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Thema: Bund Abarten Rakelstreifen und Bremsspuren auf Marken
searagusa Am: 04.01.2015 14:29:45 Gelesen: 7209# 1 @  
Gustav Heinemann Mi.Nr. 637

Wer kann zu dieser Erscheinung etwas sagen?



Gruß
Carsten
 
doktorstamp Am: 04.01.2015 15:15:04 Gelesen: 7188# 2 @  
@ searagusa [#6]

Da hat die Rakel versagt, bzw. etwas ist unter ihr gekommen, in englischer Sprache heissen sie "doctor blade flaw".

Die Rakel sollte die Führungsrolle von Druckfarbe sauber halten, wenn etwas unter sie kommt/dringt, kann sie ihre Tätigkeit nicht voll leisten.

mfG

Nigel
 
Kontrollratjunkie Am: 05.01.2015 00:12:37 Gelesen: 7114# 3 @  
Interessant, habe ich bei Bund noch nicht gesehen.

Hier zwei Beispiele aus der SBZ, Ausgabe für Ostsachsen. Waagerechte Rakelstriche bei der Nr. 54 und senkrechte bei der Nr. 62.





Gruß
KJ
 
ReinierCornelis Am: 05.01.2015 13:02:27 Gelesen: 7066# 4 @  
@ doktorstamp [#7]

Statt eine "doctor blade" benutzte die Goebel Rollen Stichtiefdruckmachine (kombiniert mit Offsetdruck) [vorher PTT Wertzeichendruckerei, Bern, jetzt in Beijing] eine Rolle Papier!


 
Richard Am: 09.01.2015 09:17:42 Gelesen: 6948# 5 @  
@ searagusa [#6]

Hallo Carsten und alle anderen Leser,

als Ergänzung zur Information von Nigel hier die Erklärung von Wikipedia (auszugsweise):

Das Wort Rakel stammt von dem französischen Begriff racle und bedeutet so viel wie Kratzeisen oder Abstreichholz, für z. B. ein Getreidemaß.

Bedeutung in der Drucktechnik

Die Rakel ist ein messerartig geschliffenes Stahlband, das im Flachdruck und Tiefdruck zum Einsatz kommt. Beim Siebdruck besteht die Rakel hingegen aus Gummi mit einer scharf- oder rundgeschliffenen Kante. In der Vergangenheit gab es dieses Werkzeug auch in einer einem Messer ähnlichen Form. Dieses Messer bestand aus Holz oder Metall.

Beim Tiefdruck dient die Rakel dazu, die überschüssige Druckfarbe von den Stegen des Druckzylinders abzustreifen, so dass nur noch die Näpfchen mit Farbe gefüllt sind. Diesen Vorgang nennt man abrakeln. Die Rakel im Tiefdruck besteht aus einem dünnen geschliffenen Stahlband mit oder ohne Stützrakel.

Im Flexodruck wird die Rakel zur Entfernung überschüssiger Farbe auf den Stegen der Rasterwalze genutzt.

Beim Siebdruck wird sie dazu verwendet, die Druckfarbe durch die Öffnungen im Sieb auf den Bedruckstoff zu pressen.

In den obigen Fällen wird die Rakel, die auch teilweise mit einer Filz- oder Gummikante versehen ist, hin und her bewegt.

Im Flachdruck hat dieses Werkzeug eine ähnliche Funktion wie im Tiefdruck und wird dazu genutzt, die Farbe von den Farbwalzen zu entfernen. Dies geschieht allerdings nicht während des Drucks, sondern nur beim Farbwechsel respektive bei Arbeitsende.


Bitte die Abbildungen direkt im Link zu Wikipedia ansehen. [1]

Schöne Grüsse, Richard

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Rakel
 
PLF-Fan Am: 25.07.2022 15:52:18 Gelesen: 3301# 6 @  
Bund Michel 1138 mit schwarzer "Bremsspur", Produktionsfehler ?

Einen guten Tag an die Expertinnen und Experten im Forum.

Vielleicht kann jemand folgendes Rätsel aufklären:

Mir liegt ein kompletter postfrischer Zehnerstreifen (Feld 9 runter bis Feld 99) der Michel 1138 vor. Ein grauer bis schwarzer Streifen verläuft von Feld 29 (sehr schwach) hinunter bis zum unteren Borgenrand (intensiv).

