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Thema: Estland: Belege
Das Thema hat 59 Beiträge:
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Kontrollratjunkie Am: 12.04.2015 02:22:06 Gelesen: 29712# 10 @  
@ Mondorff [#9]

Hallo Didi,

bei diesen Lochstreifen handelt es sich um die Lokalausgabe von Tartu vom 19.12.1991. Diese Lochstreifen gibt es in drei verschiedenen Farben, der Streifen in der niedrigsten Portostufe 3,60 Rubel auf Deinem Beleg ist in dunkelblauer Farbe. Die Streifen wurden bis 20.06.1992 zur Frankatur genutzt.

Ergänzend noch eine aufgewertete Ganzsache mit zusätzlicher Frankatur durch drei Werte zu 10 Kop. aus der ersten Dauerserie der Estnischen Republik vom 01.10.1991.

Gruß
KJ


 
Heinrich3 Am: 12.04.2015 10:21:27 Gelesen: 29693# 11 @  
Auch bei mir - wie bei Mondorff - liegt eine Anzahl Belege aus der Zeit nach der UdSSR. So richtig durchgesehen und ausgewertet sind diese nicht.

Hier ein ganz einfacher Brief auf Sowjet-Vordruck von Tartu nasch Tallinn - rückseitig noch der Ankunftstempel mit sowjetischem Stempelmaschine, jedoch bereits mit neuem Stempelkopf. Soll ich noch mehr zeigen?

Schönen Sonntag wünscht
Heinrich


 
Mondorff Am: 12.04.2015 13:04:47 Gelesen: 29676# 12 @  
@ Kontrollratjunkie [#10]

Guten Tag KJ,

herzlichen Dank für die Aufklärung.

Vor und in diesen Jahren der Unabhängigkeit hatte ich dort einen Tauschpartner. Perfektes Deutsch. Der Mann ist vielleicht verstorben. Jedenfalls liegt seitdem eine Anzahl von Belegen und Marken hier herum; ich bin nie dazu gekommen, mich richtig mit der Sache zu beschäftigen. Beim Aufräumen gefunden.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
Kontrollratjunkie Am: 12.04.2015 16:21:01 Gelesen: 29663# 13 @  
@ Mondorff [#12]

Sehr interessant, denn mir geht es genauso. Meine Tauschpartnerschaft endete erst 2011. Es war ein langer und historisch sehr interessanter Kontakt. Ich habe dadurch die Entwicklung ab 1989 "hautnah" miterleben dürfen. Es sind eine Menge Belege entstanden, eben auch mit diesen Lokalausgaben. Mein Tauschpartner wohnt(e) in Tartu / Dorpat.

Beste Grüße
Rüdiger
 
Journalist Am: 17.04.2015 20:42:35 Gelesen: 29595# 14 @  
Hallo an alle,

bezüglich Estland möchte ich zwei interessante Postdienstganzsachen der estnischen Post nach Deutschland vorstellen, die eventuell beide mit nicht alltäglichen Innendienststempeln als Abgangsstempel versehen wurden.



Bei diesem ersten Beleg handelt es sich um eine Einschreibpostsache von Estland an die Deutsche Post AG. Interessant ist hier zum einen der Einschreiblabel mit Ortsangabe, denn im zweiten nachher gezeigten Beleg weiter unten fehlt diese Ortsangabe, scheinbar gibt es hier unterschiedliche Varianten. Besonders interessant ist der englischsprachige Stempel "Customer Service Center" bei dem es sich vermutlich um einen Innendienststempel handelt. Die Einschreibpostsache war eine Antwort auf eine entsprechende Anfrage der Deutschen Post wegen einer Nachforschung.



Der zweite Einschreiben ist auch eine Postsache der estnischen Post nach Deutschland - Inhalt ist hier wie angegeben ein "Bulletin de Verification" gewesen - es ging an das IPZ in Frankfurt. Bezüglich des Stempels würde mich interessieren, ob jemand nach Tallinn die Abkürzung "PK" deuten kann und auch vor "Eesti Post" die Buchstabenkombination "AS"

viele Grüße Jürgen
 
KaraBenNemsi Am: 17.04.2015 21:30:06 Gelesen: 29588# 15 @  
@ Journalist [#14]

Hallo Jürgen,

zu Frage 2: Abkürzungen AS und PK
AS dürfte für aktsiaselts = Aktiengesellschaft (AG) stehen. Die estnische Post ist eine AG.

