Thema: Bund: Nachentgelt für unterfrankierte Sendungen wird oft nicht erhoben
Das Thema hat 33 Beiträge:
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DL8AAM Am: 19.12.2014 18:11:11 Gelesen: 18983# 9 @  
@ Georgius [#8]

Es geht ja nicht um Sachsen-Anhalt.

Der Absender in Bernburg (Saale) gibt als sein "Heimatland" nicht (das heutige Bundesland) Sachsen-Anhalt an, sondern den ehemaligen "Freistaat Anhalt" (ex Herzogtum Anhalt), ein Land des Deutschen Reiches aus der Zeit der Weimarer Republik und in den Augen der Reichsbürgerbewegung bis heute existent. Deshalb auch die wohl eindeutige Zuordnung dieses Belegs.

Gruß
Thomas
 
Lars Boettger Am: 19.12.2014 18:20:48 Gelesen: 18974# 10 @  
Was ich nicht verstehen kann, dass die Post bei der Zustellung das Nachporto nicht eingezogen hat.

@ dingo [#26]

Es gibt einen entsprechenden Thread im BDPh-Forum ("Postbetuppe...") - für die Post ist es schlicht und ergreifend zu teuer, das a) nachzurechnen und b) einzuziehen. Es ist für den Postablauf rationeller, auf die Nachgebühren zu verzichten.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
dingo Am: 19.12.2014 18:56:47 Gelesen: 18959# 11 @  
@ Lars Boettger [#10]

Hallo Lars !

Also um dieses alles zu umgehen und vor allen Zeit zu sparen, geht die Post den leichten Weg. Diese heißt dann eben eine neue – Portoerhöhung -.

Gruß Ingo
 
Redfranko Am: 19.12.2014 21:13:40 Gelesen: 18916# 12 @  
@ Lars Boettger [#10]

Hallo Lars,

da muss ich leider widersprechen. Mir ist es schon zweimal passiert, dass ich einen Brief nicht gewogen und nur mit 60 Cent frankiert hatte, obwohl das Gewicht über 20 g war (= 90 Cent).

In beiden Fällen hatte ich als Absender den Brief wieder im Briefkasten mit einem Aufkleben, dass er nicht portogerecht frankiert war.

Gruß aus dem Norden,
Frank
 
Koban Am: 19.12.2014 23:26:41 Gelesen: 18882# 13 @  
@ Redfranko

Sendungen über 20 gr werden am Anfang des Sortiervorganges automatisch auf Sortieranlagen befördert, an denen noch Menschen arbeiten (zumindest am Bildschirm). Deshalb kommen unterfrankierte, übergewichtige Briefe zurück.

Eine Unterfrankierung eines normalgewichtigen Briefes kann bestenfalls dem Zusteller noch auffallen.

Gruß,
Koban
 
Georgius Am: 20.12.2014 17:29:08 Gelesen: 18814# 14 @  
@ DL8AAM [#9]

Hallo Thomas,

wenn jemand (ein Absender) im Jahre 2014 noch im historischen Vorgestern lebt, dann ist das für mich philatelistisch nicht relevant.

Einen schönen 4.Advent wünscht
Georgius
 
mumpipuck Am: 29.12.2014 18:59:06 Gelesen: 18710# 15 @  
@ DL8AAM [#25]

Ich denke dieser Beleg gehört auch in diese Kategorie (Adressat gelöscht; kein Absender)?



Herzliche Grüße
Burkhard
 
DL8AAM Am: 29.12.2014 19:08:38 Gelesen: 18701# 16 @  
@ mumpipuck [#15]

Ich denke dieser Beleg gehört auch in diese Kategorie

Jou! Treffer Burkhard, und hier 'passt wirklich alles zusammen':

Spruch Krieggefangenensendung, PLZ mit eckiger Klammer, Zielland "non domestic" (='keine Inlandssendung', wohl weil aus dem Deutschen Reich in die BRD...), Datum unter der Marke und Portosatz aus den Zeiten des Deutschen Reichs (...)

