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Thema: Frankreich: Gestempelte Marken und Belege bis 1900 (ohne Ganzsachen)
Cantus Am: 24.06.2015 18:05:36 Gelesen: 118381# 1 @  
Guten Tag allerseits,

es gibt viele Wege, sich der klassischen Philatelie zu nähern. Ich hatte, wie sicherlich die meisten von uns, in der Jugend mit einer Alle-Welt-Sammlung begonnen, denn welcher Jugendliche hatte vor rund fünfzig Jahren denn schon das Geld, um sich bessere Marken und Belege zusammenzukaufen. Natürlich gab es auch solche, die irgend eine Erbschaft gemacht und das dann fortgesetzt hatten, das waren aber die Ausnahmen und auf mich traf das auch nicht zu.

Nach den ersten stürmischen Sammlerjahren kam dann die Zeit, wo anderes wichtiger schien, und auch meine Sammlungen kamen in irgendeine Schrankecke, wurden aber weder verschenkt noch anderweitig in fremde Hände abgegeben. Nach ein paar Jahren, als junger Ehemann mit inzwischen fester Berufstätigkeit, holte ich meine Altbestände wieder hervor und merkte schnell, dass mich das Thema immer noch interessierte, wenn nun auch der Wunsch nach stärkerer Spezialisierung bestand.

Zu der Zeit hatte ich mich viel mit Grafik beschäftigt und deshalb sollte der Briefmarken-Neuanfang auch daran ausgerichtet werden. Nach dem Studium von allerlei Katalogliteratur waren mir drei Markenausgaben besonders aufgefallen, die in ähnlicher Form gestaltet worden waren. Es waren das frühe Briefmarkenausgaben der Länder Rumänien, Griechenland und Frankreich. Da ich mich zu unserem Nachbarland Frankreich stärker hingezogen fühlte als zu den beiden anderen Ländern, damals allerlei französische Briefwechsel führte und auch Teile des Urlaubs immer wieder in Frankreich verbrachte, wurde dann von mir Frankreich als neues Sammelgebiet auserkoren.

Bei einem Briefmarkenhändler kaufte ich mir dann eine einzige Albumseite mit gestempelten Marken der ersten Jahre und begann anschließend, mich intensiver mit diesem Sammelgebiet zu beschäftigen. Das war der Anfang und schließlich wurde daraus eine recht umfangreiche Frankreichsammlung, aus finanziellen Gründen zwar ohne die ganz großen Spitzenwerte, aber auch so ist es immer noch ein Bestand, den ich mir ab und zu ganz gerne wieder hervorhole.

Ich hatte im Laufe der Jahre versucht, alleine durch Sammeln meinen Frankreichbestand zu vergrößern. Das hat manchmal funktioniert, aber nicht immer, und so war der Griff ins Portemonnaie vorprogrammiert, dabei musste ich mich oft wegen anderer vorrangiger Ausgaben beschränken. So ist schließlich eine Sammlung entstanden, in der nicht nur Prachtstücke enthalten sind, sondern - vor allem bei den geschnittenen Ausgaben - auch allerlei Marken minderer Qualität.

Der Titel für dieses Thema geht zu einem wesentlichen Teil auf Richard zurück, ich habe ihn nur geringfügig ergänzt, denn es ist mir wichtig, dass hier bis auf weiteres nur gestempelte Marken der frühen Markenperioden gezeigt werden. Das Thema wird von mir vorerst als moderiertes Thema geführt, denn mir liegt sehr viel daran, die Marken in der Reihenfolge vorzustellen, wie sie im Michel-Katalog gelistet sind, jedenfalls soweit meine Bestände dafür ausreichen, und nicht in bunter zeitlicher Mischung. Ich denke aber, es wird nicht so sehr viele andere Sammler geben, die sich hier beteiligen könnten. Und wer sich gerne an der Art, wie ich solche Marken vorstelle, beteiligen möchte, kann von mir auch gerne freigeschaltet werden.

Mein besonderes Anliegen besteht darin, hier der Forengemeinde überhaupt erst einmal aufzuzeigen, wie die frühen französischen Briefmarken aussahen, welche markanten Farbvarianten es gibt und, sofern deutlich erkennbar, mit welchen Stempeln die Marken entwertet wurden. Da in Deutschland vorrangig mit den Michel-Katalogen gearbeitet wird, wird die Vorstellung der Marken sich auch hauptsächlich daran orientieren. Vielleicht gefällt das Sammelgebiet ja Einzelnen und sie fangen an, sich damit zu beschäftigen, nach französischem Spezialkatalog wäre das aber nicht jedermanns Sache.

Der Laie wird bei einer ersten Berührung mit den Marken vermutlich erst einmal unterscheiden in solche, die geschnitten, also ohne trennende Zähnung hergestellt worden sind und in solche, die bereits bei der Herstellung mit einer umlaufenden Zähnung versehen wurden. Um jedoch die erste (geschnittene) Ausgabe von einer späteren geschnittenen Ausgabe unterscheiden zu können, sind nicht alleine Farbgebung und Frankaturwert von Bedeutung, sondern es gibt einen wesentlichen Unterschied im Markenbild.



Wie man an den beiden Beispielen deutlich erkennen kann, sind im Markenbild der ersten Ausgabe deutlich Punkte im Halsschatten des Cérèskopfes zu erkennen (linke Abbildung), während im rechten Bild bei der Ausgabe des Jahres 1870 im Halsschatten Striche zu sehen sind.

Die erste Briefmarke kam in Frankreich am 1.1.1849 zum Verkauf; bis zum 23.7.1850 kamen weitere Werte an die Postschalter. Diese ersten Briefmarken Frankreichs wurden als geschnittene Marken in Bögen hergestellt, der Druck erfolgte auf meist getöntem Papier, es gibt aber auch Ausgaben auf weißem Papier. Die Marken tragen als Abbildung den Kopf der Cérès; insgesamt sieben verschiedene Werte mit allerlei Variationen umfasst diese erste Markenausgabe.

Die bei Michel als Nr.1 gelistete Marke zu 10 C. (Centimes) gibt es in den Farbvarianten gelbbraun (1a) und olivbraun (1b).



Die linke Marke trägt einen Stempel, der "Gros Chiffres" genannt wird (= große Ziffern); die Zahlen geben jeweils einen bestimmten Ort an. Hier ist die Zahl 603 zu lesen, das entspricht dem Ort Bray sur Seine im Departement Seine et Marne. Die rechte Marke trägt einen gleichartigen Stempel, die Ziffer ist jedoch leider nicht zweifelsfrei lesbar.

Weitere Marken folgen.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 25.06.2015 00:43:01 Gelesen: 118341# 2 @  
Bei dem nächsthöheren Wert zu 15 C. unterscheidet Michel recht ungenau zwischen gelbgrün bis grün (Mi. 2a) und dunkelgrün (Mi. 2b). Hier ist es mir bisher nur gelungen, eine Marke der Variante a in meine Sammlung einzugliedern. Der Poststempel ist leider nicht exakt bestimmbar.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 26.06.2015 14:58:11 Gelesen: 118286# 3 @  
Der nächsthöhere Wert zu 20 C. ist relativ häufig zu finden. Hier wird unterschieden nach Druck auf weißem Papier (Mi. 3x) oder auf gelblichem Papier (Mi. 3y). Die beiden gezeigten Marken tragen jeweils einen Stempel, der "grille" genannt wird.



Viele Grüße
Ingo
 
zockerpeppi Am: 28.06.2015 11:30:22 Gelesen: 118234# 4 @  
Leider kann ich nicht bei allen Werten einen Beleg beisteuern. Die 20 cts Marke hat Ingo ja schon beschrieben und nach beiderseitiger Absprache hier ein Beleg meinerseits diese Marke betreffend.



Brief des Comptoir d'Escompte aus Paris nach Grenoble vom 1. Sept 49, Ankunft am 3 Sept. Frankiert mit 40 cts (2x20cts) gemäß dem Tarif vom 1.1.1849 für die 2te Gewichtsstufe von 7.5 bis 15g. Entwertet wurden die Marken mit einem stummen Rauten-Gitter Stempel welcher in Paris und in den Provinzen zwischen 1849/1852 benutzt wurde.

Der Comptoir wurde im März 1848 gegründet und dies ist das früheste Datum, das ich bis jetzt kaufen konnte.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
Cantus Am: 30.06.2015 00:35:38 Gelesen: 118177# 5 @  
@ zockerpeppi [#4]

Hallo Lulu,

ein sehr schöner Brief, den du da zeigst. Ich habe mal meine Altbriefbestände durchgesehen, irgendwelche Belege mit Frankaturen der ersten sieben Michel-Nummern sind nicht darunter, du bleibst damit hier erst einmal konkurrenzlos.

Ich mache nun weiter mit dem nächsthöheren Wert, der Marke zu 25 C., die bei Michel in drei Farbvarianten geführt wird:

Mi. 4a = hellblau bis blau (auf weißlichem Papier)
Mi. 4b = schwarzblau (auf weißlichem Papier)
Mi. 4c = dunkelblau auf gelblichem Papier



Mi. 4a



Mi. 4b - 4c

Die letzten beiden Marken sind mit dem von Lulu beschriebenen stummen Rauten-Gitter-Stempel (Grillé) entwertet worden, das waagerechte Pärchen der Mi. 4a trägt einen Stempel, der sich "Petits Chiffres" (kleine Zahlen) nennt. Dabei entspricht hier die Zahl 802 dem Ort Chatelet-en-Brie im Departement Seine et Marne. Die Stempelbezeichnung für die erste Marke wird nachgeliefert.

Viele Grüße
Ingo
 
zockerpeppi Am: 30.06.2015 17:24:00 Gelesen: 118131# 6 @  
Lieber Ingo,

freut mich, dass der Beleg dir gefällt. Ich kann dich beruhigen, auch bei mir ist Ebbe was die klassischen Marken angeht. Aber wenn es dir weiterhin Recht ist, werde ich soweit vorhanden, bei den vorgestellten Marken einen Beleg beisteuern.

Für heute nun passend zur 25cts Marke, folgenden Beleg:



Faltbrief des Comptoir national d'escompte à Paris nach Pontarlier im Departement Doubs. Pariser Tagesstempel vom 7 dec 1850, frankiert mit 2x25c in blau = 50c gemäß dem Tarif vom 1.7.1850, 2te Gewichtsstufe bis 15g. Die beiden Marken sind wieder mit einem stummen Rauten-Gitter Stempel entwertet worden. Ankunft in Pontarlier am 9dec.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
Vernian Am: 01.07.2015 00:43:57 Gelesen: 118103# 7 @  
@ Cantus [#5]

Erst mal Danke für die Einladung. Mit Material werde ich kaum weiter helfen können, da ich französische Klassik nur wenig habe, fängt bei mir erst bei MiNr. 12 an und lässt auf schnell wieder nach. Aber vielleicht kann ich hier und da etwas an Informationen aus den franz. Katalogen Yvert & Tellier und Maury ergänzen.

Zu dem Rauten-Punkte-Stempel mit "DS" auf der Nr. 4a kann ich aus dem Maury ergänzen: Rautenstempel eines Pariser Postamts (Losange des bureaux de Paris), fällt in die Gruppe 3 (L3-3) und damit in Stempel mit Schrifttype "Romain", welche ab Januar 1852 und bis 1862 verwendet wurden. Die Gruppenbezeichnung dient bei Maury v.a. der Bewertung, grob gesagt wird diese Entwertungsgruppe rund doppelt so hoch notiert wie die der einfachen "Grille"-Stempel, als auch der Stempelgruppe 11 ( L6-11), der der Stempel mit der Nr. 802 zuzuordnen ist.

Die "Grille"-Stempel auf den Nr. 4b-4c wurden ab dem 10.01.1849 bis Ende 1851-Anfang 1852 verwendet.

Gruß

Vernian
 
Cantus Am: 01.07.2015 01:54:11 Gelesen: 118100# 8 @  
@ Vernian [#7]

Hallo Vernian,

vielen Dank für deine ergänzenden Ausführungen. Den Maury habe ich (leider) noch nicht, im Ceres habe ich die Beschreibungen nicht gefunden.

Viele Grüße
Ingo
 
Vernian Am: 01.07.2015 08:39:21 Gelesen: 118077# 9 @  
Hallo Ingo,

gerne. :-)

Ich tue mich im Augenblick schwer damit zu erkennen ob die Variante "gros chiffres oder "petits chiffres" vorliegt - zumindest nachdem Du oben die Nr. 1 mit dem 603-Rautenstempel als "Gros Chiffre" bezeichnet hast. Denn im Maury sind die Ziffern bei den Beispielabbildungen für die "gros chiffres" deutlich größer, und mir scheint die Zifferngröße bei dem 603 nicht größer als bei der 802. Ich vermute daher mal: Auch bei der Nr. 1 handelt es sich um die "petits chiffres" (Von den Abbildungsbeispielen her würde ich sagen: Die kleinen Ziffern haben eine Höhe, die etwa der Höhe der Backe / Wangenpartie des Cérèskopfes entspricht, also maximal von Kinnpartie bis unter die Augen reicht. Die "gros chiffres"-Beispiele im Maury decken hingegen in der Ziffernhöhe fast das ganze Gesicht ab.)

Die 603 als kleine Ziffer fällt ebenfalls in die Bewertungsgruppe 11 (L6-11) und damit die günstigste Variante, auch bei dieser Marke.

Maury listet eine Unmenge von Stempeln und Stempelbewertungen auf - wenn dies weniger umfangreich wäre würde ich eine Zuordnung auch für die gezeigten Briefe versuchen, aber der Zeitaufwand sich da durchzufinden ist für mich im Augenblick zu groß. Sollten gezielte Fragen aufkommen will ich aber gerne versuchen zu sehen ob ich eine Antwort finden kann (allerdings erst wieder nächste Woche, die kommenden Tage habe ich keinen Zugriff auf den Maury).

LG

Vernian
 
Koban Am: 01.07.2015 16:57:12 Gelesen: 118045# 10 @  
Danke für das Thema und die Einladung!

Beide obigen Mi 1 zeigen, wie Vernian bereits anmerkte, "kleine" Nummernstempel (petit chiffre), wobei die linke Marke die Ziffer 209 (statt 603) zeigt. Der Stempel gehört somit zu Avignon, Departement Vaucluse.

Die Nummernstempel mit großen Ziffern (gros chiffre) wurden erst Ende ab 1862, Anfang 1863 verwendet, und kommen daher auf der ersten Ausgabe Frankreichs nur äusserst selten vor. (Ungebrauchte Marken sind selbst heute noch frankaturgültig!)

Interessanterweise ist die unter Nr. 1 katalogisierte Marke eigentlich die als letzte (!) ausgegebene Marke der ersten Ausgabe. Bezüglich des Ausgabedatums des 10 Centimes-Wertes unterscheiden sich die Angaben in deutschen und französischen Katalogen (Französische Kataloge nennen hier den 12.9.1850).
Am 1.1.1849 wurden die unter Mi 3 und Mi 6 katalogisierten Marken ausgegeben.

Bei dem Stempel auf der Mi 2 handelt es sich um einen "stummen" Pariser Sternstempel(étoile muette bzw. étoile de points sans chiffres), der ab 1852 vom Pariser Hauptpostamt "Bureau Central" in der Rue J.-J. Rousseau verwendet wurde.

Für die Farbbestimmung der klassischen Marken Frankreich sind die Einteilungen des Michel leider ungeeignet. Zwar ist die vereinfachte Einteilung für Marken in den häufigeren Nuancen gerade noch brauchbar, einige der seltensten Farben landen nach Michel allerdings auch schnell mal im "billige Farbe-Topf".
In anderen Fällen werten sie z.T sogar noch deutlich mehr als die jeweilige "bessere Farbe" (Eine Mi 3 grauschwarz entspricht etwa dem Wert einer Mi 7 in Standardfarbe, eine Mi 3 mausgrau entspricht etwa dem Wert einer Mi 2 in Standardfarbe).

Gruß,
Koban
 
zockerpeppi Am: 01.07.2015 19:38:55 Gelesen: 118025# 11 @  
Hallo ihr Lieben,

ich wollte heute die Stempel Beschreibung vornehmen. Da ihr dies schon gemacht hat, will ich ergänzend etwas zum DS Stempel bei der Mi Nr 4 schreiben.

Wie Vernian schon erwähnt hat, handelt es sich um ein Stempel der Pariser Büros.

[1] DS = 160, rue du Faubourg-Saint Martin

[2] Bei diesen Pariser Stempel gibt es zwei Varianten: Raute mit 60 Punkten und kleinen Foyer oder Raute mit 54 Punkten und großem Foyer. Bei dem gezeigten Stempel handelt es sich wohl um die 2 Variante - Raute mit großem Leerraum für die Buchstaben.



beste Sammlergrüße
Lulu

Quellen:

[1] Nomenclature des oblitérations des timbres-postes français de 1849-1876, Henri Blot 1946
[2] Paris oblitérations 1849-1876 , Vincent Pothion 2000
 
Cantus Am: 05.07.2015 02:59:17 Gelesen: 117940# 12 @  
Hallo ihr drei,

ich bedanke mich für eure aktive Beteiligung und insbesondere für die Korrektur des von mir irrtümlich falsch beschriebenen Stempels sowie für die Ausführungen zu dem DS-Stempel. Ich hätte nun gerne mit den nächsten beiden Katalognummern weitergemacht, aber so einfach ist das leider nicht. Bei der Nr.5 mit dem Frankaturwert von 40 C. unterscheidet der Katalog in Mi.5a (rotorange)und Mi.5b (gelborange). Hier kann ich nur die Variante a zeigen.



Die Nr.6 (Frankaturwert 1 Franc) gibt es laut Michelkatalog in den Farben orangerot (Variante a) und fahlrot (Variante b). Ich besitze leider keine der beiden Marken, hätte sie aber vor etwa 25 Jahren bei einem befreundeten Händler zu einem Vorzugspreis von je 500,-- DM kaufen können. Damals war mir das dann doch zu teuer, heute bereue ich das zwar, es ist aber nicht mehr zu ändern, denn die Marken wurden zwischenzeitlich an einen Dritten veräußert.

Falls jemand von euch mit eigenem Material hier ergänzen kann, wäre das schön, ansonsten fahre ich in Kürze mit der Mi.7 fort.

Viele Grüße
Ingo
 
Koban Am: 05.07.2015 11:16:14 Gelesen: 117910# 13 @  
@ Cantus [#12]

Bei der gezeigten Marke handelt es sich um Mi 13 der allgemeinen Ausgaben für die französischen Kolonien, erst ausgegeben ab 1871. Der stumme Rautenstempel gehört zu Reunion.

Gruß,
Koban
 
Vernian Am: 05.07.2015 13:39:09 Gelesen: 117895# 14 @  
@ Koban [#13]

Hallo Koban,

kannst Du ausführen, woran die Kolonial-Ausgaben von den Mutterlandausgaben zu unterscheiden sind?

Danke und Gruß

Vernian
 
Koban Am: 05.07.2015 14:12:17 Gelesen: 117885# 15 @  
Anhand der unterschiedlichen verwendeten Stempeltypen ist eine Unterscheidung in den allermeisten Fällen kein Problem. Wie ich bereits schrieb, meine ich den stummen Rautenpunktstempel mit den eckigen Punkten Reunion zuordnen zu können.

Einen vergleichbaren Stempel sollte es jedenfalls auf einer Mi 5 nicht geben. Bei ungebrauchten Marken der Mi 5 handelt es sich fast immer um Kol Mi 13. Letztere sind in der Regel blasser als die Ausgabe des Mutterlandes, das Papier eher leicht getönt.

Gruß,
Koban
 
Vernian Am: 05.07.2015 16:27:55 Gelesen: 117866# 16 @  
Hallo,

ich gebe zu, daß wir genau mit diesem Beispiel an einem der Punkte angelangt sind, warum ich für mich auf ein gezieltes Sammeln von Frankreich vor 1900, ja eigentlich sogar vor 1930, verzichte. Nämlich die Vielzahl an Varianten, die dazu oftmals nur schwer zu identifizieren bzw. verifizieren sind, bei den bis 1930 lediglich rund 250 Hauptnummern. Mal nur zur Verdeutlichung: Während bei MICHEL Frankreich 1849-1929 auf 12 Katalogseiten Platz hat, werden im Yvert & Tellier, unter Abzug von etwa 1/3 an umfangreicher Werbung, wohl immer noch real gut 80 Katalogseiten benötigt, und im Maury werden dafür über 1800 Katalogseiten benötigt ! (Was für einen Spezialkatalog wie den Maury nun nicht verwundern darf, werden hier doch ausführlichst gerade in diesem Zeitraum Abstempelungen, Briefstück-und Briefbewertungen sowie alle sonstigen Arten von Bewertungsfaktoren gelistet).