PK steht sicherlich für postkontor, also deutsch: Postfiliale.

Was die Stempel selbst angeht, denke ich (als absoluter Estland-Laie) aber nicht, dass dies Innendienststempel sind. Der 2. Stempel sieht ohnehin wie ein ganz gewöhnlicher Tagesstempel aus Estland aus und wird es wohl auch sein.
Der erste ist zwar ungewöhnlich aufgrund seiner Form und englischen Inschrift. Ich wüsste aber nicht, warum ein estnischer Innendienststempel ausgerechnet in englischer Sprache und nicht Estnisch beschriftet sein sollte. Der Stempel ist daher meiner Meinung nach kein Innendienststempel, sondern ein gerade für Auslandspost bestimmter Tagesstempel - halt netterweise mit englischer Inschrift.

Zwei schöne Belege sind das allemal. Danke für´s Einstellen.

Viele Grüße

Carsten
 
fdoell Am: 11.07.2015 23:35:54 Gelesen: 29295# 16 @  
Hallo zusammen,

da ich im Wesentlichen Republik Estland sammle (Briefe, Postkarten, Ganzsachen, besondere Abstempelungen usw.) und auch die Sprache leidlich kann, hier ein paar Anmerkungen zu den obigen Beiträgen:

@ zockerpeppi [#6]

Der Brief der Linna pank (= Stadtbank) kann als Inlandsbrief oder auch zum Versand nach Lettland oder Litauen verwendet sein – die Gebühren betrugen dort überallhin bis 20 g 10 Senti im Zeitraum 1.2.1925–28.2.1940.

@ Mondorff [#7]

Der zweite gezeigte Beleg zeigt keine estnische Marke, sondern eine sowjetische Gs. mit 5 Kopeken, einen estnischen Maschinenfreistempel aus Tartu mit 15 Kopeken in roter Farbe und eine sowjetische Marke zu 12 Kopeken, abgestempelt am 21.08.91 (nicht 1.10. wie angegeben).

Seit 1.1.1991 hatte sich die estnische Post selbst aus dem sowjetischen Postgefüge herausgenommen, da sie die sowjetischen Postgebühren als nicht ausreichend bezeichnete. Als Noch-Sowjetrepublik konnte sie weder eigene Marken herausgeben noch konnten mehr aus Moskau angefordert werden. Daher entschied man sich zu Nebenstempeln, die es in vielen Ausführungen gibt.

Die Inlandsgebühr für einfache Briefe betrug seit 1.7.91 20 Kopeken, deshalb wurden die Umschläge mit Nebenstempel in Gesamtfrankatur 20 Kopeken auf dem Postamt verkauft. Die Marke wurde zur Erhöhung auf das Auslandsporto zugeklebt, das seit 1.4.91 für Auslandsbriefe bis 20 g 30 Kopeken betrug – der Beleg ist also mit 2 Kopeken überfrankiert.

Der dritte Beleg mit dem Rechteckstempel P.P.E für 1 Rubel Inlandsbriefgebühr ist ein Ersttagsbrief dieses Zudrucks (Portoerhöhung für einfache Inlandsbriefe erfolgte am 16.3.92 von 60 Kopeken auf 1 Rubel). Der sowjetische Gs.-Eindruck war – wie alle sowjetischen Postwertzeichen – seit dem 1.1.92 ungültig: Estland hatte am 20.8.091 seine Unabhängigkeit wiederhergestellt.

Der vierte Beleg zeigt stolz die unabhängige estnische Postleitzahl (vor der Einführung 5-stelliger PLZ im Jahr 1993), nämlich EE2400 anstelle der zu Sowjetzeiten zu benutzenden 202400.

Der fünfte gezeigte Beleg weist die nur bis zu diesem Tag noch gültige Luftpost-Frankatur Ausland für einfachen Brief von 1,50 Rubel aus – am 1.3. stieg dieses Porto auf 40 (!) Rubel an.

