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Thema: Bahnpost: Überlandpost Stempel
Stempelwolf Am: 02.08.2008 20:37:51 Gelesen: 26430# 1 @  
Genauso schön wie Bahn- oder Flugstempel; die Überlandpoststempel


 
Richard Am: 04.08.2008 09:48:25 Gelesen: 26407# 2 @  
Was ist unter 'Überlandpost' zu verstehen ? Bei Wikipedia habe ich nur eine unzureichende Erklärung erhalten:

Ein Brieffachwerk ist eine Fachanlage zur manuellen Verteilung der Briefe etc. auf die einzelnen Postkurse. Brieffachwerke waren in Postämtern und auch überall dort zu finden, wo außerhalb von Postämtern Post sortiert wurde. So gehörten sie auch zur üblichen Einrichtung von Bahnpostwagen und ÜpU-Bussen (Überlandpost mit Umarbeitung). Manche Fachwerke waren nach einem feststehenden Schema beschriftet, oftmals bzw. in bestimmten Epochen oblag die Beschriftung der Fachwerke auch den jeweiligen Postbeamten. Da um so detaillierter sortiert werden kann, je mehr Fachwerke zur Verfügung stehen, wurden Sortiereinrichtungen dahingehend optimiert, möglichst viele Fächer zu enthalten. Bei beengten Raumverhältnissen, z. B. in Bahnpostwagen, waren mache Fachwerke als klappbare Durchgangstüren u.ä. gestaltet. Da heute die Bearbeitung von Briefpost nur noch in stationären, automatisierten Briefzentren erfolgt, sind Verteilfachwerke nur noch in den Postämtern zu finden und dienen dort der Vorsortierung der eingegangenen Post für die Briefträger.

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Brieffachwerk)
 
Holger Am: 04.08.2008 19:35:12 Gelesen: 26393# 3 @  
@ Richard [#2]

Hallo Richard,

ich denke, die Bahnpostbeförderung kennst Du.

Grob gesagt: An einem Bahnhof wird Post eingeladen, während der Fahrt zum nächsten Bahnhof wird die neu eingegangene Post sortiert und ggf. Teile davon am nächsten Bahnhof wieder in Säcken verpackt für das nächste Zustellpostamt ausgeladen. Und die Post von dort eingeladen und das Spiel wiederholt sich von Bahnhof zu Bahnhof bis zum letzten Bahnhof. Und weil das ganze "so lustig" ist - ging es manche Nacht auch gleich wieder zurück. Die damaligen Azubis mussten sogar die (Post)-Bahnstrecken noch auswendig lernen. Beliebtes Prüfungsthema waren die rechts- und linksrheinischen Bahnstrecken.

Doch zurück zu Deiner Frage:

Stell´ Dir das ganze anstelle in einem Zugwaggon in einem großen umgebauten Bus vor - und schon hast Du die "Überlandpost mit Umarbeitung". Der Bus fuhr täglich (genauer nächtlich) eine bestimmte Route und Sendungen mit Marken, die noch nicht vorher entwertet wurden, bekamen im Bus im o.g. Beitrag gezeigten Stempel.

Auch auf den Beutelfahnen und den Ladezetteln waren diese Stempel anzubringen.

Im Bus (siehe ebenfalls obige Karte) war es tierisch eng und die Arbeit machte dort alles andere als Spaß. Nichts für Leute mit Bewegungsdrang und Platzangst. Im Bus gab es Verteilspinde, Säcke mit Sendungen, die noch bearbeitet werden mussten, fertig Säcke für den nächsten Bahnhof, Wertbehältnisse für Wertbriefe und Auslandseinschreiben, teilweise Eilpäckchen und Eilpakete usw. usw.

Gott sei Dank habe ich das Ganze nur 2 Monate zur Ausbilder-Vorbereitung mitgemacht.

