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Thema: Estland: Belege
Cantus Am: 03.04.2015 01:32:00 Gelesen: 29964# 1 @  
Da man in Mitteleuropa selten Postbelege aus Estland zu Gesicht bekommt, zeige ich hier einen Brief vom 29.6.2011, der mit unterschiedlichen aktuellen Freimarken versehen von Narwa (Narva) [1] nach Finsterwalde transportiert worden ist. Da ich moderne Kataloge aus der Ecke von Europa nicht besitze, kann vielleicht jemand anderes mit weiteren Informationen ergänzen.



[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Narva_%28Stadt%29

Viele Grüße
Ingo
 
merkuria Am: 03.04.2015 17:46:58 Gelesen: 29931# 2 @  
@ Cantus [#1]

Guten Abend aus der Schweiz!

Die von Dir gezeigten Estland Marken sind Teil einer am 4.2.2010 begonnen Freimarkenserie unter der Bezeichnung "Posthorn". Seither kommen jedes Jahr neue Wertstufen sowie Farbänderungen bestehender Wertstufen an die Schalter.

Nachstehend ein Link, womit Du in einen kostenlosen Webkatalog einsteigen kannst. Du findest darin praktisch alle Länder der Erde mit Abbildung jeder Briefmarke und den dazugehörenden Daten wie Mi Nr, etc.

http://colnect.com/en/stamps/countries

Hier noch einen Link zum Beispiel Estland mit "Deinen" Ausgaben:

http://colnect.com/en/stamps/list/year/2011/country/2654-Estonia

Schöne Ostern und viel Spass mit dem Katalog wünscht
Jacques
 
T1000er Am: 03.04.2015 17:57:03 Gelesen: 29924# 3 @  
@ Cantus [#1]

Hallo Ingo,

der Beleg wirft bei mir die Frage nach dem zusätzlich aufgeklebten Tagesstempel auf. Was hat das für eine Bewandtnis? Hier ist wohl ein Estland-Spezialist gefragt.

Ebenfalls schöne Osterfeiertage wünscht,
T1000er
 
fdoell Am: 10.04.2015 18:28:11 Gelesen: 29853# 4 @  
Solche weißen Zettel mit Tageskreisstempel werden gelegentlich von Postämtern auf braune Umschläge aufgeklebt; ich habe einige Belege, wo der Zettel mit Stempelabdruck mit einem Stück Klebestreifen auf dem Umschlag befestigt wurde, er stammt also definitiv nicht vom Absender.

Der Zweck ist - im Vergleich mit vielen Dutzenden brauner und weißer Belege aus Estland - offensichtlich, die Abstempelung besonders sichtbar zu machen, wenn der Stempel auf den Marken nicht sehr kontrastreich gegenüber den Marken selbst ist. Auf Marken mit hellen, abgestempelten Flächen ist der Stempelabdruck als solcher gut zu sehen; da gibt es solche Zettel nie.

Ob das nun Maschinen weiter bearbeiten (die einen nicht gestempelten Beleg vielleicht aussortieren oder noch einmal stempeln würden, (ist im E-Staat Estland zu vermuten) oder Menschen, in jedem Fall wird so auch beim flüchtigen Drüberschauen klar, dass bereits gestempelt wurde.

Gruß
Friedhelm
 
bignell Am: 10.04.2015 22:50:01 Gelesen: 29829# 5 @  
@ Cantus [#1]

Hallo Ingo,

Belege aus Estland habe ich nur aus der Zeit nach der Oktoberrevolution (erste Unabhängigkeit), hier ein Brief von Tallinn nach Tartu von 1925:



Lg, harald
 
zockerpeppi Am: 10.04.2015 23:00:31 Gelesen: 29826# 6 @  
Cantus [#1]

du gräbst aber auch immer Themen aus.

Ich habe überwiegend zeitgenössische Belege nach Luxemburg, welche ich so auf die Schnelle nicht zur Hand habe. Aber wie auch bignell [#5] hätte ich da was älteres. Übrigens ganz neu in meiner Sammlung kam gestern mit der Post:

Freistempler der Tallinna Linnabank nr 0114, datiert vom 24.1.38 auch Tallinn nach wo auch immer. Porto 010 senti



beste Sammlergrüße
Lulu
 
Mondorff Am: 11.04.2015 00:16:38 Gelesen: 29816# 7 @  
Anbieten kann ich nur neuere Belege aus der Zeit der Unabhängigkeit. Von den Nachverwendungen der Freimarken und Ganzsachen-Umschlägen der UdSSR, über UdSSR mit Provisorien Estland, immer noch auf Gs.-Umschlägen der UdSSR bis zu UdSSR-Ganzsachen-Umschlägen frankiert mit Estnischen Marken und Provisorien.



Bild-Ganzsachen-Umschlag der UdSSR mit Stempel Tartu vom 12.4.1991



Bild-Ganzsachen-Umschlag der UdSSR mit Provisorium und estnischer Marke vom 1.10.1991



Bild-Gs.-Umschlag der UdSSR mit etnischem Provisorium vom 18.3.1992 ab Tartu



Ganzsachen-Umschlag der UdSSR nur mit estnischem Provisorium



Bild-Umschlag der UdSSR frankiert mit estnischer Marke am 7.12.1992 ab Vändra



Bildumschlag und Marke der estnischen Post mit Sonderstempel vom 28.2.1992

Das war's für heute
DiDi
 
Kontrollratjunkie Am: 11.04.2015 01:19:58 Gelesen: 29809# 8 @  
Moderne Belege kann ich aus meiner Sammlung auch beisteuern. Zum Beispiel eine aufgewertete Ganzsache mit zusätzlicher Frankatur durch Ganzsachenausschnitte.

Gruß
KJ


 
Mondorff Am: 11.04.2015 09:49:58 Gelesen: 29794# 9 @  
Zu dieser Frankatur habe ich leider keinerlei Information. Ein Lochstreifen auf Ganzsachen-Umschlag der UdSSR.



Schönen Gruß
DiDi
 
Kontrollratjunkie Am: 12.04.2015 02:22:06 Gelesen: 29764# 10 @  
@ Mondorff [#9]

Hallo Didi,

bei diesen Lochstreifen handelt es sich um die Lokalausgabe von Tartu vom 19.12.1991. Diese Lochstreifen gibt es in drei verschiedenen Farben, der Streifen in der niedrigsten Portostufe 3,60 Rubel auf Deinem Beleg ist in dunkelblauer Farbe. Die Streifen wurden bis 20.06.1992 zur Frankatur genutzt.