@ Kontrollratjunkie [#8]

Das Aufkleben von Ganzsachenausschnitten auf andere Belege war in Estland zulässig. Das Porto scheint jedoch nicht ganz zu stimmen. Auch wenn man den Stempelabdruck nicht genau lesen kann, die beiden roten Stempel (achteckiger Metall-Maschinenstempel und achteckiger Gummi-Handstempel) wurden am 15.1.92 eingeführt. Allein die Einschreibgebühr ins Ausland betrug jedoch bereits seit dem 15.12.91 3,60 Rubel, das reguläre Porto nochmals 90 Kopeken, insgesamt also 4,50 Rubel. Zu sehen sind nur 3,00 Rubel – gibt es evtl. auf der Rückseite noch Frankaturen?

@ Mondorff [#9]

Die Lochstreifen wurden auf einem Drucker der Sternwarte Tartu produziert und mit dem – nur für die Lochstreifengültigmachung verwendeten, eigentlich als Reservestempel vorgesehenen – roten Tagesstempel Tartu f mit Datum 19129100 über dem Komma zwischen Rubel- und Kopekenwert zu amtlichen Postwertzeichen. Es gibt sie in weiß, hellblau und dunkelblau. Arthur Gübeli aus der Schweiz (Mitglied der ArGe Estland) hat ein ganzes Büchlein darüber geschrieben (122 Seiten farbig geringelt, 25 €), woraus ich zitieren kann (ist in meinem Besitz); auch die Adresse für einen Bezug kann ich besorgen.

@ Heinrich3 [#11]

Die Frankatur ist eine gemischte: Der Wertstempeleindruck von 90 Kopeken wurde durch 10 Kopeken Barfrankatur zum Inlandsporto von 1 Rubel ergänzt, was durch den „Taxe percue“-Stempel und den handschriftlichen Eintrag belegt wird.

@ Mondorf [#12]

Wenn bei Dir Estland-Belege „rumliegen“ und Du nicht dazu kommst, Dich damit zu beschäftigen, nehme ich Dir auch gerne etwas ab.

@ Journalist [#14]

KaraBenNemsi hat das meiste schon ausgeführt. Der Umschlag wird für alle möglichen Postsachen der estnischen Post verwendet; die genaue versendende Stelle ist oft nur am Stempel erkenntlich. Der Abonnementsversand beispielsweise verwendet einen kleinen Rundstempel „Eesti Postmarke Tallinn – AS Eesti Post“; wobei die Fa. „Estnische Postmarke“ das Tochterunternehmen der AS Eesti Post ist, das neue Marken entwerfen und produzieren lässt sowie das Marketing und den Sammlerservice übernimmt.

Wenn jemand Belege aus Estland abzugeben hat (je sonderlicher die Frankatur, umso lieber) oder Fragen zur Beschriftung hat, mag er mich gerne kontaktieren.

Gruß
Friedhelm
 
Michael Mallien Am: 28.10.2016 22:23:58 Gelesen: 27137# 17 @  
Von mir ein Brief im A5-Format aus dem April 2004, also kurz vor dem Beitritt zur EU, welche am 1. Mai 2004 erfolgte. Der Brief ging von Türi nach Bargteheide und ist mit 10 Kronen frankiert. Dabei fanden 10-Jahre-alte Marken aus 1994 Verwendung.



Zur Bedeutung des Sonderstempels (?) in blass-hellblauer Farbe unten auf dem Beleg kann ich nichts sagen.
 
fogerty Am: 18.11.2016 21:09:25 Gelesen: 26926# 18 @  
Nichts besonderes,ganz normal gelaufener Brief aus dem Jahre 2011, die Briefmarke hat das Thema Tallin Europäische Kulturhauptstadt 2011.



Grüße
Ivo
 
fogerty Am: 18.11.2016 21:17:58 Gelesen: 26922# 19 @  
Dazu noch aus demselben Jahr eine Ansichtskarte aus Kuressaare, aber mit Poststempel von Tartu-Kesklinna.



