Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Einfluss eines BPP Prüfers auf die Michel Redaktion ?
Richard Am: 02.08.2008 10:45:30 Gelesen: 18946# 1 @  
Unser Mitglied 'doktorstmap' Nigel hat sich gestern auf einem anderen Forum wie folgt kritisch geäussert:

---

In wie fern darf ein BPP seinen Einfluß ausüben?

Vorab der unten namentlich erwähnten Prüfer prüft nach bestem Wissen und Gewissen.

Bekanntlich leben einige Prüfer von den Prüfgebühren, es liegt also im Eigeninteresse fast eines jeden Prüfers, daß Katalogwerte hoch oder noch höher angesetzt werden.

Bei Marken kann der Äuftraggeber mehr oder minder die Kosten fürs Prüfen vorausrechnen. Der Prozentsatz ist im Michel zu lesen. Es gibt also keine böse Überraschungen, oder sollte zumindest keine geben. Bei Belegen kann es heikel werden, denn der Briefe-Katalog Michels bietet nur Richtlinien an.

Bei der Arge Ampost hat es neulich eine Spaltung gegeben, der BPP, Dieter Hettler, sowie einige andere Mitglieder erklärten den Austritt. Über seine Beziehungen zu Michel hat Herr Hettler jahrelang geprahlt und geprotzt. Das Ergebnis sehen wir heute in den neuen Michel 2008 Spezial. Die Katalogwerte sind alleine von ihm bestimmt, ach der Arme, er muß hiervon leben.

Obwohl in dem Katalog zu lesen steht; Die Arge Ampost ist an der Preisgestaltung beteiligt, stimmt dies erst gar nicht. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Ampost ist an der Preisgestaltung nicht beteiligt. Für den Sammler ist auch der Satz „Folgende Preise ab € 3 gelten nur für BPP geprüfte Stücke“ irreführend. Wer hat wohl hiervon zu verdienen, für wen ist dies rentabel, für wen rentiert sich sowas? Erraten? Solche Phantasiepreise sind nur einem zu Nütze. Der Philatelie und dem Sammelgebiet gewiß doch nicht.

Das jetzt aufgeführte Literaturverzeichnis ist alleine auf ein Buch von ihm und sein Team beschränkt. Von anderer Literatur ist keine Rede. Das er viel über dieses Sammelgebiet weis, wird ja nicht bestritten. Die Quelle aller Weisheit ist er, wie längst andere, schon erst gar nicht.

Das er alleine und eigennützig es bestrebt das Sammelgebiet Ampost zu prägen und zu bestimmen kann letztendlich nur das Sammelgebiet Schaden zufügen.

Na ja. Angeberei und Protzen sind keine Verbrechen. Noch !

Sammler erwachet!

Das Gebiet Ampost ist ja nicht das einzig betroffene.

Verfaßt in der Hoffnung Vernunft und Fairness auszubreiten.

Nigel
 
AfriKiwi Am: 02.08.2008 13:16:28 Gelesen: 18932# 2 @  
>>Über seine Beziehungen zu Michel hat Herr Hettler jahrelang geprahlt und geprotzt<<

Wo das Problem liegt kann und würde ich kaum bestimmen.

Der grundliegende Fehler ist weil 'Philatelisten' zu lange im Dienst sind für die Bearbeitung von Preisen in Katalogen. Jahr um Jahr sieht man die gleichen Namen die sich bemühen Preise und Neuheiten für den neusten Katalog zu gestalten.

Einerseits sind die Katalogherausgeber froh daß sie einen gefunden haben um ihre Gebiete zu ergänzen aber bleiben zu lange am Steuer. Dazu sind auch nicht viele Philatelisten für ihre Zeit zu finden.

Alle Herausgeber von Katalogen sollten eher jede X Jahren sich umsehen nach andere Bearbeitern. Es werden nicht genug Fragen an Katalog-Firmen gestellt und noch weniger kommen wahrscheinlich auch raus.

Nach schon 5 Jahren wird man rigide in Preistrukturen. Obwohl es kontrolliert wird, ist vieles angenommen als A & O und da besteht die Gefahr an Mißdeutung.

Die Gestaltung eines eigenen Handbuches ist gut für Information aber nicht für Preise da einiges mit der Zeit unrelativ wird. Deswegen werden Kataloge jährlich oder periodisch ausgegeben.

So sollte auch die Einlieferer von Information regelmäßig geändert werden um auch Ihre Einflüsse in andere Perspektive zu bringen.

Erich
 
Carolina Pegleg Am: 02.08.2008 13:56:28 Gelesen: 18930# 3 @  
Meines Erachtens können wir hier darüber diskutieren, ob es sinnvoll ist, dass AM-Post Marken über 3,-- EUR geprüft sein müssen. Oder allgemein, ob die Preisgestaltung bei dem Gebiet AM-Post der Marktlage entspricht.

Ich glaube allerdings nicht an Konspirationstheorien. Sicher gibt es Gründe, die den Michel bei der Überarbeitung des Gebietes AM-Post geleitet haben. Diese könnten vielleicht ein bisschen transparenter sein - ich vermag es nicht zu sagen.