Ergänzend noch eine aufgewertete Ganzsache mit zusätzlicher Frankatur durch drei Werte zu 10 Kop. aus der ersten Dauerserie der Estnischen Republik vom 01.10.1991.

Gruß
KJ


 
Heinrich3 Am: 12.04.2015 10:21:27 Gelesen: 29745# 11 @  
Auch bei mir - wie bei Mondorff - liegt eine Anzahl Belege aus der Zeit nach der UdSSR. So richtig durchgesehen und ausgewertet sind diese nicht.

Hier ein ganz einfacher Brief auf Sowjet-Vordruck von Tartu nasch Tallinn - rückseitig noch der Ankunftstempel mit sowjetischem Stempelmaschine, jedoch bereits mit neuem Stempelkopf. Soll ich noch mehr zeigen?

Schönen Sonntag wünscht
Heinrich


 
Mondorff Am: 12.04.2015 13:04:47 Gelesen: 29728# 12 @  
@ Kontrollratjunkie [#10]

Guten Tag KJ,

herzlichen Dank für die Aufklärung.

Vor und in diesen Jahren der Unabhängigkeit hatte ich dort einen Tauschpartner. Perfektes Deutsch. Der Mann ist vielleicht verstorben. Jedenfalls liegt seitdem eine Anzahl von Belegen und Marken hier herum; ich bin nie dazu gekommen, mich richtig mit der Sache zu beschäftigen. Beim Aufräumen gefunden.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
Kontrollratjunkie Am: 12.04.2015 16:21:01 Gelesen: 29715# 13 @  
@ Mondorff [#12]

Sehr interessant, denn mir geht es genauso. Meine Tauschpartnerschaft endete erst 2011. Es war ein langer und historisch sehr interessanter Kontakt. Ich habe dadurch die Entwicklung ab 1989 "hautnah" miterleben dürfen. Es sind eine Menge Belege entstanden, eben auch mit diesen Lokalausgaben. Mein Tauschpartner wohnt(e) in Tartu / Dorpat.

Beste Grüße
Rüdiger
 
Journalist Am: 17.04.2015 20:42:35 Gelesen: 29647# 14 @  
Hallo an alle,

bezüglich Estland möchte ich zwei interessante Postdienstganzsachen der estnischen Post nach Deutschland vorstellen, die eventuell beide mit nicht alltäglichen Innendienststempeln als Abgangsstempel versehen wurden.



Bei diesem ersten Beleg handelt es sich um eine Einschreibpostsache von Estland an die Deutsche Post AG. Interessant ist hier zum einen der Einschreiblabel mit Ortsangabe, denn im zweiten nachher gezeigten Beleg weiter unten fehlt diese Ortsangabe, scheinbar gibt es hier unterschiedliche Varianten. Besonders interessant ist der englischsprachige Stempel "Customer Service Center" bei dem es sich vermutlich um einen Innendienststempel handelt. Die Einschreibpostsache war eine Antwort auf eine entsprechende Anfrage der Deutschen Post wegen einer Nachforschung.



Der zweite Einschreiben ist auch eine Postsache der estnischen Post nach Deutschland - Inhalt ist hier wie angegeben ein "Bulletin de Verification" gewesen - es ging an das IPZ in Frankfurt. Bezüglich des Stempels würde mich interessieren, ob jemand nach Tallinn die Abkürzung "PK" deuten kann und auch vor "Eesti Post" die Buchstabenkombination "AS"

viele Grüße Jürgen
 
KaraBenNemsi Am: 17.04.2015 21:30:06 Gelesen: 29640# 15 @  
@ Journalist [#14]

Hallo Jürgen,

zu Frage 2: Abkürzungen AS und PK
AS dürfte für aktsiaselts = Aktiengesellschaft (AG) stehen. Die estnische Post ist eine AG.

PK steht sicherlich für postkontor, also deutsch: Postfiliale.

Was die Stempel selbst angeht, denke ich (als absoluter Estland-Laie) aber nicht, dass dies Innendienststempel sind. Der 2. Stempel sieht ohnehin wie ein ganz gewöhnlicher Tagesstempel aus Estland aus und wird es wohl auch sein.
Der erste ist zwar ungewöhnlich aufgrund seiner Form und englischen Inschrift. Ich wüsste aber nicht, warum ein estnischer Innendienststempel ausgerechnet in englischer Sprache und nicht Estnisch beschriftet sein sollte. Der Stempel ist daher meiner Meinung nach kein Innendienststempel, sondern ein gerade für Auslandspost bestimmter Tagesstempel - halt netterweise mit englischer Inschrift.

Zwei schöne Belege sind das allemal. Danke für´s Einstellen.

Viele Grüße

Carsten
 
fdoell Am: 11.07.2015 23:35:54 Gelesen: 29347# 16 @  
Hallo zusammen,

da ich im Wesentlichen Republik Estland sammle (Briefe, Postkarten, Ganzsachen, besondere Abstempelungen usw.) und auch die Sprache leidlich kann, hier ein paar Anmerkungen zu den obigen Beiträgen:

@ zockerpeppi [#6]

Der Brief der Linna pank (= Stadtbank) kann als Inlandsbrief oder auch zum Versand nach Lettland oder Litauen verwendet sein – die Gebühren betrugen dort überallhin bis 20 g 10 Senti im Zeitraum 1.2.1925–28.2.1940.

@ Mondorff [#7]

Der zweite gezeigte Beleg zeigt keine estnische Marke, sondern eine sowjetische Gs. mit 5 Kopeken, einen estnischen Maschinenfreistempel aus Tartu mit 15 Kopeken in roter Farbe und eine sowjetische Marke zu 12 Kopeken, abgestempelt am 21.08.91 (nicht 1.10. wie angegeben).

Seit 1.1.1991 hatte sich die estnische Post selbst aus dem sowjetischen Postgefüge herausgenommen, da sie die sowjetischen Postgebühren als nicht ausreichend bezeichnete. Als Noch-Sowjetrepublik konnte sie weder eigene Marken herausgeben noch konnten mehr aus Moskau angefordert werden. Daher entschied man sich zu Nebenstempeln, die es in vielen Ausführungen gibt.

Die Inlandsgebühr für einfache Briefe betrug seit 1.7.91 20 Kopeken, deshalb wurden die Umschläge mit Nebenstempel in Gesamtfrankatur 20 Kopeken auf dem Postamt verkauft. Die Marke wurde zur Erhöhung auf das Auslandsporto zugeklebt, das seit 1.4.91 für Auslandsbriefe bis 20 g 30 Kopeken betrug – der Beleg ist also mit 2 Kopeken überfrankiert.

