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Thema: Südafrika und Vorläufer: Ganzsachen
Cantus Am: 02.01.2015 20:52:50 Gelesen: 28499# 1 @  
Durch Zusammenschluss der Kronkolonien Natal und Kap der Guten Hoffnung (Cape of Good Hope) sowie der ehemaligen Burenrepubliken Transvaal und Oranjefreistaast kam es am 31.5.1910 zur Gründung der Union of South Afrika, bei uns Südafrika oder Republik Südafrika genannt. Da ich davon ausgehe, dass es hier im Forum nicht so sehr viele Sammler gibt, die Ganzsachen aus diesen insgesamt fünf Gebieten zeigen können, sollten wir das wenige Material, das hier vermutlich nur verfügbar ist, zusammen unter dieser Überschrift den Anderen vorstellen.

Ich beginne heute mit einer relativ modernen Bildpostkarte, die im Rahmen einer Bildpostkartenserie mit insgesamt 20 verschiedenen mehrfarbigen Ansichten am 1.12.1966 erschienen ist. Die Überschrift "Postkarte" ist hier (von oben nach unten) in Englisch und Afrikaans gehalten, danach handelt es sich um Type I. Es gibt diese Postkarten auch mit ausgetauschter Sprache, diese werden dann als Type II bezeichnet.

Meine Karte zeigt im Bild eine Ansicht der Hafenstadt Durban. Die Karte lief am 9.5.1967 nach Lindau am Bodensee.



NGK, P 41 I

Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 02.01.2015 22:31:08 Gelesen: 28486# 2 @  
@ Cantus [#1]

Hallo Ingo,

muss ich erst einscannen, kann da aber schon was zeigen. Nur zur Klarstellung: Du meinst Ganzsachen (Postkarten, Umschläge, Zeitungsschleifen etc mit eingedrucktem Wertzeichen), keine Ganzstücke?

Lg, harald
 
bignell Am: 03.01.2015 01:43:19 Gelesen: 28465# 3 @  
Dann beginne ich mal mit der Orange River Colony.

Die Oranjefluss-Kolonie (englisch: Orange River Colony) war eine britische Kolonie, die am Ende des Zweiten Burenkriegs entstand, nachdem der Oranje-Freistaat 1900 okkupiert und 1902 annektiert worden war. Die Hauptstadt der Kolonie war Bloemfontein. 1910 wurde die Kolonie als Provinz Oranje-Freistaat in die Südafrikanische Union eingegliedert. [1]

Eine genauere Beschreibung zu den Ganzsachen kann ich nicht geben, da ich keinen Ganzsachenkatalog besitze.

Hier eine Postkarte mit Antwortteil, Antwortteile zeige ich in Zukunft nicht mehr, da sie wie die Vorderseite aussehen, nur zusätzlich das Wort "Antwoord" bzw "Reply" haben, und der Hinweis unten links fehlt.



Postkarten:





Kuverts:



Lg, harald


[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Oranjefluss-Kolonie
 
bignell Am: 03.01.2015 16:14:25 Gelesen: 28434# 4 @  
Als nächstes der Oranje Vrij Staat:

Der Oranje-Freistaat (niederländisch: Oranje-Vrijstaat, afrikaans: Oranje-Vrystaat) war eine unabhängige Burenrepublik im südlichen Afrika, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts existierte. Der Oranje-Freistaat verlor seine Unabhängigkeit infolge des Zweiten Burenkrieges. Das Gebiet des damaligen Oranje-Freistaates erhielt 1910 seinen Namen zurück, bildet aber seither eine südafrikanische Provinz. Seit 1995 heißt sie Freistaat (engl. Free State). Der Name der Republik ging auf das niederländische Königshaus Oranien zurück. [1]











Die letzten vier scheinen eher Aushilfsausgaben zu sein, aufgeklebte Marken wurden überdruckt mit dem Wappen:





The words were Vryheid (liberty), Geduld (patience), Moed (courage) and Immigratie (immigration). [2]



Lg, harald

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Oranje-Freistaat
[2] http://www.ngw.nl/heraldrywiki/index.php?title=Oranje_Vrijstaat
 
Cantus Am: 03.01.2015 19:52:43 Gelesen: 28412# 5 @  
@ bignell [#2]

Hallo Harald,

wenn ich von Ganzsachen spreche, meine ich auch genau das [1] und nicht irgendwelche frankierten Postbelege, denn das sind in aller Regel auch keine Ganzsachen.

