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Thema: Estland: Belege
Das Thema hat 55 Beiträge:
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Dieter Am: 28.05.2020 10:20:08 Gelesen: 11918# 31 @  
@ Kontrollratjunkie [#10]

Hallo KJ !

Ich habe hier auch ein paar von solchen gelochten Streifen. Kannst Du mir auch weiterhelfen, sind das auch "Marken" von den Lokalausgaben von Tart, und wie wurden diese verwendet (als Briefmarke) oder? Und wie werden sie gehandelt das ist nur der Interesse halber. Man möchte doch wissen, was man da hat. Vielen Dank schon im Voraus.

Es grüßt Dich Dieter


 
fdoell Am: 02.08.2020 23:15:13 Gelesen: 11376# 32 @  
Hallo Dieter,

als Webmaster der ArGe Baltikum kann ich Dir mitteilen, dass das in der Tat amtliche Postwertzeichen aus Tartu sind. Unser (leider verstorbener) Sammlerfreund Arthur Gübeli hatte sich intensiv mit ihrer Entstehungsgeschichte und Verwendung befasst. In der „Eesti Post“ Nr. 50 hat er einen Artikel darüber geschrieben. Diese Ausgabe ist auf unserem Web [1] frei als PDF downloadbar (unter Medien - alte Ausgaben Eesti Post). Beim Sammelgebiet „Estland ab 1991“ auf unserem Web wird die Ausgabe auch (kurz) vorgestellt.

Gruss
Friedhelm

[1] arge-baltikum.de
 
Altmerker Am: 19.08.2020 19:30:20 Gelesen: 11149# 33 @  
Auf der Rüütli Strasse von Pärnu steht ein lebensgroße Abbild von Johann Voldemar Jannsen (1819 bis 1890), dem Vater des estnischen Journalismus. Dem Glauben zufolge soll man nach dem Berühren des „Perno Postimees“ in Jannsens Hand an diesem Tag gute Nachrichten erwarten können. Das Monument ist vom „Pärnu Postimees“ zum 150. Jahrestag der Erstausgabe des „Pärnu Postimees“ 1857 bestellt worden.

Zar Alexander II. gab 1856 die Druckerlaubnis für „Perno Postimees ehk Näddalileht“. Von 1857 bis 1863 war Jannsen für die Zeitung, die als achtseitige Wochenzeitung in estnischer Sprache erschien, als Redakteur und Publizist tätig. In der ersten Ausgabe veröffentlichte Jannsen ein Gedicht, das zum ersten Mal die Esten nicht mehr wie bislang üblich als Maarahvas (Landvolk), sondern als Eesti rahvas (Esten) bezeichnete. Er gab damit in Rückbesinnung auf alte Quellen dem Volk seinen Namen und eine Identität. Der estnische Publizist und Kantor übersetzte auch deutsche Chorweisen. Jannsen schrieb den Text „Mein Vaterland, mein Glück und meine Freude“, der nach der Unabhängigkeit Estlands 1918 Nationalhymne wurde, und war Herausgeber von Volksliedsammlungen. Seine drei Hauptwerke mit 1003 Liedern bilden noch heute einen wesentlichen Teil der geistlichen Literatur Estlands. 1860 gab Jannsen unter dem Titel „Eesti Laulik“ (Estnisches Liederbuch) auch einen Band mit weltlichen Liedern für Chöre heraus.

Im Jahr 1863 zog die Familie nach Tartu. Dort gaben Vater Johann Voldemar Jannsen und Tochter Lydia Emilie Florentine Koidula die estnischsprachige Zeitung „Eesti Postimees“ (Estnischer Postbote) heraus, sie zählten zu den Gründern der Theatergesellschaft „Vanemuine“ und organisierten 1869 das erste allgemeine Sängerfest in Estland. Bei beiden handelte es sich um Vorreiter der estnischen Nationalbewegung, und sie brachten die estnischsprachige Kultur voran.


 
fdoell Am: 16.09.2021 15:24:22 Gelesen: 6679# 34 @  
@ Michael Mallien [#17]