In dieser Form halte ich den Beitrag für Rufmord. Die übliche Prüferschelte (Eigennutz etc.), ohne dass Beteiligte die Gelegenheit zur Stellungnhame haben. Nigel sagt selbst, dass der Mann nach bestem Wissen und Gewissen prüft. Was dann allerdings, im Ärger untergeht. Meine Meinung ist, den Beitrag zu löschen. An einer Diskussion des Gebietes AM-Post bin ich interessiert, auch im Hinblick auf die Preisgestaltung im Michel für dieses Gebiet. Ärger und Erregung sind allerdings keine guten Ratgeber.

In der Hoffnung Vernunft und Fairness zu verbreiten,

C.P.
 
Briefmarken-Museum Am: 03.08.2008 11:08:51 Gelesen: 18890# 4 @  
Hallo @ alle

Carolina hat Recht, in Abwesenheit des Betroffenen möchte ich Personalia nicht diskutieren.

Die Preisgestaltung im Michel ist m.E. insgesamt seit langer Zeit zu hoch - wenn man mit mehreren internationalen Katalogsystemen, Auktionshauskatalogen und Internetplattformen parallel analysierend arbeitet, merkt man am Besten wo die erzielbaren Preise für Einzelstücke liegen.

Ich sammle Briefmarken und nicht Prüferstempel, also mache ich einen Bogen um die Katalogschlager die fälschungsgefährdet und mit Hausmitteln nicht überprüfbar sind. Dies ist allerdings meine private Meinung, die ich niemanden aufzwinge. Das muß jeder selber wissen, inwieweit er bei seltenen Marken sich aus dem Fenster legen bzw. das Risiko auf den Prüfer übertragen will

LG Jochen
 
doktorstamp Am: 04.08.2008 20:12:04 Gelesen: 18842# 5 @  
@ Briefmarken-Museum [#4]
@ Carolina Pegleg [#3]
@ AfriKiwi [#2]
@ Richard [#1]
@ alle

Herr Hettler ist hiervon in Kenntnis gesetzt worden. Auf seine Antwort warte ich wie andere. Gelegenheit ist da, er muss sie nur ausnutzen.

Über die Preisgestaltung im Michel gehe ich hier nicht weiter ein, da ist schon ein Thread dafür.

Das er es ausgewählt hat, sich von dem Prüfen zu leben, habe ich wie andere hier nichts einzuwenden, dass er es aber wagt das Sammelgebiet zu eigen zu machen, sehe ich wie einige auch anders. Nicht nur hat er Preise in die Höhe getrieben, die vorangegangene Literatur wird auch nicht mehr erwähnt. Warum wohl?

Leider ist dieses Verhalten keine Ausnahme, aber Gott sei Dank ist sein Beispiel nicht Schule geworden. Noch!

Wer oben in der Philatelie steht sollte am besten dem Wohle der Philatelie dienen anstatt sich selbst. Dem Nachwuchs hilft es sicher nicht.

Und um es zu betonen, sein Wissen und seine Prüffähigkeit werden von keinem angefochten oder in Zweifel gerufen.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 24.07.2009 16:28:25 Gelesen: 18312# 6 @  
Jetzt haben wir die Bescherung.

In mehreren Foren ist darüber zu lesen.

Er hat nicht nur das Gebiet zu eigen gemacht, aber völlig ausgenützt.

Sein Benehmen zieht den Verband der BPP in Verruf.

mfG

Nigel
 
Lars Boettger Am: 24.07.2009 17:43:24 Gelesen: 18293# 7 @  
@ Carolina Pegleg [#3]

Meines Erachtens können wir hier darüber diskutieren, ob es sinnvoll ist, dass AM-Post Marken über 3,-- EUR geprüft sein müssen. Oder allgemein, ob die Preisgestaltung bei dem Gebiet AM-Post der Marktlage entspricht.

Manche Gebiete sind dermassen mit Stempel- und Aufdruckfälschungen durchseucht (deutsche Inflation, Luxemburger Dienstmarken etc.), dass eine Prüfung für 95% der Sammler zwingend ist, wenn man sicher sein will, echte und unverfälschte Marken zu haben. Allerdings ist dann eine Sonderregelung bei den Prüfgebühren sinnvoll, um diesem Sachverhalt Rechnung zu tragen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
wuerttemberger Am: 24.07.2009 22:41:57 Gelesen: 18249# 8 @  
Ich lese bei dieser Diskussion immer wieder die Verwunderung heraus, dass Externe so großen Einfluß auf die Michelredaktion und somit auf Katalogpreise und Katalogbearbeitung haben. Das ist aber bei vielen Gebieten gang und gäbe. Die Michelredaktion ist gar nicht in der Lage, Gebiete neu zu bearbeiten, weil einfach das Fachwissen fehlt. Ich habe das bei der Bearbeitung des Württemberg Teils hautnah miterleben dürfen.