Kataloge zu Ganzsachen von Afrika habe ich mehrere. Besonders empfehlenswert ist der "Neue Ganzsachen-Katalog" von Afrika, Ausgabe 2007, des Berliner Ganzsachen-Sammler-Vereins, derzeit wohl leider vergriffen. Dann steht hier im Regal selbstverständlich der Ascher-Katalog, als Nachdruck und zum Teil noch zusätzlich im Original. Dann habe ich den Higgins & Gage, der die Ganzsachen bis etwa 1973 listet. Und vor kurzem ist es mir gelungen, ein Exemplar des sehr seltenen Weltganzsachenkataloges 1938 der Autoren Beckhaus/Krause/Dr. Maaß kaufen zu können. Ich habe das Buch binden lassen und schaue recht oft hinein, denn die Abbildungen sind erheblich besser als im Ascher.

Zu den Aerogrammen von Afrika ist im Jahr 2012 ein Folgeband erschienen [2], auf den habe ich bisher aber verzichtet, da ich nicht speziell Aerogramme sammle, sondern an jeder Art von Ganzsachen Interesse habe.

[1] http://www.mgsv.de/definition.htm
[2] http://www.bgsv.de/nav01.html

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 03.01.2015 20:29:20 Gelesen: 28399# 6 @  
@ bignell [#3]

Hallo Harald,

du solltest den Betrachter nicht mit einer so großen Anzahl von gleichzeitig gezeigten Ganzsachen überfordern, sondern besser bei jeder Ganzsache auf die Feinheiten hinweisen, die sie von anderen Ausgaben unterscheiden. Und was die Antwortkarten betrifft, echt gelaufene Antwortkarten, die in aller Regel zu den besonderen Seltenheiten zählen, sofern überhaupt noch welche existieren, sollten hier unbedingt gezeigt werden. Unter echt gelaufen verstehe ich solche, die vom Zielort der Fragekarte aus, in aller Regel vom Ausland aus, an den Absender der Fragekarte zurückgeschickt worden waren. Abgetrennte Antwortteile von Doppelkarten jedoch, die aus Kostenersparnis wie Fragekarten verschickt worden waren, sind zwar echt gelaufen, aber niemals entsprechend ihrer vorgesehenen Aufgabe und daher nur minder interessant.

Nachstehend liste ich die Katalognummern nach dem NGK Afrika 2007, jeweils zeilenmäßig von links nach rechts:

Doppelkarte P 34 (Ausgabe von 1901)

Postkarte P 32 (Aushilfsausgabe von 1901). Es gibt zwei Varianten bei dieser Karte, die sich durch die Länge der Landesbezeichnung und den Aufdruck "O.R.C." unterscheiden (51 + 11,5 mm oder 50,5 + 12,5 mm). Außerdem gibt es noch zwei weitere Varianten mit ebenso unterschiedlicher Aufdrucklänge, aber zusätzlich mit einem Punkt hinter dem Aufdruck "Penny".

Postkarten P 35 und P 36 (endgültige Ausgaben von 1902)

Umschlag U 2 (Ausgabe 1904). Von diesem Umschlag gibt es folgende Varianten: 120:94 mm oder 140:78 mm oder 145:91 mm. Beim letzten Format werden zusätzlich Umschläge mit und ohne Wasserzeichen unterschieden; die hier passende Variante kann ich aber anhand deiner Abbildung nicht feststellen.

Daneben ist ein Einschreibeumschlag abgebildet, EU 1 (Ausgabe 1902). Es gibt ihn in fünf verschiedenen Formaten (wie auch bei den Umschlägen von Großbritannien) mit weiteren feinen Unterscheidungsmerkmalen, aus der Relation des abgebildeten Wertstempels zur Umschlaggröße schließe ich darauf, dass du den kleinsten Umschlag hast.

Die Bestimmung der weiteren Ganzsachen folgt in einem gesonderten Beitrag.

Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 03.01.2015 20:51:45 Gelesen: 28390# 7 @  
@ Cantus [#5]

Hallo Ingo,

auf Besonderheiten kann ich leider nicht hinweisen, da ich (noch) keinen Ganzsachenkatalog besitze, aber anhand Deines Hinweises hab ich gerade eine Bestellung abgeschickt. :)

Hier eine Postkarte von Natal mit rückseitig sehr hübschem Zudruck:



Lg, harald
 
Cantus Am: 03.01.2015 21:15:02 Gelesen: 28385# 8 @  
@ bignell [#4]

Ich habe versucht, auch den Rest zu bestimmen. Ohne Katalog lässt sich da aber eine korrekte Zuordnung nicht vornehmen, da in den Abbildungen Karten des Oranjefreistaats und der Orange River Colony miteinander vermischt sind.

Oranjefreistaat, P 18 (Ausgabe 1898)
Oranjefreistaat, P 19 (Ausgabe 1898)

Orange River Colony, P 29 (Aushilfsausgabe 1900), zwei Varianten mit Aufdrucklängen 10,5 oder 9 mm
Orange River Colony, P 30 (Aushilfsausgabe 1900), zwei Varianten mit Aufdrucklängen 10,5 oder 9 mm

----------------------------

Orange River Colony, P 30 (Aushilfsausgabe 1900), zwei Varianten mit Aufdrucklängen 10,5 oder 9 mm (doppelt abgebildet)

-----------------------------

Oranjefreistaat, P 1 (Ausgabe 1884)
Oranjefreistaat, P 20 (Ausgabe 1898)

Orange River Colony, P 21 I (Aushilfsausgabe 1900). Es gibt zwei weitere Varianten dieser Karte, ohne Punkt hinter „d“ sowie mit Punkt hinter „VRI“ 1 mm zu hoch.

---------------------------

Die folgenden vier Karten mit den aufgeklebten Marken sind ebenfalls Ganzsachen, wesentliche Unterschiede bestehen unter anderem in der Form des mittigen Stempels, mit oder ohne darüber aufgedruckten 1 1/2 d sowie Länge der Worte „Brief“ und „Kaart“ der Urkarten. Danach handelt es sich um folgende Karten:

Oranjefreistaat, P 12
Oranjefreistaat, P 16 I oder II (Ausgabe 1895 mit Punkt hinter „d“)
Oranjefreistaat, P 16 III (Ausgabe 1895, ohne Punkt hinter „d“)

---------------------------

Oranjefreistaat, P 6 (Ausgabe 1891)

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 03.01.2015 21:18:47 Gelesen: 28382# 9 @  
@ bignell [#7]

Hallo Harald,

deine Karte von Natal erschien im Jahr 1893 und trägt die Katalognummer P 7. Die rückseitige Ansicht ist ein privat veranlasster Zudruck.

Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 03.01.2015 21:53:18 Gelesen: 28377# 10 @  
@ Cantus [#8]

Hallo Ingo,

vielen Dank für Deine Bestimmungen, die werde ich mir gut aufheben.

Hier Kuverts der British South Africa Company:





Ich habe auch noch Karten aus Cape of good hope mit Überdruck British Bechuanaland bzw Südafrika mit Überdruck Zuidwest Afrika oder S.W.A. (Bezeichnung Namibias während seiner Fremdverwaltung durch Südafrika [1]) aber ich denke das würde hier zu weit führen.

Lg, harald

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdwestafrika
 
0nickyet Am: 04.01.2015 14:15:28 Gelesen: 28334# 11 @  
@ Cantus [#1]

Hallo,

nur der philatelistischen Genauigkeit wegen: Deutschsprachig ist die Union von Südafrika (1910-1961) von der Republik Südafrika (ab 1961) zu unterscheiden. Das ist insofern relevant, als die Union ein Teil des britischen Empire war, und ab dem 31 Mai 1961 nicht nur die Landesbezeichnung, sondern auch die Währung geändert wurde. Überdrucke aus den angrenzenden Gebieten (South West Africa, Bechuanaland, Swaziland, Basutoland) sind daher nur für die Union möglich, nicht für die Republik.

Seit dem Übergang zur Demokratie 1994 ist die Republik dann auch wieder Teil des britischen Commonwealth.

