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Thema: (?) (11) DDR: Gestrichenes Papier ermitteln
Gerd Am: 05.08.2015 12:53:57 Gelesen: 15978# 1 @  
Wo kann ich, wie herausfinden zB. DDR Marke 417 gestrichenes oder gewöhnliches Papier? Brauche ich dafür ein Zusatzgerät? Wäre über eine schnelle Aufklärung sehr dankbar.

Gerd


 
uli Am: 05.08.2015 13:45:03 Gelesen: 15956# 2 @  
Wenn du mit Google nach gestrichenes Papier erkennen suchst, bekommst du eine Reihe von Treffern aus der Philatelie-Ecke. In den allermeisten Fällen und mit etwas Übung lässt sich (un-) gestrichenes Papier unter der Lupe oder einem Mikroskop erkennen. Die in einigen Beiträgen erwähnte Silber-Methode ist nicht ganz risikolos.

Gruß
Uli
 
Gerd Am: 05.08.2015 14:38:09 Gelesen: 15940# 3 @  
Danke Ulli,

aber das hatte ich alles schon durch. Trotzdem befriedigt mich das nicht. Auch nicht die Beispiele in den Philaseiten.

2 verschiedene Marken sind dargestellt. Aber es steht nicht da welche, was ist.

Gibt es nicht eine einfache Erklärung?

Gerd
 
doktorstamp Am: 05.08.2015 14:42:23 Gelesen: 15938# 4 @  
Das "gestrichen" bezieht sich in den meisten Fällen nur auf die zu druckende Seite des Papiers.

Diese Oberfläche kann man auch als "schmeidig", oder "satiniert" beschreiben. Auch ist sie minimal bis leicht glänzend wenn man die Marke schräg gegen eine Lichtquelle hält.

Wenn man einen Silberstab leicht auf die Marke zieht, entsteht eine schwarze Bleistift ähnlicher Linie, die allerdings nicht mit einem Radiergummi zu entfernen ist. Sollte der Versuch trotzdem gemacht werden, wird die Marke darunter stark leiden.

Unter einem Mikroskop kann man auch Papierunterschiede erkennen, nur ist dabei die Lichtquelle am besten von oben, und nicht wie bei den meisten herkömmlichen Mikroskopen von unten. Es gibt für die Makrofotografie Leuchtdioden die man hier auch als geeignete Lichtquelle einsetzen kann. Bei Konrad dürften sie günstig zu erwerben sein.

mfG

Nigel
 
Gerd Am: 05.08.2015 15:17:19 Gelesen: 15924# 5 @  
Danke dir auch Nigel,

ich habe mir vor Jahren eine Prüflampe gekauft mit der ich ich hoffte, alle Briefmarkenpapierarten zu erkennen. Außer dem gewöhnlichen Licht unter der Marke, was Fehler erkennen läßt und der normalen Bestimmung der leuchtenden Farben, kann ich sie nicht benutzen. Oben steht drauf S/UV, L/UV, W/L und MG. Nun hoffte ich damit auch das gestrichene Papier zu erkennen.

Leider nicht.

gerd
 
uli Am: 05.08.2015 16:13:06 Gelesen: 15903# 6 @  
@ Gerd [#3]

Gibt es nicht eine einfache Erklärung?

Nein, es geht nur so wie beschrieben. Striche mit bestimmten Zusatzstoffen - z.B. Aufhellern - mal ausgenommen, lässt den Strich nicht durch besonderes Leuchten oder ähnliches identifizieren. Gestrichenes Papier sieht nur anders aus und fühlt sich anders an (und "funktioniert" beim Drucken etwas anders). Das aber in einem Bereich, den ein Mensch ohne Hilfsmittel idR. nicht so ohne weiteres erkennen kann. Ob eine DDR 417 auf gestrichenem Papier anders (farbintensiver, klarer, ...) aussieht als eine auf ungestrichenem Papier, weiß ich nicht. Wenn das so wäre, dann kann eine Einordnung anhand von Vergleichsmaterial funktionieren.

