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Thema: (?) (15) T-Stempel im Dreieck - Zustellung und Nachporto kassieren
Briefmarken-Museum Am: 18.08.2015 23:39:44 Gelesen: 10560# 1 @  
Moin Moin,

als Scan stelle ich einen Zusatzstempel - Handstempel unterhalb des Maschinenstempel - Werbestempel vor, dessen Bedeutung ich nur als T für Taxierung - Taxstempel - also geprüftes Porto auf einer Postkarte von St. Malodeute nach Westdeutschland deute.

.

Oder gibt es eine andere Bedeutung?

MfG
JoWa
 
Heinz 1 Am: 19.08.2015 09:51:23 Gelesen: 10524# 2 @  
Moin,

der "T" Stempel ist ein "Tax-Stempel". Zum Anzeige für fehlende Gebühr. Ich gehe davon aus, dass die 0,30 FR zu wenig für einen Auslandsbrief nach Deutschalnd war.

Viele Grüße Heinz 1
 
Briefmarken-Museum Am: 19.08.2015 15:35:14 Gelesen: 10477# 3 @  
@ Heinz 1 [#2]

Moin,

die Ansichtskarte war bei mir anno 1974 im Briefkasten, da hat niemand Nachporto kassiert - hier die Karte als Scan:



Auf der Vorderseite ein Ur-Bretona



Ulrich Häger hat in seinem Handbuch: Großes Lexikon der Philatelie die T-Aufdrucke T = Taxe auf Seite 465 erwähnt, aber nicht im Dreieck nur im Kreis gezeigt.

Vielleicht finden sich noch Beispiele?

Beste Grüße an Heinz und alle
 
mausbach1 (RIP) Am: 19.08.2015 15:51:13 Gelesen: 10468# 4 @  
Da war der deutsche Postbeamte entweder zu dusselig, zu faul oder hat das internationale Taxzeichen nicht gesehen bzw. übersehen oder wußte es nicht zu deuten.
 
Journalist Am: 19.08.2015 17:29:13 Gelesen: 10453# 5 @  
@ mausbach1 [#4]

Hallo Mausbach1,

um einen internationalen "Taxstempel" handelt es sich hier nicht, denn der hat als Kennzeichen nicht nur ein T sondern dahinter einen Bruchstrich und dieser muss ordentlich ausgefüllt sein d.h. unter dem Bruchstrich hätte in diesem Fall das aktuelle Auslandsporto von Frankreich in die Welt für einen Standardbrief stehen müssen und über dem Bruchstrich die tatsächlich fehlende Summe - nur wenn dieser so vorhanden wäre müsste laut Weltpostvertrag der angeblich zu dusselige oder faule deutsche Postbeamte diese Sendung auch entsprechend laut Weltpostvertrag bearbeiten !

Falls es tatsächlich ein Taxzeichen war, dann war hier eher der französische Postbeamte ein "Dussel", das er den Weltpostvertrag nicht kannte und wußte wie die Sendung ordentlich zu kennzeichnen ist!

Siehe auch das Thema auf Philaseiten "Nachgebühr verschiedener Länder".

Man sollte also mit dem Begriff "Dussel" oder "Faul" nicht so einfach um sich werfen oder ? :-)

viele Grüße Jürgen
 
Briefmarken-Museum Am: 19.08.2015 20:22:28 Gelesen: 10427# 6 @  
Moin Moin,

an der Adresse gab es ca. 30 - 32 Studentenappartments - Briefkasten an Briefkasten im Flur, aber fast keine Namensschilder an den Türen. Vormittags war keiner bzw. selten jemand auf seinem Zimmer - wo hätte der Postbeamte kassieren (nachkassieren) sollen ? Absenderadresse ist nicht ermittelbar, also Retour nach Frankreich hätte auch keinen Sinn ergeben.

Die Post war froh, wenn /falls Sand im Getriebe ist, da haben die es sich einfach gemacht und nichts kassieren wollen - also bei Studenten haben die ein oder beide Augen zugedrückt.

Also mit "herzlichen Glückauf" sende ich einen netten Gruß nach Clausthal und in die Corona hier.