Grüße
Ivo
 
fogerty Am: 18.11.2016 21:27:43 Gelesen: 26919# 20 @  
Und noch eine Karte aus einem meiner absoluten Lieblingsländern, diesmal aus Tartu, auch von 2011



Und weils schon spätabends ist, an "fdoll" hejat ööd!

Grüße
Ivo
 
Michael Mallien Am: 17.03.2017 14:41:55 Gelesen: 26080# 21 @  
Ein Beleg aus dem aktuellem Posteingang, Frei gemacht mit 1,40 Euro und gestempelt im März 2017.


 
Cantus Am: 10.03.2018 17:19:17 Gelesen: 22964# 22 @  
Heute ein Bedarfsbrief, gelaufen am 19.12.2001 von Tallinn nach Hamburg. Zur Frankatur dienten zwei Marken zu je 3 estnischen Kronen der Ausgabe vom 31.3.1994, Mi. 224.



Viele Grüße
Ingo
 
Michael Mallien Am: 28.08.2018 21:06:13 Gelesen: 21270# 23 @  
Die Einführung des Euro-Bargelds erfolgte in Estland im Januar 2011. Daher war ich zunächst erstaunt über dieses Einschreiben vom 30.11.2007 aus Tallinn nach Bargteheide, welches eine Marke mit Doppelnominale "Krone/Euro" trug im Wert von 20,50 Kronen bzw. 1,31 Euro.



Eine kurze Recherche zeigte mir, dass es Marken in Doppelnominale schon seit Januar 2006 gab, also 5 Jahre vor Einführung des Euro-Bargeldes. Der Wechselkurs zum Euro stand demnach schon lange fest.

Insgesamt gibt es 144 Marken (MiNrn. 537-680) in Doppelnominale; eine stattliche Anzahl!

Viele Grüße
Michael
 
DL8AAM Am: 13.02.2019 03:03:45 Gelesen: 19769# 24 @  
@ fdoell [#16]

Hier zwei (nicht philatelistisch beeinflusste) Bedarfsbelege aus der "beginnenden" Unabhängigkeit Estlands.

Am 30. März 1990 erklärte die estnische SSR sich wieder zur "eigenen" Republik, noch innerhalb der UdSSR.



Auslandsbrief vom 16.05.1990 aus Jõgeva nach Deutschand, frankiert mit 30 Kopeken. Entwertet mit einem normalen, zweisprachigen СССP-Handstempel "ЙЫГЕВА ЭСТ. ССР" (а). Der Absender hat als Herkunftsland auch bereits die neuen Bezeichnung "Estonia Rep." gewählt.



Ludtpost-Auslandsbrief vom 02.01.1991 aus Viimsi nach Deutschland, per Luftpost-Bildganzsache der UdSSR (rückseitiger Druckvermerk "19.04.90. 136680.") zu 50 Kopeken. Entwertet mit einem normalen, zweisprachigen СССP-Handstempel aus Haabneeme "ХААБНЕЭМЕ ЭСТ.ССР" (а).

Gruß
Thomas
 
Altmerker Am: 13.02.2019 19:52:20 Gelesen: 19732# 25 @  


Der Stempel ist etwas unsauber, es dürfte 1992 gewesen sein, als diese Mehrfach- bzw. Mischfrankatur entstand, echt gelaufener R-Brief, noch mit Gummistempel.

Gruß
Uwe
 
Franz88 Am: 30.04.2019 16:27:28 Gelesen: 19134# 26 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Reko - Auslandsbrief von Tallinn, der Hauptstadt Estlands, nach Berlin. Gelaufen am 5.3.1936. Rückseitiger Ankunftsstempel Berlin-Charlottenburg am 7.3.1936



Liebe Grüße
Franz
 
hajo22 Am: 10.05.2019 17:11:30 Gelesen: 19002# 27 @  
Ganzsache zu 5 Senti + Zusatzfrankatur 10 Senti aus Tallinn vom 12.2.1938 nach Nürnberg. Eingangsvermerk des Empfängers am 15.2.38. Bedarfspost.



hajo22
 
Regis Am: 08.12.2019 21:07:22 Gelesen: 17722# 28 @  
Hier zur Wiederbelebung des Themas 2 Belege, geflogen oder zur Täuschung dies imitierend.