Aber zurück zur obigen Nr. 5 bzw. Nr. 13 der Kolonien. Mein Sekundärmaterial ermöglicht es mir nicht Kobans Aussage zu widersprechen oder zu stützen, ich nehme es also als hilfreiche Aussage eines Kenners in meinen Wissensfundus auf und bitte im kommenden um sinngemäße Ausführungen, Danke schon mal.

Eine Ergänzung zu diesen Hinweisen:

Die Nr. 13 der Kolonien ist identisch zur Nr. 35 (jeweils MICHEL-Nr.), nur eben für die Kolonien ungezähnt. Anhand eines Farbvergleiches bei Vorlage einer Nr. 35 sollte eine erste Annäherung gelingen. Ist die Farbe ziemlich identisch dürfte es sich wahrscheinlich um eine Nr. 13 der Kolonien handeln. Ist dazu der Schnitt noch sehr schmalrandig ist es wahrscheinlich eine nachbeschnittene Nr. 35 (was bei der Abbildung hier ausgeschlossen werden kann).

Bei gestempelten Marken hilft dann (nur) noch der Stempel, viele der in den 1870er verwendeten Stempel(typen) (die sich auf einer beschnittenen Nr. 35 finden können) gab es in der Laufzeit der Nr. 5 noch nicht (was angesichts der unbegrenzten Gültigkeit fast aller franz. Marken auch nur wieder unter der Einschränkung zu nehmen ist, dass eine Eindeutigkeit an Hand des Stempels nur bei zeitgenössischen Stempelungen möglich ist). Womit zumindest hier Kobans Aussage Bestätigung erfährt.

Schönen Sonntag

Vernian
 
zockerpeppi Am: 06.07.2015 17:27:42 Gelesen: 117818# 17 @  
Liebe Freunde,

bevor Ingo uns die nächste Marke vorstellt, ein Scann aus meinem Stempelbuch in Bezug auf die Rautenstempel der Kolonien. Auch hier gab es verschiedene Variante: mit runden Punkten oder aber Rauten. Von 49 bis 100 Punkten und zwischen 7 und 10 Linien. Bei Ingos Marke zähle ich 8 Rauten-Linien. Leider sagt das Buch nicht (eine ältere Ausgabe) welche Kolonie nun welche Type gebraucht hat. Vielleicht gibt es ja in "jüngeren" Werken mehr Details.



Quelle: catalogue des estampilles postales de la France, H. Blot

Phila-Gruß
Lulu
 
Koban Am: 06.07.2015 20:43:22 Gelesen: 117798# 18 @  
Der fragliche Stempel passt zu keinem um 1850 im Mutterland verwendeten Stempeltyp. Reunion muss nicht sein. Er könnte auch zu Guadeloupe gehören, ist aber auf jeden Fall eine Kolonialform.

Gruß,
Koban
 
Vernian Am: 06.07.2015 23:31:27 Gelesen: 117779# 19 @  
@ Koban [#18]

Bei der Kolonialmarke, welche ja aber von 1871 ist, müssen ja Stempel aus diesem Zeitraum in Betracht gezogen werden.

Gruß

V.
 
zockerpeppi Am: 07.07.2015 20:21:19 Gelesen: 117738# 20 @  
@ Vernian [#19]
@ Koban [#18]

Ich habe gestern Abend noch meine Literatur durchstöbert und einen Beleg (Militärpost) von 1873 ab La Réunion nach Avignon entdeckt. Frankiert mit den von Vernian erwähnten Kolonialmarken, entwertet mit einem achter Rauten-Punkte Stempel.

Quelle: Introduction à l'histoire postale de 1848 à 1878, Michèle Chauvet, J.F Brun, 2007

Nun unterbrechen die gewählten Marken Ingos Reihenfolge. Ich schicke euch den Beleg an die philaseiten.de mail. Ihr könnt dann entscheiden, ob wir den Beleg zeigen oder nicht.

Lulu
 
Cantus Am: 07.07.2015 22:14:38 Gelesen: 117714# 21 @  
@ zockerpeppi [#20]

Hallo Lulu,

es wäre schön, wenn du für diesen Beleg ein neues Thema eröffnest, zum Beispiel "Frankreich - Marken und Belege / Militärpost" oder "Frankreich - Belege aus La Réunion". Hier im Thema gezeigt würde er wirklich genau das Durcheinander auslösen, das ich über das moderierte Thema versuche zu vermeiden.

Ich lese im Hintergrund interessiert mit, habe inzwischen auch die von mir als Mi. 5a bezeichnete Marke aus der Sammlung entfernt und bin im Übrigen zu der Erkenntnis gelangt, dass ich mich wohl doch noch etwas intensiver in die Materie hineinlesen muss. Das scheitert momentan nur an der Tatsache, dass meine Fachbücher für mich aktuell unerreichbar im Obergeschoss unseres Hauses eingelagert sind. Aber dafür habe ich ja dich und die Anderen (inzwischen ist noch ein potentieller Mitschreiber zu uns gestoßen), damit letztlich alles seine Richtigkeit erhält.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 07.07.2015 22:22:25 Gelesen: 117712# 22 @  
@ zockerpeppi [#20]

Hallo,

danke für die Abbildungen. Diese beiden Belege sind zwar sehr schön, passen hier aber überhaupt nicht hin, denn sie gehören entweder unter eine der beiden schon vorgeschlagenen Überschriften oder - noch besser - zu "Französische Kolonien - Allgemeine Ausgaben".

Viele Grüße
Ingo
 
letimbre Am: 08.07.2015 20:06:48 Gelesen: 117658# 23 @  
@ Cantus

Hallo, und vielen Dank, dass ich mein Interesse hier teilen darf. Ich bin nicht mit den Regeln hier vertraut, daher weiss ich nicht, was ich zeigen darf, eventuell schreiben usw.

Zu meinem Sammelgebiet Frankreich Klassik (bis 1900). Ich habe fast alle Marken und mich dann bemüht, die Marken auch auf Belegen zu sammeln. Ich könnte, wenn erwünscht, eine 15c grün (Michel Nr. 2) auf Ortsbrief Paris zeigen. Ich habe die letzten 15 Jahre Frankreich Klassik gesammelt und würde mich gerne hier beteiligen.

Viele Grüsse aus Kopenhagen
Dirk
 
Cantus Am: 08.07.2015 21:38:30 Gelesen: 117635# 24 @  
@ letimbre [#23]

Hallo Dirk,

erst einmal willkommen in unserer kleinen Runde, die ihre Freude an den frühen französischen Briefmarken hat. Die Regeln sind eigentlich ganz einfach. Ich stelle nach und nach in numerischer Abfolge die Briefmarken von Frankreich in der Reihenfolge vor, wie sie im Michelkatalog beschrieben sind - sofern ich Material dazu habe. Habe ich es nicht, so gebe ich das bekannt und freue mich, wenn Andere mit eigenem Material ergänzen können.

Dabei gibt es ungewollte Irrtümer von mir, die andere aus unserer Runde korrigieren können. Insgesamt gilt, dass für jede Marke, die ich bisher vorgestellt habe, sowohl weitergehende Spezialinformationen willkommen sind, aber auch Abbildungen von z.B. in Farbe variierenden Marken, anderen Abstempelungen oder eben auch Frankaturen mit diesen Marken. Dazu passt selbstverständlich auch eine Mi. 2.

Viele Grüße
Ingo
 
letimbre Am: 08.07.2015 22:20:14 Gelesen: 117626# 25 @  
@ Cantus

Hallo Ingo,

ich habe Frankreich wie gesagt seit 15 Jahren gesammelt mit bescheidenem Budget. Mehrmals ist es mir gelungen nach stundenlanger Suche im Internet einige Schnäppchen zu machen. Andere Male habe ich aus meinen anderen Sammelgebieten verkauft, um den geforderten Betrag zahlen Zu können. Und ich glaube, ich habe auch einiges an Lehrgeld bezahlt. Wie Ingo auch geschrieben hat sind auch bei mir nicht alle Marken und Briefe Luxusqalität. Aber ich habe doch gefallen an ihnen gefunden. Erst seit kurzer Zeit habe ich angefangen auch in Literatur zu investieren. Wenn ich Briefe hier einstelle, kann ich daher kaum sagen, ob diese Portogerecht sind oder nicht. Wobei ich glaube, dass zu dieser Zeit kaum Briefe "gemacht" wurden.

Ich habe bisher auch eher dass gesammelt, was mir (optisch) gefallen hat und habe damit fast nur gute Erfahrungen gemacht. Zum Beispiel der folgende Beleg der Nr 3 aus Le Mans vom 6.7.1849. Entwertung mit dem zeittypischen Rautengitterstempel. Die Marke hat einen sehr breiten Bogenrand, ist aber unten angeschnitten. Ich glaube, daher war keine Nachfrage. Ich fand ihn dennoch schön und konnte ihn sehr billig erhalten.

Wie oft Zu lesen ist kommt es ja darauf an, was man selber schön findet und daher als Sammelwürdig für sich bestimmt.

Ich finde es schön, Ingo, dass Du hier ein Thema mit Frankreich Klassik angefangen hast.


 
letimbre Am: 08.07.2015 22:34:00 Gelesen: 117617# 26 @  
@ Cantus

Und hier gleich noch die Einzelfrankatur der Nr 2 gelaufen in Paris. Auf der Rückseite befindet sich der Datumsstempel Paris 31.7.1851. Ich schätze die Farbe auf (Michel:) gelbgrün oder (nach Ceres Katalog:) vert jaune. Der Brief ist mit Text und die Marke, wie ich finde, recht schön geschnitten.

Ich habe auch vor einem Jahr angefangen, das Material, was ich habe, auf Albumblätter zu "montieren". Unbeschriftet allerdings. Denn wenn ich mir Ausstellungsblätter so ansehe, fehlen mir doch jede Menge Informationen.

Viele Grüsse
Dirk


 
letimbre Am: 08.07.2015 22:45:52 Gelesen: 117615# 27 @  
@ Cantus

Hallo Ingo,

und zu guter Letzt noch 2 Stempelvarianten der Nr 3. Einmal mit Datumsstempel vom 10.1.1849 (9 Tage nach erscheinen der Marke) und einmal doppelt entwertet mit Gitterraute und Federzug ("plume" auf französisch).

Viele Grüsse
Dirk


 
letimbre Am: 08.07.2015 22:57:17 Gelesen: 117612# 28 @  
Hallo Ingo,

eine letzte Frage noch. Ich habe eine Nr 1 gestempelt. Diese hat eine Variante, die ich bisher nicht gefunden habe. Die mehreren Rahmenbrüche habe ich schon öfter gesehen und gehe daher davon aus, das es sich um eine reelle Variante handelt. Aber der Strich am Mund ? Eine Druckzufälligkeit ?

Vielen Dank im voraus an Dich, Ingo, und alle die mir eventuell helfen können.


 
zockerpeppi Am: 09.07.2015 20:02:55 Gelesen: 117566# 29 @  
@ letimbre [#25]
@ letimbre [#26]

Für die Philaseiten Mitglieder möchte ich gerne ergänzend die Porti erklären:

- Brief Le Mans nach Angers: Porto 20c für Brief von Büro zu Büro bis 7,5g gemäß Tarif vom 1.1.1849 (loi du 24.8.1848 -circulaire n°33 vom 20.12.1848)

- Brief Paris- Paris: Porto 15c laut Tarif vom 24.4.1806 Briefe von Paris für Paris Vororte inklusive bis 15g. Dieser Tarif behielt Bestand bis zum 1.7.1853 wo es eine leichte Abänderung gab und zwar eine Ermäßigung auf 10c falls frankiert, 15c nicht frankiert.

Quelle: les tarifs postaux français 1627 - 1969, Editions Loisirs et Culture 1982

@ Vernian [#16]

Ich hätte noch eine Frage: Von welchem Maury Katalog sprechen wir? Ich habe einige Angebote gefunden, habe aber keine Ahnung wie der Katalog aussieht. Der richtige Titel und ein Ausgabedatum als Richtlinie würden mir sehr weiterhelfen.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
Vernian Am: 09.07.2015 20:23:40 Gelesen: 117559# 30 @  
Hallo Lulu,

Maury:

Ich habe eine schon etwas zurückliegende Ausgabe von 2009.

Maury, Cérés & Dallay

Catalogue de
Timbres de France
2009

Die EAN-Nr. ist 9782952462785

(Link zu amazon.fr: http://www.amazon.fr/Catalogue-Dallay-timbres-France-Maury/dp/295246278X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1436465243&sr=8-1&keywords=9782952462785) Es handelt sich dabei um zwei Bände in einem Papp-Schuber. Überraschen tut mich der Preis, Neupreis war nämlich nur 19,95 € für beide Bände zusammen. Wieso hier etwas von 4000 Seiten steht weiß ich nicht, beide Bände zusammen haben 1440 Seiten.

Weshalb die da sonst zu findenden Maury-Kataloge jüngeren Datums (2011, 2012, 2013/2014, 2015) weniger Seiten aufweisen entzieht sich meiner Kenntnis. Möglicherweise weil 2009 drei verschiedene Kataloghersteller in Frankreich da eine Gemeinschaftsausgabe gemacht hatten. Ich frage mich mal schlau.

Beste Grüße

Vernian
 
zockerpeppi Am: 09.07.2015 20:45:23 Gelesen: 117548# 31 @  
@ Vernian [#30]

Ich habe ein Exemplar von 1913 gefunden, allerdings Arthur Maury gibt es auch heute noch. Nicht zu vergleichen.

Vielen Dank für den Link.

Lulu
 
Vernian Am: 09.07.2015 20:53:17 Gelesen: 117545# 32 @  
@ zockerpeppi [#31]

1913 :-O ?

Wegen der Seitenzahlunterschiede zu neueren Ausgaben und ob von wegen Gemeinschaftsausgabe habe ich angefragt, Antwort könnte morgen schon da sein, vielleicht.

V.
 
zockerpeppi Am: 09.07.2015 20:57:51 Gelesen: 117543# 33 @  


@+
 
Vernian Am: 09.07.2015 21:08:05 Gelesen: 117537# 34 @  
Sieht auch interessant aus.

Also eine Besonderheit beim 2009er ist tatsächlich, daß es sich um die Fusion der Kataloge handelt, in dem die Nummerierungen und abweichenden Katalogisierungen, "Variétés" der Kataloge Dallay und Cérés, in diesem Katalog zusammengeführt wurden (so laut Vorwort).

ANTWORT ist da: 2009 war an sich eine Besonderheit, da seit längerem kein Maury erschienen war (ca. seit 1980 meint mein Informant). Die neueren Ausgaben seien nicht mehr so ausführlich, weshalb unbekannt. Deshalb gilt aber der 2009er weiterhin als das Non-Plus-Ultra und ist (den Preisen nach offenbar) begehrt.

Schönen Abend

Vernian
 
letimbre Am: 09.07.2015 22:05:39 Gelesen: 117520# 35 @  
@ zockerpeppi

Hallo Lulu,

vielen Dank für die ausführliche Portoerklärung. Es ist sehr hilfreich und ich habe diese Informationen schon gespeichert. :-) Ich habe ebenfalls den Maury 2009, kann vieles aber mangels französisch Kenntnissen nicht deuten. Alles was ich weiss, habe ich erlernt, indem ich französische und deutsche Angebote verglichen habe und dann "übersetzt".

Philaseiten gefällt mir wirklich sehr.

A propos Preis des Maury Kataoges. Er ist wirklich sehr, sehr umfangreich (dies kann ich selbst ohne französch Kentnisse sehen ;-)) und mit 19,90 Euro fast unverständlich billig. Im Vergleich zu anderen Katalogen.
 
letimbre Am: 09.07.2015 22:10:50 Gelesen: 117517# 36 @  
Mir ist gerade noch eingefallen, dass man Maury auch als Alt-Signatur auf Klassikmarken finden kann. Diese Signatur ist, soweit ich weiss, auch anerkannt als seriös.

Aber genug dazu. Ich bin gespannt auf weitere Marken von Ingo in der nächsten Zeit.
 
Cantus Am: 09.07.2015 23:18:41 Gelesen: 117505# 37 @  
@ letimbre [#28]

Hallo Dirk,

bei deiner Nr. 1 tippe ich auf eine Druckzufälligkeit, also auf eine Farbschliere, wie sie bei unsauberem Farbauftrag beim Drucken immer einmal wieder vorkommt. Ich gebe zu, dass dein Beispiel sehr markant ist, aber wenn du dir die linke Marke der von dir gezeigten Nr. 3 anschaust, wirst du da ebenfalls vor dem Kinn solch eine weiße Druckschliere finden.

Was mich viel eher irritiert, ist die Farbe deiner Nr. 1, die doch ganz erheblich von den Farben der beiden von mir gezeigten Marken abweicht. Möglicherweise ist deine Marke etwas verblasst oder der Scanner gibt die Farbe nicht korrekt wieder.

Was meinen denn die anderen Mitschreiber dazu?

Meine nächste Markenvorstellung wird noch ein wenig dauern, denn ich bin jetzt wieder im Besitz von zwei wichtigen Nachschlagewerken, die bisher noch nicht angesprochen wurden und die ich euch deshalb vorher noch vorstellen möchte.

Viele Grüße
Ingo
 
Vernian Am: 10.07.2015 02:16:24 Gelesen: 117488# 38 @  
@ Cantus [#37]

Hallo Ingo,

also nach Maury gibt es die Nr. 1 wenigstens in 4 Farbtönungen und nicht nur in zwei wie bei Michel. (bistre, bistre-brun, bistre-verdâtre, bistre verdâtre-foncé), insofern ist eine dritte Variante noch nicht das Ende der Fahnenstange. Ich denke die Wiedergabe ist annähernd korrekt.

Ich tippe auch auf eine Druckzufälligkeit, mal so am Rande.

LG

Vernian
 
Cantus Am: 14.07.2015 21:56:09 Gelesen: 117375# 39 @  
@ Vernian [#38]

Hallo Vernian,

ich besitze leider keinen französischen Farbenführer, nur deutsche oder englische, die gehen aber auf die französischen Farbbezeichnungen nicht ein. Und in den französischen Katalogen sind zwar die Farbvarianten erwähnt, aber abgebildet wird meist nur die häufigste Art. Ich hatte deshalb gehofft, dass noch andere von euch so eine Marke haben, um sie hier zum Vergleich zu zeigen.

Ich komme im Moment noch nicht an meinen Scanner heran, sodass ich mich entschlossen habe, erst einmal die nächsten beiden Marken zu zeigen. Bei Michel werden sie als karmin (Nr. 7a) oder braunkarmin (Nr. 7b) geführt; sie erschienen zum 1.12.1849. Meine 7a ist leider wieder angeschnitten, also 2.Wahl, die 7b aber nur noch als Lückenfüller zu gebrauchen. Es wäre daher schön, wenn du oder die Anderen eine besser erhaltene Marke zeigen könnten.



Mi. 7a --- Mi. 7b

Viele Grüße
Ingo
 
letimbre Am: 15.07.2015 22:40:34 Gelesen: 117337# 40 @  
@ Cantus; Vernian

Vielen Dank für die Bilder. Ich habe gerade nur einen Dalley Katalog zur Hand. Dort ist der Ausgabetag als 2.1.1849 angegeben und der Ausgabetag der sehr teuren und seltenen Farbe "Vermillion" ist dort der 1.1.1849.

Wie Vernian schon vorher schrieb, bei der Nr 1, so gibt es auch hier, bei dieser Ausgabe (im französischen Katalog) 5 verschiedene Farbtöne.

Ich versuche morgen einmal etwas beizusteuern im Bezug auf Marken und Beleg.