Aber wie schreibt Wikipedia [#25] so schön "... ideologisch bedingte Wahnvorstellungen".

... ohne weiteren Kommentar,

aber mit den besten Grüßen und guten Rutsch
Thomas
 
mumpipuck Am: 06.01.2015 11:35:11 Gelesen: 18605# 17 @  
Hallo Thomas,

Dir auch alles Gute für 2015!

Burkhard
 
drmoeller_neuss Am: 06.01.2015 12:15:50 Gelesen: 18585# 18 @  
Ich bekomme regelmässig den Posteingang eines grossen Empfängers. Unterfrankierte Kompakt- und Großbriefe kommen gelegentlich vor, sogar Grossbriefe, die nur mit 60 Cent frankiert sind. Dagegen muss man aber die überfrankierten Poststücke rechnen. Zweimal 60-cent für einen Kompaktbrief oder dreimal 60-cent für einen Grossbrief sind recht häufig und verschaffen der Post Zusatzeinnahmen. Nach meinem Gefühl gleichen die mit Briefmarken überfrankierten Sendungen die unterfrankierten mehr als aus.

Das andere Problem ist, dass die Erhebung der fehlenden Postgebühr für die Post unwirtschaftlich ist. Schliesslich muss die Transportleistung zweimal zusätzlich aufgebracht werden. Sollte der Brief versehentlich in der Postfiliale zu niedrig frankiert worden sein, setzt sich die Post sogar Schadensersatzansprüchen seitens des Kunden aus. Der hat ja alles unternommen, um sein Poststück korrekt freimachen zu lassen. Die strafrechtliche Keule greift schon gar nicht gegen den Kunden. Schliesslich kann die fehlende Briefmarke nach dem Einwurf in den Briefkasten abgefallen sein. Verkehrsunternehmen haben es da einfacher. Die 40 Euro "erhöhtes Beförderungsentgelt" gelten immer, egal ob der Fahrgast seinen Fahrschein wirklich nur verloren hat oder ob es sich um einen notorischen Schwarzfahrer handelt.

Wahrscheinlich ist absichtliche Unterfrankierung kein häufig auftretendes Phänomen und wird durch Überfrankierung wieder wett gemacht. Wenn die Post merkt, dass zu wenig Porto auf der Sendung klebt, schlägt sie zurück und ärgert den Absender mit einer verlängerten Laufzeit, wenn der Brief zur Auffrankierung zurückgegeben wird. Oder der Empfänger darf eine Stunde seiner Freizeit opfern, um den Brief gegen Zahlung der Nachgebühr auf dem Postamt auszulösen. Unterfrankierung lohnt sich nur bei unwichtigen Briefen, an denen keine Fristen oder anderes daran hängt. Beim Schwarzfahren ist es anders. Der Lokführer fährt nicht deswegen langsamer, weil in seinem Zug Schwarzfahrer unterwegs sind.
 
Stefan Am: 24.06.2018 19:32:02 Gelesen: 14182# 19 @  
Nachfolgend ein Beleg, welcher ebenfalls in diese Kategorie fällt und einige Zeit (Jahre) nach den ersten Pressemeldungen verschickt wurde, adressiert an eine große Unternehmung in Gelsenkirchen:



C6-Sendung vom 24.01.2017 nach 45891 Gelsenkirchen, aufgegeben im Leitbereich des Briefzentrums 08 (Zwickau) und belegt mit einem Nachentgelt von 137 Cent

Wer auch immer sich diese Überlegungen (bzw. meiner Meinung nach Unsinn) bezüglich des Portos von 3 Cent hat einfallen lassen, berücksichtigte nicht, dass

a) im Mai 1945 seit dem 15.01.1932 als Maßnahme von [1] das Porto für einen Fernbrief bis 20 Gramm bei 12 Pfennig lag (das Porto von 6 Pfennig bezog sich auf eine Postkarte) und

b) im Juni 1948 [2] im Gebiet der späteren Bundesrepublik bzw. der späteren DDR jeweils eine Währungsreform im Verhältnis von (oftmals) 10:1 stattfand, wobei man für 10 Reichsmark jeweils eine DM (West bzw. Ost) erhielt.