Zuerst ein Einschreiben Luftpost 1,25 M + 1,25 M + % M Lp-Zuschlag ab TALLINN 18.3.20 nach HELSIKI Ankunft 21.3.20. 2. Einn Brief Einschreiben, Rückschein Luftpost ? 1,25 M + 1,25 M + 1 M + 5 M Lp-Zuschlag ab TALLINN 121.4.20 über HELSINKI 15.4.20 an OULU 17.4.20

Die estnische Postverwaltung bot den Flugtranspüort an, ohne das Ende der Eisflüge vorher ankündigen zu können. Daher gab es Luftpüostauflieferungen bis über den 20. April 1920 hinaus. Da gemäß Militärunterlagen bis 210. April 20 geflogen wurde, ist Lufttransport nicht auszuschließen. Zudem ist nicht bekannt, ab wann Auslandssendungen ohne Luftpostzuschlag angenommen wurden.


 
Regis Am: 09.12.2019 11:17:10 Gelesen: 17698# 29 @  
Nun noch einige unstrittige Belege.







5 Postkarten, an denen man die inflationäre Entwicklung erkennen kann.
 
fdoell Am: 06.04.2020 00:42:47 Gelesen: 16899# 30 @  
@ regis [#28]

Hallo Regis,

tut mir leid, falls Du wegen der nachfolgenden Informationen enttäuscht bist, aber die beiden von Dir gezeigten Belege sind nach allen bislang vorliegenden Kenntnissen wohl nicht mit dem Flugzeug befördert worden. Es ist davon auszugehen, das zwischen 15. März und 23. April 1920 keine Eisflüge von Tallinn nach Helsinki stattfanden, auch wenn die Absender die Belege entsprechend frankiert hatten und ab 1. März 1920 immer der zweisprachig schwedisch/finnisch aptierte russische Durchgangs- bzw. Ankunftstempel von Helsinki / Helsingfors angebracht wurde, aber eben auch auf eingehender Post, die mit dem Schiff befördert wurde.

Literatur dazu:

- Hannes Westendorf: Nachrichten aus dem Revaler Boten - die Auslandspostverbindungen Estlands im Winter 1920 unter besonderer Berücksichtigung der Flug- und Seepost, in BALTIKUM 4/2017 (Teil 1) und 5/2018 (Teil 2).
- Michael Wieneke: Der Eisflug vom 15.3.1920 - eine kleine Übersicht, in EESTI POST 58/2014.
- Artur Gübeli: Postflüge über den Finnischen Meerbusen im Winter 1920, in EESTI POST Nr. 57/2013.

Alle Artikel findest Du zum kostenfreien Download auf dem Web der ArGe Baltikum unter https://arge-baltikum.de/MTB-20.shtml bzw. https://arge-baltikum.de/MTB-30.shtml.

Das Datum, ab wann kein Flugpost-Zusatzporto mehr benötigt wurde, ist übrigens bekannt. Du findest es unter der Sammelgebietsdarstellung der Unabhängigen Republik Estland 1918-1940 ebenfalls auf dem Web der ArGe Baltikum https://arge-baltikum.de/estonia-40.shtml#30.

Da Du offensichtlich Etliches aus Estland sammelst, sei Dir das Web der ArGe Baltikum recht herzlich nahegelegt; es dürfte noch einiges Intreressante mehr für Dich beinhalten. Sofern Du an weiterem Austausch zur Estland-Philatelie interessiert bist, darfst Du mich auch gerne direkt kontaktieren.

Gruß
Friedhelm
 
Dieter Am: 28.05.2020 10:20:08 Gelesen: 16498# 31 @  
@ Kontrollratjunkie [#10]

Hallo KJ !

Ich habe hier auch ein paar von solchen gelochten Streifen. Kannst Du mir auch weiterhelfen, sind das auch "Marken" von den Lokalausgaben von Tart, und wie wurden diese verwendet (als Briefmarke) oder? Und wie werden sie gehandelt das ist nur der Interesse halber. Man möchte doch wissen, was man da hat. Vielen Dank schon im Voraus.