Viele Grüsse
Dirk
 
Vernian Am: 16.07.2015 12:23:16 Gelesen: 117308# 41 @  
Hallo,

mein Maury gibt da eine Fülle an Informationen mehr. Für diese Marke mal als Beispiel einfach ein Scan aus dem Maury, die Übersetzung spare ich mir dann. Aber so als Beispiel für die beiden Haupt-Farbtypen - hier als "Vermillon" (Nr.7) und als "Carmin" (Nr. 6) (fragt mich jetzt nicht warum die Bewertungsspalten in der umgekehrten Reihenfolge vorgehen) unterschieden:

Unterschiedliche Ausgabetermine (logisch), Datum wann aus dem Verkauf genommen, Auflage(n), ggf. wieviel davon verkauft und wie viele davon vernichtet. Die Bewertungen auf dieser Seite beziehen sich nur für gestempelte Stücke (linke Spalte) und auf Brief (rechte Spalte). Die "Nuances" der Karmin sind nicht auf dem Scan, da auf der Folgeseite.

Die Ausgabetage lesen sich da etwas anders.

LG

Vernian


 
Koban Am: 16.07.2015 22:46:35 Gelesen: 117275# 42 @  
Zur Mi 7 (= Yvert 6) anbei die Farben aus dem Yvert&Tellier:

carmin foncé (dunkelkarmin)
carmin clair (hellkarmin)
rouge-brun (rotbraun)
carmin-brun (Karminbraun)
carmin vif (lebhaftkarmin)
carmin cerise (kirschkarmin)

Die seltensten Farben sind rouge-brun und carmin cerise. Beide werten etwa 50 % mehr als das im Michel als bessere b-Farbe katalogisierte braunkarmin.

@ Cantus

Deine 7 a scanne doch bitte mal bei Gelegenheit gemeinsam mit der 7 b sowie den gezeigten 4 a und b. Auch wenn sich das anhand eines scans kaum sicher beurteilen lässt, der hohe Rotanteil (zumindest an meinem Monitor und im obigen Bild) Deiner 7 a deutet für mich im Moment auf die seltene rotbraune Farbe hin.

Gruß,
Koban
 
zockerpeppi Am: 16.07.2015 23:02:11 Gelesen: 117271# 43 @  
Ihr Lieben,

ich komme auf die 40c Marke zurück. Ein Sammlerkollege hatte mir vor einiger Zeit einen ganz besonderen Katalog geschenkt:



Masterpieces of french philately (1849-1875). Die Auktion fand am 21 November 1998 in New York statt. Manche Belege sind atemberaubend. Hier nun eine Kostprobe zur 40c Marke aus besagtem Katalog, Beschreibung in Französisch und Englisch:



Lulu

P.S. Mein Maury ist unterwegs.
 
Cantus Am: 18.07.2015 16:04:56 Gelesen: 117220# 44 @  
Ich möchte euch allen mal für eure kritischen und produktiven Beiträge danken; ich finde es toll, wie sich das hier entwickelt und auch, auf was für Literaturquellen verwiesen wird. Dabei noch der Hinweis, dass ich deshalb nur die Michel-Farben erwähne, weil die ganz überwiegende Zahl der Sammler hier im Forum sich mit dem Sammelgebiet Frankreich noch nie oder nur ganz am Rande beschäftigt hat und deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit auch sicher nur einen Michel-Katalog von Westeuropa zur Hand hat, aber keine wie auch immer gearteten Spezialkataloge besitzt, anhand derer unsere Beiträge nachvollzogen werden können.

Der von Koban vorgeschlagene gemeinschaftliche Scan der Mi. 4 + 7 wird nachgereicht.

Viele Grüße
Ingo
 
letimbre Am: 18.07.2015 18:39:24 Gelesen: 117198# 45 @  
Guten Abend,

ich habe eine gestempelte 1 Fr mit Stempel "Grille sans fin". Und des weiteren einen Brief aus Paris vom 4.6.1852. Beide wahrscheinlich in der billigsten Farbe carmin clair.


 
letimbre Am: 18.07.2015 18:48:08 Gelesen: 117193# 46 @  
Eigentlich ist dieser Brief auch ein "Knochen". Aber in Anbetracht der Preise für Kabinett-Belege habe ich ihn erstanden und warte auf ein Schnäppchen. dieser Portogerechte Beleg ist aus Paris vom 9.12.1851 nach New York 24.12.1851.


 
Koban Am: 18.07.2015 20:19:53 Gelesen: 117186# 47 @  
@ letimbre [#45]

Kannst Du bitte ein grösseres Bild der Marke auf dem Brief vom 4.6.1852 zeigen?!

Gruß,
Koban
 
letimbre Am: 18.07.2015 21:39:19 Gelesen: 117174# 48 @  
@ Koban

Hier ein grösseres Bild der Marke. Geht es Dir um die Farbe ?

Viele Grüsse
Dirk


 
Koban Am: 19.07.2015 00:07:49 Gelesen: 117163# 49 @  
Bei dem kleineren Bild schien der Rahmen mit der Wertangabe nach unten "verbeult" und einige Buchstaben verstümmelt. Das grössere Bild zeigt diese Verstümmelungen nun nicht mehr.

Gruß,
Koban
 
Cantus Am: 31.07.2015 01:32:50 Gelesen: 117034# 50 @  
@ Koban [#42]

Hallo Koban,

hier ist der gewünschte Scan der Mi. 4a + 4b + 7a + 7b.



Ich denke doch, dass die Farben recht realistisch dargestellt worden sind.

Die Vorstellung von Literatur folgt morgen, und dann geht es mit Nr. 8 und 9 weiter.

Viele Grüße
Ingo
 
Koban Am: 31.07.2015 11:28:06 Gelesen: 117012# 51 @  
@ Cantus [#50]

Im Rahmen einer Prüfsendung an einen französischen Prüfer würde ich die mutmasslich "rotbraune" Marke trotz der Schnittmängel beilegen.

Für Einsteiger (ohne Französisch-Kenntnisse) in das Sammelgebiet Altfrankreich recht gut geeignet ist das Handbuch von Peter Boner. Das Buch wird aktuell bei ebay.de angeboten.

Gruß,
Koban

[Redaktionell ergänzt: Link bis 09.08.15: eBay 131564576998
 
Cantus Am: 02.08.2015 02:33:37 Gelesen: 116945# 52 @  
@ Koban [#51]

Hallo Koban, hallo alle,

den Boner habe ich auch, ich hatte ihn aber total vergessen, denn er steht oben in der Bibliothek, aber da bin ich wegen gesundheitlicher Probleme schon seit Monaten nicht mehr hingekommen. So zeige ich heute die Literatur, die ich neben dem obligatorischen Michel in Reichweite habe. Da meine Frankreichsammlung schon so lange ruht und auch nur bis zum Jahr 1985 geführt wurde, habe ich auch den Maury noch nicht; wo bekommt man den denn - außer bei Amazon, da kaufe ich nicht - für nur 19,90 Euro? Den aktuellen Maury von Frankreich (Mutterland) habe ich bisher nur für 35,00 Euro gefunden.

Zunächst habe ich einen alten Dallay, dem ich allerlei interessante Informationen entnehmen kann, dabei auch die von dir und den Anderen erwähnten weiteren Farbvarianten.



Viel genauer ist da doch das Handbuch von Yvert & Tellier zu den klassischen Marken der Jahre 1849 - 1900; leider ist das Buchformat größer als dinA4, daher kann ich keine komplette Ablichtung liefern. Auch wenn ich davon ausgehe, dass die meisten enthaltenen Informationen inzwischen u.a. in den Maury eingeflossen sind, und auch wenn es so ist, dass bei meiner Ausgabe des Jahres 1975 die Abbildungen noch in schwarz-weiß sind, so kann ich dennoch jedem näher Interessierten nur empfehlen, sich als Ergänzung auch dieses Handbuch zuzulegen.



Da ich ausschließlich gestempelte Marken von Frankreich zusammengetragen habe (von den geschnittenen Marken einmal abgesehen), hat mich natürlich auch immer Stempelliteratur dazu interessiert. Auf dem gesamtdeutschen Markt bin ich dabei auf ein kleineres Buch aus DDR-Produktion gestoßen, das zur französischen Klassik allerlei interessante Informationen und auch Abbildungen zu den Stempeln bietet.



Ein wichtiges Handbuch war mir stets das folgende Werk, das die französischen Orte in alphabetischer Reihenfolge listet und dazu sowohl die gros chiffres als auch die petits chiffres.



Schließlich will ich noch auf das umfangreiche Stempelhandbuch von Jean Pothion hinweisen, das zwar gleichzeitig auch ein Verkaufskatalog war, aber dessen ungeachtet viele detailierte Informationen zu der Thematik liefert.



Zum Schluss will ich nur noch darauf hinweisen, dass ich auch noch über mehrere Jahrzehnte die Mitteilungsblätter der ARGE Frankreich in meinem Bestand habe, hier habe ich aber auf Abbildungen verzichtet. Ob ich es heute Abend noch schaffe, mit den Marken weiterzumachen, weiß ich noch nicht, denn wir haben heute Nachmittag eine größere Feier.

Viele Grüße
Ingo
 
Heinz 7 Am: 06.08.2015 00:27:03 Gelesen: 116786# 53 @  
@ Cantus [#52]

Hallo Ingo,

eine interessante Auswahl an Literatur zeigst Du uns da, besten Dank. Das DDR-Buch (Leipzig 1961) habe ich noch nie gesehen. Es ist manchmal erstaunlich, welch interessante Angaben in anderen Werken zu finden sind, wenn sie wirklich eigenständige Arbeiten sind und nicht einfach "Kopien" von anderen Katalogen, was bei Briefmarken-Katalogen leider öfters vorkommt.

Sehr interessant ist auch der Blick zurück. Was wusste man vor hundert Jahren zu einem bestimmten Gebiet? Sind die Kataloge heute klar besser, oder "wusste man das alles schon lange"? - Die Studie von alten Katalogen zeigt uns manchmal auch, warum z.B. früher einige Marken relativ viel teurer waren als andere.

Ich möchte heute auch ein älteres Buch zur französischen Philatelie vorstellen. "Nomenclature générale des Bureaux de Poste Français" von M. Langlois & Eug. Veneziani; Imprimerie Yvert & Tellier, 1926, F-Amiens.



Maurice Langlois war ein tüchtiger Philatelist. 1860 geboren erlebte er, wie das BM-Sammeln bereits im XIX. Jahrhundert das mit Abstand populärste Hobby wurde. Seit 1892 wirkte Langlois auf den meisten philat. Ausstellungen, dazu war er 1922 bis 1931 Präsident der französischen Fédération de Philatélie. Zudem war er Gründungsmitglied der Académie de la Philatélie, Paris. Langlois wurde in Anerkennung seiner grossen Verdienste eingeladen, die "Roll of Distinguished Philatelists" zu unterschreiben, die 1921 ins Leben gerufen wurde. 1923 war er der erste Franzose (neben den Gründervätern, die 1921 auch posthum auf diese Liste eingetragen wurden), dem diese grosse Ehre zuteil wurde.

In diesem Werk gehen die Autoren auf 280 Seiten detailliert und mit einigen Abbildungen auf die Stempel Frankreichs ein 1849-1876. Für mich ein grossartiges Buch! Heute praktisch unbekannt.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Cantus Am: 06.08.2015 01:29:00 Gelesen: 116781# 54 @  
@ Heinz 7 [#53]

Hallo Heinz,

vielen Dank für deine Literaturergänzung. Ich gehe einmal davon aus, dass spätere Autoren, und damit meine ich die von mir vorgestellten Werke, im Großen und Ganzen auf älteren Werken wie deinem Stempelhandbuch aufgebaut haben. Es ist doch immer wieder interessant zu erfahren, was es für diesen speziellen Themenbereich sonst noch so an Literatur gab oder gibt.

Da es zu den bisher gezeigten Marken keine weiteren Beiträge gab, fahre ich nun mit der Ausgabe des Jahres 1852 fort. Die Abbildung auf der Marke zeigt Präsident Louis Napoléon, auch genannt Napoléon III, damals Kaiser der Franzosen [1]. Zwei Marken in jeweils zwei verschiedenen Farbtönen erschienen in diesem Jahr, beide wurden als geschnittene Marken verausgabt und tragen über dem Markenbild die Inschrift "REPUB.FRANC.".

Sowohl im Michel als auch in meinem französischen Katalog werden für die Marken nur je zwei verschiedene Farben angegeben.

Mi. 8 = 10 Centimes in den Farben gelbbraun (Variante a) oder braungelb (Variante b). Diese Marke erschien am 3.12.1852. Die Franzosen unterscheiden zwischen bistre-jaune und bistre-brun.

Mi. 9 = 25 Centimes in den Farben blau (Variante a) und dunkelblau (Variante b). Bei den Franzosen gibt es die gleichen Farbangaben, bleu und bleu foncé. Diese Marke gelangte bereits am 12.8.1852 zum Verkauf.

Von der Mi.8 besitze ich kein Exemplar und kann daher nur die beiden Farbvarianten der Mi.9 zeigen.



Mi. 9a - Mi. 9b

Die linke Marke trägt einen Stempel mit kleinen Ziffern, die ich als 2738 = Rouen bestimmt habe. Die rechte Marke scheint große Ziffern zu besitzen, die ich aber leider nicht exakt bestimmen kann.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_III.

Viele Grüße
Ingo
 
letimbre Am: 06.08.2015 07:46:50 Gelesen: 116763# 55 @  
@ Cantus [#54]

Hallo Ingo,

soweit ich erkennen kann sind es auch kleine Nummern (PC - petit chiffre): 1441. Ich habe leider nicht meinen Boner-Katalog griffbereit, sodass ich den Ort nicht bestimmen kann.

Viele Grüsse
Dirk
 
zockerpeppi Am: 06.08.2015 10:23:22 Gelesen: 116746# 56 @  
@ letimbre [#55]

1441 en petits chiffres wäre Granville Departement Manche.

Gruß
Lulu
 
Cantus Am: 07.08.2015 14:58:18 Gelesen: 116646# 57 @  
Ich habe gerade bei collectura.com (= P.W. Meinhardt in den Niederlanden) entdeckt, dass es mal wieder eine Art Neuauflage eines Buches für die Bestimmung von frühen Stempeln gibt:

http://www.collectura.com/pwm/index.php?main_page=product_info&cPath=136_3_40&products_id=65933

Catalogue des Losanges Petits et Gros Chiffres de France 1852-1876
Hergestellt von: Jamet
Price: €49.90

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 13.08.2015 22:35:37 Gelesen: 116360# 58 @  
Am 21. November 1852 wurde in Frankreich ein Plebiszit zur Wiederherstellung des Kaisertums durchgeführt. Dabei stimmten 7.824.000 Franzosen mit Ja, 253.000 mit Nein. Louis-Napoléon ließ sich daraufhin am 2. Dezember 1852 zum Kaiser der Franzosen ausrufen. Bis zu seinem Tod am 9. Januar 1873 war Frankreich nun keine Republik mehr, sondern ein Kaiserreich [1].

Die Briefmarken, die ab 1853 zum Verkauf gelangten, tragen deshalb über dem Markenbild nun die neue Inschrift "EMPIRE.FRANC". Es erschienen insgesamt zehn verschiedene Werte mit allerlei Variationen. Alle diese Marken zeigen im Markenbild weiterhin das Kopfbildnis von Napoleon III (wie schon bei den beiden vorausgegangenen Marken) und die Marken sind auch weiterhin geschnitten, aber wegen der unterschiedlichen Beschriftung lassen sich die beiden Ausgaben leicht von einander unterscheiden. Bei den zehn verschiedenen Wertstufen gibt es einige, die offensichtlich massenhaft in Gebrauch waren, denn man kann sie auch heute noch für sehr kleines Geld erwerben, lose oder auf Beleg. Andere hingegen sind recht selten und werten um einiges höher in den Katalogen.

Ich beginne heute mit der untersten Wertstufe. Am 3.1.1860 erschien eine Marke zu 1 Centime. Bei Michel wird dabei in zwei Unterarten unterschieden. Mi. 10a wird mit hell- bis dunkelolivgrün auf bläulichem Papier beschrieben, Mi. 10b als bronzeoliv auf bläulich. Mein französischer Katalog unterscheidet drei Farbvariationen: olive sur azuré (auf himmelblau), bronze sur azuré und mordoré (goldbraun) sur azuré. Meine Sammlung ist in den Hauptnummern jedoch nach Michel aufgebaut und so habe ich bei mir die beiden nachfolgenden Marken als Mi. 10a und Mi. 10b bestimmt.



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_III.

Viele Grüße
Ingo
 
Koban Am: 15.08.2015 11:30:10 Gelesen: 116288# 59 @  
Nach Michel würden beide gezeigten Marken wegen der Stempeldaten (je 1861) als a-Farbe geprüft werden. Die im Michel als b-Farbe (bronzeoliv) katalogisierten Marken wurden erst 1862 ausgegeben.

Gruß,
Koban
 
Cantus Am: 17.08.2015 19:27:22 Gelesen: 116158# 60 @  
@ Koban [#59]

Hallo Koban,

du hast natürlich recht, aber als ich damals die Sammlung angelegt hatte, hatte ich nur den Michel zur Verfügung und außerdem keinen Farbenführer, der mir ein Beispiel für bronzeoliv abbildete. Nun bin ich wieder etwas schlauer und werde zukünftig versuchen, etwas mehr auf die Abstempelungen zu achten. Im Übrigen hoffe ich immer noch, dass eine/r der übrigen Mitschreiber/innen zu dieser oder auch anderen bereits gezeigten Marken noch eigene Abbildungen beifügen kann. Wenn da nichts mehr kommt, fahre ich in Kürze mit der nächsthöheren Wertstufe fort.

Viele Grüße
Ingo
 
Vernian Am: 17.08.2015 23:04:54 Gelesen: 116147# 61 @  
@ Cantus [#60]

Hallo Ingo,

bei den MiNr. 12 I bis 15 könnte ich etwas an Abbildungen beisteuern ... wenn ich nicht krankheitsbedingt die nächsten Wochen keinen Zugang zu meiner Sammlung und guten Scanner hätte. Die Katalogwerke habe ich hier, vielleicht kann ich zumindest Details beisteuern.

Gruß

Vernian
 
Cantus Am: 21.08.2015 23:36:59 Gelesen: 116019# 62 @  
@ Vernian [#61]

Hallo Vernian,

das sollte von mir kein Vorwurf dir und den Anderen gegenüber sein, ich hatte eben nur gehofft, dass bei den ersten geschnittenen Marken noch mehr von anderen Sammlern gezeigt werden könnte.

Heute nun der nächsthöhere Wert zu 5 Centimes. Michel unterscheidet da in grün bis gelbgrün auf grünlich (Mi. 11a) und dunkelgrün auf grünlich (Mi. 11b). Die Farbangabe "grün bis gelbgrün" ist aber doch recht ungenau, die Franzosen unterscheiden da schon etwas exakter in grün, gelbgrün, dunkelgrün und dunkelgrün auf grün.

Meine Marke gehört nach Michel zu der preiswerteren Variante, also Nr. 11a. Den Stempel habe ich als Gros Chiffres festgestellt, die Ziffer 2145 entspricht Lyon.



Viele Grüße
Ingo
 
zockerpeppi Am: 23.08.2015 22:13:23 Gelesen: 115901# 63 @  
Lieber Ingo,

ich hatte den Katalog: Masterpieces of the french philately ganz vergessen, da wäre etwas zur 1c (10a) drin gewesen! Nun denn, wenn erwünscht stelle ich die Scanns ein, wenn auch die Reihenfolge etwas durch einander gerät. Selbst besitze ich keine Marken da nicht mein Sammelgebiet. Bankenbriefe mit diesen Marken habe ich keine.

Hier zwei Belege betreff der 11a (so der Katalog !). Bei einem der Belege gibt es allerdings eine deutliche Farbnuance vert und vert jaune.

1. Oben rechts ein Briefkastenstempel J . Datumstempel von Givry en Argonne- Raute-Punktestempel müsste die nr 1404 sein.



2. Bei diesem Beleg wurden die Marken mit einem Runde OR (origine rurale) Stempel entwertet.



Quelle: [#43]

liebe Grüße
Lulu
 
Cantus Am: 23.08.2015 22:33:57 Gelesen: 115891# 64 @  
@ zockerpeppi [#63]

Hallo Lulu,

zwei wunderschöne Belege, nur leider nicht meine Preislage.

Liebe Grüße
Ingo
 
zockerpeppi Am: 23.08.2015 22:38:15 Gelesen: 115887# 65 @  
@ Cantus [#64]

Der Katalog trägt seinen Namen zu Recht wie ich meine.

auf bald
Lulu
 
vals59 Am: 24.08.2015 20:30:19 Gelesen: 115827# 66 @  
Hallo zusammen,

ich bitte euch nachsichtig zu sein, weil mein Deutsch nicht sehr gut ist.