Der dritte Beleg mit dem Rechteckstempel P.P.E für 1 Rubel Inlandsbriefgebühr ist ein Ersttagsbrief dieses Zudrucks (Portoerhöhung für einfache Inlandsbriefe erfolgte am 16.3.92 von 60 Kopeken auf 1 Rubel). Der sowjetische Gs.-Eindruck war – wie alle sowjetischen Postwertzeichen – seit dem 1.1.92 ungültig: Estland hatte am 20.8.091 seine Unabhängigkeit wiederhergestellt.

Der vierte Beleg zeigt stolz die unabhängige estnische Postleitzahl (vor der Einführung 5-stelliger PLZ im Jahr 1993), nämlich EE2400 anstelle der zu Sowjetzeiten zu benutzenden 202400.

Der fünfte gezeigte Beleg weist die nur bis zu diesem Tag noch gültige Luftpost-Frankatur Ausland für einfachen Brief von 1,50 Rubel aus – am 1.3. stieg dieses Porto auf 40 (!) Rubel an.

@ Kontrollratjunkie [#8]

Das Aufkleben von Ganzsachenausschnitten auf andere Belege war in Estland zulässig. Das Porto scheint jedoch nicht ganz zu stimmen. Auch wenn man den Stempelabdruck nicht genau lesen kann, die beiden roten Stempel (achteckiger Metall-Maschinenstempel und achteckiger Gummi-Handstempel) wurden am 15.1.92 eingeführt. Allein die Einschreibgebühr ins Ausland betrug jedoch bereits seit dem 15.12.91 3,60 Rubel, das reguläre Porto nochmals 90 Kopeken, insgesamt also 4,50 Rubel. Zu sehen sind nur 3,00 Rubel – gibt es evtl. auf der Rückseite noch Frankaturen?

@ Mondorff [#9]

Die Lochstreifen wurden auf einem Drucker der Sternwarte Tartu produziert und mit dem – nur für die Lochstreifengültigmachung verwendeten, eigentlich als Reservestempel vorgesehenen – roten Tagesstempel Tartu f mit Datum 19129100 über dem Komma zwischen Rubel- und Kopekenwert zu amtlichen Postwertzeichen. Es gibt sie in weiß, hellblau und dunkelblau. Arthur Gübeli aus der Schweiz (Mitglied der ArGe Estland) hat ein ganzes Büchlein darüber geschrieben (122 Seiten farbig geringelt, 25 €), woraus ich zitieren kann (ist in meinem Besitz); auch die Adresse für einen Bezug kann ich besorgen.

@ Heinrich3 [#11]

Die Frankatur ist eine gemischte: Der Wertstempeleindruck von 90 Kopeken wurde durch 10 Kopeken Barfrankatur zum Inlandsporto von 1 Rubel ergänzt, was durch den „Taxe percue“-Stempel und den handschriftlichen Eintrag belegt wird.

@ Mondorf [#12]

Wenn bei Dir Estland-Belege „rumliegen“ und Du nicht dazu kommst, Dich damit zu beschäftigen, nehme ich Dir auch gerne etwas ab.

@ Journalist [#14]

KaraBenNemsi hat das meiste schon ausgeführt. Der Umschlag wird für alle möglichen Postsachen der estnischen Post verwendet; die genaue versendende Stelle ist oft nur am Stempel erkenntlich. Der Abonnementsversand beispielsweise verwendet einen kleinen Rundstempel „Eesti Postmarke Tallinn – AS Eesti Post“; wobei die Fa. „Estnische Postmarke“ das Tochterunternehmen der AS Eesti Post ist, das neue Marken entwerfen und produzieren lässt sowie das Marketing und den Sammlerservice übernimmt.

Wenn jemand Belege aus Estland abzugeben hat (je sonderlicher die Frankatur, umso lieber) oder Fragen zur Beschriftung hat, mag er mich gerne kontaktieren.

Gruß
Friedhelm
 
Michael Mallien Am: 28.10.2016 22:23:58 Gelesen: 27189# 17 @  
Von mir ein Brief im A5-Format aus dem April 2004, also kurz vor dem Beitritt zur EU, welche am 1. Mai 2004 erfolgte. Der Brief ging von Türi nach Bargteheide und ist mit 10 Kronen frankiert. Dabei fanden 10-Jahre-alte Marken aus 1994 Verwendung.



Zur Bedeutung des Sonderstempels (?) in blass-hellblauer Farbe unten auf dem Beleg kann ich nichts sagen.
 
fogerty Am: 18.11.2016 21:09:25 Gelesen: 26978# 18 @  
Nichts besonderes,ganz normal gelaufener Brief aus dem Jahre 2011, die Briefmarke hat das Thema Tallin Europäische Kulturhauptstadt 2011.



Grüße
Ivo
 
fogerty Am: 18.11.2016 21:17:58 Gelesen: 26974# 19 @  
Dazu noch aus demselben Jahr eine Ansichtskarte aus Kuressaare, aber mit Poststempel von Tartu-Kesklinna.



Grüße
Ivo
 
fogerty Am: 18.11.2016 21:27:43 Gelesen: 26971# 20 @  
Und noch eine Karte aus einem meiner absoluten Lieblingsländern, diesmal aus Tartu, auch von 2011



Und weils schon spätabends ist, an "fdoll" hejat ööd!

Grüße
Ivo
 
Michael Mallien Am: 17.03.2017 14:41:55 Gelesen: 26132# 21 @  
Ein Beleg aus dem aktuellem Posteingang, Frei gemacht mit 1,40 Euro und gestempelt im März 2017.


 
Cantus Am: 10.03.2018 17:19:17 Gelesen: 23016# 22 @  
Heute ein Bedarfsbrief, gelaufen am 19.12.2001 von Tallinn nach Hamburg. Zur Frankatur dienten zwei Marken zu je 3 estnischen Kronen der Ausgabe vom 31.3.1994, Mi. 224.



Viele Grüße
Ingo
 
Michael Mallien Am: 28.08.2018 21:06:13 Gelesen: 21322# 23 @  
Die Einführung des Euro-Bargelds erfolgte in Estland im Januar 2011. Daher war ich zunächst erstaunt über dieses Einschreiben vom 30.11.2007 aus Tallinn nach Bargteheide, welches eine Marke mit Doppelnominale "Krone/Euro" trug im Wert von 20,50 Kronen bzw. 1,31 Euro.



Eine kurze Recherche zeigte mir, dass es Marken in Doppelnominale schon seit Januar 2006 gab, also 5 Jahre vor Einführung des Euro-Bargeldes. Der Wechselkurs zum Euro stand demnach schon lange fest.