Natürlich werden dafür in erster Linie die Argen angesprochen und deren führende Experten sind nun mal die Prüfer. So kommt es dann zu unguten Konstellationen, dass Prüfer Katalogpreise festsetzen dürfen, von denen sie später ihre Prüfgebühren berechnen können. Die meisten Neubearbeitungen werden aber mit Augenmaß vorgenommen und ich denke, dass alle Beteiligten für die einzelnen Gebiete damit gut leben können.

So unterschiedlich nun die Bearbeiter sind, so unterschiedlich sind auch deren Motivationen und Interessen. Das führt dazu, dass die Katalogpreise der verschiedenen Gebiete in einem Katalog praktisch nicht mehr miteinander vergleichbar sind. Auch die Preisrelationen sind so unterschiedlich, dass man auch damit nicht mehr arbeiten kann.

Ein heikles Thema sind die Reduzierungen von Katalogpreisen. Wenn einmal eine Notierung zu hoch angesetzt worden ist kriegt man diese recht schwer wieder los. Eine neue Farbe ist schneller in den Katalog gebracht, als eine Preisreduzierung. Das scheint nicht in die Philosophie des Verlages zu passen - wer möchte denn seine treue Kundschaft gerne enttäuschen?

Gruß

wuerttemberger
 
bayern klassisch Am: 25.07.2009 00:06:08 Gelesen: 18231# 9 @  
Wenn noch ein weiterer Altdeutscher sich zu der Thematik äußern darf, dann möchte ich zuerst das von wuerttemberger angemerkte deutlich unterstreichen.

Ob Prüfer tatsächlich die großen Kenner sind, für die sie Laien in der Regel halten, sei mal dahin gestellt. Wer sich passabel auskennt, ist noch lange kein Experte. Wer Experte ist, braucht keinen Katalog.

Wie wuerttemberger schon schrieb, ist die Flexibilität, da nicht vorhanden oder kaum ausgeprägt, ein großes Handicap, welches dringend abzuschaffen ansteht. Einmal vor Jahrzehnten vorgenommene Einteilungen, die schon damals keinen Anspruch auf Aufnahme in einen Katalog hatten, sollten nach 2 Sammlergenerationen endlich weggelassen werden.

Wenn ich im Spezial die Angaben für Plattenfehler sehe, um ein populäres Thema anszusprechen, dann ist es skandalös, wenn hier oft genug Mondpreise angegeben werden, die nur Anfänger dazu animieren, sich reich zu rechnen. Die jeweiligen Prüfer freuen sich, denn Plattenfehler wurden und werden nicht gefälscht, so dass praktisch nur die Qualitätsprüfung durchgeführt zu werden braucht. Wenn hierbei die Prüfgebühr höher ist, als der tief geprüft erzielbare Marktpreis, ist das ein Skandal.

Da die Tendenz zur Prüfung in dem Maße ansteigt, in dem das vorhandene Fachwissen abnimmt, werden heute Märkchen geprüft, deren Prüfung von ernsthaften Philatelisten entweder erst gar nicht vorgenommen werden würde oder von vornherein sinnlos ist.

Eine 3 Euro Katalogwertmarke mit Allerweltsstempel, einer wesentlich teureren und selteneren Marke zum Verwechseln ähnlich, dürfte nicht zu Tausenden geprüft kursieren, wenn man seinen Job ernst nähme.

Eine Quersubventionierung ist offensichtlich. Ich bin kein Anhänger von Verschwörungstheorien, aber was in mehrern Fällen so offensichtlich ist, dass es schon auf der Hand liegt, kann von der betroffenen Seite nicht bestritten werden. Die Nichtkompatibilität von Katalogpreisen existiert also nicht nur bei verschiedenen Sammelgebieten, sondern in fast jedem einzelnen Gebiet selbst.

Anhand des ursprünglichen Beispiels, sicher nur die Spitze des Eisbergs namens Michel, sollte man sich mal dazu aufraffen, mit den zahlreichen ARGEn zu kooperieren und nicht einen Teil der Zukunft unseres Sammelgebietes in die Hand derer zu legen, die nicht alle sind, wie sie sein sollten.

Wer früher mit einem Michel - Spezial unter dem Arm bei philatelistischen Veranstaltungen einlief, galt als Sammler von der Sonnenseite unseres Hobbies.

Wer das heute macht, gilt als Verlierer. Sein und so bleiben müsste das nicht.

Beste Grüsse von bayern klassisch
 
Lars Boettger Am: 25.07.2009 10:49:14 Gelesen: 18199# 10 @  
@ bayern klassisch [#9]

Zu den Plattenfehlernotierungen eine Ergänzung: Wenn er nicht im Katalog steht, wird er nicht gesucht. Steht er im Katalog, macht sich jeder Katalogbesitzer daran, seine Bestände zu durchsuchen. Unter Umständen kann aus einem seltenen Fehler ein häufiger werden, die Katalognotierung trägt dem aber leider keine Rechnung.

Du sagst völlig zurecht, dass Katalognotierungen erst einmal zementiert sind. Wenn man das ändern will, braucht man eine gute Dokumentation der Häufigkeit und der erzielten Preise. Und die Unterstützung der ArGe, d.h. dort sollten die Erkenntnisse veröffentlicht werden.

