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Thema: Australien: Fiskalmarken bestimmen
Max78 Am: 30.05.2015 18:11:54 Gelesen: 5652# 1 @  
@ doktorstamp

Hallo Nigel,

jetzt habe ich nochmal eine Marke gefunden, die ich nicht richtig einordnen kann. Es gibt ja eine Homepage "stamps of Victoria", auf der ich diese aber auch nicht finden konnte. Ich werde wohl nicht drum herumkommen, Literatur zu besorgen, eventuell finde ich ja einen gebrauchten Stanley Gibbons. Bei der Marke bin ich mir nicht sicher, ob sie tatsächlich ungezähnt vorkommt, oder ob sie im Nachhinein geschnitten ist, zudem weist sie auch kein Wasserzeichen auf.

Vielleicht könntest Du mir dabei weiterhelfen und mir eventuell einen Tipp zu Literatur geben.

mit Grüßen Max


 
doktorstamp Am: 30.05.2015 19:36:00 Gelesen: 5643# 2 @  
@ Max78 [#1]

Hallo Max,

ohne in die Literatur nachzuschlagen tippe ich auf eine Fiskalmarke. Briefmarken jener Zeit hatten entweder die Inschrift Postage oder wie in diesem Fall Stamp Duty, was auf eine fiskalische Verwendung hinweist. Innerhalb Grossbritanniens gab es erst ab 1888 Marken, die für beide Zwecke verwendet werden konnten. Diese haben die Inschrift Postage & Revenue. Später waren auch die Marken des Commonwealths so gehandhabt.

Dieser Querformat war oft bei den Fikalischen-Marken eingesetzt. Vergleiche auch die Telegraphenmarken Viktorias.

Wenn es darum geht ein Stanley Gibbons zu erwerben, sag Bescheid. Meine Email ist hinterlegt.

mfG

Nigel
 
Pepe Am: 30.05.2015 21:48:14 Gelesen: 5630# 3 @  
@ Max78 [#1]

Wenn ohne Wasserzeichen, dann sicher aus Ganzsache ausgeschnitten. Wenn Wz, dann fehlt mir auch die Antwort.

Streifband etwa 1884 ?

nette Grüße
Pepe
 
Max78 Am: 30.05.2015 23:41:58 Gelesen: 5624# 4 @  
Hallo Pepe,

danke für deinen Beitrag, du wirst recht haben mit deiner Vermutung.

Gruß und Dank Max

[Beiträge [#1] bis [#4] redaktionell verschoben aus dem Thema "Südaustralien Plattenfehler"]
 
Robson Am: 04.06.2015 22:04:45 Gelesen: 5524# 5 @  
@ Max78 [#1]

Hallo,

diese Marke gibt es doch sogar bei Michel, Nr. 99 und 100. Bei Stanley Gibbons gibt es hier allerdings viel mehr Variationen, vor Allem was die Farbe angeht.

Ebenfalls ist es richtig, dass es sich um eine Fiskalmarke handelt. Bis zum 1. Juli 1901 durften die Marken mit STAMP DUTY allerdings auch für nicht-fiskalische Zwecke verwendet werden.

Abgestempelt wurde die Marke übrigens in St. Arnaud. Das Postamt wurde am 1.2.1856 eröffnet. Dieser Stempel hat leider keinen besonderen Seltenheitswert.

Solltest Du Interesse daran haben, Australien im Verein zu sammeln empfehle ich http://www.forge-australien.de

Beste Grüße

Manfred
 
Max78 Am: 05.06.2015 20:28:38 Gelesen: 5491# 6 @  
Hallo Manfred,

vielen Dank für deine Infos! Eines wollte ich noch hinzufügen, und zwar dass die Marke kein Wasserzeichen vorweist. Ich habe jetzt einmal die Papierstärke von zwei Marken gemessen. Die schon gezeigte mit Stempel St. Arnaud hat 0,07 mm. Die zweite Marke gezähnt hat 0,08 mm. Beide habe ich noch im Signoscope liegend fotografiert, wobei man noch etwas von der Papierstruktur sehen kann:



leider bin ich mir immer noch ein bisschen unsicher, ob es sich um eine Fiskalmarke handelt, oder doch um einen Ganzsachenausschnitt, das allerdings nicht wegen deiner hilfreichen Antwort, sondern mehr wegen dem fehlenden Wasserzeichen, so wie es Pepe beschrieben hat. Sein vorgeführtes Bild mit hoher Auflösung zeigte für mich eine ähnliche Papierstruktur, wie dick nun das Papier ist, kann ich natürlich nicht sagen. Ich kenne Streifbänder nur von der Schweiz, die auch ein relativ dünnes Papier aufweisen, ähnlich einer Briefmarke.

Einen ähnlichen Fall werde ich gleich bei einer Großbritannien Mi. 5 Victoria 6 Pence in einem Thema auffassen, welches Du dir gerne auch einmal anschauen kannst. Das Problem ist, dass der Michel-Spezial Großbritannien keine genaueren Angaben zu dem verwendeten Papier macht, wie man es z. B. bei den Michel-Spezis Deutschland (z. B. Am Post / Bautenserie usw.) gewohnt ist, und ich davon ausgehe, das die Kataloge von Stanley Gibbons wesentlich präzisere Angaben hierzu machen.

Der Unterschied zwischen Ganzsachenauschnitten (ob Streifband, Umschläge mit dünnerem Papier) und den "vermeintlich" ungezähnten Marken ohne Wasserzeichen (was ja dann eher eine Abart sein dürfte) ist sehr gering, wenn nicht weitere Unterscheidungsmerkmale wie eingeprägte Plattennummern, unterschiedliches Markenbilder, Farben etc. vorhanden sind.

Wenn ich z. B. die Krone/Adler Serie damit vergleiche, dann fällt es mir bei Krone/Adler natürlich sehr viel leichter, einen Ganzsachenauschnitt von einer Briefmarke zu unterscheiden, da Unterschiede wesentlich größer. :-)

mit besten Grüßen Max
 
Robson Am: 20.09.2015 10:26:43 Gelesen: 5185# 7 @  
Hallo Max,

auf Grund Deiner wichtigen Zusatzinformationen habe ich nachgeschaut in einem tollen Buch zu Victoria von Geoff Kellow. Es gibt durchaus dieses Design auch auf Letter-Cards. Allerdings nur zu 1 1/2d, weil die Gebührenstruktur damals halt so war.

Ich bin mir daher sicher, dass es sich um einen Ausschnitt von einem "Wrapper" handelt. Das sind so etwas wie Banderolen, die vor allem für den Versand von Zeitungen eingesetzt wurden. Auch hier sind die Marken unperforiert aufgedruckt und haben somit kein Wasserzeichen.

In diesem Falle handelt es sich um den "Fergusson & Mitchell" Type, der am 5. Juli 1886 herausgegeben wurde. Die einzelne Marke kam erst am 28.8.1886 an den Schalter.

Wenn Du mir die Farbe nennen könntest - ich bin leider farbenblind - kann ich den Zeitraum weiter einschränken. Zur Auswahl stehen grey-lilac, pink to rose and bright carmine sowie zum Schluss yellow-orange.

Es ist ein schönes Stück, um philatelistische Analyse zu betreiben, hat aber keinen großen Verkaufswert. Komplette Wrapper mit Adresse und Stempel bekommt man teilweise schon für unter 10€.

Es kommt natürlich immer auf die Details an.

Wenn Du weitere Fragen zu Australien hast, helfen wir von Forge Australien gerne weiter.

Weiterhin viel Spaß

Manfred
 
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