Insgesamt gibt es 144 Marken (MiNrn. 537-680) in Doppelnominale; eine stattliche Anzahl!

Viele Grüße
Michael
 
DL8AAM Am: 13.02.2019 03:03:45 Gelesen: 19821# 24 @  
@ fdoell [#16]

Hier zwei (nicht philatelistisch beeinflusste) Bedarfsbelege aus der "beginnenden" Unabhängigkeit Estlands.

Am 30. März 1990 erklärte die estnische SSR sich wieder zur "eigenen" Republik, noch innerhalb der UdSSR.



Auslandsbrief vom 16.05.1990 aus Jõgeva nach Deutschand, frankiert mit 30 Kopeken. Entwertet mit einem normalen, zweisprachigen СССP-Handstempel "ЙЫГЕВА ЭСТ. ССР" (а). Der Absender hat als Herkunftsland auch bereits die neuen Bezeichnung "Estonia Rep." gewählt.



Ludtpost-Auslandsbrief vom 02.01.1991 aus Viimsi nach Deutschland, per Luftpost-Bildganzsache der UdSSR (rückseitiger Druckvermerk "19.04.90. 136680.") zu 50 Kopeken. Entwertet mit einem normalen, zweisprachigen СССP-Handstempel aus Haabneeme "ХААБНЕЭМЕ ЭСТ.ССР" (а).

Gruß
Thomas
 
Altmerker Am: 13.02.2019 19:52:20 Gelesen: 19784# 25 @  


Der Stempel ist etwas unsauber, es dürfte 1992 gewesen sein, als diese Mehrfach- bzw. Mischfrankatur entstand, echt gelaufener R-Brief, noch mit Gummistempel.

Gruß
Uwe
 
Franz88 Am: 30.04.2019 16:27:28 Gelesen: 19186# 26 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Reko - Auslandsbrief von Tallinn, der Hauptstadt Estlands, nach Berlin. Gelaufen am 5.3.1936. Rückseitiger Ankunftsstempel Berlin-Charlottenburg am 7.3.1936



Liebe Grüße
Franz
 
hajo22 Am: 10.05.2019 17:11:30 Gelesen: 19054# 27 @  
Ganzsache zu 5 Senti + Zusatzfrankatur 10 Senti aus Tallinn vom 12.2.1938 nach Nürnberg. Eingangsvermerk des Empfängers am 15.2.38. Bedarfspost.



hajo22
 
Regis Am: 08.12.2019 21:07:22 Gelesen: 17774# 28 @  
Hier zur Wiederbelebung des Themas 2 Belege, geflogen oder zur Täuschung dies imitierend.

Zuerst ein Einschreiben Luftpost 1,25 M + 1,25 M + % M Lp-Zuschlag ab TALLINN 18.3.20 nach HELSIKI Ankunft 21.3.20. 2. Einn Brief Einschreiben, Rückschein Luftpost ? 1,25 M + 1,25 M + 1 M + 5 M Lp-Zuschlag ab TALLINN 121.4.20 über HELSINKI 15.4.20 an OULU 17.4.20

Die estnische Postverwaltung bot den Flugtranspüort an, ohne das Ende der Eisflüge vorher ankündigen zu können. Daher gab es Luftpüostauflieferungen bis über den 20. April 1920 hinaus. Da gemäß Militärunterlagen bis 210. April 20 geflogen wurde, ist Lufttransport nicht auszuschließen. Zudem ist nicht bekannt, ab wann Auslandssendungen ohne Luftpostzuschlag angenommen wurden.


 
Regis Am: 09.12.2019 11:17:10 Gelesen: 17750# 29 @  
Nun noch einige unstrittige Belege.







5 Postkarten, an denen man die inflationäre Entwicklung erkennen kann.
 
fdoell Am: 06.04.2020 00:42:47 Gelesen: 16951# 30 @  
@ regis [#28]

Hallo Regis,

tut mir leid, falls Du wegen der nachfolgenden Informationen enttäuscht bist, aber die beiden von Dir gezeigten Belege sind nach allen bislang vorliegenden Kenntnissen wohl nicht mit dem Flugzeug befördert worden. Es ist davon auszugehen, das zwischen 15. März und 23. April 1920 keine Eisflüge von Tallinn nach Helsinki stattfanden, auch wenn die Absender die Belege entsprechend frankiert hatten und ab 1. März 1920 immer der zweisprachig schwedisch/finnisch aptierte russische Durchgangs- bzw. Ankunftstempel von Helsinki / Helsingfors angebracht wurde, aber eben auch auf eingehender Post, die mit dem Schiff befördert wurde.

Literatur dazu:

- Hannes Westendorf: Nachrichten aus dem Revaler Boten - die Auslandspostverbindungen Estlands im Winter 1920 unter besonderer Berücksichtigung der Flug- und Seepost, in BALTIKUM 4/2017 (Teil 1) und 5/2018 (Teil 2).
- Michael Wieneke: Der Eisflug vom 15.3.1920 - eine kleine Übersicht, in EESTI POST 58/2014.
- Artur Gübeli: Postflüge über den Finnischen Meerbusen im Winter 1920, in EESTI POST Nr. 57/2013.

Alle Artikel findest Du zum kostenfreien Download auf dem Web der ArGe Baltikum unter https://arge-baltikum.de/MTB-20.shtml bzw. https://arge-baltikum.de/MTB-30.shtml.

Das Datum, ab wann kein Flugpost-Zusatzporto mehr benötigt wurde, ist übrigens bekannt. Du findest es unter der Sammelgebietsdarstellung der Unabhängigen Republik Estland 1918-1940 ebenfalls auf dem Web der ArGe Baltikum https://arge-baltikum.de/estonia-40.shtml#30.

Da Du offensichtlich Etliches aus Estland sammelst, sei Dir das Web der ArGe Baltikum recht herzlich nahegelegt; es dürfte noch einiges Intreressante mehr für Dich beinhalten. Sofern Du an weiterem Austausch zur Estland-Philatelie interessiert bist, darfst Du mich auch gerne direkt kontaktieren.

Gruß
Friedhelm
 
Dieter Am: 28.05.2020 10:20:08 Gelesen: 16550# 31 @  
@ Kontrollratjunkie [#10]

Hallo KJ !

Ich habe hier auch ein paar von solchen gelochten Streifen. Kannst Du mir auch weiterhelfen, sind das auch "Marken" von den Lokalausgaben von Tart, und wie wurden diese verwendet (als Briefmarke) oder? Und wie werden sie gehandelt das ist nur der Interesse halber. Man möchte doch wissen, was man da hat. Vielen Dank schon im Voraus.

