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Thema: (?) (31/35) Polen: Port Gdansk (1924-1939)
Stefan Am: 29.08.2015 13:22:35 Gelesen: 42814# 1 @  
Bei diesem Gebiet handelt es sich um ein Thema, welches sowohl für polnische als auch für deutsche Sammler von Interesse sein dürfte. Der Michel-Katalog listet die Ausgaben der drei polnischen Postämter im Freistaat Danzig (1920-1939) im Anhang nach den Dienst- und Portomarken (Michel Deutschland Spezial Band 1) bzw. im Anhang zu Polen (Michel Osteuropa). Zum Gebiet einführende Informationen werden im Vorwort des Michel Deutschland Spezial aufgeführt. Der polnische Fischer-Katalog (Band 2) widmet sich ebenfalls diesem Gebiet.

In den Jahren 1924 bis 1937 wurden 33 polnische Dauermarken mit einem meist zweizeiligen Aufdruck „PORT GDANSK“ versehen. Teilweise handelt es sich um neu produzierte Auflagen, welche anschließend überdruckt wurden. Als Aufdruckfarbe wurde meist schwarze Farbe verwendet. Je nach Farbe der Urmarke sind die Aufdrucke teils sehr deutlich, teils auch eher schlecht erkennbar (Bsp. Nr. 10).



Im November 1938 erschienen erst- und letztmalig vier Sondermarken, welche neben der Inschrift „POCZTA POLSKA“ zusätzlich auch den Verweis „PORT GDANSK“ tragen.



Der Betrieb polnischer Postämter wurde laut o.g. Vorwort am 05.02.1925 aufgenommen, die erste Briefmarkenausgabe (Mi-Nr. 1-11) erschien am 05.01.1925 (Januar oder Februar? Druckfehler im Katalog?). Neben dem Betrieb eines Post-, Telegraphen- und Telefondienstes wurde gleichzeitig die Zustellung eigener Sendungen in Teilen Danzigs aufgenommen. Die drei Postämter in Port Gdansk waren für den Verkehr zwischen Danzig und Polen sowie der Gegenrichtung zuständig.

Die Tätigkeit in den polnischen Postämtern endete zum 01.09.1939 mit der Eingliederung des Freistaates Danzig an das Deutsche Reich. Die blutige Stürmung des polnischen Hauptpostamtes durch deutsche Angehörige der SS in Danzig bzw. des Militärs [2] wird in dem Film „Die Blechtrommel“ [2] nach einem Roman des kürzlich verstorbenen Schriftstellers Günter Grass (1927-2015) gezeigt.

In einem Absatz erwähnt der Michel-Katalog, dass neben den Ausgaben von Port Gdansk ebenfalls polnische Briefmarken aus der Zeit nach der Inflation (1924-1939) zur Frankatur zugelassen waren. Derartige Verwendungen (Mitläufer) sind lediglich an den Stempeln zu erkennen. Es war zur postalischen Verwendung neben Dauer- und Sondermarken (einschließlich Blocks) auch die Nutzung von Dienst- und Portomarken zulässig. Ab dem Jahr 1933 verausgabte Briefmarken von Port Gdansk konnten auch in Polen zur Frankatur verwendet werden.



Polen Block Nr.4 mit Stempeldatum vom 27.09.1937 des polnischen Postamtes Nr. 1 in Danzig (Gdansk)



Polen Mi-Nr. 319 mit Stempeldatum vom 01.08.1938 des polnischen Postamtes Nr. 1 in Danzig (Gdansk)

Gruß
Pete

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gefecht_um_das_polnische_Postamt_in_Danzig
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Blechtrommel
 
hajo22 Am: 29.08.2015 15:02:34 Gelesen: 42793# 2 @  
Ein reizvolles, aber auch sehr anspruchsvolles Teilgebiet der Danzig-Philatelie. Briefe der polnischen Hafenpost aus dem betreffenden Zeitraum sind nicht leicht zu beschaffen.

Aus meiner Sammlung ein Eilboten-Einschreibbrief aus Gdansk 1 vom 21.8.1939, Ankunft am gleichen Tag in Tczew 1. Frankiert mit 1 Zl.35 Gr. (Port Gdansk Mi.Nr. 36 und 2x37). Der Krieg lag schon in der Luft.