Wie ich es an anderer Stelle schon geschrieben habe, wir können heute oft nicht mehr nachvollziehen, warum die Kataloge so sind wie sie sind. Aber das muss ja nicht so bleiben.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Claudius Kroschel Am: 22.11.2013 11:41:23 Gelesen: 15413# 11 @  
@ bayern klassisch [#9]

Plattenfehler werden sehr wohl gefälscht. Der Plattenfehler DR MiNr. 69 I aus meinen Prüfgebiet, "DFUTSCHES REICH" wird oft als leicht zu erkennende Fälschung vorgelegt. Es wird einfach der untere Querstrich des ersten "E" in "DEUTSCHES" errodiert. Diese Mache kommt auch auf der 84 I (3 Pf. Germania mit Wz. 1) vor. Auf Kriegsdrucken 84 II wurde er mir jetzt noch nicht vorgelegt. Das Übelste auf einer echten 69 I, welche in 1902/1903 im Deutschen Reichsgebiet verwendet wurde, war eine falsche Abstempelung aus Speyer, Stempeldatum 1913, also aus Bayern, wo Marken des Reiches weder 1903 noch 1913 gültig waren. Mich wundert da gar nichts mehr.
 
Claudius Kroschel Am: 22.11.2013 17:35:06 Gelesen: 15321# 12 @  
@ Lars Boettger [#10]

Eigentlich sollte man alle Plattenfehler im Michel listen, da das die ArGen weiterbringt, man kann beurteilen ob ein Fehler selten häufig, oder gar die grosse Seltenheit ist, aber ohne Preise, nur da wird der Michel nicht mitspielen. So lange da jeder der der Meinung ist mit zu pfuschen, auch mit pfuscht beim Katalog, wird da auch nichts besser. Der Schwaneberger-Verlag täte gut daran, auf Markenvorlagen zu verzichten und an die Forschungsleiter der ArGen zu verweisen, wo es eine ArGe gibt. Dann hätten die ArGen was davon, nämlich ab und an ein Neumitglied. Dafür bekäme der Schwaneberger-Verlag entsprechende, überarbeitete Notierungen, die den Markt besser abbilden, wie es jetzt der Fall ist.

Im Bereich Germania kann ich nur sagen, dass da speziell was Preise angeht, hanebüchener Blödsinn ! drinsteht. Es wurde auch über Jahrzehnte von Prüfergenerationen Einfluss auf den Schwaneberger-Verlag ausgeübt um Preise von Marken hoch zuhalten oder hoch zu treiben und bei anderen Marken, wo Preise wirklich angehoben gehörten, passierte nichts, da es nicht kommerziell interessant war für die Herrschaften.

Wenn wir bei Herrschaften sind, müssen wir auch gleich noch die Grosshändler und Auktionatoren hinzunehmen, die auch ein gehöriges Interesse an Katalogpreistreiberei haben. Hierzu habe ich ein eigenes Erlebnis: Ich verkaufte/lies versteigern vor 2 oder 3 Jahren: 3 Stück DR Germania, MiNr. 56 b in postfrischer Erhaltung, alle Einwandfrei FA, Michael J.-Lantelme. Der Katalogpreis war kursiv bei 6.000,--€. Im 2007 Michel waren sogar nur Striche, sprich die Marke gibt es in Postfrisch. Diese Marke ist postfrisch sehr selten. Der Redaktion vom Schwaneberger-Verlag wurde nun angetragen, nachdem die neuen Besitzer (Auktionatoren und Händler) die Marken besitzen: Der Preis der überaus seltenen MiNr. 56 b in postfrisch sei viel zu niedrig. Heute steht der Preis bei kursiv 13.000,--€. Ich kann nur eins dazu sagen, um einen Katalogpreis beim Michel zu ändern, genügt ein Anruf eines einzigen Hallodries aus obigem Personenkreis um den Preis, meist nach oben, zu ändern.

Für mich ergibt sich daraus folgende Konsequenz: Ich könnte nie einem Verband wie APHV als Händler, oder BDB wenn ich Versteigerer wäre, beitreten, weil dort werden solche Steilpässe gespielt.
 
Claudius Kroschel Am: 22.11.2013 17:56:47 Gelesen: 15308# 13 @  
@ Lars Boettger [#10]

Ach ich habe ganz vergessen, hier noch was zum lachen:

Im Bereich Germania gibt es bei den Reichspostausgaben MiNr. 53-62, Pfennigwerte im Michel-Katalog, einen Plattenfehler, den es gar nicht gibt; aber Hauptsache, er ist im Michel gelistet ! Der kam auch durch die hochgelobte "Connection" in den Michelkatalog (Ich kann und will hier keine Namen nennen). Wirkliche Insider im Germaniagebiet wissen jetzt, was ich meine und können über den Michel-Katalog in unserem Germania-Bereich endlich mal wieder laut lachen. Wenn sich da nichts ändert, dann wird irgendwann ein Germania-Spezial-Katalog verfasst, wenn es die Freizeit bei ein paar Germania Koryphäen erlaubt. Da kommen dann alle wirkliche Specials was Germania angeht, rein: auch die Infla-Germania (dafür fühlt sich nach eigener Aussage ausschliesslich InflaBerlin verantwortlich) und da fallen dann bei den Infla-Germania auch Marken raus - die die "Connection" ohne je Rücksprache mit den Meinungsträgern zu halten, verpfuscht haben.

