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Thema: Prüfungen und Fehlprüfungen der Prüfervereinigungen
Lars Boettger Am: 05.01.2015 11:30:23 Gelesen: 10901# 1 @  
[Im Thema "Mauritius: Echt oder falsch ?" entwickelte sich folgende Diskussion über Prüfungen in- und ausländischer Prüfervereinigungen, die wir hier redaktionell ausgegliedert haben]

@ AndyMM

Wenn Du bereit bist, die Kosten für ein Attest zu bezahlen, dann ja. Die RPSL stellt m.W. nur Atteste aus. Und die Gebühr wird auf den Katalogwert berechnet. Du bist da 120 Euro los.

Wenn die Marke angesetzte Ränder hat bzw. hinterlegt ist, dann ist jeder Preis, den man für so ein Stück bezahlt, zu hoch.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Schwämmchen² Am: 05.01.2015 13:01:47 Gelesen: 10875# 2 @  
Die Zertifikate von der RPSL sind vergleichbar mit denen der Briefmarkenprüfstelle Basel.

Evtl. gibt es ja noch andere, bspw. BPA in London.
 
Richard Am: 07.01.2015 09:51:23 Gelesen: 10762# 3 @  
@ AndyMM

Hallo Andreas und alle anderen Fragesteller,

es ist immer vorteilhaft einen Link auf das Angebot zu setzen, die dortige Abbildung ist meistens besser erkennbar als die hier ins Forum übernommene Abbildung:

eBay 281544338921

Auch das Umfeld des Anbieters ist von Bedeutung: Wer viel zweifelhafte Ware anbietet - was ich ausdrücklich nicht auf diesen Anbieter beziehe - steht eher unter Verdacht, dass "gut aussehende" Marken manipuliert sind.

Soweit mir bekannt ist, gibt es auch Testate reparierter Marken, dort muss jedoch die Reparatur beschrieben werden.

Der BPP schreibt zu seinen Prüfstandards unter anderem [1]:

Prüfung des Zustandes des Prüfstückes

- Beurteilung des Zustandes bei ausreichender Vergrößerung.
- Untersuchung bei starker Vergrößerung auf eventuelle Manipulationen oder Reparaturen (z. B. Nachmalungen, Einsetzen von Fremdteilen, Spaltung und Zusammenfügen von verschiedenen Ober- und Unterteilen).
- Feststellung von Reparaturen mit Substanzen, welche das Prüfstück nicht zerstören, z. B. Benzin oder Wasser.
- Prüfung mittels verschiedener Lichtquellen (z. B. UV-Licht) in Auflicht, Durchlicht oder Streiflicht.
- Prüfung des Oberflächenzustandes zur Feststellung eventueller Reinigungen.


Vielleicht äussert sich Lars oder ein anderer Prüfer noch dazu.

Der frühere BPP Prüfer Hanns Zierer war für Mauritius Prüfungen zuständig, ist jedoch seit 10 Jahren oder länger nicht mehr im BPP. Aktuell ist mir kein Mauritius Prüfer der verschiedenen Prüfervereinigungen bekannt.

Schöne Grüsse, Richard

[1] https://bpp.de/de/pruefstandards-bpp//
 
AndyMM Am: 07.01.2015 22:12:27 Gelesen: 10685# 4 @  
Hallo, Richard,

genau um dieses Angebot ging es, und ich wurde bei 350 Euro überboten. Mir gefiel die Marke und ich hätte auch mehr bezahlt, trotz Vermutung auf Reparatur.

Sammeln Sie auch Mauritius? Haben sie einige Stücke zum Verkauf?
 
Sleeran Am: 08.01.2015 09:03:09 Gelesen: 10633# 5 @  
Ich empfehle dringend die Reihenfolge

1. Wissen aneignen
2. Einkaufen

statt anders herum.

Zu Mauritius gibt es Literatur.
 
asmodeus Am: 08.01.2015 12:27:26 Gelesen: 10588# 6 @  
@ Richard [#3]

Der frühere BPP Prüfer Hanns Zierer war für Mauritius Prüfungen zuständig, ist jedoch seit 10 Jahren oder länger nicht mehr im BPP. Aktuell ist mir kein Mauritius Prüfer der verschiedenen Prüfervereinigungen bekannt.