Portoberechnung:

Brief bis 20 gr. = 25 Gr.
Einschreiben = 30 Gr.
Eilboten = 80 Gr.
----------------------------------
gesamt = 135 Gr. oder 1 Zl. 35 Gr.
 



BG, hajo22
 

Meinhard Am: 30.08.2015 09:14:21 Gelesen: 42720# 3 @  
Hallo Zusammen,

ich hänge mich mal hier an, gestempelte Besonderheiten habe ich leider nicht in meiner Sammlung. Ich habe vor einigen Jahren eine Sammlung von Port Gdanks erworben, in den Hauptnummern kpl. Im Michel sind nur bei 2 Nummern Aufdruckfälschungen vermerkt. Nr. 23 und 25 (Aufdruck schwarz falsch). Zeige einfach mal beide Marken nachstehend.

LG, Meinhard


 
hajo22 Am: 30.08.2015 20:24:11 Gelesen: 42670# 4 @  
Den Brief, den ich in [#2] gezeigt habe, ist insofern eine Besonderheit als er nur wenige Tage vor Ausbruch des (II. Welt-)Krieges bei der polnischen Hafenpost in Danzig aufgegeben wurde.

Keine Besonderheiten sind Mischfrankaturen zwischen polnischen Marken und Marken der polnischen Post in Danzig. Im Michel-Spezial-Katalog Deutschland sind die entsprechenden Möglichkeiten (die Marken + der Zeitraum) angegeben.

Aus meiner Sammlung ein R-Bf. vom polnischen Hafenpostamt in Danzig, gestempelt 25.4.1935, frankiert mit 55 Gr. (Brief bis 20 gr.= 25 Gr. + R-Gebühr = 30 Gr.) mit den Marken Polen (Mi.Nr. 290) + Port Gdansk (Mi.Nr. 22) nach Torun, Ankunft 26.4.35.



Bevor ich jetzt noch weiter hier möglicherweise verkehrt poste, meine Frage an den Thread-Leader: Was verstehst Du hier unter Besonderheiten? Geht es hier um Abarten/Aufdruckverstümmelungen oder Fälschungen oder ?

VG, hajo22
 
Stefan Am: 31.08.2015 21:46:56 Gelesen: 42618# 5 @  
@ hajo22 [#4]

Bevor ich jetzt noch weiter hier möglicherweise verkehrt poste, meine Frage an den Thread-Leader: Was verstehst Du hier unter Besonderheiten? Geht es hier um Abarten/Aufdruckverstümmelungen oder Fälschungen oder ?

Ursprünglich wollte ich auf Sachen hinaus, welche nicht im Katalog stehen. Die normalen Marken sowie vor allem Belege sind definitiv nicht zu verachten. Dafür ist das Sammelgebiet "Port Gdansk" m.E. zu selten bzw. scheinbar recht wenig Material vorhanden.

Gruß
Pete
 
hajo22 Am: 01.09.2015 00:17:40 Gelesen: 42597# 6 @  
@ Pete [#5]

Sachen, die nicht im Katalog stehen, habe ich nicht. Also bin ich hier doch verkehrt.

BG, hajo22
 
Meinhard Am: 01.09.2015 07:58:30 Gelesen: 42583# 7 @  
@ Pete [#5]
@ hajo22 [#6]

Stellt mal die 36 ausgegebenen Marken ein.

Würde gerne mit meiner Sammlung die Aufdrucke bzw. Prüfzeichen vergleichen, ob echt oder Fälschungen.

LG, Meinhard
 
Stefan Am: 01.09.2015 21:38:42 Gelesen: 42537# 8 @  
@ hajo22 [#6]

Sachen, die nicht im Katalog stehen, habe ich nicht. Also bin ich hier doch verkehrt.

Bitte nicht wegrennen, sondern hierbleiben und bitte weiter schöne Belege bzw. Stücke zeigen. :-)

@ Richard

Bitte das Wort "Besonderheiten" im Thementitel streichen - dann passt der Inhalt wieder.

@ Meinhard [#7]

Stellt mal die 36 ausgegebenen Marken ein. Würde gerne mit meiner Sammlung die Aufdrucke bzw. Prüfzeichen vergleichen, ob echt oder Fälschungen.