Grüsse Holger
(der aus dem Urlaub wieder da ist)
 
Stempelwolf Am: 04.08.2008 22:47:13 Gelesen: 26384# 4 @  
"Überlandbusse mit Umarbeitung "ÜpU" - das heißt, dass während der Fahrt die Postmitarbeiter die Post vorsortieren und in die im Bus installierten Fächer für die Zustellbezirke einlegen, ähnlich wie bei der Bahnpost. Die Postler nennen diese Überlandbusfahrten nachvollziehbar eine "Schüttelpost"."

Textauszug aus dem Buch "Die Post im württembergischen Leonberg von 1845 bis 2006 / Seite 168"

Die Abbildung zeigt übrigens den Letztfahrt- bzw. Letzttagstempel



Beste Grüße, Wolfgang
 
Richard Am: 06.08.2008 10:39:07 Gelesen: 26361# 5 @  
@ Holger [#3]
@ Stempelwolf [#4]

Vielen Dank Euch beiden. Künftige Generationen von Sammlern brauchen jetzt nicht mehr bei Wikipedia nachsehen.
 
Werner Steven (RIP) Am: 12.10.2011 12:43:52 Gelesen: 25100# 6 @  
Straßenposten



Im Postbeförderungsdienst unterschied die Deutschen Bundespost zwischen Bahnposten, Luftposten, Schiffsposten und den Straßenposten. Diese, in der Fachsprache "Überlandposten mit Umarbeitung" ("ÜpU”, genannten Posten dienten der Umarbeitung der zu transportierenden Sendungen auf die verschiedenen Postverteilerwege im LKW. Dazu mussten in die Lastkraftwagen Brieffachwerke eingebaut sein.

In Berlin gab es zwischen dem 1. November 1889 und dem 1. April 1900 zur Verbesserung des Stadtbriefverkehrs. die ersten elf Straßenposten. Die bei der Briefkastenleerung und den Annahmepostämtern anfallenden Sendungen wurden auf der Fahrt zum Zustellpostamt bereits im Wagen sortiert.

Mehr als 35 Jahre später, zwischen 1935 und 1939 wurde auf der Reichsautobahn versuchsweise erneut Straßenposten mit oder ohne Umarbeitung gefahren. Die Briefe oder Postkarten, die in den Briefkasten am Wagen eingeworfen wurden, erhielten einen ellipsenförmigen Streckenstempel. Die Daimler-Benz-Busse waren nur ungenügend gefedert. Die Postler bezeichneten sie als “Schüttelpost”. Am 4. Mai 1936 fanden die ersten Versuchsfahrten auf den Strecken Berlin-Leipzig und Berlin-Stettin statt.



Nach dem Kriege fuhr erstmals zwischen dem 20. März 1951 und dem 29. September 1962 eine Kraftkurspost zwischen Stade und Itzwörden. Im OPD-Bezirk Stuttgart wurde vom 1. Januar 1952an, die Post in einemKraftpostwagen-Anhänger. Bis zum 27. September 1964 kam ein alter (1932) Zweizeilenwendestempel zur Anwendung.



Mit der Einführung des Nachtluftpostnetzes (ab 1961) kamen es auch zur Einrichtung neuer Straßenposten. Nach einigen Versuchsfahrten wurden nach und nach Straßenposten planmäßig gefahren. Im Postkursbuch waren diese Strecken festgehalten. Zudem gab es Sonder ÜpU.

Wie bei der Bahnpost unterschied man zwischen Üp A für Strecken auf denen alle Arten von Postsendungen und Üp B auf denen nur Postbeutel umgearbeitet wurden. Die Unterscheidung wurde 1967 aufgegeben.

Jede UPÜ hatte eine bestimmte Fahrplannummer, die aus Grund- und Ordnungsnummer bestand. Die Grundnummer lag bis zum 30. Mai 1964 im Bereich der Zahlen 4001 – 8000.