Es grüßt Dich Dieter


 
fdoell Am: 02.08.2020 23:15:13 Gelesen: 16008# 32 @  
Hallo Dieter,

als Webmaster der ArGe Baltikum kann ich Dir mitteilen, dass das in der Tat amtliche Postwertzeichen aus Tartu sind. Unser (leider verstorbener) Sammlerfreund Arthur Gübeli hatte sich intensiv mit ihrer Entstehungsgeschichte und Verwendung befasst. In der „Eesti Post“ Nr. 50 hat er einen Artikel darüber geschrieben. Diese Ausgabe ist auf unserem Web [1] frei als PDF downloadbar (unter Medien - alte Ausgaben Eesti Post). Beim Sammelgebiet „Estland ab 1991“ auf unserem Web wird die Ausgabe auch (kurz) vorgestellt.

Gruss
Friedhelm

[1] arge-baltikum.de
 
Altmerker Am: 19.08.2020 19:30:20 Gelesen: 15781# 33 @  
Auf der Rüütli Strasse von Pärnu steht ein lebensgroße Abbild von Johann Voldemar Jannsen (1819 bis 1890), dem Vater des estnischen Journalismus. Dem Glauben zufolge soll man nach dem Berühren des „Perno Postimees“ in Jannsens Hand an diesem Tag gute Nachrichten erwarten können. Das Monument ist vom „Pärnu Postimees“ zum 150. Jahrestag der Erstausgabe des „Pärnu Postimees“ 1857 bestellt worden.

Zar Alexander II. gab 1856 die Druckerlaubnis für „Perno Postimees ehk Näddalileht“. Von 1857 bis 1863 war Jannsen für die Zeitung, die als achtseitige Wochenzeitung in estnischer Sprache erschien, als Redakteur und Publizist tätig. In der ersten Ausgabe veröffentlichte Jannsen ein Gedicht, das zum ersten Mal die Esten nicht mehr wie bislang üblich als Maarahvas (Landvolk), sondern als Eesti rahvas (Esten) bezeichnete. Er gab damit in Rückbesinnung auf alte Quellen dem Volk seinen Namen und eine Identität. Der estnische Publizist und Kantor übersetzte auch deutsche Chorweisen. Jannsen schrieb den Text „Mein Vaterland, mein Glück und meine Freude“, der nach der Unabhängigkeit Estlands 1918 Nationalhymne wurde, und war Herausgeber von Volksliedsammlungen. Seine drei Hauptwerke mit 1003 Liedern bilden noch heute einen wesentlichen Teil der geistlichen Literatur Estlands. 1860 gab Jannsen unter dem Titel „Eesti Laulik“ (Estnisches Liederbuch) auch einen Band mit weltlichen Liedern für Chöre heraus.

Im Jahr 1863 zog die Familie nach Tartu. Dort gaben Vater Johann Voldemar Jannsen und Tochter Lydia Emilie Florentine Koidula die estnischsprachige Zeitung „Eesti Postimees“ (Estnischer Postbote) heraus, sie zählten zu den Gründern der Theatergesellschaft „Vanemuine“ und organisierten 1869 das erste allgemeine Sängerfest in Estland. Bei beiden handelte es sich um Vorreiter der estnischen Nationalbewegung, und sie brachten die estnischsprachige Kultur voran.


 
fdoell Am: 16.09.2021 15:24:22 Gelesen: 11311# 34 @  
@ Michael Mallien [#17]

Der blaue Sonderstempel lautet „Eestimaa kevadpealinn Türi“ = „Estlands Frühlingshauptstadt Türi“ nebst Datumsangabe. Das ist also ein Werbestempel für die 3 Monate andauernden Aktivitäten in Türi, das diesen „Nebennamen“ seit 1999 führen darf. In ähnlicher Weise wirbt Pärnu mit Sommerhauptstadt (suvepealinn), Narva mit Herbsthauptstadt (sügisepealinn), Otepää mit Winterhauptstadt (talvepealinn), Kurressaare mit Sonnenhauptstadt (päikesepealinn) und in jährlichem Wechsel verschiedene Orte als Waldhauptstadt (metsapealinn, im Einzelnen auf der estnischen Vikipedia.ee unter diesem Begriff zu finden).

Gruss
Friedhelm
 
Michael Mallien Am: 31.10.2021 11:59:49 Gelesen: 10852# 35 @  
@ fdoell [#34]

Hallo Friedhelm,

vielen Dank für die Info zu dem Stempel!

Ich zeige heute einen Beleg im A5-Format vom 15.9.2021 aus Tallinn (Stempel aus Nurmenuku) nach Bargteheide zu 1,90 Euro.

Die Form der Marke gefällt mir!



Viele Grüße
Michael
 
DL8AAM Am: 19.12.2021 19:10:16 Gelesen: 10255# 36 @  
Eigentlich kein schöner, sammelnswerter Beleg, aber da ich diese Form einer "barbezahlten Sendung" hier noch nicht gesehen habe, habe ich versucht, diese zumindest für eine Abbildung zu retten. Im Kern geht es mir eigentlich nur um das Zeigen der Barfrankatur selbst.

Hinweis: Das war ursprünglich eine Sendung aus Estland an einen deutschen Empfänger, der den Umschlag für einen spätere Ebay-Versand wiederverwendet hat, d.h. ich habe die Überklebungen und Nachbeschriftungen entfernt und mit einer Bildbearbeitung editiert.



Private Einschreibesendung (zu 0,895 kg) aus Tallinn/EST nach Uttenreuth/D, eingeliefert und barbezahlt beim Lasnamäe Postkontor, in Tallinn. Estnisches Einschreibe-Label mit Sendungsnummer RR .... EE, mit schwachen Resten eines Handstempels über der eingedruckten Ortsangabe TALLINN zu erkennen: TALLIN-LASNAMÄE / RR. - plus ein nachverklebtes deutsches Einschreibelabel der DPAG (Formularnummer 912-857-600) mit neuer, deutscher Sendungsnummer RL .... DE. Handstempel MAKSIKIRI (=Maxibrief), den selbstklebenden Luftpostaufkleber konnte ich nicht mehr retten.

Barfrankatur dargestellt per TP-Handstempel (= Taxe Perçue, d.h. Gebühr bezahlt) und handschriftlichem Zusatz 142 EEK für das entrichtete Porto, das steht für 142 Estnische Kronen, das entspricht also etwa 9 Euro. Üblicherweise werden diese Gebührbezahlt-Vermerke mit einem (Hand-) Stempel des annehmenden Postamts "validiert", hier * TALLINN-LASNAMÄE * m AS EESTI POST vom 12.02.2010. Estnische Kronen waren bis 2010 die Währung in Estland, fest gekoppelt an den Euro, wobei 1 EUR immer 15,6466 EEK entsprachen.