Schönen Sonntag,
Jürgen
 
bignell Am: 06.01.2015 11:00:31 Gelesen: 28279# 12 @  
@ 0nickyet [#11]

Hallo Jürgen,

zur Illustration, hier "Union of South Africa"/"Unie van Zuid Afrika" auf Umschlag bzw Postkarte:



Zeitungsschleifen:



Hier "South Africa" / "Suid-Afrika":



Die zwei Umschläge unterscheiden sich dadurch, dass beim ersten die englische Aufschrift oben steht und die holländisch darunter, beim zweiten umgekehrt.
Und noch eine Postkarte, damit sind dann meine ungebrauchten Ganzsachen aufgebraucht. :)



Lg, harald
 
Redfranko Am: 06.01.2015 12:29:12 Gelesen: 28271# 13 @  
Hallo zusammen,

die folgende Ganzsache mit Zudruck hatte ich bereits in einem anderen Themenbereich gezeigt. Aber vielleicht passt Sie nun auch hierher:

Cape of Good Hope



Gruß,
Frank
 
Cantus Am: 06.01.2015 13:20:29 Gelesen: 28266# 14 @  
Hallo zusammen,

die Bestimmung der letzten Ganzsachen folgt, wenn ich wieder mehr Zeit für so etwas habe.

Viele Grüße
Ingo
 
aabfrits Am: 02.08.2016 15:15:26 Gelesen: 27044# 15 @  
Viele Abbildungen findet man auf dem Internet Stempelkatalog http://www.postmarks.co.za

Eine komplette Listung aller Stempel der Kolonien in Afrika.


 
Cantus Am: 02.08.2016 19:27:28 Gelesen: 27025# 16 @  
@ aabfrits [#15]

Hallo,

ein interessanter Link, aber er zeigt leider nur Stempel und keine Ganzsachen. Trotzdem besten Dank, wer weiß, ob man da nicht doch einmal nachschlagen muss.

Viele Grüße
Ingo
 
Mondorff Am: 12.06.2017 11:07:08 Gelesen: 25657# 17 @  
Nachdem ich den Beleg irrtümlich unter Kap der Guten Hoffnung eingestellt hatte: Hier ist er besser aufgehoben.



Registered Letter-Ganzsache zu 5½ d mit Zusatzfrankatur vom 4 Juli 1921 ab CAPE TOWN / KAAPSTAD nach Eich bei Luxemburg, mit rückseitig angebrachtem Ankunftstempel DOMMELDANGE vom 28. Juli 1921

Schönen Gruß
DiDi
 
Michael Mallien Am: 04.10.2017 19:19:45 Gelesen: 25000# 18 @  
Hier zwei Ganzsachen aus dem Oranje-Freistaat. Beide mit Zielen in der Kapkolonie.

1. Ganzsache P 6 gestempelt am 5.10.1895 in Heilbron; befördert nach Port Elizabeth.



2. Ganzsache P 20 gestempelt am 12.2.1902 in Bloemfontein; befördert nach Kimberley



Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 12.11.2017 16:55:33 Gelesen: 24634# 19 @  
Streifband (Wrapper) für Zeitungen aus Natal zu 1/2 Penny, gestempelt am 1.7.1905 in Pietermaritzburg und adressiert an die Dresdner Bank in Berlin.



Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 28.11.2017 20:52:12 Gelesen: 24481# 20 @  
Noch einmal die Ganzsache des Oranje Freistaat aus Beitrag [#15] mit rückseitigem Vordruck der National Bank O.F.S. für das Verschicken von Standard-Mitteilungen.



Die Ganzsache zu einem Penny ging am 26.12.1986 von Bloemfontein nach Klerksdorf.

Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 08.05.2018 21:20:05 Gelesen: 22148# 21 @  
@ bignell [#12]

Hallo Harald,

die rechte, von Dir gezeigte Einschreiben-Ganzsache, kann ich hier "in Verwendung" präsentieren. Das Einschreiben ging am 11.4.1950 von Delmenville nach Nairobi, Kenia. Ergänzend zu der Einschreibegebühr in Höhe von 4 Pence sind noch 9 Pence hinzu frankiert worden.