Eine verschmutzte Transportrolle würde den Streifen erklären. Fragt sich, ob es Gummiabrieb, Maschinenöl oder schwarze Druckerfarbe ist und wie man das nachweisen kann.

Ich bin gespannt auf Ihre Einschätzung.

Mit freundlichen Grüßen

PLF-Fan








 
achim11-76 Am: 25.07.2022 17:55:28 Gelesen: 3260# 7 @  
Zeige uns doch mal die Rückseite. Gummiabrieb würde nicht durchschlagen. Maschinenöl oder Farbe schon eher.

Ich hätte als erstes mal auf einen nicht mehr ganz so vollen Edding getippt, was aber dagegen spricht ist der zweite dünnere Strich am Randstück, der parallel läuft.

Oder ist es vielleicht doch eine Kennzeichnung der Druckerei für Makulatur? Kannst du uns eventuell mehr über das Stück berichten, wo es herkommt, oder ob es einen sonstigen Hinweis dazu gibt ?
 
PLF-Fan Am: 25.07.2022 18:27:09 Gelesen: 3243# 8 @  
@ achim11-76

Danke für die schnelle Beschäftigung mit meiner Frage.

Den Streifen habe ich als Teil einer alten Deutschland-Spezial-Sammlung erworben. Er war mit keinerlei Informationen oder Hinweisen versehen. Ist wohl als Besonderheit der Sammlung hinzugefügt worden.

Ich füge noch ein paar Fotos von nah und fern bei. Auf der Gummiseite kann ich keinen Unterschied zu normalen Marken erkennen.

Gesamter Streifen.



Unterer Teil Bildseite.



Unterer Teil Gummiseite.



Nahaufnahme Feld 99 Bildseite.



Nahaufnahme Feld 99 Gummiseite.


 
achim11-76 Am: 25.07.2022 19:05:52 Gelesen: 3218# 9 @  
Hallo PLF-Fan,

aber gerne doch, ich finde so Erscheinungen auch sehr interessant und wenn man sich in der Gruppe Gedanken macht, lernen ja auch alle was dazu.

Danke für die Nahaufnahmen. Aber da schlägt wirklich nichts durch, also kann man Maschinenöl ausschliessen und doch eher auf eine Art Abrieb schliessen.
 
PLF-Fan Am: 25.07.2022 21:31:05 Gelesen: 3180# 10 @  
Die Spur erinnert mich an meinen alten Drucker. Bei Papierstau mußte man das Blatt mit Kraft herausziehen und erhielt ähnliche (Gummi-) Streifen als Ergebnis.
 
Winnir Am: 26.07.2022 10:03:54 Gelesen: 3089# 11 @  
Hallo,

Das könnte ein Rakelstreifen sein.

Schau mal unter : Bund Abarten Rakelstreifen auf Marken von Richard 9.1.15

Lg Renate
 
PLF-Fan Am: 26.07.2022 10:25:47 Gelesen: 3075# 12 @  
Hallo Winnir,

vielen Dank für den Hinweis.

Hatte den Ausdruch Rakelstreifen noch nie zuvor gehört und habe mir deshalb gerade das Thema Bund Abarten Rakelstreifen auf Marken durchgelesen.

Die dort abgebildeten Beispiele zeigen Rakelstreifen in Markenfarbe, was ja produktonsbedingt auch so sein sollte.

Mein Exemplar zeigt jedoch einen grau bis schwarzen Streifen auf einer dunkelbraunoliven Marke. Das passt nicht zusammen.

Gruß

PLF-Fan
 
PLF-Fan Am: 06.08.2022 00:09:03 Gelesen: 2907# 13 @  
@ Post [#8]

Hier noch 2 Dinge, die mir erst jetzt aufgefallen sind (Manchmal sieht man den Wald vor Bäumen nicht...):

1) Der grau-schwarze Streifen hat die olivgrüne Druckfarbe nirgendwo beschädigt.
2) Der grau-schwarze Streifen ist auch zwischen der erhabenen olivgrünen Druckfarbe sichtbar, z.B. in kleinen Löchern (Post #3, Nahaufnahme Feld 99 Bildseite).

Ich schließe hieraus, dass es sich um eine Verschmutzung der Papierbahn handelt, die vor dem Auftrag der olivgrünen Druckfarbe stattgefunden hat.