Ich habe lediglich wenige Marken von Port Gdansk vorliegen, bisher auch nicht mein Sammelgebiet. Ein Sammlerkollege hat mir ein Lagerbuch Polen zur (Stempel-)Durchsicht gegeben. Darin befindliche interessante Stücke kann ich hier zeigen - ein Ergebnis siehe oben.

Gruß
Pete
 
Kontrollratjunkie Am: 02.09.2015 01:04:38 Gelesen: 42521# 9 @  
Dann will ich auch gerne einen bescheidenen Beitrag leisten und die Marken Port Gdansk Nr. 32 und 33 zeigen.

05.06.1937 Freimarken Polens mit Buchdruckaufdruck durch die Polnische Staatsdruckerei Warschau, Urmarken Polen Nr. 315 und 317, Wertstufen 5 und 15 Groschen

Auflage 567.500 / 400.000 Exemplare

Gruß
KJ


 
hajo22 Am: 02.09.2015 12:36:53 Gelesen: 42481# 10 @  
Am Postschalter der polnischen Hafenpost wurde auch eine nicht amtliche (also private) Werbemarke zu 10 Gr. zugunsten des polnischen Schulvereins verkauft. Die Vignette hatte natürlich keine Frankaturkraft. Sie ist im Michel Deutschland-Spezial-Katalog 2012 auf Seite 919 erwähnt.



BG, hajo22
 
hajo22 Am: 03.09.2015 15:38:42 Gelesen: 42351# 11 @  
1938, Port Gdansk, Sondermarken zum 20. Jahrestag der Gründung der Republik Polen (Mi.Nr. 34-37). Abgebildet sind das Krantor, eine Danziger Kogge sowie Kaufleute. Diese letzte Serie vor Ausbruch des Krieges umfaßte 4 Werte zu 5,15,25 und 55 Gr. und hatte Dauerseriencharakter.



Bedarfsbrief (bis 20 gr.) gestempelt vom polnischen Hafenpostamt Gdansk 1 am 18.12.1938 nach Polen adressiert. Portorichtig frankiert mit 25 Gr. (Mi.Nr.36).



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 04.09.2015 19:23:45 Gelesen: 42302# 12 @  
Neben den eigenen Marken Port Gdansk erschienen noch 4 Ganzsachen.

Hier die P4 ungebraucht, Sonder-Ausgabe "20 Jahre Republik Polen", Wertstempel wie die Marken dieser Ausgabe. Erschienen im November 1938, Auflage 100.000 Stück.

Bedarfsmäßig gestempelt ist die Ganzsache eine kleine Rarität (Michel-Ganzsachen-Katalog 2007: 500 €)



BG, hajo22
 
Pepe Am: 04.09.2015 20:12:03 Gelesen: 42287# 13 @  
Mi 19 mit leider miserablem Stempel. Zumindest kann man von echt gestempelt ausgehen. Hier werden noch zwei Farben, a lebhaftbraunocker, b lebhaftbraunorange unterschieden. Ist meine einzige Marke aus diesem Gebiet. Vielleicht hilft sie hier beim Vergleichen.



Port Gdansk, 1928 02 15, Mi 19 a oder b?

Nette Grüße
Pepe
 
hajo22 Am: 05.09.2015 12:39:37 Gelesen: 42245# 14 @  
Nach Errichtung des Generalgouvernements wurden vorgefundene polnische Ganzsachen überdruckt und als amtliche Ganzsachen weiterverwendet. Waren bei bestimmten Ganzsachen die Restbestände zu gering, wurden diese als Postsachen aufgebraucht.

Hier die Ganzsache Port Gdansk P4 Wertstempel überdruckt mit 5 Strichbalken sowie Aufdruck "Postkarte" und "Postsache".

Verwendet als Postsache mit aufgedrucktem Text auf der Rückseite. Solche Postsachen der Versandstelle für Sammlermarken in Krakau wurden entweder direkt verschickt (eher selten) oder meistens den Abonnementssendungen bzw. Bestellungen beigelegt (wie hier).



Neben Blankorückseite kommen unterschiedliche Text-Vordrucke der Versandstelle für Sammlermarken auf der P4 von Port Gdansk und anderen polnischen Ganzsachen vor.