Ankunftsstempel NAIROBI / 13 AP 50 / REGISTERED

Ein rundum schöner Beleg wie ich finde. Zudem mit einer innerafrikanischen Destination.

Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 20.06.2018 21:05:00 Gelesen: 21635# 22 @  
Letter Card mit Zusatzfrankatur aus Johannesburg, Transvaal nach Hamburg vom 24.8.1902.

Es ist eine Korrespondenz zwischen Briefmarkensammlern, was schon aus der Art ersichtlich ist, wie die Ganzsache geöffnet wurde.



Viele Grüße
Michael
 
Cantus Am: 21.06.2018 13:21:07 Gelesen: 21609# 23 @  
Eine Umzugsmitteilung, verschickt am 2.März 1905 innerhalb von Johannesburg auf Ganzsachenpostkarte von Transvaal.



NGK - P 10

Viele Grüße
Ingo
 
Michael Mallien Am: 24.08.2018 10:34:54 Gelesen: 21082# 24 @  
Aerogramm vom 27.11.2002 nach Neuseeland. Nennwertloser Wertstempel mit dem Eindruck FOREIGN POSTAGE PAID



Viele Grüße
Michael
 
umdhlebe Am: 24.08.2018 13:20:19 Gelesen: 21076# 25 @  
Hallo,

zu dem Thema habe ich einen Leckerbissen der besonderen Art:

Eine ungebrauchte Ganzsache aus dem Jahre 1872 aus der ersten "Südafrikanischen Republik", die ab 1870 eigene Marken herausgab, bevor sie 1878 zum ersten Mal von Großbritannien annektiert und mit dem heute geläufigeren Namen "Transvaal" belegt wurde.



Das besondere an der Besonderheit: sie ist falsch. Es handelt sich um einen Reprint, den der Hersteller der Druckplatten - Adolph Otto aus Güstrow in Mecklenburg-Schwerin - unautorisiert zum eigenen Vorteil hergestellt und über den Händler Julius Goldner in Hamburg in Umlauf gebracht hat. Er kam auf die Idee, als der Generalpostmeister der Südafrikanischen Republik, Friedrich Heinrich Jeppe - ein gebürtiger Rostocker - ihn bat, einen Teil der in südafrikanischem Auftrag gedruckten offiziellen Marken an Sammler zu verkaufen, um Einnahmen für die finanziell klamme Republik zu generieren. Adolph Otto tat dies - stellte dann aber auch sehr große Mengen von falschen Marken und falschen Ganzsachen von nachproduzierten Druckplatten her. Fast alle in Europa erhältlichen "Transvaal-Wappenzeichnungen" - auch die für teures Geld bei renommierten Auktionshäusern eingestellten - sind solche Nachdrucke.

Sie sind allerdings an zwei bis drei Kennzeichen zu erkennen:

1. Das "D" im Wort "EENDRAGT" in der unteren linken Schleife ist in allen Originalen höher als die restlichen Buchstaben und berührt meistens den Rand der Schleife.

2. Der Fahnenmast auf rechten Seite der unteren Schleife berührt das Wappenschild im Original nicht.

3. Das Auge des Adlers ist im Original ein Kreis (manchmal von Druckfarbe gefüllt), in den Nachdrucken hat dieses Auge keine klare Kontur. Dieses Kennzeichen ist nicht immer sicher zu erkennen, da viele Originale von schlechter Qualität sind. Der zweite Drucker war ein Amateur, und spätestens ab 1874 waren die Platten ziemlich abgenutzt, wurden aber bis 1883 weiterverwendet.

Auf den folgenden Scans ist das ganz gut zu erkennen (links die falsche Ganzsache, rechts eine echte Einzelmarke von 1875, SG no.66):



Die falschen Ganzsachen lassen sich zudem am falschen Format erkennen: Der vorliegende Umschlag ist 146x83 mm, dürfte aber nur 139x83 mm sein, wenn er echt wäre.

Gruß
umdhlebe
 
Cantus Am: 31.01.2019 11:43:51 Gelesen: 20040# 26 @  
Im Jahr 1997 erschienen in Südafrika mehrere Postkarten, die einheimische Tiere zeigen.