Man müsste, um der Überlegung Folge zu leisten, kaufmännisch gerundet 0,6 Cent aufkleben, was postalisch selbst bei der Verwendung von Automatenmarken (ATM) nicht machbar ist, da dort die manuell einzugebende Portostufe erst ab einem Cent beginnt.

Gruß
Pete

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Deflationspolitik
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsreformen_in_Deutschland
 
FelixM Am: 05.12.2019 13:09:11 Gelesen: 11876# 20 @  
Offensichtlich unterfrankierte Briefe ohne Nachentgelt

Ich habe letztens einen Brief nur mit einer 10 ct Marke bekommen, der problemlos und ohne Beanstandung zugestellt wurde.

War das jetzt ein Einzelfall, oder habt ihr so etwas auch schon bekommen?

Wäre mir neu, man könnte doch sonst die ganze Zeit die Post betrügen.
 
Journalist Am: 05.12.2019 13:13:48 Gelesen: 11873# 21 @  
Hallo FelixM,

da die Maschinen nicht erkennen können, ob das verklebte Porto ok ist, muss der jeweilige falsch frankierte Brief von einem Menschen bei der Bearbeitung im Briefzentrum gefunden und dann an den zuständigen AGB-Prüfer zur Bearbeitung weiter gereicht werden.

Wie groß diese Wahrscheinlichkeit ist, kannst Du Dir ja selbst überlegen. :-)

viele Grüße Jürgen
 
drmoeller_neuss Am: 05.12.2019 14:16:55 Gelesen: 11854# 22 @  
Der Fehler im System liegt darin, dass eine Unterfrankierung ohne große Konsequenzen bleibt, selbst wenn man erwischt wird. Im schlimmsten Fall muss man das fehlende Porto nachbezahlen. Wenn es sich nicht gerade um ein eiliges Schriftstück handelt, kann man mit den wenigen Tagen Verzögerung gut leben. Die Post verzichtet lieber auf das Nachporto, weil die Nacherhebung einen noch größeren Aufwand bedeutet, als wenige Cent Einnahmeverlust.

Hier wäre der Gesetzgeber gefragt, um ein "erhöhtes Nachporto-Entgelt" einzuführen, vielleicht pro unterfrankierte Sendung pauschal 20 EUR. Ähnliche Regelungen gibt es ja schon bei der Straßenbahn oder beim Parkplatz, wenn man ohne Ticket erwischt wird. Man sollte klare Regeln schaffen, für beide Seiten. Auf der anderen Seite fordere ich für jeden verlorenen Einschreibebrief eine pauschale Erstattung von 50 EUR für alle Umstände und den Zeitaufwand, die Sendung erneut auf den Weg zu bringen. Bei einer Überschreitung der normalen Laufzeit von E+1 um das doppelte sollte es das Porto für die Sendung zurück geben.

Der Gesetzgeber könnte hier eine vernünftige Lösung schaffen, der klar festgelegte Entschädigungen für den Postdienstleister bei Unterfrankierung und die Postkunden bei Sendungsverlust oder -verzögerung vorsieht.
 
FelixM Am: 05.12.2019 14:48:41 Gelesen: 11843# 23 @  
Hallo Dr. Mölller Neuss,

ein Freund von mir hat mal einen Trick aus dem Netz ausprobiert und einfach "Kriegsgefangenenpost“ drauf geschrieben. Das kam zurück und er musste 50 € + 80 ct Porto bezahlen. Wenn er das nochmal macht, gibt es eine Anzeige. Ich glaube es gibt da schon Regelungen, aber die werden zu selten angewendet.
 