Ein solches Werk wird aber mit Sicherheit nicht beim Schwanebergerverlag verlegt, sollte ich daran mitarbeiten. denn das wird dann ein hochwertiges Qualitätsprodukt mit geringerer Fehlerquote und Schwachsinn drin. Wer mehr solche Geschichten wissen will, der möge in eine ArGe in seinem Gebiet eintreten, jedem würden die Augen geöffnet.
 
Claudius Kroschel Am: 22.11.2013 22:03:09 Gelesen: 15234# 14 @  
@ wuerttemberger [#8]

Natürlich werden dafür in erster Linie die Argen angesprochen und deren führende Experten sind nun mal die Prüfer. So kommt es dann zu unguten Konstellationen, dass Prüfer Katalogpreise festsetzen dürfen, von denen sie später ihre Prüfgebühren berechnen können. Die meisten Neubearbeitungen werden aber mit Augenmaß vorgenommen und ich denke, dass alle Beteiligten für die einzelnen Gebiete damit gut leben können.

Ein klares Nein. Ein Prüfer sollte prinzipiell mit Katalogpreisen nichts zu tun haben, oder es nur bearbeiten, wenn es kein anderer machen will, aber das sehe ich als eine Notlösung an. Es gibt da ein grosses Sorgenkind: Das Deutsche Reich von 1924-1945 gehört dringend betreut und bearbeitet, aber welche ArGe gibt es dafür ?

Ich selbst prüfe Germania MiNr. 53-97 für den VPEX in Wien. Wenn ich was bestimmtes wissen muss, was ich zur Germania nicht weiss, dann greife ich zum Telefon und rufe unseren Forschungsleiter an. Z.B. es gab mal eine 86 IIb, "Rot metallisch glänzend", lange vor meiner Zeit. Diese wurde irgendwann gestrichen, aber es wurde mir vor kurzem eine Marke mit Altprüfung von Gotwin Zenker vorgelegt. Ich habe die Marke der 86IIa zugeschlagen, aber ob dies so damals abgesprochen war, das konnte mir nur der Forschungsleiter klären. Jeder Prüfer, der nicht intensiv die Zusammenarbeit mit seiner ArGe sucht, entfremdet sich meiner Meinung nach von seinen forschenden Sammlerkollegen, die ihm wunderbar zuarbeiten könnten, wenn es denn nur immer so gewollt wäre.

Und ob ein Prozentsatz vom Katalogwert der richtige Ansatz zu einer Vergütung für einen Prüfer ist, das sei dahingestellt. Wer die Prozentsätze als Prüfer verrechnet, wird davon nicht leben können, oder es können nur sehr wenige davon den kompletten Lebensunterhalt bestreiten. Sinnvoll wäre es, wenn mehr Prüfer davon leben könnten, aber dazu müssen die Prüfaufträge in vielen Gebieten erst mal wieder zunehmen und der lästige Kleinkram, der für den Sammler oft in der Regel nur richtig zu sortieren ist, müsste aufhören, oder zurück geschickt werden, denn so etwas kostet nur Zeit und hält auf. Aber, ein Prüfer muss, um solche Sendungen zu vermeiden, seine Prüfkunden aufqualifizieren, indem er ihnen erklärt, wie er was zugesendet haben möchte,und was von vorne herein auszusortieren ist. Ich habe vor kurzem mit einem Infla-Prüfer telefoniert und ich war erstaunt, wie viele einfach überhaupt nicht zu identifizierende Stempel zum Prüfen geschickt werden, häufig billigster Kleinkram. Das passiert immer noch und Infla-Berlin hat in einem Band zu den Falschstempeln vor langem schon mal aufgezeigt, was für Abschläge prüfbar sind.

Auch der unerfahrene Prüfkunde macht das nur begrenzt mit. Er schickt 50 Marken raus, bekommt die Sendung zurück, alles nur billiger Kram oder nicht prüfbar und zahlt mit Versand und Versicherung so 70-90 Euro für die Prüfsendung. Ein klassischer Schuss in den Ofen, den er sich nicht immer öfter leisten will.
 
Carsten Burkhardt Am: 22.01.2014 12:26:46 Gelesen: 14928# 15 @  
Ich habe den Thread heute gerade durch Zufall entdeckt und möchte an einem konkreten Fall mal darlegen, wie es derzeit läuft.

Der Vollständigkeit halber erst mal zu meiner Rolle in dem Fall: Ich bin seit 2008 fachlicher Leiter der Fachgruppe Köpfe/Pieck in der ArGe DDR-Spezial und seit 2011 Prüfer im Verband Philatelistischer Prüfer e.V.