Es gab offiziell 3 Farbtöne für den Wert zu 5 c Grün:

- Grün,
- Lichtgrün,
- Gelbgrün.

Der erste Farbton und seine Varianten sind vom 1854 bis 1859 gedruckt gewesen und wenn man sie mit dem Kerzenlicht ansieht, nimmt sie eine blauer Färbung. Das war ein Problem damals, weil man ihn mit dem Wert zu 20 c verwechseln konnte.

Der zweite Farbton war ab Mai 1860 gedruckt und die dritte ab April 1861.

Hier sind 2 Briefe meiner Sammlung:

- Grün:



-Gelbgrün:



Viele Grüsse.
Emmanuel.
 
zockerpeppi Am: 24.08.2015 22:13:52 Gelesen: 115814# 67 @  
@ vals59 [#66]

Vielen Dank Emmanuel - schön, dass du mitmachst und deine Belege hier vorstellst. Gefallen mir sehr.

alles liebe
Lulu
 
Cantus Am: 14.09.2015 02:12:52 Gelesen: 115397# 68 @  
Guten Abend allerseits,

in Kürze geht es hier weiter. Es gab allerlei unterschiedliche Probleme zu überwinden und es ist mir endlich gelungen, eine Vielzahl von Scans zu der aktuellen Markenausgabe zu fertigen. Heute jedoch zeige ich erst noch einen Ortsbrief vom 22.3.1860 aus Metz, der mit einem waagerechten Pärchen der Mi. 11b frankiert worden war.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 14.09.2015 02:27:08 Gelesen: 115396# 69 @  
In einem meiner Alben habe ich die folgende Marke gefunden, daneben einen Zettel mit dem Text "Mi. 9a / Neudruck?".



Kennt sich jemand von euch mit den Neudrucken dieser Ausgabe aus und kann eventuell Ausführungen zur Erkennung von Neudrucken dieser Marke machen?

Viele Grüße
Ingo
 
Koban Am: 14.09.2015 15:21:57 Gelesen: 115365# 70 @  
Ein gemeinsames Erkennungsmerkmal aller 1862 für Sir Rowland Hill hergestellten Neudrucke ist ein absolut makelloses Druckbild.

Zur Mi 9 ND (Yvert 10 f) schreibt der Yvert & Tellier Spécialisé:

"Le 25 c. est assez foncé et n'a que 22 mm de hauteur." - Die 25 c. ist ziemlich dunkel und nur 22 mm hoch.

Die unregelmässige Verteilung der Farbpigmente deutet m.E. eher auf eine Yvert 10 b bleu terne (trübblau) hin.

Gruß,
Koban
 
vals59 Am: 14.09.2015 21:10:46 Gelesen: 115340# 71 @  
@ Koban und Cantus

Meiner Meinung nach handelt es sich um keinen Neudruck, weil die Marke abgestempelt ist. Man findet die Neudrucke im Neuzustand.

Viele Grüsse.
Emmanuel.
 
Cantus Am: 16.09.2015 21:46:29 Gelesen: 115284# 72 @  
Hallo Koban, hallo vals59,

vielen Dank für eure Hinweise, ich werde die Marke entsprechend einordnen.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 17.09.2015 23:42:00 Gelesen: 115257# 73 @  
Ich komme nun zu der nächsthöheren Wertstufe zu 10 Centimes (Mi. 12). Es gibt diese Marke mit zwei verschiedenen Kopfzeichnungen, wobei die Unterschiede bei gestempelten Marken oft kaum zu erkennen sind, wenn die Stempelfarbe die doch recht geringen Unterschiede überdeckt. Zur Unterscheidung zitiere ich aus dem Michel-Katalog und hoffe, dass ihr auf meinen Bildern dann auch die feinen Unterschiede erkennt.

Die erste Variante, allgemein als Kopftype I bezeichnet, wird bei Michel so beschrieben:

"Haarlocke (unter dem R von EMPIRE) besteht aus einer dicken Linie, Ohrlocke-Linien links vom Ohr verschieden lang und fast senkrecht nach unten gerichtet. Haarlocken über dem Ohr durch Linien ausgefüllt, Halsschatten keilförmig bis fast zum Ohr gehend."

Innerhalb dieser Kopfvariante unterscheidet man bei Michel drei Farbvarianten.



Mi. 12 Ia , Wertstempel braun



Mi. 12 Ib , Wertstempel zitronengelb



Mi. 12 Ic , Wertstempel gelbbraun

Die zweite Kopfvariante, Type II, wird bei Michel so beschrieben:

Haarlocke (unter dem R ...) besteht aus zwei dünnen Linien, Ohrlocke links vom Ohr gleich lang, stärker nach hinten zur Ohrmuschel gekrümmt. Haarlocken über dem Ohr nicht durch Linien ausgefüllt, Halsschatten durch Linien unterbrochen".



Mi. 12 II , Wertstempel braun

Viele Grüße
Ingo
 
Koban Am: 18.09.2015 02:16:56 Gelesen: 115252# 74 @  
Die als 12 Ia bestimmte Marke ist eine 12 II.

Anbei die Unterscheidungsmerkmale von Type I und II als Detailbilder im direkten Vergleich.

Gruß,
Koban


 
zockerpeppi Am: 18.09.2015 17:20:28 Gelesen: 115224# 75 @  
Liebe Freunde,

aus meiner Sammlung kann ich euch einen Beleg der 10c Marke zeigen. Allerdings bin ich nicht in der Lage die Farbnuance zu bestimmen. Dank der von Koban hervor gehobenen Merkmale würde ich zu der Type I tendieren (?)

Kleiner Umschlag ohne Inhalt, abgestempelt "LETTRE AFF E DE PARIS POUR PARIS 3e levée" 10 AVRIL 1854



beste Sammergrüße
Lulu


 
Cantus Am: 18.09.2015 21:38:27 Gelesen: 115206# 76 @  
@ Koban [#74]

Hallo,

vielen Dank für die Richtigstellung. Ich denke, das Hauptmerkmal für die Unterscheidung der beiden Kopftypen dürfte die Ohrlocke links vom Ohr sein, denn die verschiedenen Formen der Haarsträhne oben am Kopf sind kaum zu erkennen und die Linien durch den oberen Halsschatten sind sehr schwach ausgeprägt und deshalb auch kaum zu sehen und/oder von Stempelfarbe überdeckt.

Ich habe hier noch ein Pärchen auf Briefstück, bei dem ich mich mit der Farbbestimmung schwer tue; ich tippe auf Mi. 12 Ic.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 18.09.2015 21:42:14 Gelesen: 115204# 77 @  
@ zockerpeppi [#75]

Hallo Lulu,

von der Kopftype her dürfte das bei dir Type I sein und bei der Farbe tendiere ich zu "braun", also Mi. 12 Ia.

Viele Grüße
Ingo
 
Koban Am: 19.09.2015 00:29:30 Gelesen: 115189# 78 @  
@ zockerpeppi [#75]
@ Cantus [#77]

Aufgrund des Stempeldatums April 1854 handelt es sich um eine Yvert 13A bistre-jaune. Nach Michel 12 Ic gelbbraun.

Gruß,
Koban
 
vals59 Am: 19.09.2015 11:38:30 Gelesen: 115168# 79 @  
@ Cantus und Lulu,

Der Type I (10 c. und 20 c) findet sich auf Brief vor November 1860. Nach diesem Datum trifft man im allgemeinen der Type II.

Anbei aus meiner Sammlung ein Typ 2 mit der Gebrüder SUSSE Zähnung.

Viele Grüsse.
Emmanuel.


 
Koban Am: 19.09.2015 18:34:12 Gelesen: 115141# 80 @  
@ vals59 [#79]

Das Eckloch oben links sollte sich, da Kammzähnung, auf einer Linie mit den senkrechten Zähnungslöchern befinden.

Gruß,
Koban
 
vals59 Am: 20.09.2015 10:01:37 Gelesen: 115110# 81 @  
@ Koban [#80]

Hallo Koban,

die Marke stammt vom linken Bogenrand.

Anbei ein anderer Type II, der von einem Landbriefträgerstempel abgestempelt war.

Viele Grüsse.
Emmanuel.


 
Cantus Am: 02.10.2015 22:13:46 Gelesen: 114807# 82 @  
Guten Abend allerseits,

bevor ich mich der Vielfalt der Mi. 13 zuwende, möchte ich euch noch zwei nette waagerechte Paare der Nr.12 vorstellen.



Mi. 12 I c , petits Chiffres 3090 = St.-Germain-de-Joux im Departement Ain



Mi. 12 II , petits Chiffres 2199 = Mulhouse im Departement Haut-Rhin

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 03.10.2015 23:13:51 Gelesen: 114739# 83 @  
Bei der folgenden Wertstufe zu 20 Centimes (Mi. 13) gibt es wiederum die Unterscheidung in Kopftype I und II, wie bei der Mi. 12. Zusätzlich aber finden sich hier noch erheblich mehr Farbunterschiede, sowohl im Markenbild als auch im Markenpapier. Leider lassen sich in meinen Scans die feinen Farbunterschiede im Markenpapier nicht immer so gut darstellen, wie es beim Originasl sichtbar ist, ich versichere aber, dass die Markenbeschreibungen nach Michel stimmen; eine Marke musste ich bei der Vorbereitung noch umbenennen, da sich erst im Scan die Zuordnung zur Type 2 herausgestellt hat. Im Folgenden zeige ich nun mein vorzeigbares Material und verbinde damit die Bitte, dass ihr auch eure Marken dazu zeigt, selbst wenn ich schon jeweils ein oder mehrere Beispiele gezeigt habe.

Type I







Mi. 13Ia , blau



Mi. 13Ib , dunkelblau



Mi. 13Ic , schwarzblau



Mi. 13Id , milchblau





Mi. 13Ie , blau auf bläulich



Mi. 13If , blau auf grünlich



Mi. 13Ig , blau auf lilablau

Type II





Mi. 13IIa , blau
Bei der Betrachtung der Marken fällt - neben den unterschiedlichen Farbtönen - auch die unterschiedliche Gestaltung der Halsregion auf, die verbindenden Linien sind unterschiedlich stark ausgeprägt.

Mi. 13IIb , blau auf grünlich. Diese Marke fehlt mir.



Mi. 13IIg , blau auf lilablau

Die Stempelbeschreibungen werden nachgereicht.

Viele Grüße
Ingo
 
zockerpeppi Am: 04.10.2015 09:16:02 Gelesen: 114720# 84 @  
Im Y&T die Nummer 14

Bevor ich meine Briefe zeige, möchte ich euch den Nuancier de Couleurs vorstellen.

71 Farbnuancen haben die Verfasser in diesem Faltblatt zusammengetragen. Eine Beschreibung liegt bei mit der Aufstellung Type I / II mit den vermeintlichen Ausgabedaten. Type I wird in vier Gruppen aufgeteilt. Das ganze auf französisch. Scanns folgen noch, zuerst aber die Farbenpalette.



beste Sammlergrüße
Lulu
 
zockerpeppi Am: 04.10.2015 09:23:55 Gelesen: 114717# 85 @  
Nun die Textseiten :





Phila-Gruß
Lulu
 
Koban Am: 04.10.2015 12:57:40 Gelesen: 114695# 86 @  
@ Cantus [#83]

Das als 13 Id (milchblau) vorgestellte Paar gehört zur Gruppe der himmelblauen Marken (bleu ciel), nach Michel zu a gehörend.

Die Grenzziehung zwischen dunkelblau und schwarzblau(Nr. 20 im Nuancier), wie auch im Nuancier erwähnt, ist recht schwierig. Die Einzelmarke ist schon sehr dunkel, allerdings würde ich sie noch der Nr. 19 (Nuancier) zuordnen, nach Michel somit noch b. Das Paar ebenfalls "nur" b.

Die Papierfarbe der 13 IIg erscheint auf meinem Monitor rechts unten deutlich mehr rötlich als oben links. Hier könnte eine Verfärbung vorliegen.

Gruß,
Koban
 
zockerpeppi Am: 05.10.2015 13:16:03 Gelesen: 114628# 87 @  
Wenn ihr möchtet, kann ich euch den Nuancier in einer höheren Auflösung mailen.

Hier nun einer meiner Belege. Ich fange mit dem ältesten Stempel an:



Paris nach Bordeaux, Stempel vom 7 Aout 1854.

Fällt also unter die erste Gruppe der milchig blauen. Trotz Nuancier, fällt mir die Farbbestimmung schwer. Ich tendiere meinerseits zu

I.1 "milch blau auf cremefarbenem Papier mit einem Hauch von grün in der Tinte"
I.2 "milch blau auf gelblichem Papier"

Was meint ihr ?
Lulu
 
Cantus Am: 07.10.2015 21:50:54 Gelesen: 114524# 88 @  
@ Koban [#86]

Hallo,

alle meine Briefmarken von Frankreich wurden farblich ausschließlich nach den Farbenführern verschiedener Jahrgänge von Michel bestimmt. So wie Michel nur zwischen blau, dunkelblau, schwarzblau und milchblau unterscheidet und auch nur solche Farben (außer Milchblau) in seinen Farbenführern ausweist, so wurden meine Marken eben auch bestimmt. Danach ist meine 13Ic hundertprozentig nicht dunkelblau, sondern annähernd schwarzblau. Die gleiche Aussage gilt für das nebenstehende Paar.

Es ist mir schon klar, dass französische Spezialliteratur da möglicherweise zu einem anderen Ergebnis kommt, aber meines Erachtens geht der Nuancier da viel zu weit, denn die dortigen Farbunterscheidungen, wenn sie denn überhaupt noch wahrnehmbar und nicht auf negative Lichteinflüsse zurückzuführen sind, lassen sich katalogmäßig und damit auch für schon etwas fortgeschrittene Sammler nicht mehr problemlos darstellen. Und welcher Sammler französischer Msrken besitzt schon so einen Nuancier und ist bereit, seine Sammlung danach auszurichten?

Deine Wahrnehmung bei der 13IIg dürfte richtig sein, auch ich vermag da einen rötlichen Schimmer wahrzunehmen. Ich werde die Marke aber dennoch weiterhin in meiner Sammlung lassen, bis mir jemand einen völlig einwandfreien Ersatz schenkt, denn Geld investiere ich in dem Bereich nicht mehr. Außerdem bitte ich hier immer wieder darum, dass Ihr auch Eure Marken zeigt, und insbesondere bei einer so recht seltenen Marke wäre es doch schön, wenn du zum Vergleichen eine entsprechende Marke aus deiner Sammlung dazu hochlädst.

Was die Farbzugehörigkeit der von mir vorgestellten 13Id betrifft, will ich mich auf keine Farbdiskussion einlassen. Meines Wissens besitzt die Farbe "himmelblau" einen deutlich höheren Blauanteil als die Farbe "Milchblau", am einfachsten wäre es doch aber, wenn einer von euch zunächst einmal alle vier bei Michel gelisteten Farbunterarten als Einzelmarken nebeneinanderstellt und entsprechend hochlädt. Anschließend dann könnte man über weitere Differenzierungen diskutieren.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 07.10.2015 21:54:56 Gelesen: 114522# 89 @  
@ zockerpeppi [#87]

Hallo Lulu,

ich kann bei deinem Beleg weder cremefarbenes noch gelbliches Briefmarkenpapier wahrnehmen, für mich ist da eher eine Farbe ins bläuliche oder in leichtes Grau hinein zu erkennen.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 07.10.2015 22:29:43 Gelesen: 114516# 90 @  
Etwas ganz Wichtiges solltet ihr hier bei der ganzen Diskussion nicht aus den Augen verlieren.

Dieses Thema wurde von mir - in Absprache mit Richard - deshalb gegründet, um dem durchschnittlichen Deutschland-Sammler in einem deutschen Sammlerforum aufzuzeigen, dass es durchaus interessant sein könnte, sich auch einmal mit den klassischen Marken eines Nachbarlandes zu beschäftigen. Der typische Deutschlandsammler hat dazu einen Michel-Westeuropa-Katalog zur Verfügung und manchmal auch noch einen Farbenführer, weitergehende Literatur wie einen Dallay oder einen Maury haben mit Sicherheit nur die allerwenigsten. Und einen Boner werden sich noch weniger Sammler zulegen.

Hinweise auf weitere Farbdifferenzierungen sind dann ganz interessant, wenn man sich vertieft mit diesem oder vorrangig mit diesem Sammelgebiet beschäftigen möchte, zum reinen Kennenlernen dieser Materie ist es jedoch nur solange von Nutzen, als es vom Durchschnitts- oder Neusammler noch irgendwie anhand eigenen Materials nachvollzogen werden kann.

Wenn ihr also zum Beispiel anhand der Mi. 13 feinste Farbunterschiede anhand eines Nuanciers, den vermutlich kaum jemand besitzt und den ich, obwohl Frankreichsammler, bisher noch nie zu Gesicht bekommen hatte, diskutieren und anhand einer möglichst großen Zahl von hochgeladenen Marken belegen wollt, dann ist das hier der falsche Ort dafür; die Gründung eines Spezialthemas wäre dafür sicherlich angemessener.

Viele Grüße
Ingo
 
zockerpeppi Am: 07.10.2015 23:32:50 Gelesen: 114505# 91 @  
Nur so ganz nebenbei: Richard hat mich einmal gerügt, weil ich Philaseiten als Deutsches Sammlerforum bezeichnet hatte. Es ist ein internationales Forum.

Ich bin keine Frankreichsammlerin, bei mir zählen nur Absender oder Adressat von wo auch immer, alles andere ist zweitrangig. Frankreich spielt allerdings eine große Rolle in meinen Sammlungen, deshalb auch mein Interesse.

Den Nuancier habe ich deshalb gezeigt, damit ihr wisst dass es so etwas gibt. Ich benutzt ihn nie, warum ich ihn gekauft habe, entzieht sich mir heute. Farbnuancen, Typen, Plattierungen, Plattenfehler oder was auch immer sind mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Trotzdem habe ich schon Vorträgen über solche Themen beigewohnt, war immer super interessant. Hut ab für alle, die da Forschungsarbeit leisten.

Aber zurück zu der 20c Marke, einige Belege hatte ich schon gescannt:

15 Juni 1855 Lyon nach Paris.
12 Mai 1858 Mulhouse nach Puy, Haut Rhin
21 ? 1860 Marseille nach Paris





Ich freue mich auf weitere Belege.

Lulu
 
Koban Am: 07.10.2015 23:42:46 Gelesen: 114504# 92 @  
Am Michel orientierte Farbreihe a (blau), b (dunkelblau), c (schwarzblau), d (milchblau).

Habe für a extra eine typisch "Himmelblaue" (bleu ciel) ausgewählt, die oft für die seltenere "milchblaue" (bleu laiteux) d gehalten wird.

Gruß,
Koban


 
Koban Am: 07.10.2015 23:55:50 Gelesen: 114501# 93 @  
Ebenfalls eine milchblaue Nuance:

Granville nach Sainte Foy, 6 AOUT 54



und mein frühester Brief mit einer dunkelblauen Marines nach Fruges, 9 JUIL 55:



Koban
 
Vernian Am: 08.10.2015 00:28:52 Gelesen: 114499# 94 @  
Hallo,

ich melde mich auch mal wieder nach Urlaub und krankheitsbedingter Abwesenheit.

Es kommt in den vorherigen Beiträgen zum Ausdruck, was für mich persönlich der Grund ist, weshalb ich Frankreich im Grunde erst ab etwa 1945 gezielt sammle und davor nur rein nehme was ich so an die Hand bekomme: Die quasi unendlichen Nuancierungen der "klassischen" Ausgaben sind ein derart eigenes Gebiet für welches ein Faible nötig ist, das ich nicht aufbringe. Nachdem mir dann früh bewusst wurde, dass die deutsche Katalogisierung in diesem Bereich letztlich trotz des Umfang der Ausführungen nur ein kleiner Teil dessen sind, was in Frankreich für Unterscheidungen gemacht werden, habe ich diesen Part ziemlich ausgeklammert. Wenn ich dann bei moderneren Dauerwerten Frankreichs deutliche Farbdifferenzen entdecke, die aber "massenproduktions-herstellungsbedingt" nicht erfasst werden (so eine Antwort von MICHEL auf meine Frage diesbzgl.), dann frage ich mich sowieso warum man sich bei klassischen Marken da so auf die Farbunterschiede versteift und dabei noch entsprechend bewertet. Aber dies ist natürlich ein anderes Thema.