Beste Grüße
Thomas
 
MichaelS Am: 20.12.2021 19:17:05 Gelesen: 10226# 37 @  
Auch Estland hat seit geraumer Zeit individuelle Briefmarken herausgegeben.

Dies ist ein Exemplar der estnischen Firma Eleport OÜ mit Sitz in Tallinn. Sie vertreibt Ladesäulen für E-Autos.

Der Brief wurde in Tartu gestempelt und hat einen Laufvermerk von Lasnamae/Viimsi



Schönen Gruß,
Michael
 
matze1958 Am: 24.02.2022 21:26:37 Gelesen: 9486# 38 @  
Hallo zusammen,

den unten abgebildeten Brief hatte ich vor einigen Tagen schon im Forum "Stempel bestimmen Russland" eingestellt. (Hier wurde mir schon super mit den Stempeln geholfen) Tatsächlich ging er aber nach Estland. Im folgenden findet Ihr meine Beschreibung, die aber nicht unbedingt richtig sein muss.

Der ursprüngliche Zielort „Jewe-Mehntack" wurde gestrichen. Meine zentrale offne Frage ist, wohin der Brief weitergeleitet wurde. Die Adresse ist auf der Vorderseite zu sehen, wurde aber hinten wohl wegen der schlechten Leserlichkeit wiederholt. Vermulich irgendwo in der Nähe des heutigen Tallin. Das das jemand von Euch lesen?? Da helfen landes-/Sprachkenntnisse ja ganz gewiss!

Gerne höre ich auch weitere Anregungen/Ergänzungen zur Briefbeschreibung.


Brief vom 24.12.1867 von Genf nach Jewe (IEBЬE, heute Jõhvi) Estland (russisches Ostseegouvernement).

Der Brief ging an Olga Anna Pauline Freifrau Baronin von Rosen geb. Gräfin von Kotzebue, 1842-1931, wohnhaft auf dem Gut Mehntack (auf dem Brief unten handschriftlich vermerkt, durchgestrichen), verheiratet mit Freiherr Konstantin v. Rosen (Landrat).

Zum Gut Mehntack findet man in Wiki den Eintrag: die ehemalige Landgemeinde Mäetaguse vald lag im Kreis Ida-Viru im Nordosten Estlands. Besonders sehenswert ist das 1542 erstmals erwähnte Gutshaus von Mäetaguse (deutsch Mehntack). Das heutige Hauptgebäude wurde 1796 durch den Deutschbalten Eugenius Octave von Rosen errichtet.


Leitung über Deutschland (handschriftlich „par Berlin et St. Petersburg“)
Frankatur mit 75 Rp. für Briefe bis 15g aus dem zweiten Schweizer Rayon in der seltenen 3. Tarifperiode (10.01.1867 – 31.08.1868), die nur 19 Monate Gültigkeit hatte

rückseitig acht Stempel (das AEK auf den kyrillischen Stempeln steht für Dezember декабрь):

• Bahnstempel „GENEVE-SION 24 XII 67“
• Bahnstempel „LAUSANNE-BERN 24 XII 67“
• Bahnstempel „Gr. Bad. Bahnpost Z 25 25 XII 67“ (Gr. Bad. = großherzoglich badisch)
• Deutscher Ovalstempel „SCHWEIZ über BADEN“
• МОСКВА = Moskau, 18.12.1867 (jul.) = 30.12.1867 (greg.)
• С. ПЕТЕРБУРГЪ = St. Petersburg, 20.12.1867 (jul.) = 01.01.1868 (greg.) (man könnte hier auch eine 29.12 erkennen, macht aber vom Postweg wenig Sinn)
• IEBЬE = Jewe (heute Jõhvi), ??.12.1867 (jul.) = ??.01.1868 (greg.)
• РЕВЕЛЬ = Reval (heute Tallin), 24.12.1867 (jul.) = 05.01.1868 (greg.)

Danke im Voraus und viel Spaß beim Rätseln, Matze



 
Shinokuma Am: 25.02.2022 00:10:01 Gelesen: 9469# 39 @  
Liebe Estland-Freunde und Sammler!

Nachstehend zeige ich einen Luftpostbrief vom 21.5.2004 im C5-Format von der Firma G.W.Berg Ltd. aus Tallinn, frankiert mit einer Europa-Marke zu 5,50 EEK (estnische Kronen), die aber offensichtlich als Frankatur nicht gereicht haben. Denn am linken Briefrand befindet sich vertikal ein roter Freistempel im Wert einer weiteren estn. Krone, der aber vermutlich nicht vom Absender stammt, sondern vom Postamt vor Ort.



Wer mehr darüber weiß, möge mich gerne eines Besseren belehren.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Briefuhu Am: 25.02.2022 12:58:34 Gelesen: 9438# 40 @  
Habe hier einen Brief vom 04.11.1993 aus Rapla. Der Stempel Tähitud Amet-Post wurde mir online mit Registrierte Office-Post übersetzt. Kann es sein das es sich hier um eine estnische Postsache handelt?



Schönen Gruß
Sepp
 
fdoell Am: 25.02.2022 14:22:24 Gelesen: 9428# 41 @  
@ Shinokuma

Warum soll der Freistempler nicht vom Absender stammen? Unter dem Werteindruck sieht man die 220019, eine typische Ziffer für einen Dauer-Vertrag zwischen der Eesti Post und privaten Unternehmen.Gibt ein späteren Jahren auch als Virob-Aufdruck auf Umschlägen.

Wenn die fehlende Krone im Postamt dazugekommen wäre, hätte man wohl eher entweder eine Marke aufgeklebt (die gab es da ja) oder (bei Markenknappheit, die es aber da nicht mehr gab) einen Stempel "makstud" (bezahlt) mit der Angabe 1 Kr. für eine Barfrankatur angebracht.

@ Briefuhu

Amet heißt Amt. ameltik heißt amtlich. Mit "side" vornedran bedeutet es postamtlich. Mit einem solchen Vermerk, Stempel oder Eindruck werden portofreie "Amet-Post" ist eher selten, aber da macht wohl jedes Postamt seine eigenen Stempel.

Tähitud (auch tähitatud) bedeutet eingeschrieben. Die Einschreibnummer steht hier nebendran "24".