Der blaue Sonderstempel lautet „Eestimaa kevadpealinn Türi“ = „Estlands Frühlingshauptstadt Türi“ nebst Datumsangabe. Das ist also ein Werbestempel für die 3 Monate andauernden Aktivitäten in Türi, das diesen „Nebennamen“ seit 1999 führen darf. In ähnlicher Weise wirbt Pärnu mit Sommerhauptstadt (suvepealinn), Narva mit Herbsthauptstadt (sügisepealinn), Otepää mit Winterhauptstadt (talvepealinn), Kurressaare mit Sonnenhauptstadt (päikesepealinn) und in jährlichem Wechsel verschiedene Orte als Waldhauptstadt (metsapealinn, im Einzelnen auf der estnischen Vikipedia.ee unter diesem Begriff zu finden).

Gruss
Friedhelm
 
Michael Mallien Am: 31.10.2021 11:59:49 Gelesen: 6220# 35 @  
@ fdoell [#34]

Hallo Friedhelm,

vielen Dank für die Info zu dem Stempel!

Ich zeige heute einen Beleg im A5-Format vom 15.9.2021 aus Tallinn (Stempel aus Nurmenuku) nach Bargteheide zu 1,90 Euro.

Die Form der Marke gefällt mir!



Viele Grüße
Michael
 
DL8AAM Am: 19.12.2021 19:10:16 Gelesen: 5623# 36 @  
Eigentlich kein schöner, sammelnswerter Beleg, aber da ich diese Form einer "barbezahlten Sendung" hier noch nicht gesehen habe, habe ich versucht, diese zumindest für eine Abbildung zu retten. Im Kern geht es mir eigentlich nur um das Zeigen der Barfrankatur selbst.

Hinweis: Das war ursprünglich eine Sendung aus Estland an einen deutschen Empfänger, der den Umschlag für einen spätere Ebay-Versand wiederverwendet hat, d.h. ich habe die Überklebungen und Nachbeschriftungen entfernt und mit einer Bildbearbeitung editiert.



Private Einschreibesendung (zu 0,895 kg) aus Tallinn/EST nach Uttenreuth/D, eingeliefert und barbezahlt beim Lasnamäe Postkontor, in Tallinn. Estnisches Einschreibe-Label mit Sendungsnummer RR .... EE, mit schwachen Resten eines Handstempels über der eingedruckten Ortsangabe TALLINN zu erkennen: TALLIN-LASNAMÄE / RR. - plus ein nachverklebtes deutsches Einschreibelabel der DPAG (Formularnummer 912-857-600) mit neuer, deutscher Sendungsnummer RL .... DE. Handstempel MAKSIKIRI (=Maxibrief), den selbstklebenden Luftpostaufkleber konnte ich nicht mehr retten.

Barfrankatur dargestellt per TP-Handstempel (= Taxe Perçue, d.h. Gebühr bezahlt) und handschriftlichem Zusatz 142 EEK für das entrichtete Porto, das steht für 142 Estnische Kronen, das entspricht also etwa 9 Euro. Üblicherweise werden diese Gebührbezahlt-Vermerke mit einem (Hand-) Stempel des annehmenden Postamts "validiert", hier * TALLINN-LASNAMÄE * m AS EESTI POST vom 12.02.2010. Estnische Kronen waren bis 2010 die Währung in Estland, fest gekoppelt an den Euro, wobei 1 EUR immer 15,6466 EEK entsprachen.

Beste Grüße
Thomas
 
MichaelS Am: 20.12.2021 19:17:05 Gelesen: 5594# 37 @  
Auch Estland hat seit geraumer Zeit individuelle Briefmarken herausgegeben.

Dies ist ein Exemplar der estnischen Firma Eleport OÜ mit Sitz in Tallinn. Sie vertreibt Ladesäulen für E-Autos.

