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Thema: Paketausgabestempel: Rechteckstempel A + Posthorn ohne Jahresangabe
Magdeburger Am: 27.09.2015 11:11:39 Gelesen: 10637# 1 @  
Liebe Sammelfreunde,

dieser Stempel gehört zu den Packkammerstempel und wurde bei der Ausgabe des Paketes verwendet.

Sein Debüt hatte er auf jeden Fall in Magdeburg etwa Anfang 1844. Bis etwa 1865 wurden verschiedene Typen eingesetzt, wobei noch nicht ganz klar ist, ob nur einer und/oder auch mehrere verschiedene zeitgleich eingesetzt wurden.

Noch interessanter wird es, dass es noch in 3 weiteren Orten, welche alle der Oberpostdirektion Magdeburg unterstellt waren, sehr ähnliche Stempel gab.

Nachweisen kann ich diesen Stempel bisher aus Seehausen in der Altmark:



Dieser Beleg stammt etwa aus den Jahren 1862/63. Die Entfernung beträgt knapp 5 Meilen, nach Gewicht ergibt sich (1,5 Pfennige * 9 (incl. angefangenes) Pfund * 1. Entfernungsstufe = 13,5 Pfennige) < 2 Sgr. Mindestfahrposttarif, welcher somit anfiel. Da nur ein Silbergroschen mit der Ganzsache bezahlt wurde, mußte die Empfängerin somit einen weiteren als Porto zahlen. Siegelseitig ist auch noch ½ Sgr. als Bestellgeld notiert worden, welcher bei der Zustellung des Briefes fällig war.



Dieser Beleg stammt vom 11.07.1869 und hier wurde der Mindestfahrposttarif von 2 Sgr. fällig, welche mit Marken verklebt wurde.

Beide Beleg haben den Paketausgabestempel, hier beide mit 1200 DPI:



Die Abmaße sind etwa 23 x 15,5 mm und es handelt sich um das gleiche Stempelgerät.

Weiterhin ist er aus Bernburg nachweisbar:



Er ist aus dem Jahre 1869. Auch hier galt der Mindestfahrposttarif von 2 Sgr.

Nochmal der Paketausgabestempel in 1200 DPI:



Die Abmaße sind ähnlich mit 23x15 mm.

Weiterhin ist er aus Ballenstedt bekannt - leider habe ich hierzu keinen Beleg.

Die Stempel aus Magdeburg sollen später betrachtet werden. Dazu bitte ich um Mithilfe! Wer hat dazu Material und kann diese zeigen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 27.09.2015 17:03:02 Gelesen: 10595# 2 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige mal die bisher frühste bekannte Verwendung in Magdeburg. Damit ist es auch die 1.Type des Stempels.



Der Brief stammt aus Nienburg an der Saale vom 25.03.1844 und kam noch am selben Tage in Magdeburg an. Die Paketausgabe erfolgte am Folgetag mit einem recht schönen Abschlag des Stempels.

Versendet wurde eine Kiste von 18 Pfund und eine Rolle von 2 Pfund und laut Taxordnung war mindestens die 3fache Brieftaxe zu zahlen, was 6 Sgr. entsprach.

Hier nochmal der Stempel in 1200DPI:



Die Abmaße sind 24,5 x 17,5.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 07.10.2015 16:14:34 Gelesen: 10490# 3 @  
Liebe Sammelfreunde,

in der Litheratur werden weitere Typen erwähnt, ohne jedoch genau darauf einzugehen, worin diese sich unterscheiden. Ich habe jetzt mal weitere Abschläge von Stempel aus Magdeburg, alle mit 1200 DPI gescannt. Auf jeden Fall unterscheidet sich dieser Stempel schon in der Größe zum vorhergehenden.

Alle Stempel befinden sich auf Briefhüllen! Eine Datierungsmöglichkeit lasse ich jetzt mal weg, da ich sonst die gesamten Belege zeigen müßte.











Alle 10 Abschläge gleichen sich. Der einzige Unterschied welcher ab und zu auffällt ist, dass teilweise ein Punkt nicht hinter dem "A" erkennbar ist, selbst bei guten Abschlägen. Die Stellung von Tag + Monat zum Posthorn ist immer identisch. Theoretisch ist es möglich, dass es sich tatsächlich um zwei recht ähnliche geschnittene Geräte handelt, einmal mit und einmal ohne Punkt.

Wer hat weiteres Material?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 18.12.2015 08:05:49 Gelesen: 10242# 4 @  
Liebe Sammelfreunde,

ein netter Verkäufer bei Ebay schenkte mir diese Briefhülle, welche hier perfekt hinein paßt:



Frühstens im Jahre 1862 ist dieser Beleg von Beetzendorf nach Magdeburg gelaufen, höchstwahrscheinlich auch noch portofrei.

