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Thema: Belege Schweiz -> Italien
briefmarkenwirbler24 Am: 09.01.2015 17:43:24 Gelesen: 9448# 1 @  
Guten Abend,

ich möchte euch gerne einen neuen Beleg vorstellen, dieses Mal von Schweiz nach Italien:



Aufgegeben wurde der Brief am 13.10.1865 in Winterthur und wurde nach Napoli adressiert. Von Winterthur ist der Brief nach St.Gallen weitergeleitet worden, von wo er dann per Bahnpost nach Olten weitergeleitet wurde. Am 17.10 ist der Brief dann in Mailand angekommen und von dort aus letztendlich nach Napoli verschickt worden, wo er dann am 19.10 angekommen ist. Frankiert wurde der Brief mit 30 Rappen, was für einen normalen Brief der 1.Gewichtsstufe nach Italien entspricht! Kann jemand hierzu den entsprechenden Postvertrag mit Jahreszahl nennen?

LG

Kevin
 
stampmix Am: 09.01.2015 18:43:16 Gelesen: 9433# 2 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1]

Kann jemand hierzu den entsprechenden Postvertrag mit Jahreszahl nennen?

Hier ist der Postvertrag Italien - Schweiz vom 8. August 1861, mit Wirksamkeit ab 1. Juli 1862 anzuwenden.

Ich bin allerdings der Meinung, dass der Brief am 15.10.1865 aufgegeben wurde und nicht über St.Gallen und Olten, sondern über Zürich-Gotthardpass-Bellinzona-Mailand befördert wurde.

Beim siegelseitigen Stempel "DA COMO A MILANO" vom 17 OTT 65 handelt es sich um einen Bahnpoststempel.

btw: Meuricoffre & Co. war ein Bankhaus in Neapel

besten Gruss
stampmix
 
deCoppet Am: 09.01.2015 20:54:55 Gelesen: 9401# 3 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1]

Hello Kevin,

The letter was posted in Winterthur and placed on the St.Gallen-Olten railway. It would have gone to Olten, then to Luzern across the lake and over the St Gotthard pass by mail coach to Como, and from there to Milan, hence to Napoli. Olten was a major train terminal with trains coming from all four directions. I don't think it went through Zürich since Luzern was the primary route across the St Gotthard.
 
stampmix Am: 10.01.2015 12:03:02 Gelesen: 9374# 4 @  
@ deCoppet [#3]

Dieser Brief wurde mit Bahnpost über Zürich nach Luzern befördert.

Die Frage ist nur, ob die Beförderung von Zürich nach Luzern über Olten oder über die am 1.6.1864 eröffnete und erheblich kürzere Verbindung Zürich-Zug-Luzern erfolgt ist. Diese Frage lässt sich hier nicht beantworten.

besten Gruss
stampmix

Quelle: http://www.swiss-philately.co.uk/rlytpo/Railway_&_Station_Markings.pdf (Karten Seiten 5ff)
 
briefmarkenwirbler24 Am: 10.01.2015 12:53:03 Gelesen: 9368# 5 @  
@ stampmix [#2]
@ stampmix [#4]

Guten Tag,

also da der siegelseitige Stempel "St.Gallen-Olten" abgeschlagen ist, lässt sich doch eine Beförderung per Bahnpost nach Olten festmachen, oder etwa nicht? Also ich bin der selben Meinung wie Roger bzgl. des Beförderungsweges.

Kannst du uns denn erklären, warum der Brief über Zürich hätte befördert werden sollen?

LG

Kevin
 
Heinz 7 Am: 10.01.2015 14:09:15 Gelesen: 9351# 6 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1]

Hallo Kevin,

Italien ist für Schweiz-Sammler keine seltene Destination. Trotzdem ist es gar nicht selbstverständlich, ohne Weiteres schöne Belege zu finden. Ein Grossteil der Korrespondenz ist in mangelhafter Erhaltung.