Ein Elen (eigentlich ein Elch, hier aber vermutlich eine Elenantilope)



Ein Wasserbock (eine Antilopenart)



Ein Kudu (eine afrikanische Antilopen-Gattung)



Ein Blue Wildebeest (eine Gnu-Art)



Ein Impala (Antilopenart)

Viele Grüße
Ingo
 
Michael Mallien Am: 03.07.2019 16:24:35 Gelesen: 19124# 27 @  
Inlandsganzsachenumschlag, verwendet am 13.1.2014 für ein Einschreiben aus Durban nach Reykjavik, Island.

Für den Auslandsversand und die Zusatzleistung Einschreiben wurden 30,40 Rand in Marken der Freimarkenausgabe Perlenstickerei aus dem Jahr 2010 verwendet. (MiNrn. 1993 und 2012).



Das ist mein erster Beleg aus Afrika mit der Destination Island.

Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 22.07.2019 20:41:51 Gelesen: 19004# 28 @  
Heute zwei Aerogramme aus den 1980er Jahren nach Bubach.

1. Stempel King Williams Town vom 25.11.1982



Die Frankierung entspricht der Ganzsache zu 15 Cent. Links befindet sich ein markenähnlicher Papierausschnitt.

2. Stempel Middelburg vom 17.4.1989



Hier beträgt die Frankatur 35 Cent. Der Schriftzug Aerogramme ist mit Marken überklebt. Möglicherweise hatte das Aerogramm einen Inhalt und wurde als Brief versendet.

Viele Grüße
Michael
 
Cantus Am: 23.07.2019 01:29:43 Gelesen: 18995# 29 @  
Von mir eine Umzugsmitteilung auf einer Ganzsachenpostkarte von Transvaal, gelaufen am 2.3.1905 als Ortspost in Johannesburg.



Viele Grüße
Ingo
 
umdhlebe Am: 23.07.2019 17:31:25 Gelesen: 18930# 30 @  
@ Michael Mallien [#28]

Hallo Michael,

der "markenähnliche Papierausschnitt" auf der linken Seite ist ein "Christmas cinderella", also eine "Weihnachts-Vignette". Diese markenähnlichen Vignetten waren in Südafrika lange popluär, und es gab sie auch zu andersartigen Zwecken wie etwa der Kriegspropaganda. Wenn diese Vignetten einen Werteindruck enthielten, weil sie der Spendensammlung dienten, konnten sie auch mit Briefmarken verwechselt werden, aber in der Regel wurde der Qualitätsaufwand niedrig gehalten, so dass keine Verwechslungsgefahr bestand.

Es gibt auf cinderellas spezialisierte Sammler. Hier [1] gibt es einen englischsprachigen Artikel über eine Sammlung von Kriegspropaganda cinderellas:

Gruß,
umdhlebe

[1] http://www.southafricacollector.com/Collect_Southern_Africa/24_WWI_and_WWII_Labels.htm
 
Michael Mallien Am: 23.07.2019 20:38:19 Gelesen: 18910# 31 @  
@ umdhlebe [#30]

Hallo Jürgen,

vielen Dank für diese sehr interessante Information!

Ich habe noch so eine Ganzsache, dieses Mal versendet am 21.11.1984 und auffrankiert auf 25 Cent. Auch sie trägt eine Christmas Cinderella.



Viele Grüße
Michael
 
Cantus Am: 25.07.2019 21:31:39 Gelesen: 18742# 32 @  
Tut mir leid, dass ich die letzte Karte von Transvaal dcppelt gezeigt habe. Heute ein Aerogramm der Ausgabe vom 2.11.1962, gelaufen am 17.11.1969 von Pretoria nach Berlin.



NGK LF 44

Viele Grüße
Ingo
 
Martin de Matin Am: 25.07.2019 22:14:47 Gelesen: 18736# 33 @  
Ich zeige eine Postkarte mit anhängender Antwortkarte von Natal und zusätzlichen Aufdruck SPECIMEN.



Gruss
Martin
 
umdhlebe Am: 26.07.2019 10:46:15 Gelesen: 18684# 34 @  
@ Michael Mallien [#31]

Hallo Michael,

diese sehr interessante Vignette ist nicht nur eine Weihnachtsvignette, sondern dient auch der Gesundheitsaufklärung: "voorkom tb in kinders" fordert zur Tuberkulose-Vorbeugung bei Kindern auf - und weil diese Krankheit vor allem ärmere Bevölkerungsruppen trifft, sind 1984 sogar nicht-weiße Personen auf der Vignette.

