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Thema: (?) (11) Deutsches Reich Fiskalmarken: Versicherungsmarken
filunski Am: 09.07.2008 13:52:04 Gelesen: 19548# 1 @  
Liebe Briefmarkenfreunde und Forumsleser,

kann mir jemand sagen um was für eine Marke es sich hier handelt ? Steuermarke, Versicherungsmarke ?

Bedanke mich schon jetzt für jeden Beitrag recht herzlich !
 


duphil Am: 09.07.2008 17:07:02 Gelesen: 19536# 2 @  
@ filunski [#1]

Hallo filunski!

Heute nennt sich die "Invalidenversicherung" Arbeiterrentenversicherung:

Das ist eine öffentlich-rechtliche Zwangsversicherung, Teil der deutschen Sozialversicherung. Aufgabe: Versorgung der Arbeiter im Alter und bei Erwerbsminderung sowie die Sicherstellung der Hinterbliebenen, ferner Gesundheitshilfe sowie Erhaltung und Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit. 1889 als Invaliditäts- und Altersversicherung eingeführt, 1911 als Teil (Invalidenversicherung) in der Reichsversicherungsordnung zusammengefasst.

"Reichsversicherungsordnung, Abkürzung RVO, vom 19. 7. 1911 in der Fassung vom 15. 12. 1924, regelte die Sozialversicherung für Krankheit, Unfall und die Arbeiterrentenversicherung, heute bis auf wenige Vorschriften im Sozialgesetzbuch gefasst."

Du hast doch bestimmt schon mal folgendes gehört: "Der/die bekommt eine kleine Rente, weil er/sie nicht genug geklebt hat."

Diese "Marke" ist eine Versicherungsmarke, die in ein passendes Heft/Buch eingeklebt werden musste, um die Zahlungen in die Renten"Invaliden"kasse zu dokumentieren.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
filunski Am: 09.07.2008 17:40:01 Gelesen: 19530# 3 @  
Hallo Peter,

vielen Dank für diese erschöpfende, super Antwort!

mfG
auch Peter
 
Sachsendreier53 Am: 16.07.2012 15:22:32 Gelesen: 17930# 4 @  
Zur Veranschaulichung von mir eine Quittungskarte der Invalidenversicherung des Jahres 1939. Vorder und Rückseite sind hier abgebildet. Die Quittungskarte Nr. 8 gehörte dem landwirtschaftlichen Arbeiter "Paul Busch".

Ausgabestelle der Karte war die Landeskrankenkasse Waldheim in Sachsen. Die Farbe der Quittungsmarken war von Jahr zu Jahr abweichend. Die Gestaltung sowie die Wertziffern waren auch unterschiedlich.

mit freundlichen Sammlergrüßen,
Claus


 
Sachsendreier53 Am: 17.04.2013 09:31:11 Gelesen: 17110# 5 @  
Eine Quittungskarte der Invalidenversicherung aus Schlesien. Ausgestellt bzw. abgestempelt ist die Karte 1936 mit dem Dienstsiegel des Polizeipräsidenten im Polizeirevier Nr.14 in Breslau.

Die blauen Versicherungsmarken zeigen die Lohnklasse II und den wöchentlichen Beitrag (60 Pfg.) auf.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Marcel Am: 11.06.2013 18:27:18 Gelesen: 16934# 6 @  
Hier eine Quittungskarte der Invalidenversicherung der Landesversicherungsanstalt Mark Brandenburg aus dem Jahre 1941/42 mit einer Einlage zur Quittungskarte für das 2. Halbjahr 1942 und 1943. Ausgabestelle war die AOK in Brandenburg (Havel).