Der Brief wurde in Tartu gestempelt und hat einen Laufvermerk von Lasnamae/Viimsi



Schönen Gruß,
Michael
 
matze1958 Am: 24.02.2022 21:26:37 Gelesen: 4854# 38 @  
Hallo zusammen,

den unten abgebildeten Brief hatte ich vor einigen Tagen schon im Forum "Stempel bestimmen Russland" eingestellt. (Hier wurde mir schon super mit den Stempeln geholfen) Tatsächlich ging er aber nach Estland. Im folgenden findet Ihr meine Beschreibung, die aber nicht unbedingt richtig sein muss.

Der ursprüngliche Zielort „Jewe-Mehntack" wurde gestrichen. Meine zentrale offne Frage ist, wohin der Brief weitergeleitet wurde. Die Adresse ist auf der Vorderseite zu sehen, wurde aber hinten wohl wegen der schlechten Leserlichkeit wiederholt. Vermulich irgendwo in der Nähe des heutigen Tallin. Das das jemand von Euch lesen?? Da helfen landes-/Sprachkenntnisse ja ganz gewiss!

Gerne höre ich auch weitere Anregungen/Ergänzungen zur Briefbeschreibung.


Brief vom 24.12.1867 von Genf nach Jewe (IEBЬE, heute Jõhvi) Estland (russisches Ostseegouvernement).

Der Brief ging an Olga Anna Pauline Freifrau Baronin von Rosen geb. Gräfin von Kotzebue, 1842-1931, wohnhaft auf dem Gut Mehntack (auf dem Brief unten handschriftlich vermerkt, durchgestrichen), verheiratet mit Freiherr Konstantin v. Rosen (Landrat).

Zum Gut Mehntack findet man in Wiki den Eintrag: die ehemalige Landgemeinde Mäetaguse vald lag im Kreis Ida-Viru im Nordosten Estlands. Besonders sehenswert ist das 1542 erstmals erwähnte Gutshaus von Mäetaguse (deutsch Mehntack). Das heutige Hauptgebäude wurde 1796 durch den Deutschbalten Eugenius Octave von Rosen errichtet.


Leitung über Deutschland (handschriftlich „par Berlin et St. Petersburg“)
Frankatur mit 75 Rp. für Briefe bis 15g aus dem zweiten Schweizer Rayon in der seltenen 3. Tarifperiode (10.01.1867 – 31.08.1868), die nur 19 Monate Gültigkeit hatte

rückseitig acht Stempel (das AEK auf den kyrillischen Stempeln steht für Dezember декабрь):

• Bahnstempel „GENEVE-SION 24 XII 67“
• Bahnstempel „LAUSANNE-BERN 24 XII 67“
• Bahnstempel „Gr. Bad. Bahnpost Z 25 25 XII 67“ (Gr. Bad. = großherzoglich badisch)
• Deutscher Ovalstempel „SCHWEIZ über BADEN“
• МОСКВА = Moskau, 18.12.1867 (jul.) = 30.12.1867 (greg.)
• С. ПЕТЕРБУРГЪ = St. Petersburg, 20.12.1867 (jul.) = 01.01.1868 (greg.) (man könnte hier auch eine 29.12 erkennen, macht aber vom Postweg wenig Sinn)
• IEBЬE = Jewe (heute Jõhvi), ??.12.1867 (jul.) = ??.01.1868 (greg.)
• РЕВЕЛЬ = Reval (heute Tallin), 24.12.1867 (jul.) = 05.01.1868 (greg.)

Danke im Voraus und viel Spaß beim Rätseln, Matze



 
Shinokuma Am: 25.02.2022 00:10:01 Gelesen: 4837# 39 @  
Liebe Estland-Freunde und Sammler!

Nachstehend zeige ich einen Luftpostbrief vom 21.5.2004 im C5-Format von der Firma G.W.Berg Ltd. aus Tallinn, frankiert mit einer Europa-Marke zu 5,50 EEK (estnische Kronen), die aber offensichtlich als Frankatur nicht gereicht haben. Denn am linken Briefrand befindet sich vertikal ein roter Freistempel im Wert einer weiteren estn. Krone, der aber vermutlich nicht vom Absender stammt, sondern vom Postamt vor Ort.