Unter den Briefmarken gibt es vor 1994 nur eine einzige, auf der eine nicht-weiße Person zu sehen ist, in einem Fußballspiel auf der Michel-Nr. 635. Apartheid galt auch in der Philatelie.

Gruß
umdhlebe
 
Michael Mallien Am: 30.08.2019 21:09:59 Gelesen: 18288# 35 @  
In Beitrag [#19] zeigte ich eine Streifband-Ganzsache zu 1/2 Penny aus Natal. Hier ist ein weiteres Exemplar, allerdings mit einem anderen Wertstempel. Der Wrapper trägt einen Stempel aus Pietermaritzburg vom 10.10.1903. Er ging nach Ealing, London, UK.



Leider ist der Beleg bekritzelt, aber auch die Ankunft ist dokumentiert und zwar durch den rückseitigen Stempel EALING vom 12.11.1903. Die Zeitung war also über einen Monat unterwegs.

Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 02.09.2019 07:25:03 Gelesen: 18269# 36 @  
Diese Streifband-Ganzsache zu 1/2 Pence kommt aus der Kapkolonie. Am 5.9.1905 ging sie von Kapstadt nach Bloemfontein, der Hauptstadt der Oranjefluß-Kolonie.



Der Beleg bietet Stoff für Social Philately, denn zu dem adressierten Reverend J. Arndt lässt im Internet einiges finden. Zusammenfassend steht im Namensregister für deutsche Wanderung [1]:

Berliner Missionar, 1881 ausgesandt, in Kimberley und Beaconsfield, weihte die St Sylvestri-kirche in Beaconsfield, ab 1888 Pastor in Beaconsfield, ab 1893 in Bloemfontein, Author von Predigt- und Erbauungsbüchern in Xhosa.

In Halle erschien 2016 eine Forschungsarbeit, die zu großen Teilen auf den Tagebüchern von Reverend Arndt basieren und natürlich auch die Zeit in Bloemfontein beinhalten [2].

Viele Grüße
Michael

[1] https://www.safrika.org/Names/Wanderung.html
[2] https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjUkI7ur7HkAhVEEVAKHaivBwYQFjAAegQIABAC&url=https%3A%2F%2Fopendata.uni-halle.de%2Fbitstream%2F1981185920%2F65%2F1%2FBd_97.pdf&usg=AOvVaw0L7c9ByKkUhn2QoSquZme0
 
Michael Mallien Am: 06.09.2019 06:24:01 Gelesen: 18234# 37 @  
Aus Transvaal stammt diese Ganzsachenkarte zu 1/2 Penny, innerhalb von Johannesburg gelaufen am 14.12.1908.



Viele Grüße
Michael
 
Cantus Am: 07.09.2019 02:26:35 Gelesen: 18221# 38 @  
Bophuthatswana, auch BophuthaTswana (offiziell: Setswana Repabolika ya Bophuthatswana ‚Das Land, das die Tswana bindet‘) war ein Homeland im nördlichen und zentralen Südafrika. Es wurde 1977 für unabhängig erklärt und 1994 wieder in Südafrika eingegliedert. Es bestand aus sieben isolierten Gebieten, von denen sechs Enklaven in Südafrika waren. Sie lagen verstreut über die damaligen südafrikanischen Provinzen Kapprovinz, Transvaal und Oranje-Freistaat, und umfassten etwa 44.000 km² [1].

In den Jahren der Unabhängigkeit wurden in Bophuthatswana nach mir zugänglichen Informationen insgesamt 62 verschiedene Ganzsachenpostkarten gedruckt und verkauft, mehrheitlich Bildpostkarten, ich möchte aber bezweifeln, dass viele davon als Bedarfskarte verwendet wurden. Viel wahrscheinlicher ist für mich die Variante, dass diese Karten fast ausschließlich für Sammlerzwecke und damit zur Devisenbeschaffung hergestellt worden sind.