Da der Herr von Beruf aus Schneider war ist anzunehmen das die Firma "Richter & Rohrlapper" in Brandenburg eine Schneiderei o.ä. war.

schöne Grüße
Marcel
 
Sachsendreier53 Am: 29.01.2014 08:38:33 Gelesen: 16437# 7 @  
Quittungskarte zur Invalidenversicherung der Allgemeinen Ortskrankenkasse der Stadt Leipzig, ausgestellt am 14.Juli 1938. Rückseitig entsprechende Beitragsmarken der Lohngruppen 3/4/5 und 6.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Kontrollratjunkie Am: 29.01.2014 12:45:58 Gelesen: 16416# 8 @  
Ganz am Rande bedacht, finde ich es erstaunlich, dass noch derartige Versicherungskarten existieren. Da es keinen Aufrechnungsvermerk gibt, wurden diese Beitragszeiten bei der Rentenberechnung der Karteninhaber auch nicht berücksichtigt. Vermutlich leben die betreffenden Personen nicht mehr, aber auch Rentenansprüche der möglichen Hinterbliebenen sind damit zu gering ausgefallen.

Nach Aufrechung und Berücksichtigung der gezahlten Beitragsmonate verblieben diese Versicherungskarten beim bezeichneten Rentenversicherungsträger, im letzten Fall bei der seinerzeitigen Landesversicherungsanstalt (LVA) Sachsen. Die Karten waren Eigentum des Rentenversicherungsträgers und mussten zurückgegeben werden !

Gruß
KJ
 
10Parale Am: 26.11.2020 20:43:03 Gelesen: 6924# 9 @  
@ filunski [#1]

Hier eine Versicherungsmarke, ich schätze auch mal, dass sie aus dem Deutschen Reich stammt. Kenne mich da aber gar nicht aus.

Auf jeden Fall lässt der Text darauf schließen. Zu welchem Zweck sie gebraucht und verwendet wurde, weiß ich nicht.

Liebe Grüße

10Parale


 
epem7081 Am: 02.02.2021 10:57:45 Gelesen: 6567# 10 @  
@ 10Parale [#9]

Zu welchem Zweck sie gebraucht und verwendet wurde, weiß ich nicht.

Hallo 10Parale,

es handelt sich hier um eine Beitragsmarke für die Angestelltenversicherung, mit der bezahlte Beiträge dem Angestellten dokumentiert bzw. bestätigt wurden. Die Marke stammt aus der Zeit um 1923. Aus dieser Zeit wurde kürzlich eine "Aufrechnungskarte" mit eben solchen Marken bei Ebay-Kleinanzeigen angeboten.



Mit freundlichen Grüßen
Edwin

Versicherungskarten
Für die Rente kleben. Der Ursprung dieser Redewendung hängt mit den Versicherungskarten zusammen.
In der Arbeiterrenten- und Angestelltenversicherung wurde bis zum 31. Dezember 1972 die Beitragsentrichtung für Beschäftigte durch Entgelteintragungen der Arbeitgeber in den Versicherungskarten nachgewiesen. Freiwillig Versicherte und versicherungspflichtige Selbstständige verwendeten noch bis zum 31. Dezember 1976 Versicherungskarten, in die sie Monatsbeiträge (bis Ende 1956 in der Arbeiterrentenversicherung Wochenbeiträge) durch Einkleben von Beitragsmarken entrichteten.
Seit 1. Januar 1973 gehen jedes Jahr die Meldungen mit dem Nachweis der entrichteten Pflichtbeiträge über die Krankenkassen an die Rentenversicherungsträger. Die Beschäftigten erhalten von ihren Arbeitgebern entsprechende Nachweise über die von ihnen erzielten rentenbeitragspflichtigen Arbeitsentgelte.
[1]

[1] https://www.ihre-vorsorge.de/service/lexikon/V/versicherungskarten.html
 
DerLu Am: 02.10.2022 15:37:25 Gelesen: 3208# 11 @  
Kann mir jemand sagen um welche Marke es sich hier handelt? Mit dieser Marke wurde 1919 eine Rohrpostkarte 'freigemacht'. Vom Betrag her stimmt es (50 Pf. in PP 4), aber natürlich hat die Reichspost diese Marke nicht akzeptiert. Daher das Nachporto von 100 Pfennig (doppelter Fehlbetrag).

Vielleicht hilft es bei der Bestimmung; mit der Karte wurde ein Mitglied der Charlottenburger Turngemeinde zu einem Hockeyspiel am nächsten Tag hingewiesen.



Gruß DerLu
 
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