kanton Schaffhausen bis 1853 postalisch von Thurn und Taxis betreut wurde und auch in Baden lange Zeit (bis 1811) von diesem Haus die Post geführt wurde, scheint es alte Beziehungsgeflechte gegeben zu haben, die eine Nachnahme-Post aus der Schweiz nach diesem altdeutschen Gebiet ermöglichten. Es existieren einige NN-Briefe, meist vom Kanton Thurgaus resp. vom Kanton Schaffhausen nach Konstanz, wobei sich die Interpretation der angebrachten Taxvermerke als recht schwierig erweist. Dies auch deshalb, weil es zu dieser Zeit keine fixen Wechselkurse gab und der badische Kreuzer nicht mit dem der Schweiz gleichgesetzt werden konnte.

Zitat aus dem Buch "Schweizer Auslandsfrankaturen zur Zeit der Rayon Marken (1850-1854) von Gerhard Blaickner.

LG

Kevin
 
bayern klassisch Am: 10.08.2019 00:46:02 Gelesen: 24611# 85 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#84]

Hallo Kevin,

ja, kein Vormarkenzeitbrief, aber sonst hätte er gar nicht gepasst und ich wollte keinen eigenen Thread aufmachen wegen eines Briefes.

Das mit den alten Beziehungen Taxis / Baden können wir getrost vergessen. Zu Taxis ja, weil sie die Postgerechtsame inne hatten, aber mit Baden hatte das gar nichts zu tun. Gehe ich recht in der Annahme, dass das Buch von Blaickner schon etwas älter ist? Die Argumentation kommt mir jedenfalls so vor. Der Autor weiß offenbar wenig von den Postbeziehungen zwischen Baden und Taxis im 19. Jahrhundert - die waren alles andere als gut, aber das nur am Rande.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 10.08.2019 00:59:57 Gelesen: 24607# 86 @  
@ bayern klassisch [#85]

Hallo Ralph,

die Neufassung des Buches ist von 2008. Wir hatten ja schon mal das Thema, dass dieses an den ein oder anderen Stellen nicht ganz so gut gelungen ist. Immerhin kommt hervor, dass solche Belege sehr selten sind und eigentlich gar nicht hätten existieren dürfen.

Liebe Grüße,

Kevin
 
bayern klassisch Am: 10.08.2019 01:27:13 Gelesen: 24603# 87 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#86]

Hallo Kevin,

so ist es - man muss immer nur das Gute aus einem Buch extrahieren (kognitiv) und den Rest weglassen, dann passt es wieder.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 25.10.2019 19:31:11 Gelesen: 29758# 88 @  
Schweiz - Russland - Finnland in der Klassik

Liebe Freunde,

von einem lieben Freund gestern in Sifi geschnappt: Schweiz - Baden - Preussen - Russland - Finnland als Portobrief vom 17.7.1857 (Lausanne - Helsingfors).



Über Basel, wo man 6 Kreuzer für den 2. Rayon aus der Schweiz notierte, kam er zu Baden, wo diese 6 Kr. in 2 Silbergroschen reduziert wurden, zu denen Baden sein eigenes Porto von 3 Sgr. auf 5 Sgr. addierte. Dafür verkaufte ihn Preussen an Russland, von wo aus er nach Finnland lief. Hinten sehe ich 27 Kopeken, wenn ich das richtig interpretiere.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Pit Am: 09.02.2020 17:15:30 Gelesen: 23951# 89 @  
Hier ein Brief vom April 1849, Nachnahme (?) von Steinen nach Veltheim im Kanton Aargau, mal schauen, ob ich mit meiner Bestimmung der Taxe richtig liege.

21 Kreuzer Nachnahme + 2 Kreuzer Gebühr.
3 Kreuzer für Baden nach Basel, zusammen 26 Kreuzer.
Basel bekam 2 Kreuzer, zusammen 28 Kreuzer.
Fehlen noch 4 Kreuzer, bekam diese der Kanton Aargau ?

Der Stempel rückseitig bereitet mir auch ein bisschen Kopfzerbrechen, da ich den Ort nicht recht entziffern kann, ich sehe ein M**T** - vielleicht sieht da jemand mehr.




 
bayern klassisch Am: 09.02.2020 19:06:56 Gelesen: 23931# 90 @  
@ Pit [#89]

Hallo Pit,

alles richtig, was du schreibst, wenn es nicht das Schweizerische Steinen war - hinten kann ich nichts erkennen und würde das auch in der Beschreibung weglassen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Pit Am: 10.02.2020 19:55:54 Gelesen: 23901# 91 @  
@ bayern klassisch [#90]

Hallo Ralph,

nein, das ist schon das badische Steinen, wie man am Text erkennen kann wurde es im Nachbarort Höllstein geschrieben von Louis Merian, dem Besitzer der dortigen Spinnerei und Weberei.