VG, hajo22
 
Kontrollratjunkie Am: 06.09.2015 01:39:08 Gelesen: 42205# 15 @  
05.01.1930 Freimarken Polens mit Buchdruckaufdruck durch die Staatliche Grafische Anstalt Warschau, Urmarke Polen Nr. 259, Wertstufe 15 Groschen, postfrischer Wert in violettultramarin, Nr. 24 a

Auflage 468.000 Exemplare

Gruß
KJ


 
Pepe Am: 06.09.2015 11:33:18 Gelesen: 42176# 16 @  
@ Kontrollratjunkie [#15]

Gebrochenes "O" in "POLSKA" ?

Lob und Dank für die ausführliche Markenbeschreibung.

Nette Grüße
Pepe
 
hajo22 Am: 06.09.2015 13:29:14 Gelesen: 42161# 17 @  
Port Gdansk P3 ungebaucht, Wertstempel "Universität Lemberg" mit Aufdruck "Port Gdansk". Überdruckte Auflage 50.000 Stück.



BG, hajo22
 
Kontrollratjunkie Am: 07.09.2015 09:36:13 Gelesen: 42098# 18 @  
@ Pepe [#16]

Hallo Pepe,

über die polnischen Urmarken habe ich leider keine Literatur. Gibt es bei dieser Marke Feldmerkmale / Plattenfehler ?

Soll ich Dir den Ausschnitt der Marke noch einmal höher aufgelöst scannen ?

Beste Grüße
KJ
 
Pepe Am: 07.09.2015 14:42:57 Gelesen: 42081# 19 @  
@ Kontrollratjunkie [#18]

Da bin ich der falsche Adressat. Dies ist nun mal gar nicht mein Sammelgebiet. Der Fehler mit dem "O" fällt schon auf. Vielleicht weiß ein anderer mehr. Ich freue mich dennoch über ausführliche Beschreibungen und denke es wird für andere auch hilfreich sein.

Danke und nette Grüße
Pepe
 
Stefan Am: 07.09.2015 20:53:37 Gelesen: 42047# 20 @  
@ Kontrollratjunkie [#18]

über die polnischen Urmarken habe ich leider keine Literatur. Gibt es bei dieser Marke Feldmerkmale / Plattenfehler ?

Zufällig habe ich den polnischen Fischer-Katalog (Band 1, Ausgabe 2009) vor mir liegen. Die polnische Urmarke wird unter der Nummer 240 geführt. Der Katalog listet zwar einige Varianten (z.B. vier Farben; Zwischenstegpaare, Probedrucke, ...) auf (mangels Sprachkenntnissen im Moment kaum alles en détail für mich verständlich), allerdings sehe ich dort keine Plattenfehler, welche vielfach bzw. allgemein in dem Fischer-Katalog durch vergrößerte farbige Abbildungen gezeigt werden.

Gruß
Pete
 
Kontrollratjunkie Am: 08.09.2015 00:10:51 Gelesen: 42031# 21 @  
@ Pete [#20]

Hallo Pete,

vielen Dank für Deine Mühe des Nachsehens und die weiteren Informationen aus dem Fischer-Katalog.

Beste Grüße
KJ
 
Kontrollratjunkie Am: 08.09.2015 00:15:29 Gelesen: 42027# 22 @  
Dann möchte ich gerne noch eine Sondermarke der polnischen Post im Danziger Hafen vorstellen.

15.02.1928 Freimarken Polens mit Buchdruckaufdruck durch die Staatliche Grafische Anstalt Warschau, Urmarke Polen Nr. 253, Wertstufe 25 Groschen, postfrisch.

Auflage 1.020.000 Exemplare

Gruß
KJ


 
hajo22 Am: 08.09.2015 11:07:51 Gelesen: 42001# 23 @  
Port Gdansk P2 ungebraucht, Wertstempel Dampfer "Marschall Pilsudski" mit Aufdruck "Port Gdansk", Wert 15 Gr., Auflage 50.000 Stück, Ausgabetag 1.4.1936



BG, hajo22
 
Stefan Am: 08.09.2015 21:10:47 Gelesen: 41967# 24 @  
@ Kontrollratjunkie [#22]

Urmarke Polen Nr. 253, Wertstufe 25 Groschen, postfrisch.