Ich kann zur Nr. 13 drei Marken beitragen, wobei ich die ersten beiden als 13I und die 3. Marke als 13 II einstufe - ich lasse mich da aber gerne korrigieren (ich muß sagen, ich habe da so meine Zweifel: Mir scheint, die linke und die rechte könnten Type II sein, nur die dunkelblaue in der Mitte Type I). Genauso mit den Farben: Nach Michel würde ich sagen, es sind die 13Ia (blau), 13Ib (dunkelblau) und 13IIa (blau).

Beste Grüße

Vernian


 
Koban Am: 08.10.2015 01:02:19 Gelesen: 114496# 95 @  
Schwarzblau, Montpellier nach Cette, 26 SEPT 46 (Stempelfehler 4 statt 5)



und eine frühe a Nuance, Paris nach Thor, 8 SEPT 57



Koban
 
vals59 Am: 08.10.2015 19:51:57 Gelesen: 114421# 96 @  
Hallo zusammen,

Anbei:

- 2 dunkelblaue Nr 13:



- 1 Schwarzblau:



Bezüglich des starken schwarzen Blau, kann man Kohlenreflexe in der Tinte bemerken.

Viele Grüsse.
Emmanuel.
 
Pepe Am: 10.10.2015 18:46:29 Gelesen: 114290# 97 @  
Hallo Frankreichsammler,

die von mir gezeigten Marken wurden alle in Ex DDR von Heinz SY gesammelt. Und dann von mir 1985 übernommen. So sind die Prüfungen, soweit vorhanden, nach dem alten LIPSIA Katalog erstellt. Deshalb zeige ich mal die wenigen Seiten dieses Kataloges. Hoffe euch damit nicht zu langweilen, aber Literatur eines Sammelgebietes gehört ja doch als geschichtliches Dokument dazu.



Seiten 1 und 2

Dies war ja ein Loseblatt (Permanent) Katalog. Einmal nur Textseiten und einmal Preislisten, diese habe ich leider nicht mehr. Die Lipsapreise waren grobgesagt Michel mal 2. Die Barpreise lagen bei ca. ein drittel Katalogwert.

Nun mal die Mi 13 aus dieser Sammlung:



13 I g blau auf lilablau, 13 I a hellblau



13 I b dunkelblau, 13 I c schwarzblau geprüft Eisold



13 I d milchblau, 13 I e blau auf bläulich



13 II a blau

Die Farbnuancen dieser Marke gehen meiner Meinung nach etwas zu weit. Zumal das Alter ja seine Spuren hinterlässt.

Nette Grüße
Pepe
 
Cantus Am: 11.10.2015 20:44:28 Gelesen: 114237# 98 @  
Guten Abend allerseits,

ich freue mich, dass sich unter diesem Thema inzwischen Sammler mit unterschiedlichsten Schwerpunkten treffen, angefangen bei Vernian, dem offensichtlich das Sammeln nach Hauptnummern völlig ausreicht, mich persönlich, der ich stets bemüht war, neben den Michel-Hauptnummern auch noch Farbunterarten oder unterschiedliche Stempel in die Sammlung einfügen zu können, ohne dass dadurch mein damals recht schmaler Geldbeutel strapaziert wurde, über Pepe, der sich bisher am Lipsia-Katalog orientiert hat, und über Lulu, bei der die Frankreichsammlung wohl eher ein Nebenprodukt einer ihrer Bankensammlungen ist, hin zu Koban und vals59, deren Material darauf hindeutet, dass sie sich beide intensiv und mit höherem Kapitalaufwand der französischen Klassik zugewandt haben. Die Sammelschwerpunkte von Heinz7 und leTimbre sind mir noch nicht so klar.

Diese Mischung ganz unterschiedlicher Sammlerinteressen macht das Mitlesen interessanter und verhindert gleichzeitig, dass das Thema zu sehr in die Diskussion um unterschiedliche Farbunterarten abgleitet. So war es zum Beispiel von unserer zockerpeppi eine gute Idee, den Nuancier hier in Text und Bild vorzustellen, weniger gut fand ich jedoch den darauf folgenden Versuch, die Bestimmung der Marken daran auszurichten. Insgesamt haben sich bisher 16 Personen die Freischaltung für dieses Thema bei mir geholt und ich denke, die ganz überwiegende Mehrheit hat als zugehöriges Nachschlagewerk nur einen Michel-Katalog zur Hand, der damit eine Art Verbindungsglied bildet, auf dessen Grundlage ich auch weiterhin die Marken vorstellen möchte.

Wenn daneben darauf hingewiesen wird, dass es nach französischen Katalogen diese oder jene Unterart gibt und dazu Bilder hochgeladen werden, dann ist das begrüßenswert, grundsätzlich sollte aber die gemeinsame Linie nicht aus den Augen verloren werden. Wenn es aber zu einem einzelnen Wert wie jetzt der Mi. 13 eine Vielzahl unterschiedlichster Farbtöne gibt und Einzelne es wichtig finden, sich damit intensiver zu beschäftigen, so bietet sich dafür die Gründung eines gesonderten Spezialthemas an, so wie das mitunter auch bei anderen Sammelgebieten geschieht.

Ich habe, nachdem nun genug Vergleichsmaterial hochgeladen wurde, die unterschiedlichen Marken mit der Bezeichnung 13c (schwarzblau) miteinander verglichen. Danach sind die Marken von Koban, Pepe und mir allesamt im gleichen Farbton gedruckt, es gibt nur den kleinen Unterschied, dass Kobans Marke farbfrisch ist, während den Marken von Pepe und mir ihr Alter anzusehen ist, die Marken im Verhältnis zu der frischen Farbe von Koban also erheblich verblasst sind. Das ändert aber nichts am Grundton, es bleibt daher bei schwarzblau. Wenn man diese drei Marken nun jedoch mit der Marke auf dem Brief von vals59 vergleicht, die zweifelsfrei ein sehr dunkles und intensives schwarzblau aufweist, könnten Zweifel an der vorherigen Farbbestimmung aufkommen, wäre da nicht zusätzlich das Attest von Herrn Eisold, einem erfahrenen Prüfer aus DDR-Zeiten.

Im Übrigen habe ich mein Milchblau (Mi. 13d) mit Kobans Marke und auch der von Pepe verglichen und vermag da keinen erwähnenswerten Unterschied zu erkennen; ein Blau oder auch Himmelblau ist bei mir im Vergleich jedenfalls nicht zu erkennen.

Falls ihr euch mit der nächsthöheren Wertstufe zu 25 Centimes (Mi. 14 in blau bis milchblau) beschäftigen wollt, steht dem nichts im Wege. Ich habe zwar bei mir keine Marke dieser Wertstufe gefunden. denke aber, dass einer von euch da mit eigenem Material aushelfen kann.

Viele Grüße
Ingo
 
Vernian Am: 11.10.2015 22:42:17 Gelesen: 114225# 99 @  
Guten Abend,

nein, so pauschaliert kann ich die Aussage, mir würde das Sammeln nach Hauptnummern ausreichen, nicht stehen lassen. Ich habe gesagt, dass ich auf Grund der extremen Variantenanzahl der einzelnen Marken, sowohl nach Michel aber insbesondere seitens der Franzosen mein gezieltes Sammeln für Frankreich auf ab 1945 gelegt habe. D.h. ab da bin ich schon bemüht eventuelle Farb-, Zähnungs, - Wasserzeichen- etc. Varianten komplett zu haben (bis einschließlich 2005, da habe ich Frankreich in Bezug auf Vollständigkeit abgeschlossen).

In Bezug auf die französische Klassik (wie auch auf die Deutsche) reizt es mich nicht von ein und derselben Markenausgabe etliche Farb- oder Zähnungsvarianten zusammen zu tragen. Da bei Frankreich bis etwa 1945 die "Hauptnummern" (um den Begriff zu verwenden) wenige sind, und unterschiedliche Motive noch weniger, hingegen die Farb- und sonstigen Varianten extrem zahlreich, habe ich hier auf ein konsequentes Sammeln verzichtet, und nehme nur in meine Sammlung auf was mir so in den Schoß fällt. Ich suche aber eben halt nicht explizit nach den möglichen Varianten und auf Grund dessen ist mein Bestand an Frankreich vor 1945 eher recht gering.

Da ich aber über die entsprechenden französischen Kataloge verfüge, die wie der Maury explizit diese frühen Ausgaben behandeln ist es für mich ein Reiz, mich zumindest mit der Thematik näher auseinander zu setzen. Also auch wenn ich selber nicht (alle) diese Marken habe - die Thematik als solche finde ich interessant, und wo ich Zeit und Lust finde etwas beizutragen mache ich dies gerne. Das ich hierbei wenig an Bildmaterial beisteuern kann, vorerst zumindest, ist zwar in diesem Zusammenhang bedauerlich, kann sich aber bei Voranschreiten in den Ausgaben noch ändern, denn je weiter wir uns in der Chronologie voran bewegen, desto eher habe ich auch Material vorliegen.

Viele Grüße

Vernian
 
Cantus Am: 12.10.2015 01:40:56 Gelesen: 114218# 100 @  
@ Vernian [#99]

Hallo Vernian,

vielen Dank für die Richtigstellung. Wie du vielleicht bemerkt hast, fehlen mir auch immer wieder Marken, derzeit die Mi. 14, später aber auch noch andere Marken. Das gilt für die Zeit vor 1900, aber auch danach noch. Von 1945-1985 bin ich jedoch fast komplett, aber das Thema fasse ich ein anderes Mal an, ich komme sonst einfach nicht mehr mit dem Scannen hinterher, denn ich bediene ja noch viele andere Themen.

Viele Grüße
Ingo
 
letimbre Am: 13.10.2015 22:06:06 Gelesen: 114155# 101 @  
@ Cantus [#98]

Hallo Ingo,

ich glaube ich habe keinen Schwerpunkt als solchen. Ich habe angefangen Frankreich zu sammeln aus rein nostalgischen Gründen. Mir haben unsere Frankreich Urlaube, als ich Kind war, sehr gut gefallen und dass war der Ausgangspunkt für mein Sammelgebiet. Hinzu kam, dass hier in Dänemark, als ich hierhin zog vor 16 Jahren, Marken recht günstig zu bekommen waren. Ich hatte also schnell eine recht gute "Grundlage". Ich habe nur oberflächlich nach Michel gesammelt und bin kaum in Farbnuancen aufgegangen. Später, so vor 4 Jahren habe ich durch Zufall einen Ceres Katalog bekommen. Dass hat mir geholfen im Bewerten von Stempeln, seltenen Destinationen, Ballon Monte-Briefe, Einheiten usw.

Das spezielle Sammeln nach Farben usw. habe ich aber nicht in Angriff genommen, da ich kaum geprüfte Stücke als Vergleich hatte/habe. Ist allerdings auch nicht so wichtig, da ich meist Marken und vor allen Dingen Belege nach "Empfinden" gekauft habe. Man muss natürlich ein wenig Gespür haben, wann eine Marke echt ist und wann nicht. Dabei hat mir dass Internet und viele, viele Stunden surfen im Netz geholfen. Ich habe viel gelernt auf Auktionsseiten - geprüfte Marken angesehen / auch geprüfte Fälschungen, gebastelte Belege, Stempel, die mit Filzstift oder Tinte aufgewertet werden sollten usw.

Natürlich habe ich auch Lehrgeld gezahlt, so wie fast alle (nehme ich an). Aber dies hauptsächlich am Anfang. Mittlerweile glaube ich sehen zu können, wenn an einer Marke rumgefuchst wurde. Es gab jedoch neulich hier im Verein eine Herausforderung; und zwar sollte man 2 Napoleon 1 Fr Marken vergleichen und sagen, welche eine Fälschung war und welche echt. Da habe ich die Falsche als echte vermutet. Wie gesagt, man lernt nie aus. Zudem kaufe ich, wenn überhaupt, in dieser Preisklasse dann doch nur geprüft.

Zurück zum Thema. Meine Spezialisierung ist recht bescheiden und ich versuche mich mehr auf seltene Pl.-Fehler zu konzentrieren. Ich habe z.B. vor kurzem eine 20c mit dem Plattenfehler "POSTFS" auf Brief erstanden. Das kann mich freuen. Oder eine 20c Napoleon Lorbeer mit "Feder an der Nase" auch auf Brief.

Die 20c habe ich nicht eingeteilt in Type I und II. Ich glaube, ich möchte erst einmal alles sammeln, was mir gefällt und wenn ich dann in Pension gehe, kann ich alles spezialisieren. Wenn Cantus/Ingo nach einem Schwerpunkt fragt, dann eventuell Briefe. Und diese dann in möglichst viele verschiedene Länder.

Viele Grüsse aus Dänemark und Danke für ein Frankreich Klassik Thema.

Dirk
 
Pepe Am: 19.10.2015 20:22:25 Gelesen: 113915# 102 @  
Schon weit nach unten gerutscht die Frankreich Klassik. Deswegen nun die 14. Mit Stempel Nummer 63. Die Prüfung wurde vom Prüfer Star durchgeführt.



Frankreich, 1853, Mi 14, blau

Wo wurde gestempelt?

Nette Grüße
Pepe
 
Cantus Am: 19.10.2015 23:59:24 Gelesen: 113901# 103 @  
Hallo Pepe,

vielen Dank für die schöne 14, ich hatte schon die Sorge, dass auch keiner von euch diese Marke hat.

Der Stempel 63 (P.C.) stammt von Amelie-les-Bains, einem Ort in den Pyrenée Oriental.

Viele Grüße
Ingo
 
letimbre Am: 24.10.2015 19:08:18 Gelesen: 113769# 104 @  
@ Cantus [#103]

Hallo,

ich habe endlich Zeit gehabt, um die Nr 14 zu scannen. Einmal eine Marke mit Stempel "gros points carees" und einmal ein Paar auf Brief aus Sedan 17.6.1854 nach Lyon 19.6.1854.

Viele Grüsse
Dirk




 
letimbre Am: 24.10.2015 19:41:25 Gelesen: 113762# 105 @  
Hier noch ein Brief aus Angouleme vom 29.10.1858 nach Angers 30.10.1858 mit einem Paar und schönem, breiten Bogenrand. Und, wie schon weiter oben erwähnt, die Variante "POSTFS" auf Brief aus Grenoble 17.12.1859 nach Paris 18.12.1859.





Einen schönen Abend aus Dänemark. :-)
 
Cantus Am: 31.10.2015 21:40:57 Gelesen: 113512# 106 @  
Der nächsthöhere Wert zu 40 Centimes trägt bei Michel die Nr. 15. Farblich wird bei Michel nur höchst ungenau unterschieden in die Variante a (rotorange, orange bis dunkelorange, Ausgabe von 1853) und die Variante b (orange auf gelblich, Ausgabe von 1861). Mir fällt bei dieser Ausgabe die Farbbestimmung des Papiers doch recht schwer, denn es ist nicht immer eindeutig, wo ein verblasstes Weiß aufhört und ein Gelblich beginnt. Nur im direkten Vergleich mehrerer Marken lassen sich da zuweilen klare Unterschiede feststellen.

Ich zeige daher zunächst einige Marken, die ich der Variante a zugeordnet habe.





Bei den folgenden Marken glaube ich gelbliches Papier erkennen zu können.





Und wie steht ihr zu diesen Farben?

Viele Grüße
Ingo
 
Vernian Am: 31.10.2015 23:01:44 Gelesen: 113508# 107 @  
Also ich kann da keinerlei Unterschiede erkennen.

Anbei ein Bild der Nr. 15a aus meiner Sammlung



Gruß

Vernian
 
Pepe Am: 02.11.2015 20:13:36 Gelesen: 113437# 108 @  
@ Cantus [#106]

Um die Farbunterschiede genauer zu sehen, wäre natürlich postfrisches Markenmaterial besser. Und das haben ja meistens auch die Prüfer. So werden wir hier in der allgemeinen Runde nur subjektive Einschätzungen bieten. Aber wer weiß, vielleicht gesellt sich ja mal ein Frankreichprüfer unter uns. Gute Klassiker gab es hier schon reichlich zu sehen.



Mi 15 in hellorange und orange, rechte Marke geprüft EISOLD (vor 1984)



Mi 15, (rot)orange auf gelblich

Müsste überall ein Fragezeichen dahinter stehen.

Nette Grüße
Pepe
 
zockerpeppi Am: 02.11.2015 20:58:25 Gelesen: 113427# 109 @  
Bei der 40c Marke kann ich auch wieder mitmachen:

1. Comptoir d'escompte de Mulhouse 22.FEV 1860
2. Lyon nach Paris 15 Nov könnte 54 sein. Die Marke ist wie ich meine von Bleisulfidschäden verfärbt

Habe den Beleg gerade nicht zur Hand um euch einen größeren Scann zu zeigen.

40 c war das Porto (Inland) für die 2te Gewichtsklasse, Tarif vom 1.7.1854: 40c von 7.5 bis 15gr.



Lulu
 
Cantus Am: 14.11.2015 02:19:45 Gelesen: 113146# 110 @  
Die nächsthöhere Wertstufe zu 80 Centimes wird bei Michel als Nr. 16 mit folgenden Untergliederungen geführt:

a = karmin bis dunkelkarmin
b = dunkelkarmin auf sämisch
c = karminrosa, mattrosa

Die Farbbestimmung dieser Marken erschien mir bisher recht problemlos, aber nach dem Vergleichen der Scans bin ich mir nun überhaupt nicht mehr sicher. Ich bitte daher um Korrektur, wenn meine Farbzuordnung offensichtlich falsch ist.





Mi. 16a



Mi. 16b - Möglicherweise ist die Marke aber auch einfach nur verblasst oder verfärbt, so genau kann ich das nicht erkennen.



Mi. 16c

Ich komme momentan nicht an meine Tabellen zur Farbbestimmung heran, denn dann wäre alles anders, so aber will ich erst einmal auf euer Farbempfinden vertrauen.

Der Höchstwert dieser Ausgabe 1 Franc (Mi. 17) wird bei Michel in den Varianten

a = karmin
b = dunkelkarmin

unterschieden. Diese Marke wird bei fast jeder Auktion angeboten, die Anschaffung eines einwandfreien Exemplars war mir bisher aber zu teuer, ich kann deshalb diese Marke nicht vorstellen. Vielleicht ist aber einer von euch da besser sortiert.

Viele Grüße
Ingo
 
Pepe Am: 16.11.2015 18:25:35 Gelesen: 112968# 111 @  
@ Cantus [#110]

Die beiden linken Marken in deiner obersten Reihe würde ich unter der b Farbe sortieren. Ist leider wieder subjektiv.

Hier die a und b Farben der Mi 16.



Nach Lipsia gab es nur a karmin (Oktober 53); b dunkelkarmin a. gelblich (1856).

Die 17 kann ich leider nicht zeigen.

Nette Grüße
Pepe
 
olli0816 Am: 23.11.2015 11:55:52 Gelesen: 112729# 112 @  
Hallo,

dann zeige ich endlich die Nummer 17, die ich seit ein paar Jahren besitze.

Die Marke ist zwar nicht geprüft, aber für mein Dafürhalten echt und in einem ganz guten Zustand.


 
Cantus Am: 06.12.2015 21:46:12 Gelesen: 112341# 113 @  
@ olli0816 [#112]

Hallo,

vielen Dank für's Zeigen dieser schönen 1 Franc vermillon. Wenn du genau hinschaust, wirst du links am Rand und in der Mitte der Marke ein winziges Nadelloch entdecken, was man vermutlich mit bloßem Auge nicht sehen kann, ich finde die Marke aber dennoch schön. Es scheint wohl auch so zu sein, dass hier niemand sonst eine solche gestempelte Marke besitzt. Bevor ich mich jedoch der nächsten Markenausgabe zuwende, will ich noch eine Besonderheit zeigen.

Die zuletzt gezeigten Marken der Mi.Nr. 10, 11, 12, 13, 15 und 16 gibt es nicht nur geschnitten, sondern auch mit einer privaten Zähnung versehen. Die Papierhandlung Susse Frère in Paris besaß eine patentierte Zähnungsmaschine, mit der sie Markenbögen für eigenen und fremden Bedarf lochte. Ich kann aus meinem Bestand so eine Privatzähnung der 20 C. in blau auf Briefstück zeigen.