Grüße

Peter
 
bayern klassisch Am: 10.02.2020 20:22:27 Gelesen: 23900# 92 @  
@ Pit [#91]

Na, dann passt es auch so. Es gibt Briefe ganz unterschiedlicher Art, die am Ende aber praktisch gleich aussahen, auch wenn sie postvertraglich sehr unterschiedlich waren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Pit Am: 27.01.2021 18:50:56 Gelesen: 22594# 93 @  
Möchte hier mal einen Beleg zeigen, der zwar mit dem Thema indirekt nichts zu tun hat. Aber bei meiner Heimatsammlung Steinen (Baden) immer wieder mit in Berührung komme. Der Stempel "Steinen" aus der Schweiz. Sie sehen sich sehr ähnlich. Ohne Briefinhalt oder Gebührenvermerk schwer zu bestimmen.

Da das Stempelwerk von Andres & Emmenegger zur Zeit nicht verfügbar ist, in der Philatelistischen Bibliothek in München. Mit dem Auktionator gesprochen , der versicherte das es das Schweizer Steinen ist. Vom Porto her dürfte das stimmen.



Zum Vergleich hier der badische Stempel



Hat jemand zufällig das besagte Stempelwerk von Andres & Emmenegger und könnte vergleichbare Schweizer Stempel hier einstellen.

Für jede weitere Information wäre ich dankbar.

Mit freundlichen Sammlergrüßen

Peter
 
SH-Sammler Am: 28.01.2021 05:08:42 Gelesen: 22576# 94 @  
@ Pit [#89]

Hallo Peter,

Deine Beiträge haben auch bei mir das Interesse geweckt, weil ich mit einem anderen Ort (Stetten) in der gleichen Lage bin wie Du.

Ich habe alle Deine Beiträge gelesen und sehe noch eine offene Frage im Beitrag [#89], die Unklarheit des Stempels mit M..T.

Die Erklärung ist einfach, es heisst NACH – MITTAG



Gruss
SH-Sammler
Hanspeter
 
SH-Sammler Am: 28.01.2021 05:24:23 Gelesen: 22574# 95 @  
@ Pit [#93]

Hallo Peter,

das Porto 5 (Rappen) von Steinen SZ nach Schwyz stimmt, wenn der Brief nach 1852 geschrieben wurde. Vor 1852 müsste die Taxe noch mit (2) Kreuzer notiert sein.

Hier ein Scan aus dem Stempelwerk (AW)

Stempel der Gruppe 30, Elzevirschrift (mit Füsschen), im AW ist leider keine Abbildung vorhanden



Aber nun zur wichtigsten Frage, Stempel STEINEN aus der Schweiz oder aus dem Wiesenthal.

Steinen (GHzt Baden), Brief nach Seengen



Steinen (SZ), Brief nach Schwyz, Taxe 5 ,



Die Buchstabenabstände bei gleicher Bildlänge sind ungleich, die Buchstabenhöhe ebenfalls. Kopiere die Bilder in ein Worddokument. Dort kannst Du beide Stempel auf die gleiche Länge ziehen und die Buchstabenanordnung vergleichen

Gruss
SH-Sammler
Hanspeter
 
Pit Am: 28.01.2021 12:18:11 Gelesen: 22558# 96 @  
@ SH-Sammler [#94]

Ja natürlich, danke für den Hinweis. Seit dem Einstellen nicht mehr weiterverfolgt da andere Sammelgebiete bearbeitet wurden.

@ SH-Sammler [#95]

Auch hier einen recht herzlichen Sammlergruss. Deine mail mit den weiteren Daten hilft dann doch sehr weiter.

Bisher hatte ich den Schweizer Stempel meistens nur in blau gesehen, und konnte ihn von daher ausschliessen.

Und wenn Literatur nicht verfügbar, etwa zum Kauf oder auch nicht zum ausleihen, dann freut man sich umso mehr wenn Sammlerfreunde einen weiterhelfen.

Nochmals recht herzlichen Dank.

Bin schon am überlegen gewisse Schweizer Belege anzuschaffen und hier eine kleine Vergleichs Sammlung aufzubauen.

Viele liebe Grüße

Peter
 
SH-Sammler Am: 03.07.2021 17:09:41 Gelesen: 21487# 97 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ich erlaube mir, das Thema Vorphilatelie etwas zu erweitern und zeige einen Brief ohne Marke aus der frühen Markenzeit der Schweizer Post.
Der Brief hat keine Briefmarke, auch keine Taxierung, ist bis auf die Adresse und den Abgangsstempel “leer”.



Der Brief ist an die Gattin des Industriemagnaten Neher gerichtet. Er wurde von Neher selbst geschrieben. Neher war nicht nur Industrieller mit Eisenwerken in Neuhausen und Sargans, er war auch Batallionskommandant der Schaffhauser Truppen.

Im Brief teilt er seiner Ehefrau mit, dass er mit seinen Soldaten gut in Neunkirch angekommen ist. Da der Brief “aus dem Felde” war, wurde er nicht taxiert.