Christoph 1 Am: 05.12.2019 15:18:14 Gelesen: 11834# 24 @  
@ FelixM [#23]

Hallo Felix,

diese 50 € (zuzügl. fehlendes Porto) werden dann fällig, wenn es sich um eine vorsätzliche Täuschung handelt. Das gilt zum Beispiel für gefälschte Briefmarken (darunter fällt auch die Wiederverwendung bereits benutzter Briefmarken - wenn sie denn jemandem auffällt) oder eben so ein Blödsinn wie das mit der Kriegsgefangenenpost. Selbst schuld, wer so einen Mist macht, nur weil er im Internet davon gelesen hat.

Nachstehend ein Auszug aus der aktuell gültigen Gebührentabelle der Deutschen Post [1]



Viele Grüße
Christoph

[1] Quelle: https://www.deutschepost.de/content/dam/dpag/images/G_g/Gesamtpreisliste/dp-leistungen-und-preise-072019.pdf
 
saeckingen Am: 05.12.2019 15:49:06 Gelesen: 11817# 25 @  
@ Christoph 1 [#24]

Interessant! Ich hatte überhaupt nicht mitbekommen, dass die Einziehungsentgelte erhöht wurden. Auch gab es bisher keine Unterscheidung der Gebühr nach Sendungsart. Das muss wohl (für mich) unbemerkt mit der Portoerhöhung zum 1.7.2019 erfolgt sein.

Das Märchen von der portofreien Kriegsgefangensendung ist Teil der Verschwörungstheorie der sogenannten Reichsbürger. Wer diesen rechtsradikalen Spinnern glaubt um der Post das Porto vorzuenthalten, ist selbst schuld. Hier dazu eine Stellungsnahme der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage im Bundestag [1].

Grüße
Harald

[1] http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/132/1813283.pdf
 
DL8AAM Am: 06.12.2019 06:29:14 Gelesen: 11746# 26 @  
@ saeckingen [#25]

Zu diesem "Gebiet" haben wie sogar einen eigenen Thread "Normalbriefporto und Beförderung für 3 Cent".

Gruß
Thomas

[Beiträge [#20] bis [#26] redaktionell auf das von Thomas genannte Thema verschoben / Link entfernt, der auf dieses Thema geführt hat]
 
brunoh Am: 06.12.2019 10:43:34 Gelesen: 11697# 27 @  
Ich bekomme im Jahr bestimmt 2-3 unterfrankierte Sendungen, was in den meisten Fällen durch den entsprechenden Vermerk auf dem Kuvert auch von der Post bemerkt wird. Der Postbote hat aber deshalb noch nie bei mir geklingelt und das Nachporto verlangt. Hat anscheinend auch keinerlei Konsequenzen für den Zusteller.

Gruß
Bruno
 
teenage_dirtbag Am: 06.12.2019 11:29:28 Gelesen: 11681# 28 @  
Über die Firmenpost erhalten wir täglich Werbeantworten im Rücklauf (Entgelt zahlt Empfänger), für die die Post seit Jahren noch nie das Porto eingezogen hat (sollte bei Zustellung kassiert werden).

Ich habe mehrmals bei der Post nachgefragt, die wollten das klären - aber es läuft immer noch so weiter. Für uns ein lukrativer Deal, wenn die Post trotz "Aufforderung" kein Interesse zeigt, sich das Geld zu holen.
 
EdgarR Am: 06.12.2019 18:44:33 Gelesen: 11594# 29 @  
@ brunoh [#27]

Die Deutsche Post AG ist, wie sich vielleicht schon herumgesprochen hat, seit 24 Jahren eine privatwirtschaftliche Firma - genauer gesagt, eine Aktiengesellschaft. Überwiegend nicht mehr im Besitz des Staats, und schon gar keine Behörde mehr (wie die weiland Deutsche Bundespost).

In privatwirtschaftlichen Firmen haben allemal die Controller ein gewichtiges Wort mitzureden (wenn nicht das gewichtigste).

Und jeder Controller wird Ihnen sagen dass das Einziehen, Abrechnen und Verbuchen von 1 €uro 50 Nachgebühr ein Mehrfaches dieses Betrags an (internen) Kosten verursacht.