Bei den Beispielen zu den Unterschieden zwischen gestrichenem und ungestrichenem Papier hier im Forum steht sehr wohl dabei, welche Marken auf welchem Papier gedruckt wurden. Im Philaforum findest du ein prägnantes Beispiel mit einer anderen DDR-Marke.

Gruß
Uli
 
Lumpus2000 Am: 09.08.2015 10:13:35 Gelesen: 15779# 7 @  
doktorstamp [#4] und uli [#6] haben es ja schon erklärt. Das Beste ist wirklich Vergleichsmaterial, da der Kaolinstrich (die Kreideschicht auf dem Papier) auch noch unterschiedlich stark ausfallen kann.

Hier ein Beispielbild (DDR Dienstmarken), wo die Unterscheidung in der Vergrößerung leicht fällt:



LINKS gewöhnliches Papier:

rauere Oberfläche, Papier ist matt, Farben nicht so gut

RECHTS gestrichenes Papier:

glattere Oberfläche, Papier glänzt im Gegenlicht, Farben deutlicher

Was beim bestimmen oft falsch gemacht wird: Nur das unbedruckte Papier im Gegenlicht anschauen ob es glänzt, der Druck glänzt je nach Farbe/Druckart auch bei gewöhnlichem Papier (die Farbe sitzt ja AUF dem Papier).

Hoffe das hilft weiter.

Viele Grüße
Swen
 
Anita912 Am: 29.11.2022 12:37:40 Gelesen: 3926# 8 @  
Hallo

Könnte mir jemand Sagen ob das rechte Foto gestrichenes Papier ist und das linke Foto gewöhnliches Papier ist.

Danke
Mfg Anita


 
Gerhard Am: 29.11.2022 12:56:04 Gelesen: 3918# 9 @  
@ Anita912 [#8]

M.E. klarer Fall; lenks ungestrichen, rechts gestrichen.

MphG
Gerhard
 
tomato Am: 29.11.2022 13:09:54 Gelesen: 3913# 10 @  
@ Anita912 [#8]

Hallo Anita,

Das kann man anhand des Bildes kaum beurteilen.

Wenn es gestrichenes Papier ist, müsste es das sehr teure Wasserzeichen 3X sein. Am besten also mal die Marke herumgedreht zeigen, sodass man das Wasserzeichen erkennen kann.

Gruß Thomas
 
koolabs Am: 10.02.2024 20:01:42 Gelesen: 1370# 11 @  
Hallo,

ich habe bereits gelernt, die Arten von DDR-Papier zu erkennen. Allerdings bin ich mir bei der Serie Mi 327-341 nicht sicher.

Ist es möglich, glattes X gestrichenes Papier in dieser Serie durch das untere Licht anzuzeigen?

Hier ein Bild von der Leuchte unter der Mi 328. Ich denke, hier sind beide Papiersorten. Hat jemand Erfahrung mit dieser Serie?

Ich danke Ihnen.


 
koolabs Am: 11.02.2024 06:29:50 Gelesen: 1324# 12 @  
Lassen Sie mich Sie noch einmal fragen, bei meiner UV-Forschung entdecke ich einige interessante Dinge.

Was ist anders am Mi216, das unter UV grün leuchtet?

erstes Bild UV, zweites Bild Lampe



 
Stefan Am: 11.02.2024 08:58:43 Gelesen: 1313# 13 @  
@ koolabs [#12]

Was ist anders am Mi216, das unter UV grün leuchtet?

Bei der linken Briefmarke handelt es sich um die katalogisierte b-Farbe der Mi-Nr. 218 (nicht 216), da eine vom großen Farbentopf her betrachtet abgrenzbare Nachauflage. Der zum Briefmarkendruck verwendeten Farbe war etwas beigemischt, was zufällig fluoresziert.

Die zunehmende Relevanz der Fluoreszenz als Erkennungsmerkmal für eine maschinelle Stempelung (Briefmarke) und Sortierung (Codierbalken) kam erst einige Jahre später ab Mitte/Ende der 1950er Jahre auf und ist bis heute in Deutschland als ein wesentliches Merkmal der automatisierten Be- und Verarbeitung von Sendungen in Gebrauch.

Gruß
Stefan
 
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