Zusammen mit der Michel-Redaktion haben wir 2009 eine Vereinbarung getroffen, dass die Fachgruppen einmal jährlich ihre Forschungsergebnisse zu Papier bringen und Änderungswünsche im Katalog gebündelt zu einem extra dafür gewählten Vorstandsmitglied schicken. Der soll sie allen BPP-Prüfern zur Stellungnahme vorlegen und dann sollen die ganzen Sachen dem Michel übergeben werden.

Das passiert jedes Jahr in Berlin zur Messe (Mitte Oktober). Ich habe in den Jahren seitdem regelmäßig die von der Fachgruppe ausgearbeiteten Vorschläge in Schriftform gebracht und abgegeben.

Nun zum konkreten Fall:

Es gibt mit SBZ 213 III, 216 III, 220 III und 223 III seit Jahrzehnten einen "Plattenfehler", der keiner ist, sondern Plattenabnutzung. Wir haben jedes Jahr die Streichung vorgeschlagen. Es ist nichts passiert. Ein Prüfer will die PFs behalten.

Deshalb haben 2013 alle 4 anderen Prüfer des Sammelgebietes (Schönherr, König, Mayer und ich) extra noch einmal unterschrieben, um der Sache Nachdruck zu verleihen. Nichts passiert.

Am Montag rief mich Melanie Baumann aus der Michel-Redaktion an, und sie sagte, sie könne bei Streichungen das nicht so selbst entscheiden, weil doch ein BPP-Prüfer (namentlich Paul) sich dafür ausgesprochen habe, dass der PF bleibt. Aber es wäre schon ganz auch im Interesse der Michel-Redaktion, dass es in Zukunft bei solchen Diskrepanzen die Möglichkeit einer Mehrheits-Entscheidung geben würde. Und sie wolle darüber bei der nächsten Tagung mit Herrn Geigle reden.

Insofern liegt der Ball im Feld von Christian Geigle. Ich hatte ihn im November angeschrieben, weil wir in einer anderen Sache (bei Köpfe II) eine Auskunft haben wollten, aber auf eine Antwort warte ich bis heute.

Aber es wird ja alles besser in Zukunft, oder?

in diesem Sinne

Dr. Carsten Burkhardt
 
Schwämmchen² Am: 22.01.2014 12:31:56 Gelesen: 14918# 16 @  
Ist es so wichtig, was der Michel schreibt?

Bringt in eurer Fachgruppe doch einen eigenen Katalog raus.
 
bayern klassisch Am: 22.01.2014 13:40:53 Gelesen: 14883# 17 @  
@ Schwämmchen² [#16]

Hallo Schämmchen,

für Leute mit Ahnung ist der Michel - Katalog weniger wichtig, aber auch etliches, was Prüfer schreiben, hält einer genaueren Prüfung nicht stand.

Leider ist für 99% aller Sammler der Michel noch immer die Bibel, da sie nicht zu überprüfen in der Lage zu sein scheinen, was dort steht, sonst wäre das nicht so. Auch logisches Denken ist eine Disziplin, der weite Bevölkerungsteile mit immer größerer Skepsis gegenüber steht.

Dass Prüfer mit dem allmächtigen Michel kungeln, ist nicht neu - das läuft schon seit Jahrzehnten so und wird auf vielen Gebieten so sein, wie bei dem oben beschriebenen. Jeder Plattenfehler, jede Entenmeldung, jeder Mist, und sei er auch noch so falsch und haltlos, der dort Aufnahme findet und frisch katalogisiert mit einem (saftigen) Preis versehen wird, bringt Umsatz und Gewinn; auch dem Michel, denn der kann dann ja wieder Neuigkeiten vermelden, ohne die der Sammler völlig uninformiert wäre.

Es hilft nur, ich verweise da auf unseren lieben Nigel, das Kaufen und Verstehen von guter Fachliteratur, die Mitgliedschaft in der passenden ARGE oder der Beitritt zu einer Congregation, die Kenner in ihren Reihen hat, die kommunikationsfreudig sind und anderen uneigennützig helfen - wie in diesem Forum. Alles andere ist auf Sand gebaut ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Schwämmchen² Am: 22.01.2014 18:33:20 Gelesen: 14784# 18 @  
@ bayern klassisch

Vielen Dank, ich sehe das eigentlich genauso. In unserer Arge kann ich oftmals die Wunsch "Wie verbesserten wir den Michel Katalog" echt nicht mehr hören und bin froh, dass einige Mitglieder nunmehr dazu übergegangen sind die "Kooperation" mit dem Michel Verlag zu beenden und selber kleinere Spezialbroschüren zu schreiben, die wir für kleine Gebühr (beisielsweise 6.50 inklusive Versand), auf Vereinsrechnung selbst verkaufen.