Auch dieser Beleg ist nicht optimal; der Stempel ist etwas unklar. Es ist ein "AMBULANT"- (also Bahnpost-) Stempel auf einer Ganzsache von Hedingen (ZH) via Affoltern nach Brescia. Eine (Inland-) Postkarte erhielt korrekt eine Zusatzfrankatur "5 Rappen Ziffer".

Dass die Marke unten durch Scherenschnitt eine verkürzte Zähnung hat, mag zwar unschön sein, sollte aber nicht zu sehr als "Mangel" taxiert werden. Sehr wahrscheinlich stammt die Marke aus einem Markenheftchen, die sehr oft (zu) knapp geschnitten wurden. Sehr hübsch ist der saubere Abschlag des Stabstempels "Affoltern an Albis". Hedingen besass eigene Stempel, aber vielleicht wurde die Postkarte in Affoltern aufgegeben? (Die Frage ist also: Stabstempel = Aufgabe- oder Durchgangs-Stempel?).

Liebe Grüsse
Heinz
 
Gernesammler Am: 10.01.2015 15:08:17 Gelesen: 9338# 7 @  
Hallo zusammen,

hier stelle ich mal 2 Briefe von der Schweiz nach Italien vor, der erste ist vielleicht nicht so schön vom Aussehen auch ist der rückseitige Ankunftsstempel nicht so toll abgeschlagen, aber Briefe nach Sizilien habe ich auch noch nicht oft gesehen.

Dieser Brief ist in der 1. Gewichtsstufe versendet von Oberlikon (Zürich) nach Catania in Italien. Verklebt wurde für das Porto eine Zumstein Nr.67 D.



Der zweite Brief sieht da schon etwas besser aus und der rückseitige Ankunftsstempel ist auch optimal abgeschlagen. Der Brief wurde in Zürich aufgegeben und versendet nach Milano in Italien, verklebt wurde hier eine Zumstein Nr.70 C für einen Brief in der 2. Gewichtsstufe.



Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 10.01.2015 15:59:47 Gelesen: 9326# 8 @  
Hallo zusammen,

hier noch ein Brief von Genf nach Bologna von 1832, versendet über Chambery nach Bologna. Laut 1. Postvertrag der ab 1.1.1831 zwischen Genf und Sardinien gültig war erfolgte die Beförderung bis Grenze gratis (franco Grenze).

Der Empfänger bezahlte, wenn ich das richtig sehe, 15 Bajocchi (Währung im Kirchenstaat). Wer davon was bekam, da muß ich leider passen.

Der Stempel von Genf ist der erste in der Zeit der Kantonalpost und wurde eingesetzt vom 1.4.1831 - 7.12.1832, rückseitig ist der Stempel von Bologna sauber abgeschlagen. Eine Erklärung zu den beiden anderen Stempeln würde mich freuen.

Gruß Rainer


 
deCoppet Am: 10.01.2015 16:51:37 Gelesen: 9311# 9 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1]

Hello Kevin,

Here's a typical letter to Italy from Geneva to Turin. The stamp is the "blue" 30 centimes which was only available for a short time, before all stamps were printed with a different ultramarine formula. There is only a Turin back-stamp dated 11 Set.


 
stampmix Am: 11.01.2015 15:04:52 Gelesen: 9260# 10 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1] [#5]

Hallo Briefmarkenwirbler,

gerne habe ich dir den Postvertrag Schweiz Italien vom 8.8.1861 recherchiert. Hier hilft google immer gerne weiter: http://www.gidf.de/

also da der siegelseitige Stempel "St.Gallen-Olten" abgeschlagen ist, lässt sich doch eine Beförderung per Bahnpost nach Olten festmachen, oder etwa nicht?

Dieser Stempel besagt nur, dass der Brief in einem Bahnpostwagen der Strecke St. Gallen-Olten bearbeitet wurde.