Nach der bundesweiten Einführung der vierstelligen Postleitzahlen wurde die Kennnummer des betriebsführenden Postamtes in Form der dreistelligen Postleitzahl mit einer vorangestellten „0“ gewählt.

Am 28. Mai 1988 traten die beiden letzten Überlandpost mit Umarbeitung ihre letzten Fahrten an.

Zur Vertiefung

Bluhme, Martin: "Die ÜpU bei der Deutschen Bundespost”, in Postpraxis, Zeitschrift für den Postbetriebsdienst 4/80
Heuer/Labitzke: "Die deutschen Straßenposten ÜpU Teil 1 und 2, Handbuch und Katalog, BArGe Bahnpost
Rachow: "Handwörterbuch des Postwesens”, Ministerium für das Post- und Fernmeldewesen, Frankfurt am Main, 1853

Weblink

http://www.philatelisten-verein.de/pdf/schuettelpost.pdf
 
Jürgen Witkowski Am: 21.12.2012 16:34:27 Gelesen: 23921# 7 @  
Beim Sichten einer Stempelsammlung fiel mir dieses schöne Stück in die Hände:

Überlandpost mit Umarbeitung auf Postbeutel - Üb B 5787 Dieringhausen - Köln.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
juni-1848 Am: 19.01.2013 22:55:28 Gelesen: 23738# 8 @  
@ Concordia CA [#7]

Das passt ja wunderbar:

Dieringhausen liegt ein Dörfchen vor Vollmerhausen Richtung Gummersbach.

Eil-010 ... ESSEN - VOLLMERHAUSEN, 30.6.71, R-Eil-Antwort-GaSa per Überlandpost mit Umarbeitung

Wie das so ist, wenn man mit frischer Beute vom Tauschtag nach Hause kommt: Das weibliche Geschlecht interessiert weniger die ungewöhnliche Portostufe als vielmehr: „Was schreibt er denn ?“ Nun, geben wir der Neugier nach:



Über 20 Jahre später fordert der Schreiber 1971 per Eilboten-Einschreiben-Karte, der Empfänger möge wahrheitsgemäß bestätigen, daß er im Jahre 1950 wegen einer rückständigen Miete die bei Frau Mockepütz abgestellte Diplomatentasche des Schreibers einbehalten habe.

Als wäre der Anlaß für diese Postkarte nicht schon ungewöhnlich genug, entpuppt sich für den weniger inhaltsinteressierten Philatelisten die Adressseite der Karte als wahrhaftiger Augenschmaus:



Am 30.6.1971 wurde diese Ganzsachen-Postkarte mit (abgetrennter) Antwortkarte (20 Pf) in ESSEN als Einschreiben (80 Pf) und Eilzustellung (1 DM) aufgegeben mit dem Ziel VOLLMERHAUSEN (Bezirk KÖLN), kurz vor GUMMERSBACH gelegen.

Die Karte wurde zweimal übergeben (roter und schwarzer Einzeiler), bis sie in KÖLN der Überlandpost Richtung GUMMERSBACH übergeben wurde. Auf dieser Strecke wurde Post im engen Überlandkraftwagen umgearbeitet und dabei der Nachweis leicht verkantet auf die Karte "geschüttelt":



„GUMMERSBACH \ ÜpU 527 \ 01/02 -1.-7.71 \ a \ KÖLN“

So spannend kann Bedarfspost sein.

Schönes Wochenend,
Werner
 
Cantus Am: 01.12.2018 14:08:46 Gelesen: 14108# 9 @  
Nach langer Zeit ist mir einmal wieder ein Überlandpoststempel in die Finger geraten, abgestempelt am 6.3.1970 auf der Strecke Augsburg - München.



Viele Grüße
Ingo
 
Hatten Am: 16.12.2018 14:33:36 Gelesen: 13923# 10 @  
Die Überlandpost Munster-Soltau wurde am 07.05.1965 eingerichtet und am 27.05.1967 aufgehoben.