Wichtig ist natürlich der Paketausgabestempel, wieder mit 1200 DPI:



Also wer noch solche Stempel hat, bitte zeigen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 29.01.2016 17:31:51 Gelesen: 10047# 5 @  
Liebe Sammelfreunde,

und wieder konnte ich einen Beleg erwerben, welcher Anfang der 1850ziger Jahre angesiedelt sein wird. Der Paketzettel siegelseitig entspricht der 1. Type innerhalb der Provinz Sachsen, welcher bis Ende 1855/Anfang 1856 in Verwendung war, (zumindestens gilt es für größere Postämter).



Und jetzt der 1200 DPI-Scan der Stempels:



Vielleicht hat doch mal jemand was hierzu gefunden?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 01.05.2016 12:53:45 Gelesen: 9772# 6 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute gleich mal zwei Neuzugänge, beide leider wieder ohne Inhalt:



Hier ein Beleg aus Stendal - Paketzettel ist zwar siegelseitig, ist jedoch von der Form her in der Zeit um 1862 zuzuordnen.



Dieser Beleg kann frühstens aus der Zeit ab 1868 sein, da 2 Sgr. Franco als Soldatenbrief nur jetzt möglich waren. Der Paketzettel ist noch typisch preussisch.



Hier noch beide Stempel in 1200 DPI.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 28.01.2017 12:52:30 Gelesen: 9075# 7 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute nach langer Zeit ein weiterer Beleg, auch wieder nur indirekt datierbar:



Beleg aus Quedlinburg für ein 1 Pfund 13 Loth schweres Paket nach Magdeburg, etwa 1859/60 gelaufen. Schöner sauberer Paketausgabestempel, war der Kaufgrund:



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 09.02.2017 14:55:55 Gelesen: 8991# 8 @  
Liebe Sammelfreunde,

ein netter Sammler sendete mir diese unvollständige Hülle zu. Die Siegelseite ist hier unvollständig:



Actenpaket von 3 Pfund vom 10.04.(1861) aus Naumburg/Saale.

Und noch der 1200 DPI-Scan:



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 09.12.2017 16:05:22 Gelesen: 7727# 9 @  
Liebe Sammelfreunde,

eine weitere Briefhülle:



Portofreie Herzogliche Dienstsache aus Braunschweig für ein 31 3/4 Loth schweres Paket, möglicherweise aus dem Jahre 1848. Die Paketausgabe erfolgte zwei Tage später. Als Stempel wurde der erste hier genutzt.



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 18.01.2018 16:05:08 Gelesen: 7254# 10 @  
Liebe Sammelfreunde,

ein weiterer Beleg und damit Stempel:



Am 23.12.1852 wurde ein 12 Pfund schweres Kistchen in Leinen im sächsischen Crimmitschau aufgegeben. Sogar noch pünktlich am 24.12. kam es an - höchstwahrscheinlich jedoch erst am Folgetag wirklich zugestellt. Die 5. Tour war die letzte des Tages, aber eben war Gottesdienst und da war allgemein frei.
Abgeholt wurde es am 25.12. und obwohl Feiertag wurde auch hier bis Mittag gearbeitet.

Der Laufweg war über Leipzig, was auch Grenztaxpunkt war.
Für Sachsen waren 2 Pfennig * 12 Pfund * 2 (5-10 Meilen) = 48 Pfennige = 4 Sgr. resp. 4 Ngr.
Für Preussen waren 2 Pfennige * 12 Pfund * 3 (10 - 15 Meilen) = 72 Pfennige = 6 Sgr. resp. 6 Ngr.
Der Absender zahlte also 10 Ngr. für die Sendung.



Der Stempel ist scheinbar recht neu - "A" mit Punkt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 20.12.2020 10:45:56 Gelesen: 3749# 11 @  
Liebe Sammelfreunde,

schon lange wurde hier nichts mehr gezeigt.

So viele Belege dieser Art kaufe ich auch nicht mehr, ab und zu kommt jedoch mal einer dazu, so wie dieser etwa 1862 aus Stassfurt:



Gesendet "An Das Königliche Kreis-Gericht IIte Abtheilung zu Magdeburg".
Paket von 1 Pfund 7 Loth Acten wurden als Portofreie Justiz Sache gesendet. Der Justiz-Secetair Hoffmann verewigte sich auf dieser Hülle.



Am gleichen Tage kam das Paket in Magdeburg an, wobei für die Abholung beim Postamt diesmal der Rahmenstempel A ohne Punkt genutzt wurde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
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