Absender ist das Raplamaa Postkontor, also das "Haupt-" Postamt des Landkreises Papa in Ramla. Der Brief geht an die "Verbrauchergemeinschaft Rapla", (vergleichbar bei uns Coop, Konsum,, Edeka...).

Gruß
Friedhelm
 
Briefuhu Am: 25.02.2022 15:16:32 Gelesen: 9424# 42 @  
@ fdoell [#41]

Hallo Friedhelm,

vielen Dank für Deine schnelle und ausführliche Erklärung, die zusammen mit dem Beleg in meine Sammlung kommt.

Wünsche ein schönes Wochenende
Sepp
 
fdoell Am: 25.02.2022 15:26:34 Gelesen: 9421# 43 @  
@ Matze1958

Die neue Anschrift ist kein Estnisch (was ich lesen und übersetzen könnte), sondern Russisch (die damalige Amtssprache). Selbst mit Kenntnis der russischen Schreibschrift wüsste ich dann nicht, was das genau bedeutet. Da müsstet Du jemand fragen der russische Schreibschrift lesen kann und das dann übersetzt.

Gruß
Friedhelm
 
fdoell Am: 25.02.2022 15:37:52 Gelesen: 9420# 44 @  
@ MichaelS [#37]

Der Laufvermerk von Lasnamäe betrifft das dortige Kandekeskus (Verteilzentrum in der Pallasti 28, direkt neben der Eesti Post Zentrale und dem Pallasti Postkontor).

Ich habe in der gerade aktualisierten Fassung meiner Ausarbeitung zur Gebietsreform 2017 in Estland [1] neben den Postkontoren und Postpunkten auch die Verteilzentren mit aufgenommen. Du findest es auf S. 17 unten und Erläuterungen dazu auf S. 16.

Gruß
Friedhelm

[1] Arbeitshilfe Nr. 1 der ArGe Baltikum, downloadbar unter https://arge-baltikum.de/arbeitshilfen-10-de.shtml
 
MichaelS Am: 25.02.2022 17:26:55 Gelesen: 9410# 45 @  
@ fdoell [#44]

Hallo Friedhelm,

vielen Dank für die Info. Auch wenn ich kein Estland-Sammler bin, werde ich mir Deine Ausarbeitung näher anschauen.

An dem Verteilzentrum bin ich ein paar mal vorbei gefahren. Allerdings ist es mir bisher nicht aufgefallen. Beim nächsten Besuch in Tallinn gucke ich genauer hin.

Schönen Gruß,
Michael
 
Ichschonwieder Am: 11.05.2022 16:16:16 Gelesen: 8127# 46 @  
Brief aus Estland nach Deutschland

24.03.1999 Mi. Nr. 341 50 Jahre Europarat



VG Klaus Peter
 
Briefuhu Am: 28.01.2023 09:32:59 Gelesen: 5419# 47 @  
Brief vom 23.07.2011 von Tartu nach Bremgarten in der Schweiz, wobei ich den Abgangsstempel nicht entziffern konnte. Frankiert wurde mit der Michel Nr. 694 vom 28.04.2011 im Wert von 0,58 Euro.



Schönen Gruß
Sepp
 
mumpipuck Am: 28.01.2023 19:18:17 Gelesen: 5399# 48 @  
@ Briefuhu [#47]

Hallo Sepp,

Emajöe ist ein Ort in der Nähe der Stadt Tartu, wo man Boote mieten kann [1].
Diese verkehren auf dem Fluss Emajogi (deutsch: Embach), der durch Tartu fließt [2]. Die Schreibweise variiert offensichtlich, vgl. [3].
Burkhard

[1] http://www.estland.com/staedte/tartu/sport-und-freizeitaktivitaeten-in-tartu/
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Emaj%C3%B5gi
[3] https://www.inforegister.ee/en/11044696-EMAJOE-VEEVARK-AS .
 
Briefuhu Am: 28.01.2023 19:34:13 Gelesen: 5398# 49 @  
@ mumpipuck [#48]

Hallo Burkhard,

vielen Dank für Deine Hilfe und die links, konnte den Stempel einfach nicht zuordnen.

Schönen Gruß
Sepp
 
Briefuhu Am: 29.01.2023 10:12:32 Gelesen: 5376# 50 @  
Brief vom 20.10.1992 von Tartu nach Schweinfurt frankiert mit Michel Nr. 178 v. 16.03.1992 ohne Wertangabe. Statt Wertangabe P.P.I was ich als Porto Payed International interpretiere.



Schönen Gruß
Sepp
 
ArGe Baltikum Am: 29.01.2023 11:02:37 Gelesen: 5368# 51 @  
@ [#48] [#49]

Emajõe ist der Genitiv von Emajõgi (das ist der Fluss durch Tartu, der auf deutsch Embach hieß). Im Genitiv werden im Estnischen Ortsbezeichnungen von Haltestellen angegeben, aber auch die (insoweit abgekürzten) Namen im Poststempel für das (beispielsweise hier gefragte) „Emajõe postkontor“ in der östliche Kalda tänav (Ortsteil Annelinn) [1], das vor ein paar Jahren geschlossen und durch das aktuelle „Eedeni postkontor“ [2] im Einkausfzentrum Eeden in der Kalda 1c [3] ersetzt wurde.

Die genannten Links mit emajõe beziehen sich auf Orts- (-streßen-) und Institutionsbezeichnungen, die nichts mit der Post zu tun haben. Gibt man „emajõe“ bei Maps ein, zeigt das einfach den Fluss bzw. das Flussufer.

Gruss
Friedhelm

[1] https://wego.here.com/estland/tartu/post-office/tartu-emajõe-postkontor--233ud7h1-7769a6eb1cef46608947c4884d3adef1?map=58.36883,26.76498,15,normal
[2] https://www.omniva.ee/abi/kaart#pakiautomaadid (links unter „Postkontorid ja postipunktid“ auswählen und Tartu vergrößern)
[3] https://www.eeden.ee/teenused/list/poed/teenused/omniva/
 
Briefuhu Am: 29.01.2023 18:55:57 Gelesen: 5353# 52 @  
@ ArGe Baltikum [#51]

Danke für die umfangreiche Info. Also wurde der Brief in einem Postamt in Tartu abgestempelt.

Schönen Gruß
Sepp
 
DL8AAM Am: 30.01.2023 07:45:14 Gelesen: 5341# 53 @  
@ ArGe Baltikum [#51]

Interessante Informationen, d.h. die estnische Post setzt in ihren Tagesstempeln nicht zwingend einen Ortsnamen, sondern einen Postamtsname (ohne weitere Ortsangabe). Also aufpassen.