Was ist denn noch besonderes an diesem Brief?

Der Stempel Neunkich stammt noch aus der Zeit der Thurn & Taxis Post, welche die Postdienste im Kanton Schaffhausen per 1. Januar 1849 an die Eidgenossenschaft abgetreten musste. Er wurde von der eidgenössischen Post bis Ende September 1855 weiterverwendet und per 1. Oktober 1855 durch einen kleinen Rundstempel abgelöst.

Es geht weiter mit der Adresse. Sie werden den Ort Lauffen (im Kanton Schaffhausen) auf keiner Landkarte finden. Und nein, der Brief ging auch nicht nach Laufen bei Bern, Laufen im Kanton Jura, oder gar Laufen bei Röschenz. Und dann gab es noch ein Eisenwerk Laufen bei Rottweil…

Der Brief ging an Nehers Wohnort in Neuhausen am Rheinfall. Nur findet man den Namen Neuhausen vor 1856 auf keinem Stempel der Schweizer Post. Auch auf Briefen wurde die Adresse meistens mit Lauffen geschrieben. Der Grund dafür liegt in der Namensgebung durch den Rhein und den Rheinfall, welcher im Volksmund auch Lauffen genannt wurde

Philatelie macht Spass, meint

SH-Sammler
Hanspeter
 
bayern klassisch Am: 03.07.2021 17:31:01 Gelesen: 21485# 98 @  
@ SH-Sammler [#97]

Lieber Hanspeter,

ein unscheinbarer Brief, dem erst deine fachliche Beschreibung Leben einhaucht. Aber welcher Krieg war das denn, wenn er schrieb "aus dem Felde"? Oder war es nur eine Wehrübung?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
SH-Sammler Am: 04.07.2021 03:36:46 Gelesen: 21468# 99 @  
@ bayern klassisch [#98]

Guten Tag Ralph

Du hast recht, da war kein Krieg, meines Wissens auch kein Aufstand der Landbevölkerung. Es muss wohl ein Manöver gewesen sein.

Liebe Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
Gernesammler Am: 08.03.2022 13:36:03 Gelesen: 16633# 100 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 10.8.1853 aus Farvagny im Kanton Freiburg an Monsieur le Sindic in Chatel Saint Denis.

Geschrieben am 8.8.1853 in Farvagny, aufgegeben wurde der Brief im 2 Meilen entfernten Bulle, ein Porto oder Franko Vermerk sehe ich hier nicht.

Gestempelt wurde mit Zweikreisstempel von Bulle (Jean J.Winkler Nr.1273 in rotbraun) verwendet ab 1849, Durchmesser 22 mm, auch wurde ein Postroutenstempel abgeschlagen "Rte de Fribourg" in der gleichen Farbe (Emmenegger Nr.854).

Der Vermerk unten links "affaire des paures" weißt auf eine Armensache hin.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 08.03.2022 14:52:04 Gelesen: 16625# 101 @  
@ Gernesammler [#100]

Hallo Rainer,

toller Brief und als Armensache klasse!

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 04.04.2024 19:41:41 Gelesen: 329# 102 @  
Ein Faltbrief mit Abgangsstempel GENEVE 25 Avril 1840 lief über die Schweiz nach Manchester (Angleterre).

Daneben in rot A.E.J.F.: "Affranchie a l´Étranger Jusqu a la Frontiere", (auf Auslandspost für den Transport durch Frankreich bis zur Grenze), dazu ebenfalls in rot der 2-K-Stempel Grenzübergang SUISSE FERNEY vom 25.April.



Rückseitig Transitstempel in blau von PARIS 28 AVRIL 40 und Ankunft in Manchester dokumentiert in ROT 40AP30.

Über das Porto kann ich mangels Wissen nicht viel schreiben, sehe jedoch vorderseitig gewisse Hinweise.

Der Brief wurde bereits am 24. April 1840 verfasst und der dreiseitige Inhalt mit der anmutenden Schrift brauchte bestimmt einen ganzen Tag, um so hingesetzt zu werden.

Liebe Grüße

10Parale
Stephan
 
bayern klassisch Am: 04.04.2024 19:44:53 Gelesen: 326# 103 @  
@ 10Parale [#102]

Hallo Stephan,

was ich beitragen kann: Endporto für den Empfänger 1 Shilling 2 Pence.

Der siegelseitige Stempel ist nicht vom Zielort abgeschlagen worden, sondern stammt von London.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Lars Boettger Am: 04.04.2024 21:48:14 Gelesen: 314# 104 @  
@ 10Parale [#102]

Hallo Stephan,

1837, Act, 1 Victoria, cap 34 - gültig ab 1. August 1837 - für Briefe aus der Schweiz via Frankreich nach London: 1/2d in der ersten Gewichtsstufe. Der Brief lief als Portobrief nach London und ist korrekt mit Porto belastet.

Beste Grüsse!

Lars
 

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