Der Stempel Munster-Soltau 0304-03 Ub "a" wurde im selben Zeitraum eingesetzt.

Ich zeige hier eine "Fahne" für einen Wertbriefbeutel und einen Brief mit dem Stempel:





Viele Grüße
Horst
 
Todtnau Am: 15.08.2019 20:20:16 Gelesen: 12616# 11 @  
Hallo,

hat jemand einen Fahrplan oder kennt jemand die genaue Fahrstrecke, auf der folgender Stempel verwendet wurde? Ich finde nirgends ein entsprechendes Kursbuch.



Der Linien-Postbus fuhr damals von St. Blasien über Bernau - Todtnau - Notschrei - Kirchzarten nach Freiburg.

Ich glaube aber nicht, dass die Überlandpost auf der selben Stecke fuhr, da die Post von Todtnau schon immer durch das Wiesental über Schopfheim - Lörrach -Basel Bad. Bhf. transportiert wird.

Viele Grüße

Willi
 
calliostoma Am: 15.08.2019 21:37:17 Gelesen: 12602# 12 @  
Hallo Willi,

vielleicht hilft das schon mal weiter - lässt sich leider schlecht scannen.

Ansonsten bitte per PN melden.

Gruss

Dirk


 
Todtnau Am: 16.08.2019 21:22:04 Gelesen: 12566# 13 @  
Hallo Dirk,

vielen Dank für den Fahrplan. Die Strecke verläuft so, wie ich es vermutet habe.

Der Stempel gehört also nicht in meine Heimatsammlung Todtnau.

Grüße aus dem Schwarzwald

Willi
 
Taschentuch Am: 14.06.2020 20:17:49 Gelesen: 10277# 14 @  
@ Hatten [#10]

Besten Dank für die Fotos zu Munster (meine Heimatsammlung)!

Ich habe einen Beleg vom 22.10.1970 (Ankunftsstempel Munster) mit einem rückseitigen Stempeltrio.

Der Beleg ist am 12.10. in Braunschweig aufgegeben worden. Ich verstehe es dann so, dass das gute Stück dann via Bahnpost von Braunschweig (Strecke Hannover-Helmstedt) nach Soltau ging. Von dort ging es dann via Überlandpost ins 20 km entfernte Munster.

Weitergehende Informationen oder Bestätigung wäre super!

Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael


 
briefmarken-hammer Am: 02.03.2022 22:06:23 Gelesen: 5869# 15 @  
Hallo liebe Forums-Community.

heute möchte ich ein paar Stempel der Überlandpost vorstellen, die meine Heimatstadt "Hamm" betreffen. Am Ende stelle ich auch noch ein paar kleinere Fragen in der Hoffnung, dass vielleicht der ein oder andere Experte hier einen Rat für mich hat.

Während für andere Gebiete die Überlandpost bereits existierte, dauerte es für den Bereich Hamm noch einige Zeit bis die erste Überlandpost mit Umarbeitung Wirklichkeit wurde. Nach einer längeren Vorbereitungszeit, in der zum Beispiel kleinere Briefabgabestellen auf den Verkehr zum Postamt Hamm zentralisiert werden mussten, wurde zum 03. März 1969 die ÜpU 470-5/1+2 eingerichtet. Diese verkehrte zunächst auf der Strecke Hamm - Flughafen Düsseldorf - Hamm in den Nächten Montag/Dienstag bis Freitag/Samstag und löste die Verbindung ÜpU 478-1/1+2 (die aus Lippstadt kam) ab. Den Fahrer dieses Überlandpostens (einem umgebauten Linienbus des Postreisedienstes) musste das Postamt Hamm stellen, während das Personal für die Umarbeitung an Bord von der Bahnpostdienststelle Hagen (später dem Bahnpostamt Köln bzw. dem Postamt Köln) gestellt wurde.