Es grüßt Dich Dieter


 
fdoell Am: 02.08.2020 23:15:13 Gelesen: 15956# 32 @  
Hallo Dieter,

als Webmaster der ArGe Baltikum kann ich Dir mitteilen, dass das in der Tat amtliche Postwertzeichen aus Tartu sind. Unser (leider verstorbener) Sammlerfreund Arthur Gübeli hatte sich intensiv mit ihrer Entstehungsgeschichte und Verwendung befasst. In der „Eesti Post“ Nr. 50 hat er einen Artikel darüber geschrieben. Diese Ausgabe ist auf unserem Web [1] frei als PDF downloadbar (unter Medien - alte Ausgaben Eesti Post). Beim Sammelgebiet „Estland ab 1991“ auf unserem Web wird die Ausgabe auch (kurz) vorgestellt.

Gruss
Friedhelm

[1] arge-baltikum.de
 
Altmerker Am: 19.08.2020 19:30:20 Gelesen: 15729# 33 @  
Auf der Rüütli Strasse von Pärnu steht ein lebensgroße Abbild von Johann Voldemar Jannsen (1819 bis 1890), dem Vater des estnischen Journalismus. Dem Glauben zufolge soll man nach dem Berühren des „Perno Postimees“ in Jannsens Hand an diesem Tag gute Nachrichten erwarten können. Das Monument ist vom „Pärnu Postimees“ zum 150. Jahrestag der Erstausgabe des „Pärnu Postimees“ 1857 bestellt worden.

Zar Alexander II. gab 1856 die Druckerlaubnis für „Perno Postimees ehk Näddalileht“. Von 1857 bis 1863 war Jannsen für die Zeitung, die als achtseitige Wochenzeitung in estnischer Sprache erschien, als Redakteur und Publizist tätig. In der ersten Ausgabe veröffentlichte Jannsen ein Gedicht, das zum ersten Mal die Esten nicht mehr wie bislang üblich als Maarahvas (Landvolk), sondern als Eesti rahvas (Esten) bezeichnete. Er gab damit in Rückbesinnung auf alte Quellen dem Volk seinen Namen und eine Identität. Der estnische Publizist und Kantor übersetzte auch deutsche Chorweisen. Jannsen schrieb den Text „Mein Vaterland, mein Glück und meine Freude“, der nach der Unabhängigkeit Estlands 1918 Nationalhymne wurde, und war Herausgeber von Volksliedsammlungen. Seine drei Hauptwerke mit 1003 Liedern bilden noch heute einen wesentlichen Teil der geistlichen Literatur Estlands. 1860 gab Jannsen unter dem Titel „Eesti Laulik“ (Estnisches Liederbuch) auch einen Band mit weltlichen Liedern für Chöre heraus.

Im Jahr 1863 zog die Familie nach Tartu. Dort gaben Vater Johann Voldemar Jannsen und Tochter Lydia Emilie Florentine Koidula die estnischsprachige Zeitung „Eesti Postimees“ (Estnischer Postbote) heraus, sie zählten zu den Gründern der Theatergesellschaft „Vanemuine“ und organisierten 1869 das erste allgemeine Sängerfest in Estland. Bei beiden handelte es sich um Vorreiter der estnischen Nationalbewegung, und sie brachten die estnischsprachige Kultur voran.


 
fdoell Am: 16.09.2021 15:24:22 Gelesen: 11259# 34 @  
@ Michael Mallien [#17]

Der blaue Sonderstempel lautet „Eestimaa kevadpealinn Türi“ = „Estlands Frühlingshauptstadt Türi“ nebst Datumsangabe. Das ist also ein Werbestempel für die 3 Monate andauernden Aktivitäten in Türi, das diesen „Nebennamen“ seit 1999 führen darf. In ähnlicher Weise wirbt Pärnu mit Sommerhauptstadt (suvepealinn), Narva mit Herbsthauptstadt (sügisepealinn), Otepää mit Winterhauptstadt (talvepealinn), Kurressaare mit Sonnenhauptstadt (päikesepealinn) und in jährlichem Wechsel verschiedene Orte als Waldhauptstadt (metsapealinn, im Einzelnen auf der estnischen Vikipedia.ee unter diesem Begriff zu finden).

Gruss
Friedhelm
 

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