Wer mehr darüber weiß, möge mich gerne eines Besseren belehren.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Briefuhu Am: 25.02.2022 12:58:34 Gelesen: 4806# 40 @  
Habe hier einen Brief vom 04.11.1993 aus Rapla. Der Stempel Tähitud Amet-Post wurde mir online mit Registrierte Office-Post übersetzt. Kann es sein das es sich hier um eine estnische Postsache handelt?



Schönen Gruß
Sepp
 
fdoell Am: 25.02.2022 14:22:24 Gelesen: 4796# 41 @  
@ Shinokuma

Warum soll der Freistempler nicht vom Absender stammen? Unter dem Werteindruck sieht man die 220019, eine typische Ziffer für einen Dauer-Vertrag zwischen der Eesti Post und privaten Unternehmen.Gibt ein späteren Jahren auch als Virob-Aufdruck auf Umschlägen.

Wenn die fehlende Krone im Postamt dazugekommen wäre, hätte man wohl eher entweder eine Marke aufgeklebt (die gab es da ja) oder (bei Markenknappheit, die es aber da nicht mehr gab) einen Stempel "makstud" (bezahlt) mit der Angabe 1 Kr. für eine Barfrankatur angebracht.

@ Briefuhu

Amet heißt Amt. ameltik heißt amtlich. Mit "side" vornedran bedeutet es postamtlich. Mit einem solchen Vermerk, Stempel oder Eindruck werden portofreie "Amet-Post" ist eher selten, aber da macht wohl jedes Postamt seine eigenen Stempel.

Tähitud (auch tähitatud) bedeutet eingeschrieben. Die Einschreibnummer steht hier nebendran "24".

Absender ist das Raplamaa Postkontor, also das "Haupt-" Postamt des Landkreises Papa in Ramla. Der Brief geht an die "Verbrauchergemeinschaft Rapla", (vergleichbar bei uns Coop, Konsum,, Edeka...).

Gruß
Friedhelm
 
Briefuhu Am: 25.02.2022 15:16:32 Gelesen: 4792# 42 @  
@ fdoell [#41]

Hallo Friedhelm,

vielen Dank für Deine schnelle und ausführliche Erklärung, die zusammen mit dem Beleg in meine Sammlung kommt.

Wünsche ein schönes Wochenende
Sepp
 
fdoell Am: 25.02.2022 15:26:34 Gelesen: 4789# 43 @  
@ Matze1958

Die neue Anschrift ist kein Estnisch (was ich lesen und übersetzen könnte), sondern Russisch (die damalige Amtssprache). Selbst mit Kenntnis der russischen Schreibschrift wüsste ich dann nicht, was das genau bedeutet. Da müsstet Du jemand fragen der russische Schreibschrift lesen kann und das dann übersetzt.

Gruß
Friedhelm
 
fdoell Am: 25.02.2022 15:37:52 Gelesen: 4788# 44 @  
@ MichaelS [#37]

Der Laufvermerk von Lasnamäe betrifft das dortige Kandekeskus (Verteilzentrum in der Pallasti 28, direkt neben der Eesti Post Zentrale und dem Pallasti Postkontor).

Ich habe in der gerade aktualisierten Fassung meiner Ausarbeitung zur Gebietsreform 2017 in Estland [1] neben den Postkontoren und Postpunkten auch die Verteilzentren mit aufgenommen. Du findest es auf S. 17 unten und Erläuterungen dazu auf S. 16.

Gruß
Friedhelm

[1] Arbeitshilfe Nr. 1 der ArGe Baltikum, downloadbar unter https://arge-baltikum.de/arbeitshilfen-10-de.shtml
 
MichaelS Am: 25.02.2022 17:26:55 Gelesen: 4778# 45 @  
@ fdoell [#44]

Hallo Friedhelm,

vielen Dank für die Info. Auch wenn ich kein Estland-Sammler bin, werde ich mir Deine Ausarbeitung näher anschauen.

An dem Verteilzentrum bin ich ein paar mal vorbei gefahren. Allerdings ist es mir bisher nicht aufgefallen. Beim nächsten Besuch in Tallinn gucke ich genauer hin.