Der Stempeltext EMAJÕE / AS EEST POST heisst also übersetzt "Emajõgi'isch(es Postamt) der Estnischen Post AG" (in Tartu), analog übertragen wäre das so etwas wie ein Stempeltext "Elbe'isch(es Postamt) der Deutschen Post DHL AG" (in Hamburg).

Nur am Rande: Was müsste man in diesem Fall als Ortsname in der Stempeldatenbank eingeben? Denn weder Emajõe, noch Emajõgi, sind dann ja Orte. Selbst Emajõe wäre hier falsch, denn das hiesse ja nur (übertragen) (abgekürzt) "Elbisches", oder? Das käme ja nicht einmal an die Ortsbezeichnung "Briefzentrum 37" heran. Bei der Ortsangabe "Briefzentrum 37" kommt der echte Ort ja auch nur als Zusatz "(Göttingen)" in die Datenbank. Also wäre der korrekte Ortsname (für die Datenbank) "Emajõe Postkontor (Tartu, Dorpat)"?

Beste Grüße
Thomas
 
Briefuhu Am: 30.01.2023 09:13:49 Gelesen: 5330# 54 @  
Brief vom 13.03.1992 von Tartu nach Schweinfurt. Frankiert wurde mit 4 x Michel Nr. 167 zu je 0,15 estnische Kronen und einem roten Provisorium von 90 Kronen.



Schönen Gruß
Sepp
 
ArGe Baltikum Am: 30.01.2023 09:19:34 Gelesen: 5328# 55 @  
@ DL8AAM [#53]

Also wäre der korrekte Ortsname (für die Datenbank) "Emajõe Postkontor (Tartu, Dorpat)?

Korrekt. Postkontore werden zunehmend in Einkaufszentren (Shopping Mails) verlagert, weil dort die Menschen ohnehin hinkommen, um einen Großteil ihres Einkaufsbedarfs zu decken. Die Kontore werden dann nach diesen Einkaufszentren benannt und die Poststempel weisen die Kontorbezeichnung auf. Wenn man nicht weiß, wo das Einkaufszentrum liegt, weiß man nicht, in welcher Stadt ein Poststück abgestempelt wurde.

Eine jeweils aktuelle Übersicht bietet aber das Verzeichnis aller Postkontore (und mehr) #51 Link Nr. 2. Diesen Link sollte sich jeder nach Estland reisende oder sich für Estland interessierende Philatelist notieren, wenn er Interesse an bestimmten Stempeln, Ausgaben usw. hat.

Aus der Arbeitshilfe Nr. 1 der ArGe Baltikum [1]:

Die verwendeten Poststempel tragen Namen von Städten, größeren Siedlungen oder die Eigennamen von Postkontoren (meist Einkaufszentren, wenn nicht Ortschaften) und Verteilerzentren (meist Ortschaften oder Inseln).

AS EESTI POST, die estnische Postgesellschaft, verwendet in der Regel seit Jahren für Postpunkte (PP) keine Stempel mehr, nur noch für größere Postfilialen bzw. Postkontore (PK). Die Briefe der Postpunkte werden zu Verteilerzentren transportiert, dort bearbeitet und mit speziellen Stempeln entwertet. Diese Stempel mit der Inschrift Kandekeskus (Verteilerzentrum) oder Kandepunkt wurden im Jahr 2013 flächendeckend eingeführt.

Das heißt: Wird ein Postkontor zum Postpunkt herabgestuft oder geschlossen, wird ein Stempel außer Kurs gesetzt! Die Zahl der Ortsstempel hat sich durch die Schließung von Postkontoren deshalb erheblich verringert, dem gegenüber gibt es nur ein paar Dutzend Kandekeskus-Stempel. Eine seltene Ausnahme: Der Postpunkt der abgelegenen Insel Ruhnu hat wohl wegen der langen Transportwege oder aus touristischen Gründen 2019 einen extra Stempel „Ruhnu PP“ bekommen.


Gruß
Friedhelm

[1] https://arge-baltikum.de/arbeitshilfen-10-de.shtml
 
Seku Am: 06.09.2023 20:03:56 Gelesen: 2839# 56 @  
Aus der Tagespost. Aufgegeben in 20309 Narva. Neue Art der Frankierung ?



Ich wünsche einen schönen Abend.

Günther
 
ArGe Baltikum Am: 07.09.2023 12:34:10 Gelesen: 2782# 57 @  
Nein, Barfrankierung gab es schon immer, z.B. wenn gerade keine Marken zur Verfügung stehen. Der Betrag von 6,60 € entspricht dem Porto für einen eingeschriebenen Auslandsbrief der Zone 1 bis 250g (Portostufen gültig ab 10.05.2023).



Die erste Tariftabelle zeigt die Inlandsporti seit 10.5.23. Sie wurden gegenüber vorher drastisch erhöht. Einher geht damit, dass die 1. Gewichtsstufe nun bis 250 g geht, niedrigere Gewichtsstufen mit geringerem Porto gibt es nicht mehr.



Die zweite Tariftabelle zeigt die Auslandsporti ab 10.05.2023. Deutschland (Saksamaa) gehört wie der Rest von Europa sowie Belarus und Russland zur Zone 1, der Rest der Welt ist also Zone 2. Auch hier ist 250 g die Obergrenze der ersten Gewichtsstufe.

Eine Postkarte nach Deutschland kostet also 2,60 €:



Es dürfte eine Frage der Zeit sein, bis solche Verhältnisse auch bei uns eintreten.

Gruß
Friedhelm
 
Cantus Am: 28.12.2023 16:09:17 Gelesen: 857# 58 @  
Heute ein Brief aus Tallinn, gelaufen mit den ab 1995 verfügbaren Freimarken nach Winsen an der Luhe. Leider ist das Stempeldatum für mich nicht einwandfrei lesbar.



Viele Grüße
Ingo
 
ArGe Baltikum Am: 29.12.2023 14:42:34 Gelesen: 830# 59 @  
Hallo Ingo,

ich lese – soweit der Scan und eine Vergrößerung in einem Bildbearbeitungsprogramm das zulassen – als Stempeldatum den 04.07.98 um 07 h. Sollte mit einer starken Lupe oder einem Mikroskop besser sichtbar sein.

Nachdem die (rechte) Marke zu 3,60 Estnischen Kronen (Mi-Nr. 315a) am 19.1.98 erschien[1], passt das auch (gültig bis 1.1.2014). Die am 08.07.98 erschienene 2. Auflage [1] (Mi-Nr. 315b) hat eine etwas violettere Färbung.

Gruß
Friedhelm

[1] https://viki.filateelia.ee/index.php/Eesti_postmargid_1998
 
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