Die ersten Marken der nächsten Markenausgabe folgen in Kürze.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 12.12.2015 16:47:26 Gelesen: 112171# 114 @  
Heute ein PD-Faltbrief mit Mi. 15b, gelaufen am 26.10.1862 von Les Batignolles nach Luxembourg.





Viele Grüße
Ingo
 
zockerpeppi Am: 12.12.2015 17:02:59 Gelesen: 112164# 115 @  
@ Cantus [#114]

Leibfried war Anwalt. Schöner Brief.

@+
 
vals59 Am: 13.12.2015 11:00:38 Gelesen: 112132# 116 @  
@ Cantus [#114]

Anbei ein anderer PD-Brief von 7.5 g von Dünkirchen nach Norwegen über Belgien und Quievrain, der mit 1F20 (3*Mi 15) frankiert wurde.

Viele Grüsse
Emmanuel.


 
Cantus Am: 14.12.2015 00:57:07 Gelesen: 112095# 117 @  
@ vals59 [#116]

Hallo Emmanuel,

ein sehr schöner Brief. Belege aus der Zeit habe ich nur sehr wenige, aber einen netten Faltbrief aus dem Jahr 1860, der sich im Innenteil als Rechnung offenbart, möchte ich doch noch zeigen. Frankiert wurde er mit einer Mi. 16 und lief am 5.7.1860 von Paris nach Lunéville, einer Gemeinde in Lothringen [1].





[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Lun%C3%A9ville

Viele Grüße
Ingo
 
letimbre Am: 23.12.2015 21:15:56 Gelesen: 111878# 118 @  
@ Cantus [#117]

Hallo aus Kopenhagen,

hier ein 7er Streifen der 80c gest. GC 2145. Rückseitig von Calves signiert. Der Streifen ist, trotz einiger Transportspuren, schön und selten, wie ich finde.



Viele Grüsse
Dirk
 
letimbre Am: 23.12.2015 21:37:24 Gelesen: 111870# 119 @  
@ Cantus [#117]

Nochmals Guten Abend.

Ich hatte heute ein wenig mehr Zeit zum scannen. Hier noch einige Marken/Belege, die ich schön finde.

Als erstes eine Einzelfrankatur der 1c Napoleon auf Streifband aus Versailles 14.?.1862.



Und dann ein 3er Streifen der 1c Napoleon gest. Lyon 30.10.1861.


 
letimbre Am: 23.12.2015 21:42:04 Gelesen: 111866# 120 @  
@ Cantus [#117]

Und hier eine EF der 40c Napoleon aus Toulouse (PC 3383) 1.9.185? nach Lavelanet (Apres le Depart - Zu spät eingeliefert/Nach Abfahrt eingeliefert)



Und eine MEF / Paar der 40c Napoleon aus Bordeaux 16.6.1854 nach London 19.6.1854


 
letimbre Am: 23.12.2015 21:45:24 Gelesen: 111865# 121 @  
@ Cantus [#117]

Und zu guter Letzt noch eine ungebrauchte 1 Fr Napoleon (eventuel ND ?) und eine gest 1 Fr (repariert vermute ich).



Schöne Feiertage und ein schönes Weihnachtsfest !

Viele Grüsse
 
Koban Am: 31.12.2015 13:23:08 Gelesen: 111538# 122 @  
@ Cantus [#113]

Bei der Susse-Zähnung erfolgte der Kammschlag von oben, liegen also die jeweils x-ten Zähnungslöcher der senkrechten Lochreihen einander immer exakt gegenüber.



Ein nächster Kammschlag könnte zwar theoretisch auch mal etwas nach links oder rechts versetzt erfolgen, so dass die jeweils x-ten Zähnungslöcher waagerechter Lochreihen nicht zwingend einander genau gegenüberliegen müssen. Da sich jedoch der Abstand der Zähnungslöcher zueinander innerhalb einer(!) Lochreihe ja nicht beim nächsten Kammschlag ändert, wären die Zähnungslöcher der nächsten waagerechten Lochreihe dann gleichmässig(!) verschoben.



Die kleine Montage spricht daher für sich selbst.



Die beiden oberen Bilder sind von hier https://de.wikipedia.org/wiki/Briefmarkentrennung.

Gruß,
Koban
 
Koban Am: 31.12.2015 14:54:22 Gelesen: 111523# 123 @  
@ olli0816 [#112]

Bei der von Dir vorgestellten Marke handelt es sich leider nicht um ein Original.



Im Bild sind einige vermeintliche Mi 17 mit dem gleichen Stempel. Die unterschiedlichen Farben dürften verschiedenen Scannereinstellungen geschuldet sein.

Die erste Marke rechts neben der von Dir vorgestellten Marke wurde hier bis vor kurzem mit Zertifikat als Neudruck von 1862 mit "Gefälligkeitsstempel" angeboten:

http://prestige.delcampe.net/page/main/action,item,item,344294477,language,G.html

O N°18d, 1F carmin, impression de 1862, oblitération de complaisance, TB (certificat) Qualite: O



Die nächste Marke ist ein Neudruck von 1862 aus meinem Bestand.



Daneben eine bei ebay vor kurzem als echt angebotene Marke:

http://www.ebay.de/itm/291633632516?ru=http%3A%2F%2Fhttp://www.ebay.de%2Fsch%2Fi.html%3F_nkw%3D291633632516%26_rdc%3D1]

eBay 291633632516



Und noch ein aktuelles Angebot:

http://www.ebay.de/itm/370519000248?ru=http%3A%2F%2Fhttp://www.ebay.de%2Fsch%2Fi.html%3F_from%3DR40%26_sacat%3D0%26_nkw%3D370519000248%26_rdc%3D1

eBay 370519000248



Alle Abschläge stammen vom gleichen falschen "Stempel", somit ist keine davon ein Original. Zum Trost, eine identische Marke hat es sogar in den Nuancier (von Brinette/Schwahn) für die ungezähnte Napoleonausgabe geschafft (Nr. 125).





Netterweise hat mir Herr Brinette meine entsprechende Vermutung bezüglich Neudruck/Falschstempel inzwischen bestätigt. Auf mich wirkt schon die Menge an Neudrucken dieser Marke am Markt allerdings etwas irritierend. Meines Wissens war deren Auflage nicht größer als die der anderen Werte, die jedoch kaum mal zu finden sind. Berücksichtigt man zusätzlich die als echt Angebotenen, mutmasslich aber Neudrucke, wird das Bild vollends schief. Vielleicht beantwortest Du ja noch ein paar der per mail gestellten Fragen. Insbesondere der Zeitpunkt (Jahr) des Erwerbs wäre interessant.

Gruß,
Koban
 
Cantus Am: 15.01.2016 03:07:17 Gelesen: 111115# 124 @  
Hallo zusammen,

schöne Sachen habt ihr gezeigt, und Koban danke ich besonders für seine Ausführungen zur Privatzähnung und zu den Nachdrucken und Fälschungen.

Nach der langen und bei mir auch technisch bedingten Unterbrechung möchte ich nun heute fortfahren und die ersten drei Wertstufen der Freimarkenausgabe Kaiser Napoleon III vorstellen, die ab 1962 zum Verkauf gelangten und im Michel unter den Nummern 18 bis 20 geführt werden (1, 5 und 10 C.). Diese Marken waren die ersten Briefmarken in Frankreich, die amtlicherseits mit einer Zähnung versehen wurden. Die ersten beiden Werte zu 1 und 5 C. wurden auf farbigem Papier gedruckt, dessen Färbung sich bei gebrauchten Exemplaren nicht immer leicht bestimmen lässt. Michel unterscheidet hier wie folgt:

Mi. 18a grünoliv auf bläulich
Mi. 18b grünlichbronze auf blassblau
Mi. 18c dunkelgrünoliv auf bläulich



Die Nr. 18b habe ich auch mit einem stark verblassten roten Stempel, der leider nicht mehr lesbar ist.



Mi. 19a grün auf grünlich
Mi. 19b dunkelgrün auf grünblau
Mi. 19c grün auf bläulich



Ferner habe ich von der Mi. 19 noch ein paar Marken, die ich noch keiner Unternummer zugeordnet habe.





Den dritten Wert zu 10 C beschreibt Michel so:

Mi. 20a gelbbraun



Mi. 20b mattbraun



Ich freue mich hierzu auf eure Ergänzungen und Kommentare.

Viele Grüße
Ingo
 
Pepe Am: 23.01.2016 20:27:57 Gelesen: 110725# 125 @  
@ Cantus [#124]

Wo sind die Frankreichsammler? Winterschlaf?

Ich wühl mal in meinen Album und finde da noch zwei alte Klassiker.



Mi 18a, grünoliv auf bläulich

Hier kann man schon von Verzähnung sprechen. Leider ist das Stempeldatum nicht erkennbar.



Mi 18c, dunkelgrünoliv auf bläulich

Kein Ausgabedatum angegeben, nun sind frühere Stempeldaten gefragt, wer kennt den Ort des Stempels?

Die Farbbezeichnung der b Farbe scheint mir schon fast komisch:

grünlichbronze auf blaßblau. Das stelle man sich mal auf über 150 Jahre alten Papier vor.

Nette Grüße
Pepe
 
Vernian Am: 23.01.2016 23:51:00 Gelesen: 110688# 126 @  
Nein, die schlafen nicht ;-) - aber ich kann, wie früher schon erwähnt, nicht viel an Bildmaterial aus dem Zeitraum beitragen (Nr. 21 hätte ich mal wieder was). Und für explizite Ergänzungen aus dem Maury fehlt es mir etwas an Motivation, nicht zuletzt weil ich derzeit allerhand an Neuzugängen zu meiner Sammlung zu verarbeiten habe.

LG

Vernian
 
vals59 Am: 24.01.2016 14:10:56 Gelesen: 110641# 127 @  
@ Pepe [#125]

Hallo Pepe,

bezüglich die 1. Marke weiß ich nicht. Die 2. Marke ist in Angers sicher abgestempelt gewesen.

Anbei ein Brief frankiert mit 10 c (5 c + 5* 1 c), Ortszustellung.

Viele Grüsse.
Emmanuel.


 
zockerpeppi Am: 25.01.2016 23:27:37 Gelesen: 110574# 128 @  
Liebe Frankreich Sammler,

leider habe ich keinen Michel und somit komme ich mit der Nummerierung nicht ganz klar. Im Zertifikat, welches meinem Beleg beilag, steht es handele sich um eine Nr 20 (5c) und eine Nr 29 (20c). Da es sich um einen französischen Händler handelt, gehe ich davon aus, dass es ich um die Y&T Numerierung handelt.



Bank to Bank Brief vom 5 August 1870. Der französisch-deutsche Krieg war gerade ausgebrochen, der Fall von Sedan und die Kapitulation von Napoleon III nicht mehr weit hin. Aber zurück zu meinem Brief.

Absender Bankier E. Thomas & Cie, ab Longwy über Longuyon nach Luxemburg. Kreiswellenstempel (convoyeur station ) CH_TH Charleville -Thionville + eine 6 = der Tag des Monats in diesem Falle der 6 August. Frankiert à 25c gemäß dem Tarif vom 1.4.1868 für Briefe bis 10g. Ankunft in Luxemburg am 7 August, Empfänger der Bankier F. Berger et Cie. Als Zusatzinformation: F. Berger war der Schwager von E. Thomas.

liebe Grüße
Lulu
 
Cantus Am: 09.02.2016 22:30:24 Gelesen: 109943# 129 @  
Ich möchte euch heute die letzten drei Werte dieser Ausgabe vorstellen. Als erstes ist da eine Marke zu 20 Centimes. Bei Michel als Nr. 20 geführt, wird diese Marke in die Varianten a = blau und b = dunkelblau unterschieden. Die Durchsicht bei mir hat gezeigt, dass ich ein wirklich dunkelblaues Exemplar nicht besitze. Andererseits aber habe ich zwei andere, deutlich unterschiedliche Farbtöne, wobei die erste Marke wohl zu blau gehört, während die zweite Marke farblich zu ultramarin tendiert. Außerdem ist mir aufgefallen, dass diese beiden Marken vermutlich in unterschiedlichen Druckvarianten hergestellt worden sind; zum Beweis zeige ich jeweils die linke untere Ecke als Ausschnitt.





Die Marke zu 40 Centimes (Mi. 22) wird unterschieden in die Farben a = orange und b = rotorange. Auch hier bereitet mir die Farbbestimmung einige Probleme. Zunächst zeige ich zwei Marken, die ich unter orange einsortiert habe, wobei die zweite der beiden Marken eine merkwürdige kurze Zähnung aufweist.



Die nächste Marke könnte zur Variante b gehören, ich bin mir da aber nicht sicher.



Die letzten beiden Marken zu 40 C. sind vermutlich nur stark verblasst. Außerdem scheint beim zweiten Exemplar, bedingt durch den stark verschobenen Druck, auf der rechten Seite eine Scherentrennung vorzuliegen. Auf der linken Markenseite könnte es sich sowohl um eine abgeschnittene Zähnung als auch um ein Randstück mit fehlender Zähnung handeln; dazu bitte ich um eure Meinung.



Der höchste Wert dieser Ausgabe beläuft sich auf 80 Centimes (Mi. 23) und wird unterschieden in die Farben a = rosa und b = karminrosa.



Mi. 23a



Mi. 23b

Viele Grüße
Ingo
 
Koban Am: 10.02.2016 17:04:42 Gelesen: 109899# 130 @  
Bei der links ungezähnten Mi 22 wurde die Zähnung abgeschnitten (Die Lochreihen links, oberhalb und rechts des Markenbildes entstehen beim gleichen Kammschlag). Für die Unterschiede im Druckbild bei Mi 21 sollten unterschiedliche verwendete Druckplatten verantwortlich sein. Die Marke wurde zwischen 1862 und 1868 von knapp zwanzig verschiedenen Platten gedruckt, darunter einige Platten mit denen schon Mi 13 hergestellt wurde. Anbei zwei markante Plattenfehler je einmal bei Mi 13 und Mi 22.



Gruß,
Koban
 
Vernian Am: 10.02.2016 20:25:29 Gelesen: 109872# 131 @  
Hallo,

ausnahmsweise kann ich auch mal wieder etwas beitragen: Eine MiNr. 21 - Type a wie ich meine:



LG

Vernian
 
zockerpeppi Am: 11.02.2016 20:16:48 Gelesen: 109794# 132 @  
Diesmal kann auch ich mitmachen: Faltbrief ab Paris nach Rotterdam



Hier der Text der meinem Beleg beiliegt:

Mi 23(2) YT 24(2)

1862, Napoleon III ohne Lorbeer, 20c hellblau und 2x80c karminrosa mit Stern-Stempel und Neben-K2 "Paris".

Datum undeutlich als 180c Tarif auf Kabinett-Faltbrief nach Rotterdam, Niederlande mit rs. AK 15.2.65.

-----

Das Porto betrug laut Tarif vom 1.4.52 --> 60c für den einfachen Brief bis 7.5 Gramm. Bei 180c muss der Brief weit schwerer gewesen sein. Die Gewichtsprogression war laut Postvertrag Fr-NL vom 1.11.1851 wie folgt
gestaffelt:
< 7.5 = 1x Porto
ab 7.5 = 15 2x Porto
ab 15 = 22.5 3x Porto
 

also wog der Brief zwischen 15 und 22.5 Gramm

Quellen:

C.J.P. Delbeke; De Post naar de Nederlanden huidig Benelux 1813-1853
Alexandre-Barbey-Brun-Desarnaud-Joany; Les Tarifs postaux français 1627-1969

beste Sammlergrüße
Lulu
 

Vernian Am: 11.02.2016 22:36:28 Gelesen: 109774# 133 @  
@ zockerpeppi [#132]

Ein schöner Brief. Paris-Stempel undeutlich, ja, aber selbst auf dem Scan hätte ich jetzt gesagt da steht als Jahreszahl 66 erkennbar. Wenn der AK 65 sagt dann war's wohl doch ein 65.

Das so ein Bankbrief etwas mehr enthält ist ja durchaus annehmbar. Ein Scheck, eine Abschrift und Anschreiben - da sind schnell mehr wie 15 Gramm erreichbar. Wirklich, schöner Brief!

Best

V.
 
vals59 Am: 12.02.2016 09:15:28 Gelesen: 109713# 134 @  
Hallo zusammen,

anbei 2 Briefe frankiert mit die MiNr. 21.

1. Brief:

Wertbrief, der 200 Franc enthielt. Das Porto eines solchen Briefes berechnet sich laut dem Tarif vom 1. Januar 1862:
- 20 c für einen Brief erster Gewichtsstufe;
- 20 c für das Chargé gebühr.

Bis zum 1. Juni 1870 war es unmöglich, die Versicherungsgebühren (10 Centimes je 100 Franc) mit Briefmarken zu bezahlen. Man mußte diese Versicherung bar am Schalter bezahlen.



2. Brief:

Grenzporto, Postvertrag Frankreich-Belgien vom 27. Februar 1865.
Valenciennes (Frankreich) nach Wasmes (Belgien) Franko von 40 c für einen Brief zweiter Gewichtsstufe (bis zu 20 g. Valenciennes und Wasmes waren von weniger als 30 Km ( Luftlinie ) entfernt.

.

Dieser Brief wurde in einem mobilen Briefkasten (Boîte Mobile) abgestellt, der mit der Postkutsche Valenciennes->Condé-sur-l'Escaut transportiert wurde. Stempel "Valenciennes Bte Moble".

Viele Grüsse.
Emmanuel.
 
Pepe Am: 15.02.2016 17:35:58 Gelesen: 109601# 135 @  
@ Cantus [#129]

Passend zu dieser Ausgabe noch Seite 3 des DDR Lipsia Kataloges. Vielleicht finden sich ja noch wichtige Hinweise und Ergänzungen.



Ergänzen will ich noch Mi 19



a grün auf grünlich; b dunkelgrün auf grünblau;



c grün auf bläulich

und die Mi 20



a gelbbraun; b mattbraun

Vielleicht kann jemand die Stempelorte definieren? Mir fehlt jegliche Literatur.

Nette Grüße Pepe
 
Koban Am: 15.02.2016 20:10:32 Gelesen: 109583# 136 @  
@ Pepe [#135]

PARIS B(oulevar)d DU PRINCE EUGÉNE,
PARIS RUE d'AMSTERDAM,
Gros chiffre "1506" = FIGEAC,
LES BATIGNOLLES,
Sternstempel "19" = Paris, Rue d'Angoulême-du-Temple

Gruß,
Koban
 
Pepe Am: 15.02.2016 21:00:52 Gelesen: 109571# 137 @  
@ Koban [#136]

Das ging ja wirklich sehr schnell und ich danke herzlich für die Aufklärung.

Nun noch die letzten Marken dieses Satzes von 1862 bis 1872, siehe auch [#129] ff



Mi 21 a blau; b dunkelblau,



b dunkelblau, weißer Punkt auf 3 Uhr



Mi 22 a orange; b rotorange



Mi 23 a rosa; b karminrosa

Auch hier würde ich mich über Stempeldeutungen sehr freuen.

Nette Grüße Pepe
 
Soliver Am: 15.02.2016 21:25:00 Gelesen: 109563# 138 @  
Vernian Am: 15.02.2016 21:55:12 Gelesen: 109551# 139 @  
@ Soliver [#138]

Ich bin immer wieder über Wiki erstaunt - vor allem, wenn man was sucht findet man nichts und kramt dann doch in der gedruckten Literatur, braucht man's gerade nicht, kommen plötzlich so nützliche Links vor die Augen geflattert.

Herzlichen Dank dafür!

V.
 
Fips002 Am: 16.02.2016 12:12:00 Gelesen: 109493# 140 @  
Von mir ein Schiffsbrief von Marseille, 16.Oktober 1865 nach Neapel, 20. Oktober 1865.

Die Marke 80 Centimes wurde mit dem Rautenstempel und große Ziffer 2240 entwertet. Dieser Stempel wurde in Marseille verwendet für Paketboote ohne Postagenten an Bord. Ab 1. Oktober 1861 betrug die Gebühr 40 Centimes/10 g für frankierte und 6 Decimes/10 g für unfrankierte Briefe.

Gruß Dieter


 
Pepe Am: 16.02.2016 16:15:11 Gelesen: 109462# 141 @  
@ Soliver [#138]

Vielen Dank für die umfangreichen und sehr hilfreichen Links.