JoWa
 
mausbach1 (RIP) Am: 20.08.2015 05:07:47 Gelesen: 10393# 7 @  
@ Journalist [#5]

Hallo Jürgen,

im Prinzip gege ich Dir recht - doch wenn der Tax-Stempel auch nicht in der international gültigen Form vom französischen Kollegen abgeschlagen wurde, so hätte der deutsche Beamte doch den "Hinweis" verstehen sollen.

@ Briefmarken-Museum [#6]

Hallo JoWa,

das mit den Studi-Appartment löst die Sache ja irgendwie "menschlich" auf. :-)

Herzliches Glückauf aus dem uralten Bergbaugebiet Siegerland!
 
Journalist Am: 20.08.2015 10:33:51 Gelesen: 10359# 8 @  
@ mausbach1 [#7]

Hallo Mausbach,

der deutsche Zusteller muß nur die jeweiligen AGB seines Landes kennen also die der deutschen Post und somit auch den Weltpostvertrag und der ist bindend. Laut Weltpostvertrag muß bei Nachentgelten das Absendeland alles ordentlich bearbeiten, die deutsche Post bekommt ihren Anteil sowieso, egal ob die französische Post ihr komplettes Entgelt bekommen hat oder nicht. Außerdem werden die Sendungen bei der jeweiligen Auswechslungsstelle - hier der deutschen Post - diesbezüglich nicht kontrolliert, die Sendung läuft also bis zum Zusteller weiter.

Woher soll den der Zusteller wissen, wie teuer die Postkarte von Frankreich nach Deutschland gewesen wäre und wieviel Franc gefehlt haben und welches Nachentgelt er den nun den Empfänger in DM hätte abnehmen sollen ?

Dies müßte dann ja jeder Zusteller nach deiner Logik wissen und natürlich auch von den ganzen anderen Ländern die Gebühren und ob etwas falsch frankiert ist bzw. wie groß die Differenz der jeweiligen Sendung des jeweiligen Landes ist in der damaligen jeweiligen Währung (den den Euro gab es ja noch nicht) und wie dies in DM umzurechen ist !!!

Das ist wohl nicht ganz realistisch, wenn Du meinst so hätte der deutsche Beamte doch den Hinweis verstehen sollen, denn mit Deiner Logik müßte ein deutscher Zusteller ja im Zweifelsfall alle Portostufen und Preise aller Länder der Erde kennen und bei solchen laxen Hinweisen wie den gezeigten T-Stempel sofort wissen, welche Summe fehlt und wie diese in DM zum aktuellen Wechselkurs umzurechnen ist und ...

Generell zur Taxierung ins Ausland: Wenn der Taxvermerk ordentlich ausgefüllt ist, wird im Empfängerland ein Nachentgelt erhoben. Dieses behält das Empfängerland. Das Absendeland bekommt dieses Geld sowieso nicht. Der Weltpostvertrag geht nämlich davon aus, das Land A genauso viel taxiert wie Land B in das die Briefe gehen und das sich diese Summen ausgleichen, sodaß hier zwischen Land A und B keine Verrechnung der Taxsummen zwischen den Ländern erfolgen muß, in der Praxis ist dies aber nicht realistisch - deshalb versuchen immer mehr Länder die Entgelte doch noch im eigenen Land zu kassieren oder nachzuerheben.

viele Grüße Jürgen
 
Briefmarken-Museum Am: 20.08.2015 10:53:15 Gelesen: 10356# 9 @  
@ mausbach1 [#7]
@ Journalist [#8]

Danke für die gemachten Ergänzung(en)!

Also ich habe meinen Freund per email gestern noch einmal kontaktiert, der war damals auf einem Campingplatz in Strandnähe und nicht in einem Postamt der Stadt. Die Kulanz gegenüber Touristen hat - so vermute ich heute - nur für den kleinen Stempel und nicht für eine monetäre, exakte Abrechnung ins Ausland gesorgt.

Das private und nicht staatlich finanzierte Studentenwohnheim war wie ein Taubenschlag mit hoher Fluktuation - es liegt aber schön Zentral, wenn man sich die Adresse über Google-Map ansieht.

Viel Spaß mit unserem Hobby wünsche ich allen Mitleser(innen)
natürlich mit Glückauf

Jochen Wanderer (JoWa)
 
10Parale Am: 06.03.2017 06:48:41 Gelesen: 9320# 10 @  
Hallo,

einen ähnlichen T-Stempel im Dreieck konnte ich auf dieser Postkarte entdecken.