Von Winterthur ist der Brief nach St.Gallen weitergeleitet worden, von wo er dann per Bahnpost nach Olten weitergeleitet wurde.

Der Brief ist definitiv nicht nach St.Gallen transportiert worden und ob er Olten durchlaufen hat ist mehr als fraglich. Hier würde auch ein Blick in eine Landkarte helfen.

Kannst du uns denn erklären, warum der Brief über Zürich hätte befördert werden sollen?

Wenn du dir die Mühe gemacht hättest, meinem Quellenhinweis in [#4] zu folgen

Quelle: http://www.swiss-philately.co.uk/rlytpo/Railway_&_Station_Markings.pdf (Karten Seiten 5ff)

hättest Du auf der Karte erkennen können, dass die Bahnstrecke St.Gallen-Olten über Zürich führte. Informationen über die sich im 19. und 20.Jahrhundert entwickelnden Transportmöglichkeiten zu Bahn/Schiff/Flugzeug sind im web verfügbar, jedoch oft nicht einfach zu finden.

Ob ab Zürich der doppelt so lange Weg über Olten genommen wurde, oder die seit 1864 bestehende direkte Bahnverbindung Zürich-Luzern lässt sich an deinem Brief nicht erkennen. Dass die Bahnpost ab 1864 die direkte Verbindung Zürich-Luzern nutzte, ist durch Bahnpoststempel aus 1864 belegt.

besten Gruss
stampmix
 
deCoppet Am: 14.02.2015 01:58:53 Gelesen: 9036# 11 @  
@ stampmix [#10]

Hello stampmix,

I need help identifying the Italian transit cancel on the back of this letter. It was a very interesting route to Italy.



The letter was posted in Zürich18 October 1864. It was carried on the Zürich-Chur train [Z55] to Chur [18 X 62, not in this scan].

The letter then has a date stamp D???nzano a Milano [lower left], transit Milano 20 Ott, and arrived in Naples 22 Ott.



I have not found an ambulant cancel with the correct number of letters to match this unknown cancel that makes sense considering the route.

The letter either went over the Splugen Pass to Como [I have another letter from July 1864 that transited Como.] Or it went over the Bernardino Pass via Bellinzona, then to Como and on to Milan.

Any help about his route would be appreciated.
 
Heinz 7 Am: 08.09.2015 23:34:04 Gelesen: 8473# 12 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1]

Hallo Kollegen,

zu diesem Thema haben wir bisher 7 Belege gesehen:

1832 (8), 1864 (10), 1865 (1), 1867 (9), 1892 (7), 1898 (7).

Ich möchte einen späteren Beleg dazustellen: einen Brief von Tinzen (Graubünden) nach Florenz von 1934



Besonders hübsch ist, dass es sich um ein "Pro Juventute"-Brieflein handelt. Diese wohltätige Institution war in der Schweiz im 20. Jahrhundert die wohl bekannteste und durfte sogar eigene Wohltätigkeits-Marken herausgeben, die bei den Briefmarkensammlern äusserst beliebt waren. Fast jeder Schweiz-Sammler hatte früher auch eine Pro Juventute-Sammlung.

Die Pro Juventute-Briefchen sind nicht so häufig und werden ebenfalls gerne gesammelt.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 02.04.2021 22:51:03 Gelesen: 3000# 13 @  
@ Heinz 7 [#12]

nach längerer Zeit zeige ich einen vollständigen Geschäfts-Beleg, der am 5. April 1816 von Bellinzona (Tessin) nach Mailand (Italien) lief (ca. 100 km Distanz). Rückseitig ist noch ein Ankunftsstempel vom 6. April zu sehen, allerdings nicht sehr klar.

Liebe Grüße

10Parale


 
Fips002 Am: 31.08.2021 13:03:11 Gelesen: 2429# 14 @  
18.9.1816, Geschäftsbrief von Genf nach Turin.






Dieter
 
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