Der polnische Fischer-Katalog listet für die Urmarke Fischer Nr. 234 insgesamt fünf Farben; der Michel für die Aufdruckmarke zwei Farben. Nachfolgend aus dem Fischer-Katalog (übersetzt anhand beiligender Farbnamenliste polnisch-deutsch im Vorwort aus den verschiedenen Wortbestandteilen zusammengebastelt):

234a dunkelrotbronze
234b hellrotbronze
234c hellgelbbronze
234d dunkelbraun
234e hellbraun

Die Preise sind für alle Farben jeweils gleich (*; ** und gestempelt). Vielleicht existieren bei der Aufdruckmarke aus Port Gdansk weitere Farben? :-)

Die polnische Urmarke existiert mit Kammzähnung 11,75 : 11,5 (Plattendruck) und Kastenzähnung 12,5 : 12 (Walzendruck). Der Michel gibt leicht abweichende Zähnungsmaße an.

Gruß
Pete
 
hajo22 Am: 08.09.2015 22:52:54 Gelesen: 41950# 25 @  
Port Gdansk Ganzsache P1 ungebraucht, Wertstempel: König-Sigismund-Säule in Warschau. Zweizeiliger, schwarzer Aufdruck Port/Gdansk und neuer Wertaufdruck 15 Gr., Alte Wertangabe (20 Gr.) 8x durchbalkt. Auflage: 50.000 Stück. Bräunlicher Karton, Ausgabe der Ganzsache im März 1934.



Damit habe ich alle 4 herausgegebenen Ganzsachen von Port Gdansk in ungebrauchter Erhaltung gezeigt.

BG, hajo22
 
Kontrollratjunkie Am: 09.09.2015 00:53:58 Gelesen: 41938# 26 @  
@ Pete [#24]

Hallo Pete,

vielen Dank für Deine erneute Mühe des Nachsehens und Übersetzens aus der polnischen Sprache und die interessanten Informationen aus dem Fischer-Katalog.

Offenbar kann man die Ausgaben von Port Gdansk auch tiefgehend spezialisiert sammeln. Das ist mir bislang auch verborgen geblieben.

Beste Grüße
KJ
 
Stefan Am: 09.09.2015 19:32:28 Gelesen: 41896# 27 @  
@ Kontrollratjunkie [#26]

vielen Dank für Deine erneute Mühe des Nachsehens und Übersetzens aus der polnischen Sprache und die interessanten Informationen aus dem Fischer-Katalog. Offenbar kann man die Ausgaben von Port Gdansk auch tiefgehend spezialisiert sammeln. Das ist mir bislang auch verborgen geblieben.

Generell ist es nicht verkehrt, sich bei nichtdeutschen Gebieten den Katalog aus dem jeweiligen Land zu besorgen. Es muss nicht neueste Ausgabe sein. Der Fischer Band 2, welcher die polnischen Nebengebiete (u.a. Port Gdansk) enthält, stand einige Jahre kaum genutzt bei mir im Bücherregal. Seit einigen Monaten wird dieser dagegen häufiger gebraucht. Man müsste "nur" noch die Landessprache beherrschen, um die Feinheiten (Texte) verstehen zu können. :-)

Bei den Aufdruckmarken von Port Gdansk stellt sich mir generell die Frage, inwieweit Bestände der jeweiligen Urmarke für den Überdruck verwendet wurden. Im Fall der Mi-Nr. 1-11 wurden laut Michel-Katalog explizit neue Auflagen für den Aufdruck produziert. Wie mag es bei den verbleibenden Aufdruckmarken (Mi-Nr. 12-33) aussehen (z.B. Mi-Nr. 19, siehe Beiträge [#22] und [#24])?

Gruß
Pete
 
Meinhard Am: 09.09.2015 20:32:21 Gelesen: 41889# 28 @  
Hallo,

zeige auch noch einige Aufdrucke. Alle Marken sind geprüft.

Schöne Grüße Meinhard



Mi. Nr. 12 und 15 = halbfetter und fetter Aufdruck



Mi. Nr. 13 und 16 = halbfetter und fetter Aufdruck



Mi. Nr. 14 und 17 = fetter Aufdruck 8,1 mm und fetter Aufdruck 8,7 mm



Mi. Nr. 18I (Spirale im oberen rechten Ornament endet mit 2 Punkten) und fettem Aufdruck
Mi. Nr. 19b = fetter Aufdruck und Farbe: lebhaftbraunorage



15 bis 18 = fetter Aufdruck mit verschiedenen Typen ?
 