Die Postkarte wurde meines Erachtens am 08.09.09 in "LA SCHLUCHT" im Elsass (damals Deutsches Reich) auf der Bildseite mit 5 Pfennig Germania frankiert.

Sie lief nach Fougères in der Bretagne, wo sie einen Tag später mit 10 Centimes nachtaxiert wurde.

In "LA SCHLUCHT" hatten sie wohl nur einen französischen Stempel, den sie auch während der Zeit der Zugehörigkeit zum rechtsrheinischen Krösus-Land benutzten.

Sollte der Tax-Stempel so lange Zeit in der selben Form benutzt worden sein?

Liebe Grüße

10Parale

  
 
 
wuerttemberger Am: 06.03.2017 09:20:07 Gelesen: 9278# 11 @  
@ 10Parale [#10]

Mach es doch nicht so kompliziert. Die Karte wurde höchstwahrscheinlich in Deutschland gekauft und erst in Frankreich zur Post gegeben. Das Schöne an den französischen Stempeln ist, dass immer das Departement mit angegeben ist. La Schlucht gehört zum Departement Vosges und das liegt in Frankreich.

Gruß

wuerttemberger
 
10Parale Am: 06.03.2017 13:17:50 Gelesen: 9243# 12 @  
@ wuerttemberger [#11]

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

Vielen Dank für die simple Erklärung. Darauf wäre ich nicht gekommen. Munster liegt ja bekanntlich im Elsass und in der Nähe der Grenze zum ´département Vosges. Vielleicht hat mich die 5 Pfennig Germania Marke irritiert.

Ich bin kein Frankreich Experte, aber als Südbadener natürlich auch immer an der Philatelie meiner Nachbarländer interessiert.

Kann mir jemand die Michel Nr. der Nachgebühr Marke nennen und hat jemand noch Vergleichsstücke?

Liebe Grüße

10Parale
 
Lars Boettger Am: 06.03.2017 17:40:50 Gelesen: 9213# 13 @  
@ 10Parale [#12]

Ich kann mich jetzt irren, aber diese dreieckigen Tax-Stempel verbinde ich immer mit Frankreich. Die Nachbarländer hatten diese Stempelform nach meiner bisherigen Beobachtung nicht.

Nach meinem "Europhilex" von 1998 hat die Marke die Nr. 29 und notiert mit 0,90 DM.

Beste Grüße!

Lars


 
Lars Boettger Am: 06.03.2017 17:47:54 Gelesen: 9209# 14 @  
@ 10Parale [#12]

Anbei ein Postkarte aus Colmar-Berg nach Frankreich, dort einmal weitergeleitet. Die erste Portomarke wurde durch zwei Tintenstriche ungültig gemacht und eine zweite zur Erhebung des Portos beim Empfänger verwendet.

Beste Grüße!

Lars


 
Saguarojo Am: 07.03.2017 18:43:25 Gelesen: 9140# 15 @  
Habe hier auch einen Brief aus Frankreich vom 25.4.1952 mit T-Stempel.

Ich würde mich freuen, wenn jemand diesen Brief genau beschreiben könnte.



Mit freundlichen Grüßen

Joachim
 
GSFreak Am: 08.03.2017 13:29:33 Gelesen: 9098# 16 @  
Hallo,

ich kann eine Frankreich-AK aus 1963 beisteuern mit dem T im Dreieck. Wer könnte die rote 0,06 vermerkt haben?

Gruß
Ulrich


 
Gerhard Am: 08.03.2017 13:40:47 Gelesen: 9094# 17 @  
@ GSFreak [#16]

Das wird der Briefträger gewesen sein 18 Centimes für die Postkarte wären benötigt gewesen 0,06 Francs Nachporto sollten erhoben werden, oder vertue ich mich da?

MphG
Gerhard
 
Michael Mallien Am: 25.04.2020 10:09:01 Gelesen: 4945# 18 @  
@ Lars Boettger [#13]

Es spricht einiges dafür, dass dieser Stempel mit Frankreich in Verbindung gebracht wird. Er kommt aber auch in anderen Ländern vor, wie z.B. in Mali. Okay, Mali war zuvor französische Kolonie, womit sich der Kreis wieder schließt.



Kann jemand von euch den Vermerk bei den T-Stempeln lesen?



Viele Grüße
Michael
 
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