Der Trick ist also dabei der, mit so wenig realem Eintreiben von Nachporto so viel wie möglich den Eindruck auf das Publikum aufrecht zu erhalteen, dass die (einstige) Strafgebühr weiterhin drohe.
 
Michael Mallien Am: 03.02.2020 20:53:10 Gelesen: 11206# 30 @  
Am vergangenen Samstag traf ich vor der Haustür unsere jahrelange Zustellerin, die diesen Polsterumschlag für uns hatte. Frankiert ist er mit 1,45 Euro, also um 10 Cent unterfrankiert, was zu dem korrekten Nachentgelt in Höhe von 2,10 Euro führte.



Interessant war das Gespräch mit der Dame. Sie sagte, dass Nachentgelte nur noch selten erhoben würden, worauf ich meinte, dass dies wohl daran liege, dass selten kontrolliert oder toleriert würde. Dem stimmte sie zu! Als Zustellerin sei sie auch gar nicht auf den Geldeinzug eingerichtet, was bedeute, dass man passend zahlen müsse und für sie die Abrechnung später aufwändig sei.

Manchmal würde sie Briefe mit Nachentgelt auch einfach in den Briefkasten werfen, wenn niemand da sei. Es interessiere sowieso niemanden und eine fehlende Abrechnung fällt auch gar nicht auf. Vorgänge dieser Art kosten einfach zu viel Zeit!

Das passt sehr gut in das Bild der vorherigen Beiträge.

Viele Grüße
Michael
 
Journalist Am: 04.02.2020 17:16:24 Gelesen: 11098# 31 @  
@ Michael Mallien [#30]

Hallo Michael und an alle,

ja der Einzug von Inlandsnachentgelt aber auch von Auslandsnachentgelt findet nur ansatzweise statt. Dies liegt aber auch an den aktuellen Prozeßabläufen der Post. Wenn eine Sendung beim Abgangsbriefzentrum von einem AGB-Prüfer mit Blaustift bearbeitet wird ist das theoretisch der erste richtige Schritt. Aber aufgrund der schon im großen Maße eingesetzten Gangfolgesortierung (Maschinen sortieren die Post in Lauffolge für den Zusteller) und der Zusteller prüft dies auch nicht mehr. Er wirft hier nur noch die Sendungen ein, dabei noch auf Nachentgelt aufzupassen, ist schwierig.

Vor einigen Jahren gab es ja bei der Post diesbezüglich ansatzweise schon einmal interessante alternative Tests, diesen Systemfehler zu beheben - siehe folgender Link:

http://jolschimke.de/label/nachentgeltversuche-bei-der-deutschen-post-ag.html

Zum Abschluß dieses Versuchs sollten alle Nachentgeltsendungen zu nachzuweisenden Sendungen in Form von Nachnahmebelegen werden. Diese würden automatisch bei der Gangfolge aussortiert werden und die Zusteller könnten dann nicht einfach diese Sendungen einwerfen und müssten kassieren.

Dies würde zwar am Anfang erst einmal viel Wirbel verursachen, aber wenn man hier konsequent wäre, würde jeder schnell merken, das es sich nicht mehr lohnt falsch zu frankieren, denn dann kämen die Briefe nicht an, sondern mit Zeitverzögerung zum Absender zurück. Sollte dieses Verfahren das damals wenige Tage vor der Einführung gestoppt wurde, doch noch umgesetzt werden, wäre das fehlende Entgelt bald kein Problem mehr.

Angeblich gibt es ja Gerüchte, das dieses damals gestoppte Verfahren doch noch in die Praxis umgesetzt werden soll - dann gäbe es auf alle Fälle sehr interessante Belege für uns Sammler.

Viele Grüße Jürgen
 
DL8AAM Am: 04.02.2020 17:55:38 Gelesen: 11078# 32 @  
@ Journalist [#31]

würde jeder schnell merken, das es sich nicht mehr lohnt falsch zu frankieren, denn dann kämen die Briefe nicht an, sondern mit Zeitverzögerung zum Absender zurück.