@ Fips002 [#140]

Sehr stark so ein Brief. Nun wäre die Farbbestimmung bei dieser sehr frisch erscheinenden Farbe hilfreich. Die karminrosa wertet im Katalog das doppelte, auf Brief sicher ein mehrfaches.

Nette Grüße Pepe
 
Koban Am: 02.03.2016 18:00:33 Gelesen: 108699# 142 @  
Mi 24 und 25, hier jeweils mit den am seltensten vorkommenden Plattenfehlern, "à la cigarette" bzw. "boule blanche devant le cou" sowie einer Mi 26. Letztere müsste nach Michel als die häufigste Farbe (b/grau) geprüft werden, obwohl es sich tatsächlich um die seltenste Farbe dieser Marke(gris fonce) handelt. Die Nuance ist nochmals um einiges seltener als die der teuersten Farbe (a/graulila-richtig wäre lilagrau) zugeordneten Töne, und ist anhand der Jahreszahl (18)66 im Stempel zweifelsfrei zuzuordnen. Die häufige, graue Nuance wurde, im Gegensatz zu den Angaben im Michel, erst ab 1868 ausgegeben.



Gruß,
Koban
 
Pepe Am: 03.03.2016 20:20:38 Gelesen: 108658# 143 @  
@ Koban [#142]

Ich zeige als Gegenstück mal die gleichen Nummern.



Mi 24, olivgrün bis grünlichbronze auf bläulich, Mi 25, rotbraun bis dunkelrotbraun



Mi 26 b, grau; Mi 26 c, gelbgrau

Über Plattenfehler kann ich leider nichts sagen. Die Farbbezeichnung Mi 24 klingt ja schon abenteuerlich.

Nette Grüße
Pepe
 
Vernian Am: 19.05.2016 18:10:14 Gelesen: 105399# 144 @  
Hallo,

auch wenn meine Beitragsmöglichkeiten eher mau sind - seit mehr als zwei Monaten keine Fortsetzung hier? Das ist aber schade.

Geht's bald mal weiter? Wir waren bei MiNr. 26 angelangt, bis zum Jahr 1900 gibt's da noch einiges.

Beste Grüße

Vernian
 
vals59 Am: 20.05.2016 09:47:35 Gelesen: 105356# 145 @  
@ Vernian [#144]

Hier ein Streifen von 5*Nr. 26 auf Brief.

Ortsbrief innerhalb Landrecies mit 10 c frankiert(Tarif vom 1. Januar 1863).

Viele Grüsse.
Emmanuel.


 
letimbre Am: 14.07.2016 23:19:46 Gelesen: 103291# 146 @  
@ Vernian [#144]

Hallo,

ich habe mal den Scanner angeschmissen. :-)

Ich habe immer eine Seite eingescannt, mit den Marken und Belegen Meiner Sammlung. Es fehlt jedoch immer eine ordentliche Beschriftung. Die füge ich hinzu, wenn ich in Rente bin. ;-)

1. Seite ist die Nr 24 als 4er Streifen, einzeln mit unterschiedlichen Stempel und einer tollen MEF Ortsbrief. Leider ist der Stempel undeutlich.



2. Seite ist eine Nr 26 (4c) in verschiedenen Farben. Ausserdem eine EF auf Streifband (leider ohne Zeitung) und eine MIF vom 22.9.1871. Da im September eine Portoänderung stattfand vom 20c auf 25c, diese 25c-Marken aber nicht ausreichend zur Verfügung standen, gab es hier viele MIF um diese Portostufe Zu erreichen.



Ich versuche auch einmal ein Album anzulegen hier bei Philaseiten. Vielleicht bekomme ich dadurch ja auch wichtige Informationen über meine Marken und Belege um endlich einmal die Blätter Zu beschriften.

Viele Grüsse
Dirk
 
Cantus Am: 22.09.2016 17:22:00 Gelesen: 101573# 147 @  
Hallo liebe Mitstreiter,

ich hatte mich bereits vor längerer Zeit entschieden, mich ab sofort absolut vorrangig um Themen zu kümmern, denen mein Hauptinteresse gilt. Wer meinen Forumnamen anklickt, wird da mit Sicherheit bei meinen Sammelgebieten vergeblich nach "Frankreich, Briefmarken" suchen. Ich habe daher schon vor vielen Wochen aus diesem moderierten Thema hier ein ganz normales Thema gemacht, in dem jede/r nach Belieben Beiträge bringen kann, ohne sich dabei an meine in [#1] gemachten Vorgaben halten zu müssen. Falls ich demnächst wieder die Zeit finden sollte, mich auch um lose Briefmarken von Frankreich zu kümmern, werde ich hier vielleicht auch wieder Beiträge bringen, momentan warten aber große Mengen verschiedene Belege darauf, sortiert, beschrieben und eingeordnet zu werden.

Viele Grüße
Ingo
 
Vernian Am: 22.09.2016 19:56:59 Gelesen: 101559# 148 @  
@ Cantus [#147]

Lieber Ingo,

mein vollstes Verständnis, man muß sich seine Prioritäten setzen. Trotzdem - schade. Ich fand die Vorgehensweise, Nummer für Nummer sich voran zu arbeiten, gar nicht so schlecht.

Viel Erfolg und Spaß mit Deinen anderen Projekten!

Vernian
 
Gerhard Am: 23.09.2016 10:35:03 Gelesen: 101524# 149 @  
@ Cantus
und alle Interessierten

Zu Mi-Nr.12

Ich hätte ich auch noch was bei zu tragen. Habe vor einigen Jahren begonnen, die Ländersammlungen durch Belege aufzupeppen; den folgenden fand ich "würdig":

Die Stempelkombination gefällt mir besonders.

Gerhard


 
Pepe Am: 28.12.2016 21:46:55 Gelesen: 99025# 150 @  
@ Gerhard [#149]

Nun neigt sich 2016 dem Ende entgegen und ich bin doch noch mal bei den Franzosen gelandet. Die Briefgesichter sind stark anzusehen. Klasse.



1867 11 15, Mi 27, gelbbraun, mattbraun



1867 04 04, Mi 28 a, blau, dunkelblau. Verzähnt?



1867 04 04, Mi 29a, braun, Mi 29 b, dunkelbraun

Mein Katalog ist leider schon 14 Jahre und somit kann ich nicht viel mehr schreiben.

Nette Grüße Pepe
 
Franz88 Am: 03.06.2020 16:59:53 Gelesen: 52998# 151 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Auslandsbrief von Dieppe (eine Stadt in der Normandie) am 8.3.1874 nach Rotterdam. Der Brief wurde portorichtig für die erste Gewichtsstufe mit 40 Centimes frankiert.

Liebe Grüße
Franz


 
Fips002 Am: 05.06.2020 20:53:41 Gelesen: 52964# 152 @  
Faltbrief von Le Havre/Frankreich, 28. November !856, nach Philadelphia.

Freigemacht ist der Faltbrief mit 10 Centimes braun und 20 Centimes blau, Mi.Nr.12 und 13 als Teilfranco nach Philadelphia. Entwertet wurde die Frankatur mit dem Nummern Stempel "1495" von Le Havre.

Der Faltbrief wurde im Marine Büro von Le Havre aufgegeben und erhielt den orange Doppelkreis Stempel BUREAU MARITIME LE HAVRE/30/NOV/56. Ebenfalls wurde der orange Kastenstempel "P.P." abgeschlagen. Dieser Stempel zeigt, dass der Brief nur mit Teilfrankatur versehen war.

Die französische Privat-Schiffs Rate von 30 Centimes per 7 1/2 Gramm bestand für die beförderten Schiffe bis zum Ankunftshafen. Diese Rate war gültig bis der Vertrag zwischen den Vereinigten Staaten und Frankreich am 01. April 1857 in Kraft trat.

Der Faltbrief wurde mit dem Segelschiff "St. Nicolas" befördert und kam am 03.Januar 1857 in New York an. In New York wurde der schwarze Verrechnungsstempel mit 5 Cents am 3. Januar abgeschlagen. Die Inlandgebühr von New York bis Philadelphia betrug 5 Cents (bis 300 Meilen). Ab 01. April 1857 wurde die Inlandgebühr auf 3 Cents festgesetzt.



Dieter

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Schiffspost und Schiffspoststempel"]
 
Gerhard Am: 06.06.2020 00:54:44 Gelesen: 52943# 153 @  
@ Fips002 [#152]

Hallo Dieter,

Wunderschöner Brief, den Du sa zeigst. Meinen Glückwunsch zu dem guten Stück; sowas sieht man nicht alle Tage. Dank dafür!

MphG
Gerhard
 
Captain Damuck Am: 22.07.2020 11:50:54 Gelesen: 51958# 154 @  
Hallo zusammen,

meine neuesten Zugänge, siehe Bilder. Die Bestimmungen muss ich noch machen. Allerdings kenne ich mich diesbezüglich überhaupt nicht aus und muss mich erst einlesen. Aber glücklicherweise gibt es hier im Forum sehr viele Infos dazu. Tipps und Ideen sind aber sehr willkommen. :)

Gruss,
Manuel






 
Koban Am: 13.08.2020 21:46:26 Gelesen: 51324# 155 @  
@ Captain Damuck [#154]

Hallo Manuel,

nach Michel:

1. 13Ib, 2. 13Ia,
3. 13I noch b, 4. 13Ia oder 13IIa,
5. 28a,
6. 28a.

Wert pro Brief etwa 1-2 Euro. Dritter Brief 5-10 Euro, fälschlich als c angeboten oder vom Käufer dafür gehalten, 20-30 Euro)

Der dritte Brief ist hervorragend zur Abgrenzung der seltenen Mi 13Ic (schwarzblau) von den dunkelblauen Nuancen geeignet. Gleiche Farbe oder etwas heller gleich b, dunkler gleich c.

Beim vierten Brief sind vom Datum her beide Typen möglich. Anhand des Bildes möchte ich mich da nicht festlegen. Die Marke hat einen hübschen Butzen und könnte zudem von einem gebrochenen Klischee stammen. Könntest Du bitte diese Marke noch mal einzeln und etwas grösser zeigen? Vielen Dank vorab!

Gruß,
Koban
 
Koban Am: 24.09.2020 00:09:37 Gelesen: 50016# 156 @  
@ Captain Damuck [#154]

Ergänzung zu Brief 4 (Marseille-Orange) und meinen Anmerkungen dazu in [#155]:

Die Marke ist eine Typ II und stammt von Feld 141(linke untere Bogenecke) der Platte A1. Der "Bruch" ist ein Kratzer welcher sich bis auf Feld 121 erstreckt. Der "Butzen" ist ein weiteres Merkmal von Feld 141/A1. Die Druckplatte wurde, neben anderen, nicht nur für den Druck von Mi 13 II sondern auch für den Druck der ersten Auflagen der gezähnten Mi 21 verwendet.

Gruß,
Koban
 
Briefuhu Am: 25.05.2021 15:29:50 Gelesen: 40814# 157 @  
Hier mal etwas anderes aber auch vor 1900. Ein Brief vom 16.05.1878 von Nersac nach Doullens. Auf der Rückseite Stempel von Paris, 17.05.78. Bordeaux17.05.78 und Doullens vom 18.05.78. Frankiert wurde mit der Michel Nr. 61/II mit 15 C. Der Inhalt des Briefes wurde mit eingescannt. Hoffe ich habe alles richtig entziffert.

Sollte ich mich im falschen Thema befinden bitte ich jetzt schon um Entschuldigung. Es heisst aber Marken und Belege bis 1900.





Schönen Gruß
Sepp
 
10Parale Am: 08.11.2021 20:48:35 Gelesen: 34262# 158 @  
@ Briefuhu [#157]

Welch schöne Schrift! Die Schwingungen und Kreise, Schnörkel und fast übertriebenen Federschwünge zeigen wie die Freiheit des Geistes! Die Signatur am Ende des Briefes BOLD, in Fettbuchstaben. Das ging aber nicht per Tastendruck, sondern mit Druck auf die Feder, damit die Tinte dicker erscheint. Genial!

Ein wunderschöner Brief und du befindest dich im genau richtigen Thema!

Ich zeige einen netten Brief, der in Lyon am 17. April 1886 mit 25 Centimes frankiert wurde und nach Wohlen in die Schweiz lief - dabei ein waagrechtes Paar der Nr. 75 Typ IIB und eine 15 Centimes Marke Nr. 90 IIC (Maury).

Absender war ein Strohhutfabrikant (Chapeau de Paille) in Lyon.

Einen ähnlichen Brief Destination Rumänien kann man für 70 Euro bei CERES PHILATELIE im Nachverkauf haben [1].

Liebe Grüße

10Parale



[1] https://www.philasearch.com/dosearch.php3?losbereich=1467
 
Cantus Am: 09.11.2021 02:53:14 Gelesen: 34235# 159 @  
Heute ein Damenbriefchen vom 31.3.1856, gelaufen mit Mi. 13 Ib von Sedan nach Raucourt.



Viele Grüße
Ingo
 
Briefuhu Am: 09.11.2021 11:43:20 Gelesen: 34204# 160 @  
@ 10Parale [#158]

Danke, und schön dass der Brief gefällt und ich im richtigen Thema bin. Das motiviert mich mehr zu zeigen und immer wieder etwas Neues dazu zu lernen.

Hier ein kleiner Brief vom 27.02.1877 von Bordeaux nach Oberhalbstein bei Mons in die Schweiz. Frankiert mit der Michel Nr. 64/I 30 Centimes. Auf der Rückseite Ankunftstempel von Mons 28.02.1877 und Chur 02.03.1877.



Schönen Gruß
Sepp
 
10Parale Am: 14.11.2021 19:19:38 Gelesen: 33959# 161 @  
@ Cantus [#159]
@ Briefuhu (#160)

Das sind schöne Briefe und es wundert mich immer, wie gut ihr es schafft, die Marken Frankreichs so exakt zu bestimmen. Wer im Maury mal die Kombinationsmöglichkeiten von Briefmarken im Zusammenhang mit den Tarifen und Destinationen studiert, wird schier verrückt.

Wie Briefuhu zeige ich auch einen Geschäftsbrief mit Destination Schweiz, der am 8. Februar 1899 mit 25 Centimes Gesamtfrankatur freigemacht wurde. Es wurde ein 3-er Streifen und ein 2-er Streifen der 5 Centimes Marke benutzt (Maury 106). Absender war eine FABRIQUE DE DORURES namens G.BLANCARD & FILS. (Fabrik für Vergoldung). Empfänger war der Strohfabrikant Isler in Wohlen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Koban Am: 14.11.2021 22:39:44 Gelesen: 33940# 162 @  
@ 10Parale [#161]

Dein Brief ist mit Maury 75 (Mi 59 II) frankiert. Maury 106 entspräche Mi 84 II. Letztere wäre (hell)gelbgrün statt grün.

Gruß,
Koban
 
Martin de Matin Am: 15.11.2021 21:35:22 Gelesen: 33892# 163 @  
Ich bleibe bei dieser Ausgabe und zeige eine MiNr.74, die 25c schwarz auf rot. Die Marke wurde im September 1879 mit dem Stempel Constantinopel/Galata entwertet. Wie beim Deutschen Reich gibt es auch bei Frankreich französiche Marken als Vorläufer der französische Post in der Levante.




Gruss
Martin
 
10Parale Am: 16.11.2021 11:20:55 Gelesen: 33834# 164 @  
@ Martin de Matin [#163]

Ein seltener Beleg mit dieser Vorläufer-Marke. Ich bin mir aber nicht sicher über den Tarif. Empfänger war doch ein Herr Zographos in Galatz, womit bei Galatz ja sicher nicht Galatz in Rumänien, sondern der Stadtteil im Norden vom Bosporus gemeint war?

Ist dies dann praktisch ein Auslandsbrief?

Sorry, wenn die Frage etwas doof klingt. Im Maury habe ich übrigens keine Bewertung für diese Marke mit dieser Verwendung gefunden, was auf eine gewissen Seltenheit schließen lässt.

Siehe Maury: Seite 1878 - Catalogue de Timbres de France 1ère Partie, Affranchissement à 25 centimes, lettre simple tarif du 1er juillet 1879 - 1er janvier 1883

Liebe Grüße

10Parale
 
Martin de Matin Am: 16.11.2021 18:40:46 Gelesen: 33772# 165 @  
@ Martin de Matin [#163]
@ 10Parale [#164]

Es ist nur eine Briefvorderseite, sonst wäre ich genauer auf den Empfangsort eingegangen.

"Stadtteil im Norden vom Bosporus gemeint war?" Welcher heutige Stadtteil soll den Galatz genannt worden sein. Die Anschrift "Strada Caroli" klingt für mich eher rumänisch.

Zum Stempel kann ich nur die Angaben aus dem Kohlhandbuch von 1928 nennen. Seltenheit der Marke wurden von römisch I bis V bewertet(die 25c hatte III)
Seltenheit des Ortes wurde von 1 bis 10 (die 25c hatte 2).

Zu den Gebühren kann ich leider nichts sagen. Die 1DM war das Stück mir in den späten 1990er Jahren trotzdem wert, da die 25c auf rot nicht zu den häufigen Marken dieser Ausgabe gehört.

Gruss
Martin
 
Franz88 Am: 27.11.2021 15:25:13 Gelesen: 33316# 166 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Fernbrief vom 11.3.1876, von Carcassonne nach Toulouse. Frankatur 25 Centimes. Rückseitiger Ankunftsstempel TOULOUSE 12.Mars 1876.

Carcassonne ist eine Gemeinde in Südfrankreich. Der Ort liegt etwa 70 Kilometer nordwestlich von Perpignan an einer alten Handelsstraße zwischen Mittelmeer und Atlantik.

Liebe Grüße
Franz


 
10Parale Am: 26.02.2022 16:52:24 Gelesen: 29692# 167 @  
@ Franz88 [#166]

Ein Brief in die Schweiz, Frankatur 25 Centimes. Freigemacht in Nimes am 19. Mai 1873 nach Chaux-de-Fonds. Rückseitiger AMBULANT Stempel vom 20.V.73 und Ankunft in Chaux-de-Fonds am 21.V.73.

Der relativ schwere Brief ist so gut gefaltet, dass man ihn gar nicht aufmachen kann (will). Absender ist die Firma PRODUITS DU MIDI - DUSCHET ROCHE.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 27.02.2022 19:18:10 Gelesen: 29595# 168 @  
Kompletter Korrespondenzbrief von UCHAUD (GARD) vom 18. Oktober 1856 nach CHAUX-DE-FONDS in die Schweiz.

Der Brief lief über MARSEILLE, LYON und BESANCON, wie die rückseitigen Transitstempel dokumentieren. Ankunft in CHAUX-DE-FONS am 20. Oktober 1856.

Freigemacht mit 40 Centimes Gesamtfrankatur. Welche der im Michel Online verzeichneten Blautöne hier nun vorliegen, wage ich nicht zu benennen. Auf jeden Fall ist es ein dunkles Blau.

Liebe Grüße

10Parale


 
Briefuhu Am: 28.09.2022 14:45:58 Gelesen: 20590# 169 @  
Brief vom 27.10.1856 von Chatellerault nach Troyes frankiert mit 20 Centimes, Michel Nr. 13. Absender war eine Fa. CH.Fournier Mercerie Bonneterie (Kurzwaren Strumpfwaren). Auf der Rückseite ein Stempel vom 27.10.1856 Bordeaux Paris, den ich als Bahnstempel interpretiere und zwei Stempel vom 28.10.1856 von Troyes. Habe den Inhalt gescannt und vor allem versucht den eingeprägten Absender darzustellen.





Schönen Gruß
Sepp
 
Pepe Am: 28.10.2022 21:48:32 Gelesen: 18838# 170 @  
@ Pepe [#150]

Nun Pepe, ehe das 6.Jahr vergangen, mache einfach weiter wo du aufgehört hast.

Mein Gott, wie doch die Zeit vergeht und die 'armen Marken' werden immer älter.



1868 02 .. Mi 30 orange und lebhaftorange

Hat sich unter der Nummer noch ein 'A' versteckt?

Nette Grüße Pepe
 
Koban Am: 28.10.2022 22:31:28 Gelesen: 18832# 171 @  
@ Pepe [#170]

Hat sich unter der Nummer noch ein 'A' versteckt?

Ja. Einige Nummernstempel (mit grossen Ziffern) von grösseren Städten weisen unterhalb der Ziffern einen Unterscheidungsbuchstaben auf.

Bei LYON (2145) kommen die Buchstaben A bis F vor. Der Buchstabe A steht hier für das Postamt in Lyon-Les-Terreaux.