Dann bleibt Dir nur der Gang zur RPSL http://www.rpsl.org.uk/experts.asp oder der BPA http://www.bpaexpertising.com/
 
Schwämmchen² Am: 08.01.2015 14:24:44 Gelesen: 10547# 7 @  
Wie mehrfach geschildert ist die RPSL für viele Fehlresultate bekannt, der BPA ist das schon besser aufgestellt.
 
asmodeus Am: 08.01.2015 15:26:24 Gelesen: 10521# 8 @  
@ Schwämmchen² [#7]

Ja, ist bekannt, aber bei britischen Marken (Kolonien/Commonwealth) sind sie recht zuverlässig. Meine britischen Marken wurden bis jetzt korrekt attestiert.
 
Schwämmchen² Am: 08.01.2015 19:02:05 Gelesen: 10464# 9 @  
@ asmodeus [#8]

Wurde die Atteste denn schon gegengeprüft?
 
asmodeus Am: 08.01.2015 21:31:23 Gelesen: 10413# 10 @  
@ Schwämmchen² [#9]

Einige Prüfgegenstände hatten schon ein etwas älteres Attest. Viele Marken von seltenen Platten habe ich selber bzw. mit der Plattierungsgruppe (Mulready Group) bestimmt und habe dann es der RPSL geschickt. Ich nutze gerne meine zwei ermäßigten Prüfungen im Jahr.

Teilweise hatten einige Marken auch BPP Atteste, aber mit einem engl. Attest läßt es sich besser tauschen/verkaufen.
 
Schwämmchen² Am: 09.01.2015 12:08:46 Gelesen: 10332# 11 @  
@ asmodeus [#10]

Eine weitere Schwierigkeit mit den RPSL Attesten ist die völlige Intransparenz. Meine Rückfragen, wer bei der RPSL der "Prüfer" (für China) und verantwortlich für die unzähligen falsche Zertifikate ist, wurde trotz mehrfacher Anfragen ignoriert. Es ging mir dabei nicht darum jemanden an den Pranger zu stellen, sondern ich hätte mich über einen Informationsaustausch gefreut.

Drängende Fragen wären da gewesen warum bspw. literturbekannte Stücke plötzlich falsch und altbekannte Fälschungen echt wären usw.

Da sich an der Situation bis dato nichts geändert hat, muss ich weiterhin auf die Misstände bei der RPSL hinweisen, evtl. hat sich das ja in Grossbritannien noch nicht rumgesprochen.
 
Lars Boettger Am: 09.01.2015 14:37:48 Gelesen: 10287# 12 @  
@ Schwämmchen² [#11]

Und es bewahrheitet sich mal wieder die Aussage, dass der Prüfer eines Gebietes aus dem Land kommen sollte, dass er prüft.

Nimm die US-Prüfvereinigungen. Wenn man sich die Prüfresultate Luxemburg ansieht, dann ist das reinstes Würfeln. Aber bei US-Marken hätten sie alle mein Vertrauen.

Eine ähnliche Situation hast Du bei der RSPL - Grossbritannien und Commonwealth sind ihre Stärken, über die anderen Länder decken wir das Mäntelchen des Schweigens.

Ich finde Deinen Vergleich mit der Prüfstelle Basel unfair.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Schwämmchen² Am: 09.01.2015 15:34:16 Gelesen: 10265# 13 @  
@ Lars Boettger [#12]

"Ich finde Deinen Vergleich mit der Prüfstelle Basel unfair."

Mir fehlen jetzt die ein paar Informationen. Wie gut prüfen die in Basel denn Schweizer Marken? Wenn die hier sicher sind, wo ist dann der Unterschied zur RPSL?
 
Heinrich3 Am: 21.04.2015 13:59:11 Gelesen: 9904# 14 @  
Hallo,

mir liegt gerade ein Angebot einer Marke aus dem damals eben von Großbritannien besetzten Deutsch-Neu-Guinea vor - 1980 geprüft von 3 Experten der B.P.A. Wenn ich die Beiträge oben lese, kann ich doch darauf vertrauen, daß die geäußerte "Meinung" im Prüfbericht zuverlässig ist?

Danke für Eure Meinungen!
Heinrich
 
Schwämmchen² Am: 21.04.2015 18:33:17 Gelesen: 9823# 15 @  
Meiner Meinung nach ist nur der BPP (und die E&C für China) zuverlässig.

Beim Rest hilft nur fester Glaube und besser nicht nachprüfen lassen.
 
Kleber Am: 22.04.2015 19:35:39 Gelesen: 9721# 16 @  
Meine Erfahrung besagt, nicht irgendeinem Prüferverband zu vertrauen, sondern dem einzelnen Prüfer.

Eine Prüfung von vor 35 Jahren würde ich niemals als Grundlage für eine Kaufentscheidung akzeptieren, egal welche Buchstabenkombination auf dem Attest steht.
 
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