Ich will jetzt keine Diskussion anstoßen, aber nicht nur die unrichtigen Sachen im Michel Katalog, sondern auch gerade die häufig völlig realitätsfernen Preisansätze helfen insbesondere Einsteigern und Sammlern überhaupt nicht, führen sicher auch hier und zu ziemlichen Frust. Die teilweise völlig überraschten Foren Posting: "Nicht zu fassen, unglaublich, die Marke wurde zu 80-100% Michel verkauft, guckt euch das an" sprechen für sich.
 
petzlaff Am: 22.01.2014 18:36:59 Gelesen: 14782# 19 @  
@ Schwämmchen² [#18]

Wow - ich glaube, es lohnt sich mal wieder nach langer Abstinenz öfter hier reinzuschauen. :-)
 
Carsten Burkhardt Am: 23.01.2014 05:54:01 Gelesen: 14704# 20 @  
Tja, ich habe diese Meinung auch jahrelang vertreten und stand damit im Vorstand der ArGe ziemlich allein da. Nach 2 Jahren frustrierender Erlebnisse bin ich deshalb auch aus dem Vorstand zurückgetreten. Alle Vorstandsmitglieder außer mir wollten nur möglichst untertänig dem Michel und ihrem Ost-Berliner BPP dienen, von Kritik wollte keiner was wissen, und am Ende wurde nur noch gemobbt.
 
Richard Am: 08.02.2014 09:14:04 Gelesen: 14093# 21 @  
@ paeon [#15]

Zum Beitrag vom 22.04.2014 erhielten wir eine Mail des BPP Prüfers Siegfried Paul mit der Erlaubnis diese im Forum zu veröffentlichen:

Bei dem Beitrag von Dr. Burkhardt aus Cottbus geht es um den bei den Plattenfehlern katalogisierten Plattenzustand „Abgenutzte Druckplatte“.

Als ich 1995 Prüfer im BPP wurde war die „Abgenutzte Druckplatte“ bei einigen Wertstufen schon katalogisiert. Von Herrn Weigelt habe ich gelernt und übernommen, dass ab dem Abnutzungszustand Marken geprüft werden, wenn bei der Druckplatte (beziehungsweise bestimmte Reihen in der Druckplatte) die Abnutzung so weit vorangeschritten ist, dass sich die Buchstaben „berühren“ bei DEUTSCHE POST. Damit konnte ich leben und habe seitdem solche Marke danach geprüft. Zur Streichung habe ich meinen Standpunkt dahingehend geäußert, dass ein klares Abgrenzungskriterium vorliegt und ich für Nichtstreichung plädiere. Die Erscheinung ist zudem korrekt beschrieben im Michel.

Ansonsten denke ich, dass die Michelredaktion in Eigenverantwortung entschieden hat, die Erscheinung (bisher?) nicht zu streichen. Und nicht: „weil Herr Paul eine Streichung nicht will“.

Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Paul BPP

 
gestu Am: 08.02.2014 09:43:19 Gelesen: 14078# 22 @  
Ich habe mir heute die gesamte Diskussion hier in Ruhe durchgelesen.

Nach meiner Meinung steckt in jedem Beitrag die Wahrheit, es liegt dabei im Auge des Betrachters.

Auf jeden Fall muss man berücksichtigen und auch verstehen, dass jeder, der mit den Briefmarken sein Geld verdient, auch irgendwie seine eigenen Interessen vertritt. Vor allem finanziell, denn es ist ja seine eigene Existenz.

Ob nun jeder ein "Kenner" oder "Spezialist" ist, sei dahin gestellt. Jeder versucht hier, sein Werk und seine Kenntnis in "Bares" umzusetzen. Und da sind auch die Sammler nicht ausgeschlossen!

Letztlich sind es alleine die Sammler, die entscheiden, ob sie das alles mitmachen oder nicht. Keiner ist gezwungen, jede Spezialität und Rarität zu erwerben und zu sammeln. Immer wieder erkennt man am Markt "Modetrends" - es kommen plötzlich (auch und vor allem durch die neuen Katalogpreise) neue Trends auf den Markt. Plötzlich stürzen sich tausende Sammler auf dieses Gebiet und erhoffen sich das große Geschäft. Fraglich ist dann aber, ob nicht vorher einer gezielt den Markt dafür leer gekauft hat und dann die Situation geschickt ausnutzt.

Jeder Sammler muss für sich selbst entscheiden, was er macht, was er sammelt, ob er teuer einkauft und wie viel Geld er aus gibt!

Und zu den Kennern und Spezialisten möchte ich noch abschließend eines sagen, ich habe beruflich auch oft mit "Spezialisten" zu tun:

Ein Spezialist ist jemand, der immer mehr über immer weniger weiß ... bis er am Ende alles über nichts weiß!
 
Carsten Burkhardt Am: 12.02.2014 12:53:00 Gelesen: 13924# 23 @  
@ Richard [#21]

Zum Beitrag vom 22.04.2014 erhielten wir eine Mail des BPP Prüfers Siegfried Paul mit der Erlaubnis diese im Forum zu veröffentlichen:

Bei dem Beitrag von Dr. Burkhardt aus Cottbus geht es um den bei den Plattenfehlern katalogisierten Plattenzustand „Abgenutzte Druckplatte“.