Schönen Gruß,
Michael
 
Ichschonwieder Am: 11.05.2022 16:16:16 Gelesen: 3495# 46 @  
Brief aus Estland nach Deutschland

24.03.1999 Mi. Nr. 341 50 Jahre Europarat



VG Klaus Peter
 
Briefuhu Am: 28.01.2023 09:32:59 Gelesen: 787# 47 @  
Brief vom 23.07.2011 von Tartu nach Bremgarten in der Schweiz, wobei ich den Abgangsstempel nicht entziffern konnte. Frankiert wurde mit der Michel Nr. 694 vom 28.04.2011 im Wert von 0,58 Euro.



Schönen Gruß
Sepp
 
mumpipuck Am: 28.01.2023 19:18:17 Gelesen: 767# 48 @  
@ Briefuhu [#47]

Hallo Sepp,

Emajöe ist ein Ort in der Nähe der Stadt Tartu, wo man Boote mieten kann [1].
Diese verkehren auf dem Fluss Emajogi (deutsch: Embach), der durch Tartu fließt [2]. Die Schreibweise variiert offensichtlich, vgl. [3].
Burkhard

[1] http://www.estland.com/staedte/tartu/sport-und-freizeitaktivitaeten-in-tartu/
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Emaj%C3%B5gi
[3] https://www.inforegister.ee/en/11044696-EMAJOE-VEEVARK-AS .
 
Briefuhu Am: 28.01.2023 19:34:13 Gelesen: 766# 49 @  
@ mumpipuck [#48]

Hallo Burkhard,

vielen Dank für Deine Hilfe und die links, konnte den Stempel einfach nicht zuordnen.

Schönen Gruß
Sepp
 
Briefuhu Am: 29.01.2023 10:12:32 Gelesen: 744# 50 @  
Brief vom 20.10.1992 von Tartu nach Schweinfurt frankiert mit Michel Nr. 178 v. 16.03.1992 ohne Wertangabe. Statt Wertangabe P.P.I was ich als Porto Payed International interpretiere.



Schönen Gruß
Sepp
 
ArGe Baltikum Am: 29.01.2023 11:02:37 Gelesen: 736# 51 @  
@ [#48] [#49]

Emajõe ist der Genitiv von Emajõgi (das ist der Fluss durch Tartu, der auf deutsch Embach hieß). Im Genitiv werden im Estnischen Ortsbezeichnungen von Haltestellen angegeben, aber auch die (insoweit abgekürzten) Namen im Poststempel für das (beispielsweise hier gefragte) „Emajõe postkontor“ in der östliche Kalda tänav (Ortsteil Annelinn) [1], das vor ein paar Jahren geschlossen und durch das aktuelle „Eedeni postkontor“ [2] im Einkausfzentrum Eeden in der Kalda 1c [3] ersetzt wurde.

Die genannten Links mit emajõe beziehen sich auf Orts- (-streßen-) und Institutionsbezeichnungen, die nichts mit der Post zu tun haben. Gibt man „emajõe“ bei Maps ein, zeigt das einfach den Fluss bzw. das Flussufer.

Gruss
Friedhelm

[1] https://wego.here.com/estland/tartu/post-office/tartu-emajõe-postkontor--233ud7h1-7769a6eb1cef46608947c4884d3adef1?map=58.36883,26.76498,15,normal
[2] https://www.omniva.ee/abi/kaart#pakiautomaadid (links unter „Postkontorid ja postipunktid“ auswählen und Tartu vergrößern)
[3] https://www.eeden.ee/teenused/list/poed/teenused/omniva/
 
Briefuhu Am: 29.01.2023 18:55:57 Gelesen: 721# 52 @  
@ ArGe Baltikum [#51]

Danke für die umfangreiche Info. Also wurde der Brief in einem Postamt in Tartu abgestempelt.

Schönen Gruß
Sepp
 
DL8AAM Am: 30.01.2023 07:45:14 Gelesen: 709# 53 @  
@ ArGe Baltikum [#51]

Interessante Informationen, d.h. die estnische Post setzt in ihren Tagesstempeln nicht zwingend einen Ortsnamen, sondern einen Postamtsname (ohne weitere Ortsangabe). Also aufpassen.