Die Absenderrücksendung von erkannten Unterfrankaturen ist ja bereits Praxis. Wie streng das aber derzeit gehandhabt wird will ich jetzt nicht beurteilen. Aber das ist vom Prinzip ja auch egal, unterfrankierte Sendungen gehen "sowieso" an der Absender zurück. "Nachporto" wird beim Empfänger aktuell nur (...) für Sendungen aus dem Ausland und Sendungen mit offensichtlich erst einmal unbekannten Absender erhoben, für die eine Rücksendung nicht so ohne weiteres möglich ist. Da aber sicherlich 75% aller Empfänger zu den Arbeitszeiten der Briefträger nicht anzutreffen sind, würde der zusätzliche Arbeitsaufwand in keinem Verhältnis stehen. Wenn also keine "zwingende Zwangsläufigkeit" für den Briefträger (d.h. Zwangsabrechnungen nach der Runde von Listen mit zu erhebenden Nachporto versus abgelieferte Handkasse) vorliegt, wird der Briefträger die betreffenden Sendungen einfach in den Briefkasten werden. Eine Alternative wäre ja auch nur die Senndung wieder mitzunehmen, eine Benachrichtigungskarte zu schreiben und diese einzuwerfen - und dann anschliessend die Sendungen "abzuliefern" (und zu verwalten). Im Betriebsablauf dürfte das BWL-technisch gerechnet in keinem Verhältnis stehen, selbst bei 5 € "Strafporto" nicht. Wenn dann noch der Empfänger die Sendung nicht abholt, oder die Annahme verweigert, muss die Post ja den Absender "teuer" ermitteln (über die Nachforschungsstelle in Marburg), so einfach vernichten geht ja auch nicht, dann die Sendung an diesen zurückschicken und hoffen, dass dieser zufällig anwesend ist oder die Tür öffnet bzw. die Sendung beim nächsten "Postamt" auslöst. Wie gesagt, dass macht alles wirtschaftlich absolut keinen Sinn. Und wenn wir ehrlich sind, ist der Anteil der unterfrankierten Sendungen einfach auch zu vernachlässigen klein bis minimalst. Der Ausfall dürfte im Grundrauschen untergehen. Manuell vom Absender frankierte (Privat-) Sendungen sind ja sowieso inzwischen die Ausnahme, gefühlt 99,99% "gewerblich" (d.h. primär richtig frankiert) und sind dort zu 99% freigestempelt (FRANKIT- oder sonstige DV-Frankaturen, d.h. [fast] ausnahmslos richtig frankiert, Stichwort zertifizierte Software) oder per Einlieferungslisten abgerechnete DIALOGPOST Sendungen. Da macht es eigentlich überhaupt keinen Sinn mehr, sich auch nur ansatzweise zum Thema Nachporto Gedanken zu machen. Selbst zur Abschreckung und als Erziehung nicht. Privatsendungen stören doch sowie nur noch den immer stärker automatisierteren Ablauf, da macht es doch keinen Sinn, sich damit noch mehr Klötze ans Bein zu binden. Diese "Störungen" laufen eh nur noch nebenher "geduldet" mit.

Beste Grüße
Thomas
 
22028 Am: 04.02.2020 21:15:06 Gelesen: 11024# 33 @  
@ DL8AAM [#32]

Die Absenderrücksendung von erkannten Unterfrankaturen ist ja bereits Praxis. Wie streng das aber derzeit gehandhabt wird will ich jetzt nicht beurteilen.

Ich habe vor einigen Tage 3 Großbiefe (ca. A5 Format) in den Briefkasten geworfen, versehentlich mit 10 Cents unterfrankiert. € 1,45 statt € 1,55
Die waren noch 2 Tagen wieder bei mir zuhause im Briefkasten mit dem gelben Sticker der Post das 10 Cents fehlen, ich nachfrankieren und wieder aufgeben soll. Von den 3 Briefen war einer schon gestempelt, 2 blieben ungestempelt..., alle 3 Briefe wurden nach Auffrankierung problemlos bei der Postagentur angenommen, die kannten das Verfahren.
 

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