ÜpU 470-5 auf der Strecke Hamm - Flughafen Düsseldorf - Hamm (03. März 1969 bis 31. März 1970)



Stempel mit dem Unterscheidungsbuchstaben a - Tour 1 (nach Düsseldorf) und Tour 2 (von Düsseldorf)



Stempel mit dem Unterscheidungsbuchstaben b - Tour 1 (nach Düsseldorf) und Tour 2 (von Düsseldorf)

Mit der Entscheidung des Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen war es Propellermaschinen zwischen 22:00 Uhr und 06:00 Uhr nicht mehr erlaubt, auf dem Flughafen Düsseldorf zu landen bzw. zu starten. Daher wurde der Flughafen Düsseldorf zum 31. März 1970 aus dem Nachtluftpostnetz entfernt. Ab dem 01. April 1970 musste nun die Verbindung ÜpU 470-5/1+2, ebenso wie die ÜpU 440-5 (von Münster aus), ihre Postsendungen zum Flughafen Köln/Bonn transportieren, wie es die ÜpU 580-1 (startend in Hagen) schon seit mehreren Jahren tat. Ein Postaustausch fand an den Autobahnrastplätzen Lennhof (bei Hagen-Nord) und Ehrenberg (bei Wuppertal) auf der Bundesautobahn A1 statt.

ÜpU 470-5 auf der Strecke Hamm - Flughafen Köln/Bonn - Hamm (01. April 1970 bis 30. Mai 1987)



Stempel mit dem Unterscheidungsbuchstaben a und mit Schrägstrich zwischen Tour-Nummer und Linien-Nummer - Tour 1 (nach Köln) und Tour 2 (von Köln)



Stempel mit dem Unterscheidungsbuchstaben a und ohne Schrägstrich zwischen Tour-Nummer und Linien-Nummer - Tour 1 (nach Köln) und Tour 2 (von Köln)

Info: Es existieren auch Stempel mit dem Unterscheidungsbuchstaben b. Diese liegen mir allerdings nicht im Original vor.

Am 30. Mai 1976 stellte die ÜpU 580-1 (von Hagen) ihren Betrieb ein. Postsendungen aus Remscheid und Bochum wurden nun ebenfalls über die ÜpU 470-5 (von Hamm) befördert. Daher fand nun auch ein Halt auf dem Autobahnrastplatz Remscheid statt. Ab dem 28. September 1981 wurde der Halt in Remscheid allerdings wieder gestrichen. Am 30. Mai 1986 wurde auch die ÜpU 440-5 (von Münster) eingestellt. Gleichzeitig entfiel auch der Halt auf dem Rastplatz Lennhof.

Die letzte Fahrt der Überlandpost mit Umarbeitung für die Strecke ÜpU 470-5 fand in der Nacht vom 29. Mai 1987 auf den 30. Mai 1987 statt.


Offene Fragen

So das war es zur Geschichte der Überlandpost in Hamm und nun zu meinen Fragen:

1. Die Strecke "Hamm-Düsseldorf Flughafen" wurde der Literatur nach vom 03. März 1969 bis 31. März 1970 betrieben. Dennoch liegt mir ein Stempel-Abschlag vor, der vom 05. Mai 1970 ist (siehe Scan oben "02 -5.-5.70"). Wie kommt es dazu? Wurden die Stempel auf der Strecke "Hamm-Flughafen Köln/Bonn" nachverwendet, trotz anders lautenden Ortsnamen? Ist es eine Fälschung?

2. In der Literatur (z.B bei Labitzke, Hans J.) finde ich für die Strecke "Hamm-Flughafen Köln/Bonn" nur Abschläge, bei welchen es keinen Schrägstrich zwischen der Tour-Nummer und der Linien-Nummer findet, also z.B. "01 470-5 [Datum]" (siehe Scans). Mir liegen jedoch mehrere Abschläge vor, wo die Tour-Nummer von der Linien-Nummer mit einem Schrägstrich getrennt ist, also z.B. "01 /470-5 [Datum]". Wie ist das möglich? Sind dieses zwei verschiedene Stempel? Ist eine Variante eine Fälschung?