Als ich 1995 Prüfer im BPP wurde war die „Abgenutzte Druckplatte“ bei einigen Wertstufen schon katalogisiert. Von Herrn Weigelt habe ich gelernt und übernommen, dass ab dem Abnutzungszustand Marken geprüft werden, wenn bei der Druckplatte (beziehungsweise bestimmte Reihen in der Druckplatte) die Abnutzung so weit vorangeschritten ist, dass sich die Buchstaben „berühren“ bei DEUTSCHE POST. Damit konnte ich leben und habe seitdem solche Marke danach geprüft. Zur Streichung habe ich meinen Standpunkt dahingehend geäußert, dass ein klares Abgrenzungskriterium vorliegt und ich für Nichtstreichung plädiere. Die Erscheinung ist zudem korrekt beschrieben im Michel.

Ansonsten denke ich, dass die Michelredaktion in Eigenverantwortung entschieden hat, die Erscheinung (bisher?) nicht zu streichen. Und nicht: „weil Herr Paul eine Streichung nicht will“.

Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Paul BPP


---

Es gibt Personen, bei denen überlegt man es sich dreimal, bevor man antwortet. Gerade in Bezug auf Äußerungen zur Michel-Katalogisierung habe ich sehr negative Erfahrungen mit Paul gesammelt. Man vergleiche http://www.köpfe1.de/bilder_2012/1212.html, ein Satz wurde angefochten aus einer Einladung an die 20 Mitglieder der Fachgruppe Köpfe/Pieck. Zum Beweis wurde auch ein Schreiben mit der Unterschrift von Frau Baumann [1] vorgebracht. So schnell bekommt man Post von Firma Schellenberg, wenn man hier etwas behauptet, was auch nur irgendwie anfechtbar ist.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich nächste Woche eine anders lautende Stellungnahme der Michelredaktion bekomme: Frau Baumann hat mir gegenüber am Telefon gesagt, die Streichung erfolgt nicht, „weil BPP-Prüfer Paul eine Streichung nicht will“. Und sie plädiere für ein Verfahren, bei dem es Mehrheitsentscheidungen geben können muss. Was mir wie aus der Seele spricht.

Um den Sachverhalt zu verstehen, muss man wissen, dass Paul im Jahre 1999 von der MV der ArGe DDR-Spezial zur Verbindungsperson zwischen ArGe und Michel bestimmt wurde, bis die Funktion um Jahr 2010 an Wolfgang Lemcke ging, weil diese verantwortliche Position einem gewählten Vorstandsmitglied übertragen werde sollte.

Viel wichtiger als der Satz ist eigentlich die Frage: Wer verantwortet Katalogisierungen? Aus oben zitiertem Brief geht hervor: 1. Nicht der Schreiber, sondern 2. ein längst verstorbener Alt-Prüfer und 3. in Eigenverantwortung die Michel-Redaktion.

Ja keine Verantwortung übernehmen! Eigentlich ist es doch eine Ehre, zur inhaltlichen Korrektheit eines Standard-Kataloges beitragen zu dürfen. Der Michel ist doch eigentlich die Bibel der deutschsprachigen Philatelie. Aus welchen Gründen der Schreiber nicht zu seiner Verantwortung steht, ist seine Sache.

Nimmt man die rein philatelistische Seite des Ganzen:

Bei einer Dauerserie, die in der Anfangsphase mit dermaßen improvisierten Bedingungen hergestellt wurde, dass die Druckplatten weit über das heute übliche Maß beansprucht wurden und gedruckt wurde, bis die Platten fast auseinander fielen, sind Abnutzungserscheinungen häufig. Es besteht breiter Konsens, dass derartige Abnutzungen nicht katalogisiert werden. Ich verweise hier auf die Tätigkeit von Herrn Zerbel (ehem. Bundesdruckerei): Es wird geprüft, ob sich die Veränderung schon am Anfang des Druckes auf dem Bogen befand. Wenn nicht, ist es kein PF.

Bei MiNr 212 bis 227 lässt sich bei jeder Wertstufe beobachten, dass am Anfang des Druckes 1948-1949 die Platten so lange benutzt wurden, dass einzelne Buchstaben verschmelzen. Man könnte also bei jeder Wertstufe "PF" katalogisieren, die davon herrühren.

Oder man könnte diesen ganzen wertlosen Mist mit Michel-Preisen um die 10 Euro endlich mal streichen. Aber da müsste ja mal jemand Verantwortung für die Katalogisierung übernehmen und eingestehen, dass es ein Fehler war. Seit 4 Jahren beantragt die Fachgruppe Köpfe/Pieck immer wieder die Streichung, auch alle Prüfer sind dafür (egal ob BPP oder VP), bis auf einen. Den Schreiber.

Aber jeder häufige und wertlose Plattenfehler bringt immer noch Prüfgebühren. Vielleicht kann man ja auch ein Attest dafür ausstellen, um den Wert zu steigern.

Ich habe aber so das Bauchgefühl, dass der PF im nächsten Jahr ganz von selbst verschwindet und sich hinterher jemand rühmen wird, dass Plattenfehler ab jetzt nach viel strengeren Kriterien katalogisiert werden und der BPP damit ein Zeichen setzen wird. Ratet mal, wer?

In diesem Sinne

Dr. Carsten Burkhardt

---

Redaktionelle Anmerkung:

[1] Frau Baumann = Sachbearbeiterin des Michel Spezial Katalogs
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.