Gruß,
Koban
 
Pepe Am: 28.10.2022 22:49:02 Gelesen: 18830# 172 @  
@ Koban [#171]

Hallo Koban,

schön dass es hier mal wieder weitergeht, danke für die Aufklärung.



1888 01 14, Mi 31 rosa, karminrosa

Nette Grüße Pepe
 
Pepe Am: 29.10.2022 14:42:26 Gelesen: 18739# 173 @  
@ alle

Für die Frankreichsammler sicher ein Wunschtraum. Und hätte diese Marke nicht einen kleinen geklebten Riss oben, wäre sie sicher nicht bei mir gelandet.



1869 11 01, Mi 32 graublau

Nette Grüße an allen Philaseitenfreunden und auch nach Ulm zur Messe herzliche Grüße
Pepe
 
Koban Am: 31.10.2022 08:56:17 Gelesen: 18608# 174 @  
Ausgabe Siège de Paris, Mi 33, 34 a (blau), 34 b (blau auf gelblichem Papier), ausgegeben ab 11.10.1870,



und Mi 35, 35 R (retuschierte 4), Feld 146 und 35 R, Feld 147 (Bleisulfidschaden), ausgegeben ab 18.10.1870.



Zur 35 R: Die Druckplatte wurde ursprünglich für den Druck von Mi 5 hergestellt/benutzt. Versehentlich wurden dabei zwei 20 Centimes-Klischees in eine Druckplatte für die 40 Centimes-Marke montiert. Der Fehler wurde noch vor Druckbeginn bemerkt und die Wertziffern retuschiert. Dieselbe Druckplatte wurde für Mi 35 und später auch noch für den Druck von Mi 13 der allgemeinen Ausgaben für die französischen Kolonien verwendet.

Gruß,
Koban
 
Pepe Am: 31.10.2022 18:21:31 Gelesen: 18568# 175 @  
@ Koban [#174]

Hallo Koban,

nochmal gleiche Marken



1870 10 11, Mi 33 gelbbraun, Mi 34 a blau Stempel 2240, 34 b blau auf gelblichen Papier Stempel 2598



1870 10 11, Mi 35 a orange Stempel 217, b orangegelb, vermutlich beide mit retuschierter 4

Nette Grüße Pepe
 
Koban Am: 31.10.2022 20:13:12 Gelesen: 18553# 176 @  
@ Pepe [#175]

Hallo Pepe,

Deine beiden Mi 35 haben keine retuschierten 4en. Bitte vergleiche mit den Marken in Beitrag [#174]. Bei den Normalmarken zeigt eine gedachte Verlängerung des Schrägstriches der linken 4 etwa auf den Unterkiefer, bei den retuschierten 4en zeigt die gedachte Verlängerung der linken 4 dagegen auf den Hals. Im nachfolgenden Bild habe ich die entsprechenden Hilfslinien eingezeichnet.



Zu den Farben: Französische Kataloge unterscheiden mehrere Farbnuancen/Auflagen. Dass Michel in a und b unterteilt wäre mir allerdings neu. Zumindest war dies im Katalog von 2021 noch nicht der Fall.

Gruß,
Koban
 
Pepe Am: 31.10.2022 20:35:03 Gelesen: 18549# 177 @  
@ Koban [#176]

Hallo Koban,

vielen Dank für die Aufklärung, besser und genauer geht's ja nicht. Mit der a+b Unterteilung habe ich leider falsch beschrieben. Diese Unterteilung stammt noch aus dem LIPSIA Katalog, nach dem die Sammlung gesammelt wurde. Michel erwähnt jedoch die beiden Farbvarianten. Ich muss erst mal wieder scannen. Das geschieht mit Epson V370 Photo und mit 600 dpi, macht Spaß unsere Scans zu vergleichen.

Nette Grüße Pepe
 
Pepe Am: 01.11.2022 18:53:56 Gelesen: 18438# 178 @  
Weiter geht es mit der Ceres (Bordeaux Ausgabe). Die Halsschattierungen wurden bis auf eine Ausnahme (41 I) nicht mehr mit Punkten sondern mit Strichen dargestellt.



1870 11 13 - 1871, Mi 36 oliv bis bronzegrün, Mi 38 grau

Nette Grüße und einen hoffentlich guten November
Pepe
 
Pepe Am: 07.11.2022 21:25:02 Gelesen: 18077# 179 @  
Zwei weitere Marken dieser Ausgabe.



1870 11 13, Mi 39 a, grün, Stempel 2049; Mi 40 a, gelbbraun, Stempel 1862; Mi 40 b, orangebraun, Stempel 121

Nette Grüße Pepe
 
10Parale Am: 14.11.2022 19:14:55 Gelesen: 17706# 180 @  
@ Pepe [#179]

Heute mal ein schöner Auslandsbrief vom 3. September 1867 von Le Havre nach London, freigemacht mit 40 Centimes.

Neben dem roten PD Stempel sehen wir einen wunderschönen LONDON PAID Mark von einer der größeren Zweigstellen J in London (siehe auch A. & H. No. 1354). Eigentlich habe ich diesen Frankreich Brief nur wegen dem roten Stempel gekauft, denn diese sind tatsächlich nicht mehr so häufig anzutreffen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Pepe Am: 15.11.2022 20:56:33 Gelesen: 17681# 181 @  
@ 10Parale [#180]

Schön, Dich wieder auf den Philaseiten zu begrüßen und Dank für diesen ausdruckstarken Brief.

Ich knüpfe an meiner Chronologie an und stelle mal die Mi 41 in Varianten vor.



1870 12 .., Mi 41 II, blau, Stempel 2256 und 2644



1871 01 08, Mi 41 III, blau und hellblau

Die Typenunterschiede sind an der Größe der Inschriften erkennbar. Typ II kleine-Typ III große Inschriften. Die Type I wäre mit gepunkteter Hals und Kinnschattierung.

Nette Grüße Pepe
 
Koban Am: 09.12.2022 01:31:40 Gelesen: 16499# 182 @  
@ Pepe [#179]

Hallo Pepe,

Deine "orangebraune" dürfte eher der Nuance 'bistre jaune' entsprechen.

Die Farbeinteilungen der Bordeaux-Ausgabe im Michel sind, wie im ganzen Bereich Altfrankreich, nur bedingt sinnvolle Vereinfachungen.

Anbei noch einige Nuancen der Mi 40.

Im gleichen Bild noch Mi 41 in Typ I (Report 1, Feld 13), II (Report 3, Feld 6?) und III (Report 2, Feld 2).

Französische Kataloge unterscheiden bei Mi 36 bis 41 I, II und III noch in jeweils 2 bis 3 verschiedene Block-Reports. Ein Block-Report besteht aus 15 (5 mal 3) Markenfeldern.

Ein Schalterbogen mit 150 (10 mal 15) Marken besteht aus 10 (gleichen) Block-Reports.

Die verschiedenen Reports unterscheiden sich in Zeichnungsdetails voneinander, schön zu sehen in Deinem ersten Bild in [#181]. Deine linke 41 II dabei Report 2, rechte Marke Report 3. Merkmal von 41 II Report 3 ist die weisse Linie am Hinterkopf, welche diesen markant vom Medaillonhintergrund abgrenzt.

Gruß,
Koban


 
Pepe Am: 12.12.2022 22:17:26 Gelesen: 16323# 183 @  
@ Koban [#182]

Schon wieder weit runtergerutscht dieses Alt Frankreich Thema. Schade dass das große Interesse nachgelassen hat. Aber schieben wir die Schuld dem 'Runden' zu. Das Frankreich Spiel werde ich mir nicht entgehen lassen.

Sehr spannend Deine Beschreibungen zu den Reports der Mi 41. Man merkt den Vollprofi für die Frankreich Klassik. Vielen Dank und bitte weiter so.

Ich komplettiere mal die Ausgabe 1870 und zeige die letzten drei Marken Mi 42, 43, 44.



1870 12 30, Mi 42 a, braun (der Altsammler hat sie als b schwarzbraun eingestuft??)



Mi 43 a orange Stempel 532, Mi 43 b rotorange Stempel 2832, beide geprüft (EISOLD DDR) vor 1983



Mi 44 a oder b? Stempel 2. Damals wurde nur karmin oder stumpfrosa beschrieben.

Wäre schön Vergleichsstücke zu sehen.

Nette Grüße Pepe
 
Koban Am: 27.12.2022 02:53:08 Gelesen: 15722# 184 @  
Hallo zusammen,
hallo Pepe,

anbei einige Nuancen der Mi 42/44.



Yvert&Tellier "Le Spécialisé" (Y&T) und SPINK/Maury(S/M) katalogisieren hier folgende Farben:

30 Centimes
(Y&T)
brun(braun),
brun pâle(blassbraun),
brun foncé(dunkelbraun),
brun très foncé(sehr dunkelbraun),
brun verdâtre(grünlichbraun)

(S/M)
brun(braun),
brun clair(hellbraun),
brun foncé(dunkelbraun),
brun-noir(schwarzbraun),
brun verdâtre(grünlichbraun)

40 Centimes
(Y&T)
orange,
orange terne(mattorange),
orange vif(lebhaftorange),
orange très vif(sehr lebhaftorange),
jaune-orange(orangegelb),
jaune clair(hellgelb),
rouge-sang(blutrot),
rouge-sang foncé(dunkelblutrot),
rouge(rot),
ocre(ocker)

(S/M)
orange,
orange pâle(blassorange),
orange clair(hellorange),
orange foncé(dunkelorange),
orange vif(lebhaftorange),
orange vermillonné(zinnoberorange),
jaune-citron(zitronengelb),
jaune-orange(orangegelb),
rouge clair(hellrot),
rouge(rot),
rouge-orange(orangerot),
rouge-sang clair(hellblutrot),
rouge-sang foncé(dunkelblutrot),
ocre(ocker),
vermillon vif(lebhaftzinnober)

80 Centimes
(Y&T)
rose(rosa),
rose foncé(dunkelrosa),
rose pâle(blassrosa),
rose vif(lebhaftrosa),
rose carminé(karminrosa),
groseille(johannisbeer(rot)),
saumon(lachs(farben))

(S/M)
rose(rosa),
rose clair(hellrosa),
rose terne(mattrosa),
rose foncé(dunkelrosa),
rose vif(lebhaftrosa),
rose carminé(karminrosa),
rose carminé foncé(dunkelkarminrosa),
groseille(johannisbeer(rot)),
saumon(lachs(farben)),
rouge-sang foncé(dunkelblutrot)

Eine seriöse Zuordnung gemäss der Farbeinteilungen nach Michel ist bei vielen klassischen Marken Frankreichs oft nicht möglich.

Z.Bsp. entspricht die (Bewertung der) b-Farbe (karmin) nach Michel der Mi 44 nur der Farbe rose carminé (karminrosa) nach Y&T und S/M, wobei die im Michel genannte Farbe karmin in Y&T und S/M überhaupt nicht vorkommt.

Während Marken in den in beiden frz. Katalogen VOR rose carminé (karminrosa) aufgelisteten Farben/Nuancen noch problemlos, da alle ähnlich bewertet, als gemeinsam in einen a-Farbtopf(!) nach Michel gehörend bestimmt werden können, wäre die notwendige Zuordnung der NACH rose carminé (karminrosa) gelisteten Farben zur b-Farbe nach Michel auf Grund ihrer z.T deutlich höheren Bewertungen nur bedingt sinnvoll.

Wobei im Falle der Mi 44 bei den noch höher bewerteten Farben wenigstens noch eine gewisse Ähnlichkeit zur eigentlich bewerteten b-Farbe/Nuance besteht.

Beispiele, wo das nicht der Fall ist, reiche ich in einem weiteren Beitrag nach.

Gruß,
Koban
 
Cantus Am: 31.12.2022 00:17:26 Gelesen: 15398# 185 @  
@ Koban [#184]

Hallo Koban,

vielen Dank für's zeigen der beiden 44. Eine so kräftige Farbe wie bei der rechten Marke ist mir bisher noch nie zu Gesicht gekommen.

Was die vielen Farbvarianten in den französischen Katalogen betrifft, da möchte ich nicht ausschließen, dass matte Farben sicherlich auch oft auf ein Verblassen infolge Lichteinfluss oder anderer Beeinträchtigungen zurückzuführen sind.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 01.01.2023 01:27:16 Gelesen: 15379# 186 @  
Hier ist ein sehr interessanter Link für Freunde der klassischen französischen Marken [1].

Viele Grüße
Ingo

[1] https://web.archive.org/web/20210827011104/https://www.marcophilie.org/
 
10Parale Am: 08.01.2023 21:11:29 Gelesen: 14971# 187 @  
@ Cantus [#186]

Hier ein schönes Brieflein von Paris mit einem schönen Sternenstempel vom Ende der klassischen Ära zu 40 Centimes auf dem Weg nach Madrid. Noch gelungener ist der firmeneigene Stempel, was ich nun schon oft auf französischen Briefen gesehen habe (Imitation eines Stempels ohne postalischen Sinn).

Liebe Grüße

10Parale


 
Briefuhu Am: 19.01.2023 13:47:41 Gelesen: 14608# 188 @  
Postkarte vom 15.04.1877 von Paris nach Fürth, dort am angekommen am 17.04.1876, frankiert mit 15 Centimes Michel Nr. 53, dicke Ziffern.



Schönen Gruß
Sepp
 
Koban Am: 12.03.2023 13:02:57 Gelesen: 12595# 189 @  
Weiter mit den ersten vier Marken der gezähnten Ceres-Ausgabe 1871/3, Mi 45 bis 48.



Für Schatzsucher noch ein Hinweis: Das im Michel erwähnte Bogenwasserzeichen "Lacroix Frères" bei Mi 48 findet sich nur bei den bläulichgrünen Marken der letzten, 1876er Auflage.



Gruß,
Koban

Bildquelle: https://collections.forumgratuit.org/t5466-ceres-5c-filigranee-de-1876
 
Koban Am: 12.03.2023 13:38:25 Gelesen: 12591# 190 @  
Ceres-Ausgabe 1871/3, Mi 49 bis 51.

Mi 51 gibt es in drei Typen. Während Type I und III in etwa gleich häufig sind, ist Type II gar nicht so leicht zu finden. Sie wertet etwa das 15fache der anderen beiden Typen. Kennzeichen von Type II ist ein die obere Schriftleiste mit dem rechten oberen Eckornament verbindender Punkt bzw. Strich. Bei Type III befinden sich in drei der vier oberen "Blütenblätter" der oberen Eckornamente farbige Punkte, welche bei den anderen beiden Typen nicht vorkommen.



Gruß,
Koban
 
Koban Am: 23.03.2023 16:26:34 Gelesen: 12394# 191 @  
Ceres-Ausgabe 1872/5 (dicke Wertziffern), Mi 52 bis 55.



Gruß,
Koban
 
10Parale Am: 29.08.2023 14:36:58 Gelesen: 6604# 192 @  
Wer für das Jahr 1869 noch Schifffahrtsverbindungen von Rouen über den Ärmelkanal und die Ostsee sucht (z.B. nach Dublin oder Stettin) ist mit dieser Liste hier gut aufgehoben.

Dieser Fahrplan befindet in einem schönen Brief, freigemacht am Anfang Februar in Rouen, rückseitiger Transitstempel Le Havre vom 1. Februar 1869 und wunderschöner PAID Stempel in Rot in London vom 2. Februar 1869 (&PD)

Liebe Grüße

10Parale


 
reichswolf Am: 09.11.2023 13:37:25 Gelesen: 2941# 193 @  
Den folgenden Beleg kann ich nicht vollständig beschreiben. Klar ist, dass er von Paris über Aachen nach Neuenrade lief. Die Marken wurden entwertet mit dem Sternstempel (étoile chiffrée) 8, dazu gehört der Zweikreis-Tagesstempel PARIS R. D´ANTIN vom 21.5.1866. Der Brief wurde von der Post im Briefkasten gefunden, wie der Stempel Trouvé à la Boîte 8 zeigt. Das war insofern wichtig, als der Brief unzureichend frankiert war. Das zeigt der rote Stempel AFFR. INSUFF. 8 (affranchissement insuffisant).

In Aachen kam am 22.5. der rückseitige blaue Transitstempel "AUS FRANKREICH PER AACHEN. B" dazu (mit Zugnummer 4 und dem B für prompte Beförderung). Am Ziel erhielt der Beleg einen Tag später noch den Ausgabestempel AUSG. N 2. Leider habe ich keinen Zugriff mehr auf meine Literatur, daher kann ich zu den Tarifen oder Michelnummern nichts sagen.



LG,
Christoph

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Nachgebühr verschiedener Länder"]
 
Cantus Am: 28.12.2023 15:48:00 Gelesen: 1794# 194 @  
Von mir heute ein ganz einfacher Bedarfsbrief, gelaufenam 31.3.1856 von Sédan in Département Ardennes nach Raucourt im Département Meurthe-et-Moselle. Zur Frankatur wurde Mi. 13 Ia verwendet. Der Ankunftstempel von Raucourt wurde rückseitig aufgebracht.



Viele Grüße
Ingo
 
10Parale Am: 13.02.2024 18:31:56 Gelesen: 1100# 195 @  
@ Cantus [#194]
@ reichswolf

Sehr schöne Belege. Leider kann ich reichswolf zu der nicht ausreichenden Frankatur auch nichts erklären. Die Kombination von Stempeln und Hinweisen finde ich aber sehr gelungen.

Ich eröffne das Jahr 2024 mit einem sehr einfachen, aber wie ich finde schönen Beleg mit einer 20 Centimes Marke (YT No.22), die man noch sehr häufig und sehr günstig, oft im einstelligen Euro-Bereich findet.

Absender ist eine Firma COUESNON FRÈRES mit der Bezeichnung "Rouennerie & Toiles en Gros" in CHATEAU-THIERRY (Département AISNE in Nordfrankreich) und wir sehen das hauseigene Briefpapier mit geschäftlichem Inhalt. Der Brief wurde am 12. September 1866 in Chateau-Thierry (Nummernstempel 926) auf den Weg gebracht und erreichte mit dem Transit Paris (rückseitig) am 13. September den Empfangsort Beauvieux, den ich selbst nicht im web fand.

Liebe Grüße

10Parale


 
lueckel2010 Am: 13.02.2024 18:41:39 Gelesen: 1096# 196 @  
@ 10Parale [#195]

Guten Abend,

der Ort heißt BEAU RIEUX. Bei Wikipedia gibt es Näheres dazu.

Moin, lueckel2010
 
10Parale Am: 13.02.2024 20:11:55 Gelesen: 1079# 197 @  
@ lueckel2010 [#196]

Prima. Danke. Natürlich, Beaurieux! Merci lueckel2010. Ich möchte daher die Rückseite auch nicht vorenthalten. Nun habe ich auch etwas geforscht und herausgefunden, dass Beaurieux circa 150 Kilometer nordöstlich von Chateu-Thierry in der Aisne liegt.

Der Ankunftsstempel ist wenig gut sichtbar, dafür ein Stempel, den ich jetzt mal frei Schnauze als Eisenbahnstempel für die Linie GIVET à Paris identifiziere.

Liebe Grüße

10Parale
Stephan


 
volkimal Am: 27.02.2024 13:50:40 Gelesen: 674# 198 @  
Hallo zusammen,

ein Brief aus Soissons nach Vervins vom 23.06.1863:







Die Marke wurde mit einem Punktrost-Rautenstempel mit der Nummer 3420 (große Ziffern) entwertet [1]. Daneben wurde der Tagesstempel aus Soissons abgeschlagen. Da der Brief erst nach Abgang der Post aufgegeben wurde, trägt die Vorderseite zusätzlich den Stempel "Après le départ".



Auf dem Weg nach Vervins kam der Brief durch Laon. Alle drei Tagesstempel haben unten die Nummer (2). Diese gibt das Département an: 2 = Aisne.



Der Absender des Briefes war ein Bankier namens Wateau in Soissin = "Wateau à Soissons". Ob es sich bei dem Brief um einen Lieferschein, einen Kontoauszug oder ähnliches handelt ist mit nicht klar. Auch die Angabe "Escomptes et recouvrements" = Rabatte und Rückforderungen (Google bzw. Pons) verstehe ich nicht.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://fr.wikipedia.org/wiki/Liste_des_bureaux_de_poste_fran%C3%A7ais_class%C3%A9s_par_oblit%C3%A9ration_Gros_Chiffres
 
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