Im Juli 1987 erschien eine Postkarte (ohne Bild), deren Wertstempel die Landesflagge zeigt. Von dieser Karte kann ich ein ungebrauchtes Exemplar zeigen.



NGK P 61

Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Bophutatswana
 
umdhlebe Am: 07.09.2019 09:19:59 Gelesen: 18209# 39 @  
@ Cantus [#38]

Hallo Ingo,

der Postbetrieb in Bophuthatswana wurde noch bis zum 31. März 1996 fortgesetzt, bevor die südafrikanische Post wieder übernahm. Die über 300 regulären Markenausgaben zwischen Dezember 1977 und März 1994 dienten vor allem der Finanzierung des "Staats"haushalts durch Verkauf an die Sammler, denn da der Bevölkerung u.a. freie Bildung und freie Reise vorenthalten waren, dürfte es kaum einen Bedarf zur schriftlichen Mitteilung gegeben haben.

Allerdings waren und sind die Marken von Bophuthatswana, wie auch der anderen postalisch eigenständigen Homelands Ciskei, Transkei und Venda, bis heute in Südafrika frankaturgültig. Das einzige Probelm dabei ist die Inflation - eine Postkarte benötigt 2019 ein Porto von 4,55 Rand, da fehlen Deiner Karte also noch 439 Cent.

Gruß
umdhlebe
 
Michael Mallien Am: 11.04.2022 20:21:24 Gelesen: 9788# 40 @  
Die bei der Gründung der Union of South Africa am 31.5.1910 noch gültigen Freimarken von Kap der Guten Hoffnung, Natal, Oranjefreistaat und Transvaal blieben in Gebrauch und hatten als erste Unisionsmarken bis zum 31.8.1913 vollen Kurswert. Gleiches galt vermutlich auch für die Ganzsachen.

Hier eine Ganzsachenkarte zu 1/2 Penny aus Transvaal als eine solche Spätverwendung vom 4.8.1911 von Ermelo nach Lourenco Marques (Mosambik). Besonders gefallen mir die Stempel aus Ermelo und aus Lourenco Marques



Postkarte an das Savoy Hotel mit der Bitte um eine Zimmerreservierung. Der Text im Original:

Sir, kindly reserve room.
Arriving Tuesday afternoon
Yours truely


Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 17.06.2022 06:51:44 Gelesen: 8686# 41 @  
Ganzsachen-Postkarte zu 1 Penny vom 2.7.1898 aus Kapstadt nach Prag.

Ankunftsstempel aus Prag vom 26.7.1898.



Prag gehörte zu der Zeit zum Königreich Böhmen und war Teil des österreichischen Kaiserreiches. Auf der Karte findet sich das in der Adressierung wieder und zwar in der untersten Zeile mit Austria (links) und Bohemia (rechts).

Viele Grüße
Michael
 
BeNeLuxFux Am: 26.09.2022 12:47:59 Gelesen: 7284# 42 @  
@ Cantus [#38]

Hallo,

hier eine weitere Ganzsachenpostkarte aus Bophuthatswana, die bildgleich mit der im Beitrag [#38] gezeigten ist. Die Nominale beträgt hier 18 Cent.



Grüße, Stefan
 
Cantus Am: 27.09.2022 00:08:58 Gelesen: 7253# 43 @  
@ BeNeLuxFux [#42]

Hallo Stefan,

Bophuthatswana gibt seit dem 6.12.1977 eigene Ganzsachen heraus. Die von dir gezeigte Postkarte erschien am 4.7.1989, im Katalog trägt sie die Bezeichnung P 62.

Viele Grüße
Ingo
 
Michael Mallien Am: 28.05.2023 16:45:40 Gelesen: 3783# 44 @  
LETTER CARD / BRIEFKAART (Faltblatt wie ein Aerogramm) zu 3 Pence, geschrieben am 9.1.1950 in Bloemfontein, versendet nach Irumu/Bunia in Belgisch-Kongo. Durchgangs- bzw. Ankunftsstempel aus Leopoldville (12.1.50), Irumu (17.1.50 11 Uhr) Bunia (17.1.50 18 Uhr).



Irumu / Bunia liegen ganz im Osten des Landes nahe des Albertsees, durch den die Grenze zu Uganda verläuft.

Viele Grüße
Michael
 
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