Stefan Am: 09.09.2015 22:02:17 Gelesen: 41871# 29 @  
@ Meinhard [#28]

15 bis 18 = fetter Aufdruck mit verschiedenen Typen ?

Der Fischer-Katalog unterteilt den Aufdruck für die Fischer-Nummern 12-15 (Mi-Nr. 12-18) insgesamt fünf Aufdruckformen. Die Nominalen zu:

5 gr. -> Form 1 und 3 (Mi-Nr. 12 und 15)

10 gr. -> Form 1; 3 und 4 (Form 1 und 3 = Mi-Nr. 13 und 16); Form 4 mit einer Aufdruckhöhe von 8,3 mm

15 gr. -> Form 2 und 5 (Mi-Nr. 14 und 17)

20 gr. -> Form 3 (Mi-Nr. 18)

Die Aufdruckformen 3 und 5 sind den Abmessungen nach identisch.

Gruß
Pete
 
hajo22 Am: 09.09.2015 23:14:24 Gelesen: 41862# 30 @  
Port Gdansk Mi.Nr. 26-28 (Polen Nr. 272-274), Staatswappen auf senkrecht gestreiftem Hintergrund mit zweizeiligem Aufdruck Port/Gdansk (schwarzer Buchdruck der Staatsdruckerei Warschau). Werte zu 5, 10 und 15 Gr.

Von der Auflage der 10 Gr.-Marke (54.000 Stück) wurden nur 13.000 Stück am Schalter verkauft, der Rest vernichtet (Quelle: Handbuch von Gerhard Schüler). Daher erklärt sich auch der im Vergleich zu den beiden anderen Marken hohe Katalogansatz dieses Wertes.

Neben Fälschungen soll es auch einen privaten Nachdruck geben (Quelle wie vor).



10 Gr.-Marke geprüft (C.Danowski)

Ansichtskarte frankiert mit 15 Gr. (Nr.28) vom 8.7.1936 vom polnischen Postamt in Danzig nach Polen. Portorichtig.



BG, hajo22
 
christianK Am: 22.11.2017 05:09:16 Gelesen: 32573# 31 @  
@ Pepe [#13]

Hi,

ist das auch von so eine Postkarte?


 
Cantus Am: 22.11.2017 17:42:01 Gelesen: 32506# 32 @  
@ christianK [#31]

Hallo,

das ist keine Postkarte, sondern nur ein kleiner Ausschnitt von (vermutlich) einer Ganzsachen-Postkarte. Schau dir zum Beispiel Beitrag [#25] an, dann siehst du, wie so eine Ganzsachen-Postkarte aussieht.

Viele Grüße
Ingo
 
Stefan Am: 06.04.2019 18:50:39 Gelesen: 23942# 33 @  
Wenn ich mich recht entsinne, waren die Mitarbeiter der polnischen Post in Danzig nicht nur für bei der polnischen Post in Gdansk aufgegebenen Ortsendungen zuständig sondern stellten auch Sendungen zu, welche in Polen aufgegeben und für Danzig bestimmt waren.



Sendung aus Bydgoszcz (Bromberg) von August (?) 1937 nach Gdańsk, verklebtes Porto zu 25 Groszy

Gruß
Pete
 
blizzi Am: 07.04.2019 09:37:00 Gelesen: 23903# 34 @  
@ Pete [#1]

Guten Morgen Pete,

da hast Du ein wunderschönes und interessantes Thema aufgegriffen. Ich möchte auch ein paar Besonderheiten aus meiner fast kompletten Port Gdansk-Sammlung zeigen.

Schönen Sonntag allen - gruss blizzi


 
aschoka Am: 16.10.2019 10:46:17 Gelesen: 21658# 35 @  
Hallo guten Tag,

möchte fragen, ob es ein Katalog der Aufgabe- und Entwertungsstempeln des Gebietes Port Gdansk gibt? Wie ein von Klaus Wolf für Danzig?

Auch unten 19a/b geprüft:



Und nicht so leicht zu unterscheidende Aufdruckvarianten der ersten Serie (MiNr 1-11). Laut Michel: a - Aufdruck schwarz, b - Aufdruck braunschwarz, rußig auf stärkeren Papier. Im Fischer Katalog gibt es viel mehr Varianten. :)

Ich zeige hier 11a und b, BPP (Gruber) geprüft:


 
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