Der Stempeltext EMAJÕE / AS EEST POST heisst also übersetzt "Emajõgi'isch(es Postamt) der Estnischen Post AG" (in Tartu), analog übertragen wäre das so etwas wie ein Stempeltext "Elbe'isch(es Postamt) der Deutschen Post DHL AG" (in Hamburg).

Nur am Rande: Was müsste man in diesem Fall als Ortsname in der Stempeldatenbank eingeben? Denn weder Emajõe, noch Emajõgi, sind dann ja Orte. Selbst Emajõe wäre hier falsch, denn das hiesse ja nur (übertragen) (abgekürzt) "Elbisches", oder? Das käme ja nicht einmal an die Ortsbezeichnung "Briefzentrum 37" heran. Bei der Ortsangabe "Briefzentrum 37" kommt der echte Ort ja auch nur als Zusatz "(Göttingen)" in die Datenbank. Also wäre der korrekte Ortsname (für die Datenbank) "Emajõe Postkontor (Tartu, Dorpat)"?

Beste Grüße
Thomas
 
Briefuhu Am: 30.01.2023 09:13:49 Gelesen: 698# 54 @  
Brief vom 13.03.1992 von Tartu nach Schweinfurt. Frankiert wurde mit 4 x Michel Nr. 167 zu je 0,15 estnische Kronen und einem roten Provisorium von 90 Kronen.



Schönen Gruß
Sepp
 
ArGe Baltikum Am: 30.01.2023 09:19:34 Gelesen: 696# 55 @  
@ DL8AAM [#53]

Also wäre der korrekte Ortsname (für die Datenbank) "Emajõe Postkontor (Tartu, Dorpat)?

Korrekt. Postkontore werden zunehmend in Einkaufszentren (Shopping Mails) verlagert, weil dort die Menschen ohnehin hinkommen, um einen Großteil ihres Einkaufsbedarfs zu decken. Die Kontore werden dann nach diesen Einkaufszentren benannt und die Poststempel weisen die Kontorbezeichnung auf. Wenn man nicht weiß, wo das Einkaufszentrum liegt, weiß man nicht, in welcher Stadt ein Poststück abgestempelt wurde.

Eine jeweils aktuelle Übersicht bietet aber das Verzeichnis aller Postkontore (und mehr) #51 Link Nr. 2. Diesen Link sollte sich jeder nach Estland reisende oder sich für Estland interessierende Philatelist notieren, wenn er Interesse an bestimmten Stempeln, Ausgaben usw. hat.

Aus der Arbeitshilfe Nr. 1 der ArGe Baltikum [1]:

Die verwendeten Poststempel tragen Namen von Städten, größeren Siedlungen oder die Eigennamen von Postkontoren (meist Einkaufszentren, wenn nicht Ortschaften) und Verteilerzentren (meist Ortschaften oder Inseln).

AS EESTI POST, die estnische Postgesellschaft, verwendet in der Regel seit Jahren für Postpunkte (PP) keine Stempel mehr, nur noch für größere Postfilialen bzw. Postkontore (PK). Die Briefe der Postpunkte werden zu Verteilerzentren transportiert, dort bearbeitet und mit speziellen Stempeln entwertet. Diese Stempel mit der Inschrift Kandekeskus (Verteilerzentrum) oder Kandepunkt wurden im Jahr 2013 flächendeckend eingeführt.

Das heißt: Wird ein Postkontor zum Postpunkt herabgestuft oder geschlossen, wird ein Stempel außer Kurs gesetzt! Die Zahl der Ortsstempel hat sich durch die Schließung von Postkontoren deshalb erheblich verringert, dem gegenüber gibt es nur ein paar Dutzend Kandekeskus-Stempel. Eine seltene Ausnahme: Der Postpunkt der abgelegenen Insel Ruhnu hat wohl wegen der langen Transportwege oder aus touristischen Gründen 2019 einen extra Stempel „Ruhnu PP“ bekommen.


Gruß
Friedhelm

[1] https://arge-baltikum.de/arbeitshilfen-10-de.shtml
 

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