Das Leben ist doch ein Pony-Hof.

Gruß

PLF-Fan
 
Henry Am: 06.08.2022 10:30:05 Gelesen: 2857# 14 @  
@ PLF-Fan [#13]
@ PLF-Fan [#6]

Da wäre ich mir jetzt nicht so sicher, dass die olivgrüne Druckfarbe nicht beschädigt ist. Im zweiten Bild in [#6] sehe ich, dass der Streifen eine Verschmierung über der olivgrünen Farbe (an der Stütze rechts) zeigt. Dr Streifen müsste also doch nach dem Bilddruck entstanden sein.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
PLF-Fan Am: 07.08.2022 10:37:00 Gelesen: 2740# 15 @  
@ Henry [#14]

Vielen Dank für die Anmerkung.

Ich habe ein paar Vergrößerungen der angesprochenen Marke (Feld 83) beigefügt.

Es ist schön zu erkennen, dass die erhabene olivgrüne Farbe (StichTiefDruck) nirgendwo verwischt ist.Die grau-schwarzen Streifen überdecken auch die olivgrüne Farbe nicht.

Dafür ist der grau-schwarze Streifen selbst in kleinsten Freiräumen (Siehe Pfeile) gut sichtbar. Die grau-schwarze Farbe wird überall ansatzlos von der olivgrünen Farbe überdeckt.

Wenn es sich z.B. um eine (Gummi-) Schleifspur oder anderweitige Verschmutzung handeln würde, die nach dem Druck der olivgrünen Farbe geschah, müßte das Druckbild anders aussehen.

Die Originalfarbe wäre (auf allen von der Verschmutzung betroffenen Marken) verwischt oder beschädigt, die kleinen Zwischenräume wären nicht kontaminiert und die olivgrüne Farbe unter den Streifen müsste bei nachräglicher Verschmutzung deutlich dunkler sein.

Eventuell wären auch winzige Lücken in Druckrichtung vor oder nach der sehr erhabenen olivgrünen Farbe vorhanden. Nichts von alledem kann ich erkennen.

Von daher gehe ich davon aus, dass für den Druck verschmutztes Papier benutzt worden ist.

Gruß

PLF-Fan


 
Henry Am: 08.08.2022 19:08:35 Gelesen: 2646# 16 @  
@ PLF-Fan [#15]

Dein jetziges Bild ist weitaus besser als das von mir als Grundlage meines Beitrags verwendete. Den nehme ich hiermit zurück. Sorry, dass ich mich in die Irre habe führen lassen.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
PLF-Fan Am: 08.08.2022 21:45:14 Gelesen: 2620# 17 @  
Hallo Henry,

eine Entschuldigung ist ganz bestimmt nicht notwendig.

Leider verfüge ich über kein hochwertigeres technisches Equipment um hier bessere Bilder einzustellen.

Gibt es noch eine interessante Stelle auf dem Streifen, von der ich eine Nahaufnahme anfertigen soll?

Danke und Gruß

PLF-Fan
 
spain01 Am: 22.12.2022 16:27:06 Gelesen: 1807# 18 @  
Hallo Allerseits,

wohl passend zu dieser Thematik zeige ich hier eine vermutlich ähnliche Erscheinung bei der linken Bund MiNr. 473 (rechte Marke als Vergleichsstück):



Hellblauer Doppelstreifen senkrecht durch das Markenbild.

Auf der Rückseite ist diese Erscheinung nicht vorhanden.

So schade es auch ist, offiziell ist das wohl nur eine Druckzufälligkeit, die allerdings sicherlich sehr selten ist. Hätten solche Marken, wie auch die oben gezeigte MiNr. 1138, von der Druckerei nicht aussortiert werden sollen/müssen?

Gruß
Michael
 
spain01 Am: 23.12.2022 20:31:07 Gelesen: 1754# 19 @  
@ spain01 [#18]

Hallo nochmals,

bei einer weiteren Betrachtung dieser Verwischung fällt noch auf, dass in Bereichen, die hellblau ausgefüllt sein sollten, weisse Stellen erkennbar sind.



Welche plausible Erklärung gibt es dafür?

Gruß und angenehme Weihnachtsfeiertage!
Michael
 
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