Ich danke euch für eure Antworten zu meinen Fragen und hoffe, dass ihr Licht ins Dunkel bringen könnt. Die Stempel werde ich selbstverständlich auch der Stempel-Datenbank hinzufügen.

Einen schönen Abend

Fabian
 
JohannesM Am: 03.03.2022 21:43:28 Gelesen: 5822# 16 @  
@ briefmarken-hammer [#15]

Hallo Fabian,

das mit dem Schrägstrich kenne ich von Halberstadt bei den Tagesstempeln, es hing wohl von Lust und Laune des Postbeamten ab, ob der gesteckt wurde oder nicht. Zu Pkt. 1 die Überlandpost Magdeburg-Halberstadt lief nur bis 1955, ich habe aber einen Abschlag von 1959, anscheinend wurde da nachgestempelt was das Zeug hielt.



Beste Grüße
Eckhard
 
briefmarken-hammer Am: 10.03.2022 22:31:52 Gelesen: 5745# 17 @  
Hallo Eckhard,

vielen Dank für deine Antwort. Aber eine kleine Verständnis-Frage habe ich dann doch noch. Da ich so einen Überlandpoststempel noch nie live gesehen habe, frage ich mich wie ich mir diese vorstellen muss.

Bisher dachte ich immer, dass lediglich, die sich ändernden Elemente vom Postbeamten ausgetauscht werden mussten. Also für meinen Fall die Tour-Nummer (01 oder 02) und das Datum. Ich dachte, dass die anderen Elemente wie Linien-Nummer (470-5) und auch das Trennzeichen (Leerzeichen oder Schrägstrich) feste unaustauschbare Elemente seien.

Wenn ich deine Antwort also richtig verstanden habe, konnte man die ganze Zeile austauschen und beliebig zusammenstecken? Ich gehe mal davon aus, dass der Unterscheidungsbuchstabe und die Namen der Orte fest auf dem Stempel waren und nicht ausgetauscht werden konnten. Ist das so in etwa richtig?

Vielen Dank für weitere Informationen.

Einen schönen Abeend

Fabian
 
JohannesM Am: 10.03.2022 23:30:55 Gelesen: 5734# 18 @  
@ briefmarken-hammer [#17]

Hallo Fabian,

Stecktypen waren das bei diesen Stempeln nicht mehr, sondern Walzen auf denen Ringe mit den Ziffern 0-9 saßen, die dann in das Stempelfenster gedreht wurden, ich denke auch der Schrägstrich war auf so einem Ring, denn er gehörte ja zur Tournummer. Leider habe ich kein Bild von so einem Stempelgerät gefunden, vielleicht stellt jemand noch eins ein.

Beste Grüße
Eckhard
 
mumpipuck Am: 10.03.2022 23:57:27 Gelesen: 5730# 19 @  
@ JohannesM [#18]

Hier ein Bahnpoststempel. Der dürfte ähnlich aufgebaut sein. Das Bild habe ich der stampsx Datenbank entnommen [1]

Herzliche Grüße
Burkhard



[1] https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel/jpg_450/image_show_sd_xxl.php?id=66225
 
JohannesM Am: 11.03.2022 15:48:37 Gelesen: 5710# 20 @  
@ mumpipuck [#19]

Hallo Burkhard,

danke für das Bild, man sieht ja deutlich, dass die gesamte Zahlenleiste im Steg verstellbar ist.

Beste Grüße
Eckhard
 
JohannesM Am: 02.07.2022 20:46:50 Gelesen: 4626# 21 @  
Ich frage mich auf welcher Strecke dieser aptierte Stempel eingesetzt wurde, es kommen -BERLIN, -HALBERSTADT, -GERNRODE und -SALZWEDEL infrage, er ist aber bei Labitzke nicht gelistet.



Beste Grüße
Eckhard
 
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